Monat: März 2023

alle Tränen werden abgewischt – II

Denn das Lamm, das mitten vor dem Throne steht, wird sie weiden und sie zu Wasserquellen des (ewigen) Lebens leiten; und Gott wird alle Tränen abwischen von ihren Augen. (a) Off 5:6; 21:4; Ps 23:2; Jes 25:8
Zürcher 1931 – Offb 7,17

da das Lämmlein, das in der Mitte des Thrones ist, sie als Hirte hüten und sie zu Wasserquellen des Lebens leiten wird, und Gott wird jede Träne aus ihren Augen auswischen.
Das neue Testament – Grundtextnah übersetzt von W. Einert – Offb 7,17

Was bedeutet das für dich? Und wann wird das sein?
2020 gepostet

Dieses Kapitel ist eine Einschiebung zwischen dem sechsten und siebten Siegel. Bevor Gott mit seinen Gerichtswegen weitergeht, setzt Er die auf die Seite, die Ihm gehören, und versiegelt sie. Eine erste Gruppe (Verse 4–8) sind die Juden der verschiedenen Stämme. Sie bilden den treuen Ueberrest, dessen Gefühle uns die Psalmen offenbaren. Die zweite Klasse von Personen setzt sich aus einer Volksmenge aus den Nationen zusammen, die dem Evangelium des Reiches geglaubt haben werden (Verse 9 ff.). Wenn Gott uns schon jetzt diese Getreuen vorstellt, ist es, wie wenn Er sagen wollte: diese Strafen sind nicht für sie; sie werden unter meinem Schutz durch die Prüfung hindurchgehen. In gleicher Weise wurden die Israeliten während der Passahnacht ausgesondert und durch das Blut des Lammes vor dem Würgengel geschützt (2 Mose 12,13). In diesem Blut werden die Gläubigen, die «aus der grossen Drangsal» kommen, ihre Gewänder gewaschen und weiss gemacht haben (Vers 14). Das Heil wird ihnen durch kein anderes Mittel zugesichert sein als uns: das kostbare Blut Christi. Dann wird das gleiche Lamm, das sie gereinigt hat, sie weiden, sie schützen und sie zu den Quellen des Wassers des Lebens leiten (Jesaja 49,10). Gott selbst wird ihre Tränen abwischen. Was für Verheissungen! Angesichts einer noch nie dagewesenen Trübsal sind sie ihnen schon im voraus zum Trost gegeben!

Jean Koechlin – Ährenlese im Neuen Testament Offenbarung

Treten Sie ein in diese Szene der Ewigkeit. Sehen Sie sich um, hören Sie genau zu und schauen Sie dann zurück auf Ihr Leben, um zu verstehen, was auf keine andere Art und Weise verstanden werden kann. Offenbarung 7 erlaubt uns, das Lamm auf dem Thron zu sehen und die Stimmen der Heiligen zu hören, die ihre Reise vollendet haben. Sehen Sie sich selbst in der Menge? Diese Heiligen sind Menschen wie Sie. Wie Sie haben sie gelitten unter der brütenden Hitze des irdischen Lebens. Wie Sie gingen sie durch Gottes Prozess der grundlegenden

Veränderung. jetzt haben sie ihre endgültige Bestimmung erreicht. Sie stehen vor Gottes Thron, rein und frei gemacht, bedingungslos willkommen in der Gegenwart des Königs der Könige und Herrn der Herren, ihres Retters, ihres Lammes, von dem sie geweidet werden. Stellen Sie sich vor, Sie seien selbst dort, denn in Gottes Geschichte sind Sie dort. Das ist Ihre Bestimmung. Das ist der Ort, wo Gott Sie hinführt! Sie werden es durch die Hitze hindurch schaffen! Eines Tages werden Sie vor dem Thron stehen. Es wird eine Zeit kommen, da Ihre Stimme zu hören sein wird im niemals endenden Lobgesang. Eines Tages werden Sie überzeugt sein, dass es das alles wert gewesen ist. Das Leben sieht völlig anders aus, wenn es aus dem Blickwinkel der Ewigkeit betrachtet wird.

Timothey S. Lane – Alles anders – aber wie?

Eine herrliche Zukunft auf der Erde
Obwohl die Gerichtszeit noch mehrere Jahre andauern wird, wird Johannes in den Versen 10 bis 17 im Voraus gezeigt, wie diese Knechte Gottes einmal gerettet und mit lauter Stimme Gott loben werden. Sie werden sich auf der Erde befinden, wo sie Gott in seinem Tempel dienen werden und wo Gott sie beschützen wird. Dafür wird Er sein Zelt über ihnen errichten (s. V. 15). Schon David hat von dem Schutz Gottes in seiner Hütte und in seinem Zelt gesprochen (s. Ps 27,5). Im Himmel wird es in dieser Zeit keinen Tempel geben (s. Off 21,22). Das macht deutlich, dass es in Offenbarung 7 um eine Szene auf der Erde geht, obwohl die Knechte Gottes in einer Verbindung zu Gott stehen. Deshalb werden sie als solche gesehen, die vor seinem Thron stehen. Moralisch sind sie verbunden mit dem Thron Gottes im Himmel, körperlich leben sie auf der Erde.
Hunger und Durst wird es dann für diese Knechte nicht mehr geben. In der Gerichtszeit haben sie schreckliche Dinge erleben müssen. Aber sie sind gerettet worden und jetzt völlig frei von jeder Not. Jedes Bedürfnis ist gestillt und der Herr Jesus selbst, das Lamm, das in der Mitte des Thrones ist, wird sie weiden. Er wird sich als Hirte um sie kümmern und sie zu Quellen voller Lebenswasser führen. Gott wird jede Träne von ihren Augen abwischen. So endet die Beschreibung der herrlichen Zukunft dieser Knechte Gottes (s. Off 7,17).

Die Tränen sind abgewischt
Wenn die Tränen abgewischt sind, dann bedeutet es, dass jede Trauer für immer vorbei sein wird. Stattdessen gibt es völlige und ewige Freude (s. Jes 35,10).
Doch Gott wischt nicht nur die Tränen vom Angesicht ab, wie es in Jesaja 25,8 beschrieben wird. Er tut noch mehr, indem Er die Tränen von den Augen abwischt. Nicht nur die Trauer wird weggetan, auch die Ursache und die Erinnerung an die Trauer! Das wird dadurch angedeutet, dass die Tränen von den Augen, d.h. von dort, woher sie kommen, abgewischt werden. Das, was menschlicher Trost niemals bewirken kann, wird Gott in Vollkommenheit tun.
Es ermutigt uns, dass Er unsere Tränen heute kennt und uns in der Trauer seinen Trost und seine Hilfe gibt. Aber es macht uns unendlich glücklich, dass einmal nicht nur die Trauer, sondern auch die Ursache dafür und die schmerzliche Erinnerung daran für immer weggetan sein werden.

Bleib in mir 2-2019

Hilferuf oder Vertrauen?

Manche schwören auf gepanzerte Wagen,
andere verlassen sich auf Pferde;
doch wir vertrauen auf den HERRN, unseren Gott!
Gute Nachricht Bibel 2018 – Psalm 20,8

Jetzt weiss ich, dass Jehova rettet seinen Gesalbten, ihn erhört von seinem heiligen Himmel, mit kräftigster Rettung durch seine Rechte.
Lass diese sich der Wagen, jene der Rosse, aber wir rühmen uns des Namens Jehova’s, unsers Gottes.
Sie sinken und fallen; aber wir stehen, und halten uns aufrecht.
van Ess – Ps 20,7–9

Nun erkenne ich, daß Jehovah Seinen Gesalbten rettet, daß Er ihm antwortet aus den Himmeln Seiner Heiligkeit, durch die Machttaten des Heils Seiner Rechten.
Diese gedenken der Streitwagen und jene der Rosse, wir aber des Namens Jehovahs, unseres Gottes.
Jene krümmen sich und fallen, wir aber machen uns auf und stehen fest.
Tafelbibel – Psalm 20:7–9

Worauf vertraust du? Musst du heute Angst haben?
Ist der Allmächtige Schöpfer nicht immer noch dazu in der Lage, die Seinen zu beschützen?
Doch! Er wird es weiterhin tun – für SEIN Volk und seine „Freunde“ eintreten.

Im Gegensatz zu denen, die auf ihre militärische Ausrüstung oder auf Pferde ( Ps 33,17 ) vertrauten, vertraute David auf den Herrn. Das Verb für vertrauen heißt eigentlich „im Gedächtnis behalten oder erwägen“ ( zAKar ). Das Nachsinnen über den Herrn schafft Vertrauen in ihn.
Der Gegenstand seines Glaubens war der Name des HERRN . Gottes „Name“ ist sein Wesen, sein Ruf und sein Charakter. Davids Glaube kam aus dem Nachsinnen über das Wesen Gottes.

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Jene verlassen sich auf Wagen usw. Gemeint sind nicht bloß, wie man gewöhnlich annimmt, die Feinde Israels, sondern alle Menschen im Gegensatz zu den Gläubigen. Denn offensichtlich ist es allen Menschen angeboren, dass sie genau so viel Mut und Selbstvertrauen besitzen, als sie über Reichtum, Macht oder auch Streitkräfte verfügen. Dagegen bezeugt Gottes Volk, dass es nicht wie andere Menschen seine Hoffnung auf Waffen und Kriegsführung setzt, sondern nur auf die Hilfe des Herrn. Da nun der heilige Geist diese beiden Stücke scharf wider einander setzt, so merken wir uns, dass ein Herz, in welches Vertrauen auf das Fleisch einzieht, folgerichtig Gott vergessen muss. Denn unmöglich kann ein Mensch, der sich im Vertrauen auf eigene Kraft den Sieg verspricht, zugleich auf Gott schauen. Darum sagt der Dichter, dass die Gläubigen an Gott denken, buchstäblich „sich seiner erinnern“. Nur wenn sie sich alles andere aus dem Kopf schlagen, können sie beim Herrn ihre Zuflucht suchen. Und nur wer in dieser Weise gläubig seines Gottes gedenkt, selbst wenn noch so viele Mittel ihm zur Verfügung stehen, hält sich von eitlem Selbstvertrauen frei, indem er alles von Gottes freier Gnade erwartet. Anderseits rufen die Gläubigen auch furchtlos und standhaft den Herrn an, selbst wenn sie von allen Hilfsmitteln entblößt und verlassen sind. Die Gottlosen aber verachten den Herrn sorglos und unbedenklich: denn wenn sie reich sind, lassen sie sich durch Hochmut verblenden. Werden sie aber arm, kommen sie in traurige Angst. Kurz, der heilige Geist empfiehlt uns hier ein Gedenken an Gott, das sich bei Überfluss und Mangel kräftig erweist und die eitlen Hoffnungen, mit denen das Fleisch sich aufbläht, unterdrückt.

Jean Calvin – Aus dem Psalmenkommentar

Es ist aufschlußreich, daß gerade jetzt, da die Freude über Gottes Eingreifen unüberhörbar ist, das Gebet Unterscheidungen im Gottesverhältnis benennt. Wo die Eindeutigkeit des Vertrauens und das, was dabei herauskommt, besungen wird, tritt die »andere Seite«, eben der Unglaube und das Vertrauen auf Wagen und Rosse grell ans Lichth. Prophetisch sieht der Sprecher schon deren Ende: Sie sind gestürzt und gefallen. Aber er sieht sofort auch das andere: wir aber richteten uns auf und sind aufrecht geblieben. Gott wird die Seinen nicht zu Fall bringen. Das darf David schon jetzt wissen, auch wenn er bald wieder in dunkle Täler geführt wird. Der Sprecher schließt sich darum mit den wahren Gottes Verehrern zu einem »Wir« zusammen. David ist Repräsentant der Gottesgemeinde aller Zeiten.

