Tag: 7. November 2021

für immer und ewig??

An jenem Tage wird dieses Lied im Lande Juda gesungen werden: Wir haben eine starke Stadt; Rettung setzt er zu Mauern und zum Bollwerk. Machet auf die Tore, daß einziehe ein gerechtes Volk, (Anderswo mit „Nation“ übersetzt) welches Treue bewahrt! Den festen Sinn bewahrst du in Frieden, in Frieden; denn er vertraut auf dich. Vertrauet auf Jehova ewiglich; denn in Jah, Jehova, ist ein Fels der Ewigkeiten.
Elberfelder 1871 – Jes 26,1–4

Vertrauet immerdar auf Jehova; denn Jah Jehova ist ein Fels auf immer.
van Ess 1858 – Jes 26,4

Vertrauet auf Jehova ewiglich; denn in Jah, Jehova, ist ein Fels der Ewigkeiten.
Paderborner Bibel – Jesaja 26:4

Vertrauet in Jehova fort und fort; denn als Jah ist Jehova Fels der Äonen (Ewigkeiten)
Pfleiderer Übersetzung – Jesaja 26,4

Verlasset euch auf den Herrn ewiglich; denn Gott der Herr ist ein Fels ewiglich. Die doppelte Bezeichnung „Gott der Herr“ ist mit Bedacht gewählt, um Gottes Macht umso stärker hervorzuheben. Der Prophet ermahnt das Volk, Gott fest zu vertrauen. Nachdem eine Belehrung vorangegangen ist, ist nun eine Ermahnung am Platze. Dass unser Friede in Gottes Hand ruhet, dass er für uns der treue Hüter dieses Friedens ist, das wäre umsonst geredet, wenn wir nach solcher Belehrung uns nicht von einer ernsten Ermahnung bestimmen ließen. Der Prophet regt uns aber nicht einfach zu einer getrosten Hoffnung an, sondern will uns bewegen, in ihr auszuharren ewiglich. Das geht vor allem die Gläubigen an, die schon gelernt haben, was das heißt: auf den Herrn hoffen. Sie sind noch schwach und in Folge der mannigfachen Versuchungen zum Zweifel, mit denen sie zu kämpfen haben, können sie öfters fallen. So bedürfen sie der Stärkung. Darum gebietet er nicht einfach, dass sie auf den Herrn vertrauen, sondern sie sollen in dieser Hoffnung und in diesem Vertrauen fest bleiben bis ans Ende. Zu beachten ist auch der Grund dafür. Weil nämlich Gottes Macht, der Fels des Glaubens, ewig ist, darum soll auch der Glaube und das Vertrauen von gleicher Dauer sein. Wenn der Prophet von Gottes Kraft und Macht redet, so meint er damit nicht eine müßige, sondern eine tätige Macht, welche an uns sich in der Tat wirksam erweist und das, was sie angefangen hat, auch zu Ende führt.

Jean Calvin – Jesaja

Wie in 25, 1–5 erhebt sich wieder ein Lobpreis. Gott hat alle Geretteten zu einem Gemeinschaftsmahl auf den Berg Zion geladen und ihnen jegliche Trauer- und Blindheitshülle entfernt. Die Stadt der widergöttlichen Macht ist beseitigt, und im Kontrast dazu wird die Stadt, die Gott neu gegründet hat, besungen. Wieder wird der Hinaufzug der Feiernden zum Zion mit Ausdrücken der bekannten Einzugsliturgie besungen (vgl. Ps 24). Die Gründung der neuen, durch Gottes Kraft befestigten Stadt auf Zions Anhöhe, ist zugleich ein Bollwerk gegen alles neu aufkommende widergöttliche Wesen. Erstaunlicherweise – für unsere Logik nicht befriedigend! – wird offensichtlich mit einem Neuentflammen des Bösen gerechnet. Somit treibt auch dieser Abschnitt weiter nach vorne, wo vom endgültigen Sieg Gottes die Rede ist.

