Kategorie: chritliche Seelsorge

Jehova ist nie ungerecht

Der Fels: Vollkommen ist sein Tun; denn alle seine Wege sind recht. Ein Gott (El) der Treue und sonder Trug, gerecht und gerade ist er!
Elberfelder 1871 – 5.Mose 32,4

Vollkommen und gerecht ist alles, was er tut. Er ist ein Fels – auf ihn ist stets Verlaß. Er hält, was er verspricht; er ist gerecht und treu.
Hoffnung für alle – 1996 – Deuteronomium 32,4

Der Hort, untadlig ist sein Tun, Denn alle seine Wege, sie sind Recht; Ein Gott der Treue, ohne Trug, Gerecht und grade ist er.
Neftali-Herz-Tur-Sinai – 5.Mose 32:4

Er ist der Fels. Untadelig ist sein Tun. Alle seine Wege sind richtig. Er ist ein treuer Gott und ohne Falsch. Er ist gerecht und gerade.“
Bruns 2013 – 5.Mose 32,4

Nachdem ich vor ein paar Tagen das Lied des Moses als ganzes betrachtet hatte – nun nur den Vers 4

Die Beschreibung Gottes, die in diesem Vers gegeben wird, steht im krassen Gegensatz zu der folgenden Beschreibung seines Volkes (V. 5-9 ). Er ist der Fels (vgl. V. 15.18.30-31 ; 2Sam 22,2-3; Ps 18,3; Hab 1,12 ). Das bedeutet, daß Gott fest und beständig ist. So besteht die einzige Stabilität im Leben darin, sich an ihn, den großen Felsen, zu klammern. Seine Taten (Handlungen) sind vollkommen (vgl. 2Sam 22,31 ), und er ist fair ( gerecht ) in allen seinen Beziehungen zu den Menschen. Anders als die Götter des Alten Orients, deren Anhänger glaubten, daß sie oft unmoralisch und launenhaft waren, kann man sich auf den Herrn immer verlassen. Er ist treu (vgl. 5Mo 7,9 ) und tut immer, was moralisch richtig ist ( er tut nichts Falsches ).

Walvoord Bibelkommentar

Fels In diesem Kapitel gibt es die ersten Beispiele in der Schrift, wo „Fels“ als Name Gottes vorkommt (V. 15.18.30; in 1.Mose 49,24 steht ein ähnliches Bild mit einem anderen hebräischen Wort). Dieser Begriff drückt Gottes unerschütterliche Treue und Beständigkeit aus und kommt in den Psalmen und anderen poetischen Stellen häufig vor (Ps 95,1; Jes 44,8).

Reformations-Studien-Bibel

Fels. Lass „Er ist“ aus und lies „Der Fels, sein Werk ist vollkommen“. Wird in diesem Lied fünfmal von Jehova verwendet (die Zahl der Gnade, siehe Ap. 10), V. 4, 15, 18, 30, 31. Zweimal in Ironie verwendet (Ap. 6), Vv. 31, 37. Vgl. 2 Sam. 22:31, 32.
GOTT = Heb. ‚ēl.

The Companion Bible

Im Gegensatz zu den machtlosen Göttern der Völker (V. 37) gibt Gott seinem Volk Leben, Stabilität und Glück (V. 15, 18, 30, 31). Das glückliche Leben, das er schenkt, basiert auf seinen perfekten Werken. Wie ein fester Felsen, der den tosenden Wassern einer stürmischen See standhält, halten Gott und seine Werke dem Chaos stand, das ein sündiges Leben verursacht. Er ist die sichere Grundlage für alle Wahrheit in einer Welt der Täuschung. Deshalb wird er niemals zulassen, dass Lügen die Gerechtigkeit verdrehen (Zeph. 3:5). Stattdessen wird er als gerechter Richter diejenigen schützen, die unterdrückt wurden. Kurz bevor die Israeliten das Land Kanaan betraten, um eine neue Nation zu gründen, pries Mose den Gott, der die perfekte Grundlage für jede Gesellschaft ist.

Die Nelson Studienbibel

Auch in unserem Leben als Christen will Gott die Führung innehaben. Das ist auch gut so, denn nur Er kennt den richtigen Weg. Am Ende der Wüstenreise spricht Mose von Gott als dem Felsen, dessen Tun vollkommen ist und dessen Wege recht sind (s. 5 Mose 32,4).
Diese Aussage werden wir sicherlich alle unterstreichen. Und trotzdem kommt es bei uns – so wie bei Mose – zu Situationen, in denen unser Vertrauen auf die Führung Gottes ins Wanken gerät. Wir greifen dann zu Mitteln, die aus menschlicher Sicht zwar gut erscheinen, aber eigenwillig sind. Wie kann es dazu kommen?
Es gibt Zeiten oder Situationen in unserem Leben, da stehen Verantwortung, Sorgen oder Probleme wie Berge vor uns.

Je weniger wir uns solchen Situationen gewachsen fühlen, desto eher besteht die Gefahr, dass wir nicht mehr auf die Führung Gottes vertrauen, sondern auf eigene Mittel zurückgreifen.
„Auch in unserem Leben als Christen will Gott die Führung innehaben. Das ist auch gut so, denn nur Er kennt den richtigen Weg.“

Bleib in mir – 2021

„Der Fels: Vollkommen ist sein Tun“ (V. 4). Er ist der Fels, nicht ein Fels. Es kann keinen anderen Felsen geben als ihn. Sein Werk ist vollkommen. Nicht der geringste Fehler zeigt sich an dem, was von seiner Hand kommt. Alles trägt den Stempel unbedingter Vollkommenheit. Dies wird bald allen Geschöpfen offenbar werden. Doch der Glaube erkennt es jetzt schon und findet eine Quelle göttlichen Trostes darin. „Denn alle seine Wege sind recht. Ein Gott der Treue und ohne Trug, gerecht und gerade ist er!“ Die Ungläubigen mögen darüber spöttisch lächeln und in ihrer eingebildeten Klugheit die Handlungen Gottes kritisieren, aber ihre Dummheit wird bald allen offenbar werden. „Gott aber sei wahrhaftig, jeder Mensch aber Lügner, wie geschrieben steht: ‚Damit du gerechtfertigt wirst in deinen Worten und überwindest, wenn du gerichtet wirst‘ “ (Röm 3,4). Wehe denen, die sich anmaßen, die Vollkommenheit der Worte und Werke des allein weisen und allmächtigen Gottes infrage zu stellen! Wir haben es mit einem Gott zu tun, der immer treu bleibt und sich selbst nicht verleugnen kann, dessen Wege vollkommen sind und der, wenn der Feind sein Äußerstes getan hat und den Höhepunkt seiner boshaften Pläne erreicht hat, sich selbst verherrlichen und allgemeine und ewige Segnungen einführen wird.

Mackintosh – Die fünf Bücher Mose

In diesem Abschnitt beginnt das Gedicht, Gottes Eigenschaften zu verkünden, wie in Vers 3 versprochen. Es stellt die These auf, dass Gott vollkommen gerecht und treu ist, während Israel ungläubig, töricht und undankbar ist (V. 4-6). Das Gedicht fährt fort, diese beiden Themen zu vertiefen. Es erinnert an Gottes väterliche Freundlichkeit gegenüber Israel von Anfang an: Er teilte die Erde unter vielen Völkern auf, nahm aber nur Israel als sein eigenes Volk an. Er allein sorgte für Israels Bedürfnisse in der Wüste, brachte es sicher in das verheißene Land und versorgte es mit Überfluss (V. 7-14). Doch der Wohlstand verdrehte Israel den Kopf, sodass es Gott vergaß und sich heidnischen Göttern zuwandte, „Nicht-Göttern“, die nichts für es oder seine Vorfahren getan hatten (V. 15-18).

DIE THESE DES GEDICHTS (Vv. 4-6)

Dieser Vers beschreibt das erste Hauptthema des Gedichts: Gott hat Israel mit voller Gerechtigkeit behandelt. Die Adjektive, mit denen Gott beschrieben wird, drücken die Eigenschaften der Zuverlässigkeit und Treue aus.

Der Fels „Fels“ im Sinne von Berg oder Klippe erscheint im Gedicht mehrmals als Bezeichnung für „Gott“ und bezieht sich sowohl auf den Herrn als auch auf heidnische Götter (siehe Verse 15, 18, 30, 31, 37). Es drückt die Vorstellung aus, dass die Gottheit eine Quelle der Zuflucht ist, ein Beschützer, wie in Vers 37, „der Fels, bei dem sie Zuflucht suchten“. Aus Sicht der Bibel ist der Herr „der Fels“, der Einzige, der diese Bezeichnung verdient. Das Gedicht verwendet diese Bezeichnung für heidnische Götter nur ironisch, wenn es auf ihre Unterlegenheit oder völlige Unfähigkeit als Beschützer hinweist (V. 31, 37).

