Wunsch geweckt – und dann auch erfüllt

Und Jehova Gott sprach: Es ist nicht gut, daß der Mensch allein sei; ich will ihm eine Hülfe machen, seines Gleichen. (Eig ihm entsprechend)
Und Jehova Gott bildete aus dem Erdboden alles Getier des Feldes und alles Gevögel des Himmels, und er brachte sie zu dem Menschen, um zu sehen, wie er sie nennen würde; und wie irgend der Mensch ein lebendiges Wesen nennen würde, so sollte sein Name sein.
Und der Mensch gab Namen allem Vieh und dem Gevögel des Himmels und allem Getier des Feldes. Aber für Adam fand er keine Hülfe seines Gleichen.
Und Jehova Gott ließ einen tiefen Schlaf auf den Menschen fallen, und er entschlief. Und er nahm eine von seinen Rippen und verschloß ihre Stelle mit Fleisch;
und Jehova Gott baute aus der Rippe, die er von dem Menschen genommen hatte, ein Weib, (dasselbe Wort wie Männin in v 23; so auch v 24 und später) und er brachte sie zu dem Menschen.
Und der Mensch sprach: Diese ist einmal Gebein von meinen Gebeinen und Fleisch von meinem Fleische; diese soll Männin heißen, denn vom Manne ist diese genommen.
Elberfelder 1871 -Gen 2,18–23

 Und der Ewige, Gott, sprach: «Es ist nicht gut, daß der Mensch allein sei, ich will ihm eine Hilfe machen, ihm zur Seite.» Und der Ewige, Gott, bildete aus der Erde alles Getier des Feldes und alles Vogelvolk des Himmels, und brachte sie zu dem Menschen, um zu sehen, wie er sie nennen würde, und ganz, wie der Mensch es nenne, das lebende Wesen, so sollte dessen Name sein.
Da benannte der Mensch Namen für alles Vieh und für das Vogelvolk des Himmels und alles Getier des Feldes; doch für den Menschen fand er keine Hilfe, ihm zur Seite.
 Da ließ der Ewige, Gott, Betäubung auf den Menschen fallen, daß er schlief; dann nahm er eine von seinen Rippen und umschloß statt ihrer mit Fleisch. Und der Ewige, Gott, baute die Rippe, die er von dem Menschen genommen, zu einem Weib und brachte es zu dem Menschen.
 Da sprach der Mensch: «Diesmal ist das Bein von meinem Bein Und Fleisch von meinem Fleisch; Die soll Ischscha -Weib- heißen, Denn vom Isch -Mann- ward die genommen.»
Neftali-Herz-Tur-Sinai – Genesis 2:18–23

Gott, der Herr, sagte: »Es ist nicht gut, dass der Mensch allein ist. Ich will ihm jemanden zur Seite stellen, der zu ihm passt!«  Er brachte alle Landtiere und Vögel, die er aus dem Erdboden geformt hatte, zu dem Menschen, um zu sehen, wie er sie nennen würde. Genau so sollten sie dann heißen. Der Mensch betrachtete die Tiere und benannte sie. Für sich selbst aber fand er niemanden, der zu ihm passte und ihm eine Hilfe sein könnte.
Da ließ Gott, der Herr, einen tiefen Schlaf über ihn kommen, entnahm ihm eine Rippe und verschloss die Stelle wieder mit Fleisch. Aus der Rippe formte er eine Frau und brachte sie zu dem Menschen. Da rief dieser: »Endlich gibt es jemanden wie mich! Sie wurde aus einem Teil von mir gemacht – wir gehören zusammen!«
Hoffnung für Alle – 1.Mose 2,18-23

