Die Frauen ebenso, würdig, nicht verleumderisch, nüchtern, treu in allem.
Elberfelder Übersetzung. Edition CSV Hückeswagen – 1.Timotheus 3,11
Ebenso müssen auch ihre Frauen ehrbar sein, nicht klatschsüchtig, nüchtern (= ernst), zuverlässig in allen Beziehungen.
Menge 1967 – 1.Timotheus 3:11
| Desgleichen | sollen | ihre | Frauen | ehrbar | sein | , | a | nicht | verleumderisch | , | ||||||||
| ὡσαύτως2 | • | → | γυναῖκας1 | σεμνάς3 | • | μὴ4 | διαβόλους5 | |||||||||||
| hōsautōs | gynaikas | semnas | mē | diabolous | ||||||||||||||
| ὡσαύτως | γυνή | σεμνός | μή | διάβολος | ||||||||||||||
| hōsautōs | gynē | semnos | mē | diabolos | ||||||||||||||
| αυτος ως | γυνη | σεβω | μη | βαλλω | ||||||||||||||
| autos ōs | gynē | sebō | mē | ballō | ||||||||||||||
| B | NAPF | JAPF | BN TN | JAPF | ||||||||||||||
| 5615 | 1135 | 4586 | 3361 | 1228 | ||||||||||||||
| 64.16 | 9.34 | 88.47 | 69.3 | 33.397 |
| nüchtern | , | treu | in | allen | Dingen | . | |||
| νηφαλίους6 | πιστὰς7 | ἐν8 | πᾶσιν9 | ← | |||||
| nēphalious | pistas | en | pasin | ||||||
| νηφάλιος | πιστός | ἐν | πᾶς | ||||||
| nēphalios | pistos | en | pas | ||||||
| νηφω | πιστευω | εν | πας | ||||||
| nēphō | pisteuō | en | pas | ||||||
| JAPF JAPM | JAPF | P | JDPN | ||||||
| 3524 | 4103 | 1722 | 3956 | ||||||
| 88.87 | 31.87 | 89.5 | 59.23 |
Ebenso [sollen] die Frauen ehrbar [sein], nicht verleumderisch, [sollen] nüchtern [sein], treu in allem.
Jantzen & Jettel – 1.Tim 3:11
Dasselbe gilt für Frauen, ‹denen eine solche Aufgabe übertragen wird›. Man muss sie achten können. Sie dürfen nicht verleumderisch sein und müssen sich durch Besonnenheit und Zuverlässigkeit in jeder Hinsicht auszeichnen.
NeÜ bibel.heute Stand 2023 – 1. Tim 3,11
Auch die Frauen sollen sich so verhalten, dass sie respektiert werden und nicht durch ihr Reden Menschen durcheinanderbringen. Sie sollen besonnen und in allen Angelegenheiten zuverlässig sein.
Roland Werner – Das Buch – 2009 – 1. Tim 3:11

Manche übersetzen V. 11 mit „Diakonissen“; das Wort ist wahrscheinlich „Ehefrauen“. Wir haben im Neuen Testament keine eindeutigen Hinweise darauf, dass es in der frühen Kirche neben Diakonen auch Diakonissen gab. In jedem Fall galten diese Normen auch für die Ehefrauen der Diakone. Beachten Sie, dass sowohl Pastoren als auch Diakone sich bewähren müssen, bevor sie das Amt erhalten, d. h. sie müssen ihre Gaben in anderen Diensten ausüben dürfen, bevor sie zu Leitern ernannt werden. Das Amt des Diakons soll genutzt und nicht nur ausgefüllt werden. Kirchliche Amtsträger, die treu sind, werden einen guten Ruf (Grad) vor Gott und den Menschen erlangen und so in der Lage sein, das Werk Christi zu fördern.
