Monat: Juni 2020

„sündige nicht mehr“

Sie aber sprach: Niemand, Herr. Jesus aber sprach zu ihr: So verurteile auch ich dich nicht; gehe hin und sündige nicht mehr.

Elberfelder Bibel 1905 – Joh 8,11

„Keiner, Herr“, erwiderte sie. Da sagte Jesus: „Ich verurteile dich auch nicht. Du kannst gehen. Sündige aber nicht mehr!“

Neue evangelistische Übersetzung_2019 – Joh 8,11

»Nein, Herr«, antwortete sie. »Ich verurteile dich auch nicht«, entgegnete ihr Jesus. »Du kannst gehen, aber sündige nun nicht mehr!«

Hoffnung für Alle – Joh 8,11

Sie antwortete: „Keiner, Herr!“ Darauf erwiderte Jesus: „Auch Ich verurteile dich nicht; geh [hin], sündige (wörtl.: zielverfehle) von nun [an] nicht mehr!“

Konkordante Übersetzung 1939 – Joh 8,11

Sie sagte: „Keiner, Herr.“ Jesus sprach: „Auch ich verurteile dich nicht. Geh hin; treibe von nun an nicht mehr Sünde.“

neue Welt Übersetzung – Bi12 – Joh 8,11

neue Welt Übersetzung – 2018 – Joh 8,11

Nein, keiner, mein Herr“, antwortete sie. „Dann werde ich das auch nicht tun. Geh jetzt mal nach Hause und pass auf, dass du nicht noch einmal so einen Fehler machst!“

VolxBibel – Joh 8,11

Wie ich schon im September 2019 auf die Geschichte und die Hintergründe eingegangen bin – kannst du ja hier nachlesen.
Interessant: es gibt zwei deutsche Bibelausgaben, die diese Verse weglassen: die offene Bibel und die „Silberbibel“.

Jh 8,11 ἡ δέ (und) diese/sie (A102). κύριε Vok. πορεύου Imp. (vgl. A266a). ἀπὸ τοῦ νῦν in Zukunft, von jetzt an (vgl. B νῦν 3b). μηκ-έτι nicht mehr, nicht weiter. ἁμάρτανε Imp. ἁμαρτάνω.

Neuer Sprachlicher Schlüssel zum Griechischen Neuen Testament

Nur zwei Worte spricht in dieser Geschichte die Frau, die eigentlich mit dem Tode rechnen muß: Sie sagt „Herr“ zu Jesus, ohne wohl ganz zu ahnen, wie richtig sie ihn mit dieser Anrede kennzeichnet, und sie sagt; „Niemand“. Durch die Frage Jesu sind plötzlich alle Frommen mit ihr zu Sündern geworden. Jesus hat in göttlicher Weisheit zur gleichen Zeit erreicht: Die Frommen wurden überführt, die Sünde wurde nicht verharmlost, der Sünderin wurde vergeben, und sie wurde zugleich auf einen neuen Weg des Gehorsams gewiesen. Das ist die Seelsorge Jesu.

Die Bibel mit Erklärungen

Joh 8:9-10
Seine in vollster Autorität gesprochenen Worte (vgl. Mt 7,28-29) verfehlten ihre Wirkung nicht. DieUmstehenden wurden sich ihrer eigenen Sündhaftigkeit bewußt. Die Ältesten gingen zuerst, vielleicht weil sie so klug waren, die Sünde in ihren Herzen und ihrem Leben einzusehen. Da sowohl Zeugen als auch Ankläger gegangen waren, hatte sich die Klage gegen die Frau in Luft aufgelöst.
Johannes
Joh 8,11
Auch hier offenbarte sich Jesus als die höchste Autorität. Er tadelte ihre Sünde, doch er machte der Frau zugleich auch Hoffnung auf ein neues Leben. Theologisch gesehen konnte Jesus ihr ihre Sünde vergeben, weil er die Vollmacht dazu besaß (vgl. Mk 2,8-12) und weil er das Lamm Gottes war, das „der Welt Sünde“ trug (Joh 1,29). Gott hatte ihm die Vollmacht gegeben, Sünden zu erlassen, und Jesus handelte gnädig an der Frau. Er wurde ihr als der offenbart, der „voller Gnade“ ist (Joh 1,14).

