Tag: 28. Februar 2022

Banner, Fahne, Feldzeichen; Wahlspruch oder Symbol, dem man Treue gelobt.

Und Mose baute einen Altar und gab ihm den Namen: Jehova, mein Panier! (H. Jehova-Nissi)
Und er sprach: Denn die Hand ist (O. sprach: Die Hand ist) am Throne Jahs: (d. h. zum Schwur) …
Elberfelder 1871 – Exodus 17,15–16a

Und Mose baute eine Opferstätte für den Herrn, und er nannte ihren Namen »Der Herr ist meine Zuflucht«. Denn mit verborgener Hand kämpft der Herr …
Septuaginta Deutsch -Exodus 17:15–16a

Nach dem Kampf baute Mose einen kleinen Altar an der Stelle. Den nannte er dann „Gott ist meine Nationalflagge“. Er sagte zu seinen Leuten: „Schwört bei Gott, dass ihr ihm immer hundertprozentig treu seid! …
VolxBibel – 2.Mose 17,15–16a

Banner:
Geschichte
Panier
im Mittelalter Bezeichnung für Fahne. – Heute werden auch die an einem Querholz befestigten, lang herabhängenden Wappenflaggen Banner genannt.

https://www.wissen.de/lexikon/banner-geschichte

Welcher Fahne laufe ich hinter her? Welche Ziele habe ich und welche Ziele verfolge ich? Drehen sich meine Ziele um meine Gesundheit, meine Freizeit, meine Freiheit? Oder drehe ich mich um den Schöpfergott? Selbst der Besuch eines Gottesdienstes könnte aus Eigeninteresse erfolgen – zum Beispiel, wenn ich erwarte, dort geheilt zu werden oder aber Gott damit beeinflussen zu wollen.
Aber schauen wir uns die Geschichte von Exodus 17 an:

Bei Refidim schenkte der Herr seinem Volk auch einen militärischen Sieg. Die Amalekiter waren Nomaden in der Wüste südlich von Kanaan (vgl. 1Sam 15,7;27,8 ). Sie waren Nachkommen von Esau durch Elifas ( 1Mo 36,12 ). Sie versuchten ganz offensichtlich, die Israeliten von dieser angenehmen Oase zu vertreiben und ihr Territorium vor dem Eindringen anderer zu schützen. Bei dieser Krise rief Mose Josua herbei, der hier zum ersten Mal erwähnt wird. Obwohl sich Josua mit Eifer in den Kampf warf, wurde der Sieg auf einzigartige Weise gesichert, um Gottes Macht zu demonstrieren. Daß Mose den Stab Gottes (vgl. 2Mo 4,20 ) mit beiden Händen über seinen Kopf hielt, symbolisierte die totale Abhängigkeit von der Macht Gottes. Wenn Mose seine Hände sinken ließ, ein Bild für das Fehlen der Abhängigkeit, siegte der Feind. Mit der Hilfe von Aaron und Hur blieben Moses Hände emporgehoben, und ein großer Sieg wurde erreicht. (Hur wird nur hier; 2Mo 17,12 und in 2Mo 24,14; 1Chr 2,19-20 erwähnt; der in 2Mo 31,2; 35,30; 38,22 erwähnte Hur ist möglicherweise eine andere Person; 4Mo 31,8 und Jos 13,21 nehmen noch auf einen anderer Hur Bezug, der ein midianitischer König war.)
Der Sieg über die Amalekiter war ein Geschehen, an das Josua sich nach dem Willen Gottes erinnern sollte. Die Amalekiter blieben ein hartnäckiger, ständig lästiger Feind Israels (vgl. 4Mo 4; 14,45 ; Ri 6,33; 1Sam 14,48; 15,7;27,8 ), bis sie durch König David endgültig vernichtet wurden ( 1Sam 30 ). Mose erinnerte sich an den Sieg in seinen Tagen, indem er einen Altar errichtete, den er »der HERR ist mein Feldzeichen« nannte. Interessant ist, daß 2Mo 17,14 die erste biblische Abfassung einer offiziellen Berichterstattung darstellt, obwohl Mose kein Tagebuch des Aufenthaltes führte ( 4Mo 33,2 ). Gott erwies sich treu darin, sein Volk zu bewahren und zu beschützen.

