Tag: 16. Mai 2020

„Dann werden sie sich endlich voll nach dir sehnen.“

Fülle ihr Angesicht mit Schande, damit sie deinen Namen, Jehova, suchen!

Elberfelder Bibel 1905 – Ps 83,16

Treib ihnen die Schamröte ins Gesicht, damit sie anfangen, nach dir, HERR, zu fragen!
Gute Nachricht

Laß Beschämung ihr Antlitz bedecken, auf daß sie nach deinem Namen fragen, o HERR!
Menge

Lass ihnen die Schamröte ins Gesicht steigen, damit sie dich suchen und nach deinem Namen fragen, o HERR.
Neue Genfer

Füll‘ ihr Angesicht mit Schmach, damit sie deinen Namensuchen, Jehova!
de Wette

Bedecke ihr Gesicht mit Unehre, damit man nach deinem Namen sucht, o Jehova.
Neue Welt 2018

Lass sie zum Spott werden, dass sie anfangen, Herr, nach deinem Namen zu fragen.
Neues Leben

Lass es ihnen peinlich sein, dass sie rot werden, sich schämen. Dann werden sie sich endlich voll nach dir sehnen.
Volxbibel

V. 14 bis 18. Gott, mache sie usw. Gegenüber dem unerträglichen Übermute der Gottlosen, die sich anschicken, die Gemeinde zu verderben, bittet der Psalmist Gott, er möge sie zuschanden machen, da ja ihre Frechheit nicht eher nachlässt, als bis sie bestürzt und schmählich betrogen am Boden liegen. Wenn nun der Psalmist sagt, dass es auf diese Weise dazu kommen werde (V. 17), „dass sie nach deinem Namen fragen müssen“, so ist darunter nach meiner Meinung nicht die Bekehrung zu verstehen, wenn auch der erste Schritt zur Umkehr damit geschieht, dass die Menschen unter demütigenden Züchtigungen sich beugen. Der Prophet redet vielmehr einfach von einer erzwungenen und knechtischen Unterwerfung, wie etwa die eines Pharao. Es kommt ja oft vor, dass die Gottlosen, durch Missgeschick gebeugt, dem Herrn für einen Augenblick die Ehre geben. Aber nicht lange geht es, so lassen sie sich von ihrem Wahnwitz wieder fortreißen und verraten damit, dass sie nur geheuchelt haben, und die in ihrem Herzen verborgene Wildheit kommt wieder zum Vorschein. Durch die Schläge sollen also die Gottlosen dahin gebracht werden, dass sie, wenn auch widerwillig, Gott anerkennen, damit wenigstens ihre Raserei, die sonst zu Zeiten der Straflosigkeit immer hervorbricht, gefesselt und in Zucht gehalten werde. Das geht noch deutlicher aus dem nächsten Vers hervor, wo die Bitte des Psalmisten unverhohlen auf den endgültigen Untergang jener Leute zielt. Das würde zu einer Züchtigung, die noch Raum zur Buße ließe, schlecht stimmen. Der Sänger häuft nicht ohne Grund so viele Ausdrücke ähnlichen Sinnes, teils weil die Gottlosen in ihrer unbotmäßigen Art auch nach wiederholten Züchtigungen sogleich wieder neue Kräfte und Antriebe schöpfen, teils weil wir von nichts so schwer zu überzeugen sind, als dass Leute, die soeben noch im höchsten Wohlbefinden fröhlich und ausgelassen sind, in kurzem untergehen werden. Das aber kommt daher, weil wir nicht genug einsehen, welch eine furchtbare, göttliche Rache derer wartet, welche die Gemeinde Gottes unterdrücken.

Jean Calvin – Aus dem Psalmenkommentar

Ps 83:14-17

Der Psalmist bat, daß Gott sie doch wie verwehendes Gras und Spreu (vgl. Ps 1,4 ) machen möge, also unstet und der Verfolgung ausgesetzt, und daß Gott sie selbst hart verfolgen möge, wie Feuer einen Wald auf einem Berg verzehrt. Asaf wünschte, daß Gottes Zorn wie ein Sturm sein möge, vor dem die Feinde nicht entfliehen könnten. Diese Niederlage sollte sie beschämt werden lassen und viele dazu bringen, sich zum Herrn zu kehren.

