Kategorie: Fragen zur Bibel

Brunnenquell des Lebens

Denn bei dir ist der Quell des Lebens, in deinem Lichte werden wir das Licht sehen.
Elberfelder 1871 – Ps 36,10

bei dir ist der Brunnquell des Lebens, in deinem Lichte sehen wir das Licht.
Bruns 2013 – Psalm 36,10

Denn bei Dir ist des Lebens Born, in Deinem Lichte sehen wir Licht.
Tafelbibel – Ps 36,10

Denn bei dir ist die Quelle des Lebens, (Wo Gottes Gnade waltet, da ist das wahre Leben.) / In deinem Lichte schauen wir das Licht. (Von Gott erleuchtet, empfangen wir wahre Erkenntnis. Vgl. „Leben und Licht“ im Evangelium nach Johannes (z.B. 1,4).)
Ludwig Albrecht – Psalm 36,10

Das Ergebnis dieser Einstellung ist der Segen für den Gläubigen (vgl. das Ergebnis der Lebenseinstellung eines gottlosen Menschen, V. 3-5 ). Die treue Liebe Gottes (vgl. V. 6.11 ) ist kostbar, denn der Mensch kann seine Zuflucht zum Herrn nehmen, wie die Küken unter den Flügeln ihrer Mutter Schutz suchen (V. 8 ; vgl. Ps 17,8; 57,2; 61,5; 63,8; 91,4 ). Anschließend gebrauchte der Psalmist das Bild des Tempels, um auszudrücken, daß der Gläubige im Haus Gottes ( Ps 36,9 ) versorgt wird. Darüber hinaus wird im folgenden auf den Garten Eden und die Schöpfung angespielt: Das Trinken aus dem Quell der Wonne („Wonne“ bedeutet im Hebr. „Eden“) und Leben und Licht (d. h. Verständnis, Freude und Leben) kommen von Gott, der Quelle aller Dinge. So wird also das Leben eines Gläubigen der Verdorbenheit des Gottlosen gegenübergestellt und durch die Sicherheit im Herrn, die überreiche Versorgung, das Leben und das Verständnis in der Gegenwart Gottes charakterisiert.

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Denn bei dir ist die Quelle des Lebens. Dieser Satz bestätigt den vorhergehenden Gedanken, dessen Erkenntnis für uns so nützlich ist, dass es gar nicht mit Worten ausgedrückt werden kann. Denn da die Ungläubigen auch die besten Gaben Gottes durch ihren gottlosen Missbrauch entheiligen, so würde es für uns, falls wir den oben beschriebenen Unterschied nicht beachten, besser sein, hundertmal in Mangel unterzugehen, als reichlich durch die Wohltätigkeit Gottes genährt zu werden. Da die Ungläubigen es also durchaus nicht anerkennen, dass sie in Gott leben, weben und sind, sondern sich vielmehr einbilden, durch eigene Kraft zu bestehen, so versichert David hier im Sinne der Frommen und gleichsam in ihrem Namen, dass in Gott die Quelle des Lebens ist. Damit gibt er eben zu verstehen, dass wir außer ihm auch nicht das geringste Leben finden können, denn alles Leben fließt aus seiner Gnade. Das Bild vom Licht hat besonderen Nachdruck. Es erinnert uns daran, dass die Menschen des Lichts entbehren, wenn Gott es ihnen nicht strahlen lässt. Wenn dies schon von dem Lichte des gegenwärtigen Lebens gilt, wie sollten wir dann das himmlische Leben schauen können, wenn Gott uns nicht erleuchtet? Es ist nämlich wohl zu beachten, dass die Menschen von Natur wenig Einsicht besitzen, so dass, obgleich das Licht in die Finsternis hineinleuchtet, die Finsternis es doch nicht begreift. Wenn wir daher erleuchtet werden, so ist dies eine übernatürliche Gabe. Indessen merken es nur die Gläubigen, dass die Menschen das Licht von Gott entlehnen müssen, wenn sie nicht in dichter Finsternis bleiben wollen.

Jean Calvin – Aus dem Psalmenkommentar

Denn bei dir ist der Brunnen des Lebens; In deinem Licht sehen wir Licht. ADONAI ist die Quelle allen Lebens und er beleuchtet das Leben der Menschen, damit sie in Fülle gelebt werden können. Dieser Vers wird zitiert, wenn der Tallit (Gebetsschal) als Teil der täglichen Gebete angelegt wird.

Die vollständige jüdische Studienbibel: Notizen

Todesfurcht?

Weil nun die Kinder Blutes und Fleisches teilhaftig sind, hat auch er gleicherweise (O. in ähnlicher Weise) an denselben teilgenommen, auf daß er durch den Tod den zunichte machte, der die Macht des Todes hat, das ist den Teufel, und alle die befreite, welche durch Todesfurcht das ganze Leben hindurch der Knechtschaft (O. Sklaverei) unterworfen (O. verfallen) waren.
Elberfelder 1871 – Hebräer 2,14–15

Weil also die Kinder am Blut und Fleisch teilhaben, hat auch er selbst sich gleichermaßen an ihnen beteiligt, um durch [seinen] Tod den zu entmachten, der die Gewalt über den Tod hat (das heißt: den Teufel), und all diejenigen zu befreien, die aus Furcht vor dem Tod ‹zeit ihres Lebens› (wärend dem ganzen Lebens) der Sklaverei unterworfen waren.
Leonberger Bibel – Hebr 2,14–15

Die Kinder von Gott, also die Leute, die an ihn glauben, sind ja normale Menschen, mit Muskeln und Knochen, darum wurde Jesus auch ganz normal als ein Mensch geboren. Nur so war es möglich, dem Feind Gottes, dem Satan, eine endgültige Niederlage beizupulen. Denn der hatte bis dahin das Sagen über den Tod. Nur so konnte er die Leute befreien, die ihr Leben lang irre Angst vor dem Tod hatten.
VolxBibel – Hebr 2,14–15

Mal eine spannende Frage: wer von den Menschen, die du kennst, glaubt folgendes?

Nirgends in der Schrift wird gelehrt, dass Engel unsterblich seien, noch auch, dass die wiederhergestellte Menschheit unsterblich sein werde. Im Gegenteil, Unsterblichkeit wird nur der göttlichen Natur zugeschrieben – ursprünglich Jehova, dann unserem Herrn Jesus in seinem gegenwärtigen hoch erhöhten Stand, und endlich durch Verheißung der Kirche, dem Leibe Christi, wenn er mit ihm verherrlicht sein wird. – 1 Timotheus 6:16; Johannes 5:26; 2 Petrus 1:4; 1 Korinther 15:53, 54

In der Tatsache; dass Satan, der einst ein Mächtiger unter ihnen war, vernichtet werden soll haben wir nicht nur einen Beweis dafür, dass Unsterblichkeit allein der göttlichen Natur eigen ist, sondern auch dafür, dass Engel sterblich sind. Die Tatsache, dass der Satan vernichtet werden kann, beweist, dass Engel sterblich sind (Hebräer 2:14). (Diese Stelle wird in der Elberfelder Übersetzung im Einklang mit der englischen und anderen wie folgt wiedergegeben: „Auf dass er durch den Tod den zunichte mache, der die Macht des Todes hat, das ist der Teufel.“)

Charles Taze Russell im Jahr 1886 – Der göttliche Plan der Zeitalter

Aber nun schauen wir uns an, was die Stelle aus Hebräer bedeutet:

Diese Kinder wurden jedoch einst von Satan, ihrem Feind, in Knechtschaft gehalten. Weil sie Menschen sind, mußte der „Anfänger des Heils“ ebenfalls Mensch werden. Er mußte für sie sterben, um sie zu erlösen, denn nur so war er in der Lage, dem Teufel (die Macht) zu nehmen. Damit ist nicht gemeint, daß Satan nicht mehr existiert oder nicht mehr in der Welt aktiv ist. Die Wendung „die Macht nehmen“ (katargEsE) bedeutet nur, daß er keine Macht mehr hat über die, die Christus erlöste. Daß der Teufel als der beschrieben wird, der Gewalt über den Tod hatte, heißt, daß er die Furcht vor dem Tod dazu ausnützt, um die Menschen unter seine Herrschaft zu bringen. Oft treffen Menschen aus ihrem starken Selbsterhaltungstrieb heraus moralisch falsche Entscheidungen. Die Leser des Hebräerbriefes werden deshalb daran erinnert, daß sie nicht länger Knechte des Teufels sind und dem Tod mit demselben Gottvertrauen entgegengehen können, wie es ihr Herr tat.