Dieser Abschnitt berichtet von der Erschaffung der ersten Frau und der Einsetzung der Ehe und war deswegen für die Gesellschaft des Volkes Israel von großer Bedeutung. Es war Gottes Absicht, daß (Ehe)mann und (Ehe)frau eine geistliche und funktionierende Einheit sein sollten, indem sie in Rechtschaffenheit wandeln, Gott dienen und zusammen seine Gebote halten würden. Wenn diese Harmonie Wirklichkeit ist, gedeiht eine Gesellschaft unter Gottes Führung.
Adam war allein und das war nicht gut , obwohl alles andere in der Schöpfung gut war (vgl. 1Mo 1,4.10.12.18.21.25 ). Als der Mensch als Gottes Stellvertreter zu handeln begann, indem er den Tieren Namen gab, was sein Herrschaftsrecht bewies ( 1Mo 2,19-20 ), wurde er sich seiner Einsamkeit bewußt ( 1Mo 2,20 ). Gott ließ deshalb einen Schlaf (V. 21 ) auf ihn fallen und schuf Eva aus seinem Fleisch und Bein (Gebein) (V. 21-23 ).
Gott beschloß, eine Hilfe für den Mann zu schaffen (wörtl. »eine Hilfe, ihm entsprechend«, »ein helfendes Gegenüber« oder »eine ihm entsprechende Hilfe«) (V. 18 ). »Hilfe« ist kein erniedrigender Ausdruck. Er wird in der Bibel oft gebraucht, um Gott, den Allmächtigen, zu beschreiben (z.B. Ps 33,20;70,6;115,9 ). Die Beschreibung der Frau als »ihm entsprechend« bedeutet im Grunde, daß das, was über den Mann in 1Mo 2,7 gesagt wird, auch für sie gilt. Sie hatten beide dasselbe Wesen im Bilde Gottes. Die Frau füllt aber das aus, was dem Mann fehlte, weil er allein war. Sie ergänzt, was ihm fehlt, und er ergänzt, was sie entbehrt. Der Höhepunkt ist die Tatsache, daß beide ein Fleisch (V. 24 ) werden, womit die völlige Einheit von Mann und Frau in der Ehe beschrieben wird. Da Adam und Eva eine geistliche Einheit waren und ohne Sünde in Rechtschaffenheit lebten, war keine Anweisung erforderlich, wer die Führung zu übernehmen habe. Paulus diskutiert diese Frage später in Verbindung mit der Schöpfungsordnung und dem Sündenfall ( 1Kor 11,3; 1Tim 2,13 ).

Walvoord Bibelkommentar

Der Grund für Evas Existenz
Gott schuf Eva, um Adam glücklich zu machen. Der motivierende Gedanke war: „Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei; ich will ihm eine Hilfe machen, die ihm entspricht“ (1 Mose 2,18). In einer früheren Ausgabe der Elberfelder Übersetzung war zu lesen: „eine Hilfe seines Gleichen“; aber der Gedanke ist nicht etwa, Mann und Frau seien identisch, sondern dass sie einander entsprechen und ergänzen. Deshalb wurde die Formulierung „die ihm entspricht“ in der aktuellen Fassung der Elberfelder Übersetzung verwendet. Mann und Frau sind komplementär. Sie sind gleichwertig, aber andersartig, einander ergänzend.
Adam besaß Intellekt und Herrschaft, aber hatte kein Pendant, kein Komplement, kein Wesen, das ihm entsprach (1 Mose 2,20). Evas Erschaffung war ein riesiger Segen für ihn. Und auch Eva selbst sollte einen Platz des Segens bekommen.
Evas Ursprung
Gott schuf Eva (1 Mose 1,27). Sie war zu einem bestimmten Zweck gemacht worden und Gott gegenüber verantwortlich. Die Art und Weise ihrer Erschaffung unterschied sich fundamental von derjenigen Adams. Gott „baute“ sie aus einer Rippe Adams (1 Mose 2,22). Adam war aus Staub, aus toter Materie, geschaffen worden. Seine Erschaffung war „stoffbezogen“, Evas Erschaffung war „personenbezogen“, in Beziehung zu Adam, für den Platz an seiner Seite.

