Tag: 25. Oktober 2011

Hunde und Wasservögel

Es gibt ja sehr viele Hundeführer, die ihren Hund und als „Leittier des Hundes“ alles im Griff haben. Aber es gibt leider auch Menschen, die die Führung ihrem Hund übertragen, und dann ganz frech sagen, dass der Hund die Begegnung mit dem Schwan eben benötigt.

Hierzu mal ein Auszug, von einem Schreiben, dass mir vor Wochen zugeschickt wurde (- leicht angepasst)

Berlin ist eine Stadt, die reich an Wasserflächen und Grünflächen ist. Damit verbunden ist auch ein hohes Aufkommen an Wasservögeln wie Gänsen, Enten, Haubentauchern, Blässhühnern und Schwänen. Viele dieser Vögel halten sich nicht nur im Wasser auf, sondern sie grasen auch in den Grünanlagen und Parks.

Hier kommt es häufig zu Konflikten mit den Bedürfnissen der Hunde. Viele Hunde lieben es, Wasservögeln hinterher zu tollen, sie aufzuscheuchen oder sogar nach ihnen zu beißen. Dieses Verhalten ist beim Hund angeboren und mit einem momentanen Glücksgefühl für ihn verbunden. Ein einfaches „Nein“ von Herrchen oder Frauchen wird dabei schnell überhört. Aus diesem Grund ist es wichtig, einen Hund gezielt zu schulen, so dass er seinem Jagdtrieb nicht spontan nachgibt.

Verletzungen: Was für den Hund ein Spaß ist, endet für viele Wasservögel tödlich oder führt zu bleibenden Beeinträchtigungen. Wird eine Gans oder eine Ente von einem Hund am Flügel gezerrt, so reißen Sehnen und Muskeln und das betreffende Tier bleibt sein Leben lang flugunfähig. Ein Biss ins Bein kann zum Brechen der Knochen mit anschließendem Absterben eines ganzen Fußes führen. Auch das Ausreißen von Federn ist keine Kleinigkeit für den betroffenen Vogel. Monate vergehen, bis beispielsweise Schwanzfedern wieder nachwachsen. Bis dahin ist der Vogel nur eingeschränkt flug- und überlebensfähig.

Fliegen: Viele Menschen glauben, dass sich ein Wasservogel durch Wegfliegen ja schnell vor einem Hund retten kann. Das ist ein weit verbreiteter Irrtum. Schwäne und Blässhühner brauchen eine längere „Anlaufzeit“ zum Fliegen. Sie können sich nicht aus dem Stand in die Luft erheben.

Brutzeit: besonders während der Zeit, in der sie Junge führen (April – Juli), sind Gänse, Enten und Schwäne sehr angreifbar. Sie kommen mit ihren flugunfähigen Küken an Land, um Nahrung zu sich zu nehmen. Oft rasten die Vogelfamilien auch in den Uferbereichen. Nähert sich dann ein Hund, sind die Küken auf die Schnelligkeit ihrer Beine angewiesen, um zu fliehen. Häufig gelingt ihnen das nicht rechtzeitig.

Mauser: Federn nutzen sich im Laufe der Zeit ab und müssen in bestimmten Abständen erneuert werden. Während dieser Zeit der Mauser, dem Wechsel des Federkleides, können Wasservögel für mehrere Wochen überhaupt nicht fliegen. Sie bilden kleinere oder größere Gruppen, sogenannte Mausertrupps. Trupps von flugunfähigen Gänsen finden sich in den Sommermonaten Juni/ Juli beispielsweise regelmäßig an der Außenalster ein. Sie sind in dieser Zeit durch nachstellende Hunde besonders gefährdet.


Soviel Freude Ihr Hund auch am Jagen haben mag:
Seien Sie nicht nur Hundefreund – zeigen Sie sich als informierter Tierfreund!

Hier ein heute aufgenommenes Foto von jemandem, der seinen Hund bewusst auf Schwäne losläßt und dann auch noch diskutiert und auch weiterhin im Uferbereich spaziert um weitere Vögel aufzuschrecken!

Zeit der Wanderschaft

„unsere Schwäne“ sind noch fest am See… aber ansonsten werden in den letzten Tagen mehrere „schlechte Nachrichten“ in den Zeitungen über Schwäne berichtet:

so zum Beispiel hier:

Schwan gegen Bahn
Hamburg (dpa/lno) – Ein unternehmungslustiger Schwan hat am Freitagnachmittag die Fernbahngleise zwischen Hamburg-Dammtor und Hauptbahnhof blockiert. Das Federtier watschelte um 17.30 Uhr auf den Gleisen in Richtung Hauptbahnhof. Ein Zug aus Kiel konnte nach der Abfahrt im Dammtor-Bahnhof gerade noch bremsen, teilte die Bundespolizei mit. Allen Vertreibungsversuchen der Polizisten widersetzte sich der große, stolze Alsterschwan durch aggressives Fauchen, Flügelschlagen und Bisse. Erst die Feuerwehr konnte eine Brandschutzdecke über den Vogel werfen und ihn ohne Verletzungen für Schwan und Menschen zurück in sein Heimatgewässer bringen. Der Bahnverkehr auf der viel befahrenen Strecke kam für rund 15 Minuten zum Erliegen.

oder am 25. eine dpa-Medlung:

Flugunfähiger Schwan bei Schwaan gerettet

Schwaan/Rostock (dpa/mv) – Ein kranker Schwan ist bei Schwaan (Landkreis Rostock) aus einer misslichen Lage gerettet worden. Wie die Bundespolizei am Dienstag mitteilte, saß der Vogel am Montagnachmittag flugunfähig auf der Eisenbahnbrücke Neuwiendorf- Schwaan. Bundespolizisten holten das Tier von der Brücke und brachten es in die Tierklinik nach Rostock. Der Schwan hatte sich am Fuß verletzt.

Und dann ein „Selbstmörder-Schwan!“ – hier nachzulesen mit Bild

Schwan löste einen Stromausfall aus
Der Vogel geriet in die Leitung bei der Pithiviers-Brücke über der Naab. Die Unterbrechung dauerte etwa 25 Minuten.

Burglengenfeld. Von einem Stromausfall waren am Samstagabend Teile des Stadtgebietes von Burglengenfeld betroffen. Nach Auskunft der E.ON- Pressestelle in Regensburg fiel im „Randgebiet Burglengenfeld Richtung Wölland“ von 19.30 bis 19.55 Uhr der Strom aus. Ursache dafür war, dass ein Schwan in die Stromleitung über die Naab bei der Pithiviers-Brücke geflogen war und beide Stromleiter berührt hatte. Dies könne man in freier Natur nicht immer verhindern, sagteMaximilian Zängl, Leiter der Öffentlichkeitsarbeit bei E.ON, auf Anfrage der MZ. „Wir ergreifen eine Reihe von Maßnahmen, um solche Unfälle zu verhindern, wie beispielsweise Sitzstangen für Vögel. Aber es lässt sich, gerade bei großen Vögeln mit langer Flügelspannweite nie ganz ausschließen, dass etwas passiert.“ …