Tag: 2. Juli 2021

Helfen und helfen lassen

Wer den Armen bedrückt, verhöhnt den, der ihn gemacht hat; wer aber des Dürftigen sich erbarmt, ehrt ihn.
Elberfelder 1871 – Sprüche 14,31

  Wer den Bedürftigen bedrückt, erzürnt den, der ihn gemacht hat, 
       wer diesen aber ehrt, erbarmt sich des Armen.

Septuaginta Deutsch – Sprichwörter 14,31

Wer hilflose Menschen unterdrückt, beleidigt den, der sie mal gemacht hat. Gott zu respektieren, bedeutet auch, sich um Leute zu kümmern, die Hilfe brauchen.
VolxBibel – Spr. 14,31

„Wer der Elenden sich erbarmt, ist glückselig“ (Vers 21). Unter dem Vorwand, die guten Werke seien wertlos, um unser Heil zu bewirken, könnten wir geneigt sein, sie zu vernachlässigen. Aber gerade die Kinder Gottes werden aufgefordert „gute Werke zu betreiben“ (Titus 3,14), ohne jedoch aus dem Auge zu verlieren, dass der Zustand der Seelen den materiellen Bedürfnissen vorgeht.

Jean Koechlin – Ährenlese im Alten Testament

Einen Armen übervorteilen ist Sünde gegen Gott (vgl. Sprüche 17,5 ), denn Gott ist der Schöpfer aller Menschen (vgl. Hi 31,13.15 ), und Gott nimmt sich der Sache der Armen an ( Sprüche 22,22-23 ). Der Gerechte und Weise ist gütig gegen den Armen ( 14,21 ; Sprüche 19,17;28,27 ), denn damit ehrt er Gott.

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Wer einem Armen Unrecht tut, soll wissen, dass er damit ihren Schöpfer nicht achtet. Gott schuf auch ihn und gab ihm seine Existenz und genauso gab er dem Armen seine Existenz. Wir haben alle einen Vater, einen Schöpfer. Er sieht sich durch die Güte geehrt, die wir dem Armen erweisen. Er betrachtet Freundlichkeit, die wir Armen erweisen, als ihm selbst getan und wird deshalb zeigen, dass ihm solche Taten gefallen: „Denn ich bin hungrig gewesen, und ihr habt mich gespeist“ (mir Essen gegeben) (Mt 25,35).

Der Neue Matthew Henry Kommentar

Was den zweiten Punkt betrifft, lehrt die Tora, dass diejenigen, die Gott fürchten, den Armen finanziell helfen, ohne Zinsen zu verlangen (siehe Lev. 25:36). Wie herrlich drückt Salomo diesen Gedanken aus, wenn er sagt: „Wer freundlich zu den Bedürftigen ist, ehrt [Gott]“ (siehe 14,31). Wenn wir den Verletzten Freundlichkeit erweisen, ehren wir Gott. „Ich war hungrig und ihr habt mir zu essen gegeben“, sagte Jeschua (siehe Matthäus 25,35). Wer könnte einer Gelegenheit widerstehen, Gott die Ehre zu erweisen?
Was den dritten Punkt betrifft, so befiehlt die Tora: „Du sollst deine Hand öffnen für deinen armen und bedürftigen Bruder in deinem Land“ (5. Mose 15,11). Uns wird befohlen, unsere Hände zu öffnen, nicht nur unseren Mund! Viele würden gerne über das Helfen reden, aber nichts tun. Schlimmer noch, manche geben den Verletzten eitle Versprechen oder leere Plattitüden (siehe Jakobus 2,16). Einige werden tatsächlich etwas Hilfe leisten, wenn auch auf sehr indirekte Weise und mit viel Prahlerei. Jeschua sprach von einigen, die tzedekah (Almosen geben) taten und es mit Trompeten verkündeten, um andere wissen zu lassen, was sie taten (siehe Mt. 6,2). Ich hoffe, er hat mit den Trompeten übertrieben! Unser Motiv sollte sein, zu helfen, und nicht, uns selbst gut aussehen zu lassen. Daher ist das Reden wertlos.
Was den vierten Punkt betrifft, so sagt die Tora, dass derjenige, der den Armen hilft, Gottes Segen erhalten wird „in all deinem Werk, in allem, was du unternimmst“ (5. Mose 15,10). Das heißt, Gottes allgemeiner Plan, zu dem es immer Ausnahmen gibt, ist es, für diejenigen zu sorgen, die anderen helfen. Zu den Segnungen gehört auch die Begrüßung durch den Menschensohn, wenn er mit all seinen heiligen Engeln kommt: „Komm, du, den mein Vater gesegnet hat, nimm dein Erbe an, das Reich, das dir bereitet ist von Anbeginn der Welt. Denn ich war hungrig, und ihr habt mir zu essen gegeben.“ (Mt 25,34-35).

Ein messianischer Kommentar zu den Sprüchen: Sprichwörtliche Weisheit und gesunder Menschenverstand

Wir wollen aber nicht dabei stehen bleiben, einander Danke zu sagen. Immer wieder dürfen wir auch Gott für den Ehepartner danken, den Er uns geschenkt hat. Das wird uns davor bewahren, den gering zu achten, den der Herr ebenso geschaffen hat wie mich. Denn geringschätzig über meinen Ehepartner zu denken oder ihn gar geringschätzig zu behandeln, ist dasselbe, wie Gott selbst gering zu schätzen (s. Sprüche 14,31).
Nicht zuletzt ist es auch sehr wichtig, Gott gemeinsam für alles zu danken, was er jedem von uns persönlich und uns als Eheleuten zusammen geschenkt hat.

Bleib in mir 2018