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Jesus und die Tora

Die vier Evangelien im Neuen Testament stellen Jesus als einen Juden dar, der die Tora beobachtet. Die deutlichste Bestätigung dafür findet sich im Matthäusevangelium, wo Jesus sagt: „Ich sage dir die Wahrheit, bis Himmel und Erde verschwinden, wird nicht der kleinste Buchstabe, nicht der kleinste Strich eines Stiftes auf irgendeine Weise aus dem verschwinden Gesetz, bis alles vollbracht ist “(Mat 5,18). Für Jesus war die Tora das inspirierte Wort Gottes, das Israel anvertraut wurde. Darin spiegelte er die Standardposition des Judentums im Zweiten Tempel wider.
Neu oder anders an Jesus war, dass seine Lehre auch in seiner innigen Gemeinschaft mit Gott begründet war: „Alle Dinge wurden mir von meinem Vater anvertraut… und niemand kennt den Vater außer dem Sohn und denen, für die sich der Sohn entscheidet zeige ihn “(Mat. 11:27). Dieser Anspruch auf Autorität zur Auslegung der Schrift übertraf den eines Rabbiners bei weitem.
Juden sind damals und heute Monotheisten, was bedeutet, dass sie an einen Gott und nur an einen Gott glauben.4 Ein Monotheist zu sein bedeutet, eine klare Trennung zwischen Gott und allem anderen zu haben. Über dieser Linie befindet sich der eine Gott, der unendliche und transzendierende. Unterhalb dieser Linie befindet sich alles andere, einschließlich der Engel. Die Verehrung von allem und jedem unterhalb dieser Linie ist Götzendienst.
Der eine Gott des Judentums unterscheidet sich von allen anderen durch drei Hauptmerkmale. Nur Gott kann erschaffen, nur Gott ist der wahre Herrscher aller Dinge, und nur Gott ist es wert, angebetet zu werden. Das Einzigartige am Neuen Testament ist daher, dass es Jesus Christus auf Gottes Seite der Grenze zwischen dem Endlichen und dem Unendlichen stellt. Obwohl er eindeutig menschlich ist, wird Jesus im Neuen Testament als Schöpfer (Johannes 1: 1–5; Kol. 1: 15–20), als Herrscher aller Dinge dargestellt (Mat. 28:18; Hebr. 1: 8; Offb 5,9-12) und als jemand, der der Anbetung würdig ist (Hebr 1,6; Offenbarung 5,13-14). Tatsächlich finden sich alle drei oben genannten Merkmale Jesu in Hebräer 1: 1–8. Dies bedeutet, dass Jesus von Anfang an in alles einbezogen war, was monotheistische Juden über Gott sagten.
Jesus machte seine Position während der Zeremonien des Laubhüttenfestes noch deutlicher: „Ich bin das Licht der Welt. Wer mir folgt, wird niemals in der Dunkelheit wandeln, sondern das Licht des Lebens haben “(Johannes 8:12). Jesus ist der Schöpfer, der vom Himmel herabgekommen ist, um uns zu offenbaren, wie Gott ist (Johannes 1: 1–18; 3: 12–15). Als die Juden ihn fragten: „Wer bist du?“ (Johannes 8:25) antwortete Jesus daher: „Wer mich gesandt hat, ist zuverlässig, und was ich von ihm gehört habe, sage ich der Welt“ (8:26) und bekräftigte damit seinen Ursprung und seine Einheit mit Gott. Jesus behauptete weiter: „Ich und der Vater sind eins.“ (Johannes 10:30) Jesus war mehr als nur ein großartiger Lehrer. Er verkörperte genau die Wahrheiten, die er lehrte.
Dies bedeutet, dass Jesus das Alte Testament aus der Perspektive desjenigen las, der es durch den Geist inspiriert hat. Und in seiner Gegenwart wurde die Kraft dieses Wortes im Leben derer wiedergeboren, die er berührte. Jesus interpretierte die Tora nicht nur mit neuer Einsicht und Klarheit, sondern bot auch die Vergebung des Gottes Israels an (Mk 2,10). Er stellte die heiligende Kraft des Geistes Gottes zur Verfügung, um ein siegreiches Leben zu führen (Johannes 8:11). Und Christus inspirierte seine Nachfolger mit einer neuen Hoffnung für die Zukunft (Johannes 14: 1–3).

Die Bibel, die Jesus interpretiert – LaRondelle Paulien 201

Jesus gibt eine gute Antwort.
Einmal waren viele Leute bei Jesus.
Jesus erzählte den Leuten von Gott.
Da kamen Gesetzes·lehrer zu Jesus.
Die Gesetzes·lehrer wissen genau, was im Gesetz steht:
Was erlaubt ist.
Und was verboten ist.
Und welche Strafe es gibt.
Die Gesetzes·lehrer brachten eine Frau mit.
Die Gesetzes·lehrer sagten:
Diese Frau ist mit ihrem Mann verheiratet.
Die Frau darf nur mit ihrem Mann zusammen schlafen.
Trotzdem hat die Frau mit einem anderen Mann geschlafen.
Das ist verboten.
Die Frau muss bestraft werden.
Die Frau muss mit Steinen tot geworfen werden.
Sollen wir die Frau jetzt mit Steinen tot werfen?
In Wirklichkeit wollen die Gesetzes·lehrer Jesus in die Falle locken.
Wenn Jesus sagt:
Ja. Ihr sollt die Frau mit Steinen tot werfen.
Wollen die Gesetzes·lehrer sagen:
Du bist ein Mörder.
Wenn Jesus sagt:
Nein. Ihr dürft die Frau nicht mit Steinen tot werfen.
Wollen die Gesetzes·lehrer sagen:
Jesus, du musst selber bestraft werden.
Weil du die Gesetze falsch erklärst.
Du musst ins Gefängnis.
Darum gab Jesus keine Antwort.
Jesus bückte sich nur.
Jesus schrieb mit dem Finger auf die Erde.
Alle Leute warteten gespannt.
Aber Jesus sagte nichts.
Jesus schrieb nur mit dem Finger auf die Erde.
Die Gesetzes·lehrer fingen an zu drängeln.
Jesus sollte endlich etwas sagen.
Jesus stellte sich wieder hin.
Jesus sagte zu den Gesetzes·lehrern:
Wer von euch hat noch nie etwas Verbotenes getan?
Der darf als Erster einen Stein werfen.
Jesus bückte sich wieder.
Und schrieb wieder mit dem Finger auf die Erde.
Die Gesetzes·lehrer überlegten.
Alle Gesetzes·lehrer merkten:
Alle haben schon einmal etwas Verbotenes getan.
Die Gesetzes·lehrer gingen leise weg.
Die anderen Leute gingen auch leise weg.
Zum Schluss war Jesus mit der Frau alleine.
Jesus stellte sich wieder hin.
Jesus fragte die Frau:
Sind alle Leute weggegangen?
Hat keiner einen Stein geworfen?
Die Frau sagte:
Alle sind weggegangen.
Keiner hat einen Stein geworfen.
Jesus sagte zu der Frau:
Ich werfe auch keinen Stein.
Geh nach Hause.
Tu von jetzt an nichts Verbotenes mehr