In welche Nöte und Bedrängnisse sie auch geraten, ihr Herr kann ihnen helfen, denn er nimmt sich nicht der Engel an, sondern der Kinder Abrahams. Der Ausdruck „Kinder Abrahams“ ist vielleicht ein Hinweis darauf, daß die Adressaten des Hebräerbriefes Juden waren, wenngleich sich im geistlichen Sinn auch Heidenchristen zu den „Kindern Abrahams“ zählen konnten (Gal 3,29). Die Hilfe, die der Herr seinen Anhängern zukommen läßt, gründet sich auf die Tatsache, daß er in allem seinen Brüdern gleich wurde (Hebräer 2,17), und zwar sowohl durch seine Menschwerdung als auch durch sein Leiden. In diesem Zusammenhang taucht auch zum ersten Mal der Gedanke der Priesterschaft Jesu auf, der später genauer ausgeführt wird. Zunächst wird lediglich festgestellt, daß die Identifikation mit „seinen Brüdern“ Jesus zu einer Priesterschaft befähigte, die sowohl von Erbarmen als auch von Treue vor Gott getragen ist. Die Grundlage dieser Priesterschaft ist es, zu sühnen die Sünden des Volkes. Auch davon ist später noch ausführlicher die Rede.
Der Abschnitt schließt mit dem Ausdruck der Hoffnung, daß der Herr in seiner Funktion als Priester denen, die versucht werden (V. 18), helfen kann, weil er selbst in seinem Leiden die Erfahrung der Versuchung durchlebt hat. Die behandelten Themen sind damit noch nicht abgeschlossen, doch es ist eindeutig klargestellt, daß der „Anfänger des Heils“ in der Tat für seine Aufgabe – die, die ihm anhängen, zur Teilhabe an seiner künftigen Herrlichkeit zu führen – „vollendet“ wurde.

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Weil Gottes Kinder Menschen sind – aus Fleisch und Blut -, wurde Jesus auch Fleisch und Blut, indem er in menschlicher Form geboren wurde. Denn nur als Mensch konnte er sterben, und nur durch Sterben konnte er die Macht des Teufels brechen, der die Macht des Todes hatte. NLT Nachdem der Schriftsteller seinen Fall aufgebaut hatte, dass Christus ein Mensch geworden war, erklärte er, warum eine solche Assoziation und Identität wichtig sind. Der Tod ist die gemeinsame Angst und endgültige Erfahrung aller Menschen, und nur als Mensch, der aus Fleisch und Blut besteht, kann Christus sterben. Ironischerweise musste Christus sterben, um den Tod zu besiegen – nur durch Sterben konnte er die Macht des Teufels brechen, der die Macht des Todes hatte. Sein Tod und seine Rückkehr ins Leben zeigten, dass der Tod besiegt worden war: „Denn wir wissen, dass Christus, seit er von den Toten auferweckt wurde, nicht wieder sterben kann; Der Tod beherrscht ihn nicht mehr “(Römer 6: 9 NIV). Wie hat der Teufel „die Macht des Todes“? Warum sterben Menschen immer noch, wenn Jesus den Tod besiegt hat? Paulus erklärte es folgendermaßen: „So wie die Sünde durch einen Menschen in die Welt kam und der Tod durch die Sünde kam,… breitete sich der Tod auf alle aus, weil alle gesündigt haben“ (Römer 5,12 NRSV). Sünde und Tod sind miteinander verbunden: Sünde führt zum Tod. Nur wenn Christus zuerst die Kraft der Sünde bricht, kann er dann die Kraft des Todes brechen. Er erreichte sowohl durch seinen Tod als auch durch seine Auferstehung. In diesen Taten versetzte Christus sowohl Satan als auch dem Tod den letzten Schlag. In Johannes 3: 8 wird zunächst erklärt: „Wer das Sündige tut, ist vom Teufel, weil der Teufel von Anfang an gesündigt hat. Der Grund, warum der Sohn Gottes erschien, war, das Werk des Teufels zu zerstören “(NIV). Obwohl Satan immer noch große Macht über diese Welt hat, ist er tödlich verwundet. Gott lässt Satan arbeiten, begrenzt ihn aber (siehe Hiob 1:12; 2: 6; Epheser 4:27; 6:11; 1. Timotheus 3: 7; Jakobus 4: 7; 1. Petrus 5: 8–9). So wie die Erlösung jetzt teilweise verwirklicht ist und später im Reich Gottes vollständig verwirklicht wird, so ist Satan immer noch am Werk, wird aber eines Tages zerstört werden (Offenbarung 20, 10).
Als Gottes Sohn Fleisch annahm, nahm er aus reiner Gnade wahrhaftig und körperlich unser Sein, unsere Natur, uns selbst an. Dies war der ewige Rat des dreieinigen Gottes. Jetzt sind wir in ihm. Wo er ist, sind wir auch, in der Menschwerdung, am Kreuz und in seiner Auferstehung. Wir gehören zu ihm, weil wir in ihm sind. Dietrich Bonhoeffer

Lebensanwendungs-Bibelkommentar

Dies analysiert explizit die Arbeit des Messias, die Natur der Menschheit auf sich zu nehmen (vgl. S. 2: 6–8). „Denn der Messias selbst ist für Sünden gestorben, ein Gerechter im Namen ungerechter Menschen, damit er dich zu Gott bringt“ (1 Kefa 3:18). Auf diese Weise betrog er denjenigen, der die Macht über den Tod hatte (dh den Gegner Satan, wie in Mt 4,1N erklärt). Denn Satan hat die Macht, den Tod zu verursachen, hat aber kein Recht, ihn jemandem zuzufügen, der sich seinen Versuchungen widersetzt und nicht sündigt (2: 17–18, 4: 14–16 & N, Mt 4: 1–11 & NN), weil der Tod das ist Strafe für die Sünde (Genesis 2:17; Ro 5: 12–21N). Hat Jeschua Satan unwirksam gemacht? Obwohl Satan weiterhin Macht ausübt, sind seine Tage gezählt und er wird letztendlich zerstört. Siehe Lk 10,18; Rv 12: 9; 20: 2, 10. 15 Nicht jeder gibt seine Angst vor dem Tod zu. Elizabeth Kubler-Ross schreibt, als wäre der Tod nur ein Übergang von einer Lebensform zur anderen; Viele Religionen lehren dasselbe. Für Ungläubige ist das eine Schlinge und eine Täuschung. Für Gläubige ist es wahr, besser als sie oder diese Religionen es sich vorstellen können.

David H. Stern – Kommentar zum jüdischen Neuen Testament

Wahres Auferstehungsleben Die zweite Art der Auferstehung von den Toten ist die Art des Auferstehungslebens, bei der man nicht mehr dem Tod unterworfen ist (Röm 6,9). Wahres Auferstehungsleben bedeutet, dass eine Person nicht mehr in der Lage ist, physisch zu sterben, weil sich die Natur des auferstandenen Körpers verändert hat. Bisher ist Jesus der einzige, der auf diese Weise auferstanden ist. Er ist der einzige, der die zweite Art der Auferstehung durchgemacht hat, die des Auferstehungslebens. Deshalb wird Jeschua die erste Frucht der Auferstehung genannt (1. Korinther 15:23; Kol. 1:15, 18; Offb. 1: 5). Kritiker haben oft das Gefühl, dass diese Aussage widersprüchlich ist, denn wie könnte Jesus die ersten Früchte der Auferstehung genannt werden, da es andere gab, die vor ihm auferstanden waren. Aber alle anderen, die vor Jeschua auferstanden waren, erlebten die erste Art der Auferstehung, die lediglich eine Wiederherstellung des natürlichen Lebens darstellte. Jesus ist der einzige, der die zweite Art der Auferstehung durchgemacht hat, das wahre Auferstehungsleben, also ist er nicht länger dem Tod unterworfen. Deshalb wird er die ersten Früchte der Auferstehung genannt, dh die ersten, die zum Leben der Auferstehung auferstehen. Der vielleicht beste Weg, um die Mittel des wahren Auferstehungslebens gegenüber dem Wiederherstellungsleben zu erklären, ist die Art und Weise, wie es in Hebräer 2:14 angegeben ist, wo uns gesagt wird, dass Jeschua durch den Tod gegangen ist. Bei der ersten Art der Auferstehung, der Auferstehung zurück zum natürlichen Leben, tritt man aus dem Bereich des physischen Lebens in den Bereich des physischen Todes ein. Wenn er auferstanden ist, kehrt er einfach in den Bereich des physischen Lebens zurück: vom physischen Leben zum physischen Tod und zurück zum physischen Leben. In Hebräer 2:14 heißt es, dass Jesus nicht nur aus dem Tod herausgekommen ist, sondern durch den Tod gegangen ist, und das ist der Schlüssel. Er ging vom Bereich des physischen Lebens zum Bereich des physischen Todes und ging dann durch den Tod in den Bereich des Auferstehungslebens über. Aus dem Tod herauszukommen ist nur die erste Art der Auferstehung; aber durch den Tod zu gehen führt zur zweiten Art der Auferstehung, der des wahren Auferstehungslebens.