Wuppertaler Studienbibel

In Vers 7 erscheint das Verb für rühmen im Hebräischen nur einmal, nach „wir“, aber es bezieht sich auf alle drei: einige … einige … wir; es ist der Kausativ des Verbs „sich erinnern“, was bedeutet, etwas als Ursache für den Sieg zu erwähnen, und dies im Sinne von rühmen oder vertrauen zu tun. (Dahood leitet das Verb von einer Form ab, die „männlich sein“ bedeutet, d. h. stark sein.) Anstatt den hebräischen Text „wir werden uns erinnern“ zu akzeptieren, bevorzugen einige eine Vermutung, die von der Septuaginta und dem Syrischen unterstützt wird: „wir sind stark“ (Briggs, NAB). Einige ziehen es vor, zwei Verben zu verwenden: „rely“ in Zeile a und „invoke“ in Zeile b; FRCL tut dies: „TOB, NJV und NJB übersetzen „anrufen“, was auf „sich verlassen“ hindeutet; dies ist vielleicht die beste Übersetzung des Verbs.
Chariots muss in den meisten Sprachen durch einen beschreibenden Ausdruck angepasst werden; zum Beispiel „Kriegswagen“. Der Übersetzer kann sich dafür entscheiden, Prahlerei wie in RSV statt tevs „Vertrauen“ zu verwenden. Rühmen wird oft idiomatisch ausgedrückt als „sich zum Chef machen“ oder „mit geschwollenem Herzen sprechen“. Zeile a würde dann so übersetzt werden: „manche Leute reden mit geschwollenem Herzen über ihre Kriegskarren“ oder „manche Leute benehmen sich wie Häuptlinge, wenn sie über…. sprechen“.
In einigen Sprachen wird es notwendig sein, die Ellipse und einige von Pferden zu vermeiden und entweder das Verb prahlen erneut auszudrücken oder ein naheliegendes Synonym zu verwenden; zum Beispiel: „und andere Leute setzen ihr Herz auf ihre Pferde“.

Der Ausdruck „der Herr, unser Gott“ muss oft mit „der Herr, der unser Gott ist“ übersetzt werden, sonst könnte der Leser fälschlicherweise denken, dass der Herr und Gott zwei Personen sind.
Zusammenbrechen und fallen stellt die militärische Niederlage dar, während aufstehen und aufrecht stehen den Sieg in der Schlacht beschreibt. Sie in Zeile a beziehen sich auf diejenigen, die in Zeile 7a erwähnt werden, und nicht auf diejenigen in 7b (tevs „solche Leute“ ist nicht eindeutig, und der Leser könnte fälschlicherweise annehmen, dass es sich auf den zweiten Teil von Vers 7 bezieht, nicht auf den ersten Teil). Daher wird es manchmal klarer sein, zu sagen: „Menschen, die auf Wagen und Pferde vertrauen, werden stolpern und fallen.“ Aufstehen und aufrecht stehen kehrt die Handlung der vorangegangenen Zeile um. Viele Sprachen unterscheiden zwischen dem Aufstehen aus einer liegenden und dem Aufstehen aus einer sitzenden Position. Ersteres dient in solchen Sprachen dazu, den Gegensatz zum Fallen zu markieren.

Bratcher – Ein Übersetzerhandbuch zum Buch der Psalmen

Bestellkatalog oder Gespräch?

Direkt danach führte Gottes Geist Jesus hinauf in die Wüstengegend. Dort warteten Prüfungen auf ihn, die der teuflische Zerstörer für ihn ausgedacht hatte. Vierzig Tage und vierzig Nächte lang verzichtete Jesus auf Nahrung. Am Ende dieser Zeit bekam er großen Hunger. Da kam der Versucher aus seinem Hinterhalt hervor und forderte ihn heraus: »Wenn du wirklich der Sohn Gottes bist, dann sag doch einfach, dass sich diese Steine in Brot verwandeln sollen!« Doch Jesus gab ihm die Antwort: »Im Buch Gottes steht geschrieben: ›Ein Mensch kann nicht allein von Nahrung leben. In Wirklichkeit ist er ganz abhängig davon, dass Gott sein lebendig machendes Wort ausspricht!‹«
Roland Werner – Das Buch – neues Testament und Psalmen – Matthäus 4,1–4

Die Reaktion von Jesus sollte man sich genauer anschauen!!!
Ich habe oft den Eindruck, dass wir heute dazu neigen, eher „im Geist zu fordern“ oder bei Gott etwas „bestellen zu wollen“ – anstatt auf sein Wort zu hören und uns danach auszurichten.
So sind Gebetsanliegen sehr häufig persönliche Wünsche – und wenn ich einen christlichen Buchkatalog aufschlage, geht es häufig um persönliche Ziele, Wünsche, Erfahrungen…
– aber ist dass das was Jesus uns vorgelebt hat??? Er hatte berechtigt hunger – denn nach 40 Tagen ohne Essen … aber er sagte NICHT „Vater gib mir Brot“ oder „jetzt habe ich ein Recht aus den Steinen Brot zu machen“ – sondern ? Siehe oben.
Ich denke wir Christen sollten über unseren Focus nachdenken.

https://blog.thomas-pape.de/2020/03/06/was-ist-der-mittelpunkt/

4, 2: Und fastete vierzig Tage.

ExR 47 (102a): „Mose war dort bei Jahve vierzig Tage u. vierzig Nächte, ohne Brot zu essen“ usw. Ex 34, 28. Ist es einem Menschen denn möglich, vierzig Tage ohne Speise u. Trank zu sein? R. Tanchuma (nach BM 86b dürfte der Ben Chanilai. um 280, gemeint sein) hat im Namen des R. Elʿazar (b. Pedath? um 270) u. R. Abin (so zu lesen nach GnR 48; Abin I. um 325, II. um 370) hat im Namen des R. Meïr (um 150) gesagt: Das Sprichwort sagt: „Kommst du in eine Stadt, so richte dich nach deren Sitten!“ Mose stieg nach oben empor, wo es kein Essen u. Trinken gibt, u. ward ihnen (den Oberen) gleich; die Engel des Dienstes stiegen nach unten hinab, wo es Essen u. Trinken gibt, u. aßen u. tranken, s. Gn 18, 8. — Parallel GnR 48 (30c).

4, 4: Auf Grund jeglichen Wortes.

Dt 8, 3 wird kein dem ῥήματι entsprechendes Wort gelesen; dagegen führen die Targumim, wohl zur Vermeidung des anthropomorphistischen „Mund“ Gottes, das Mēmra ein. Targ Onk Dt 8, 3: Durch alles vom Memra Jahves Hervorgebrachte besteht der Mensch. Targ Jerusch I: Durch alles, was vom Memra Jahves geschaffen wurde, lebt das Menschenkind. ǁ Vgl. auch Aboth 6, 7: Groß ist die Tora; denn sie gibt Leben denen, die sie tun, in dieser u. in der zukünftigen Welt, s. Spr 4, 22: Leben sind sie (nach dem Midrasch: die Worte der Tora) für jeden, der sie erlangt, u. seinem ganzen Leibe Heilung; ferner Spr 3, 18: Ein Lebensbaum ist sie (die Weisheit = Tora) denen, die sie ergreifen, u. wer sie festhält, ist glückselig.

Kommentar zum Neuen Testament aus Talmud und Midrasch

Mt 4:1 : Zu den am häufigsten zitierten Taten Gottes im A.T. gehörte, dass er seinem Volk, als es in der Wüste auf die Probe gestellt wurde, in Gestalt einer Wolken- und Feuersäule voranging und es führte (s. vor allem Jes 63,14 ). Während im A.T. nur sehr selten vom Teufel die Rede ist, war seine Funktion als Versucher (vgl. Hiob 1-2 ) den Menschen zur Zeit Jesu sehr viel stärker bewusst. Die für das jüdische Denken überraschendste Aussage im vorliegenden Vers war nicht etwa, dass der Teufel Jesus in Versuchung führte, sondern dass er als Person, leibhaftig, auftrat.
Mt 4:2 : Auch Mose hatte 40 Tage und Nächte gefastet; Jesus wird hier also gleichsam als neuer Mose, als ein neuer Gesetzgeber vorgestellt (s. Mt 5,1-2 ). Und noch in einem anderen Zusammenhang wurde die Zahl 40 wichtig: Israel lebte 40 Jahre in der Wüste (s. die Einführung in diesen Abschnitt).
Mt 4:3 : Derartige Kunststückchen vollbrachten in der Antike Zauberer; sie behaupteten, die Gestalt von Tieren annehmen und eine Substanz in eine andere verwandeln zu können, z. B. Steine in Brot. Viele Juden hofften auf einen neuen Exodus unter der Führung eines neuen Mose – einschließlich Manna, dem Brot vom Himmel. Der Teufel will Jesus dazu verleiten, den Erwartungen seiner Zeitgenossen nachzukommen.
Mt 4:4 : Der Teufel stellt Jesu Sohnschaft in Frage bzw. versucht, sie an bestimmten Bedingungen festzumachen und Jesus zu einer Beweisführung anzustacheln ( 4,3 ); damit widerspricht er dem Wort Gottes ( 3,17 ). Doch Jesus kannte den Kontext von 5.Mose 8,3 , der Stelle, die er zitiert, ganz genau: Er konnte sich darauf verlassen, dass Gott ihm in der Wüste Manna geben würde, denn Gott ist sein Vater, so wie er Israels Vater ist ( 5.Mose 8,5 ). Auch in anderen jüdischen Schriften (so z.B. in den Schriftrollen vom Toten Meer und in späteren rabbinischen Texten) dient die Wendung »es steht geschrieben« häufig als Einleitung für ein Schriftzitat.

Craig Keener – Kommentar zum Umfeld des Neuen Testaments

Während die Taufe Jesu den Täufer Johannes zum Zeugen hatte, schließt die Versuchung Jesu jeden menschlichen Zeugen aus. Aus diesem Grunde muß die Kenntnis von der Versuchung auf Mitteilung Jesu an seine Jünger beruhen.
Während Markus sich mit einer knappen Notiz begnügt, erwähnen Matthäus und Lukas die Versuchungsgeschichte ausführlich.
Die Versuchungsgeschichte ist unmittelbar an die Taufe angeschlossen. Dieses beweist das Wort tote = darauf, das die Verbindung zweier Ereignisse in direkter Zeitfolge ausdrückt.
Während Markus die Versuchung des Herrn während der ganzen 40 Tage stattfinden läßt, schildern Matthäus und Lukas diese 40 Tage und 40 Nächte als die vorbereitende Voraussetzung für die erste Versuchung. Die Versuchung selbst wird geschildert als an einem Tage sich abwickelnd. Da zu den 40 Tagen ausdrücklich 40 Nächte hinzugefügt sind, denkt Matthäus somit an eine völlige Speiseenthaltung. Vom Fasten, das der Kultus anordnete, war nur der Tag betroffen. Vom Aufgang der Sonne bis hin zu ihrem Untergang wurde weder gegessen noch getrunken. In der Nacht dagegen wurde gegessen. Weil wir hier an die gänzliche Enthaltung der Nahrung denken sollen, sind hier die Tage und Nächte genannt (Schlatter).
Bei Mose sind die 40 Tage mit der an ihn gerichteten Rede Gottes gefüllt. Matthäus läßt uns aber darüber im Dunkel, was Jesus während dieser Zeit tat. Markus fügt noch das dunkle »und er war unter den wilden Tieren« ein. Wir glauben bestimmt, daß Jesus in dieser Zeit stets die Gemeinschaft mit dem Vater gepflegt hat.