Im Glauben leben 2020

Genesis 2:18 ‎Gerade so wie die Schöpfung harrte, und ihrer Vollendung wartete, ehe der Mensch geschaffen wurde, und Gott ihr diese Krone seiner Schöpfung ankündigte, so auch hier vor der Schöpfung des Weibes. Der Mensch war da und um ihn blühte alles in Paradiesesschöne, und doch sprach Gott noch nicht sein: „!טוב“ Es heißt nicht: לא טוב לאדם היותו לברו es ist für den Menschen nicht gut, dass er allein sei, sondern: so lange er allein steht, ist es überhaupt noch nicht gut; das Ziel der Vollkommenheit, das die Erdwelt durch ihn erreichen soll, wird nicht vollkommen erreicht, so lange er allein steht. Die Vollendung des Guten war nicht der Mann, war das Weib, und ward erst durch das Weib dem Menschen und dem Universum zugebracht. Und das ist so in den Geist unserer „Orientalen!“ der „Rabbinen“ aufgegangen, dass sie uns lehren: erst durch sein Weib wird der Mensch ein Mensch, erst Mann und Weib zusammen sind: „Adam“. Die für einen zu große Aufgabe muss geteilt werden, und eben für die volle Lösung der Menschenaufgabe schuf Gott zum Manne das Weib. Und dieses Weib soll עזר כנגדו sein. Auch ganz oberflächlich betrachtet, spricht sich in dieser Bestimmung die ganze Dignität des Weibes aus. Auch nicht die leiseste Andeutung auf eine geschlechtliche Beziehung ist da enthalten; nur in das Gebiet des Wirkens des Mannes wird das Weib gesetzt, dort fehlt sie, sie soll עזר כנגדו sein. Und עזר כנגדו spricht eben so wenig eine Unterordnung aus, vielmehr ist damit eine völlige Gleichheit und paritätische Selbständigkeit ausgesprochen. Das Weib steht dem Manne כנגדו, parallel, auf einer Linie, zur Seite.
עזר: helfen, beistehen. In seinen verwandten Wurzeln betrachtet, treten eigentümliche Begriffe entgegen, die alle in den Begriff des Beschränkens, Umschränkens zusammen gehen: עצר ,אצר ,אסר ,אזר, und doch: עזר: helfen. עזר bezeichnet somit diejenige Hülfe, die dem andern einen Teil seiner Obliegenheit abnimmt, ihm damit gestattet, seine Kräfte auf einen geringeren Kreis von Zwecken zu konzentrieren, und dadurch das ihm noch zur Vollführung Bleibende tüchtiger und vollkommener zu lösen. Es ist ein Beistand durch Konzentrierung. Während עצר die gewaltsame (צ) Beschränkung bedeutet, ist עזר die willkommene Beschränkung, um in dem so beschränkten Gebiete seine Tätigkeit desto kräftiger zu üben. So heißt עזרה der Hülfsraum. Statt dass sonst die קרבנות im היכל geschehen müssten, verbleibt durch die עזרה der היכל der höchsten כפרה, und im „Hülfsraum“ geschehen alle die Wege, die zur כפרה führen. So soll auch durch das Weib ein Teil der Obliegenheiten, die die große Menschenaufgabe umfasst, dem Manne abgenommen, und ihm dadurch die vollkommenere Lösung des ihm noch Bleibenden ermöglicht werden. Dieses ist aber nur möglich, wenn das Wesen, das ihm עזר sein soll, כנגדו, nicht עמו, nicht an demselben mit ihm arbeitet, sondern ihm gegenüber an einer andern, allein auf gleicher Linie ihm gegenüber befindlichen Stelle wirkt. Wäre dies Wesen ein Mann, so trüge es selbst wieder die ganze Obliegenheit und be- dürste selber wieder des „Beistandes“. Darum ist es ein Weib, eine השא, eine „Männin“, die nicht mit ihm, nicht unter ihm, sondern neben ihm steht, נגדו auf einer Linie an einem andern Punkte wirkt, so dass sie jeder ein besonderes Gebiet erfüllen, sie gegenseitig sich ergänzen. Genesis 2: 19. ויצר, nach den Weisen in ב׳׳ר nicht: bilden; denn die Schöpfung und Bildung der Tiere war ja bereits vor dem Menschen geschehen; sondern in der Bedeutung 1>,כבוש> zwingen, wie תצור אל עיר. Obgleich תצור von צרר so ist ja auch von יצר die Grundbedeutung, wie bereits bemerkt, beschränken, einengen. Alles Bilden ist selbst ein Beschränken des Stoffes in den von der beabsichtigten Form gestatteten Umfang. צר selbst kommt auch in der Bedeutung: Enge, Beschränkung vor, ויצר לו מן המיצר usw. Für diese Auffassung spricht hier auch, dass בהמה fehlt, und nur חית השדה und עוף genannt wird, während Genesis 2: 20 בהמה ausdrücklich genannt ist. בהמה brauchten nicht erst gezwungen zum Menschen gebracht zu werden, sie hatten sich ihrer Natur nach untergeordnet und bildeten freiwillig seine Umgebung. — Die Stellung des נפש חיה zu הארם lässt dies nur als Apposition zu האדם erkennen: der Mensch gibt den Dingen Namen, nicht als Gott, der dem Wesen der Dinge auf den Grund schaut, sondern von seinem individuellen Standpunkt aus, als נפש, als Individuum, חיה das aufzunehmende und abzustoßende Eindrücke von den Dingen um sich empfängt. Nach diesen Eindrücken nennt er die Wesen, in diesem Namen spricht er die Eindrücke aus, die seine von den Dingen erhaltene Vorstellung bilden, und damit weist er ihnen ihr שם, (daher שם), ihren Ort an, reiht sie in die entsprechende Gattung, Art, Spezies usw. ein. All unser Wissen von den Dingen ist nichts als eine solche Namengebung. Dieses Wissen ist aber nur subjektiv, ist nur das אשר יקרא לו הארם נפש חיה, wie sich der Mensch die Dinge von seinem subjektiven Standpunkt aus nennt, was er von ihnen, nach den von ihnen erhaltenen Eindrücken, begreift, was sie ihm sind. Das Wesen der Dinge an sich schaut kein sterblicher Geist. Während damit aber die Bedeutung der Summe des menschlichen Wissens auf ihr bescheidenes Maß zurückgeführt wird, ist doch zugleich dem Skeptizismus entgegengetreten durch die Versicherung: הוא שמו dass das von uns durch die Eindrücke auf uns Erkannte, wenn auch nicht die ganze Wahrheit der Dinge, doch Wahrheit sei. Gott, der den Menschen und die Dinge geschaffen, und seine geschaffenen Wesen dem Menschen zugeführt, damit er sie sich nach den von ihnen empfangenen Eindrücken nenne, ist auch dem Menschen Bürge dafür, dass das ihm verliehene Maß von Erkenntnis der Dinge keine Täuschung sei, dass auch dieses Bruchstück von Wahrheit wahr, dass es die Wahrheit von den Dingen sei, deren der Mensch für die Lösung seiner Aufgabe in Mitte der Wesen bedarf, und der er getrost sich anvertrauen darf. So bildet der Glaube an Gott, der die Menschen und die Dinge geschaffen, eine wesentliche Grundlage auch der theoretischen Erkenntnis des Menschen. Ohne diesen Glauben kann sich auch die theoretische Wissenschaft nicht des trostlosen Skeptizismus erwehren, hat sie keine Gewähr, dass sie nicht Traum aus Traum folgere und Traum mit Traum beweise.
Dass dieses Namengeben auf einer, wenn gleich nur subjektiven, Erkenntnis des Wesens der Dinge beruht, ist hier evident, indem Gott dem Menschen die lebendigen Wesen alle zuführte, damit er erkenne, dass unter allen diesen lebenden Wesen keines geeignet sei, ihm als die ihm fehlende Hülfe zur Seite zu treten, wie dies der Schluss des folgenden Verses: לאדם לא מצא עזר כנגדו, beweist. Die Prüfung der Wesen für diesen Zweck heißt: לראות מה יקרא לו האדם. Mögen wir es nun übersetzen, zu sehen, wie er es sich, oder wie er es nennen, oder was er sich, d. h. für sich berufen werde: immer ist durch das וכל אשר יקרא לו וגו׳ הוא שמו klar, dass der Name das Ergebnis der subjektiven Prüfung des Wesens der Dinge sei. קרא heißt rufen, d. i. einen Gegenstand auffordern in unsere Richtung zu treten, (wovon auch לקראת, wörtlich: dem Rufe des Andern zu, d. h. der Richtung zu, die durch die Stellung des Andern bestimmt wird.) Daher auch: nennen. Indem ich einen Namen nenne, rufe ich mir den Gegenstand vor, vergegenwärtige ich ihn mir. Vielleicht ist auch damit ירא verwandt, das daher auch, obgleich einen intransitiven Zustand bezeichnend, doch mit dem Akkusativ את konstruiert wird. Es hieße demnach: sich einen Gegenstand im Innern immer gegenwärtig halten. Dies ist ja auch in der Tat z. B. die einzige wahrhaftige ׳שויתי ד׳ לנגדי תמיד :יראת ד.