»Wahrheit macht die Menschen zu Botschaftern« (Young). Darum rufen die Geretteten einander zu: Verlaßt euch auf Jahwe für immer. Jetzt ist Jes 7, 9 (»Glaubt ihr nicht, so bleibt ihr nicht«) erfüllt. Der Glaube und das Vertrauen, vor dem Gericht immer nur prophetische Forderung, an der die von ihm Angeredeten scheiterten, wird jetzt von einem zum anderen weitergegeben und sich gegenseitig zugesprochen. Merkwürdig ist die Begründung eingeleitet: denn in Jah-Jahwe ist ein ewiger Fels. Hinter der Silbe Jah- steckt so etwas wie ein Begeisterungsruf, der eine große innere Bewegtheit zum Ausdruck bringt. »Es ist der Eigenname Gottes des Erlösers in höchst möglicher Steigerung des Ausdrucks« (Delitzsch). Weil Gottes Ewigkeit den Geretteten offenbar geworden ist, können sie sich für immer auf ihn verlassen.

Schneider – Wuppertaler Studienbibel

nur ein Mensch`?

Daher mußte er in allem den Brüdern gleich werden, auf daß er in den Sachen mit Gott (O. die Gott betreffen; so auch Kap 5,1) ein barmherziger und treuer Hoherpriester werden möchte, um die Sünden des Volkes zu sühnen;
Elberfelder 1871 – Hebr 2,17

Darum musste er genau so werden wie wir, seine Brüder. Nur so konnte er bei Gott die Stellung eines Priesters bekommen. Weil er die Menschen liebte und hundertpro zu Gott stand, hat er sich für die Menschen geopfert, um sie von ihrer Schuld zu befreien.
VolxBibel – Hebräer 2:17

weswegen Er in allem den Brüdern gleich werden mußte, damit Er [ein] barmherziger und treuer Hoherpriester [im Dienst] vor Gott werde, um die Sünden (wörtl.: Zielverfehlungen) des Volkes zu sühnen.
Adolph Ernst Knoch – Konkordante Übersetzung 1939 – Hebr 2,17

Hier begründet der Verfasser des Briefes, warum Christus Mensch werden musste, um die Menschheit zu erlösen: Er musste sich so mit der Menschheit identifizieren wie der Hohepriester am Versöhnungsfest (s. die Ausführungen zu 5,1-3 ). Dieses Bild mochte viele Menschen auf der untersten Stufe der gesellschaftlichen Leiter überraschen, die von der Oberschicht lediglich ausgebeutet und mit Brot und Spielen ruhig gehalten wurden. Zu »treu« siehe die Ausführungen zu 3,2 und die Ausführungen zu 3,5 .

Craig Keener – Kommentar zum Umfeld des Neuen Testaments

In diesem Zusammenhang rührt der Apostel noch einmal an ein Geheimnis Gottes. Er sagt: Durch seine Menschwerdung ging Jesus in unsere irdisch-menschliche Geschichte ein, er nahm teil an Versuchung, Leiden und Sterben. Er mußte in allen Dingen den „Brüdern“ gleichwerden. Sein Weg über diese Erde wurde für ihn zu einer Schule der Barmherzigkeit.
Jesus hat von seinem Vater im Himmel als dem „Barmherzigen“ gesprochen (Lk 6, 36). Paulus betet zu Gott, dem „Vater der Barmherzigkeit“ (2 Ko 1, 3). In Hbr 2, 17 spricht der Apostel von der Barmherzigkeit als einem besonderen Kennzeichen der Wesensart Jesu. Hier tauchen wieder letzte Zusammenhänge zwischen dem Wesen Gottes und dem Wesen Jesu auf. Aber ebenso, wie die Barmherzigkeit ein Kennzeichen des priesterlichen Wirkens Jesu ist, soll die tätige Barmherzigkeit auch Merkmal seiner Gemeinde sein, die zu einem Volk von Priestern berufen ist.