Wiersbes Erläuterungen zum Neuen Testament
Viele Kommentare haben die Übersetzung „ihre Frauen“ in Frage gestellt, indem sie darauf hinweisen, daß es keinen Artikel gibt, der als besitzanzeigendes „ihre“ übersetzt werden könnte. Indem sie zu recht die Elberf. Übersetzung „Weiber“ verwerfen, als ob Frauen im allgemeinen gemeint wären, schlagen solche Ausleger wie Alliot, Alford, Vine, The Expositor‘ s Greek Testament vor, daß wir hier eine Klasse von Jüngerinnen haben, deren Qualifikationen hier genannt werden. In Unterstützung dieser Ansicht wird Phöbe (Römer 16,1) als Beispiel dieser Klasse von Frauen angeführt, die innerhalb der Versammlung als solche anerkannt waren, die besondere Aufgaben in ihrem Bereich wahrnahmen. Man sucht auch Unterstützung in der Grammatik, indem man darauf hinweist, daß „desgleichen“ (Losautos) Klassen kennzeichnet. Es ist so in V. 8, und so wird, wie man behauptet, in V. 11 eine dritte Klasse eingeführt.
Benedikt Peters – Was die Bibel lehrt
Die Begründung ist aber sehr schwach. Paulus hätte das Wort „Diener“ in der weiblichen Einzahl verwenden können (das Mehrzahlwort hätte das gleiche sein können, wie das Wort in V. 8), wenn er eine weitere Klasse hätte kennzeichnen wollen. Zumindest hätten wir etwas spezifischeres als gynaikas (Frauen oder Ehefrauen) ohne den Artikel erwartet. Ein Studium der vier Stellen mit hosautos in dem Brief (2,9; 3,8.11; 5,25) oder den anderen dreizehn Vorkommen im Neuen Testament, unterstützt nicht die Ansicht, daß es notwendigerweise eine neue Klasse einführt, sondern dient vielmehr dazu, eine neue Aussage mit der vorangegangenen zu vergleichen. Der untadelige Aufseher (V. 2) entspricht dem untadeligen Diener (V. 8) und in Übereinstimmung damit müssen auch ihre Frauen (sowohl die des Ältesten als auch des Dieners) einen bestimmten Charakter aufweisen. Es wäre höchst seltsam, hier eine neue Klasse einzuführen, und die Qualifikationen des Dieners in V. 12 wieder aufzunehmen. Es ist klar, daß die Rev. Elberf. Übersetzung („ihre“ Frauen) aufrecht erhalten werden muß. Der Grund, warum der Vers in der Passage hier eingeschlossen ist, kann der sein, daß Diakone notwendigerweise viel im öffentlichen Blickfeld sind, sogar mehr noch als die Altesten, daß ihre Ehepartner mit ihnen im Charakter und Verhalten übereinstimmen müssen.
Die Qualifikationen der Frauen reflektieren ziemlich genau die Qualifikationen der Diener. Das Wort „würdig“ ist das gleiche wie in V. 8 und verdeutlicht die Ernsthaftigkeit, die würdigem Verhalten zugrunde liegt. In Philipper 4,8 wird es mit „würdig“ übersetzt und in der Rev. Elberf. mit „ehrbar“.
„Nicht verleumderisch“ (me diabolous) ist ein Widerhall des vierunddreißigmal im Neuen Testament für Satan als den Ankläger (den Teufel) verwendeten Wortes. In 2.Tim. 3,3, und Titus 2,3 wird es mit „Verleumder“ übersetzt und verdeutlicht die Gefahr bösartigen und übelwollendem Nachredens, welches das Werk des Teufels tut. Vergleiche das Wort in V. 8 „doppelzüngig“. The Expositor’s Greek Testament bemerkt treffend „Während die Männer mehr als Frauen zur Doppelzüngigkeit neigen, neigen Frauen mehr als Männer zur Verleumdung.“
„Nüchtern“ ist das gleiche Wort wie in V. 2, es enthält den Gedanken der Selbstbeherrschung, die aus einem wohlausgewogenen Denken entspringt (s. zu dem verwandten Hauptwort 2,9). Vergleiche auch die parallele Anweisung in V. 8 „nicht vielem Wein ergeben“.
Paulus fügt nun hinzu „treu in allem“. Wir hatten in diesem Brief einen „treuen“ Apostel (1,12), ein „treues“ Wort (1,15; 3,1) und jetzt eine „treue“ Frau, wo der Gedanke „zuverlässig“ ist. Man kann sich auf sie in jedem Bereich verlassen. Wie die vorbildliche Frau von Sprüche 30,10-11. „vertraut das Herz ihres Mannes auf sie“. Eines von „allen“ Dingen wird zweifelsohne das Umgehen mit dem Haushaltsgeld sein (vergl. V. 8 „schändlicher Gewinn“) .