Arnold Fruchtenbaum – Die Sammlung messianischer Bibelstudien

Herzenskenner

Dann beteten sie: »Herr, du kennst die Menschen durch und durch. Zeige uns, welchen von diesen beiden du ausgewählt hast!
Gute Nachricht Bibel – Apg 1,24

Und sie beteten und sprachen: Du, Herr, Herzenskündiger aller, zeige von diesen beiden den einen an, den du auserwählt hast, um das Los dieses Dienstes und Apostelamtes (Eig dieser Apostelschaft) zu empfangen, von welchem Judas abgewichen ist, um an seinen eigenen Ort zu gehen.
Elberfelder 1871 Apostelgeschichte 1,24–25

Dann beteten sie und sagten: „O Jehova, du kennst die Herzen aller. Zeig uns, welchen von diesen beiden Männern du ausgewählt hast.
neue Welt Übersetzung – 2018 – Apg 1,24

Anschließend sagten sie alle zu Gott: „Herr, du hast die meiste Ahnung, was Menschen angeht. Du musst uns jetzt zeigen, wen du von den beiden dabeihaben willst. Wer soll die Aufgaben machen, die Judas vorher erledigt hat?
VolxBibel – Apg 1,24

In Vers 23 werden uns die Namen von zwei anwesenden Männern genannt, die sich qualifiziert haben: Und sie haben zwei vorgeschlagen, Joseph namens Barsabbas, der den Nachnamen Justus trug, und Matthias. Von den hundertzwanzig Menschen in diesem Raum waren nur zwei, die alle Voraussetzungen erfüllten, um von der Taufe Johannes bis zu seiner Himmelfahrt mit Jeschua zusammen zu sein, und Augenzeugen der Auferstehung waren. Der erste war bekannt als Joseph oder unter seinem hebräischen Namen Josef und wurde auch Barsabbas genannt, was „Sohn des Sabbats“ bedeutet. Sein Nachname war Justus, und dies war sein römischer Name. Der zweite Name ist Matthias, der gleiche wie Matthäus, was „ein Geschenk“ oder genauer „ein Geschenk Jehovas“ bedeutet. In den Versen 24–25 greifen sie nun mit diesen beiden vorgebrachten Männern zum Gebet zurück: Und sie beteten und sprachen: Du, Herr, der die Herzen aller Menschen kennt, zeige von diesen beiden den, den du gewählt hast Nehmen Sie den Platz in diesem Dienst und Apostelamt ein, von dem Judas abgefallen ist, damit er an seinen eigenen Platz gehen kann. Das Gebet weist darauf hin, dass dies in Vers 24 Gottes Wahl sein soll. Beachten Sie genau, was sie gebetet haben. Sie haben nicht darum gebetet, dass Gott wählt, welche der beiden, weil Gott bereits gewählt hat. Das Gebet war, dass Gott offenbarte, welche Wahl er getroffen hatte. Gott hatte bereits ausgewählt, welcher der beiden Männer bereits die Rolle des zwölften Apostels innehatte. Sie baten nur darum, dass Gott offenbarte, wer diese Wahl war. Sie sprachen Gott an: Du, Herr, und wiesen auf Gottes Allwissenheit hin: die die Herzen aller Menschen kennen. Das griechische Wort bedeutet hier, dass er „der Sucher des Herzens“ ist, er ist „der Herzenssucher“. Die Bitte lautet: Angesichts der Tatsache, dass Sie allwissend sind, kennen Sie die Herzen dieser beiden Männer und zeigen uns, welchen dieser beiden Männer Sie ausgewählt haben. Sie erkannten, dass Gott bereits die Wahl getroffen hatte, und ihr Gebet war, dass er die Wahl offenbarte, die er bereits getroffen hatte. In Vers 25 bringen sie den Zweck zum Ausdruck: den Platz in diesem Dienst und Apostelamt einzunehmen, von dem Judas abgefallen ist, damit er an seinen eigenen Platz gehen kann, der zum Verderben führen sollte. Dies zeigt deutlich, dass Judas nie gerettet wurde, sondern für immer zum Feuersee bestimmt ist. In Vers 26 lesen wir über die Wahl, die Gott getroffen hat: Und sie gaben ihnen viel; und das Los fiel auf Matthias; und er wurde mit den elf Aposteln gezählt. Das Mittel, mit dem Gott seine Wahl klar machte, war, dass sie ihnen viel gaben. Dies war eine gültige alttestamentliche Methode zur Bestimmung des Willens Gottes (Lev. 16: 8; Josh. 14: 2; Neh. 10:34; 11: 1). Dies war eine göttliche Methode, denn Sprüche 16:33 lehren: Das Los wird in den Schoß geworfen; Aber die ganze Verfügung darüber ist von Jehova. Mit anderen Worten, Gott hat seinen Willen auf diese Weise offenbart. Somit war es eine gültige Methode. Was war die Methode konkret? Die Namen der beiden Männer wurden auf Steine ​​geschrieben und dann in eine Art Gefäß gelegt. Das Gefäß wurde geschüttelt, bis einer der Steine ​​herausfiel. Und derjenige, der in diesem Fall herausfiel, war derjenige, auf dem Matthias ‚Name stand. Das Ergebnis war, dass das Los auf Matthias fiel. Einige stellen das Recht der Apostel in Frage, diese Methode anzuwenden, aber es war zu diesem Zeitpunkt eine legitime Methode. Denken Sie daran, dass der permanente, innewohnende Geist erst ab Apostelgeschichte 2 kommt. Danach werden sie diese Methode nicht mehr benötigen, aber die Ereignisse in Apostelgeschichte 1 haben sich zuvor ereignet, und es war immer noch eine legitime, gültige Methode, um Gottes Willen zu bestimmen. Dies ist das letzte Mal in der biblischen Geschichte, dass das Gießen von Losen angewendet wurde, denn mit dem Kommen des Heiligen Geistes in Apostelgeschichte 2 und der ständigen Innewohnung des Heiligen Geistes unter allen Gläubigen können wir jetzt unsere Entscheidungen durch die Führung von treffen der Geist, so dass das Werfen von Losen nicht mehr notwendig ist. Da dies zu diesem Zeitpunkt eine gültige Methode war, kam die Ernennung: Er wurde mit den elf Aposteln gezählt.

Arnold Fruchtenbaum – Die Sammlung messianischer Bibelstudien

Sie stellten zwei Männer auf, Josef (genannt Barsabbas, mit dem Beinamen Justus) und Matthias. Dann beteten sie (das Gebet war die Anerkennung der Allwissenheit des Herrn; vgl. Ps 139,1-6; Joh 2,24;4,29)und warfen das Los. Dabei wurden die Namen der Männer wahrscheinlich auf Steine geschrieben, die dann in einen Behälter gelegt wurden. Der Name des Mannes, der auf dem Stein stand, der dann beim Schütteln als erster herausfiel, galt als vom Herrn selbst erwählt.
Das ist das letzte Mal in der Bibel, daß der Wille Gottes durch das Los ermittelt wird. Dabei ist zu beachten, daß es hier nicht um eine moralische Entscheidung ging. Die Jünger mußten sich zwischen zwei Männern entscheiden, die anscheinend beide die gleichen Qualifikationen besaßen. Das Losverfahren geht wahrscheinlich auf Sprüche 16,33 zurück, wo geschrieben steht, daß die Entscheidung des Loses eine Entscheidung des Herrn ist.
Manche Theologen sind der Ansicht, daß die Wahl des Matthias im Grunde genommen falsch war. Abgesehen davon, daß sie das Losverfahren an sich mißbilligen, hätte in ihren Augen Paulus den Platz des Judas einnehmen müssen. Diejenigen, die die Wahl von Matthias für richtig halten, führen jedoch ins Feld, daß Mt 19,28 sich an die Juden richtet, während Paulus zu den Heiden gehen sollte (Gal 2,9). Außerdem teilte auch Lukas, Paulus‘ Freund und Begleiter, offensichtlich die offizielle Anerkennung der Zwölf (Apg 2,14;6,2). Die Apostelgeschichte selbst enthält ebenfalls keinerlei Einwand gegen die Wahl des Matthias.