Evangelium in Leichter Sprache Johannes 8,1-11

Sünde, sündigen.
I. Begriff der S. S. — wofür ist auch Missetat als gleichbedeutender oder ähnlicher Ausdruck — heißt jede Verletzung der dem Menschen geltenden göttlichen Willensbestimmungen durch den menschlichen Willen (1 Joh. 3, 4, die S. ist das Unrecht, wörtlich: „die Widergesetzlichkeit”). Denn eigentlich soll nach der ursprünglichen Ordnung Gottes der menschliche Wille mit seiner Richtung im ganzen und einzelnen solchen göttlichen Willensbestimmungen entsprechen, die dem Menschen teils als unmittelbarer Sinn und Trieb eingepflanzt (Rö. 2, 15), teils als bestimmtes Gesetz (Rö. 2, 12) geoffenbart sind. Sie beziehen sich auf alle Äußerungen des menschlichen Willens, auf Gedanken, Worte und Werke (Mt. 15, 19; vgl. die 10 Gebote). Rein unwillkürliche Erlebnisse des Menschen fallen nicht unter den Begriff der S. (vgl. z. B. Besessen). Dagegen gehört es nicht zum Wesen der S., daß der Mensch im Augenblick des Sündigens oder überhaupt genau gewußt habe, daß sein Tun sündhaft sei. Nur der Grad der Schuld ist je nach dem Maß des Wissens sehr verschieden. Wo kein Wissen um Gottes Willen da ist, da ist wohl S., aber keine Schuld (Rö. 5, 13: wo kein Gesetz ist, da wird die S. nicht zugerechnet, Joh. 15, 22. 24); oder doch nur soweit Schuld, als dies Nichtwissen selbst verschuldet ist (Lu. 12, 47 f.). Auch 1 Tim. 1, 13 wird die Unwissenheit bezw. ihre Schuldlosigkeit, beschränkt durch den Zusatz „im Unglauben“. Dagegen je klarer ein Mensch Gottes Willen und das Unrecht des Zuwiderhandelns kennt, desto schlimmer ist seine Schuld (vgl. Mt. 11, 21 s.; 12, 41 f.). Daher ist die schwerste S. die S. wider den h. Geist, weil bei ihr das höchste Mass von Erkenntnis vorausgesetzt ist, vgl. Geist, Lästern. In letzter Linie ist freilich kein Nichtwissen ganz unverschuldet (vgl. Rö. 1, 18 ff.), und darum auch keine S. ganz ohne Schuld.

Calwer Bibellexikon: Biblisches Handwörterbuch illustriert

Wer von uns sündigt NICHT MEHR? Was meinte Jesus also, wenn er jemand auffordert „nicht mehr zu sündigen“?
Ohne Gottes Geist ist dies wohl unmöglich! Und wie konnte Jesus, der kein Priester aus der Linie Levis oder gar Aaron abstammte, eigentlich Sünden vergeben?

Verantwortung vor dem Schöpfer

und begrub sie bei den Gebeinen Sauls und Jonathans, seines Sohnes, im Lande Benjamin, zu Zela, im Begräbnis seines Vaters Kis; und man tat alles, was der König geboten hatte. Und danach ließ Gott sich für das Land erbitten.

Elberfelder Bibel 1905 – 2Sa 21,14

und bestattete alle zusammen in Zela im Gebiet von Benjamin in der Grabstätte von Sauls Vater Kisch. Dies alles geschah genau, wie der König es angeordnet hatte. Daraufhin erhörte Gott die Gebete seines Volkes und machte der Hungersnot ein Ende.

Gute Nachricht Bibel – 2Sa 21,14

und alle zusammen in Zela im Gebiet von Benjamin im Grab von Sauls Vater Kisch beisetzen. Danach ließ Gott sich für das Land erbitten.
NeÜ bibel.heute, – 2Sa 21,14