Seine Taten sind perfekt, d.h. verlässlich und treu. Wörtlich bedeutet das hebräische Wort tamim „ganz“, „unbeeinträchtigt“, „makellos“. Es drückt häufig die Idee der uneingeschränkten Treue aus, wie in 18,13.

nur Eine Eigenschaft, die oft im Zusammenhang mit Gottes Treue und Standhaftigkeit erwähnt wird.

nie falsch Niemals treulos. In Jeremia 2,5 bezieht sich ʿavel auf einen Fehler, der Abtrünnigkeit rechtfertigen könnte: „Welches Unrecht [ʿavel] haben eure Väter an mir gefunden, dass sie mich verließen und dem Wahn [Götzen] nachgingen …?“

Wahre Tsaddik, hier im Sinne von „treu“ verwendet, wie in Jesaja 26,2, wo es parallel zu „einer, der den Glauben bewahrt“ verwendet wird.

und aufrichtig Das heißt, unerschütterlich vertrauenswürdig, zuverlässig.

Der JPS Tora-Kommentar – Deuternomium

Der Fels, vollkommen ist Sein Werk; obschon Er stark ist, wenn Er Strafe bringt über diejenigen, die Seinen Willen übertreten, so bringt Er sie doch nicht im Sturm, sondern mit Gerechtigkeit, weil vollkommen Sein Werk. Er ist der Gott der Treue, den Gerechten ihre Frömmigkeit in der zukünftigen Welt zu vergelten; und wenn Er auch ihren Lohn aufschiebt, zuletzt bewahrheitet Er doch Seine Worte (Sifre). Und ohne Fehl; auch den Frevlern zahlt Er den Lohn für ihre frommen Handlungen in dieser Welt. Er ist gerecht und gerade, alle erkennen die Gerechtigkeit Seines Urteils an, und dass es so ihnen gebühre und für sie gerecht sei; gerecht genannt von den Menschen; und gerade ist Er und würdig, dass man Ihn gerecht nenne.

Raschi – Kommentar zur Tora

Der Charakter Gottes (Vv. 1-4). Mose sprach, obwohl Josua bei ihm war (Vv. 44-45, NIV), und er eröffnete das Lied mit zwei interessanten Bildern: einem Gerichtssaal (V. 1) und ein Regenschauer (V. 2). Er rief Himmel und Erde auf, seine Worte zu bezeugen (30:19; 31:28), denn das Lied würde Israel anklagen, weil es sich von seinem Gott abgewandt und den Bund gebrochen hatte. Dies war das schwerste Vergehen, das das Volk begehen konnte. Alles in der Schöpfung gehorcht dem Herrn, nur nicht sein eigenes Volk! (Siehe Psalm 119:89-91; 148:5-9; Jesaja 1:1-3.) Aber Mose rief nicht zum Sturm auf, sondern verkündete seine Botschaft wie einen stillen Schauer und vertraute darauf, dass das Wort den harten Boden aufweichen und in den Herzen des Volkes Frucht bringen würde (Jesaja 55:10-11). „Die Wahrheit in Liebe zu reden“ (Eph 4,15) ist die beste Art, Gottes Wort zu verkünden.

Das Lernen des Charakters Gottes sollte unser Hauptanliegen in der Schule des Lebens sein, und Mose war ein Musterschüler (Ex 33,12-34,9; Ps 90). Für die Juden war der Name des Herrn „Jehova“, der Name, den Gott Mose am brennenden Dornbusch offenbarte (Ex 3,13-15). Mose verkündete nicht seinen eigenen Namen, denn er war ein bescheidener Mann (Num. 12:3); sein Wunsch war es, den Namen des Herrn zu ehren. Das andere „Lied des Mose“ (Ex 15) verherrlicht ebenfalls die Eigenschaften Gottes. In zwei kurzen Versen schreibt Mose dem Herrn Vollkommenheit, Größe, Gerechtigkeit, Wahrheit, Treue und Rechtschaffenheit zu und bezeichnet ihn als „den Fels“ (Dtn 32,4, 15, 28, 30-31). Dies ist ein vertrautes biblisches Bild für Gott, das ihn als stabil, stark, unveränderlich, treu und beständig beschreibt. Jakob nannte ihn „den Stein“ (1. Mose 49,24), und Jesus wird häufig als „der Stein“ oder „der Fels“ bezeichnet (Mt 21,42-44; Apg 4,11; Röm 9,32-33; 1 Petr 2,4.7-8; siehe Dan 2).

Gleich zu Beginn des Liedes lenkte Mose ihre Aufmerksamkeit auf die Größe Gottes; denn wenn sie seine Größe verstehen würden, würden die Menschen keine von Menschen gemachten Götzen anbeten wollen. A.W. Tozer pflegte uns daran zu erinnern, dass „keine Religion jemals größer war als ihre Vorstellung von Gott“. Er sagte auch: „Der erste Schritt nach unten ist für jede Kirche getan, wenn sie ihre hohe Meinung von Gott aufgibt.“

Warren W. Wiersbe – Sei Commentary Series

So ist es – wenn wir die Größe Jehovahs verstehen würden, hätten wir keine Zweifel, dass ER alles in Seinem Wort GENAUSO erfüllen wird! Dann würden wir uns nicht fragen, wo ein Ort ist, den ER mit Namen definiert – also genau angibt! Dann würden wir uns nicht fragen, ob ER gerecht ist, wenn ER richtet. Dann würden wir IHM immer vertrauen!

Die Art und Weise, wie er (Jehova) beim Richten vorgeht, kann mit wenigen Worten beschrieben werden: Festigkeit, wo nötig; Barmherzigkeit, wo möglich.

auf daß wir nicht vom Satan übervorteilt werden; denn seine Gedanken sind uns nicht unbekannt.
Elberfelder 1871 – 2.Korinther 2,11

damit der Satan uns nicht überlistet. Schließlich kennen wir seine Fallen und Tricks nur zu gut.
Neues Leben Bibel 2014 – 2.Korinther 2:11

Wem aber ihr etwas verzeiht, dem verzeihe auch ich; und so habe ich denn auch schon Vergebung gewährt; wenn ich bereits manches vergeben habe, geschah es euretwegen angesichts des Messias, damit wir nicht vom Satan beeinträchtigt werden; denn wir ignorieren nicht seine Gedankengänge.
Andreas Eichberger – Gottes Agenda – 2.Korinther 2,10–11

„Vergebung? – Nein danke!“ könnte unsere Reaktion sein, wenn uns übel mitgespielt wurde. Aber schauen wir genauer hin!

Nachdem diesem Mann eine Zeitlang die Gemeinschaft entzogen gewesen war, bereute er und kehrte um. Jetzt riet Paulus der Versammlung dringend, diesem Mann zu vergeben und ihn wiederaufzunehmen, „damit wir nicht vom Satan überlistet werden, denn seine Anschläge [seine Schliche, Jerusalemer Bibel] sind uns nicht unbekannt“. Ja, die Christen dürfen niemals vergessen, wie Satan vorgeht. Zuerst war die Versammlung lax gewesen, nicht darauf bedacht, ihre Reinheit zu bewahren. Aber dann bestand die Gefahr, daß sie ins andere Extrem fiel und dem Mann, der aufrichtig bereute, nicht vergab, sondern sich ihm gegenüber hart und gefühllos zeigte. Das wäre dem Teufel auch recht gewesen, denn auch das hätte sie die Gunst Gottes gekostet. — 2 Korinther 2:5-11; Matthäus 6:14, 15; Jakobus 2:13

Erwachet! 22.August 1971

Ja, genau! Der Vers oben gehört in den Befehl, den Rat des Paulus hinein, dem reuevollen Mann gegenüber Barmherzigkeit zu erweisen.

dem Satan nicht in die Falle gehen Der Teufel wird immer dann einen Sieg erzielen, wenn wir die Gemeindezucht komplett missachten oder wenn wir sie beachten, aber hart und gnadenlos dabei sind, selbst wenn es einen Wandel im Herzen der betreffenden Person gegeben hat (Lk 22,31f.).