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Die Jünger heißen Gott den Kenner der Herzen; damit sprechen sie aus, warum sie nicht in eigener Wahl diese Entscheidung treffen wollen, sondern sich an Gott wenden, damit er jetzt handle. Sie können ermessen, wann und wie sich diese Männer, von außen her gesehen, zu Jesus hielten. Aber das Inwendige ist allein dem Blick Gottes offen, und doch hängt die treue und fruchtbare Ausrichtung des Apostelwerks von der Gestalt des Herzens ab. Darum möge der Herr, der die Herzen aller kennt, selbst die Entscheidung treffen, wen er als seinen Diener senden will. Nicht auf Ehre und Macht war der Blick der Jünger gerichtet, sondern auf Dienst und Sendung. Die Hoheit ihrer Aufgabe stand freilich hell in ihrem Blick; sie bestand in der Bezeugung des Christus und war daher mit Gottes Ernst und Macht erfüllt. Diese Erkenntnis führte sie aber nicht zu ehrgeiziger und herrschsüchtiger Überhebung; vielmehr halten sie mit klarem Bewusstsein fest, dass ihnen mit ihrer Berufung zum Apostelamt nicht Ehre und Gewalt, sondern Dienst übertragen ist.

Das Los traf Matthias. Aber auch Justus Barsabbas hat Lukas schwerlich bloß der Vollständigkeit wegen mit Namen genannt, sondern deshalb, weil auch er in der Kirche eine hervorragende Arbeit tat. Er gehörte zu denjenigen Christen Jerusalems, an die noch bis ins zweite Jahrhundert hinab eine Erinnerung in der Kirche fortlebte. Der kleinasiatische Bischof Papias hat noch von ihm gesprochen und erzählt, er sei, als er einst Gift trinken musste, wunderbar erhalten worden.

Im späteren Bericht über die Apostel kommt kein zweiter Fall vor, bei dem das Los gebraucht wurde, damit sich dadurch Gottes Wille offenbare. Es wurde in der Kirche oft und nicht ohne Grund hervorgehoben, dass diese Handlung noch vor den Pfingsttag fällt. Nach ihm gibt, wenn die Jünger eines besonderen Befehls des Herrn bedürfen und ihn erbitten, der Geist die Entscheidung. Dann treten die innerlichen Bewegungen der Seele ein, die den Propheten mit der Vollmacht versehen, im Namen Gottes zu sprechen, sei es auf Grund eines Gesichts, sei es auf Grund einer von innen her sich bildenden Gewissheit, die das Merkmal eines göttlichen Zuspruchs hatte. Vor Pfingsten sahen sich die Apostel noch nach einem von außen kommenden Zeichen um, das den Willen des Herrn kundtuen soll. Dazu war nach Anleitung der alttestamentlichen Vorbilder das Los das nächstliegende Mittel; es war in diesem Fall vor Missbrauch dadurch geschützt, dass es mit ernstem Glauben an die Gegenwart und Regierung Gottes und deshalb nicht blindlings, sondern mit sorgfältiger Überlegung gebraucht wurde.

Schlatter – Erläuterungen zum Neuen Testament

Die Gläubigen wandten sich im Gebet an Gott für seine Leitung, welcher dieser beiden es sein sollte (Vers 24–25).
Sie wandten sich an Gott als den Einen, der die Herzen erforscht (1.Chr 28,9; Jer 17,10): „Herr, du Kenner aller Herzen.“ Wenn ein Apostel gewählt werden sollte, musste er nach dem Herzen und der Einstellung Gottes gewählt werden. In unseren Gebeten für das Wohlergehen der Gemeinde und ihrer geistlichen Diener ist es für uns eine Ermutigung, dass der Gott, zu dem wir beten, „Kenner aller Herzen“ ist; er kann sie für seinen Plan tauglich machen. Er gibt ihnen einen anderen Geist (1.Sam 10,9).
Sie baten darum zu erkennen, welchen von diesen Gott erwählt hatte: „Herr, zeige uns dies.“ Es ist richtig, dass Gott seine Diener auswählt. Sie waren bereit, den als einen Bruder anzunehmen, den Gott erwählt hatte, „das Los dieses Dienstes und Apostelamtes zu empfangen, von dem Judas abgewichen ist“ – den er in der Tat selbst aufgegeben hat, „um hinzugehen an seinen eigenen Ort“, den Ort eines Verräters, den angemessensten Ort für ihn. Wer Christus verrät, weicht von der Würde ab, ihn zu kennen, und kommt in vollständiges Elend. Unser Heiland hatte gesagt, dass der eigene Ort von Judas so sein würde, dass es für ihn besser wäre, „wenn er nicht geboren wäre“ (Mt 26,24).

Der Neue Matthew Henry Kommentar

Kennt Gott auch mein und dein Herz? Hat er deswegen all das zugelassen, was wir bis jetzt erlebt haben, weil ER uns formen möchte? Kennst du Momente, wo du über dich selbst „erstaunt“ oder „erschreckt bist“? Meinst du, das auch Jehovah erschrocken ist, dass wir zu solchen Gedanken oder Handlungen fähig sind? Nein – Jehovah kennt uns besser, als wir uns selbst – und ER liebt uns, und hat uns deshalb die Möglichkeit eingeräumt uns IHM zu nähern. Jehovah will unsere persönliche Freundschaft!

Kennst du seine Stimme?

Diesem tut der Türhüter auf, und die Schafe hören seine Stimme, und er ruft seine eigenen Schafe mit Namen und führt sie heraus. Wenn er seine eigenen Schafe alle herausgebracht hat, geht er vor ihnen her, und die Schafe folgen ihm, weil sie seine Stimme kennen.
Elberfelder 1871 – Johannes 10,3–4

Der Schafhirt geht durch die Tür hinein; der Wächter am Eingang öffnet ihm. Die Schafe erkennen seine Stimme; er ruft die, die ihm gehören, einzeln beim Namen und führt sie ins Freie. Wenn sie alle draußen sind, geht er vor ihnen her und sie folgen ihm, weil sie seine Stimme kennen. (Offb. 14,4)
Gute Nachricht Bibel – Joh 10,2–4

«Wahrlich, wahrlich, ich sage euch*: Wer nicht durch die Tür in die Schafhürde geht, sondern anderswo hineinsteigt, der ist ein Dieb und Räuber-1-. -1) die Schafherden übernachteten in einer durch eine Mauer eingeschlossenen Hürde, an deren Tür des Nachts ein Unterhirt Wache hielt.++
Wer aber durch die Tür eingeht, der ist der Hirt der Schafe.
Dem öffnet der Türhüter, und die Schafe vernehmen seine Stimme-1-. Er ruft die Schafe seiner Herde-2- mit Namen-3- und führt sie hinaus. -1) sein Locken und Rufen.   2) in einer Hürde pflegten verschiedne Herden zu übernachten.   3) auch im Altertum gaben die Hirten den einzelnen Schafen bes. Namen.++
Hat er dann seine Schafe alle hinausgebracht, so geht er vor ihnen her, und die Schafe folgen ihm; denn sie kennen seine Stimme.
Einem Fremden aber würden sie nimmermehr folgen, sondern sie würden vor ihm fliehen; denn sie kennen des Fremden Stimme nicht.»
Ludwig Albrecht – Joh 10,1–5

Kennt Christus deinen Namen? Und kennst du seine Stimme?
Oder folgst du „anderen Stimmen“ die ihre eigene Wahrheiten und ihre eigenen Auslegungen haben?

Vers 1 – 5 beschreiben das morgendliche Ritual eines Hirten, der seine Schafe auf die Weide bringt. Er geht zur Tür in ein umzäuntes Gehege, einen Schafstall, hinein, in dem sich mehrere Herden befinden. Der Stall,der Steinmauern hat, wird nachts von einem Türhüter bewacht, um Diebe und wilde Tiere abzuhalten. Wer also über die Mauern kletterte, hatte auf keinen Fall etwas Gutes im Sinn.
Der Hirte dagegen hat das Recht, den Schafstall zu betreten. Dem macht der Türhüter auf, und der Hirte kommt herein, und die Schafe (seine Schafe) hören seine Stimme. Ein Hirte kennt die Schafe seiner Herde und hat jedem einzelnen einen Namen gegeben. Wenn die Schafe die vertraute Stimme ihres Herrn hören, laufen sie zu ihm hin. Er führt sie hinaus aus dem Stall und sammelt die Herde. Dann geht er vor ihnen her, und die Schafe folgen ihm nach.
Wenn jedoch ein Fremder den Stall betritt, fliehen die Schafe vor ihm, denn sie kennen die Stimme der Fremden nicht. In diesem Gleichnis geht es darum, wie ein Hirte seine Herde sammelt. Die Menschen kommen zu Gott, weil er sie ruft (vgl. V. 16.27; Röm 8,28.30). Die richtige Antwort auf diesen Ruf ist, ihm zu folgen (vgl. Joh 1,43;8,12;12,26;21,19.22). Doch die Jesus zuhörten, verstanden nicht, was er ihnen damit sagen wollte, obwohl ihnen das Beispiel des Hirten und seiner Schafe zweifellos einleuchtete. In ihrer Blindheit konnten sie ihn nicht als den Herrn, der auch Hirte war, erkennen (vgl. Ps 23).