Zu irgendeinem Zeitpunkt der Regierung Davids, wahrscheinlich gegen Ende, wurde Israel von einer dreijährigen Dürre heimgesucht. Als David sich beim Herrn nach dem Grund dafür erkundigte, offenbarte ihm dieser, daß die Dürre als Bestrafung für Sauls Verletzung des Bundes mit den Gibeonitern , der damals in den Tagen Josuas geschlossen worden war ( Jos 9,15-21 ), gekommen sei. Zu der Zeit hatte Israel unter Josuas Führung gerade Jericho und Ai vernichtet und war dabei, das Bündnis der Amoriter im kanaanäischen Bergland anzugreifen. Die Menschen von Gibeon, die in der direkten Marschroute der Eroberung Josuas lagen, taten so, als seien sie entfernte Fremde und entgingen so der Vernichtung. Überdies brachten sie Josua dazu, einen Bund mit ihnen zu schließen, wodurch sie für immer Israel in niedrigen Aufgaben dienen würden, aber niemals verletzt werden durften. Obwohl dieser Bund durch Betrug erreicht worden war, wurde seine bindende Natur sowohl von den Israeliten als auch von den Gibeonitern anerkannt.
Saul hatte bei einer Tat, die im biblischen Bericht nicht verzeichnet ist, einige Gibeoniter während seiner Amtszeit erschlagen ( 2Sam 21,1 ). Als David erfuhr, daß die Hungersnot über Israel als eine Bestrafung für diese Bundesverletzung gekommen war, fragte er die gibeonitischen Führer, was er für sie tun solle. Sie antworteten, indem sie jedes Interesse an Silber oder Gold verneinten. Sie könnten auch nicht, sagten sie, als Israels Vasallen die Rache in die eigene Hand nehmen. Trotzdem baten sie darum, daß ihnen sieben … männliche Nachkommen Sauls übergeben werden sollten , so daß sie die uralte Praxis des lex talionis – Auge für Auge, Zahn für Zahn und Leben für Leben ( 2Mo 21,23-25 ) – ausüben konnten.
David erkannte die Angemessenheit ihrer Bitte an, aber er mußte dies auch mit dem Schwur, den er Jonatan gegeben hatte, daß er nämlich seinen Samen für immer schützen würde ( 1Sam 20,15-16 ), in Einklang bringen. So verschonte David Mefi-Boschet , Jonatans Sohn, sonderte aber andere Nachkommen Sauls für die Hinrichtung aus. Darin eingeschlossen waren Armoni und ein anderer Mefi-Boschet , Söhne von Sauls Konkubine Rizpa (vgl. 2Sam 3,7 ). Die anderen fünf waren alle Söhne von Merab , Sauls Tochter, von ihrem Ehemann AdriÙl (vgl. 1Sam 18,19 ). (Viele hebräische Handschriften haben „Michal“; diese Lesart setzt allerdings 2Sam 21,8 in Gegensatz zu der Feststellung in 2Sam 6,23 ,daß Michal kinderlos starb. Wahrscheinlich ist es daher korrekt, den beiden hebräischen Handschriften und einigen anderen Handschriften zu folgen, die „Merab“ haben.)
….
Als David die Hingabe Rizpas sah, mit der sie die Körper ihrer Söhne vor den aasfressenden Vögeln und wilden Tieren schützte, fühlte er sich an die peinliche Zurschaustellung der Körper Sauls und seines Sohnes Jonatans an den Mauern von Bet-Schean erinnert, an welche die Philister sie nach der Schlacht von Gilboa gehängt hatten ( 1Sam 31,11-13 ). Obwohl das Volk von Jabesch in Gilead die Körper zur Beerdigung weggebracht hatte, wurden die sterblichen Überreste weit entfernt von Gibea, der Heimat der Familie Sauls, begraben. David beschloß, ihre Knochen aus Jabesch in Gilead zurückbringen zu lassen und sie im Grab von Sauls Vater Kisch bei Zela in Benjamin zu begraben. Nachdem dies geschehen war, antwortete Gott wieder auf Gebete für das Volk.

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Im Grab seines Vaters Kish: Es wurde großen Wert darauf gelegt, im Grab seiner Vorfahren begraben zu werden (siehe 2:32 n.). Gott reagierte auf die Bitte des Landes und setzte der Hungersnot ein Ende.

Die jüdische Studienbibel

Erst danach setzte sich Gott durch, um dem Land Barmherzigkeit zu erweisen. Gott macht seine Führer für ihre Handlungen verantwortlich und zögerte nicht, ihre Sünde zu beurteilen. Mit der Aussage, dass „sie alles getan haben, was der König befohlen hat“, bemerkt Rashi, dass sie in allen Städten Israels um Sha’ul und Y’honatan trauerten („sat shiv’ah“).

Die vollständige jüdische Studienbibel: Notizen

Eine merkwürdige Geschichte in der Bibel – dass der Segen über eine Zeit dem Volk entzogen wurde, weil der König Saul einen Fehler gemacht hatte.
Wenn man die Geschichte komplett liest, merkt man, was Jehovah uns sagen will: egal wer ich bin – ob einfacher Bürger oder Präsident/König eines Landes: mein Handeln hat Konsequenzen – manchmal nur persönlich (spätestnes wenn ich nach meinem Tod vor SEINEN Richterstuhl treten muss) oder manchmal für mein ganzes Umfeld! Und nein – Gott vergißt nicht einfach- nicht wie das Sprichwort sagt „Zeit heilt alle Wunden“ oder „Laß Gras drüber wachsen“. Die Verantwortung geht manchmal, wie in der oben angeführten Geschichte, auf die folgende Generation über ( also hier von König Saul auf König David).
Ich finde es immer wieder spannend, mich mit Menschen zu unterhalten, die aus bestimmten Gemeinden/Kirchen ausgetreten sind. Sehr oft halten diese ganz ganz fest an den falschen Lehren dieser Gemeinschaften weiter fest, und sehen nur ein paar Kleinigkeiten, warum sie der Gemeinschaft den Rücken gekehrt haben. Aber diese „Kleinigkeiten“ sind die Früchte der falschen Lehre! Andere lehnen Jehovah ganz ab, weil er soviel zugelassen hat. Nehmen wir das obrige biblische Beispiel: David hätte wegen der Hungersnot sich einen „anderen Hausgott“ oder „Volksgott“ anlegen können. Er hätte aber auch ein paar Fehler von Saul aufdecken können, oder wie man es heute teilweise macht „den Fluch brechen“, der „Hungersnot widersagen“ können. Aber der richtige Weg war, den Fehler Sauls wiedergut zumachen. Und dann trotzdem Saul ein richtiges Begräbnis zu geben! So sollte man meiner Meinung nach, in allen Gemeinschaften mit falschen Lehren umgehen: offen zugeben, das die FÜHRUNG dies und jenes falsch gemacht hat, und dann die Vergangenheit in Würde begraben!
Mein Tip: lies Gottes Wort als ganzes Buch! regelmäßig! und besprich mit andern das was du gelernt hast! – oder schreibe darüber! Aber löse dich von den festgefahrenen Gedankenschemas! Wenn du diesen Blog seit Jahren kennst, wirst du wissen, was ich meine, den ganz zum Anfang, wirst du fast nur Zitate aus bestimmten Zeitschriften finden…und mit der Zeit ändert sich die Ansicht über die Bibel. Beginne diesen Weg – heute!

