Elohim steigt unter Jauchzen empor, (Gott ist gleichsam von seinem himmlischen Thron herabgestiegen, um für sein Volk zu streiten. Jetzt, nach erfochtenem Sieg, kehrt er unter dem Jauchzen seines Volkes wieder in den Himmel zurück. Dieser V.6b ist die Ursache, daß Ps. 47 der Himmelfahrtspsalm der Kirche geworden ist. Denn hat nicht auch Christus durch seine Auffahrt den himmlischen Königsthron bestiegen, als er durch seinen Tod die Macht der Finsternis gebrochen hatte?) / Jahwe beim Klange des Widderhorns. (Das Schofar oder Widderhorn sollte u.a. beim Beginn des Jobeljahres geblasen werden (3Mos 25:8-19): auch Christus bringt den Seinen das große Jahr der Befreiung.)
Ludwig Albrecht – Psalm 47,6
Gott ist emporgestiegen unter Jauchzen, Jehova unter Posaunenschall.
Elberfelder 1871 – Ps 47,6
Unter dem Jubel seines Volkes ist Gott wieder in den Himmel emporgestiegene,
der Schall der Posaunen begleitet ihn, den HERRN.
Neue Genfer Übersetzung 2013 – Ps 47:6
Dem Messias, der als Kriegsmann gekommen war, um seine Feinde zu unterwerfen, wurde nun zugejubelt, weil er unter dem Jauchzen seines Volkes seinen Thron in Jerusalem bestiegen hatte und unter Trompetenklang seinen überwältigenden Sieg verkündete.
MacDonald – Kommentar zum Alten Testament
Aber die Erkenntnis der Weltherrschaft, die sich durch die Epochen der Geschichte hindurch immer mehr ausweitet, bis sie am Tage des sichtbaren Wiederkommens Christi vollendet wird, bedarf dazu des menschlichen Echos, welches das Lob der zum Gottesdienst versammelten Gemeinde ist. Indem Jauchzen und Posaunenschall sich erheben und den Ort der versammelten Gemeinde erfüllen, wird Gottes Weltherrschaft erfahrbar und Realität. Das meint die Wendung: Gott ist emporgestiegen.
Wuppertaler Studienbibel
Gott fähret auf mit Jauchzen usw. Das ist eine Anspielung auf einen alten Gesetzesbrauch. Bei den heiligen Festen wurde mit Posaunen geblasen. Wie durch den Schall der Posaune ein König bei seinem prächtigen Einzug um die Verehrung seines Volkes warb, so wurde dadurch die Festversammlung aufgefordert, in den begeisterten Lobpreis der göttlichen Macht auszubrechen. Indes weist der Prophet mit diesem vorbildlichen Brauch ohne Zweifel auf eine andere Auffahrt hin, nämlich auf die Auffahrt Christi, da er über alle Himmel sich erhoben, die Herrschaft über die ganze Welt erlangt und mit himmlischer Kraft allen Stolz und Hochmut gebeugt hat. Sehr bemerkenswert ist, dass der Gottesname „Jehovah“, oder wie wir ihn wiederzugeben pflegen: „Herr “, auf die Bundeslade übertragen wird. Wenn darin auch das Wesen oder die Majestät Gottes nicht eingeschlossen oder seine Kraft festgebunden war, so war sie doch auch kein leeres Symbol der göttlichen Gegenwart. Denn wie Gott verheißen hatte, inmitten des Volkes zu wohnen, so lange es nach dem Gesetz ihm diente, so bewies er auch in der Tat, dass er wahrhaft unter ihnen war und nicht vergeblich angerufen wurde. Noch mehr aber gilt das von der Offenbarung der Herrlichkeit, die zuletzt in Christi Person erstrahlte. Alles in allem: wenn die Hörner nach der Vorschrift des Gesetzes bei den Juden geblasen wurden, so war dies nicht ein leerer Schall, der bloß die Luft erfüllte; denn Gott, der in der Bundeslade ein Pfand und Wahrzeichen seiner Gegenwart gegeben hatte, war wahrhaftig in jener Versammlung zugegen. Das gibt dem Propheten Anlass, die Gläubigen zu ermahnen
Jean Calvin – Aus dem Psalmenkommentar
Psalm 47 ist ein hervorragendes Zeugnis für diese Sichtweise. Hier wird das Thema der Himmelfahrt Jahwes angekündigt: Gott (Jahwe) ist unter Jubelrufen und mit dem Klang des Schofars (der Trompete) „aufgefahren“ (aufgefahren):
Anderson – Kurse der alttestamentlichen Theologie
Gott ist mit einem Jubelruf aufgestiegen,
der Herr [Jahwe] mit dem Schall der Trompete.
Singt Gott ein Loblied, singt Loblieder;
lobt unseren König, lobt ihn.
-Ps. 47:5-6
Da jedoch der irdische Tempel als Gegenstück zum himmlischen betrachtet wurde, symbolisierte das Drama nach dem Prinzip der Beziehung zwischen Makrokosmos und Mikrokosmos Jahwes Aufstieg zum himmlischen Thron.11 So regiert „der große König“ (47:2) nicht nur in Zion, wo Lobeshymnen gesungen werden, sondern über die ganze Erde.
Anderson – Kurse der alttestamentlichen Theologie
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