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Man kennt den Dieb und Räuber an dem Weg, auf dem er sich an die Schafe macht. Er meidet die Türe und steigt an anderer Stelle in die Hürde ein. Wer so kommt, ist unzweifelhaft ein Dieb; denn der Hirte kommt auf dem ordentlichen Weg durch die Türe. Die Hirten, die damals die Gemeinde unter ihre Macht zwangen, hatten diese mit eigenmächtigem Griff an sich gerissen. Weil sie sich ihren Dienst an der Gemeinde nicht von Christus geben und nicht von ihm dafür ausrüsten ließen, waren sie auch nicht durch den Willen Gottes in ihr Amt und Ansehen eingesetzt. Wer aber mit eigenem Willen sich an die Menschen macht, mit seinem eigenen Licht sie erleuchten und mit seinem eigenen Wort sie speisen will, wird ihnen niemals zum Hirten; er handelt an ihnen vielmehr wie der Dieb an der Herde, und sein Recht zur Herrschaft über die Gemeinde ist null und nichtig. Darum ist auch diese ihnen gegenüber in ihrem Gewissen frei, so gewiss der Dieb kein Recht an die Herde hat und diese ihm nicht verpflichtet ist. So befreit Jesus die Seinen von der Furcht vor ihren alten Meistern, ähnlich wie er Petrus, als dieser vor dem Zorn der Pharisäer zagte, die Antwort gab: „Jedes Gewächs, das nicht mein Vater gepflanzt hat, wird ausgerottet.“ {Matthäus 15,13} Zugleich schützt er seine Gemeinde auch für die Zukunft vor allen, die sie von ihm, dem Christus, weg 7.11 sich selber rufen und ihrem eigenen Willen unterwerfen wollen. An solche Flirten ist die Gemeinde nicht gebunden; sie hat ihnen vielmehr ihr Ohr zu versagen und steht nicht unter ihrer Gewalt.
Wer durch die Türe eingeht, der ist der Hirte; das erläutert Jesus nachher, weil die Hörer das Gleichnis nicht verstanden, mit dem Hinweis: „Ich bin die Türe zu den Schafen.“ Er ist dazu gekommen, um den Menschen Hirten zu schenken, die ihnen dienen, Wahrheit in die dunklen Herzen legen, Glauben in den an Gott Verzagenden wecken und den Dürstenden lebendiges Wasser geben. Das geschieht aber nur dann, wenn Jesus den Hirten zur Türe dient, wenn sie ihm untergeben sind, in seinem Wort bleiben und in seiner Liebe stehen. Wie der Sohn durch seine Gebundenheit an den Vater seine Königsmacht erlangt, so ist auch unsere Macht, andere als Flirten zu führen, zu schützen und zu lehren, daran gebunden, dass wir selbst Jesus untergeben sind. Weil er allein der rechte Hirte ist, ist er auch die Türe für alle, die sich des Hirtenamts annehmen; so kann auch nur er fruchtbare Reben aus sich wachsen lassen, weil er allein der rechte Weinstock ist. {Johannes 15,4.5} Wir werden nur dann an den Menschen nicht zu Dieben und Räubern, wenn wir von Jesus empfangen, was wir ihnen darbieten.
Joh 10,3: Diesem tut der Türhüter auf, und die Schafe hören seine Stimme, und er ruft die eigenen Schafe mit Namen und führt sie hinaus.
Bei der Türe wacht über der Herde der Türhüter. Dem Hirten, der durch die Türe eingeht, öffnet er sie. Der Dienst, den Jesus den Seinen anweist und den sie in seinem Gehorsam üben, geschieht nach dem Willen Gottes und steht unter seinem Wohlgefallen und Segen. So hat Jesus in seinem Wort an Petrus mächtig bezeugt: „Du lösest auf Erden, und im Himmel ist es gelöst; du bindest auf Erden, und im Himmel ist es gebunden.“. {Matthäus 16,19} Was aus dem hoffärtigen und selbstsüchtigen Trieb des Menschen hervorgeht, erreicht keine bleibende Autorität. Alle wirkliche, wirksame, göttliche Autorität, die die Menschen innerlich erfasst und führt, wird uns als Gabe verliehen, die kein Regierender und Lehrender anderswoher als aus Gottes Hand empfangen kann. Es zeigt sich aber auch an den Schafen, ob jemand das echte Hirtenamt hat. Des Hirten Stimme hören die Schafe. Für das, was von oben stammt, hat der Mensch ein Ohr. Immer wieder sorgt Gottes Regierung und Gnade dafür, dass sein Zeugnis in der menschlichen Seele sieghaft durchbricht, so dass sie das, was wahr, heilig und heilsam ist, bejaht und erfasst. Unverrückbare Unterschiede machen das Wort kenntlich. Entweder hat es das Siegel der Wahrheit, und das Ohr des Menschen ist dafür geschaffen, oder es ist mit dem Stempel der Leere und Nichtigkeit gezeichnet, und das Ohr des Menschen vermisst an ihm, wonach es immer kraft seiner eigenen Natur verlangt und sucht. Zwar zeigte der Streit der Juden gegen Jesus aufs deutlichste, wie stark der Mensch sich gegen die Wahrheit sträuben und wie leidenschaftlich er lügen kann; dennoch ist Jesus dabei geblieben, dass seine Stimme in die Menschenseele dringt und sie immer wieder wahrnehmen, dass ihr Hirte sie ruft. Er sagt dies auch den Seinigen zum Trost.
Der Hirte ruft zu sich, was ihm gehört. Wieder macht Jesus die Grenze sichtbar, die für sein Werk und ebenso für das Werk der Seinen gültig ist. Er kann nicht alle an sich ziehen; die der Vater ihm gibt, sind sein. Die ihm gehören, lässt er freilich nicht zurück. Nichts, was sein eigen ist, geht ihm verloren. Er spricht auch nicht nur die Menschen in unbestimmter Undeutlichkeit im allgemeinen an; an den einzelnen Menschen richtet er sein Wort. Jeden ruft er mit Namen, jedem gibt er sein Wort persönlich ins Herz entsprechend seinem besonderen Bedürfnis und Vermögen; er stiftet ein innerliches Band von Person zu Person, das den einzelnen mit ihm, ihn mit dem einzelnen verbunden hält. Im vollen Sinn gilt dies nur von dem einzigen Hirten aller, der mit dem Geist und mit der Wahrheit von innen her zu allen, zu jedem einzelnen reden kann. Auch dem Dienst, zu dem seine Jünger berufen sind, gibt Jesus mit diesem Wort die Regel; denn auch sie reden das Wort nur dann richtig, wenn es den Menschen in seinem persönlichen Innenleben erfasst und ihm so ins Herz gelegt wird, dass er sich selbst mit Namen von Gott gerufen weiß.
Joh 10,4-5: Wenn er alle seine Schafe herausgeholt hat, geht er vor ihnen her, und die Schafe folgen ihm, weil sie seine Stimme kennen. Aber einem Fremden werden sie nicht folgen, sondern vor ihm fliehen, weil sie die Stimme der Fremden nicht kennen.
Es braucht nicht Zwang und Gewalt, damit die Herde beim Hirten bleibt; seine Stimme hält sie bei ihm, die ihnen wohl bekannte, die sie sofort über ihren Weg belehrt. Jesus sah oftmals mit an. wie die Schaf- und Ziegenherden aus den galiläischen Dörfern ausgetrieben wurden; den alltäglichen Vorgang macht er zum tiefen, herrlichen Bild seines messianischen Werks. Die Gemeinde zu schaffen, die seine Gegenwart wahrnimmt und einträchtig unter seiner Leitung steht, die ihm folgt, wohin er geht, und seinen Schutz und seine Gaben genießt, dazu hat ihn der Vater gesandt, und keine Gewalt in der Welt wird ihn daran hindern, sie zu sammeln. Ruft ein Fremder die Herde, so hören sie nicht, sondern fliehen, einfach deshalb, weil es nicht des Hirten Stimme ist, sondern ein fremder Ruf. So sind die Seinen ihm allein und ganz verbunden; sie wissen, was von ihm kommt, und hängen in Liebe und Vertrauen an ihm allein. Damit sind sie für jeden Fremden verschlossen. So erläutert uns Jesus an der Weise, wie die Herde sich zum Hirten hält, was er meint, wenn er uns sagt: „Glaubt an mich! „

