Kategorie: Natur

Treulos wenn es ernst wird?

Bei Schwierigkeiten reagieren Tiere scheinbar liebevoller als Menschen. Menschen neigen dazu, ihre eigenen Interessen im Vordergrund zu sehen. Vorbei die Zeit, wo man sagte „es soll den Kindern einmal gut gehen“ und deshalb selbst verzichtete.

„Denn er hat Ehescheidung/das Fortschicken gehaßt“, hat Jehova, der Gott Israels, gesprochen; „und den, der sein Gewand mit Gewalttat überdeckt hat“, hat Jehova der Heerscharen gesagt. „Und ihr sollt euch hinsichtlich eures Geistes hüten, und ihr sollt nicht treulos handeln.

Wie sieht es in der Tierwelt aus?
Ein Beispiel für uns?

Quelle. n-tv:

Wie ergeht es Vögeln im Sturm?

von Andrea Schorsch

Bei starken Stürmen oder Gewittern ist kein Vogel mehr am Himmel zu sehen. Suchen die Tiere in Bäumen Schutz? Unwahrscheinlich. Schließlich werden diese heftig durchgepeitscht bei Sturm. Was aber, wenn Vögel gerade Brut in einem Baumnest haben? Lassen sie die Jungvögel dann allein? Und wohin verschwinden sie überhaupt? (fragt Lars Schiffmann)


Stoiker und Steher

Pinguine, Gänse, Möwen und Watvögel sitzen schlechtes Wetter einfach aus. Wie Koch beschreibt, rücken die Vögel bei Sturm dicht aneinander, drehen ihre Körper so in Windrichtung, dass sie möglichst wenig Angriffsfläche bieten, und vertrauen auf die hervorragenden thermischen Eigenschaften ihres Federkleides.

Größere Greifvögel wie Bussarde, Milane oder Seeadler stehen oft ruhig auf ihren Sitzwarten, von denen es mehrere in den Revieren gibt.

Konfliktscheue und Lethargiker

Mauersegler weichen Schlechtwetterfronten weiträumig aus. Lassen sie Junge zurück, verfallen diese, so Koch, in einen Torpor – eine Hunger-Lethargie. Das bedeutet, wie die Nabu-Mitarbeiterin erklärt, dass Atemfrequenz und Körpertemperatur herabgesetzt werden, sodass die Jungen bis zu einer Woche ohne Futter überleben können. „Kein anderer heimischer Vogel kann das!“, betont Koch. Auch die Altvögel können in den Torpor verfallen, wenn sie bei den Jungen in der Bruthöhle bleiben.

Die Schutzsuchenden

Wasservögel wie z.B. Enten, Gänse und Schwäne finden sich – wie Koch weiter erzählt – in windgeschützten Buchten am Schilfsaum ein. Da ihr Gefieder durch ein Fettsekret aus der Bürzeldrüse imprägniert ist, sind diese Vögel unempfindlich gegen Regen. Andere Wasservogelarten, wie Teichhühner und Rallen, suchen Deckung im Ufersaum im Röhricht oder Schilf.

Von Falken berichtet die Vogelkennerin, dass sie sich an die wetterabgewandte Seite von Baumstämmen oder Gebäuden stellen.

Kleine Vögel dagegen flüchten sich in Höhlen, also z.B. in Gebäude, Bäume, Nistkästen u.ä., oder aber in dichte Hecken und Gestrüpp. Manche suchen sich auch ein windgeschütztes, trockenes Plätzchen am Boden in der Laubstreu oder der Krautschicht.

Die Beschützer

Kommen wir zu den Eltern. Selbst sturmgeplagte Vogeleltern sind überaus fürsorglich. „Brütende Vögel (Freibrüter in Sträuchern, Hecken oder Bäumen)“, erklärt Koch, „bleiben möglichst lange auf dem Gelege sitzen um die Eier oder kleinen Jungen nicht auskühlen zu lassen.“ Deswegen gibt es unter den Eltern grundsätzlich nur einen Typ: die Beschützer. Diese scheinen sich jedoch in zwei Gruppen zu teilen:

Die Bodennahen

Bodenbrüter drücken sich dicht auf das Nest, um Wind und Regen möglichst wenig Angriffsfläche zu bieten.