Reformations-Studien-Bibel

Satan Die Vergebung der Korinther an den Einzelnen wird die Einheit in der Kirche wiederherstellen und dafür sorgen, dass Satan keinen Vorteil aus einer Spaltung ziehen kann. Paulus erwähnt das Wirken Satans mehrmals in den Korintherbriefen (1 Kor 5,5; 7,5; 2 Kor 4,4; 6,15; 11,14; 12,7).

Faithlife Studienbibel

Wenn wir Vergebung üben, wie Paulus es tat, wird Satan uns nicht überlisten, indem er uns entweder zu lax gegenüber der Sünde oder zu rigoros bei der Bestrafung von Straftätern macht. – mit seinen bösen Machenschaften vertraut: Cp. 11:3, 14; Eph 6:11.

Neue Lebendige Übersetzung Studienbibel_2008

Die Gemeinde in Korinth kämpfte mit einer Vielzahl von Sünden. Paulus schrieb und besuchte sie mehrmals und versuchte, sie mit ihren Sünden zu konfrontieren, sie zur Umkehr aufzurufen und ihre innige Beziehung zu Christus zu erneuern. Der Umgang mit ihrem rückständigen und oft unmoralischen Zustand war für Paulus schwierig, aber als Apostel, Prediger und Lehrer war es seine Pflicht, sie immer wieder auf Christus hinzuweisen. Paulus wusste auch, dass seine Arbeit zunichte gemacht werden konnte, wenn er die Realität eines unsichtbaren, aber sehr aktiven Feindes ignorierte. Satan sucht eifrig nach jeder Hintertür und jedem Schlupfloch. Er versucht, Gläubige, die sich abmühen, auszunutzen, vor allem während einer Erweckung, wenn sie vielleicht einen Durchbruch erleben und sehen. Die Gläubigen sollten sich dessen und der Machenschaften des Satans bewusst sein. Unwissenheit (vom griechischen Wort agnoeo) entsteht, wenn der Gläubige uninformiert ist und ihm die geeigneten Informationen fehlen, um zu erkennen, was in der geistlichen Welt vor sich geht. Die Heilige Schrift veranschaulicht die tiefgreifenden Denkmuster und Pläne des Feindes mit enormer Detailgenauigkeit und Klarheit. Solange Christen jedoch nicht erkennen, wie wichtig es ist zu verstehen, wie der Feind denkt, wird dieses Wissen unnötig und leichtfertig erscheinen. Manche sind in den vergangenen Jahren ins andere Extrem verfallen und haben sich vom Feind faszinieren lassen und dabei ihre höchste Berufung, die Nähe zu Christus, vergessen. Das Gleichgewicht ist immer wichtig. Die Machenschaften (griechisch: noema) des Feindes beziehen sich auf Gedanken, Pläne und Vorgehensweisen, die er anwendet und weiterhin anwendet. Wir müssen uns in der Erweckung nicht zum Opfer machen, wenn wir verstehen, mit wem wir es zu tun haben und wie er vorgeht. Seine Muster haben sich nicht geändert, deshalb können seine Pläne verhindert werden, bevor sie beginnen.

The Revival Study Bible

Satan ist bei allen Aktivitäten der Gemeinde bereit, jede Gelegenheit zu ergreifen, um den Heiligen zu schaden und Leid zuzufügen. Dieser Mann wurde, als er ausgeschlossen wurde, dem Satan zur Zerstörung des Fleisches überliefert und wurde dadurch seinem direkten Zugriff ausgesetzt. Es macht auf uns einen befremdenden Eindruck, daß Gott Seinem Erzfeind erlaubt, die Strafe an Seinem irrenden Volk zu vollziehen, ist aber gar nicht mehr so sonderbar, wenn wir uns Hiob anschauen. Er war der gerechteste Mann und mußte unvorstellbare Prüfungen durch die grausame Hand Satans erdulden. Paulus war sich sicher, daß, wenn die Gemeinde diesem Mann nicht sofort die benötigte Hilfe gewährt, sie dem Feind in die Hand spielen und er einen weiteren Sieg erringen würde. Dieser weitere Erfolg Satans wird hier umschrieben mit „übervorteilt“; es war die Verantwortung der Gläubigen, diesen armen Mann aus dem Bereich dessen herauszuholen, der über so böse Mittel verfügt. Das genaue Wesen des „Vorteils“ Satans wird nicht beschrieben, aber vielleicht befand sich der bußfertige Mann bereits am Rande des Zusammenbruchs und jede weitere Verzögerung seiner Wiederherstellung würde katastrophale Folgen haben.

Benedikt Peters – Was die Bibel lehrt

Ungehorsam gegenüber dem Wort Jesu Christi bringt unter die Angriffe des Satans: so ernst malt der Apostel das den Korinthern vor Augen. Sünde, das ist das ureigenste Gebiet des Satans, dazu verführt er die Menschen, darin übt er seine Herrschaft aus, dadurch reißt er uns in das Verderben. Wo deshalb Sünde in der Gemeinde geduldet wird, gewinnt er Raum. Aber auch, wo Sünde nicht vergeben wird, stellt er seinen Fuß in die Tür, findet er Ansatzpunkte zur Verführung der Gemeinde. Er »übervorteilt« (wörtlich: »einen größeren Anteil gewinnen, einen Vorteil erlangen«). Dadurch gewinnt er solchen »Vorteil«, daß mangelnde Vergebungsbereitschaft auf die erloschene Liebe hinweist. Damit ist aber dem Glauben der Boden entzogen. Die Frucht des Geistes ist die Liebe (vgl. Gal 5,22). Fehlende Liebe ist also Erweis fehlenden Geistes. Ohne den Geist Gottes aber können wir den »listigen Anläufen« des Satans nicht standhalten (vgl. Eph 6,11; 1 Petr 5,8).
»Uns ist wohl bewußt, was er im Sinn hat«, schreibt der Apostel deswegen, eigentlich kürzer im Griechischen: »Seine Gedanken sind uns nicht unbekannt« (»Gedanken« im Sinne von »Vorhaben, Plan«). Die doppelte Verneinung ist deutliche Bejahung; »nicht unbekannt« heißt also etwa »wir wissen sehr genau«. Das ist wichtig für die christliche Gemeinde, daß wir hier sehr genau wissen, in welcher Gefährdung wir stehen: Der Satan greift die Gemeinde an. Wir glauben zwar nicht an den Teufel, aber wir wissen sehr genau um seine Wirklichkeit und darum, daß sein erklärter Wille die Zerstörung der Gemeinde Jesu Christi ist. Wo die Liebe mangelt, die Hartherzigkeit wirkliche Vergebung verhindert, gewinnt er Raum, kommt sein Vorhaben der Verwirrung in der Gemeinde zum Zug. Deshalb die deutlichen Worte des Apostels. Wieder: Es geht um sehr viel mehr als um die gekränkte Ehre eines Apostels; es geht um den Bestand der Gemeinde selbst.

Edition C Bibelkommentar

Satans Pläne zielen darauf ab, die gegenseitige Vergebung, Liebe und Einheit zu zerstören, die Gottes Volk als diejenigen auszeichnet, die durch Christus mit Gott versöhnt wurden (siehe 5,16-6,2). Auf diese Weise zielt Satan darauf ab, Gottes eigene Herrlichkeit, die sich in Jesus als Sohn Gottes offenbart hat, zu entehren (1,19-20).

Die ESV Studienbibel

Das ist es! Satans Pläne sind aber nicht nur für die Gemeinde ausgereift, sondern er greift die Ehe und die Familie an, und versucht uns. dass wir nur an das eigene ICH denken, und dem anderen nicht vergeben.
Dabei sollten wir uns an das Beispiel Jehovahs erinnern: ER vergibt gern – und wie in dem Beitrag geschrieben : wenn ER vergibt, dann vergisst ER auch!
Also wie hatte ich oben geschrieben: „Vergebung? – Nein danke!“ ??
Machen wir es besser: „Vergebung? – Nein danke Ja gern!“ und warum? Weil Jehovah UNSER Gott ist, und ER hat uns vergeben, obwohl wir es nicht verdient haben! Laß dir den Satz der ESV noch einmal durch den Kopf gehen – Gottes Herrlichkeit, die sich in Jesus als Gottes Sohn offenbart hat – wir wollen diese ehren und nicht entehren – ODER?