Walvoord Bibelkommentar

Mose kannte den Namen Jehovas und nahm zu seiner Verteidigung bei ihm Zuflucht. Kaum waren die grossen Mengen Israels den Heeren Pharaos durch ein Wunder entronnen, als die Amalekiter sie angriffen, ohne dazu provoziert worden zu sein. Dies taten sie auf die verräterischste und heimtückischste Art, indem sie den Nachtrab überfielen, um die Schwachen, Ermatteten und Erschöpften zu schlagen. (5 Mose 25:17, 18) Damals entschied Mose, dass wider Amalek gekämpft werden solle, und Josua führte das Heer an, während Mose, Aaron und Hur sich auf den Gipfel eines Hügels begaben. Dort erhob Mose, der grosse Mittler, seine Hand mit einem Stabe, wodurch er klar anzeigte, dass er sich für den Sieg auf Jehova verliess. Solange Mose seine Hände emporhielt, hatte Israel die Oberhand, doch wenn seine Hände niedersanken, hatte Amalek die Oberhand. Daher gab man ihm den richtigen Beistand, damit seine Hände droben blieben, bis die Sonne unterging, und um jene Zeit hatte Josua den Sieg gewonnen. Dann sprach „Jehova zu Mose: Schreibe dieses zum Gedächtnis in ein Buch, und lege [es] in die Ohren Josuas . . . Mose baute einen Altar und gab ihm den Namen: Jehova, mein Panier! [Jahwe-Nissi, Fussn.]“, also: „Jehova ist mein Banner.“ (2 Mose 17:14-16) Jehova war es, der für Israel gekämpft hatte, und der Ruhm gebührte ihm. Es wurde keine Säule für Josua errichtet, sondern ein Altar für Jehova, denn Er war Israels Verteidigung und starker Turm gewesen. Mose kannte die Barmherzigkeit und liebende Güte des Ewigen.

Wachtturm 1.12.1952

Auf ausdrückliche Anweisung Jahwes soll Mose über die Rettung vor den Amalekitern ein Dokument verfassen. Gleichzeitig prägt Mose den Inhalt dieser Niederschrift Josua ein. So wird die Rettungstat in Erinnerung bleiben noch zu einer Zeit, da der Name der Amalekiter in Vergessenheit geraten ist, weil sie nicht mehr existieren. Die Kunde soll sowohl schriftlich als auch mündlich allen Generationen weitergegeben werden. Das Schriftstück, das Mose zu verfassen hat, das »Buch des Gedächtnisses«, kann ein auf einer Leder- oder Papyrusrolle geschriebenes Gedenkbuch sein. Derartige Schriftstücke hat Mose in der Tat angelegt (2Mo 24,4.7) Das Wort für Buch (hebräisch: ›sep̱ær‹) kann aber auch soviel bedeuten wie Inschrift. Es ist denkbar, daß Mose eine Inschrift auf einen Stein einmeißelte.
Der Denkstein ist in diesem Fall der Altar, den Mose errichtete. Mose errichtete – wie die Erzväterk – einen Altar und gab diesem einen Namen. Die Altäre (hebräisch: ›mizbeaḥ‹), die die Erzväter und Mose in Refidim errichteten, waren noch keine Opferstätten. Mit keinem Wort ist von der Darbringung von Opfern in Refidim die Rede. Der in Refidim errichtete Altar war wie die Altäre bei den Erzvätern ein Denkmal der Erinnerung an die Hilfe Jahwes. Dem als Denkzeichen errichteten Altar gab Mose den Namen: »Jahwe ist mein Feldzeichen«, das bedeutet: Dieser Altar soll ein Zeugnis dafür sein, daß Jahwe, zeichenhaft gegenwärtig durch den Gottesstab in der Hand des Mose, ein Feldzeichen auf dem Hügel war, eine Quelle der Ermutigung, bis die Rettung und der Sieg vollendet waren. Im ganzen Alten Orient gab es den von den Ägyptern kommenden Brauch, Feldzeichen mit Götteremblemen kultisch zu verehren. Ein Feldzeichen dieser Art ist mit dem Glauben der Israeliten unvereinbar.
[16] Das Feldzeichen Israels ist die zum Thron Jahwes erhobene Hand. Der Kampf, den die Amalekiter gegen Israel führten, war ein Krieg zwischen Amalek und Jahwe. »Der Feind Israels ist der Feind Jahwes.« Vermutlich sind die drei in Gedichtform verfaßten Zeilen auf den von Mose errichteten Altar eingemeißelt worden. Auf jeden Fall ist der Altar ein »Denkmal des siegreichen göttlichen Beistandes im Kampf mit den Amalekitern«.
Die Rettung vor den Amalekitern ist keine Kriegsgeschichte, die für die Theorie eines gottgewollten Krieges herangezogen werden kann. Der Bericht hat einen »starken anti-kriegerischen Akzent«. Die Schlacht wird nicht durch Josua und die von ihm ausgewählten Kämpfer gewonnen, sie wird durch Mose auf dem Berg entschieden. Der Sieg ist eine Rettungstat Jahwes.