Die Widerständler

Exponiert brütende Vögel – wie z.B. Störche oder Fischadler – sind „oft erstaunlich resistent gegen Witterungseinflüsse und harren auf ihren Gelegen auch bei schlechtem Wetter aus“, sagt die Expertin. Allerdings – so ihr Hinweis – „funktioniert die Drainage des üblicherweise aus Naturmaterial errichteten Horstes nicht, wenn in den Nestern zu viel Zivilisationsmüll liegt – Plasteteile und Folienstückchen.“ Die Folgen sind fatal: „Die Jungen werden nass, verklammen und sterben – trotz der elterlichen Fürsorge.“

Außerdem kann es passieren, dass exponierte Nester im Sturm abstürzen. Oder dass Altvögel bei sehr starkem Unwetter letztlich doch das Nest verlassen und die Brut aufgeben. Wie Katrin Koch abschließend berichtet, haben kleine Vogelarten dann eine zweite Chance: Viele können die Verluste von Eiern oder Jungtieren durch Nachgelege und Zweitbruten noch im selben Jahr ausgleichen.

ist ja Erwachet-Lesern nicht fremd …heißt es nicht schon in der Ausgabe von 22.1.2001

Kinderstube in freier Wildbahn
Geflügelte Eltern
Die meisten Vögel geben ausgezeichnete Eltern ab, denn sie setzen ungeheuer viel Zeit und Energie dafür ein, einen Nistplatz auszuwählen, ein Nest zu bauen und ihre Jungen aufzuziehen. Ein unermüdlicher afrikanischer Trompeterhornvogel (eine Nashornvogelart) wurde dabei beobachtet, wie er während der ganzen 120tägigen Brutzeit mehr als 1 600mal seinen Nistplatz anflog und seinem Weibchen rund 24 000 Fruchtstücke anschleppte!
Als zuverlässiger Versorger seiner Nachkommen erweist sich auch der Wanderalbatros. Ein Elternvogel fliegt auf der Nahrungssuche buchstäblich Tausende von Kilometern weit, während sein treuer Partner geduldig am Nest auf seine Rückkehr wartet.
In Wüstengegenden wenden manche Vögel eine wirkungsvolle Methode an, den Durst ihrer Jungen zu stillen. Sie fliegen zu einem Wasserloch und benetzen ihre Brustfedern; dann fliegen sie zum Nest zurück und lassen ihre Küken von den nassen Federn trinken.
Wächst die Aufgabe, viele Mäuler zu stopfen, den Eltern über den Kopf, werden bei manchen Vogelarten andere Vögel als Babysitter eingespannt. Dabei handelt es sich gewöhnlich um erwachsene Nachkommen der Eltern, die bereit sind, beim Füttern und Beschützen der Küken mitzuhelfen.
Schutz durch die Eltern
Ihre Jungvögel zu beschützen hält die Eltern zusätzlich den ganzen Tag auf Trab. Bei einem Regenguß schirmen Vogeleltern häufig das Nest mit ausgebreiteten Flügeln ab, um die Küken warm und trocken zu halten. Stare sind ausgezeichnete Hausmeister: Um ihr Nest von Läusen und Flöhen freizuhalten, sammeln diese schlauen Vögel Teile bestimmter giftiger Pflanzen und bringen sie gewissermaßen als Insektenbekämpfungsmittel im und am Nest an. Schädliche Insekten werden so getötet oder abgeschreckt.
Die weibliche Waldschnepfe erweist sich als erstaunlich einfallsreich, wenn es darum geht, ihre Nachkommen zu beschützen. Bei Gefahr klemmt sie jeweils ein Kleines fest zwischen Schenkel und Bauch, öffnet die Flügel und fliegt mit ihrer kostbaren Fracht zu einem sicheren Ort. Manch tapferer Altvogel täuscht listig eine Verletzung vor, um ein Raubtier von den Jungen abzulenken. Am Boden flatternd, als sei sie verletzt, lockt die Mutter das Raubtier vom Nest weg, nur um dann plötzlich das Theater zu beenden und in Sicherheit zu fliegen, wenn die Gefahr vorbei ist. Bodenbrütende Vögel greifen auch zu akustischen Tricks, um Räuber abzuschrecken. Die nordamerikanische Kanincheneule zischt wie eine Schlange, wenn man sich ihrer Bruthöhle nähert. Die ersten Siedler waren überzeugt, daß sich die kleinen Eulen ihre Wohnung mit Klapperschlangen teilten, und hüteten sich, ihnen zu nahe zu kommen.