Jehova ist nahe denen, die gebrochenen Herzens sind – II

Der Herr ist denen nahe, (- Nun scheint er von ihnen gewichen. – Um sie zu erproben und ihre Verdienste zu mehren. – Sprichwörtlich für die besondere Fürsorge der göttlichen Vorsehung, die über die Gerechten waltet. Vergl. [Mt 10,30]. – Weil dem ersten Tode der zweite der Verdammnis folgt. Hebr.: Todbringend wird dem Gottlosen die Bosheit, und die den Gerechten hassen, büßen es. -) welche bedrängten Herzens sind, und hilft denen, die gebeugten Geistes sind.
Joseph Franz von Allioli – Psalm 33,19

da wir diesen Vers schon 2020 hatten, heute nur Ergänzungen (sprich: lies bitte auch den verlinkten alten Posts)

Nirgendwo in diesem Psalm deutet David an, dass ein Leben des Glaubens und des Gehorsams das Kind Gottes vor Schwierigkeiten bewahren wird (siehe Vv. 4, 6, 17, 19). Er verheißt jedoch, dass der Herr, wenn wir ihm vertrauen und ihn anrufen, uns durch unsere Schwierigkeiten hindurch begleiten und sie zum Segen für uns und durch uns für andere machen kann. (Siehe 28:7, Jes. 41:10, Heb. 13:6.) Er ist auch in der Lage, uns mit unseren Gefühlen zu helfen (V. 18). Die Zusicherung lautet, dass Gott uns nahe ist, wenn unser Herz gebrochen und unser Geist niedergeschlagen ist, ob wir es wollen oder nicht. Dies ist kein Versprechen, das an Bedingungen geknüpft ist, sondern eine Tatsache. (Siehe 69,20; 119,151; 147,3; Jes 50,8 und 61,1; Lukas 4,18).
Der Herr wird sich um unsere körperliche Sicherheit kümmern (V. 19-20), bis unsere Arbeit beendet ist. Das Wort „behüten“ bedeutet „große Sorgfalt walten lassen“, so wie Adam den Garten behütete (Gen 2,15) oder Jakob seine Schafe behütete (Gen 30,31). Der Apostel Johannes zitierte den Vers 20 in Johannes 19,36 und wandte ihn auf Jesus, das Lamm Gottes, an (2. Mose 12,46; Num 9,12). Der Herr ist in der Lage, unsere Feinde in Schach zu halten, und ihre eigenen bösen Taten werden sie vernichten, denn die Sünde ist ihr eigener Henker (V. 21vgl. 7,14-16; 9,16; 10,2; Spr 5,22; Röm 12,17-21). „Verwüstet“ in den Versen 21-22 (KJV) bedeutet „verdammt“. Die Gottlosen werden verdammt, aber die Gerechten werden nicht verdammt, weil sie dem Herrn vertrauen (Röm 8:1, 33-34). Gott hat David erlöst, so wie er Israel aus Ägypten erlöst hatte, und er ist in der Lage, uns aus unseren Schwierigkeiten zu erlösen.

Warren W. Wiersbe – Sei Commentary

Akzeptiere deine Vergangenheit
Akzeptiere die Tatsche, dass deine Vergangenheit „vergangen“ ist.
• Bete – nimm Gottes Hilfe für die Bewältigung deiner Trauer in Anspruch.
PSALM 34,18–19
Sie schreien, und der HERR hört, aus allen ihren Bedrängnissen rettet er sie. Nahe ist der HERR denen, die zerbrochenen Herzens sind, und die zerschlagenen Geistes sind, rettet er.
• Denke an deinen Verlust zurück – schreibe die folgenden Sätze auf und ergänze die fehlenden Wörter.
a. „Ich erinnere mich an die folgenden einschneidenden Ereignisse und Augenblicke: … (schreibe sowohl Positives als auch Negatives auf).“
b. „Wenn ich diese Fotos betrachte, denke ich an… (schreibe sowohl die positiven als auch die negativen Erinnerungen auf).“
c. „Ich bin traurig über… (schreibe alles auf, worüber du traurig bist).“

Hunt – Schlüssel zur biblischen Seelsorge

Die Gottesfürchtigen »schreien, und der HERR hört«. Er hört und versteht, was keiner sonst hören und verstehen kann; und er tut, was keiner sonst kann: Er »rettet aus allen ihren Nöten«. Das alles ist fast zu schön, um wahr zu sein. Aber es ist wahr für den, der Gott fürchtet. Obwohl der Herr unendlich höher ist als wir, hört er uns. Und obwohl er in der Höhe wohnt, so wohnt er doch gleichzeitig bei denen, die zerschlagenen Herzens sind (Jes 57,15). Er ist »nahe denen, die zerbrochenen Herzens sind«. Wenn wir uns unter Gottes Hand demütigen (1Petr 5,6), erfahren wir seine Nähe in einer Weise, wie wir sie bisher nie gekannt haben. Toren sind wir, wenn wir uns gegen seine Zucht auflehnen. Dann bleibt er uns ferne – bis er uns im Gericht nahe kommen wird.

Benedikt Peters – Die Psalmen

Gott wird also die von ihm Geretteten durch ständigen Engelschutz begleiten (vgl. V. 8). Daß Engelschutz und erneute Not so dicht beieinander liegen können, ist dem menschlichen Verstand ein Rätsel. Sollten sie, wenn sie der Engel des Herrn von allen Seiten umlagert, schreien, worauf dann folgen würde: und Jahwe hört? Bei Gott gehört offensichtlich beides ohne Widerspruch zusammen: Erst wenn es zum Äußersten gekommen ist, offenbart Gott seine bewahrende Macht. Daß diese bewahrende Macht Gottes auch die Art des stillen Dabeiseins haben kann, erkennt man aus dem Satz: Nahe ist Jahwe den zerbrochenen Herzen. Gemeint »sind Menschen, die von einer großen Verzweiflung über sich selbst erfaßt sind. Ihr natürliches Lebensvertrauen ist gebrochen und zerstört« (Kraus). Bevor Gott mit Macht eingreift, wendet er sich den zu Rettenden zu. Er greift nicht in spektakulären Aktionen aus der Höhe zu, sondern er schenkt sich zuerst selbst, damit der Mensch einen unauslöschbaren Eindruck von Gottes Wesen bekommt. Jede Handlung muß im Herzen eines Menschen erwachsen, damit sie als Gottes Zuwendung erkannt wird. So erkennt der Zerbrochene das Wesen Gottes, weil er für Zuwendung offen ist. Der Starke würde an ihr vorübergehen. Dabei wird es auch weiterhin bei der Regel bleiben: Viel Übles (trifft) den Gerechten – nicht, um ihn zu strafen, sondern um ihn für eine neue Gottesbegegnung bereit zu machen. Sogleich sieht David aber auch die andere Seite, die den Gottesfürchtigen bestimmen wird: (Gott) bewahrt ihm alle seine Gebeine, auch nicht eins von ihnen wird zerbrochenl. An Jesus selbst hat sich dieses Wort erfüllt. Der von Gott Erwählte geht in den Tod, aber die Bewahrung des Gottesengels besteht darin, daß der Dahingehende sich als ein unbeschädigtes Ganzopfer Gott darbringt. Wer nicht auf Gottes Seite stehen will, wird den Folgen seiner Taten preisgegeben: die Bosheit, die er nicht hat vergeben lassen, wird den Frevlertöten. Welche Gott hassen, hassen auch den Gerechten, denn den Anblick der wunderbaren Taten Gottes an einem anderen können sie nicht ertragen.

Wuppertaler Studienbibel

Wenn ihr jemandem etwas verzeiht, dann tue ich es ebenfalls

Wem ihr aber etwas vergebet, dem vergebe auch ich; denn auch ich, was ich vergeben, wenn ich etwas vergeben habe, habe ich um euretwillen vergeben in der Person Christi,
Elberfelder 1871 – 2. Kor 2,10

Wem ihr aber eine Verfehlung verzeiht, dem verzeihe auch ich; denn auch ich habe das, was ich verziehen habe – wenn ich überhaupt etwas zu verzeihen hatte – um euretwillen vor dem Angesicht Christi verziehen.
Hermann Menge Uebersetzung – 2.Korinther 2:10

Wen ihr aber in irgendeiner Weise froh macht,
den lasse auch ich froh werden.
Denn wenn ich überhaupt wieder froh geworden bin,
dann nur wegen euch –
durch die Gegenwart von Christus.
BasisBibel 2012 – 2.Korinther 2,10

Paulus geht es in dieser Sache nicht um seine persönliche Rechtfertigung oder nur darum, einen irrenden Bruder wieder auf den richtigen Weg zu bringen, sondern darum, daß die korinthische Gemeinde öffentlich demonstriert, daß sie zu ihm hält (vgl. 2Kor 7,2). Durch den Gehorsam gegenüber seinen Anweisungen soll sie ihre Liebe und Ergebung zum Ausdruck bringen (vgl. Joh 15,14).
Diese Solidarität beruht auf Gegenseitigkeit. Weil sie eins mit Paulus ist, kann die Gemeinde dem Übeltäter, der sie gekränkt hat, indem er Paulus kränkte, vergeben. Wie ihre eigene Betrübnis (2Kor 7,8) sie zu fruchtbarer Reue brachte (vgl. 2Kor 7,9), so daß Paulus ihnen vergeben konnte, so soll die Gemeinde auch in diesem Fall, wo der in die Irre Gegangene echte Reue zeigt, verfahren. Wenn ihm jedoch die Vergebung verweigert wird, wird Satan, indem er sie verbittert, alles, was Paulus oder die Korinther getan haben, hinfällig machen. Es ist also überaus wichtig, daß die Gemeinschaft zwischen Paulus, den Korinthern und dem Übeltäter wiederhergestellt wird, damit der Satan nicht die Gelegenheit ergreifen kann, den Apostel und seine Gemeinde auseinanderzubringen (vgl. 2Kor 11,13-14 ) – ein Unglück, gegen das Paulus immerzu angekämpft hatte.