Genesis 2:20 ‎Der Mensch prüfte also alle lebenden Geschöpfe in ihrer Eigentümlichkeit und wies einem jeden darnach seinen geistigen Ort an. Er prüfte so die ihm am nächsten Stehenden (בהמ), die seinem Wesen am fernsten Stehenden (חיה), die sich ihm am wenigsten Anschmiegenden (עוף), und die in der Mitte Stehenden (חיה), aber für einen „Adam“, (es heißt nicht ולאדם), für einen gottebenbildlichen Statthalter Gottes auf Erden, fand er nichts, das ihm parallel sei, mit ihm seine große Obliegenheit teilen könne.

Genesis 2:21 ‎רדם .תרדמה, verwandt mit רהם. Dies kommt als Verbum einmal vor: רתם המרכבה (Micha 1), wo es anspannen, festbinden heißt. Möglich daher, dass רדם festbinden heißt und הֵרָדֵם den völlig gebundenen Zustand bedeutet, in welchem der Mensch jegliche Bewegung verliert, völlig unselbständig ist, also etwa: Betäubung. Dieser Grad der Kraft- und Machtlosigkeit liegt nicht in ישן, dem Ausdruck des gewöhnlichen Schlafes. ישן, Grundbedeutung: alt, auch schwarz, dunkel, wovon אישן לילה und אישון בת עין, das Dunkel der Nacht und das Schwarze im Auge. (Vergl. אגרוף.) Also: dunkel, glanzlos, lichtlos sein und altern, somit: Glanz, Kraft, Frische verlieren, und ישן als Schlaf, ist der Zustand des Schlaffseins, Mattseins, während תרדמה den ganz gefesselten Zustand bedeutet. Vielleicht war auch der Baum, unter welchem Elija, Kön. 1. 19, einschlief, ein Baum, dem eine betäubende Kraft innewohnt und der deshalb ר heißt. — צלע kommt sonst in תנ“ך nirgends als Rippe, sondern stets als Seite vor, weshalb ja auch צלוע nach einer Seite geneigt gehen, hinken heißt. — סגר verwandt mit סכר ,שכר, verstopfen, wo eine Lücke war schließen, wovon auch שכר, Ersatz, Lohn. — בשר, verwandt mit בַשֵר, verkünden, drückt die tiefe Bedeutung des reinen menschlichen Leibes aus: Herold des Geistes an die Welt und der Welt an den Geist zu sein. בשר Fleisch, umfasst alles, was nicht Blut und nicht Knochen ist, somit: Haut, Muskel und Nerv, also das, wodurch die Vermittlung zwischen Geist und Welt stattfindet; ohne בשר kein Bewusstsein von der Welt und keine Wirkung auf die Welt. Daher Gegensatz zu אבן :בשר (Jechesk. 36, 26). — בנה ,ויבן kommt auch sonst als gestalten vor, davon תבנית. — Also nicht wie beim Manne ward zum Leib des Weibes der Stoff von der Erde genommen. Eine Seite des Mannes bildete Gott zum Weibe, es ward der Mann gleichsam geteilt und der eine Teil zum Weibe ge- staltet, nicht עשה יצר ,ברא, sondern: בנה, nur ausgebaut, eingerichtet zum Weibe, also, dass das früher eine Geschöpf, nun in zweien dastand, und damit die völlige Gleichheit des Weibes für immer besiegelt. — Die Weisen stellen auch alle Eigentümlichkeiten der weiblichen Stimme, des weiblichen Charakters und Temperaments, sowie auch die frühere geistige Reife des Weibes in Zusammenhang mit dieser Bildung des Weibes aus bereits fühlendem, empfindendem, belebtem Menschenleib, im Gegensatz zum Manne, dessen Leib aus Erde geschaffen worden.
Genesis 2:23 ‎הפעם selbst heißt schon: diesmal, nun, endlich, wie: ,אמותה הפעם הפעם יזבלני אישי. Es heißt also entweder: diese endlich ist es! dafür spricht der Akzent auf הפעם; oder: diese endlich ist Bein von meinen Gebeinen usw. Es drückt dies הפעם das endliche Erreichen eines bisher vergeblich Erstrebten aus. „Gesucht habe ich unter allen Wesen, habe aber keins gefunden, das mir einen Teil meiner Aufgabe abnehme und ihn mir parallel trage; jetzt habe ichs gefunden.“ כי מאיש לקחה זאת; der Name אשה bezeichnet somit nicht die Abhängigkeit des Weibes vom Mann, sondern vielmehr die Gleichheit, die Zusammengehörigkeit Beider, die Teilung der einen einheitlichen Menschenaufgabe auf beide Geschlechter.

