Tag: 13. April 2020

Angst vor was?

Gott ist uns Zuflucht und Stärke, eine Hilfe, reichlich gefunden in Drangsalen.
Darum werden wir uns nicht fürchten, wenngleich gewandelt würde die Erde, und wenn die Berge wankten im Herzen des Meeres,

Elberfelder Bibel 1905 – Ps 46,1–2

Gott ist für uns Zuflucht und Schutz,
in Zeiten der Not schenkt er uns seine Hilfe mehr als genugd.
Darum fürchten wir uns nicht,
wenn auch die Erde bebt und wankt
und die Berge mitten ins Meer sinken,

Neue Genfer Übersetzung – Ps 46,2–3

Gott ist unsere Zuflucht und Stärke,
eine Hilfe, die in der Not leicht zu finden ist.
Darum werden wir keine Angst haben,
auch wenn die Erde Veränderungen durchmacht,
auch wenn die Berge in die Tiefen des Meeres stürzen

neue Welt Übersetzung – 2018 – Ps 46,1–2

Bei unserm Gott kann man sich immer gut verstecken, denn er ist stark, und er beschützt uns vorm Verrecken.
Wir haben keinen Schiss, auch wenn es mal ein Beben gibt, selbst wenn die Zugspitze wegfliegt und sich ins Meer begibt.

Martin Deyer – Ps 46,2–3

Gott ist unsere Zuflucht und Stärke. Dieser Psalm drückt das Vertrauen des Psalmisten aus, dass ADONAI auch in Zeiten des Aufruhrs und des Umbruchs treu ist. Gott ist für Israel ein Zufluchtsort vor Naturphänomenen (Verse 2–4), vor den Nationen der Welt (Verse 5–7) und vor natürlichen und nationalen Mächten (Verse 8–12).

Die vollständige jüdische Studienbibel: Notizen

Der Prophet beginnt mit der umfassenden Erklärung: Gott ist unsre Zuversicht, ehe er auf die einzelnen Stufen, in denen sich die Befreiung vollzog, eingeht. Gott sei stark genug, so meint er, die Seinen zu erretten; ihre Hoffnungen seien wohlbegründet. Das liegt alles in dem Wort „Zuversicht“. Die zweite Vershälfte führt in die Vergangenheit. Der Prophet rühmt Gottes Macht und Güte gegen die Seinen und preist seine Hilfe, die stets zur rechten Stunde kommt, damit man nicht im Bann der Angst anderswohin schaue, sondern allein mit seinem Schutz zufrieden sei. Jedes Glied der Gemeinde soll wissen, dass Gott insonderheit sein Beschützer ist. Es herrscht kein Zweifel, dass das erwählte Volk damit von den heidnischen Völkern geschieden und die Bedeutung des Kindschaftsrechtes hervorgehoben wird, dessen Gott die Kinder Abrahams gewürdigt hatte. So gilt auch der aus unserem Vers zu entnehmende allgemeine Grundsatz nicht für alle Personen, wohl aber für alle Zeiten: es wird uns gezeigt, wie Gott sich all den Seinigen gegenüber zu verhalten pflegt. Der Prophet zieht daraus den Schluss: die Gläubigen hätten keinen Grund zur Furcht, da Gott immer bereit sei, sie zu erretten, und zwar mit unüberwindlicher Gewalt. Der Dichter stellt uns vor Augen, wie wahr und echt der Untergrund der Hoffnung sei, wenn man selbst unter so verzweifelten Verhältnissen, wo der Himmel einzustürzen, die Erde zu wanken und die Berge in ihren Grundfesten zu weichen scheinen, doch mit ruhiger, gefasster Seele dastehen könne. Es ist ja keine Kunst, großes Vertrauen zu zeigen, so lange keine Gefahr droht. Aber wenn uns die Erde durch ihr Wanken in Bestürzung versetzt und unserer Seele die Ruhe raubt, so leuchtet es wohl ein, dass Gottes Macht alle Ehrerbietung verdient.
Wenn es weiterhin heißt (V. 3): wir fürchten uns nicht, so ist damit nicht gesagt, fromme Menschen seien frei von jeder Furcht und Unruhe, sondern vielmehr: ihre Herzen würden, was auch kommen möge, nie von der Furcht übermannt, sondern sammelten ihre Kräfte, um die Furcht zu überwinden. Dass die Welt untergeht und die Berge ins Meer sinken, sind bildliche Ausdrücke für die völlige Umkehrung des Erdkreises.

Jean Calvin – Aus dem Psalmenkommentar

Der Psalmist erklärte, daß Gott die Zuflucht ( maHseh , „Schutz vor Gefahr“; vgl. den Kommentar zu Ps 14,6 ) und Stärke (vgl. den Kommentar zu Ps 18,2 ) der Gläubigen ist. Mit anderen Worten, sie bekommen Sicherheit und Mut, wenn sie dem vertrauen, der zu jeder Zeit gegenwärtig ist, um ihnen in ihren Nöten beizustehen (vgl. den Kommentar zu Ps 30,11 ). Also brauchen sich die Heiligen nicht zu fürchten, auch wenn ihnen viele Gefahren drohen. Es werden hier sehr starke Ausdrücke benutzt, um die Gefahren in ihrer ganzen Größe darzustellen, die auf sie zukommen können. Was immer auch geschehen mag, wer auf ihn vertraut, ist in wirklicher Sicherheit.

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Warum sollten Christen also Furcht haben? Jehovah läßt sich von allen Menschen finden, wenn WIR nach ihm suchen und seine Hilfe auch annehmen.
Und gerade nach den Feiertagen sollten wir doch alle daran denken: wer den Tod besiegt hat, hat doch über den größten Feind des Menschen gesiegt – wovor sollte man sich dann noch fürchten? Er hat alles in Seiner Hand! Nichts entgeht seinem Plan.