„… damit er barmherzig und ein treuer Hoherpriester vor Gott würde!“ Im AT war der Hohepriester beides gleichzeitig: Vertreter des Volkes vor Gott und Beauftragter Gottes an das Volk. Schon der Priester Eli empfing von Gott eine Verheißung, die sich in unserem Wort widerspiegelt: „Ich aber will mir einen treuen Priester bestellen, der nach meinem Herzen und nach meinem Sinne tut“ (1 Sam 2, 35). Diese Verheißung zielt nicht nur auf den Knaben Samuel, den Gott in außerordentlicher Weise herausstellt; Samuel wurde zum Propheten berufen, nicht zum Hohenpriester bestellt. Sie findet ihre endgültige Erfüllung erst in der Person Jesu, in dem „getreuen Hohenpriester“. Jesu Leiden und Sterben waren das Sühneopfer des wahren Hohenpriesters. Weil er als der sündlose Gottessohn sich selbst opferte, bleibt sein Opfer von unermeßlichem Wert und ermöglicht zugleich seinen himmlischen Hohenpriesterdienst in alle Ewigkeit. Sein Sterben war ein Sterben vor Gott113, d.h. er gab sein Leben an Gott hin. Durch seinen Tod am Kreuz bezwang Christus den Widersacher Gottes und erwirkte die Versöhnung für alle unsere Sünden. Die Aufgabe des Hohenpriesters im AT war die Sühnung aller Schuld Israels am großen Versöhnungsfest (3 Mo 16, 5–24). Ebenso übt auch Christus im Sterben und im Hingang zum Vater sein hohepriesterliches Amt aus (Hbr 9, 11ff). Er erfüllt den Dienst des Hohenpriesters, indem sein Tod der radikale Einsatz des Lebens für die Schuld anderer wurde114.

Laubach – Wuppertaler Studienbibel

Der zweite Grund für die Fleischwerdung und das Kreuz war, den Fürsten des Todes zu überwinden. Der Verfasser beginnt, indem er das Objekt der Inkarnation nennt: weil nun die Kinder Fleisches und Blutes teilhaftig sind. Gott hat als Gott weder Fleisch noch Blut, doch er wurde Mensch, um mit der Menschheit etwas gemeinsam zu haben, nämlich Fleisch und Blut. Bei der Fleischwerdung ergriff er die menschliche Natur, die sich in Fleisch und Blut manifestiert, allerdings ohne Sünde. Dies ersetzte nicht seine Gottheit, sondern wurde ihr hinzugefügt. Er besaß immer noch seine Gottheit. Zusätzlich zu seiner Gottheit nahm er die menschliche Natur an. Das griechische Wort für Anteil haben heißt, „inmitten von etwas zu sein“, etwas zu ergreifen, das der eigenen Natur zuwider läuft. Es ist unnatürlich für die Natur Gottes, Fleisch und Blut zu haben. Doch fügte er seinem göttlichen Wesen Fleisch und Blut hinzu. Somit konnte er sterben und durch seinen Tod Satans Macht unschädlich machen. In der King-James-Bibel steht „zerstören“, aber das griechische Wort lautet katargeo und bedeutet eben nicht zerstören, sondern „außer Kraft setzen“. Dasselbe Wort wird in Bezug auf das mosaische Gesetz benutzt. Das mosaische Gesetz wurde nicht zerstört, sondern außer Kraft gesetzt, und im Endergebnis hat es gegenüber dem Christen keine rechtliche Gültigkeit mehr. Satan ist noch immer da, er besitzt noch immer seine Macht, aber was den Tod des Gläubigen angeht, wurde Satan außer Gefecht gesetzt. Er kann einen Gläubigen nicht zu Tode bringen.