Warum schockieren uns gewalttätige Behandlungen die wir sehen?

Wegen der gewalttätigen Behandlung der Elenden, wegen des Seufzens der Armen will ich nun aufstehen, spricht Jehova; ich will in Sicherheit stellen den, der danach schmachtet.

Elberfelder Bibel 1905 – Ps 12,5

Der HERR spricht: »Die Schwachen werden misshandelt,
und die Armen können nur noch seufzen.
Darum werde ich mich jetzt erheben und denen Rettung bringen, die bedrängt werdenf!«

Neue Genfer Übersetzung_2013 – Ps 12,6

„Ja“, sagt Jahwe, „jetzt greife ich ein! / Denn die Armen erleiden Gewalt, die Schwachen seufzen nur noch. / Ich bringe den Bedrückten Befreiung!“

NeÜ bibel.heute – Ps 12,6

„Wegen der Gewalt gegen [die] Elenden, wegen dem Ächzen [der] Armen – Jetzt werde (will) ich mich erheben“,n möge (wird) JHWH sprechen (spricht JHWH?);o„Ich werde (will) in Sicherheit bringen (ins Heil versetzen) [den, der] danach seufzt (gegen den man schnaubt, will seinen Zeugen in Sicherheit bringen, will ihm zum Heil einen Zeugen stellen).“p

offene Bibel, – Ps 12,6

„Doch“, so sagt Gott, „jetzt greif ich ein. Die Erde wird beben. Kann ja nicht sein, dass die Armen und Schwachen zu Boden krachen. Ich werd ihnen helfen, ihr jedenfalls werdet sie nicht fertigmachen.“

VolxBibel – Ps 12,6

Weil denn die Elenden verstört werden usw. Jetzt gibt David als Grund seines Trostes an, dass Gott es nicht zulassen wird, dass die Gottlosen länger so ohne Ende und Maß wüten. Um nun sich und andere noch mehr in dieser Wahrheit zu bestärken, führt er Gott selbst redend ein. Es macht nämlich mehr Eindruck, wenn Gott selbst eintritt und mit eigenem Munde verheißt, dass er den Elenden als Retter nahe sei. Von Bedeutung ist auch das Wörtchen „jetzt“. Denn damit gibt Gott zu erkennen, dass er unser Heil bei sich gleichsam verschließt, um es erst zu seiner Zeit hervorzuholen. Gott hat stillgelegen, bis ihn das Jammern und Klagen der Seinen aufweckte. Wenn daher die Ungerechtigkeiten der Feinde, ihre Räubereien und Verwüstungen uns nichts übrig lassen als Tränen und Seufzer, so müssen wir bedenken, dass jetzt für Gott die rechte Zeit ist, sich zum Gericht zu erheben. Diese Wahrheit muss auch unser Herz geduldig machen, dass wir es nicht als ein Unglück empfinden, zu den Elenden und Armen gezählt zu werden, da ja Gott verheißt, für sie ein Rächer zu sein: Ich will eine Hilfe schaffen. Das will nicht bloß allgemein verstanden sein, sondern sagt, dass dem, den sie verstricken und ungerecht bedrücken, eine Rückversetzung in seinen früheren glücklichen Stand zuteilwerden soll. Allerdings erfährt der letztere Ausdruck die verschiedensten Deutungen. Jedenfalls muss er aber so verstanden werden, dass er ganz anschaulich auf David deutet. Ihm will Gott sagen: Mag man hilflose und viel bedrängte Leute wie eine sichere Beute im Netz umstrickt halten, so will ich sie doch in Sicherheit bringen. Will man lieber übersetzen „den sie anhauchen“, so will ich nicht widersprechen: es käme dadurch die Überhebung der Gottlosen zum Ausdruck, die, wie es im 9. Psalm geschildert war, mit ihrem bloßen wutschnaubenden Hauch alles glauben ausrichten zu können.