Walvoord Bibelkommentar

Obwohl Gott zuerst kommt und seine Heiligkeit an erster Stelle steht, sollten wir doch nie vergessen, dass mit der Zucht auch die Wiederherstellung des Fehlbaren verbunden ist. Gott möchte nicht nur uns persönlich vergeben, so dass wir Ihm wieder in die Augen schauen können. Er möchte, dass ein Fehlbarer oder eine Fehlbare sowohl mit dem Herrn als auch mit den Geschwistern wieder in Ordnung kommt. Siehe dazu die Hinweise über das Züchtigen in Hebräer 12,10 und die Bemerkung zum Zuchtfall in Korinth (2 Korinther 2,5-10).
In Korinth gab es also eine ganze Wiederherstellung, eine Vergebung auch vonseiten des Apostels. Dieses Ziel ist die friedsame Frucht der Gerechtigkeit, die hervorkommen sollte, wenn andere sich mit einer Sünde im Leben eines Gläubigen beschäftigen müssen.

Halte fest 2001

Tragischerweise ist dieses Szenario nur allzu häufig. Da sie nie die wahre Bedeutung von Vergebung gelernt haben, bewahren viele Menschen eine Aufzeichnung über das Unrecht anderer auf und bringen es immer wieder zur Sprache. Dieses Muster zerstört ihre Beziehungen und beraubt sie des Friedens und der Freiheit, die durch echte Vergebung entstehen.
Jemandem zu vergeben bedeutet, ihn oder sie von der Verpflichtung zu entbinden, eine Strafe oder Bestrafung zu erleiden. Aphiemi, ein griechisches Wort, das oft mit „vergeben“ übersetzt wird, bedeutet „loslassen“, „entlassen“ oder „erlassen“. Es bezieht sich oft auf Schulden, die vollständig bezahlt oder erlassen wurden (z. B. Mt. 6,12; 18,27.32). Charizomai, ein anderes Wort für „vergeben“, bedeutet, Gunst frei oder bedingungslos zu gewähren. Dieses Wort zeigt, dass Vergebung unverdient ist und nicht verdient werden kann (Lk 7,42-43; 2 Korinther 2,7-10; Eph 4,32; Kol 3,13).
Wie diese Worte zeigen, kann Vergebung eine kostspielige Aktivität sein. Wenn jemand sündigt, macht er eine Schuld, und jemand muss sie bezahlen. Der größte Teil dieser Schuld ist Gott geschuldet. In seiner großen Barmherzigkeit sandte er seinen Sohn, um diese Schuld am Kreuz für alle zu bezahlen, die ihm vertrauen (Jesaja 53,4-6; 1 Petrus 2,24-25; Kolosser 1,19-20).
Aber wenn jemand gegen Sie gesündigt hat, haben Sie auch einen Teil seiner Schuld zu tragen. Das bedeutet, dass Sie eine Wahl zu treffen haben. Sie können entweder Zahlungen auf die Schuld nehmen oder Zahlungen leisten. Sie können auf viele Arten Zahlungen für die Sünde anderer annehmen oder leisten: indem Sie Vergebung verweigern, indem Sie im Unrecht verharren, indem Sie kalt und distanziert sind, indem Sie die Beziehung aufgeben, indem Sie emotionalen Schmerz zufügen, indem Sie tratschen, indem Sie zurückschlagen oder indem Sie Rache an demjenigen suchen, der Sie verletzt hat. Diese Handlungen mögen für den Moment ein perverses Vergnügen bereiten, aber auf lange Sicht fordern sie einen hohen Preis von Ihnen. Wie jemand einmal sagte: „Unvergebung ist das Gift, das wir trinken, in der Hoffnung, dass andere sterben.“

Ken Sande – Der Friedensstifter – Ein biblischer Leitfaden zum Lösen von persönlichen Konflikten

»Vergeben« (wörtlich: »Gnade, Gunst, Freundlichkeit erweisen«) gibt die Gnade Gottes dem Bruder, dem reuigen Sünder weiter. Wie könnten wir dem andern Gnade, Freundlichkeit verweigern, die wir doch selbst jeden Tag von Gottes Gnade und Freundlichkeit leben (vgl. Mt 6,12; auch Klgl 3,22f.)? Paulus schließt sich hier mit der Gemeinde zusammen; er vergibt, wie sie dem Unrechttäter vergibt. Die Gemeinde hat ihre Echtheit erwiesen, den Sünder bestraft, und kann nun auch in der Vollmacht Christi »lösen«. Wieder wird deutlich, daß es Paulus nicht etwa um die eigene Ehre geht, wenn er schreibt: »… wenn ich etwas zu vergeben hatte …« Seine persönliche Kränkung steht nicht im Vordergrund. »Um euretwillen« vergibt der Apostel. Es liegt ihm alles an der Gemeinschaft der Liebe mit der Gemeinde. Nach dem gehorsamen Handeln der Korinther ist solche geistliche Gemeinschaft wieder möglich, und Paulus stellt sich wieder ganz in die Gemeinde.
Seine Vergebung geschah »vor Christi Angesicht«, unterliegt nicht dem Belieben des einzelnen, sondern ist Gebot und Wille des Herrn selbst. Wie die Gemeinde bei der Frage und Bestrafung des Sünders gehorsam war, so betont jetzt der Apostel den Gehorsam bei der Vergebung (vgl. 1 Mo 18,26; 1 Sam 15,25; Ps 103,3; Mt 6,12; 6,14ff.; 18,21 ff.; Lk 6,37; 7,47; 11,4; 17,3; 23,34; Eph 4,32; Kol 3,13; Jak 5,15). So will es Jesus Christus.

»Es ist genug«, spricht die brüderliche Liebe. Wie schwer ist das unter uns, den Bruder nach bereuter Sünde wieder ganz gelten zu lassen, in die Gemeinschaft wieder aufzunehmen! Darin aber bewährt sich die Liebe. »Vergebung« heißt biblisch, wieder Gnade zu erweisen, mit ungeteilter Freundlichkeit einander zu begegnen. Wo Gott vergibt, da vergißt er. Die Sünde ist ganz ausgeräumt, ist nicht nur durchgestrichen, sondern ausgelöscht. Die Gemeinde wird deshalb ermahnt, wieder Liebe zu erweisen, d. h. die brüderliche Liebe zu bestätigen. Das sind wirkliche Schritte, sogar öffentlich. Gemeindezucht stellt die Frage nach der Gemeindeliebe. So bewährt sich der Glaube. Er kann und will aus der von Gott gewährten Liebe vergeben. Das ist auch der Wille Jesu. Er gewährt Vergebung gern. Beispiel: Petrus. Jesus lebt das, betet das: »… wie wir vergeben unseren Schuldigem …« Er gibt sein Leben als Siegel für die Vergebung. Vergeben heißt, den Liebeswillen, das Gesetz Christi zu erfüllen. Deshalb: Vergebung vor Christi Angesicht – nach seinem Willen.

Edition C Bibelkommentar

Die Verurteilung

Folgende Geschichte habe ich in einem Buch „gehört“ und dann gesucht, wo ich diese noch finden kann – und wenn du nach „Der orthodoxe Häretiker und andere unglaubliche Geschichten“ suchst, wirst du eine Leseprobe von dem Buch finden, in der unter anderem diese Geschichte abgedruckt ist.