Wer ist schneller?

Wunderbare Schöpfung….gefunden auf wissenschaft.de

Bahnbrechende Geschwindigkeit

Der Kolibri ist bezogen auf seine Körpergröße das schnellste Tier der Welt, haben amerikanische Forscher herausgefunden. Er erreicht bei seinen Balzflügen Geschwindigkeiten von nahezu 400 Körperlängen pro Sekunde und übertrifft damit alle bisher gemessenen Geschwindigkeiten von Wirbeltieren. Der Körper der winzigen Vögel ist dabei Beschleunigungen ausgesetzt, bei denen Kampfpiloten bewusstlos werden würden. Über seine Ergebnisse berichtet Christopher Clark von der Universität von Kalifornien.

Als Teil ihres Balzverhaltens vollführen männliche Kolibris waghalsige Sturzflüge und Lufttänze. Während dieser Flüge filmte Christopher Clark die etwa zehn Zentimeter großen Annakolibris in ihrer natürlichen Umgebung an der Westküste Nordamerikas. Für die Aufnahmen verwendete er sowohl konventionelle Videokameras als auch Hochgeschwindigkeitskameras. Dabei konnte er Rekordgeschwindigkeiten messen: Während Wanderfalken Geschwindigkeiten von bis zu 200 Körperlängen pro Sekunde erreichen, wenn sie im Sturzflug ihre Beute ergattern, waren es beim Kolibri 385 Körperlängen pro Sekunde. Kampfjets kommen dagegen nur auf etwa das 150-fache ihrer Gesamtlänge.

Rekord waren auch die gemessenen Beschleunigungswerte von etwa dem Zehnfachen der Erdbeschleunigung. Kampfpiloten werden unter ähnlichen Bedingungen bewusstlos. Möglicherweise sind Kolibris durch ihre kürzeren Blutgefäße weniger empfindlich für die Veränderungen des Blutdrucks, die solche großen Beschleunigungen verursachen.

Bei den Zeitlupenaufnahmen zeigte sich der immer gleiche Ablauf der Bewegungen: Zu Beginn des Fluges schlägt das Männchen mit den Flügeln, um Vortrieb zu erhalten. Anschließend gleitet es nach unten, mit wechselndem Öffnen und Schließen der Flügel und der Schwanzfedern. Durch diese Bewegungen entstehen charakteristische Töne, die die einzelnen Phasen des Sturzflugs markieren. Das Ausbreiten der Schwanzfedern löst besonders markante Geräusche aus, die in einer früheren Arbeit als Zirpen beschrieben wurden. Je schneller die Kolibris fliegen, desto lauter ist das Zirpen. Clark vermutet deshalb, dass die hohe Geschwindigkeit ein wichtiger Teil des Balzverhaltens der Kolibris ist.

Christopher Clark (Universität von Kalifornien, Berkeley) et al.: Proceedings of the Royal Society: B, Online-Vorabveröffentlichung, doi:10.1098/rspb.2009.0508

ddp/wissenschaft.de – Stefanie Strauch