Es ist eine besonders fein ausgedachte Versuchung, mit der Satan hier an Jesus herantritt. Die Versuchung ist am gefährlichsten, die gar nicht wie eine Versuchung aussieht.
Mit herzbewegender Teilnahme tritt jener freundliche Unbekannte zu Jesus, der durch Hunger völlig erschöpft war. Er schlägt ihm vor, doch kraft seiner Gottessohnschaft Steine in Brote zu verwandeln.
Die Worte »Wenn du Gottes Sohn bist« drücken genau so wie bei der ersten Versuchung im Paradiese: Hat Gott wirklich gesagt? einen Zweifel aus. Ihr Sinn ist: »Wenn du wirklich Gottes Sohn bist, dann brauchst du doch nicht zu hungern.« Hunger und Erschöpfung sprechen gegen die Gottessohnschaft. Das Vorhandensein der Gottessohnschaft kann nur dadurch bewiesen werden, daß die in der Gottessohnschaft eingeschlossenen Wundergaben zur Geltung kommen. Hunger und Erschöpfung müssen also mit Hilfe der Gaben ohne weiteres sofort beseitigt werden. Ist das der Fall, dann erst ist die Gottessohnschaft als echt erwiesen. Sonst nicht! – So meint der Versucher.
Jesus spürt seine Erschöpfung. Das Hungergefühl ist überwältigend. Warum soll man nun die Gaben nicht gebrauchen, die man besitzt, zumal Not vorhanden ist? Die Gaben sind doch deshalb gegeben, damit wir sie benutzen! Das ist der Sinn der satanischen Versuchung! – Was ist darauf zu entgegnen?
Wohl ist ein Arbeiten mit den Gaben gottgewollt, aber das ist hier das versuchliche »Aber«. Die Gaben und Kräfte, die Gott den Seinen geschenkt hat, sind uns deshalb von ihm gegeben, damit wir sie nicht nach eigenem Gutdünken nur für uns selbst verwenden, sondern dazu sind sie da, um in den Dienst dessen gestellt zu werden, der der Geber aller Gaben ist.
Der Satan wollte Jesus dazu verleiten, die Wundergaben, die ihm zur Aufrichtung des Reiches Gottes anvertraut sind, willkürlich, nach eigenem Ermessen zu verwerten.
Wäre Jesus auf diese Anschläge des Satans eingegangen, so wäre das ein Mißbrauch seiner Gaben gewesen.
Jesu Antwort lautete: »Der Mensch lebt nicht von Brot allein.« Das besagt zunächst, Jesus will sich als wahrhaftiger Mensch ganz und gar in die Reihe der Menschen stellen. Er will jetzt nicht irgendwie eine Vorzugsstellung einnehmen. Die Verwendung der göttlichen Gaben zur persönlichen Befreiung von Entbehrungen und Leiden ist ungöttlich! Der Ausdruck »der Mensch« erinnert den Satan daran, daß Jesus trotz seiner Würde als Gottessohn entschlossen ist, die Bedingungen des menschlichen Daseins vollkommen einzuhalten. Das Wort Jesu aus 5. Mose 8 erklärt sodann: Gott kann das menschliche Leben auch durch andere Mittel erhalten als durch das Brot, z. B. auch durch das Manna! Ja, Gott kann sogar ohne irgendein materielles Mittel, nur durch die bloße Kraft Seines Willens, den Menschen ernähren und versorgen.
Mit dieser Antwort: »Der Mensch lebt nicht von Brot allein«, verpflichtet sich also Jesus, die Befriedigung seiner irdischen Bedürfnisse während seines ganzen messianischen Wirkens allein seinem Vater zu überlassen. Wie jeder Mensch, will er täglich den Vater um das Brot bitten. Er will Müdigkeit, Hunger und Blöße erdulden, ohne zu irgend welchen eigenmächtigen Erleichterungsmitteln seine Zuflucht zu nehmen, und erst recht nicht dann, wenn der Böse ihn dazu auffordert. – Schlatter sagt: »Ein Sohn Gottes, der aus der Abhängigkeit von Gott herausträte und eigenmächtig handelte, würde Satanisches offenbaren.« –
Das gleiche gilt auch der Gemeinde Jesu. Das Heraustreten aus der Abhängigkeit von Gott ist die Vernichtung des Vertrauens zu Gott, ist Verunehrung Gottes, ist Erhebung des eigenen Willens zum alles bestimmenden Motiv. Wie der Täufer mit seiner totalen Bejahung Gottes die Verneinung jedes menschlichen und christlichen Eigenwillens verkündete, so wußte auch Jesus aufs allergewisseste: »Der Sohn kann nichts aus sich selbst tun.« Die Bindung Jesu einzig an den Vater allein macht das Eingehen auch auf das kleinste eigensüchtige Begehren unmöglich. Mit anderen Worten: Das Bewußtsein seiner Gottessohnschaft wird ihn niemals dazu bringen, seine Knechtsgestalt als Mensch zu verleugnen. (Vgl. Phil 2,5–8.)

Wuppertaler Studienbibel

Die »vierzig Tage und vierzig Nächte« erinnern an Moses Aufenthalt auf dem Sinai, um die Gebote zu empfangen (2 Mose 24,18; 34,28), außerdem an Elias Wanderung zum Sinai (1 Kön 19,8). Evtl. wollte sich Jesus bewusst auf das Amt des zweiten Mose (vgl. 5 Mose 18,15) vorbereiten. Er hat wie Mose und Elia »gefastet«.

Das Wunder, wie das möglich war, bleibt verhüllt. Evtl. hatte Jesus Wasser zur Verfügung (doch vgl. 5 Mose 9,9). Die Zahl »vierzig« gehört ferner zur Bußfrist für Ninive (Joh 3; 4; 5; 7; 8 .), zur Zeit Jesu nach der Auferstehung (Apg 1,3), zur Wüstenwanderung Israels (2 Mose 16,35; 4 Mose 14,33; 32,13; 5 Mose 5,7), zur Herrschaft Davids und Salomos (2 Sam 5,4; 1 Kön 11,42), zur Sintflut (1 Mose 7,4.17) und zur Fastenzeit der Kirche vor Ostern. Es ist damit eine Buß-, Bewährungs – und Offenbarungsfrist bezeichnet, wobei die reale Zeitspanne aber durchaus erhalten bleibt. Zum Fasten vgl. die Erklärung bei Mt 6,16ff.) Fasten eröffnet die Möglichkeit zum intensiven Gebet.

Jesus »überkam der Hunger«. Jesus ist kein weltentrückter Held, sondern erfährt Hunger, Durst und Schwachheit wie wir (vgl. Joh 4,6ff.). Er kennt die Bedeutung des täglichen Brotes (vgl. Mt 6,11 im Vaterunser) und die Notwendigkeit der leiblichen Nahrung (vgl. Röm 13,14). Die Bibel ist durchaus realistisch, bietet aber mehr als die Speise für das irdische Leben.

»Versucher« heißt der Satan (vgl. Mk 1,13), weil er stets bestrebt ist, auch andere von Gott zu lösen. »Versuchen« kann in der Bibel beides sein: »prüfen« im guten Sinne und »versuchen« im Sinne der Verführung. Hier ist das Zweite gemeint (vgl. 1 Thess 3,5). Er »trat an ihn heran«: das Auftauchen des Teufels ist hier so rätselhaft wie in 1 Mose 3 . Es wird einfach seine Existenz vorausgesetzt, ebenso sein freier Zugang zu Jesus. Wie der erste Mensch versucht wurde, so jetzt auch der zweite Mensch! In Mt 4 wiederholt sich, was in 1 Mose 3 geschah (vgl. Röm 5,12ff.; 1 Kor 15,45ff.). Die Erfahrung Jesu mit dem Versucher schlug sich dann in der letzten Vaterunser-Bitte nieder (Mt 6,13).

»Wenn du Gottes Sohn bist, dann sprich, dass diese Steine zu Broten werden«:

Der Teufel geht von Jesu Gottessohnschaft aus, ebenso wie die Dämonen in Mt 8,29 . Aber kann er die Tatsachen nicht leugnen, dann sucht er die Konsequenzen in seinem Sinne zu verändern. Wie er selbst groß sein will und das erste Menschenpaar zu autonomer Größe verführte (1 Mose 3,5), so soll auch der Gottessohn seine Wundermacht für die eigene Größe missbrauchen. Wie der Teufel Rebell ist, so soll auch der Sohn gegen den Vater rebellieren. Das Teuflische steckt nicht zuletzt darin, dass das »Brot« ja eine gute Gabe ist. »Brot« zu schaffen für Hungernde, wer sieht darin etwas Böses? Aber hier entscheidet nicht das Endprodukt, sondern die Quelle, aus der es stammt. Ist die Quelle böse, dann werden die besten Erzeugnisse zum Tode führen. Offenbar wird der Antichrist – Jesu Gegenbild – für Brot und wirtschaftlichen Aufschwung sorgen und im Taumel des Materialismus eine Welt berauschen (vgl. Off 13,15-17; 17-18).

»Er aber gab zur Antwort: Es ist geschrieben: Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von jedem Wort, das aus dem Munde Gottes kommt.«

Jesu Halt ist das »Es ist geschrieben«. Was in der Heiligen Schrift steht, ist »aus dem Munde Gottes« hervorgegangen. Niemals ruht in der Bibel das Interesse auf dem menschlichen Verfasser. Alles hängt daran, dass in der Schrift wirklich Gott redet. Das Gotteswort aber schafft Leben! Es ist dynamisch! Der Mensch, der es hält, geht nicht zugrunde. Man wird erinnert an Joh 6,63 »Die Worte, die ich zu euch geredet habe, die sind Geist und sind Leben.« Mit dem Wort also wehrt sich Jesus gegen die Brotversuchung (vgl. Joh 4,34).

Was Jesus zitierte ist 5 Mose 8,3 . Dort steht u. a.: »Er demütigte dich und ließ dich hungern und speiste dich mit Manna.« Offenbar begreift Jesus sein Hungern als demütiges Warten auf Gottes Hilfe. Er verzichtet auf Selbsthilfe. Damit ist eine ungeheure geistliche Entscheidung gefallen. Seit dem Sprechen der Schlange in 1 Mose 3 will der Mensch selbst Erkenntnis und Leben schaffen. Der griechische Prometheus, der selbst alles schafft, wird zum Urbild des gefallenen Menschen. Jesus aber überwindet diesen Stolz, der nach Luther die Wurzel aller Sünde ist. Hier siegt in Jesus der zweite Mensch über die Versuchung, der der erste erlegen war.

Edition C

Unmittelbar nach der Taufe wurde Jesus vom Geist in die Wüste geführt (nahe bei Jericho; vgl. die Karte), damit er von dem Teufel versucht würde. Diese Zeit, die er unter Gottes Führung verbrachte, war eine notwendige Prüfungszeit, in der Jesus seinen Gehorsam gegenüber dem Vater erweisen mußte (Hebräer 5,8).
Nachdem er vierzig Tage gefastet hatte, hungerte ihn, und die Versuchung begann. Von Gottes Standpunkt aus waren diese Versuchungen ein Beweis für die innere Kraft Jesu. Dem Sohn Gottes war es nicht möglich zu sündigen – eine Tatsache, die die Prüfungen noch verschärfte. Jesus konnte den Versuchungen nicht nachgeben und sündigen, aber er mußte ausharren, bis sie vorüber waren.
Mt 4:3-4
Die erste Versuchung bezog sich auf sein Verhältnis zum Vater. Der Teufel ging davon aus, daß Jesus, wenn er wirklich der Sohn Gottes war, überredet werden könnte, unabhängig vom Vater zu handeln. Diese Versuchung war äußerst subtil: Wenn Jesus Gottes Sohn war, hatte er tatsächlich die Macht, Steine in Brot zu verwandeln. Das war es jedoch nicht, was der Vater von ihm wollte. Der Vater wollte, daß er ohne Nahrung in der Wüste bleiben und hungern sollte. Auf die Einflüsterung des Satans einzugehen und seinen Hunger zu stillen hätte also dem Willen Gottes widersprochen.
Daher zitierte Jesus 5Mo 8,3: „Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von allem, das aus dem Mund Gottes geht.“ Es ist besser, Gottes Wort zu gehorchen, als seine menschlichen Bedürfnisse zu befriedigen. Die Tatsache, daß Jesus das 5. Buch Mose zitierte, zeigt darüber hinaus, daß er die unfehlbare Autorität dieses Buches, die in der Forschung häufig in Zweifel gezogen wird, durchaus anerkannte.