Wuppertaler Studienbibel


Ja, wäre die Welt nur das Ergebnis mechanisch-physischer Wechselwirkung, wären die Weltgeschehnisse nichts anderes als das blinde Spiel launischer Zufälligkeiten, gäbe es keine Schöpfermacht, die dem größten und dem Kleinsten in der Schöpfung seine Aufgaben, seine Grenzen und sein Ziel setzt, gäbe es keinen Gott, der trotz allem Menschenwahn und allem Völkertoben sich seinen Thron nicht nehmen lässt, sondern alles Weltgeschehen überwacht und einem bestimmten Ziel entgegenführt – dann hätten jene Recht, die im Geiste Lamechs und im Mantel Nimrods und als Erben Amaleks Weltgeschichte zu machen suchen. Dem Gewalttätigsten und Listigsten gehörte dann zuletzt die Erde.
Oder wäre unser Gott nur der Gewaltige, etwa der Gewaltigste unter den Gewaltigen, dessen Wesen nur Kraft und Macht und nicht in erster Linie Gerechtigkeit und Liebe bedeutet, die Zukunft gehörte den Erben Lamechs und Amaleks. Dem Gewaltigsten oben dürften dann vor allen andern die Gewaltigen auf Erden gefallen. Er dürfte in ihnen sein Ebenbild finden und sie in ihren kalten Machtbestrebungen und stolzen Zielen stützen und fördern. Dann dürfte ein Nimrod sich einbilden: er triebe die Menschenjagd „vor dem Angesichte des Herrn “, und „der Gewaltigste wäre der Göttlichste auf Erden“.
Oder wenn der Höchste in den Himmeln nur ein Gott der Gerechtigkeit und Liebe für die Einzelnen und die Familie wäre, und nicht auch für den Staat und die Völker, wenn Er ein heiliges Leben und göttliche Gesinnung nur auf Tempel und Kirchen, auf Priester und Beter beschränkte, und nicht auch auf die Regierungen und Staaten und auf die Beziehungen von Volk zu Volk übertragen hätte, dann verlören für die Staaten und Reiche Gerechtigkeit und Liebe ihren Wert. Dann hätten alle höheren und sittlichen Mächte nur Bedeutung für die Heiligtümer und für das Privatleben. Dann dürfte sich die Gewalt, wie sie von Lamech gepriesen, von Nimrod geadelt und von Amalek auf die Nationen vererbt wurde, nur aus dem Privatleben zurückziehen und hätte dann eine moralische und völkerrechtliche Berechtigung, „ihre lorbeerbekränzten Siege in der Blutbahn der Staaten und Völker“ weiter zu führen.
Allein so lange es einen Gott im Himmel gibt, der kein doppeltes Sittengesetz kennt, das eine für das Privatleben und das andere für den Staat und das Volk, solange Gott von der Gesamtheit dasselbe Recht, dieselbe Heiligung, dieselbe Liebe, dieselbe Hingabe des Lebens an eine göttliche Weltordnung verlangt, wie von den Einzelnen, – solange wird der Gotteskampf währen wider Amalek von Geschlecht zu Geschlecht. Mag man auch tausendmal im Laufe der Zeiten Gottes Geduld für Schwäche, Gottes Langmut als eine Rechtfertigung für das Bestehen wider göttlicher Machtordnungen angesehen haben, eines Tages sah Lamech sich dennoch in seiner Kraft gebrochen, Nimrod sich seines Mantels beraubt und Amalek durch den Sturm der Gerichte wie Spreu von der Tenne der Geschichte hinweggefegt. Denn Gottes Geduld und Langmut bedeuten noch lange nicht eine Rechtfertigung bestehender, widergöttlicher Lebensprinzipien und Weltordnungen. Vielfach lag gerade in der Geduld Gottes ein desto vernichtenderes Gericht. Je völliger das Widergöttliche in der Geschichte sich aus wirken konnte, desto sicherer und völliger erfolgte eines Tages sein Zusammenbruch.

Kroeker – Das lebendige Wort Band 2