Rabbiner Samson Raphael Hirsch – Kommentar auf die Genesis

Und Jehova Gott sprach: Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei; ich will ihm eine Hilfe machen, die ihm entspricht.
Der letzte Abschnitt beginnt damit, die Situation zu buchstabieren: Und Jehova Gott sprach. Wieder haben wir eine göttliche Erklärung. Sein Dekret steht hier in Vers 18a: Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei. Dies ist das Einzige, von dem Gott sagt, dass es nicht gut ist, im Gegensatz zu all dem Guten, auf das er in den sechs Schöpfungstagen hinweist, wie z. B.: Die Himmel in 1. Mose 1:8 sind unvollständig ohne die Leuchten in Vers 18 und die Vögel in Vers 20; die Meere in Vers 10 ohne die Fische in Vers 21; die Erde in Vers 10 ist unvollständig ohne die Tiere und den Menschen in den Versen 25 und 26; und nun ist das Männliche ohne das Weibliche unvollständig. Das Wort „gut“ beschreibt das, was im Rahmen der Absicht Gottes angemessen oder passend ist. Es war nicht in Gottes Absicht, dass das Männchen allein sein sollte.
Gott sagte in Vers 18b: Ich will ihm eine Hilfe machen, die ihm entspricht. Dies drückt die Notwendigkeit für Adam aus, einen Helfer zu haben. Einige in unserer modernen Zeit haben angenommen, dass dies ein abwertender Begriff ist. Das ist er nicht. Gott selbst wird mit demselben hebräischen Wort bezeichnet, eizer, was „Helfer“ bedeutet. Es wird verwendet, um Gott in den folgenden Passagen zu beschreiben: Exodus 18:4; Deuteronomium 33:7, 26, 29; 1. Samuel 7:12; Psalm 20:2; 33:20; 46:1; 70:5; 115:9-11; 124:8; und 146:5. Es wird von Gott verwendet, was zeigt, dass es nicht negativ zu verstehen ist.

Wenn er sagt: „begegnet ihm“, wird das Wort kenegdo verwendet. Nur hier und in Vers 20 zu finden, bedeutet kenegdo wörtlich „ein Helfer wie vor ihm“. Es betont das Auffällige, das, was im Blick ist, das, was sich vor ihm befindet. Nimmt man all diese Begriffe zusammen, so beinhaltet die Grundbedeutung: ein Helfer, der ihm gleicht; ein Helfer, der zu ihm passt; ein Helfer, der seiner würdig ist; ein Helfer, der ihm entspricht; ein Helfer, der zu seinem Gegenüber aufsteigt; ein Helfer zu seinem Gegenstück. Was auch immer der Mann zur Zeit seiner Erschaffung erhielt, wird auch die Frau erhalten. Sie ist eine, die ihn vollkommen vervollständigen wird, eine, die das liefern wird, was dem Mann fehlt, eine, die das tun kann, was der Mann allein nicht tun kann. Der Mann wurde so geschaffen, dass er die Hilfe einer Partnerin braucht, und sie entspricht ihm körperlich, sozial und geistig. Vor dem Sündenfall gab es eine Vorsteherschaft, aber sie war komplementär, nicht konkurrierend.

Gott kannte Adams Bedürfnis bereits, aber er wollte sicherstellen, dass Adam seinen eigenen Mangel erkennt. Gott tut dies auf eine ziemlich einzigartige Weise, indem er Adam die Autorität gibt, dem Tierreich einen Namen zu geben: Und Gott Jehova formte aus der Erde alle Tiere des Feldes und alle Vögel des Himmels und brachte sie zu dem Menschen, um zu sehen, wie er sie nennen würde; und wie der Mensch jedes lebende Geschöpf nannte, das war sein Name. Und der Mensch gab allem Vieh und den Vögeln des Himmels und allen Tieren des Feldes Namen; aber für den Menschen wurde keine ihm entsprechende Hilfe gefunden.