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Die Tatsache, dass Jeschua in allen drei Bereichen von I. Johannes 2,16 versucht wurde, beweist, dass er tatsächlich in allen Punkten versucht wurde wie wir, jedoch ohne Sünde (Hebräer 4,15). Die drei Versuchungen lassen sich wie folgt zusammenfassen. Die Versuchung, Steine in Brot zu verwandeln, war eine Herausforderung, die sich auf den Willen Gottes bezog. Jeschua musste entscheiden, dass es zwar sehr wohl Gottes Wille war, seinen Hunger zu stillen, aber war es auch Gottes Wille, dass er es auf diese Weise tat, indem er seine Wunderkraft einsetzte? Die Antwort war „Nein“. Als Ihm alle Reiche der Welt gezeigt wurden, war das ein Test seiner Unterordnung. Würde Jeschua sich konsequent Gott, dem Vater, unterordnen, oder würde er sich bei dieser einen Gelegenheit der Autorität Satans unterwerfen, um die Macht über die Reiche der Welt zu erlangen und das Leiden am Kreuz zu umgehen? Es ist Gottes Wille, dass Jeschua eines Tages über die Reiche der Welt herrschen soll, aber dies war nicht die Art und Weise, in der er wollte, dass sein Sohn dieses messianische Ziel erreicht. Die Versuchung auf der Spitze des Tempels war ein Test für seine Abhängigkeit von Gott. Es gibt einen richtigen und einen falschen Weg, sich auf Gott zu verlassen. Der falsche Weg testet Gott, indem er Ihn dazu verleitet, Seine Verheißungen zu erfüllen. Wenn Jeschua nur aus eigenem Willen von der Zinne des Tempels gesprungen wäre und den Willen des Vaters negiert hätte, hätte er tatsächlich Gottes Verheißungen auf die Probe gestellt. Man darf Gottes Verheißungen niemals auf die Probe stellen. Man muss einfach glauben, dass er sie zu gegebener Zeit erfüllen wird. Obwohl es Gottes Wille war, dass Jeschua sich als Sohn Gottes erweisen sollte, war dies nicht das Mittel, um dies zu erreichen.

Der Messias widerstand allen Versuchungen, die Satan anbot. Es ist bemerkenswert, dass er dies tat, indem er die Heilige Schrift zitierte, selbst wenn Satan Verse missbrauchte, indem er sie eindeutig aus dem Kontext heraus zitierte. Das ist die Art und Weise, wie alle Gläubigen auch Satan widerstehen sollten.[1245] Das Ergebnis war, dass der Teufel, als er jede Versuchung, d.h. in allen drei Punkten, beendet hatte, von ihm abließ (Lukas 4:13). Jeschuas Versuchung beweist ein biblisches Prinzip, das in Jakobus 4,7 zu finden ist: Wenn man dem Satan widersteht, wird er fliehen, und das Widerstehen kommt immer durch die Schrift (Epheser 6,10-18). Lukas fügte noch einen letzten Satz hinzu und sagte, dass der Sieg nur für eine bestimmte Zeit war. Jeder geistliche Triumph ist vorübergehend. Es wird später weitere geistliche Kämpfe geben, und der geistliche Kampf muss bis zum Tag des Todes geführt werden.

Arnold Fruchtenbaum – Jeschua – Das Leben des Messias aus einer messianisch-jüdischen Perspektive

Denn du wirst mich nicht im Grab lassen.

Denn du gibst mein Leben nicht der Unterwelt preis und läßt deinen Frommen die Grube nicht schauen.
Pattloch Übersetzung 1980 – Ps 16,10

dische Studienbibel hatte ich 2020 hier gepostet.

Aber wie sieht es eigentlich mit diesem Psalm aus?
Können wir diesen Psalm auf David anwenden? Also den ganzen Vers?
Und können wir diesen Vers auf uns persönlich anwenden?
Sah David die Grube nicht? Und sah David die Verwesung nicht?
Was hat dieser Vers mit Apostelgeschichte 2,29 zu tun?

Als David auf die bevorstehenden Herausforderungen blickt, ehrt er den Herrn mit seinem Geist und seinem Herzen. »Ich habe den Herrn stets vor Augen; weil er zu meiner Rechten ist, werde ich nicht wanken« (V. 8). David gibt dem Herrn einen Ehrenplatz. Jemand hat gesagt, dass sich David »wie eine Biene in den reinen Freuden der Gemeinschaft mit dem Herrn vergräbt«. Viele Jahre vorher, als David Buße über seinen Fehltritt tat, schrieb er: »Schmecket und sehet, dass der Herr gütig ist! Glücklich der Mann, der sich bei ihm birgt!« (Ps 34,8). Es gibt kein Vergnügen, das größer wäre als der Genuss der Gemeinschaft mit Gott.
Dieses Erkennen der Segnungen Gottes hat zwei Vorteile. Erstens haben wir das sofortige Gefühl der Erfüllung: »Darum freut sich mein Herz und frohlockt meine Seele« (V. 9). David hat das Glück gefunden, das wir alle so selbstverständlich suchen. Stellen Sie sich eine Freude ohne Schuld, ohne Gewissensbisse und mit echter Freiheit vor. Natürlich glaube ich nicht, dass David niemals einen schlechten Tag hatte (wenn man die Psalmen liest, dann gewinnt man den Eindruck, dass er fast immer einen schlechten Tag hatte). Doch ein schlechter Tag mit Gott war ihm lieber, als ein guter mit sich selbst und seinem eigenen Vergnügen. Es ist kein Gegensatz, dass es Freude mitten im Leid und Glück mitten im Schmerz gibt.
Zweitens gibt es einen zukünftigen Vorteil. Sein Leib, sagt David, wird sicher ruhen: »Denn meine Seele wirst du dem Scheol nicht lassen, wirst nicht zugeben, dass dein Frommer die Grube sehe« (V. 10). Er wird in der Hoffnung auf ein zukünftiges Leben ins Grab gehen, er wird zuversichtlich sterben und selbst im Tod Freude finden: »Du wirst mir kundtun den Weg des Lebens; Fülle von Freuden ist vor deinem Angesicht, Lieblichkeiten in deiner Rechten immerdar« (V. 11).
Wir wollen uns die Verheißung in Erinnerung rufen, dass der Herr in diesem Leben zur Rechten Davids steht und im zukünftigen Leben David zur Rechten des Herrn sein wird! So, wie wir heute Gott ehren, so werden wir eines Tages geehrt. Und die Freude wird rein, überströmend und ewig sein.

Erwin Lutzer – 10 Lügen über Gott

David hatte Gewißheit darüber, daß der Herr sein Leben im Angesicht des Todes bewahren würde. Er jubelte, weil Gott seinen Leib sicher ruhen ließ, auch wenn er sich dem Tod gegenübersah. Der Grund dafür, daß er ruhen konnte, lag darin, daß Gott ihn nicht dem Tod überlassen noch seinen Heiligen die Grube sehen lassen würde. Dieser Vers nimmt auf David Bezug, der sich selbst Gottes Heiliger genannt hatte, d. h. genauer, einen der Heiligen Gottes (vgl. V. 3 ). Er tröstete sich mit der Tatsache, daß Gott zu keiner Zeit zulassen würde, daß sein Körper stürbe und in der Grube zugrunde ginge. In der Tat hatte Gott ihn den Weg des Lebens erkennen lassen, so daß er an der Erfahrung weiterer Freude an Gottes Gegenwart Anteil hatte (V. 11 ).
Vers 8-11 hat Petrus am Pfingsttag zitiert ( Apg 2,25-28 ), und Ps 16,10 b wurde von Paulus in bezug auf die Auferstehung Christi in Antiochien zitiert ( Apg 13,35-37 ). So werden die Worte Davids auch typologisch gesprochen; sie überschritten seine eigene Erfahrung und wurden in Christus zu einer historischen Wahrheit. Die Bewahrung vor der verderbenden Grube ist der Grundgedanke sowohl hinter Davids als auch hinter Jesu Erfahrung. Allerdings wurde diese Tatsache bei David durch die Errettung vom Tod, bei Jesus jedoch durch die Auferstehung vom Tod Wirklichkeit.
Der Tod bedeutete für David keine Bedrohung, denn er erfreute sich an dem großen Segen und an der Gemeinschaft mit dem Herrn. Gott würde nicht den Tod und die Grube zulassen, um diese wunderbare Gemeinschaft zu unterbrechen. Genauso ist dies im weiteren Sinn für die Gläubigen heute wahr, die durch die Auferstehung die ganze Offenbarung haben und von sich sagen können, daß, wenn sie sterben, Gott nicht den Tod diese völlige Gemeinschaft zerstören lassen wird, an der sie sich mit dem Herrn erfreuen ( 2Kor 5,8; Phil 1,23 ). Dieser Ausdruck des Glaubens ist deshalb möglich, weil Christus den Tod überwunden hat ( Lk 24,6 ) und auferstand, um der Erstling aller zu werden, die schlafen ( 1Kor 15,20 ).

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Der Fromme sieht die Verwesung nicht

„Ich habe den HERRN stets vor mich gestellt; weil er zu meiner Rechten ist, werde ich nicht wanken. Darum freut sich mein Herz und frohlockt meine Seele. Auch mein Fleisch wird in Sicherheit ruhen. Denn meine Seele wirst du dem Scheol nicht überlassen, wirst nicht zugeben, dass dein Frommer die Verwesung sehe. Du wirst mir kundtun den Weg des Lebens; Fülle von Freuden ist vor deinem Angesicht, Lieblichkeiten in deiner Rechten immerdar“ (Ps 16,8-11).

Der 16. Psalm ist ein Psalm von David. Aber es geht in diesem Psalm um einen Größeren als David. Das konnte auch schon einem Israeliten klar sein, der zur Zeit des Alten Testaments diesen Psalm las. Denn dem „Frommen“ in Psalm 16 werden bemerkenswerte Worte in den Mund gelegt, die David nicht sagen konnte:

  • Der Fromme Gottes frohlockt zu Lebzeiten in Gott, und sein Fleisch ruht in Sicherheit, wenn der Tod eingetreten ist. Das heißt: Sein Körper wird nicht der Verwesung anheimfallen. Der Fromme wird zwar sterben, aber in kürzester Zeit wieder auferstehen.1
  • Seine Seele wird nicht dem Scheol (Totenreich) überlassen, sondern wenige Tage nach seinem Tod mit dem Auferstehungsleib verbunden, um in der Fülle der Freude vor dem Angesicht Gottes zu leben.

Das trifft auf David nicht zu, denn:

  • Der Körper Davids wohnte nicht in Sicherheit – er wurde Opfer der Verwesung.
  • Die Seele Davids ist bis jetzt im Scheol; David ist noch nicht aus den Toten auferstanden.