Schlatter – Erläuterungen zum Neuen Testament

Gottes Helden erwarten Widerstand, aber sie erwarten auch, dass Gott ihnen hilft, ihn zu überwinden. Paulus schrieb an seine Freunde in Korinth: „Aber ich werde bis Pfingsten in Ephesus verweilen. Denn eine große und wirksame Tür hat sich mir geöffnet, und es gibt viele Gegner “(1 Kor 16: 8–9, NKJV). Wir würden erwarten, dass er sagt, dass er in Ephesus bleibt, weil die Dinge so gut laufen und es keine Gegner gibt, aber es war genau das Gegenteil. Opportunites wecken immer Gegner, aber Gegner haben die Möglichkeit, mehr Möglichkeiten zu bieten. Gottes Helden packen nicht ein und gehen nicht, nur weil sich jemand ihnen und ihrer Arbeit widersetzt. Das ist der Unterschied zwischen dem wahren Hirten und dem Mietling (Johannes 10: 1–5). Der Hirte ist für die Schafe da, nicht für das Gehalt, und das Vorhandensein von Schwierigkeiten macht ihn nur fleißiger. Hirten erwarten, dass Wölfe die Schafe angreifen und bereiten sich darauf vor. Die frühe Kirche erwartete Widerstand und ließ Gott sich darum kümmern. Ihre größte Sorge war nicht ihr Komfort oder sogar ihre Sicherheit. es war ihr Dienst. Sie beteten nicht um Flucht. Sie beteten um Ermöglichung. „Nun, Herr, betrachte ihre Drohungen und befähige deine Diener, dein Wort und mit großer Kühnheit zu sprechen“ (Apostelgeschichte 4:29, NIV). So beten Gottes Helden, ein gutes Beispiel, dem wir heute folgen können.

Sei heldenhaft

Segen für den einzelnen oder die Gruppe?

Jehova segne dich und behüte dich!
Jehova lasse sein Angesicht über dir leuchten und sei dir gnädig!
Jehova erhebe sein Angesicht auf dich und gebe (Eig setze, mache) dir Frieden!
Und so sollen sie meinen Namen auf die Kinder Israel legen, und ich werde sie segnen.
Elberfelder 1871 – Numeri 6,24–27

„Jehova segne dich und behüte dich.
Jehova lasse sein Angesicht dir gegenüber leuchten und erweise dir Gunst.
Jehova erhebe sein Angesicht zu dir hin und verleihe dir Frieden.“ ‘
Und sie sollen meinen Namen auf die Söhne Israels legen, damit ich sie meinerseits segne.
neue Welt Übersetzung – Bi12 – 4.Mose 6:24-27

Jehovah segne dich und behüte dich. Rut 2,4; Ps 134,3; 121,5f.
Jehovah lasse Sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig. Ps 31,17; 44,4; 67,2; 80,4; 89,16; 119,135.
Jehovah erhebe Sein Angesicht auf dich und gebe (H. setze) dir Frieden. Ps 4,7; 29,11.
Und sie sollen Meinen Namen legen auf die Söhne Israel, und Ich werde sie segnen.
Tafelbibel mit hinzugefügten Sachparallelstellen – Numeri 6,24–27

Um Gottes Wohlwollen dem Volk gegenüber Ausdruck zu verleihen, sollten die Priester eine Segensformel verwenden. Sie mag ähnlich wie das Vaterunser nur ein Vorbild gewesen sein. Ihre Absicht ist jedoch offensichtlich: Sie verkündigt den Wunsch Gottes, seinen Namen auf die Israeliten zu legen . Da der Name Gottes für Gott selbst steht, bedeutet dies nichts weniger, als daß Gott selbst unter seinem Volk wohnen und alle seine Bedürfnisse stillen wollte. Gott allein kann sein Volk segnen, bewahren und ihm sein Wohlwollen, seine Gnade und seinen Frieden zuwenden.

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Israelitischen Archäologen gelang 1972 südwestlich von der Jerusalemer Altstadt ein sensationeller Fund: Zwei silberne Schriftrollen aus dem 7. Jh. v. Chr. mit Versen aus 4.Mo. 6,24–26, dem aaronitischen Segen. Sie sind die ältesten Belege für Worte der Heiligen Schrift. Sie sind sogar noch um 400 Jahre älter, als die ältesten Bibeltexte von Qumran.

CMV-Materialsammlung

Der am Morgen räuchernde Priester hatte die Aufgabe, nach Abschluss seines Dienstes im Heiligtum, zusammen mit weiteren Priestern, die am selben Tag für andere wichtige Arbeiten ausgelost worden waren, auf den Stufen vor der Tempelhalle, der im Israel- und im Frauenvorhof versammelten Menge die birkath kohanim, den Segenspruch der Priester nach 4Mo 6,22-27, auszuteilen (vgl. Abb. 144). Dieses besondere tägliche Ereignis fand jeden Morgen jeweils nach der Räucherung im Heiligtum statt, vor dem Auflegen des täglichen Brandopfers auf das Altarfeuer. Beim Abend-Brandopfer gab es keinen Priestersegen. Als Zacharias den größten priesterlichen Dienst seines Lebens erfüllt hatte, sollte er das Volk segnen (vgl. Luk 1,22). Aber sein Unglaube hatte ihm den Mund verschlossen, sodass er nicht in der Lage war zusammen mit den anderen Priestern seine Hände zu erheben und in der warmkehligen Sprache des AT zu sprechen (4Mo 6,24-26):

Roger Liebe – Der Messias im Tempel

Der priesterliche Segen. Eine weitere Pflicht der Priester besteht darin, die Gemeinde Israel (3. Mose 9: 22-23; 5. Mose 10: 8; 21: 5) oder einzelne Israeliten (1. Sam. 2:20) im Namen des HERRN zu segnen. Der dreiteilige Segen hier ruft Gottes Barmherzigkeit und Gunst gegenüber den Kindern Israel zum Wohle ihres allgemeinen Wohlergehens hervor, „Shalom“. Jeder der drei Teile ist länger als der vorhergehende und betont das erhoffte Überfließen des Segens. Ibn Esra verbindet Aarons Segen Israels bei der Einweihung der Stiftshütte (Lev 9: 22-23) mit dem priesterlichen Segen in Zahlen. Eine interpretative Version des Priestersegens, die in der sektiererischen Literatur der Schriftrollen vom Toten Meer enthalten ist, erweitert den biblischen Text, um die Einzelheiten des Segens Gottes klarer zu definieren (1QS 2.2–4). 25: Deal freundlicherweise ist wörtlich „strahle sein Gesicht“, ein Zeichen der Gunst. In ähnlicher Weise wird in Vers 26 seine Gunst gewährt: „Hebe seinen Kopf“. Die Bibel bezieht sich oft in solchen anthropomorphen Begriffen auf Gott. 27: Das Rezept, Gottes Namen auf Israel zu setzen, kann sich auf Amulette beziehen, die mit dem Namen des Herrn um den Hals getragen sind. Diese Interpretation wird durch die Entdeckung zweier silberner Amulette in einem Jerusalemer Grab gestützt, die mit etwas kürzeren Versionen des priesterlichen Segens in Zahlen eingeschnitten wurden. Diese Amulette aus der Zeit des Ersten Tempels zeugen von der Antike des Segens. Der priesterliche Segen wurde in der jüdischen Liturgie als Teil der „Amida“ und im Segen, den die Eltern am Freitagabend für ihre Kinder rezitierten, der Moderne bewahrt. Und ich werde sie segnen: Der Heb liest tatsächlich: „Und ich werde dich segnen (Plural).“ Ibn Esra erklärt richtig, dass „du“ sich auf die Priester bezieht; Die Priester segnen Israel und Gott segnet wiederum die Priester.

Die jüdische Studienbibel

KOMMENTAR In diesem Abschnitt wird zunächst das genaue Verfahren für den Segen der Priester erläutert, das täglich im Tempel und auch außerhalb des Tempels ausgesprochen wurde. Die Praxis blieb auch nach der Zerstörung des Tempels ein Synagogenritual, obwohl in der Synagoge der Name Gottes nicht so ausgesprochen wird wie im Tempel. Der Segen wurde immer als von großer Bedeutung und Wert angesehen. Kleine goldene Amulette aus dem Ersten Tempel wurden an Grabstätten in Jerusalem entdeckt und bilden den ältesten erhaltenen biblischen Text. Aufgrund seiner Bedeutung erklärt der Midrasch jede Phrase und erweitert ihre Bedeutung. Dies gilt insbesondere für das Ende des Segens, das mit dem Wort Frieden endet. Der Midrasch nutzt dies als Gelegenheit, um die Bedeutung des Friedens in verschiedenen Kontexten zu erläutern, und macht deutlich, dass von allen Segnungen Gottes der Frieden der wichtigste ist.