Der Ursprung des Tierreichs wird in Vers 19a genannt: Und aus dem Erdboden formte Jehova Gott jedes Tier des Feldes. Das sind die wilden Tiere, denn domestizierte Tiere gab es laut Vers 20 bereits im Garten. Außerdem formte Gott jeden Vogel des Himmels. Der Ursprung des Tierreichs und der Ursprung des Menschen ist derselbe: aus dem Erdboden.
Die Tierwelt wird in Vers 19b souverän zum Menschen gebracht: und brachte sie zu dem Menschen, um zu sehen, wie er sie nennen würde. Dies zeigt, dass der Mensch mit der Fähigkeit geschaffen wurde, die hebräische Sprache zu sprechen. Dies ist aus zwei wichtigen Gründen bekannt. Erstens sind alle Namen vor dem Turmbau zu Babel hebräische Namen und haben nur auf Hebräisch eine Bedeutung, obwohl es das jüdische Volk noch nicht gab. Das gilt nicht für alle Namen nach dem Turmbau zu Babel, wenn es sich um nicht-hebräische Namen handelt. Zweitens machen alle Wortspiele in der Bibel vor Babel nur im Hebräischen einen Sinn. Mose 2:23; 3:20; 4:1 und 25 sind alles Beispiele für die Verwendung von Wortspielen durch Adam und Eva, die nur auf Hebräisch Sinn ergeben, was beweist, dass Adams Sprache Hebräisch war.
Der Mensch beginnt seine Herrschaft über das Tierreich auszuüben, indem er den Tieren in Vers 19c Namen gibt: und was der Mensch nannte, jedes lebende Geschöpf.
Die Benennung ist eine Ausübung von Autorität. In Numeri 32:37-38 übten die Rubeniter Autorität aus, indem sie Städte in eroberten Gebieten benannten und umbenannten. In 2. Könige 23,34 nutzte Pharao Necho seine Autorität über Juda, um den Namen Eljakim in Jojakim zu ändern; in 2. Könige 24,17 nutzte der König von Babylon seine Herrschaft über Juda, um den Namen Mattanja in Zedekia zu ändern. Etwas zu benennen ist eine Ausübung von Autorität. Die Worte: „Das war ihr Name“ bestätigten die Autorität des Menschen über das Tierreich. Wie er sie auf Hebräisch nannte, so wurde der Name.
In Vers 20a heißt es: Und der Mensch gab drei Kategorien von Tieren Namen: erstens allem Vieh, den domestizierten Tieren, was zeigt, dass sie bereits im Garten sind und nicht zum Menschen gebracht werden mussten; zweitens den Vögeln des Himmels; und drittens jedem Tier des Feldes, den wilden Tieren. Dies war die Erfüllung der Herrschaft des Menschen über die Tierwelt. Der letzte Teil von Vers 20b liefert den Grund, warum Gott Adam alle Tiere benennen ließ: aber für den Menschen wurde keine ihm entsprechende Hilfe gefunden. Adam konnte nun durch seine eigene Erfahrung erkennen, dass nichts im Tierreich seinem Bedürfnis entsprechen würde, d.h. ihn zu vervollständigen. Dieser Vorgang unterstreicht also sein Alleinsein. Was den Menschen betraf, so fand er kein Geschöpf, das würdig war, sein Helfer zu sein, als sein Gegenstück zu gelten und daher mit einem Adam entsprechenden Namen bezeichnet zu werden.