Es geht in Psalm 16 um den Herrn Jesus, den Sohn Davids. Von Ihm hat der Prophet David durch den Geist Gottes geredet.

https://www.imglaubenleben.de/2016/der-fromme-sieht-die-verwesung-nicht/

Die zweite Beweislinie, die Petrus zur Untermauerung seines Arguments anführt, dass Jeschua tatsächlich der jüdische Messias Israels war, ist sein Zitat von Psalm 16,8-11 (V. 25-28). Es scheint, dass Petrus die Septuaginta benutzte, aber er könnte auch die hebräische Bibel zitiert haben, und als Lukas die Worte des Petrus übersetzte, entschied er sich, die griechische Septuaginta zu zitieren, anstatt seine eigene Übersetzung des Hebräischen zu verwenden. In jedem Fall würde diese Art von Zitat als „wörtliche Prophezeiung plus wörtliche Erfüllung“ betrachtet werden, denn im Kontext von Psalm 16 sprach der Psalmist eindeutig von der Auferstehung des Messias. Selbst einige Rabbiner verstanden diese Passage als messianisch. So heißt es beispielsweise im Midrasch Tehillim zu diesem Vers: „Meine Herrlichkeit jubelt über den König Messias, der aus mir (d. h. aus David) auferstehen wird“ [65] Petrus erklärte, dass der Verfasser dieses Psalms David war, aber David sprach nicht von sich selbst, sondern er sprach über den Messias (V. 25). Der Sinn des Verses ist, dass der Sprecher auf den Herrn vertraute und sich deshalb freute. Außerdem würde auch sein Körper in der Hoffnung ruhen (V. 26). Er konnte in der Hoffnung ruhen, weil nach dem Tod die Auferstehung kommen würde (V. 27). Aufgrund der Auferstehung wird der Sprecher auf dem Weg des Lebens wandeln (V. 28).

In den Versen 29-33 wendet Petrus den Psalm speziell auf die Messiasschaft Jeschuas an und weist darauf hin, dass der Psalmist unmöglich von David gesprochen haben kann (V. 29). Er begann, indem er die Menge als „Brüder“ ansprach, wobei er sich in diesem Fall nicht auf Glaubensbrüder, sondern auf jüdische Glaubensbrüder bezog, die seine leiblichen Brüder waren. Er bat sie um die Erlaubnis, mit ihnen frei über den Patriarchen David sprechen zu dürfen. Der griechische Wortlaut bedeutet, „dass ich euch alles frei sagen kann“, „dass ich es euch mit Fülle und Kühnheit sagen kann“. Der Grund, warum dieser Psalm nicht von David sprechen kann, ist, dass David sowohl gestorben als auch begraben wurde und dass sein Grab bis zum heutigen Tag bei ihnen ist.

Nach jüdischer Tradition starb David an Pfingsten. Dennoch schlossen einige Rabbiner aus Psalm 16, dass David keine Verwesung erleben würde: „Diese Worte ‚mein Fleisch wird ruhen in Hoffnung‘ lehren uns … dass weder Wurm noch Insekt Macht über David hatten.“[67] Das ist jedoch nicht das, was der Psalmist betonte. Er betonte, dass er wegen der Auferstehung keine Verwesung sieht.

Die Tatsache, dass sich das Grab Davids genau dort befand und jedem zu jener Zeit bekannt war, zeigt, dass der Psalmist nicht von David gesprochen haben kann. Von wem hat er also gesprochen?

In den Versen 30-31 wird erklärt, dass David über den Messias geweissagt hat. Die Grundlage seiner Prophezeiung ist der davidische Bund (V. 30). David war nicht nur ein König, sondern auch ein Prophet und erhielt direkte Offenbarungen von Gott. Er wusste von dem davidischen Bund, weil Gott ihm einen Eid geschworen hatte, d. h. der Bund war mit David geschlossen worden. Der Bund beinhaltete die Tatsache, dass er aus der Frucht seiner Lenden einen auf den Thron setzen würde; aus der Frucht des Leibes Davids, dem Fleisch nach, würde ein König kommen, der für immer auf dem Thron sitzen würde. So verstand David aus der Verheißung Gottes, dass der Messias sein Nachkomme sein würde.

Petrus wies darauf hin, dass David in der Prophezeiung von Psalm 16 nicht von sich selbst, sondern von der Auferstehung des Messias sprach (V. 31): Er sah dies voraus und sprach von der Auferstehung des Messias, dass er nicht dem Hades überlassen wurde und sein Fleisch nicht die Verwesung sah. David sah „dies“ voraus. Das Wort bedeutet, dass David auf der Grundlage des Bundes, den Gott mit ihm geschlossen hatte, aufgrund der Auferstehung des Messias einen ewigen Nachkommen auf dem Thron haben würde. Wie die englische Übersetzung hat auch die griechische Formulierung für „des Messias“ einen bestimmten Artikel und spricht von tou Christou, „dem Christus“, was „der Messias“ bedeutet. Petrus führt weiter aus, dass die Seele des Messias nicht im Hades oder im Scheol geblieben ist. Außerdem war er nicht lange genug im Grab, um das Fleisch zu verderben.

In Vers 32 betont Petrus, dass dieser Jeschua von Gott auferweckt wurde. Mit anderen Worten: Der Messias des vorigen Verses ist Jeschua, dessen Auferstehung die Apostel bezeugt haben.

….

Während sich das Verb „auferweckt“ in Vers 33 nicht auf die Auferstehung bezieht, wendet sich Paulus in Vers 34 dem eigentlichen Ereignis zu: Er hat ihn von den Toten auferweckt, damit er nicht mehr ins Verderben zurückkehrt. Gott hat den Messias von den Toten auferweckt, damit er nie wieder stirbt. Deshalb ist er die Erstlingsfrucht der ersten Auferstehung. In seinem Auferstehungsleib ist er nicht mehr der Sterblichkeit und der Verwesung unterworfen, sondern hat Unsterblichkeit und Unverweslichkeit angezogen. Paulus zitiert dann Jesaja 55,3b: „Ich will euch den heiligen und sicheren Segen Davids geben. Dies ist eine Anspielung auf den davidischen Bund, der vier ewige Dinge versprach: ein ewiges Haus, ein ewiges Königreich, einen ewigen Thron und einen ewigen Nachkommen. Die Auferstehung Jeschuas in den ewigen Zustand garantiert die Ewigkeit des davidischen Bundes.

Vers 35 enthält auch ein Zitat, nämlich Psalm 16,10, wo David sagt: Du wirst deinen Heiligen nicht der Verwesung preisgeben. Es folgt die Anwendung des Psalms in den Versen 36-37. In Vers 36 weist Paulus darauf hin, dass David, der Psalmist, nicht von sich selbst gesprochen haben kann, weil er im Gegensatz zum Messias das Verderben gesehen hat. Nachdem er seiner Generation gedient und den Plan Gottes für sein Leben erfüllt hatte, wurde er begraben und wurde zu Staub. Daher kann die Anwendung nicht auf König David erfolgen. Vielmehr spricht Psalm 16,10 von dem Messias (V. 37), den Gott auferweckt hat. Dies ist Jeschua von Nazareth; damit hat Paulus seinen Standpunkt klar gemacht: Jeschua ist der Messias.

In den Versen 38-39 schloss Paulus seine Botschaft an die Juden in Antiochia von Pisidien mit dem Versprechen der Vergebung. In Vers 38 sagte er zu ihnen: So sollt ihr nun wissen, Brüder, dass euch durch diesen Menschen die Vergebung der Sünden verkündigt wird. Paulus sprach sie erneut als „Brüder“ an, die in diesem Zusammenhang seine jüdischen Mitbürger waren. Er wollte sie wissen lassen, dass ihnen durch diesen Mann, der getötet und von den Toten auferweckt wurde, die Verheißung der Vergebung der Sünden verkündigt wurde. Wenn sie glaubten, würden sie nicht nur Vergebung erhalten, sondern auch Rechtfertigung (V. 39), d. h. sie würden für gerecht erklärt werden. Durch den Glauben an Jeschua, den Messias, kann man von jedem Schuldvorwurf unter dem mosaischen Gesetz befreit werden.

Die Verse 40-41 enthalten eine Warnung der Propheten. In Vers 40 war die Warnung vor dem kommenden Gericht im Jahr 70 n. Chr. enthalten. In Vers 41 zitiert Paulus Habakuk 1:5 aus der Septuaginta: „Siehe, ihr Verächter und Verwunderer, ihr werdet umkommen; denn ich tue ein Werk in euren Tagen, das ihr nicht glauben werdet, wenn man es euch verkündigt. Das Zitat fällt in die Kategorie der Auslegung, die als „wörtliche Auslegung plus Anwendung“ bekannt ist. Habakuk sprach wörtlich vom babylonischen Gericht, aber jetzt wurde eine Anwendung auf das Gericht im Jahr 70 n. Chr. gemacht. Die einzige Ähnlichkeit besteht darin, dass Paulus sich an diejenigen wendet, die das Werk Gottes verachten und verspotten könnten.

Ariel’s Bibelkommentar: Apostelgeschichte

weil Jesus durch seinen Tod die Luft rein gemacht hat – II

Merzt den veralteten Sauerteig aus, sodass ihr zu einem neuen Teig werdet, entsprechend dem, dass ihr als süß geltet; denn auch der Messias hat sich als unser Verschonungsopfer abschlachten lassen. Lasst uns folglich bloß nicht mit dem veralteten Sauerteig, auch nicht mit Sauerteig von Gemeinheit und Boshaftigkeit, sondern mit süßen Broten von Lauterkeit und Wahrhaftigkeit das Fest begehen!
Gottes Agenda – Das Neue Testament urtextnah ins heutige Deutsch übersetzt von Andreas Eichberger – 1. Korinther 5,7–8

Wie der sprichwörtliche Sauerteig während des Festes der ungesäuerten Brote aus dem Haus entfernt wurde (2Mo 12,15-20; 13,3-10 ), so, sagt Paulus, soll das, was er symbolisiert – die Sünde – aus dem Haus Gottes, der Gemeinde, entfernt werden – ein Brauch, den jeder Christ, der in Christi Kreuzestod das endgültige, ein für allemal dargebrachte Opfer des Passalammes sieht (vgl. Joh 1,29; Hebräer 10,10.14), beibehalten soll. Das gilt nirgends mehr als in der Feier, die an dieses Opfer erinnert: beim Abendmahl, bei dem die Gemeinde der Christen ihren wesentlichsten Ausdruck findet. Wahrscheinlich geht es Paulus hier also ganz besonders darum, den unbußfertigen Christen von diesem Mahl auszuschließen.

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Weil Jesus …deshalb sollten auch wir….
Sollten? Warum ist es noch nicht so? Lasst uns also!-
Mir gefällt hier die Ausdrucksweise der Volxbibel: Gehen wir dem Dreck der Welt aus dem Weg! Also warum sollten dann in unseren geistlichen Zeitschriften weltliche Dinge enthalten sein? Ist die Bibel nicht so voll guter Dinge, dass man darüber unendlich viel berichten könnte?

https://blog.thomas-pape.de/2020/03/04/weil-jesus-durch-seinen-tod-die-luft-rein-gemacht-hat/

