Spielchenspielereien

oder „die 10 Regeln der Liebe“

Den Film haben wir grad bei Maxdome geguckt. Mann, der hat es aber in sich. Ein guter Film, der echt gut zeigt, wie blöd diese Spielchenspielerei zwischen Mann und Frau ist und worum es dabei eigentlich wirklich geht. Sehr zu empfehlen.

Geht um eine Frau, die ihren Freundinnen immer mit Rat und Tat bei deren Beziehungsproblemen zur Seite steht, immer wieder zur Trennung oder zu Tricks rät. Nun auf einmal entsteht der Eindruck, als ginge ihr eigener Freund fremd und nun muss sie erstmals ihre 10 Regeln selbst anwenden. Wie idiotisch.

Eigentlich ist schon am ersten Tag klar: da war nix. War ein Mißverständnis und da sie ihren Freund liebt, hätte sie es ja dabei bewenden lassen können. Aber nein, sie muss ihr Spielchen bis zum Ende durchziehen.

Ganz schnell ist auch klar, dass beide sich lieben und dass diese Spielchenspielerei eigentlich Unsinn ist. Aber sie denkt, sie wäre es sich selbst schuldig und er wird von seinem Kumpel aufgestachelt.

Und dann kommt immer wieder raus, um was es geht. Sie sagt am Anfang, sie „muss ihn bestrafen, weil er böse war“ und sie „muss ihn unter Kontrolle halten“. Der Kumpel von ihm sagt es noch deutlicher „du denkst, es geht hier um sie und dich? Nein mein Lieber, hier geht es allein um Macht“ und „wenn du jetzt nachgibst, dann denken alle Frauen auf der Welt, dass sie das mit ihren Männern machen können“.

Und so spielen beide tapfer weiter, obwohl eigentlich keiner wirklich was davon hat. Der Film ist zwar als Komödie ausgezeichnet, aber sonderlich lustig fand ich das nicht. Auch die beiden Hauptdarsteller fanden das nicht lustig und auch die anderen Beteiligten nicht. Was also ist daran lustig?

Zum Schluß überspannen beide den Bogen. Rein äußerlich gehen beide als Sieger hervor. Er ist ihr nicht nachgelaufen – sitzt aber in einer Bar und tut sich selbst leid. Ja, er erzählt sogar einer Frau, die er grad „aufgerissen hat“, wie toll und perfekt seine Ex war. Sie hat ihm nicht nachgegeben, hat Oberwasser behalten. Aber als sie nach Hause kommt, sitzt er nicht dort und wartet auf sie, wie sie erwartet hatte, sondern sie ist allein.

Äußerlich beide Sieger – aber in Wirklichkeit haben beide verloren!

Glücklicherweise bekommen beide zum Schluß die Biege, denn es wird ihnen klar, dass es nicht um Macht oder irgendwelche Spielchen geht, sondern um Liebe und dass die Spielchen nicht funktionieren, wenn man sich wirklich liebt.

Happy End!

Wie ist es mit uns? Machen wir bei diesen Spielchen mit? Vielleicht merken wir es nicht einmal?

Manchmal frage ich mich, wann das eigentlich angefangen hat, mit diesem Unsinn, wer es erfunden hat…

Wenn ich meinen Partner wirklich liebe, dann habe ich Vertrauen zu ihm und will ihn nicht unter Kontrolle halten (oder wie die eine sagte „im Griff haben“).
Wenn ich meinen Partner liebe und er bittet mich um Verzeihung – muss ich ihn dann wirklich bestrafen?
Wenn ich meinen Partner wirklich liebe – geht es mir dann darum, die Fäden in der Hand zu behalten, die Macht zu haben, als Sieger aus unserem Streit hervorzugehen?

Vielleicht sollte jeder mal darüber nachdenken…

Schön fand ich persönlich, dass bei dem Film jedem klar wurde, wie unsinnig diese Spielchen sind und dass sie nicht wirklich zum Erfolg führen – wenn wir an einer ernsthaften Beziehung interessiert sind.