In einer Welt, in der die Nachfolge Christi als staatsgefährdend und illegal gilt, wirst du als Gläubiger angeklagt, festgenommen und vor ein Gericht gezerrt.
Du wurdest bereits seit einiger Zeit heimlich observiert. So gelang es der Staatsanwaltschaft, ein umfassendes Verfahren gegen dich einzuleiten. Die Staatsanwaltschaft eröffnet den Prozess mit der Vorlage Dutzender Fotos, die dich bei Kirchenveranstaltungen zeigen, dabei, wie du Vorträge bei religiösen Veranstaltungen hältst und an Gebets- und Anbetungsgottesdiensten teilgenommen hast. Anschließend präsentiert die Staatsanwaltschaft eine Auswahl an Dingen, die in deiner Wohnung konfisziert wurden: religiöse Bücher, die du besitzt, Worship-CDs und andere christliche Gegenstände. Dann legt die Staatsanwaltschaft einen Zahn zu, indem sie viele deiner Gedichte, Prosatexte und Tagebucheinträge präsentiert, die du liebevoll über deinen Glauben geschrieben hast.
Schließlich überreicht die Staatsanwaltschaft dem Richter deine Bibel, ein ziemlich abgenutztes Buch mit Kritzeleien, Anmerkungen, Skizzen und unzähligen Unterstreichungen. Beweismaterial, falls nötig, das dokumentiert, dass du diesen heiligen Text wieder und wieder gelesen hast.
Während des Prozesses hast du still und leise dagesessen, zitternd vor lauter Furcht. Tief in deinem Herzen ist dir angesichts der Masse an Beweismaterial bewusst, dass dir womöglich eine lange Gefängnisstrafe oder sogar die Hinrichtung droht. Während des Verfahrens hast du alle Hoffnung verloren und warst kurz davor, aufzustehen und Christus zu verleugnen. Doch obwohl dich dieser Gedanke im Laufe des Verfahrens immer wieder quälte, widerstehst du der Versuchung und bleibst wachsam.
Nachdem die Staatsanwaltschaft ihre Beweise vorgebracht hat, fragt dich der Richter, ob du dem noch etwas hinzuzufügen hast. Doch du schweigst und bleibst entschlossen, hast Angst davor, dass du, sobald du auch nur für einen kleinen Augenblick deinen Mund öffnen würdest, die Anklagepunkte, die gegen dich vorgebracht wurden, leugnen könntest. Wie Christus selbst schweigst du vor deinen Anklägern.
Daraufhin wirst du nach draußen geführt, um zu warten, während der Richter über deinen Fall berät. Die Stunden vergehen schleppend, während du unter Bewachung im Foyer sitzt und darauf wartest, zurückgerufen zu werden. Schließlich erscheint ein junger Mann in Uniform und führt dich zur Verkündigung des Urteils – und deiner Strafe – zurück in den Gerichtssaal.
Nachdem du auf der Anklagebank Platz genommen hast, betritt der Richter – ein harter und kompromissloser Mann – den Raum, bleibt vor dir stehen, schaut dir tief in die Augen und fängt an zu sprechen.
„Ich befinde den Angeklagten in allen Anklagepunkten für nicht schuldig.“
„Nicht schuldig?“ Dein Herz steht still. Dann, im Bruchteil einer Sekunde, werden die Angst und der Schrecken, die wenige Augenblicke zuvor gedroht hatten, dich deiner Standhaftigkeit zu berauben, verschlungen von Verwirrung und Zorn.
Der Umgebung zum Trotz stehst du herausfordernd vor dem Richter und verlangst eine Erklärung dafür, warum du im Licht der Beweise in allen Anklagepunkten für unschuldig befunden wurdest.
„Welche Beweise?“, erwidert er schockiert. „Was ist mit den Gedichten und Prosatexten, die ich geschrieben habe?“, entgegnest du.
„Sie belegen ganz einfach, dass Sie sich für einen Dichter halten, nichts weiter.“
„Aber was ist mit den Gottesdiensten, bei denen ich predigte, den Augenblicken, in denen ich in der Kirche weinte, und mit den langen, schlaflosen Nächten des Gebets?“
„Beweise, dass Sie ein guter Redner und Schauspieler sind, nichts mehr“, erwidert der Richter. „Es ist offensichtlich, dass Sie die Menschen in ihrer Umgebung getäuscht haben. Es ist gut möglich, dass Sie manches Mal auch sich selbst getäuscht haben. Doch sind diese Torheiten nicht ausreichend, um Sie vor einem ordentlichen Gericht schuldig zu sprechen.“
„Aber das ist Wahnsinn!“, schreist du. „Es scheint, als gäbe es keine Beweise, die Sie überzeugen könnten!“
„Dem ist nicht so“, erwidert der Richter, als würde er dir ein großes, lange vergessenes Geheimnis offenbaren. „Das Gericht steht Ihrem Bibellesen und Kirchenbesuch gleichgültig gegenüber; es interessiert sich nicht für Anbetung mit Stift und Worten. Entwickeln Sie Ihre Theologie ruhig weiter und benutzen Sie sie, um Bilder der Liebe zu zeichnen. Uns interessieren solche Sesselkünstler nicht, die ihre Zeit dafür aufwenden, lediglich Bilder einer besseren Welt zu malen. Wir kümmern uns nur um diejenigen, die ihren Pinsel aus der Hand legen, ihr Leben geben und es Christus gleich tun in ihrem Streben nach einer besseren Welt. Daher sind Sie, mein Freund, bis Sie nicht leben wie Christus und seine Jünger es taten, bis Sie nicht dieses System herausfordern und ein Dorn in unserem Auge sind, bis Sie nicht selbst sterben und ihren Körper den Flammen aussetzen, bis dahin nicht unser Feind.“

Peter Rollins – Der orthodoxe Häretiker und andere unglaubliche Geschichten

Schon früh in der Geschichte Israels war das Haus das Zentrum der Erziehung.

Höre, mein Sohn, die Unterweisung deines Vaters, und verlaß (O. verwirf) nicht die Belehrung deiner Mutter!
Elberfelder 1871 – Sprüche 1,8

Höre, mein Sohn, die Zucht deines Vaters, und nimmer mögest aus dem Sinn du lassen die unterweisende Torah deiner Mutter.
Pfleiderer Übersetzung – Sprüche 1:8

Mein Sohn, höre auf die Zurechtweisung deines Vaters und lehne nicht ab, was deine Mutter dich lehrt.
Neues Leben Bibel – Sprüche 1,8

Der moralische Ästhetizismus und seine Ergebnisse sind natürlich vor allem in Gemeinschaften zu finden, die der moralischen Kultur einen hohen Stellenwert einräumen. Die Verfeinerung der Gefühle, der Respekt vor den Zuneigungen und die Schnelligkeit des Mitgefühls sind selten Gegenstand historischer Aufzeichnungen. Was wir darüber finden oder was darauf hindeutet, müssen wir vor allem in den Schriften der Monotheisten oder derer, die vom Monotheismus beeinflusst wurden, suchen. In solchen Schriften wird den häuslichen Beziehungen eine herausragende Bedeutung beigemessen und ein Feingefühl vermittelt( -„Der Herr hat den Vater über seine Kinder erhoben und die Mutter über ihre Söhne eingesetzt…. Wer dem Herrn gehorsam ist, wird seine Mutter trösten…. Ehre deinen Vater und deine Mutter in Wort und Tat…. Mein Sohn, hilf deinem Vater in seinem Alter und betrübe ihn nicht, solange er lebt. Und wenn sein Verstand versagt, habe Geduld mit ihm, und verachte ihn nicht, wenn du in deiner vollen Kraft bist. Denn die Erleichterung deines Vaters wird nicht vergessen werden…. Wer seinen Vater verlässt, ist ein Lästerer, und wer seine Mutter erzürnt, ist von Gott verflucht.“-Sirach, 3:2-16. – )  , das in heidnischen Aufzeichnungen nicht oder kaum vorkommt. Die höhere Verehrung der Frau und des mütterlichen Einflusses, die unter den Monotheisten im Vergleich zu den Heiden vorherrschte, ist ein sicherer Beweis dafür, dass in ihrer Gesellschaft eine höhere Verfeinerung der Gefühle und Zuneigungen als anderswo existierte. Dio Chrysostomus, obwohl nominell ein Heide, wuchs umgeben vom Monotheismus auf. Sein verfeinernder Einfluss ist in seinen Schriften offensichtlich.