Wenn Sie je in einem jüdischen Haushalt zur Passahzeit gewesen sind, wissen Sie, worüber Paulus in den Versen 7 und 8 redet. Es ist eine Tradition, die seit über dreitausend Jahren gelebt wird, seit dem Exodus, dem Auszug der Israeliten aus Ägypten. In jener Nacht mussten sie sich beeilen. Sie würden in Kürze unterwegs sein und dann würde keine Zeit für die üblichen Dinge sein, die man im Haushalt tut. Sie würden ihr Brot ohne den normalen Sauerteig backen müssen, den sie verwendeten, damit der Teig aufgeht. Ohne Sauerteig konnte das Brot schnell gebacken, leicht transportiert und in Eile gegessen werden.
Die Bestimmungen zur Durchführung des Passahfestes verwandelten diesen Verzicht auf Sauerteig in einen zentralen Teil der Festlichkeiten. In einem jüdischen Haushalt, der das Passah mit zumindest einer gewissen Ernsthaftigkeit feiert, wird der Sauerteig bis heute zeremoniell aus der Küche entfernt. Während des Festes gibt es viele gute Sachen zu essen, aber kein Brot mit Sauerteig. Wir sprechen recht selten vom „Sauerteig“ ironisch in einem positiven Sinne, wenn z. B. jemand etwas auf gute Weise beeinflusst. Doch in der Welt von Paulus bezog sich die metaphorische Rede vom Sauerteig fast immer auf einen schlechten Einfluss, wenn etwas zerstört wird, das ansonsten rein wäre.
Das ist offensichtlich auch hier der Fall; doch die Verwendung des Bildes ist nicht zufällig. Paulus greift nicht einfach in seinen kunterbunten Vorrat an mentalen Bildern, um irgendwie auszudrücken: „Ihr solltet keine Unmoral in der christlichen Gemeinde dulden.“ Er nimmt das Bild von Passah, weil im Zentrum des Christentums ein Passah-Ereignis steht, ja das Passah-Ereignis schlechthin. Vom ersten Anfang an glaubte die frühe Kirche, dass Jesu Tod (und seine Auferstehung) zur Passahzeit kein bloßer Zufall war; Gott hatte es so gewollt. Der Zeitpunkt erklärte die Bedeutung.
Beim ersten Passah schlachtete jede Familie ein Lamm für das Abendessen und strich das Blut auf die Türpfosten ihres Hauses, damit der Engel des Todes an ihnen vorübergehen und sie verschonen würde, während die Erstgeborenen der Ägypter getötet wurden. Als Juden zur Zeit von Paulus das Passahfest feierten, opferten sie Lämmer im Tempel, setzten die Tradition damit fort und hielten die Erinnerung an Gottes großartige Befreiung lebendig. Die frühen Christen verstanden Jesu eigenen Tod als Höhepunkt, als Gipfel dieser ganzen Tradition. Er war das wahre Passahlamm und sein Tod hatte für die ganze Welt die Freiheit gewonnen.
Aus dieser Sicht wird das gesamte Leben als Christ zu einem einzigen langen Passahfest! Darum dreht sich alles. Jeder Atemzug eines Christen ist ein stiller Passah-Choral des Dankes an den Gott, der gehandelt und die Welt durch Jesus gerettet hat, das wahre Passahlamm. Jede Handlung, die ein Christ ausführt, ist Teil der endlosen Zeremonie der Passahfeierlichkeiten. Und bei diesem Passah darf es keinen Sauerteig geben. Paulus will damit natürlich nicht sagen, dass Christen kein Brot mit Sauerteig essen dürfen. Er verwendet bildhafte Sprache. Dem Sauerteig entspricht in diesem neuen Passah-Leben, zu dem Jesu Nachfolger berufen sind, das Verhalten, das zur alten Lebensweise gehört: Der „Sauerteig des alten Lebens“ ist die Art von Verhalten, das Heiden vor der Bekehrung an den Tag legten, und „der Sauerteig des Lasterlebens und der Bosheit“ ist die Art von Verhalten, zu dem Christen wieder verführt werden können, wenn sie nicht auf der Hut sind.
Paulus besteht darauf, dass sie stattdessen das „ungesäuerte Brot“ des echten christlichen Lebens brauchen. Vielleicht haben wir erwartet, dass er das mit den Begriffen „Heiligkeit“ oder „Reinheit“ erläutert. Er spricht jedoch von „Aufrichtigkeit“ und „Wahrheit“. „Aufrichtigkeit“ bedeutet nicht bloß Authentizität in dem Sinne: „Tu, was du wirklich tun willst.“ Manche der schlimmsten Dinge, die je in der Welt geschehen sind, wurden von Leuten getan, die in diesem Sinne völlig „authentisch“ waren. Niemand war in diesem Sinn aufrichtiger, authentischer als Adolf Hitler. Das Wort, das Paulus verwendet, spricht von der Reinheit der Motivation. Es geht nicht bloß darum, dass das Motiv und die Handlung im Einklang sein müssen; das trifft auf die meisten Kriminellen zu. Beides muss der gereinigten Quelle eines Willens entspringen, der sich neu an der Reinheit Gottes ausgerichtet hat. Die Erwähnung der „Wahrheit“ deutet an, dass im Zentrum jedes Fehlverhaltens eine Lüge steht: die Lüge, die sagt, dass es Gott egal ist; die Lüge, die vorgibt, dass es diesmal nichts ausmacht; die einfache, aber tödliche Lüge, die sich erträumt, dass die Menschen sich eigentlich schon immer so hätten verhalten sollen.
Der gesamte „Sauerteig“ in diesem übertragenen Sinn kommt für Christen nicht infrage und Paulus macht klar, dass solches Verhalten in Kirche und Gemeinde nicht zu tolerieren ist. Wir erkennen ein weiteres Mal, wie weit sich viele Kirchen in der modernen Welt von ihren Wurzeln entfernt haben. Viele haben heute sogar moralische Gleichgültigkeit – zumindest bei einigen Themen – zu ihrem Grundsatz gemacht. Die Andeutung, man müsse sich (beispielsweise) vor sexuellem Fehlverhalten mit diszipliniertem Verhalten schützen, würde bei diesen Leuten einen Proteststurm erzeugen; der Vorwurf der Gesetzlichkeit, des Pharisäertums, des Mangels an Nächstenliebe und jede Menge anderer Dinge würden auf dem Fuße folgen. Doch Paulus ist an dieser Stelle ziemlich deutlich.
In einem Brief, der nicht erhalten ist, hatte er den Korinthern bereits zu diesem Thema etwas geschrieben. Sie hatten das nicht verstanden. Sie dachten, er hätte gesagt, sie sollten jeglichen Kontakt mit unmoralischen Leuten meiden. Daher wunderten sie sich, wie um alles in der Welt sie dann weiterhin in Korinth leben konnten! Jetzt erklärt er: Er hatte das schlicht auf den Innenraum der Kirche bezogen. Tischgemeinschaft unter Christen, so sagt er, sollte das Zeichen der Gemeinschaft sein, die denjenigen geschenkt wird, die so leben, wie das Volk des Messias leben sollte. Und wie Israel befohlen worden war, das Böse in seiner Mitte nicht zu tolerieren (5. Mose 17,7, von Paulus in Vers 13 zitiert), so muss auch die Kirche Bösartigkeit als das erkennen, was sie ist: ein Krebs, der streuen wird, wenn er nicht beim ersten Anzeichen herausgeschnitten wird. Gott wird zu gegebener Zeit und auf seine Weise diejenigen außerhalb der Gemeinschaft richten. Doch die christliche Gemeinschaft – er wird das im nächsten Kapitel betonen – hat das gottgegebene Recht und die Pflicht, zwischen denen zu unterscheiden, die so leben, wie es dem Messias entspricht, und denen, die das nicht tun….

Paulus für Heute—Der 1. Korintherbrief

Paulus knüpft nun, ausgehend vom Bild des Sauerteiges, an die jüdische Sitte der Reinigung vor dem Passahfest an, um die Korinther zur Heiligung zu rufen. Vor dem Passah sollte in Israel aller Sauerteig entfernt werden (vgl. 2Mose 13,7); Israel sollte von ungesäuertem Brot essen und darin eindrücklich leibhaft an die Großtat seines Gottes beim Auszug aus der Knechtschaft in Ägypten erinnert werden. Das Passahfest selbst war das Lobesfest des mächtigen Gottes, der Israel aus der Sklaverei befreit und vor dem Verderben verschont hat. Die Gemeinde in Korinth, die ganze Christusgemeinde an allen Orten und zu allen Zeiten, lebt ja in diesem Fest des Gott Lobens. Sie lebt im Passah, kenntlich am Passahlamm – Luther übersetzt »Osterlamm« -, das damals mit seinem an die Türpfosten gestrichenen Blut Israel vor dem Todesengel bewahrte. So ist Christus als Lamm für die Seinen »geopfert«. Sein Blut ist die Verschonung, die Versöhnung für seine Kinder. Eindrücklich nimmt der Apostel das atl. Heilsgeschehen auf und spricht es durch Christus der Gemeinde des Neuen Bundes zu.

Die Gemeinde ist ein »neuer Teig«, sie ist »ungesäuert«. Diese Qualität hat ihr ihr Herr erworben und beigelegt. Darauf ist ein Christ ansprechbar, das ist die in Jesus geschenkte »neue Kreatur« (2Kor 5,17). Eben darum aber gilt: »Feget den alten Sauerteig aus«, eigentlich: »Reinigt euch völlig!« Die neue Wirklichkeit will angenommen sein. Heiligung im biblischen Sinn meint nicht das, dass ich immer besser werde. Es geht nicht um meine Bemühung, aus der Sünde mich herauszuarbeiten; der neue Stand ist mir doch in der Rechtfertigung allein aus Gnaden schon geschenkt. Heiligung meint annehmen, was mir geschenkt ist, ja mich immer fester an den anzuklammern, der der Heilige ist. Heiligung heißt, dass ich immer entschlossener der Sünde absage, mich immer wieder »völlig reinige«, ja reinigen lasse und mich der verwandelnden, reinigenden Kraft des Geistes Gottes öffne. Heiligung ist nicht Eigenleistung, sondern gewirktes, vom Geist gewirktes Wachsen in der Nachfolge, vom Geist gewirkte entschlossene Absage an den »alten Sauerteig«, an das sündliche, alte Sein. Der Mahnruf: »Heiligt euch!« ergeht immer aufgrund der Zusage: »Ihr seid geheiligt in Jesus Christus« (vgl. 2Mose 19,6; 31,13; 3Mose 11,44ff.; Hes 20,12; Joh 17,17.19; Röm 6,19-22; 12,1; 15,16; 1Kor 3,17; 6,11; Eph 5,26; Kol 1,22; 1Thess 5,23; 1Petr 1,15; 2,5.9; Hebr 10,10; 13,12).

1Korinther 5,8 : »Damm lasset uns Ostern halten, nicht im alten Sauerteig, auch nicht im Sauerteig der Bosheit und Argheit, sondern in dem Süßteig der Lauterkeit und der Wahrheit.«
Die Gemeinde Jesu Christi darf im Fest leben. »Ostern halten« übersetzt Luther. Das ist von dem Fest, dem Festtag der Auferstehung abgeleitet. Das griechische Wort meint »ein Fest feiern«. Das ist eine Kennzeichnung des Christenlebens: Es ist ein Fest. Ja, das ist Beschreibung christlicher Ethik: Wir feiern das Fest des ermöglichten neuen Lebens. Das sollten wir uns neu zurufen lassen. Es ist ein Fest, denn das »Alte« ist abgetan, der »alte Sauerteig« ist fort. Wir leben im »Süßteig der Lauterkeit« (das Griechische meint die sittliche Lebensreinheit) »und der Wahrheit«, die ja Person ist, nämlich Christus. Und »Wahrheit« meint hier nicht »wahre Erkenntnis«, sondern die gelebte, getane Wahrheit eben in der Nachfolge Jesu Christi. Der »Sauerteig der Bosheit und Argheit« muss deshalb abgetan werden. Beide Begriffe sind Kennzeichen des alten Sünderlebens; die »Bosheit« (wörtlich: »die Schlechtigkeit«, im Sinn von sittlicher Verdorbenheit) ist das Leben des natürlichen Menschen nach dem Lüsten (vgl. Röm 1,26ff.; Röm 7,5; Gal 5,16; Kol 3,5; Tit 2,12; 1Petr 1,14; 2,11; 4,2; 2Petr 1,4; Jak 1,14; Jud 1,16); die »Argheit« (wörtlich: »die Schlechtigkeit«, im Sinne von »Schlechtes, Böses tun und ersinnen«) zeigt die ganze Lebensrichtung in ihrer Verderbnis an. Sowohl dem Tun des Bösen wie der Richtung des Bösen ist der Christ entnommen und soll und kann dem auch immer wieder entschlossen absagen.