Paulus führt nun Frauen ein, die könnten die Mitarbeiter der Diener (bzw. evtl. selbst Diener, obwohl dies dann eine sehr knappe einschiebende Betrachtung wäre) bzw. die Ehefrauen der Diener sein. Γυναῖκας („Frauen“) ist wiederum Akkusativ, da er als Subjekt des AcI von „es ist nötig“ (δεῖ) abhängt.
P. Streitenberger – 1. Timotheus
Vielleicht wichtig: es geht hier um EBENSO – also nicht um einen Unterschied zwischen den Brüdern und Schwestern und deren angenommenen verschiedenen Eigenschaften! Paulus will deutlich machen, dass Vorbilder eben richtige Vorbilder sein sollen – und diese Eigenschaften, die Paulus hier aufführt, kann man nicht durch „viel Anstrengung“ sondern nur durch die Wirkung des heiligen Geistes erreichen!
andere Meinungen:
Die Forscher sind sich uneins darüber, ob mit den »Frauen« hier weibliche Diakone oder aber die Ehefrauen der Diakone gemeint sind; seit dem Jahr 112 n.Chr. scheinen allerdings sogar der römischen Verwaltung weibliche christliche Diakone bekannt gewesen zu sein. Der Apostel verlangt hier also entweder ein unbescholtenes Verhalten von den Frauen der Gemeindebeamten (in der antiken Gesellschaft wurden die Männer häufig für das Betragen ihrer Frauen verspottet), oder er führt Forderungen an, die weibliche Diakone erfüllen mussten. Klatsch wurde in der antiken Welt – wohl aus konkreten Gründen – vor allem mit Frauen in Verbindung gebracht (vgl. 5,13 ).
Craig Keener – Kommentar zum Umfeld des Neuen Testaments
»Desgleichen sollen ihre Frauen …« (V. 11): Das Wort »ihre« steht im Urtext nicht; es können auch »Diakoninnen« gemeint sein, so wie Phöbe »im Dienst der Gemeinde von Kenchreä« stand (Röm 16,1). Doch möglich ist ebenfalls, dass hier Paulus von den Ehefrauen der Diakone redet; dafür spricht, dass Paulus gleich anschließend, in V. 12, etwas über die Ehen der Diakone sagt. Die Ehefrauen der Diakone arbeiteten naturgemäß gewiss oft mit, hatten ebenfalls an den Lasten des Dienstes zu tragen und standen so gleicherweise im diakonischen Dienst. Bei ihnen müssen ähnliche Voraussetzungen erfüllt sein wie bei ihren Männern, wenn auch ihre Arbeit und der gemeinsame Dienst der beiden Gatten hilfreich und segensvoll sein soll.
Gerhard Maier – Edition C
Auch die Frauen sollen »ehrbar« sein wie die Männer (V. 8). Wie sehr vermag oft die Haltung ihrer Frauen das Vertrauen zu Gemeindeleitern und Diakonen in der Gemeinde und darüber hinaus zu stärken!
»Nicht verleumderisch«: Wie bei den Männern (V. 8), kommt Paulus zuerst auf die Sünden mit Worten zu sprechen. Bei ihren dienstlichen Besuchen in den Häusern erfuhr das Diakonenpaar viel: Was sie dort erlebten und beobachteten und was sie da über Dritte hörten, galt es zu »bewahren«. Es ist eben so schön, so viele Neuigkeiten zu wissen und davon einer staunenden Zuhörerschaft einiges mitteilen zu können. Und damit das Staunen noch verstärkt wird, mag man geneigt sein, einiges mit noch dickeren Farben aufzutragen. Es gehört in solch einem Fall schon ein gutes Stück Selbstzucht dazu, die »Zunge im Zaum zu halten«, mehr noch: die Zucht des Heiligen Geistes – was um so wichtiger ist, als wir »von jedem nichtsnutzigen Wort Rechenschaft geben müssen« Mt 12,36; vgl. Jak 1,26; 3,5ff.).
»Nüchtern«: Auch kein Überschwang der Empfindungen darf daran hindern, dass die zur Verfügung stehenden Mittel der Hilfe gerecht, unparteiisch und sachgemäß eingesetzt und verteilt werden. Bei aller Liebe dennoch rechte Nüchternheit, Besonnenheit und Sachlichkeit festzuhalten, ist in solch einer Aufgabe unerlässlich.