Und Jehova Gott ließ einen tiefen Schlaf auf den Menschen fallen, und er schlief; und er nahm eine seiner Rippen und verschloss das Fleisch an ihrer Stelle; und die Rippe, die Jehova Gott von dem Menschen genommen hatte, machte er zu einer Frau und brachte sie zu dem Menschen.
Die Formung der Frau kommt in Vers 21a: Jehova Gott ließ einen tiefen Schlaf auf den Mann fallen, und er schlief. Das hebräische Wort hier ist tardeimah, was einen tiefen Schlaf bedeutet, der von Gott auferlegt wurde. Die Rabbiner interpretieren dies dahingehend, dass dies einem Mann beibringen sollte, dass er nicht ständig mit seiner Frau streiten sollte; wenn sie etwas Unangenehmes tut, sollte er es ignorieren oder „darüber schlafen“, eine nette Anwendung, aber nicht gerade die exegetische Bedeutung des Verses!
Dann kommt die erste chirurgische Operation, die jemals durchgeführt wurde, in Vers 21b: er nahm eine seiner Rippen. Das hebräische Wort hier ist tzeila; dies bedeutet nicht wörtlich „Rippe“, sondern „Seite“ und bezieht sich auf Adams Seite. Es ist dasselbe Wort, das für die Seite oder die Hülle der Bundeslade verwendet wird (2. Mose 25,12.14; 37,3.5); es wird auch für die Seite eines Gebäudes verwendet (2. Mose 26,20; 36,25); es wurde für die Seitenkammern des Tempels verwendet (Hes. 41,5-8); es wird für den Kamm oder die Seite eines Hügels verwendet (2. Sam. 16,13). Nur hier ist dieses Wort mit „Rippe“ übersetzt worden, aber es ist besser, konsequent zu sein und zu behaupten, dass es Adams Seite war. Das würde bedeuten, dass die Frau aus einem nicht näher bezeichneten Teil des Körpers des Mannes geschaffen wurde. Es umfasst sowohl Fleisch als auch Knochen, wobei Gott auch das Fleisch verwendete, das an den Knochen befestigt war, wie in Vers 23 zu sehen ist; es wurde von der Seite Adams genommen, um die Gleichheit der Frau zu zeigen. Als nächstes verschloss Gott das Fleisch an seiner Stelle und heilte Adam sofort von der Operation.
Die Erschaffung Evas kommt als nächstes in Vers 22: und die Rippe, die Jehova Gott von dem Menschen genommen hatte; mit anderen Worten, es wurde etwas von Adams Seite genommen, das sowohl Knochen als auch Fleisch enthielt. Die Rabbiner versuchen auf folgende Weise zu erklären, warum Gott die Seite oder Rippe als Quelle wählte: Gott nahm nicht einen Teil von Adams Kopf, damit sie nicht hochmütig sei; auch nicht vom Auge, damit sie kein umherschweifendes Auge habe; auch nicht vom Ohr, damit sie nicht alles hören wolle; auch nicht vom Mund, damit sie nicht zu viel rede; auch nicht vom Herzen, damit sie nicht neidisch werde; auch nicht von der Hand, damit sie nicht alles ergreife; auch nicht von den Füßen, damit sie nicht fußlos sei; es war also von der Rippe, die sich auch dann nicht zeigt, wenn ein Mann nackt ist. Nachdem sie all dies gesagt hatten, kamen die Rabbiner zu dem Schluss, dass nichts davon wirklich half!
Der letzte Satz in Vers 22 lautet: „Er machte ein Weib“, was soviel bedeutet wie „zu bauen“. Einige neutestamentliche Lehren, die auf dieser Genesis-Passage basieren, sind: 1 Korinther 11:8: Denn der Mann ist nicht von der Frau, sondern die Frau vom Mann; und 1. Timotheus 2,13: Denn zuerst wurde Adam gebildet, dann Eva.
Der Text schließt: und brachte sie zu dem Mann. Eva war also das Geschenk Gottes an Adam; das ist die Hilfe, die ihm entgegenkommt.

Und der Mann sprach: Dies ist nun Gebein von meinem Gebein und Fleisch von meinem Fleisch; sie soll Frau genannt werden, denn sie ist aus dem Manne genommen.
Die Antwort von Adam ist: Und der Mann sprach. Dies war Adams unmittelbare Antwort, die übrigens die ersten aufgezeichneten Worte des Menschen markiert. Mit diesen Worten gab es eine Anerkennung der Quelle von Eva. Adams Ausruf lautet: Dies ist nun Bein von meinem Gebein und Fleisch von meinem Fleisch. Dies wird als Bundesformel in 2 Samuel 5,1 verwendet, als die Zehn Stämme David ihre Treue gelobten. Dieser Satz ist eine Bundesehe-Erklärung der Verpflichtung, daher ist sie seine Ergänzung; er ist unvollständig ohne sie.
Adams Aussage war: Sie soll Frau genannt werden, weil sie aus dem Manne genommen wurde. Hier ist die Namensgebung von Eva, und sie weist ein weiteres Wortspiel auf. Auf Hebräisch: „Sie soll Ischa heißen, denn sie wurde aus Ischa genommen.“ Dies zeigt wiederum, dass Hebräisch die erste Sprache war, da dieses Wortspiel nur im Hebräischen funktioniert. Die Frau wurde aus dem Mann gemacht, für den Mann gemacht, dem Mann gegeben und vom Mann benannt. Nach rabbinischer Überlieferung wurden beide im Alter von zwanzig Jahren erschaffen.

Arnold Fruchtenbaum – Die Erschaffung von Adam und Eva

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