Gerhard Maier – Edition C

„Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben.“ – II

Jesus sagte zu Thomas:
Ich bin selber die Wahrheit.
Und ich bin selber das Leben.
Und ich bin selber der Weg.
 Ich bin der Weg zum Vater.
Das bedeutet:
Niemand kann alleine zum Vater im Himmel kommen.
Ihr könnt nur zum Vater im Himmel kommen, wenn ihr bei mir bleibt.
Weil ich der Weg bin.
Evangelium in Leichter Sprache – Johannes 14

Um also ein gutes Bild vom Vater zu erhalten, benötigen wir was?
eine gute Gemeinde? … eine gute Familie?
waren die Fragen 2020

6: Der Weg …, Zusammenfassung der johanneischen Christologie. Die Christusgläubigen nannten sich selbst „der Weg“ (Apostelgeschichte 9,2). Die Wahrheit … Leben, die Erkenntnis der Wahrheit ist eine persönliche Beziehung, keine intellektuelle Erfahrung. Niemand … außer durch mich, Grundlage für den exklusiven Anspruch des christlichen Heils.

The Jewish Annotated New Testament: New Revised Standard Version Bible Translation

Zu wem sollten wir beten? Wie Jesus seine Nachfolger lehrte, zu unserem „Vater im Himmel“ (Matthäus 6:9). Er sagte auch: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater außer durch mich“ (Johannes 14:6). Wir sollten also nur zu Jehova beten, und zwar durch Jesus. Was bedeutet es, durch Jesus zu beten? Es erfordert, die besondere Rolle anzuerkennen, die Jehova Jesus gegeben hat. Wie wir gelernt haben, kam Jesus zur Erde, um uns von Sünde und Tod zu befreien (Johannes 3:16; Römer 5:12). Jehova hat Jesus außerdem zum Hohen Priester und Richter ernannt (Johannes 5:22; Hebräer 6:20).

Was lehrt uns die Bibel?

Aber da gibt es doch sicher eine Organisation, die den Weg zu Jehovah frei macht? Hat Jehovah etwa einen „Jesus-Ersatz-Weg“ eingerichtet?
Also schauen wir uns die Worte Jesu noch einmal an!

Die Aussage des Thomas (Herr, wir wissen nicht, wo du hingehst) und seine Frage (wie können wir den Weg wissen) spiegelt das Erstaunen der Elf wider (vgl. Petrus‘ ähnlich lautende Frage in Joh 13,36). Diese Verwirrung sollte sich bis zu Jesu Tod und seiner Auferstehung und bis zum Kommen des Geistes nicht auflösen. Die Jünger besaßen alle Informationen, doch sie konnten nichts damit anfangen.
Jesu Worte „ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben“ sind die sechste von seinen sieben „Ich-bin“-Aussagen im Johannesevangelium (Joh 6,48;8,12;10,9.11;11,25;14,6;15,1). Er ist „der Weg“, weil er „die Wahrheit“ und „das Leben“ ist. Wie der Vater die Wahrheit und das Leben ist, so ist Jesus die Verkörperung Gottes, und über ihn können die Menschen zum Vater kommen (vgl. Joh 1,4.14.18;11,25). Mit den Worten „niemand kommt zum Vater denn durch mich“ betonte Jesus, daß die Rettung, im Gegensatz zu dem, was die Menschen dachten, nicht auf vielen Wegen erlangt werden kann. Es gibt nur einen einzigen Weg (vgl. Apg 4,12; 1Tim 2,5). Jesus ist der einzige Zugang zum Vater, weil er der einzige ist, der vom Vater herkam (vgl. Joh 1,1-2.51;3,13).

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Dieses Ziel muß kein fernes und undeutliches sein. Denn Jesus kann voraussetzen: „Und wohin ich gehe, wißt ihr den Weg (oder: wißt ihr und auch den Weg wißt ihr).“ Denn den Vater kennen sie doch nun, und den Weg zum Vater wissen sie auch. Davon handelte im Grunde alles, was Jesus ihnen in diesen Jahren gezeigt hatte. Jesus wird aber feststellen müssen, daß seine Jünger das doch noch nicht verstanden haben (V. 8. 9). Es ist zunächst wieder Thomas, der voll Ungewißheit das Wort ergreift. „Thomas sagt zu ihm: Herr, wir wissen nicht, wo du hingehst; wie wissen wir den Weg?“ Wir haben Thomas und seine Art bereits in 11, 16 kennengelernt. Gerade ihm antwortet Jesus nicht mit Erklärungen und Beschreibungen, sondern mit einem Wort, das dem Fragenden unmittelbar Gewißheit zu geben vermag. „Jesus sagt zu ihm: Ich selbst bin der Weg und die Wahrheit und das Leben, keiner kommt zu dem Vater außer durch mich.“ Wieder haben wir ein „Ich-bin“-Wort vor uns. Wieder faßt Jesus eine große und wesentliche Sache unseres Lebens in seine eigene Person hinein und gibt uns in seiner Person selbst das, was wir sonst vergeblich suchen. Er „ist“ selber das Brot des Lebens und gibt es uns nicht nur. Er „ist“ die Auferstehung und das Leben und vermittelt sie nicht nur. Das wird einzigartig wichtig und klar, wenn es sich um den entscheidenden Weg, den Weg zu Gott, zum Vater handelt. Jesus weist nicht von sich weg auf einen „Weg“, auf dem wir nun bis zum Vater durchdringen müssen. Da kämen wir niemals zu Gott. „Durch ihn“, durch ihn hindurch, finden wir Gott. Warum ist das so? Wissen über Gott, echtes Wissen, das uns verantwortlich macht, gibt es auch abgesehen von Jesus. Aber dieses Wissen führt uns an den Abgrund unserer Ursünde, der unser ganzes sündiges Dasein im Dahingegebensein von Gott folgt (Rö 1, 21–32. Vgl. die Auslegung dazu in der W.Stb). Wie sollen wir als solche Gottlosen, Sünder, Feinde (Rö 5, 5–10) zum „Vater“ kommen! Allein Jesus ist „der Weg“, weil er allein „die Versöhnung für unsere Sünden“ (1 Jo 2, 2) ist. So bringt uns Jesus in seinem Leiden, Sterben und Auferstehen zum Vater zurück und ist darin selber „der Weg“. Darum ist er zugleich „die Wahrheit“. Er lehrt nicht, wie viele Religionen und Weltanschauungen es tun, „Wahrheiten“ über Gott und über uns. „Wahrheit“ steht auch hier wieder in der Einzahl und mit dem bestimmten Artikel und hat den Sinn von „wahrer Wirklichkeit“. In Jesus finden wir die Wirklichkeit des lebendigen Gottes. Darum ist er allein „das Leben“, das er uns nicht nur zeigt oder vermittelt, sondern das wir „in ihm selber“ haben (1 Jo 5, 12. 20). In diesem kurzen Wort Jesu steht das Evangelium in seiner ganzen Eigenart und Herrlichkeit vor uns.

Wuppertaler Studienbibel

Der Herr spricht
Er stellte sich selbst als den Weg und als das Ziel dar. Als der Weg ist er der Mittler zwischen Gott und den Menschen, der „neue und lebendige Weg“ (Hebräer 10,20), und der „Vorläufer“ (Hebräer 6,20), derjenige der als der Gute Hirte Sein Volk führt. Dieser Weg steht im Gegensatz zum breiten Weg, der viele ins Verderben führt.
 Wenn der Gläubige einmal auf diesem Weg ist, kann er die Wahrheit kennenlernen, welche ihn frei macht. Zweifelsohne nimmt der Titel „die Wahrheit“ die Frage des Pilatus vorweg: „Was ist Wahrheit?“ (18,38). Dieser Wesenszug des Herrn bildet den krassesten Gegensatz zu „der Lüge“ (dem Menschen der Sünde), welcher die Menschen am Ende glauben werden (2Thes2,11).
 Es kann wiederum nur ein Gläubiger den Herrn als „das Leben“ kennen; denn „in ihm war Leben“. Leben ist aktiv, und in Christus wächst der Gläubige, tut sich dieses Leben kund, denn es muß „das Leben Jesu an unserem sterblichen Fleische offenbar“ werden (2Kor 4,11). Dieser wesentliche Charakterzug des Herrn steht im Gegensatz zum Menschen der Sünde, dem Anti-Christus, der getötet und gerichtet werden wird (2Thes2,8).
 Einzig durch den dergestalt geoffenbarten Herrn kann ein Mensch zum Vater kommen. Nur Diebe und Räuber versuchen andere Methoden, welche religiösen aber christuslosen Menschen so wichtig sind. Der Herr aber kennt die Sein sind.

Benedikt Peters – Was die Bibel lehrt

Die zweite Ermahnung betrifft den Weg zur Errettung (Joh 14,6-7), der durch Jeschua, den Messias, führt. Jeder, der behauptet, dass Gott außer durch Jeschua erkannt werden kann, ist ein Irrlehrer, denn „niemand kommt zum Vater außer durch ihn.“ Natürlich behaupten alle Weltreligionen außerhalb der Heiligen Schrift, dass Menschen unabhängig von Jeschua direkt zu Gott kommen können. Dies widerspricht jedoch Jeshuas Lehre aus Johannes 14:6-7.

Arnold Fruchtenbaum – Jeschua – Das Leben des Messias aus einer messianisch-jüdischen Perspektive

Ein persönliches Verhältnis ist nötig – auf dem direktem Weg, ohne den Umweg über einen Papst oder einen leitenden Pastor oder eine gar eine leitende Gruppe! Jesus allein ist der Weg!

wie du ihnen, so du mir?? – II

Und so wird der König ihnen in seiner Antwort erklären: »Ich sage euch die Wahrheit: Insofern habt ihr an mir gehandelt, als ihr an nur einem von diesen meinen unbedeutendsten Geschwistern gehandelt habt.
Gottes Agenda – Das Neue Testament urtextnah ins heutige Deutsch übersetzt von Andreas Eichberger – Mt 25,40

2020 war meine Frage: Frage an Dich: Seit wann benötigt ER essen und trinken, Kleidung usw. wie es in den Versen davor aufgezählt wird????

Dieser Vers sagt uns, worum es in dem Gleichnis geht. Jesus ist nicht persönlich auf der Erde und deshalb können wir ihm nicht solche persönlichen Gefälligkeiten erweisen, wie es diese guten Schafe getan haben sollen. Aber seine Jünger, die seine und unsere Brüder sind, sind hier, und wir haben immer die Möglichkeit, ihnen Gutes zu tun. (Siehe Galater 6:10.)