Das Judentum in Rom 76 v.Chr. bis 140 n.Chr. – Frederic Huidekoper

Schon früh in der Geschichte Israels war das Haus das Zentrum der Erziehung. Beide Elternteile waren an dieser Aufgabe beteiligt (Spr 1,8; 6,20), doch trug der Vater die Hauptverantwortung für die Unterweisung der Kinder (Dtn 11,19). Abraham Heschel hat die aktuelle Relevanz dieses Punktes scharfsinnig unterstrichen: „Erziehung ist eine Angelegenheit, die in erster Linie bei den Eltern, beim Vater liegt. Der Lehrer ist nach der jüdischen Tradition nur ein Vertreter des Vaters. Du sollst sie fleißig unterrichten, nicht stellvertretend. Heute tun die Eltern, was sie wollen, Kommerz und Vulgarität dröhnen aus den Lautsprechern – und von kleinen Kindern wird erwartet, dass sie auf die Stimme des Geistes hören. Religiöse Erziehung beginnt, wie die Nächstenliebe, zu Hause.

Die Verbindung von Vater und Lehrer lässt sich zumindest bis in die sumerische Zivilisation zurückverfolgen. Der Schulleiter der sumerischen Schule wurde als „Schulvater“ bezeichnet, der Schüler als „Schulsohn“.5 Sowohl in Ägypten als auch in Mesopotamien fand der Unterricht häufig in dieser „Vater-Sohn“-Form statt. Auch in der hebräischen Bibel werden Lehrer (Priester) als „Vater“ bezeichnet (Judg. 17:10; 18:19), und die Beziehung zwischen Lehrer und Schüler (z. B. Elia und Elisa) wird durch „Vater“ und „Sohn“ ausgedrückt (2. Kön. 2:3, 12). Darüber hinaus spricht der Weise in den ersten Kapiteln des Buches der Sprüche seinen Schüler regelmäßig als „mein Sohn“ an. Wenn ein Kind heute in einem traditionellen jüdischen Haushalt für seine Eltern betet, spricht es sie mit „mein Vater, mein Lehrer“ und „meine Mutter, meine Lehrerin“ an.

In biblischen Zeiten war der Vater – und nicht Lehrbücher, audiovisuelle Medien oder bunte Klassenzimmer – das wichtigste Instrument im Lernprozess. Als Lehrer seiner Kinder diente der Vater als lebendiger und dynamischer Vermittler der göttlichen Wahrheit. Er konnte nicht durch eine Bibel ersetzt werden – es gab keine Bibeln. In Anwendung dieses Prinzips auf die heutige Herausforderung der biblischen Erziehung hat Heschel festgestellt, dass „wir mehr als alles andere keine Lehrbücher, sondern Lehrpersonen brauchen. Es ist die Persönlichkeit des Lehrers, die der Text ist, den die Schüler lesen; der Text, den sie nie vergessen werden.“

Das grundlegende Ziel der jüdischen elterlichen Erziehung war die Weitergabe eines historischen und ethischen Erbes. Der Talmud hebt diese Verpflichtung des Vaters, seine Kinder zu unterrichten, besonders hervor: „Der Vater ist verpflichtet, seinen Sohn zu beschneiden, … ihn die Tora zu lehren, ihm eine Frau zu nehmen und ihn ein Handwerk zu lehren“ (Kidduschin 29a). Für einen Großvater war es der Inbegriff persönlicher religiöser Befriedigung, einen Enkel einen Teil der Tora rezitieren zu hören (siehe Jerusalemer Talmud, Schabbat 1:2). Von allen 613 Geboten in der Tora war also keines wichtiger für das Verständnis des jüdischen Erbes des Lernens als diese Worte: „Lehre sie deine Kinder und ihre Kinder nach ihnen“ (Dtn 4,9; vgl. Ps 78,1-8).

Zur häuslichen Erziehung gehörte auch der Erwerb einer geeigneten Fertigkeit, eines Handwerks oder eines Handels, um den Lebensunterhalt zu verdienen. Ein Sohn lernte oft als Lehrling seines Vaters (Mischna, Kidduschin 4:14). Söhne wurden auch in den Fertigkeiten des Ackerbaus und der Schafspflege unterrichtet (1 Sam. 16:11). Eine Tochter blieb in der Regel bei ihrer Mutter, um verschiedene häusliche Tätigkeiten wie Weben und Kochen zu erlernen (Spr 31:13ff.). Da Musik und Tanz bei den Hebräern weit verbreitet waren, müssen viele Eltern ihre Kinder auch in diesen Bereichen unterrichtet haben (vgl. Exodus 15,1-21; 32,19; Dtn 31,30-32,47; Lk 15,25 usw.).

Im alten Israel gab es kein formelles Schulsystem oder -netz, und eine professionelle Ausbildung war für die breite Masse nicht ohne weiteres zugänglich. Infolgedessen war die Bildung recht vielfältig und hauptsächlich informell. Das Elternhaus blieb die Hauptquelle des Lernens, aber auch andere wichtige Bildungsinstanzen beeinflussten die Gesellschaft. Dazu gehörten der Priester, der Prophet und der weise Mann (vgl. Jer 18,18).

Marvin R. Wilson – Unser Vater Abraham – Jüdische Wurzeln des christlichen Glaubens

Wenn Eltern ihr Familienleben gemäß dem Wort Gottes strukturieren, dann lernen die Kinder, negative oder destruktive Impulse in konstruktive Problemlösungen zu verwandeln. Die folgenden Strategien können deinem Kind helfen, ein barmherziger, liebevoller und selbstsicherer Erwachsener zu werden.
• Höre deinem Kind aufmerksam zu, nicht nur mit deinen Ohren, sondern auch mit deinem Herzen. Bemühe dich, das Herz jedes Kindes kennen zu lernen. Frage es nach seinen Träumen und Wünschen, Gefühlen und Ängsten, Vorlieben und Abneigungen. Höre zu, ohne das Kind zu verurteilen, in der Hoffnung, es zu verstehen (Jakobus 1,19).
• Gestalte dein Familienleben nach Gottes Vorstellungen. Wenn die Familie von frommen Eltern kontrolliert wird, dann werden viele Einflüsse, die in Kindern negatives Verhalten und Zorn bewirken, von vornherein ausgeschaltet (Sprüche 1,8).
• Liebe deinen Ehepartner offen und bedingungslos. Die Beziehung der Eltern zueinander spiegelt sich häufig in der Beziehung ihrer Kinder zu anderen Menschen wider. Die beste Möglichkeit, einem Kind Geborgenheit zu vermitteln, besteht darin, deinen Ehepartner zu lieben (Epheser 5,33).

Hunt – Handbuch für biblische Seelsorge

weitere Bibelübersetzungen und Kommentare 2020

was verraten deine Worte? – II

Ein redlicher Mensch denkt stets an das Recht; ein unredlicher plant nichts als Betrug. Was Unheilstifter sagen, ist ein tödlicher Hinterhalt; aber die Worte redlicher Menschen retten aus Todesgefahr.
Gute Nachricht Bibel 2018 – Sprichwörter 12,5–6

Was Gerechte überlegen, führt zum Recht, / Ungerechte denken sich Betrügereien aus. Das Reden von Gottlosen ist wie ein Lauern auf Blut, / Wahrheitsliebende retten sich mit ihrem Mund.
Neue evangelistische Übersetzung 2019 – Sprüche 12,5–6

weitere Übersetzungen und Kommentare 2020

Die Gedanken der Gerechten sind Recht, die Überlegungen der Gottlosen sind Betrug.“
Unsere Gedanken und Überlegungen entscheiden über unsere Worte und Taten. Entspringen sie aus dem uns von Gott geschenkten neuen Leben, sind sie „Recht“. Entspringen sie unserer sündigen Natur, sind sie „Betrug“, also für uns und andere irreführend. Paulus ermahnt die Korinther, „jeden Gedanken gefangen [zu] nehmen unter den Gehorsam des Christus“ (2. Kor 10,5).
► Vergessen wir nie, dass Gott stets Einblick in unsere Gedanken hat, schon bevor wir sie aussprechen oder ausführen (Ps 139,2–4)!

