Tag: 24. Februar 2022

warum verstehe ich nicht, was ich sehe?

Bei vielen Bibellesern passiert etwas beim Lesen von Krieg und Opfern: man ist erschreckt und manchmal angewidert.
Aber bei den aktuellen Nachrichten, die uns heute morgen „überraschten“ – wird schnell deutlich: es ist nicht einfach eine Frage von „Gut und Böse“ sondern der Sichtweise!

Wir lesen ja im Aktivgottesdienst am Sonntag im Bibelbuch Josua – und letzte Woche hatte ich folgendes in der Wuppertaler Studienbibel gelesen – und will es, wegen der aktuellen Ereignisse hier teilen:

Zusammenfassung

Für den Westeuropäer am Ende des zweiten Jahrtausend ist es schwer verständlich, daß Israel durch einen Krieg mit Ausrottung der Bevölkerung ein Land erobert. Wir empfinden Krieg als Unrecht und Vernichtung eines Volkes als Sünde. Hundert Jahre zuvor noch und bis ins Dritte Reich wurde der Krieg ganz anders beurteilt: Die damalige Weltanschauung lehrte, den Krieg als etwas Wertvolles zu sehen. Aus der Natur hatte man gelernt, daß sich durch den Kampf ums Dasein das gesunde und leistungsstarke Lebewesen durchsetze und fortpflanze. Der Krieg ermögliche eine Entwicklung nach oben. Wer den Krieg ablehne, sei nicht nur dumm, sondern persönlich auch ein Schwächling. So schnell verändern sich die Werte und Maßstäbe. Der moderne Gerechtigkeitsgedanke ist jedoch immer noch nicht überall anerkannt.

Wuppertaler Studienbibel

Aber der wichtige Satz folgt dann:
Jehovah ist der Besitzer der Erde! Und deshalb ist jeder Mensch – egal wie mächtig er sich momentan anfühlt – Jehovah rechenschaftspflichtig!

Wenn Jehovah Seine Stadt wieder aufsucht

Und siehe, die Herrlichkeit des Gottes Israels kam von Osten her; und ihr Rauschen war wie das Rauschen großer Wasser, und die Erde leuchtete von seiner Herrlichkeit.
Elberfelder 1871 – Ezekiel 43,2

Plötzlich erblickte ich den Gott Israels in seiner Herrlichkeit. Er kam von Osten her nach Jerusalem. Das ganze Land erstrahlte in seinem Glanz, und ich hörte ein Rauschen, ein Brausen wie von gewaltigen Wassermassen.
Hoffnung für Alle 2015 – Hesekiel 43,2

Und siehe, die Herrlichkeit des Gottes Israels kam des Weges von Osten her, und Seine Stimme war wie die Stimme vieler Wasser, und die Erde leuchtete von Seiner Herrlichkeit. Ez 1,4.21.24,28; 11,23.
Tafelbibel mit hinzugefügten Sachparallelstellen – Hesekiel 43:2

Sind wir der Situation nun näher, wo sich der „Nordkönig“ wieder einmal aufmacht, um zu zeigen, dass er sich vor „niemandem fürchtet“?

Im sechsten Teil prophezeit Hesekiel die Rückkehr der Schechinah (43,1-9). So, wie die Schechinah (der Lichtglanz Gottes) zum salomonischen Tempel kam und ihn damit als Gottes Wohnung bestätigte, wird sie auch diesen Tempel feierlich bestätigen; sie wird aus derselben Richtung zurückkehren, in der sie den Tempel einst verließ (Vers 1-5). Mit der Rückkehr der Schechinah läßt Gott zugleich eine Botschaft ausrichten: Er verheißt, die Schechinah werde nie mehr von Israel weichen, sondern für immer inmitten dieses Volkes wohnen (Vers 6-9).

Arnold Fruchtenbaum – Handbuch der biblischen Prophetie

Er hat ein Gesicht von Gottes Herrlichkeit (Vers 2), der „Herrlichkeit des Gottes Israels“, der einen Bund mit Israel hat. Die Götzen der Völker haben keine Herrlichkeit, außer was sie dem Goldschmied oder dem Maler verdanken. Diese Herrlichkeit kommt „von Osten her.“ Der Stern Christi wird im Morgenland gesehen (Mt 2,9). Er ist der Morgenstern (Offb 22,16), die Sonne der Gerechtigkeit (Mal 3,20). Bei dieser Erscheinung der Herrlichkeit Gottes bemerkt Hesekiel zwei Dinge:
1.1 Die Macht seines Wortes, das er hört: „Seine Stimme war wie das Rauschen großer Wasser“ (Vers 2). Das Evangelium Christi, in dessen Herrlichkeit er leuchtet, soll laut verkündet werden, soll erklingen, damit man es aus weiter Ferne hören kann.
1.2 Wie strahlend diese Erscheinung ist, die er sieht: „Die Erde wurde von seiner Herrlichkeit erleuchtet“, denn Gott ist Licht, und niemand kann den Glanz seines Lichtes ertragen. Kein Mensch hat sie gesehen noch kann sie sehen (1.Tim 6,16). Die Herrlichkeit Gottes, die in der Gemeinde leuchtet, erleuchtet die Erde.

Der Neue Matthew Henry Kommentar

Mit dem »siehe« in V. 2 spricht Hesekiel die besondere Aufmerksamkeit des Lesers an. Der Kernsatz des ganzen Abschnitts steht hier an der Spitze: »die Herrlichkeit des Gottes Israels kam von Osten her.« Sie »kam« also gerade aus der Richtung, in der sie Jerusalem vor vielen Jahren verlassen hatteb. Mit diesem einen, einzigen Satz wird klargestellt: Gottes Gnade und Gegenwart kehren nach Israel, genauer: ins neue Jerusalem zurück! Er wird ja »der Gott Israels« genannt. Also nicht nur der Juden! Nein, des ganzen Israel. Seine »Herrlichkeit« ist die leuchtende Ausstrahlung, die der Prophet sehen kann. Gottes eigentliche Gestalt kann er nicht sehen (vgl. Kap. 1 und 10). Neben das Sehen tritt nun das Hören. Gottes Herrlichkeit wird begleitet von einem auffallenden »Geräusch«. Es ist »wie das Geräusch großer Wasser«. So rauschten die Cherubim in 1,24. Gerade das »Geräusch großer Wasser« beeindruckte die Hebräer (Ps 93,4). Beherrschend bleibt jedoch der Lichteindruck. Denn durch Gottes Kommen, von Hesekiel im Gesicht erlebt, »wurde die Erde sehr licht«. Es genügt hier nicht, an ein äußeres Hellwerden zu denken. Vielmehr sind in der Bibel die Begriffe »Licht« und »Heil« eng miteinander verbunden. Deshalb bedeutet »licht werden« auch »Heil empfangen«c. Insofern ist Hes 43,2 eine nahe Parallelstelle zu Jes 60,1–3.1337 Später nehmen Offb 1,15 und 18,1 die Aussagen von Hes 43,2 wieder auf, ebenso Offb 21,11.

Wuppertaler Studienbibel

Bin ich schon bereit, das Jehovah wiederkommen könnte?