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

10–19 Der Sänger will Bestrafung, aber er hat ein überraschendes letztes Ziel: Die Feinde sollen Gott erkennen, die Hasser sollen den Frieden Gottes erleben und erfahren (V. 17b bis 19). Diese Gebetswünsche darf man bei allem anderen nicht überhören. Und tatsächlich hat Gott ja immer wieder die Feinde seines Volkes (Israel) zerschlagen, und gerade heute erlebt das Volk der Juden eine wunderbare Rechtfertigung seines Gottes. Der Sänger ist auch hier jedem falschen Fluchen fern, er betet ja, aber er weiß noch nichts von der Bergrede Jesu, die uns lehrt, auch Feinde und Hasser (Gottes) zu lieben und für sie zu beten.

Die Bibel mit Erklärungen

14–17. Mit dem Gott im Glauben bindenden אֱלֹהַי beginnt die Niederdonnerung von neuem. גַּלְגַּל (v. גָּלַל volvere) bed. Rad und Wirbel, wie er beim Umschlagen des Windes zu entstehen pflegt, dann auch was im Wirbel umgetrieben wird Jes. 17, 13.2 קַשׁ (v. קָשַׁשׁ قشّ aridum esse) sind die trockenen Getreidehalme, sei es als stehen gebliebene oder, wie hier, als Strohhalme auf der Tenne und auf dem Felde. Gleich einem schnell um sich greifenden, alles erfassenden Brande, welcher Waldungen wegbrennt und bewaldete Berge wegsengt, so daß nur die kahlen Kegel stehen bleiben, soll sie Gott im Sturmeswetter seines Zorns vor sich hertreiben und überrumpeln. Das Bild v. 15 wird von Jesaia 10, 16–19 ausgemalt; לִחֵט wie Dt. 32, 22. In dem Nachsatz v. 16 waudelt sich das Bild in ein verwandtes: der Zorn ist Glut (חרון) und Hauch (נשׁמה Jes. 30, 33) zugleich. In 17b tritt zu Tage, worauf die Endabsicht dieser Fluchworte geht: darauf daß alles, es sei willig oder gezwungen, dem Gotte der Offenbarung die Ehre gebe. Auf dieses Ziel hin gerichtet wiederholt sich die Apprecation noch einmal in dem tetrastichischen Abgesang.
V. 18–19. Der Wunsch geht dahin, daß sie mitten im Untergang die Gnade Jahve’s als ihre einzige Rettung ergreifen mögen: erst müssen sie zunichte werden und nur wenn J. die Ehre gebend werden sie nicht gar vernichtet. Neben אַתָּה 19a stellt sich שִׁמְךָ als zweites Subj. (vgl. 44, 3. 69, 11). Im Hinblick auf 17b hat וְיֵֽדְעוּ (wie 59, 14) nicht bloß den Sinn strafrichterlichen Verspürens; die Erkenntnis zum Heil ist nicht ausgeschlossen. Das vom D. herbeigewünschte Ende der Geschichte ist dies, daß Jahve, daß der Gott der Offenbarung (שׁמך) im Bewußtsein der Völker der Allerhabene wird.

Keil & Delitzsch – Biblischer Commentar über das Alte Testament

Die Verwirrung der Pläne der Feinde wird dazu führen, dass sie Gottes Namen und seine Vorherrschaft über die Erde erkennen. Wie in Ps. 82, das Thema von Ps. 83 ist Gottes Vorherrschaft über alle Nationen. Vgl. Pss. 47: 2; 97: 9.

Die jüdische Studienbibel

Also das Endziel ist nicht, dass ich alle Menschen gleich liebe, sondern dass SEIN Name von allen gesucht wird! Da merkt man dann den Unterschied, zwischen denen, die für „ihr Land“ oder „ihre Stadt“ beten, und denen, die gemäß dem „Vater unser“ für „seinen Namen“ beten – und dies ist leider momentan ein gewaltiger Unterschied!
Wofür betest du?