Der klassische Midrasch: Tannaitische Kommentare zur Bibel

Und wenn man das hier alles liest, dann ist wohl die Frage: „Wußten die Rabbiner, wie der Name Gottes ausgesprochen wird?“ oder „War der Name Gottes zur Zeit Jesu überhaupt noch bekannt?“ eindeutig beantwortet.
Auch die oben gestellte Frage, ob der einzelne oder die Gruppe den Segen bekam.
Beachte: Jehovah wollte den einzelnen Menschen ansehen, den einzelnen Menschen segnene, mit dem einzelnen Menschen eine gute Beziehung haben – UND dann dadurch auch das ganze Volk segnen. Das gilt auch heute noch: erst wenn auf die meisten oder alle Glieder einer Gruppe (ob Hauskreis oder Gemeinde) der Segen liegt – also die meisten oder alle ein persönlich enges Verhältnis zu Jehovah haben, dann kann auch die Gruppe gesegnet werden.

Welchem Hirten vertraust du?

Der Dieb kommt nur, um zu stehlen und zu schlachten und zu vernichten. Ich bin gekommen, damit sie Leben haben — Leben in seiner ganzen Fülle.
neue Welt Übersetzung – 2018 – Johannes 10,10

Der Dieb will nur seinen eigenen Vorteil, er beklaut dich und will alles kaputt machen. Ich will dagegen ein echtes, total erfülltes Leben ermöglichen.
VolxBibel – Joh 10,10

Der Dieb kommt nur, um die Schafe zu stehlen und zu schlachten und um Verderben zu bringen. Ich aber bin gekommen, um ihnen Leben zu bringen – Leben in ganzer Fülle.«
Neue Genfer Übersetzung – Johannes 10,10

Woran erkenne ich denn, ob ich einem Dieb oder Mitling aufgesessen bin – oder ob ich dem Christus nachfolge???

Daraufhin erzählte ihnen Jesus ein weiteres Gleichnis vom guten Hirten, der die Schafe auf die Weide führt, in ein umzäuntes Gebiet, vor dem er sich, gleichsam als Tür, niederläßt. Die Schafe dürfen hinausgehen, wenn sie wollen, und können sich, wenn sie Angst haben, wieder in das geschützte Gebiet zurückziehen. Jesus ist die einzige Tür, durch die die Menschen in den Schutz gelangen können, den Gott für sie bereithält.
Die Worte „alle, die vor mir gekommen sind, die sind Diebe und Räuber“ bezogen sich auf die Führer des Volkes, die sich nicht um das geistliche Wohl der ihnen anvertrauten Menschen kümmerten, sondern nur um ihr eigenes Wohlergehen. Der Hirte Jesus aber bietet seiner Herde Schutz vor ihren Feinden (wenn jemand durch mich hineingeht, wird er selig werden bzw. „sicher sein“) und sorgt für alles, was sie brauchen (die Schafe werden ein- und ausgehen und Weide finden).
Der Dieb hingegen, d. h. ein falscher Hirte, sorgt nur für sein eigenes Wohl, nicht für das der Herde. Er stiehlt Schafe, um sie umzubringen, und vernichtet damit einen Teil der Herde. Doch Christus ist gekommen, um ihnen wohlzutun. Der Dieb nimmt das Leben; Christus gibt das Leben – und zwar kein beengtes, sondern volle Genüge.
Noch ein drittes Gleichnis vom guten Hirten erzählte Jesus. Wenn es in Palästina Nacht wurde, lauerte Gefahr. Auf dem Land gab es damals noch Löwen, Wölfe, Schakale, Panther, Leoparden, Bären und Hyänen. Ein Hirte lebte gefährlich, wie der Kampf Davids mit einem Löwen und einem Bären zeigte (1Sam 17,34-35.37). Auch Jakob erlebte, wie mühevoll und anstrengend es war, ein treuer Hirte zu sein (1Mo 31,38-40). Jesus sagte: „Ich bin der gute Hirte“ (vgl. Joh 10,14). Im Alten Testament wird Gott als der Hirte seines Volkes bezeichnet (Ps 23,1; Ps 80,2; Pred 12,11; Jes 40,11; Jer 31,10). Als solcher kam Jesus, um sein Leben für die Schafe zu lassen (vgl. Joh 10,14.17-18; Gal 1,4; Eph 5,2.25; Hebräer 9,14). Er wird auch der „große Hirte“ (Hebräer 13,20-21) und der „Erzhirte“ (1 Petrus 5,4) genannt.
Im Gegensatz zum guten Hirten, dem die Schafe gehören, der für sie sorgt, sie füttert, schützt und für sie stirbt, bringt der, der sie für Lohn hütet – der Mietling – nicht denselben Einsatz. Er ist nur an seinem eigenen Wohlergehen und Fortkommen interessiert. Wenn ein Wolf kommt (harpazei, wörtlich: „etwas entreißt“; vgl. dasselbe Verb in V. 28), verläßt er die Schafe und flieht, so daß sie durch seinen Eigennutz zerstreut werden. Offensichtlich kümmert er sich nicht um die Schafe. In Israel traten viele falsche Propheten, selbstsüchtige Königeund falsche Messiasse auf, unter denen Gottes Herde immer wieder zu leiden hatte (Jer 10,21-22;12,10; Sach 11,4-17).
Im Gegensatz zum „Mietling“ hat der gute Hirte eine persönliche Beziehung zu den Schafen und nimmt Anteil an ihnen (vgl. V. 3.27). Die Wendung „ich … kenne die Meinen“ hebt hervor, daß er sie als sein Eigentum betrachtet und sorgsam über sie wacht. Und die Meinen kennen mich betont umgekehrt, daß auch die Schafe ihren Hirten kennen und eine enge Beziehung zu ihm haben. Diese Nähe und Vertrautheit hat ihr Vorbild in der auf Liebe und gegenseitigem Vertrauen basierenden Beziehung zwischen dem Vater und dem Sohn. Der höchste Beweis für Jesu Fürsorge für die Schafe liegt in der Ankündigung, daß er für die Herde sterben wird. Es kam vor, daß Hirten umkamen, während sie ihre Schafe vor Gefahr bewahrten. So gab auch Jesus sein Leben für seine Schafe (V. 11.15.17 – 18) – ihretwegen, an ihrer Stelle (Röm 5,8.10; 2Kor 5,21; 1 Petrus 2,24;3,18) – und erwarb ihnen mit seinem Tod das Leben.

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Jesus sagte, daß Er im Gegensatz zu Satan die Menschen nicht zerstören will.
Jesus kam in diese Welt, um all denen ewiges Leben bei Gott zu geben, die an Ihn glauben.

Überlege:
In seinem Betrug versucht Satan, seinen Weg als den besten, und interessantesten erscheinen zu lassen. Er gibt den Menschen genug Vergnügen, um sie glauben zu lassen, daß dieser Weg besser ist als der, den Jesus Christus anbietet. Welch furchtbare Lüge! Die Bibel zeigt sehr klar, daß alle, die Jesu Angebot des Lebens ablehnen, für immer von Gott getrennt sein und im Feuersee bestraft werden.

Jesus zeigt uns in diesem Vers sehr deutlich, daß Er uns wahres Leben gibt, und das im Überfluß.

Seine Aussagen und Verheißungen sind wahr.

Das Leben, das Jesus gibt, ist der beste Weg, und das Ende wird niemals enttäuschend sein.

Er kam, um denen neues, ewiges Leben zu geben, die an Ihn glauben werden.

Wir haben … entdeckt, daß das Leben, welches wir von Jesus bekommen, wirkliche Zufriedenheit gibt.

Auf festem Grund gebaut

… steht in den Versen 9–10: Ich bin die Tür; von mir, wenn jemand hereinkommt, wird er gerettet und wird hineingehen und hinausgehen und Weide finden. Der Dieb kommt nicht, sondern um zu stehlen, zu töten und zu zerstören. Ich bin gekommen, damit sie Leben haben und es reichlich haben. Es gibt Gemeinschaft zwischen dem Hirten und den Schafen; Sie haben eine Beziehung zueinander. Aufgrund dieser Gemeinschaft werden sie sich nicht von Betrügern täuschen lassen.

Fruchtenbaum – Die Sammlung messianischer Bibelstudien

Wie sieht es also aus? Ist der „Hirte dem ich folge“ an einer engen Beziehung zwischen mir und Jehovah interessiert, oder lenkt er die Aufmerksamkeit auf seine kleine oder große Gemeinschaft? Was sind die wirklichen Interessen dieses Leiters? Zieht er aus anderen christlichen Gemeinden „Schäfchen“ zu sich ab? Oder ist für ihn der Christus der Herr über die gesamte Gemeinde der Christen?

Was ist Gottesdienst?