E.M. Zerr – Matthäus 25,40

Er deutet ihnen sein Rätselwort. 25,40: Und der König wird antworten und ihnen sagen: Wahrlich, ich sage euch: Soweit ihr solches einem von diesen meinen geringsten Brüdern getan habt, habt ihr es mir getan. Er dankt ihnen für das, was sie seinen Brüdern taten; denn der Bruder rechnet die dem Bruder erwiesene Wohltat als für sich getan. Er, der Verherrlichte, war deswegen mit allem Elend belastet bei ihnen, weil seine Brüder mit solcher Not unter ihnen lebten. Wenn es auch nur einer war, dem sie dienten, und ein geringer, der nichts für sich geltend machen konnte, dennoch war diese Wohltat ihm getan. Diese meine Brüder, sagt er; sie sind auch zur Stelle, alle diese Elenden, die damals nicht wußten, daß Christus wie ein Bruder für sie empfand, und die nun hören, wie treu er sich mit ihnen eins macht und wie hoch er die Güte schätzt, die ihnen getan worden ist.
Wir dürfen nicht sagen, diese Brüder Jesu seien nur die Jünger oder die Christenheit; denn das wäre ein eigenmächtiger Zusatz zu Jesu Wort. Er hat allerdings verheißen, daß, wer um seines Namens willen die Kleinen aufnehme oder einem Jünger den Becher mit Wasser reiche, es ihm tue. Aber unser Wort macht Jesu Gnade noch größer, weil er hier von allen Völkern spricht. Darum redet er nicht vom Glauben an ihn und vom Bekenntnis zu seinem Namen, sondern nur von seinem Hunger und seiner Not und nennt damit einen Dienst, den ihm jedermann überall tun kann, wozu er keinen besonderen Unterricht bedarf, weil er das nicht erst durch das Evangelium lernt. So groß und weit ist Jesu Gnade: sie freut sich an jeder Guttat der Menschen, freut sich, daß er ihnen dafür mit dem Himmelreich danken kann. Wir aber murren natürlich wie die Arbeiter im Gleichnis, die zuerst berufen waren, und sagen: Sogar solchen gibst du deinen Lohn! wir müssen an dich glauben, müssen dir gehorchen, und diesen gibst du dein Himmelreich, obwohl sie nichts taten, als daß sie einen deiner hungrigen Brüder speisten. Jesus hat uns die Antwort dafür gegeben: So werden Erste Letzte! und gibt sie uns auch sofort wieder: Wem es zu gering scheint, den Bruder zu speisen, der ist verflucht. Kann denn darin, daß Jesus seine Gnade groß macht, irgendwelche Schwierigkeit für unseren Glauben liegen? Je herrlicher Jesu Gnade ist, um so leichter, froher und gewisser wird der Glaube. Auf den läßt sich trauen, der für jede Liebe mit dem Himmelreich dankt.
Aber preist Jesus damit nicht das Werk? Gewiß, er preist es! Es ist aber ein großer Unterschied, ob wir unser Werk preisen oder ob er es preist! Wenn die, die ihn in den Brüdern speisten, zu ihm sagen wollten: Dich haben wir gespeist, sieh doch, wieviel wir dir getan haben, wie hoch du durch unsere Güte uns verpflichtet bist! so wissen wir, was Jesu Antwort wäre: Deine Linke hat gemerkt, was deine Rechte tat, damit hast du deinen Lohn! Diese stolze Liebe, die sich bläht und Christus sich verpflichtet meint, ist verdorben. Jesus dankt nur solchen, die ihm sagen: Wir konnten dir nichts tun; wann warst du je unser Gast? Darin erscheint Jesu Gnade, daß er unser Werk als ihm getan annimmt und nicht von unseren Sünden mit uns redet. Und unser Glaube besteht darin, daß wir den Herrn unser Werk rühmen lassen und es nicht selber rühmen und von seiner Güte das Himmelreich erwarten und nicht von unserem Werk. Er besteht aber nicht darin, daß wir das Werk uns ersparen, weil Jesus mit unserem Glauben zufrieden sein dürfte. Wozu hat er denn von den Törinnen geredet, die sich um das Himmelreich betrogen, und vom faulen Knecht, der nichts tat? Doch nicht dazu, damit wir mit dem Glauben unsere Bosheit decken. Es gibt hier nur zwei Wege: entweder tun wir Gottes Willen, oder wir tun unseren bösen Eigenwillen. Wen der Glaube nicht zu jenem führt, der geht den anderen Weg und hat dadurch den Ölkrug vergessen und sein Talent verscharrt.

Schlatters Erlӓuterungen zum Neuen Testament

Überlagert wird die Herkunftsfrage vom zentralen Problem der Interpretation: mit wem identifiziert sich der königliche Richter? Für zahlreiche ältere Kommentare und neuere Interpreten sind die Brüder Jesu bzw. die Geringsten, in denen er den im Gericht Angeredeten begegnet, die Christen, seine Jünger. Eine besondere Ausprägung erfährt diese Deutung bei Joach. Jeremias. Der Gerichtsdialog gibt Antwort auf die Frage nach dem Maßstab, aufgrund dessen die Heiden gerichtet werden. Während für die Jünger das Bekenntnis zu Jesus das eschatologische Schicksal bestimmt (10,32f.), liegt für die Heiden, die Jesus nicht begegneten, alles am Verhalten zu seinen Boten. In Ausgestaltung des in 10,40–42 Gesagten werden die seinen Jüngern, den urchristlichen Missionaren, erwiesenen Werke der Barmherzigkeit als ihm selbst geschehen gewertet. Faßt man es so auf, so wird man das Urteil von L. Cope nicht scheuen dürfen: »The ethic is a churchly«.
Seit den sechziger Jahren mehrt sich die Zahl der Interpreten, die für ein universales Verständnis des in 25,40 formulierten Maßstabs eintreten. Dabei werden die Akzente durchaus verschieden gesetzt. U. Wilckens meint, daß das Motiv der Boteninstruktion bewußt entschränkt auf alle Menschen als »Gottes Brüder« bezogen wird. Für P. Christian ist es wichtig, daß es sich trotz der uneingeschränkten Identifizierung des Richters mit den Geringsten um eine Mahnung an die Christen handelt, die hier den für sie im Gericht geltenden Maßstab vorgelegt bekommen. Dieser stimmt mit dem überein, den Matthäus mit seiner nachdrücklichen Betonung des Tuns auch an anderen Stellen (vgl. 7,21–23) bietet.

Theologischer Handkommentar zum Neuen Testament

Die »Antwort« des »Königs« spitzt sich auf das eine zu: »Was… irgendeinem von diesen meinen geringsten Brüdern getan« ist, ist ihm selbst getan. In jedem »von diesen Brüdern« begegnet Jesus selbst. Im ganzen NT ist aber eindeutig, wer Jesu »Brüder« sind: seine Jünger (Mt 12,49ff.; Mt 18,15.21.35; 23,8; 28,10; Lk 22,32; Joh 20,17; Röm 8,29; Hebr 2,11.17).
Niemals werden andere so genannt. Dass Jesus den Menschen im Jünger begegnet, ist ebenfalls mehrfach gesagt: »Wer euch aufnimmt, der nimmt mich auf« (Mt 10,40) – »Wer euch hört, der hört mich« (Lk 10,16). Ja, schon das AT verbindet Gott und seine Leute zu einer ähnlichen Einheit (1 Sam 8,7; Spr 14,31; 19,17; vgl. Joh 17,21ff.). Diese Beobachtung wird dadurch bestätigt, dass »Geringe«, »Kleine« oder »Geringste« ebenfalls die Jünger Jesu bezeichnet (Mt 10,42; 11,11; 18,6.10.14; Lk 12,32). Die Wendung »diese Kleinen« in Mt 18,6.10.14 steht ganz nahe bei Mt 25,40. Vielleicht ist die Szene in unserem Vers sogar so zu verstehen, dass Jesus bei »diesen meinen geringsten Brüdern« auf die mit ihm vereinigte Gemeinde deutet (vgl. Mt 24,31; 25,21.23; 1 Kor 6,2; 15,23.51ff.; 1 Thess 4,14ff.; Off 19,7ff.; Off 20,4ff.). Mit J. A. Bengel, K. F. Harttmann u. a. ist deshalb daran festzuhalten, dass es sich bei den »Brüdern« in Mt 25,40 wirklich um die Jünger Jesu handelt.
Von da aus erschließt sich der übrige Inhalt des Gleichnisses. So wie das Vaterunser das Gebet einer leidenden und verfolgten Gemeinde darstellt, so wie Mt 10,40ff. denjenigen »Lohn« verspricht, die Jesu verfolgten Jüngern Gutes tun, so tröstet unser Gleichnis die Jünger dadurch, dass es jedem die Rettung im Weltgericht verspricht, der ihnen Gutes getan hat – denn »das habt ihr mir getan«. Die Jünger sind ja der Leib Jesu (Röm 12,4ff.; 1 Kor 12,12ff.). So weit greift also Gottes Barmherzigkeit hinaus, dass sie um Jesu willen nicht nur diejenigen rettet, die ein Glied an seinem Leibe geworden sind, sondern auch diejenigen, die einem Glied seines Leibes Gutes getan haben! Was solche Wohltaten für die verfolgten Jünger bedeuten, können wir heute an denen ermessen, die als kommunistische oder nazistische Funktionäre oder als Soldaten Idi Amins Christen gedeckt und geschont haben. Zugleich weist dieses Gleichnis neben der ungeheuren Verantwortung der Jünger, die Mt 25,14ff. gezeichnet hat, auf ihre unermeßliche Würde hin. Als »Brüder« Jesu stehen sie unter dem Schutz des himmlischen Vaters, der keinen Becher kalten Wassers unbelohnt lässt, der ihnen gereicht wird. Wie in Mt 10,32ff. sind also Mahnung und Tröstung verbunden. Der Trost für die Jünger charakterisiert auch den Schluss des Johannesevangeliums (vgl. Joh 14,1ff.; Joh 14,16-27ff.; Joh 15,18ff.; Joh 16,5-16ff.; Joh 17,1ff.).

Edition C – NT

Diener des Herrn aufnehmen, denn Er hat sie gesandt
Der verherrlichte Herr beruft seine Diener und sendet sie aus zum Dienst. Sie dienen unter seiner Autorität und der Leitung des Heiligen Geistes. Diener des Herrn aufzunehmen bedeutet, den Herrn aufzunehmen, der sie gesandt hat. Und damit ebenso den Vater, der den Herrn gesandt hatte.
Diesen Grundsatz macht der Herr in Matthäus 25,40 deutlich. Er spricht dort von zukünftigen Tagen, wenn treue Juden das Evangelium des Reiches verkündigen und deswegen verfolgt werden. Wer sie aufnimmt und mit dem Nötigsten versorgt, nimmt dadurch den kommenden König – den Messias – auf. Selbst „kleine“ Liebesbeweise, wie das Geben eines Bechers Wasser, schätzt der Herr wert und verbindet sie direkt mit der Aufnahme seiner Person.
Brüder aufnehmen ist auch eine aktive Mitarbeit und Unterstützung des Dienstes selbst. Gajus, an den Johannes seinen dritten Brief schrieb, hatte Brüder aufgenommen, die für den Namen des Herrn Jesus ausgegangen waren, obwohl sie ihm nicht bekannt waren. Sie waren eben nicht von Menschen ausgesandt und dienten nicht Menschen. Der Herr hatte sie ausgesandt und sie dienten Ihm. Daraus leitet Johannes eine Belehrung für uns alle ab, wenn er sagt: „Wir nun sind schuldig, solche aufzunehmen, damit wir Mitarbeiter der Wahrheit werden“ (3 Johannes 8). Gott ehrt damit solche, die seine Diener aufnehmen.
Das ist auf der einen Seite eine Ermunterung für jeden Diener des Herrn. Er verbindet sich mit seinen Dienern. Welche Wertschätzung! Auf der anderen Seite ermuntert das aber vor allem auch diejenigen, die ihre Häuser für Diener des Herrn öffnen und ihnen in praktischen Dingen dienen. Gott zeigt auch ihnen seine Wertschätzung. Jeden Liebesbeweis erkennt Er an.

Bleib in mir 01 2021

Der König „auf dem Thron“ (V.31) wird die zu seiner Rechten – die Schafe – einladen, in das Reich, das Gott von Anbeginn der Welt für sie bereitet hat, einzugehen. Ihr Zugang gründet sich auf das Gute, das sie getan haben, denn sie haben dem Herrn zu essen und zu trinken gegeben und ihn aufgenommen (V.35 – 36). Die „Schafe“ selbst werden sich überhaupt nicht erinnern, dem Herrn je so unmittelbar gedient zu haben (V.37 – 39), doch der König erklärt ihnen: „Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan“ (V.40).
Der Ausdruck „diese Brüder“ muß sich auf eine dritte Gruppe beziehen, die weder zu den Schafen noch zu den Böcken gehört. Dabei kann es sich nur um die Juden, die leiblichen Brüder des Herrn, handeln. Denn in der Zeit der Trübsal wird das Leben aller gläubigen Juden schwer bedroht sein (vgl. Mt 24,15-21). Die Schergen des Diktators der Welt werden alles tun, um sie zu vernichten (vgl. Offb 12,17). Ein Heide, der in dieser Zeit einem Juden hilft, beweist damit, daß er während der Trübsal zum Glauben an Jesus Christus gekommen ist. Er setzt mit dieser Einstellung und Handlungsweise sein Leben aufs Spiel. Seine Werke werden ihn zwar nicht retten, aber sie werden zeigen, daß er erlöst ist.

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar