Für die (O. In der) Freiheit hat Christus uns freigemacht; stehet nun fest und lasset euch nicht wiederum unter einem Joche der Knechtschaft (O. Sklaverei) halten.
Elberfelder 1871 – Galater 5,1
Christus hat uns befreit, damit wir als Befreite leben. Bleibt also standhaft und lasst euch nicht wieder in ein Sklavenjoch spannen!
Neue evangelistische Übersetzung – Gal 5,1
Durch Christus sind wir frei geworden, damit wir als Befreite leben. Jetzt kommt es darauf an, dass ihr euch nicht wieder vom Gesetz versklaven lasst.
Hoffnung für Alle – Galater 5,1
Erst durch Jesus Christus sind wir wirklich ganz frei geworden. Kämpft jetzt darum, diese Freiheit nicht wieder zu verlieren! Ihr braucht nicht mehr unter der Fuchtel von den Gesetzen stehen.
VolxBibe – Gal 5,1
ἐλευθερία Freiheit; dat. commodi (A173; BDR § 1881) für die/zur Freiheit. ἠλευθέρωσεν Aor. ἐλευθερόω befreien. στήκετε Imp. στήκω (< ἕστηκα205) stehen; feststehen. ζυγός Joch. δουλεία Sklaverei; Knechtschaft. ἐν-έχεσθε Imp. Pass. -έχω in sich haben; festhalten; Pass. m. Dat. sich festhalten lassen von, hängen bleiben an, belastet sein mit, sich einspannen lassen in.
Neuer Sprachlicher Schlüssel zum Griechischen Neuen Testament
»Zur Freiheit hat uns Christus befreit!« – das ist der Überschriftssatz über jede weitere Mahnung, das ist aber auch die Zusammenfassung alles bisher Dargelegten. Die »Freiheit«, die Paulus hier benennt, ist damit zunächst die Freiheit vom Gesetz. Wer in Christus ist, sein Jünger geworden ist, der lebt nicht mehr unter dem Gesetz – unter dem fordernden und vernichtenden Gesetz der Vergeltung -, er lebt nun in der Vergebung. »Christus hat uns befreit«, kein anderer konnte das tun. Er hat die »Mächte« (vgl. Gal 4,3-9) besiegt. Sünde, Satan und Tod haben kein Anrecht mehr an den Kindern Gottes. Jesus hat sie freigekauft. »Steht nun fest«, solche Freiheit muss und kann festgehalten werden und das geschieht eben so, dass wir uns auf diese »objektive« Heilstatsache stellen, auf die Erlösung, die am Kreuz Jesu Christi geschehen ist.
Die Irrlehrer wollen den Galatern diesen festen Stand nehmen. Paulus sagt ganz hart: sie wollen euch „wieder in das knechtische Joch fangen«. Das »Joch«, das Holz, unter das die Zugtiere ihre Nacken beugen müssen, in das sie zur Arbeit eingespannt werden, um ihren eigenen Willen zu brechen, ist ein Bild für Sklaverei. Wer unter dem Joch geht, kann nicht mehr selbst bestimmen, er hat den Forderungen und Anweisungen eines anderen bedingungslos zu gehorchen. In solche Abhängigkeit aber sollen sich die Galater nicht mehr hineinzwingen, wörtlich: »nicht mehr festhalten« lassen. Sie sind schon ein Stück weit vom Stand der Freiheit abgewichen, sind im Begriff, sich unter das Joch des Gesetzes zu beugen und in die Sklaverei der Eigengerechtigkeit zu verfallen. Als äußeres Zeichen der Gesetzesfrömmigkeit gilt aber die Beschneidung. Noch ist Warnung und Rückruf möglich, – offensichtlich sind die Galater noch nicht endgültig entschieden.
Edition C
Indem er dies gesagt hatte, forderte Petrus die Judaisten heraus (15,10). Nun denn … , im Licht dessen, was in den vorangegangenen Versen gesagt worden war, was versucht ihr Gott? Wer die Errettung der Heiden in Frage stellte, der versuchte Gott. Die Versuchung bestand darin, ein Joch auf den Hals der Jünger zu legen. Das Gesetz war laut Galater 5,1 wirklich ein Joch. Diese Jünger waren Gläubige aus den Nationen. Petrus akzeptierte sie als Brüder und Schwestern im Herrn; das zeigt der Gebrauch des Begriffes Jünger. Warum sollten sie ein Joch tragen, das nicht einmal die Juden hatten tragen können? – weder unsere Väter noch wir von der damals gegenwärtigen Generation. Petrus meinte: »Warum sollten die Heiden zu etwas gezwungen werden, was wir selbst nicht erreichen konnten?« Genau das wäre aber geschehen, wenn sie von den Heiden die Beschneidung verlangt hätten. Diese Forderungen hätte Folgendes nach sich gezogen: Erstens, sie hätte Gott versucht; und zweitens hätte sie die Jünger unter ein untragbares Joch gebracht. Schließlich führte Petrus aus, dass die Errettung wirklich aus Gnade ist. Vielmehr glauben wir, durch die Gnade des Herrn Jesus in derselben Weise gerettet zu werden wie auch jene. Indem er Jesus Herrn nannte, erklärte Petrus Jesus zum Mittler der Gnade, der allein Errettung gewährt. Das Heil kommt zu Juden und Heiden aus Gnade durch den Glauben.
Wir fassen die Argumentation des Petrus zusammen: Erstens, es war Gottes freier Entschluss, dass die Nationen das Evangelium hören sollten. Zweitens, Gott gab ihnen den Heiligen Geist ohne Unterschied und ohne Diskriminierung. Das war der Beweis ihrer Annahme. Und drittens, das Gesetz war schon für die Juden ein untragbares Joch, warum sollte es dann auf die Heiden gelegt werden?
Arnold G. Fruchtenbaum – Getz und Gesetzlichkeit
Unsere Befreiung ist das Werk Jesu und soll von uns als seine Gabe geschätzt werden. Er hat uns die Freiheit dazu verschafft, damit wir sie besitzen und gebrauchen, nicht aber verachten und preisgeben. Nun haben wir aufrecht zu stehen und auf Jesu Gabe niemals zu verzichten. Es steht nicht mehr in unserer Willkür, ob wir unsere Freiheit schirmen und lieber knechtisch uns beugen wollen. Diese Frage ist für alle Fälle dadurch entschieden, dass Christus uns frei gemacht hat. Nun darf ich nichts und niemand mehr über mich Herr werden lassen und mich vor keiner Satzung beugen, als wäre sie ein unwandelbares Heiligtum und eins mit Gerechtigkeit; ich darf mich keinem Menschen unterstellen, als hinge an ihm mein ewiges Leben, und darf mich durch keine Furcht und durch keine Lust fesseln lassen; ich habe den festen Stand zu behaupten, in dem ich, meiner selbst mächtig, beruhigt und fest, keines anderen bedarf als des Christus, der mich zur Freiheit erhoben hat.
Schlatter – Erläuterungen zum Neuen Testament
Und wie nutze ich meine Freiheit?
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