Treu in allen Dingen«: Dann wird mit größter Sorgfalt mit den zur Verfügung stehenden Mitteln umgegangen, wohlbedacht werden sie eingesetzt. Und sorgsam wird auch mit der zur Verfügung stehenden Zeit umgegangen.
Dieser Vers bezieht sich offensichtlich auf die »Frauen« der Diakone, oder aber auf die Frauen von Aufsehern und Diakonen. Die »Frauen« von denen, die Verantwortung in der Gemeinde tragen, sollen zweifellos Frauen sein, die ein gutes christliches Zeugnis haben und unbescholten sind, sodass sie ihre Männer bei ihrer wichtigen Aufgabe unterstützen können.
MacDonald – Kommentar zum Neuen Testament
Doch das Wort, das hier steht, kann man sowohl mit Ehefrau als auch einfach neutral mit »Frau« übersetzen. Diese Auslegung würde es erlauben, dass auch Frauen im diakonischen Dienst stehen können. Es gab solche Frauen in der Urgemeinde (z. B. in Römer 16,1). Dort wird Phöbe als »Dienerin«, wörtlich »Diakonin«, der Gemeinde in Kenchreä genannt. Ein Schlüssel für die Art des Dienstes, den diese Frauen taten, lässt sich in Römer 16,2 finden, wo Paulus von Phöbe sagt, dass sie »vielen ein Beistand gewesen« ist, »auch mir selbst«.
Welcher Auslegung man auch immer den Vorzug geben mag, diese Frauen »sollen ebenso ehrbar«, würdig und nüchtern sein. Sie dürfen »nicht verleumderisch« sein, ihre Zeit nicht mit Klatsch und Tratsch verbringen oder falsche oder bösartige Reden verbreiten, die den Ruf anderer schädigen könnten. Sie müssen »nüchtern« sein, Selbstkontrolle üben können und zurückhaltend sein.
Schließlich müssen sie noch »treu in allem« sein. Das kann sich nicht nur auf den christlichen Glauben allein beziehen, sondern auch darauf, dass sie verlässlich, treu und vertrauenswürdig sind. Sie sollten imstande sein, persönliche Bekenntnisse und vertrauliche Dinge innerhalb der Familie für sich zu behalten.
Die Diakonie hat immer die Mitarbeit der Frauen bedurft, da für Dienste, die im Frauengemach zu geschehen hatten, der Mann nicht brauchbar war. Dazu sind aber die Frauen nur dann tüchtig, wenn sie denselben Ansprüchen genügen, die Paulus an jeden stellt, der im Namen der Gemeinde, also im Dienst des Christus, zu handeln hat. Ehrbarkeit, für boshafte Nachreden verschlossene Wahrhaftigkeit, ein durch keinen Rausch verwirrtes klares Urteil und völlige Zuverlässigkeit in jedem Fall sind die Rüstung der dienenden Frau. Haben diese Frauen eine selbständige Tätigkeit? Erscheint hier, wie Röm. 16, 1, neben dem Diakon die Diakonin? Da Paulus im nächsten Satz noch einmal von den Diakonen, ihrer Ehe und ihrer Familie spricht, kann man auch daran denken, daß dann, wenn die eheliche Gemeinschaft rein und vollständig war, für die Frau eines Diakon reichlicher Anlaß vorhanden war, ihren Mann in seinem Dienst zu unterstützen. Wenn sie aber wegen ihres Handelns anfechtbar ist, schädigt sie den Dienst.
Adolf Schlatter – Die Kirche der Griechen im Urteil des Paulus: Eine Auslegung seiner Briefe an Timotheus und Titus
Nun denkt Paulus noch an die Ehe und die Familie des Diakons. Für ihn gilt dieselbe Regel wie für den Bischof. „Wohl vorstehen sollen sie den Kindern und den eigenen Häusern“; unterschieden werden die Kinder und das Haus, weil dieses auch das Gesinde umfaßt. Es war keineswegs die Meinung des Paulus, daß sich die Übernahme der Diakonie für den nicht schicke, der ein eigenes Haus zu verwalten habe; im Gegenteil ist er gerade dann, wenn er sein eigenes Geschäft löblich verwaltet, auch fähig, für die Gemeinde zu sorgen.
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