Jean Calvin – Aus dem Psalmenkommentar

Der Psalmist erhielt die Gewißheit, daß der Herr sich erheben und den Schwachen und den Bedürftigen von der Unterdrückung befreien würde. Gott hatte verheißen, diejenigen, die ihm vertrauten, aus der Hand derer zu retten, die sie beschimpften.
Ps 12,7
Aufgrund der Versicherung Gottes, daß die Niedergeschlagenen erlöst werden sollten (V. 6 ), drückte der Psalmist sein Vertrauen in die ungetrübten Worte Gottes aus, obwohl er wußte, daß die Gottlosen überall um ihn herum waren.
Im Gegensatz zu den Worten der Gottlosen sind die Worte des Herrn rein (gereinigt) und wahrhaftig. Ihre Ungetrübtheit wird mit der Läuterung von Silber verglichen; es ist so, als wenn die Worte des Herrn siebenmal (sieben ist die Zahl der Vollkommenheit) geläutert wären. Was Gott sagt, ist wahrhaftig (lauter; vgl. Ps 18,31 ) und verläßlich. Seine Worte sind nicht mit Betrug und falscher Heuchelei befleckt (im Gegensatz zu den Worten der Gottlosen; Ps 12,3-4 ), sondern sie sind ganz und gar zuverlässig.

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Die Worte von ADONAI sind reine Worte. Im Gegensatz zu den sich ständig ändernden und betrügerischen Worten der Menschen sind die Worte von ADONAI für immer vertrauenswürdig. Die Rabbiner lehren, dass, obwohl die menschliche Sprache bestimmte Wahrheiten mit Falschheit vermischt, Gottes Worte wie kostbares Silber sind, das wiederholt im Ofen verfeinert wurde und für immer frei von jeglicher Krätze ist.

Die vollständige jüdische Studienbibel: Notizen

Da alles Elend und alle Ungerechtigkeit auf der Erde von Jehovah gesehen werden – können wir mit all unseren Sorgen zu IHM kommen. Doch wenn wir Ungerechtigkeit und Gewalt (wie momentan in vielen Ländern der Welt) in den Nachrichten sehen, oder vielleicht in unserer unmittelbaren Umgebung, dann regt dass uns innerlich sicher auf! Warum? Nun, der Mensch wurde im Bilde Gottes erschaffen – und das heißt, wir spiegeln SEINE Eigenschaften wieder. Da Jehovah sich über Ungerechtigkeit aufregt, so regt es auch uns auf! Doch ER kann gerecht urteilen, da ER alle Hintergründe und Ursachen kennt. Deshalb wird Jehovah wie oben von David ausgedrückt, einmal aufstehen und ALLE Ungerechtigkeit die in seinem Namen oder auch gegen seinen Namen ausgeführt wurde, ein für alle Mal beseitigen! Dann wird es NICHTS nützen, wenn wir zu irgendeiner org oder Kirche angehören, noch das wir seinen Namen kennen! Er wird für Gerechtigkeit eintreten – und die Erde zu einem gerechten Paradies umgestalten.

Gottesfurcht?

Die Anmut ist Trug, und die Schönheit Eitelkeit; ein Weib, das Jehova fürchtet, sie wird gepriesen werden.

Elberfelder Bibel 1905 – Spr 31,30

Anmut und Schönheit sind vergänglich und kein Grund, eine Frau zu rühmen; aber wenn sie den HERRN ernst nimmt, dann verdient sie Lob.

Gute Nachricht Bibel

Wie schwinden Anmut hin und Schönheit! Ein Weib, das Furcht hat vor dem Herrn, das soll man rühmen!

Grünwald-Bibel Spr 31,30

Der Reiz ist ein Trug, die Schönheit ein Hauch, –
ein Weib, das IHN fürchtet, das werde gepriesen!

Die Schrift; Bible.- Buber & Rosenzweig – Spr 31,30

Eine gute Figur und eine sexy Ausstrahlung gehen irgendwann mal vorbei, wenn man älter wird, dadrauf kann man nicht bauen. Aber wenn eine Frau Respekt vor Gott hat, muss man sie einfach immer tollfinden.

VolxBibel – Spr 31,30

Wer kann eine fähige Frau finden? Nach jüdischer Tradition wurde dies von Abraham seiner Frau Sarah vorgetragen und wird traditionell von ihren Ehemännern am Erev (dem Vorabend des) Schabbats vor jüdischen Frauen gelesen oder rezitiert. „Fähige Frau“ ist eine eher schwache Übersetzung von Eshet Chayil. Chayil steht für Stärke und Heldentum. Ein besseres Verständnis wäre also „heldenhafte Frau“ oder „Frau der Tapferkeit“. Deborah, die Richterin (Judg. 4), fällt mir als Beispiel ein. Als eshet chayil hat sie klare Führungsqualitäten und ist fleißig und aufrecht. Midrasch Tanhuma bemerkt, dass diese Frau wie Sarah ist, die als in Stärke und Majestät gekleidet beschrieben wird, wie die Wolke der Herrlichkeit zeigt, die über ihrem Zelt schwebte.

Die vollständige jüdische Studienbibel: Notizen

Einen interessanten Gedanken zum Thema „Schönheit“ gefunden:

Wie sollen wir als Christen mit Schönheitsidealen umgehen? Wir werden sie nicht ignorieren können, denn wir werden geprägt von der Gesellschaft, in der wir aufwachsen. Aber wir dürfen das vorherrschende Schönheitsideal nicht zum (alleinigen) Auswahlkriterium für den zukünftigen Ehepartner machen. Salomo hat recht, wenn er die Worte Lemuels zitiert: „Trügerisch ist Anmut und die Schönheit wie ein Windhauch; eine Frau, die Gott fürchtet, die soll man rühmen“ (Sprüche 31,30). Aussehen vergeht, der Charakter bleibt.
Und trotzdem dreht sich „Liebe“ auch um Schönheit. Oder um es noch ein bisschen deutlicher zu sagen: Millionen von Männern und Frauen begnügen sich mit einem Partner – und lieben ihn zutiefst -, der genau ihrer Vorstellung von Attraktivität entspricht. Deshalb ist Liebe unterm Strich irgendwie doch auch eine rationale Angelegenheit und passiert nicht willkürlich. Die Schönheit des potentiellen Partners (und nicht nur sein Charakter) entscheidet maßgeblich darüber, ob ich mich für ihn interessiere oder nicht77. Soweit ich sagen kann, gilt das auch für Christen und ist auch in Ordnung!
Aber gerade Männer stehen in der Gefahr nach der Hochzeit ihre Ehepartnerin an den retuschierten Bildern der Boulevardpresse-Schönheiten zu messen und Hollywood-Schönheiten allein wegen ihres Aussehens einen höheren Stellenwert zu geben als der eigenen Frau.
Dabei heißt die biblische Glücksformel: „Ich finde schön, was ich liebe.“ Oder noch ein bisschen genauer: „Ich erfreue mich an dem, was ich aufgrund meiner bewussten Entscheidung liebe.“
Der Leitvers zu dieser Glücksformel findet sich in Sprüche 5,18-19. Mit meinen Worten steht da: „Lass dich immer und immer wieder von den verführerischen Reizen deiner Frau überwältigen und bezaubern, bis dir förmlich die Sicherungen durchbrennen.“
Das ist viel mehr, als nur zu sagen: „Begehe keinen Ehebruch!“ Oder: „Geh nicht zu einer Prostituierten!“ Es ist auch mehr, als nur zu sagen: „Lass einfach der Natur ihren Lauf!“ Es ist eine Aufforderung – ein Gebot zum Handeln. Ehebruch und Treue beginnen im Kopf, deshalb besteht Gottes Herausforderung darin, dass wir uns eine Haltung zulegen, die unsere eigene Frau (bzw. den eigenen Mann) in den Mittelpunkt unserer Tagträume und sexuellen Phantasien stellt.
Wir müssen es lernen, das Lächeln der halbnackten Schönen vom Titelbild des TV-Magazins abzutun und beim Anblick unserer vom Schlaf zerzausten Frau in romantischen Träumereien zu schwelgen. Jeder Schwangerschaftsstreifen und jede Falte darf unser Herz zum Hüpfen bringen, während wir gleichzeitig beim Anblick von Miss Universum so viel empfinden wie für die Kartoffelschalen im Biomüll. Das ist Gottes Herausforderung an einen Ehemann (bzw. eine Ehefrau): Lass dich immer und immer wieder von den verführerischen Reizen deines Partners überwältigen und bezaubern, bis dir förmlich die Sicherungen durchbrennen.

Crashkurs Leidenschaft

ist im übrigen sehr sehr lesenswert, dass unter http://www.frogwords.de/bibel_at_nt/hohelied zu findende Buch über Ehe und Familie von k.Fischer!

Aber was ist Gottesfurcht? Hat das etwas mit „Angst vor Gott“ zu tun? Warum sollte ich Angst vor einem liebevollen Schöpfer haben? Oder was versteht man unter der „Furcht vor Gott“??

Gottesfurcht und Gottesliebe

1) Sosehr die Bibel von der → Freiheit von der Furcht redet, weil Christus der Befreier ist, so sehr betont sie die einzig richtige Furcht: die Furcht vor Gott. Furcht und Ehrfurcht fließen hier ineinander – wer Gott fürchtet, achtet ihn in Ehrfurcht; und umgekehrt: Wer Ehrfurcht vor Gott hat, fürchtet ihn auch, weil er um seine Heiligkeit weiß. Angemessene Folge dieser Furcht ist nicht Scheu, die übervorsichtigen Abstand halten will, sondern Hoffnung: »Das werden viele sehen und sich fürchten und auf den Herrn hoffen« (Ps 40,4).
Hebr. jirah ist Furcht vor Gott und Ehrfurcht. Sie ist aber auch wahre Klugheit und der erste Schritt auf dem rechten Weg, der zum Ziel führt (Hiob 28,28; Ps 111,10; Spr 1,7; 9,10). Furcht ist für den atl. Frommen die Grundhaltung, die er Gott gegenüber einzunehmen hat.
Das NT bestätigt zunächst diese Haltung (1Petr 2, 17). Dem jirah des AT entspricht das ntl. Zeitwort phobein (Mt 10,28; Lk 1,50; 18,2; 23,40; Apg 10,2; 13,16; Kol 3,22; Offb 11,18; 14,7; 15,4; 19,5); siehe aber unten 3.
2) Wem die Gottesfurcht fehlt, der zeigt, dass er nur in dieser Welt zu leben glaubt, wo ihm kein Raum mehr für das transzendente Gegenüber Gott bleibt. Diese Haltung ist aber eine folgenreiche Täuschung: Die Diesseitigkeit wird in dem Augenblick schwankend, in dem sie das Gegenüber Gottes verliert. Denn nur in diesem Gegenüber hat sie ihren Bestand (Kol 1,17; Hebr 1,3). Wer sich vor Gott nicht mehr fürchtet und keine anderen Wirklichkeiten als die des Diesseits anerkennt, fällt einer viel schrecklicheren Furcht anheim: der Angst vor dem Nichts. Er muss wieder lernen, die bibl. Wahrheit zu erfassen: dass Gott zu fürchten ist (5Mo 10,12.20; Mt 10,28; Röm 11,20f). Aber nicht die Furcht vor Gott ist das letzte Ziel, sondern die Liebe zu Gott, die auf die Liebe Gottes zu uns antwortet. Dieser Gedanke der Gottesliebe überwiegt im NT den Gedanken der Gottesfurcht, wenn auch hier der Schrecken vor dem unbegreiflichen unfassbaren Gott nicht fehlt (Hebr 12,28f u.ö.).
3) Im NT sollen die Gebote nicht aus (sklavischer) Furcht, sondern freiwillig, aus Liebe und kindlicher Ehrfurcht gehalten werden (Joh 14,15.23). Wer auf die Liebe Gottes mit seinem Gehorsam antwortet, handelt nach dem neuen Gesetz der Freiheit der Kinder Gottes (Röm 8,21).
Je stärker die Liebe zu Gott wird, desto schwächer wird die falsche, sklavische Furcht. Solche Furcht ist nicht in der Liebe (1Joh 4,18). Meisterhaft hat Luther in der Auslegung zum ersten Artikel die Furcht vor Gott (entsprechend dem »Ich bin der Herr«) mit der Liebe zu Gott (»dein Gott«) verknüpft: »Wir sollen Gott über alle Dinge fürchten, lieben und vertrauen.«

Lexikon zur Bibel: Personen, Geschichte, Archäologie, Geografie und Theologie der Bibel

Sehr viel redet die Bibel, namentlich das A. T., von der Furcht Gottes oder des Herrn. Sie meint damit aber nicht ein ängstliches Fliehen vor Gott, oder ein trotziges Sichabschließen von ihm. Denn so sehr der erste Eindruck Gottes auf das natürliche Menschenherz der der Angst ist, wenn dasselbe sich der Übermacht Gottes wehrlos preisgegeben fühlt, so wenig kann er dies auf dem Gebiet der Gnadenoffenbarung Gottes bleibend sein. Hier ist die F. Gottes vielmehr eine freiwillige Anerkennung seiner Größe und Macht (Ps. 33, 18), seiner Herrscherstellung (Mal. 1, 6) und seines heiligen Willens (5 Mo. 6, 2; Pr. 12, 13); sie ist mit einem Wort der Gott gebührende Respekt. In diese Stellung sucht Gott selbst den Menschen ihm gegenüber zu bringen, aber keineswegs bloß durch Gericht und Strafen, sondern durch alle Erweisungen seiner königlichen Güte und seiner allmächtigen Gnade (Ps. 67, 7; Jer. 5, 24; Ps. 130, 4). Und es kommt alles darauf an, daß der Mensch nicht erst gezwungen, sondern freiwillig diese Stellung einnehme; denn Gott kann freilich auch dazu zwingen, daß man ihn f. muß (vgl. Mi. 7, 17; 2 Mo. 6, 1). Wer freiwillig Gott f., der darf, eben weil er die Gott wohlgefällige Stellung einnimmt, sich auch des Wohlgefallens Gottes getrösten (Ps. 147, 11) und von ihm allen Segen erwarten (Ps. 115, 13; 128, 4). Gott schenkt den Gottesfürchtigen sein Vertrauen (Ps. 25, 14), seinen Schutz (Ps. 34, 8), sein Erbarmen (Ps. 103, 13). Darum sind die Gottesfürchtigen keineswegs gedrückte u. seufzende Kreaturen, sondern sie freuen sich (Ps. 119, 74), sie loben den Herrn (Ps. 135, 20) und hoffen auf ihn (Ps. 115, 11). Vor allem aber scheuen sie sich natürlich, dem Willen Gottes entgegenzuhandeln u. seine Gebote zu übertreten (3 Mo. 19, 14; Spr. 8, 13). Sie bilden überhaupt unter der Menge des Volks die wahrhaft Frommen (Jes. 66, 2.5; Ps. 118, 4). Eine andere Seite der Gottesfurcht heben hauptsächlich die Sprichwörter hervor: sie ist auch der rechte Weg zur Weisheit und Erkenntnis (Spr. 1, 7; Hi. 28, 28); dies deswegen, weil die Gottesfürchtigen unter göttlicher Zucht und Leitung stehen (Ps. 25, 14), und weil sie überall den Spuren der göttlichen Weisheit nachgehen (Spr. 2, 1–5). Es ist selbstverständlich, daß die Gottesfurcht in diesem Sinn im N. T. nicht bestritten oder aufgehoben werden kann. Sie wird ausdrücklich mehrfach erwähnt als ein Grundton auch im christl. Geistesleben, 2 Kor. 7, 1; Eph. 5, 21, vgl. Ap. 10, 35; 1 Pe. 2, 17; Off. 14, 7. Diese Gottesfurcht ist keine knechtische, sondern eine kindliche, und wird dies im N. T. nur noch reiner und vollkommener. Wenn daher doch in einigen neutestamentl. Stellen der Geist der Liebe dem Geist der F. entgegengestellt wird 1 Joh. 4, 18; Rö. 8, 15; 2 Tim. 1, 7, so ist an diesen Stellen nicht die ehrerbietige Gottesfurcht des A. T. gemeint, sondern die Angst des natürlichen unversöhnten Herzens vor Gott. Die F. Isaaks, 1 Mo. 31, 42. 54, ist = die von Isaak gefürchtete und verehrte Gottheit.

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