In der gesamten alttestamentlichen Geschichte hatte Satan tatsächlich Macht über den physischen Tod – sowohl der Gläubigen als auch der Ungläubigen. Heute hat er immer noch diese Gewalt über die Ungläubigen, aber was den Tod der Gläubigen betrifft, hat er keine Befugnis mehr. In diesem Bereich wurde seine Herrschaft aufgehoben. Eine Ausnahme gibt es in 1 Korinther 5,1-5. Dort geht es um einen Gläubigen, der aus der Gemeinde ausgeschlossen wurde. Wenn ein Gläubiger ausgeschlossen wird, heißt das, dass er erneut der Autorität Satans unterstellt wird, was sein physisches Leben betrifft. Satan konnte einen Gläubigen töten, wenn er ausgeschlossen war. Des Weiteren heißt es im Text, dass sein Geist immer noch gerettet wird, doch sein physisches Leben wird von Satan ausgelöscht. Das ist die einzige Ausnahme, wo Satan irgendwelche Macht über den Tod eines Christen hat. Bevor Jesus starb, war der körperliche Tod die Waffe Satans, doch Jesus hat sie ihm entzogen und machte diese Waffe unbrauchbar. Die gegnerische Waffe des Messias wiederum ist das ewige Leben. Diese hat er durch seinen Tod gewonnen. Satan existiert noch immer, aber die Gläubigen sind frei von jeglicher Gehorsamspflicht ihm gegenüber. Jesus ist nicht nur unser Pionier und unsere Rettung, er ist nicht nur der, der uns heiligt, sondern auch unser Satansbezwinger.

Arnold Fruchtenbaum – Der Hebräerbrief

Es gab mehrere Möglichkeiten, wie sich ein Jude unter dem Gesetz in Schwierigkeiten bringen konnte. Eine dieser Möglichkeiten war, in einen Zustand der Verschuldung zu geraten, den er nicht mehr zurückzahlen konnte. Wenn ihm das passierte, gab es für ihn nur eine Möglichkeit: sich in die Sklaverei zu verkaufen, sechs Jahre lang für seinen Herrn zu arbeiten und dann im siebten Jahr, dem Sabbatjahr, freigelassen zu werden.
Sobald er sich in die Sklaverei verkauft hatte, standen ihm zwei weitere Optionen offen. Die erste Möglichkeit war, die sechs Jahre abzusitzen. Die zweite Option hing davon ab, dass er einen Verwandten hatte, der bereit war, seine Schulden zu begleichen, um ihn vorzeitig aus der Sklaverei zu entlassen. Nach dem Gesetz gab es jedoch drei Voraussetzungen, um ein Verwandter-Erlöser zu sein. Erstens musste er der nächste Angehörige sein; ein völlig Fremder konnte es nicht tun. Zweitens musste er den Preis für die Erlösung haben. Er musste über genügend eigene Mittel verfügen, um die Schulden seines Verwandten zu begleichen. Und drittens musste er bereit sein, den Preis zu zahlen, denn das Gesetz machte es nicht zur Pflicht; es war freiwillig.
Das ist der Hintergrund von Hebräer 2:14-17.
Da nun die Kinder an Fleisch und Blut teilhaben, hat auch er selbst an demselben teilgenommen, damit er durch den Tod den entmachtet, der die Macht des Todes hatte, nämlich den Teufel, und die befreit, die aus Furcht vor dem Tod ihr ganzes Leben lang der Sklaverei unterworfen waren. Denn gewiss hilft Er nicht den Engeln, sondern dem Nachkommen Abrahams. Darum musste er in allem seinen Brüdern gleich werden, damit er ein barmherziger und treuer Hoherpriester in Sachen Gottes würde, um für die Sünden des Volkes Sühne zu leisten. (NASB)
Da der Mensch, indem er der Sünde dient, ein Sklave der Sünde wird, ist jeder, die ganze Menschheit, der Sünde versklavt worden. Insbesondere das jüdische Volk fiel aufgrund seiner Unfähigkeit, das Gesetz perfekt zu halten, unter die Versklavung des Fluches des Gesetzes. Um die erste Bedingung der Verwandtschaft zu erfüllen, musste Jesus als Mensch, aber speziell als Jude geboren werden. Zweitens musste Er den Preis der Erlösung haben, der in diesem Fall unschuldiges Blut war. Und drittens musste er bereit sein, den Preis zu zahlen, denn das Gesetz machte es nicht zwingend erforderlich. In der Tat war Jeschua bereit, den Preis zu zahlen. In Johannes 10:18, war es Jesus, der sagte:
Niemand hat es [mein Leben] von mir weggenommen, sondern ich lege es aus eigenem Antrieb nieder. Ich habe Vollmacht, es hinzulegen, und ich habe Vollmacht, es wieder aufzunehmen. (NASB)

Arnold Fruchtenbaum – Fragen und Antworten auf ariel.org

Aus den vorhergehenden Versen zieht unser Verfasser den erforderlichen Schluss: »Daher musste er in allem seinen Brüdern gleich werden.« Um die Menschen dem Tode zu entreißen (V. 14-15), wurde Christus Mensch. Und zwar nicht zum Schein! »In allem« wurde er seinen Brüdern gleich. Nur in einer Beziehung unterschied er sich von denen: Er war »ohne Sünde« (Heb 4,15). Entscheidend ist es, das göttliche Muss, das hinter Jesu Menschwerdung steckt, zu erkennen. Christus handelt deutlich im Auftrag Gottes. Es geht um die grundlegenden Voraussetzungen seines Wirkens. Nur dadurch, dass er sich in allem dem Los der Menschen unterwarf, wurde er fähig, ein rechter Hohepriester zu werden, der barmherzig und treu ist. Also: Christus »musste« Mensch werden, um Sühne schaffen zu können.
Die Adjektive »barmherzig« und »treu« beziehen sich auf den zweiseitigen Dienst Christi, sowohl für die Menschen als auch vor Gott. Dass es sich um einen priesterlichen Dienst handelt, geht aus der Wendung »vor Gott« hervor. Die Aufgabe des Priesters besteht darin, ein Mittler zwischen Gott und Menschen zu sein. Wie später noch entfaltet wird (vgl. Heb 5,1-10), besitzt Christus die nötigen Qualifikationen, um diese Aufgabe wahrzunehmen. Hier wird zunächst seine Barmherzigkeit und Treue hervorgehoben. Dadurch, dass Christus des Blutes und Fleisches teilhaftig (V. 14) geworden und Versuchung und Leiden (V. 18) kennen gelernt hat, kann er »barmherzig«, d. h. mitfühlend (vgl. Heb 5,2) sein. Er kennt unsere Not. Deshalb weiß er auch, wie hilfsbedürftig wir sind. Unablässig bittet er für seine Brüder (Heb 7,25) und heiligt sie durch sein Opfer (Heb 10,14). Während er uns gegenüber barmherzig ist, zeigt er sich »treu in den Sachen mit Gott«. So ist die Verheißung Gottes in Erfüllung gegangen: »Ich aber will mir einen treuen Priester erwecken, der wird tun, wie es meinem Herzen und meiner Seele gefällt« (1Sam 2,35).
Zum ersten Mal begegnet uns der für den Hebräerbrief so bedeutsam Begriff »Hohepriester«. Wir haben festgestellt, dass unser Verfasser eine Vorliebe dafür hegt, das Werk Christi in priesterlichen Kategorien zu schildern: Christus hat »vollbracht die Reinigung von den Sünden« (Heb 1,3); »damit er durch Gottes Gnade für alle den Tod schmecken sollte« (Heb 2,9); »der heiligt und die geheiligt werden« (Heb 2,11). Die vornehmste Aufgabe des jüdischen Hohenpriesters bestand darin, die Sünden des Volkes zu sühnen. Dies geschah, wenn er am großen Versöhnungstag das Allerheiligste des Tempels betrat, um Sühne für sich und die ganze Gemeinde Israel zu schaffen (siehe 3Mose 16 ; vgl. Heb 9,6-10). Es ist dieses Bild, das – so unvollkommen es ist – auf Christus übertragen wird. Durch seine Selbstopfer hat er ein vollkommenes Sühneopfer dargebracht (Heb 9,12).

Gerhardt Maier – Edition C