12,6 „Die Worte der Gottlosen sind ein Lauern auf Blut; aber der Mund der Aufrichtigen errettet sie.“
Eben ging es um unsere Gedanken und Überlegungen, jetzt um die Worte unseres Mundes. Worte offenbaren, was im Herzen ist, „denn aus der Fülle des Herzens redet sein Mund“ (Lk 6,45).
Die Gottlosen haben es sich zum Ziel gesetzt, durch verletzendes oder lügnerisches Reden die Existenz einer Person zu vernichten (Spr 11,9). David hat dies mehrfach erfahren und klagt: „Mitten unter Löwen ist meine Seele …, unter Menschenkindern, deren Zähne Speere und Pfeile sind und deren Zunge ein scharfes Schwert ist“ (Ps 57,5).
Doch der „Mund der Aufrichtigen“ verteidigt diese verunglimpften Personen und „errettet“ sie dadurch vor dem Untergang.
Eine andere Deutung ist, dass der Mund der Aufrichtigen sie selbst „errettet“ (FußEÜ). Ihre Aufrichtigkeit ist entwaffnend, so dass man sie laufen lässt (Apg 4,13.14).
■ Was unser Heil („Errettung“) angeht, sagt Paulus: „Mit dem Herzen wird geglaubt zur Gerechtigkeit, mit dem Mund aber wird bekannt zum Heil“ (Röm 10,10).

Leben in Weisheit: Das Buch der Sprüche Vers für Vers praxisnah erklärt

Die Pläne der Gerechten und der Bösen sind einander diametral entgegengesetzt. Dieses Sprichwort ist begrifflich mit V. 2 verbunden: Beide sprechen von den Plänen der Bösen, aber hier sind sie auf die Perversion der Gerechtigkeit gerichtet. Pläne (vgl. 6:18) und Führung (vgl. S. 96) klingen ähnlich und teilen das semantische Feld, das sich auf Absichten und Pläne zur Erreichung eines Ziels bezieht. Die Pläne der Gerechten (siehe S. 96) zielen aus ihrer Frömmigkeit und Ethik heraus auf Gerechtigkeit ab (siehe 97-98), aber die Pläne der Bösen (siehe S. 109110) zielen auf Betrug (mirmār; siehe 11:1), was bedeutet, dass die Intriganten in V. 2 auf Ungerechtigkeit abzielen. Um erfolgreich zu sein, erfordern egoistische Ziele Täuschung (vgl. Jer. 17,9; Mt. 15,19).

Das nächste Sprichwort zeigt, wie diese gegensätzlichen Pläne in die Tat umgesetzt werden. Darin begegnet der Sohn erneut der Verführerin (siehe S. 119-124) und den Sündern (1:10-19; 2:12-15; 4:14-19; 6:12-19), die sich beide durch eine verdrehte Sprache auszeichnen (siehe 10:32). Die trügerischen Pläne böser Menschen (siehe S. 109-110) werden durch ihre tödlichen Worte (siehe 10:19) konkretisiert. Sowohl der Inhalt ihrer Worte (z. B. falsche Anschuldigungen, Bestechungsgelder usw.; siehe 1:11-14; 10:11, 18) als auch der Stil ihrer Worte (z. B. finstere Signale, Passwörter und brennende Rhetorik; siehe 6:12-13; 10:10; 16:27) zielen darauf ab, die Unschuldigen zu töten. Metaphorisch gesehen ist ihre Rede ein blutiger Hinterhalt (siehe 1:11), was bedeutet, dass sie ahnungslose, unschuldige und rechtschaffene Bürgerinnen und Bürger in die Falle locken und töten (1:10-14; 11:5-7; vgl. 1. Kön. 21:1-14). Ihren Worten stehen jedoch die entscheidenden, erlösenden Worte aus dem Mund [vgl. 4,5] aufrechter Menschen gegenüber (vgl. S. 98). Das epigrammatische Sprichwort beabsichtigt keinen Gegensatz zwischen der Rettung durch Gott im Himmel (16:3, 7; 18:10) und durch Gerechtigkeit auf der Erde (10:2; 11:4, 6). Befreit sie (siehe 2:12) bedeutet, die unschuldigen und rechtschaffenen Bürgerinnen und Bürger, einschließlich der Befreier selbst, vor dem Tod zu bewahren (vgl. 11:6a; 12:7; vgl. Matthäus 22:34, 35, 46; Lukas 21:14, 15; Apostelgeschichte 4:13, 14). Die Aufrechten tun dies direkt durch ihre rechtzeitige Rede vor Gericht und indirekt durch ihren Rat und ihre Lehre (vgl. 10,11a; 11,30; 18,21a). Die Abfolge der Parallelen deutet darauf hin, dass die edlen Pläne und geradlinigen Worte der Gerechten über die trügerischen und tödlichen Pläne und Worte der Bösen siegen werden (vgl. 10,14).

The New International Commentary on the Old Testament – Das Buch der Sprüche

Folgende Anregungen können uns helfen, unsere Gedanken tatsächlich unter den Gehorsam des Christus gefangen zu nehmen:
• Wir sollten nicht vergessen, dass unser Gott unsere Gedanken kennt und beurteilt. Menschen bleibt es verborgen, was wir denken, Gott nicht. „Der Herr kennt die Gedanken des Menschen …“ (Ps 94,11).
• „Denn das Wort Gottes ist lebendig und wirksam und schärfer als jedes zweischneidige Schwert … ein Beurteiler der Gedanken und Überlegungen des Herzens“ (Heb 4,12). Auch hier werden Herz und Gedanken miteinander verbunden. Der Maßstab für die Qualität der Gedanken und Überlegungen des Herzens sind nicht wir selbst, sind nicht die Menschen, sondern ist das Wort Gottes.
• Wir sollten unseren Gott immer wieder darum bitten, uns zu erforschen, unser Herz zu prüfen und unsere Gedanken zu erkennen (s. Ps 139,23). In Gemeinschaft mit Ihm können – und sollen – wir prüfen, wie es um unsere Gedankenwelt bestellt ist. Es mag sein, dass tief im Herzen Gedanken schlummern, die uns kaum bewusst sind, aber die doch plötzlich aufbrechen und uns verunreinigen können, wenn wir ihnen Raum geben. Wir sollten damit im Gebet zu unserem Gott gehen.
• Böse und schlechte Gedanken müssen wir genauso verurteilen, wie wir böse Taten verurteilen müssen – je früher, desto besser. Es handelt sich um Sünden. Deshalb gilt:
„Wer seine Übertretungen verbirgt, wird kein Gelingen haben; wer sie aber bekennt und lässt, wird Barmherzigkeit erlangen“ (Spr 28,13).
Sündige Gedanken müssen aus dem Herzen verbannt werden. Je tiefer sie sich einnisten, umso schwieriger wird es, sie auszureißen.
• Es gibt zwar Gedankenlosigkeit, aber keinen gedankenleeren Kopf. In wachem Zustand sind wir in unseren Gedanken (fast) immer mit irgendetwas beschäftigt. Die Frage lautet nur: womit? Paulus fordert die Philipper auf, gedanklich mit guten und positiven Dingen beschäftigt zu sein: „Im Übrigen, Brüder, alles, was wahr, alles, was würdig, alles, was gerecht, alles, was rein, alles, was lieblich ist, alles, was wohllautet, wenn es irgendeine Tugend und wenn es irgendein Lob gibt, dies erwägt“ (Phil 4,8). Das können wir direkt in den Lebensalltag übertragen – egal, wo wir sind und egal, was uns gerade beschäftigt.
• Wir haben die Gedanken mit einer Quelle verglichen. Es ist wichtig, dass die Quelle nicht verschmutzt wird. Unsere Gedanken werden geprägt durch das, was wir in uns aufnehmen. Vieles nehmen wir über die Augen auf, einiges über die Ohren. Wir können nicht erwarten, dass unsere Gedanken rein sind, wenn wir unseren Geist mit unreinen Dingen füttern (Stichworte sind z. B. Internet, Musik, Filme, Literatur). Wir können nicht erwarten, dass unsere Gedanken und unsere Gesinnung dem Herrn gefallen, wenn wir sie nicht unter seinen Gehorsam gefangen nehmen.
Entscheidend ist, dass unsere Gedankenwelt durch Christus geprägt wird. Seine Gesinnung (seine Denkart) sollte in uns sein (s. Phil 2,5). Dann lernen wir von Ihm und werden Ihm ähnlicher.

Bleib in mir 2022

Also Hände weg, wenn du aufgeforderst wirst, dich nicht mit anderen über Gottes Wort auszutauschen! Also Hände weg, wenn Dinge dir geboten werden, die du nicht selbst in Gottes Wort wirklich so liest. Also Hände weg, wenn du Geld spenden sollst…

Und wie 2020 geschrieben:

Gerade vor ein paar Stunden bei Twitter von einem Pastor gelesen:
Das Predigen des Evangeliums ist nicht:
Dich selbst lieben
Dich selbst finden
Du bist es wert.
Das Predigen des Evangeliums ist:
Hasse dich (Lukas 14:26)
Verleugne dich selbst (Matthäus 16,24)
Christus ist es wert, gerettet zu werden (Römer 10:9)