Ein reiner und unbefleckter Gottesdienst (O. Religion) vor Gott und dem Vater ist dieser: Waisen und Witwen in ihrer Drangsal besuchen, sich selbst von der Welt unbefleckt erhalten.
Elberfelder 1871 – Jakobus 1,27

Ein reiner und unbefleckter Dienst vor Gott, dem Vater, ist: Waisen und Witwen in ihrer Not aufsuchen und sich selbst von dem Schmutz dieser Welt fernhalten.
Bruns – Jak 1,27

Wer sich um Obdachlose und Penner kümmert und sich nicht an den Sachen, die in der Welt abgehen, beteiligt, der tut das, worauf Gott der Vater wirklich steht!
VolxBibel – Jak 1,27

Die Form der Anbetung, die vom Standpunkt unseres Gottes und Vaters aus rein und unbefleckt ist, ist diese: nach Waisen und Witwen in ihrer Drangsal zu sehen und sich selbst von der Welt ohne Flecken zu bewahren.
neue Welt Übersetzung – Bi12 – Jakobus 1,27

Ein reiner und unbefleckter Gottesdienst dagegen ist ein Leben, in dem der Gläubige sich bemüht, sein Verhalten und Wesen mit Gottes Wort in Einklang zu bringen. Das griechische Wort für „Gottesdienst“, thrEskeia, taucht nur viermal im Neuen Testament auf, davon zweimal im Jakobusbrief (vgl. Kol 2,18; Apg 26,5). Gott liegt also nichts an äußeren religiösen Ritualen, sondern an einer rechten Lebensführung.
Jakobus läßt seine Leser denn auch nicht im Unklaren, was Gott, dem Vater, wirklich am Herzen liegt. In bezug auf den Lebenswandel lautet seine Forderung: die Waisen und Witwen in ihrer Trübsal besuchen, in bezug auf die innere Gesinnung: sich selbst von der Welt unbefleckt halten. „Sich unbefleckt halten“ gibt ein einziges griechisches Wort wieder, aspilon, „unbefleckt“ (vgl. 1Tim 6,14; 1 Petrus 1,19; 2 Petrus 3,14), das das Gegenteil zu moralischer „Unsauberkeit“ (Jak 1,21) ist. Ein Gläubiger, der einen Gott wohlgefälligen „Gottesdienst“ darbringen will, kümmert sich um andere, die in Not sind – was ihn unbefleckt sein läßt – und hält sich rein. Das ist keine Definition für wahre Religiosität; es geht hier nur um den Kontrast zu rein äußerlichen frommen Handlungen und der Beachtung bestimmter ritueller Vorschriften, die gemeinhin als „Religion“ bezeichnet werden. Auch hier ist wieder ein reifer christlicher Lebenswandel und praktische Heiligung das eigentliche Ziel. Doch was muß man tun, um dieses Ziel zu erreichen? Der erste Schritt ist ein festes Vertrauen. Wer in Gottes Wahrheit verwurzelt ist und diese Wahrheit in seinem Leben umsetzt, der wird von Anfechtungen und Versuchungen nicht umgeworfen.

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Das Ziel des Teufels ist es, ein dem Reich Gottes entsprechendes System zu schaffen, jedoch ohne Gott. Seine Ordnung ist eine Fälschung. Der Kosmos ist von Grund auf böse, weil er von Gott losgelöst ist. Zwar beinhaltet er auch gute, nicht nur offensichtlich böse Dinge, das eigentlich Böse aber liegt in seiner Loslösung von Gott und der Gegnerschaft zu ihm. Die unversöhnliche Feindschaft tritt in Versen wie Jakobus 1,27 zutage, wo dem Gläubigen befohlen wird, sich von der Welt unbefleckt zu halten. In Jak 4,4 heißt es, die Freundschaft der Welt ist Feindschaft gegen Gott, und in 1.Joh 2,16; erklärt Johannes, alles, was in der Welt ist, ist nicht vom Vater.

Um sein Ziel zu erreichen, muß der Teufel versuchen, die Werte seines gottlosen Systems möglichst attraktiv zu gestalten. Darum versucht er die Menschen dafür zu gewinnen, sich selbst den ersten Platz einzuräumen und ganz für den Augenblick zu leben. Johannes schreibt, daß alles, was in der Welt ist, nicht vom Vater ist. Was mit „alles“ gemeint ist, erklärt er in 1.Joh 2,16 mit drei Beispielen. Sie alle sind voll und ganz ichbezogen. Befriedige die Leidenschaften des Fleisches, ist der Rat des Teufels, beschaffe dir alles, was deinen lüsternen Augen begehrlich erscheint und lebe mit einer selbstzufriedenen Überheblichkeit, die aus dem Stolz auf den eigenen Besitz quillt. Diese Selbstsucht ist natürlich die vorherrschende Philosophie der Welt. Sie stammt vom Teufel, der von Anfang an sich selbst in den Mittelpunkt gestellt hat.

Zugleich versucht der Teufel die Menschen in der Gegenwart festzuhalten und sie von der Ewigkeit abzubringen. Darum erinnert uns Johannes in Vers 17 daran, daß die Welt vergeht, wer aber den Willen Gottes tut, der bleibt in Ewigkeit. Der Teufel versucht also seine Ziele zu erreichen, indem er unsere Prioritäten umkehrt ( damit wir uns selbst in den Mittelpunkt stellen ) und unsere Perspektive verzerrt ( damit wir für den Augenblick leben ). In Wahrheit aber kommt Gott zuerst, und die Ewigkeit hat Vorrang.

Charles C Ryrie – Die Bibel verstehen

Es gibt einen angemessenen Gebrauch der Religion, wie Jakobus betont (Jas. 1:27): Wahre Religion besteht darin, die Waisen zu besuchen und sich um die Witwen zu kümmern; Die wahre Religion übernimmt die Rolle eines Dieners. Wahre biblische Religion bedeutet Dienerschaft, Dienst, Dienst an Menschen, die Bedürfnisse haben und ihre Bedürfnisse erfüllen. Wenn Religion jedoch prostituiert wird, bewegt sie sich von der Position der Dienerschaft zur Position der Herrschaft, wo sie zu regieren beginnt.

Die Schritte des Messias: eine Untersuchung der Abfolge prophetischer Ereignisse

Die Verse 26–27 enthalten eine Anwendung der zuvor gegebenen Wahrheiten. Die Anwendung betrifft wahre und falsche Religion und gibt Beispiele für das Tun des Wortes. Vers 26 definiert eitle Religion. Das erste Beispiel beinhaltet das Erlernen der Steuerung der Zunge. Das griechische Wort für religiös ist ein Adjektiv. Wörtlich bedeutet das Wort „jemand, der in Ehrfurcht vor den Göttern steht“ und es betont die eifrige Ausführung äußerer und zeremonieller Aspekte der Anbetung. Das gleiche Wort wurde von Josephus vom öffentlichen Gottesdienst im jüdischen Tempel verwendet. Hier bezieht es sich auf jemanden, der sehr sorgfältig die religiösen Riten der Anbetung durchführt. Jacob / James konnten mit Autorität sprechen, weil er, wie aus Apostelgeschichte 21 bekannt, in diesem Sinne religiös war. Er achtete darauf, die äußeren religiösen Riten der Anbetung zu beachten. Aber jetzt, sagt Jacob / James, täuscht sich jemand, wenn er sich für religiös hält, während er nicht seine Zunge zügelt, sein eigenes Herz. Diese Person scheint religiös zu sein, weil sie glaubt, ein fleißiger Beobachter religiöser Pflichten zu sein; Dennoch kann er seine Zunge nicht kontrollieren. Das Wort Zaumzeug bedeutet „führen“ oder „mit einem Zaumzeug in Schach halten“. Es wird wieder in 3: 2 und nirgendwo anders im Neuen Testament verwendet. Jacob / James stellen sich diesen Mann mit einer Zunge wie ein unkontrolliertes wildes Pferd vor, was zeigt, dass dieser Gläubige wirklich selbst getäuscht und nicht so religiös ist wie vermutet. Die Verwendung des Präsens-Verbs zeigt an, dass dies ein ständiges Problem ist: Er täuscht sich ständig. Er täuscht sich, indem er denkt, dass diese äußeren Befolgungen der Riten der Religion alles sind, was er braucht. Jacob / James erklärt: Die Religion dieses Mannes ist eitel. Das Wort eitel bedeutet zwecklos; fruchtlos; wertlos. Tatsächlich wird das Wort für eitel in der Septuaginta heidnischer Idole und der Verehrung von Idolen verwendet. Es ist so eitel. Bloße Befolgungen der zeremoniellen Religion sind fruchtlos und bedeutungslos. Sie haben keinen Wert vor Gott oder dem Menschen und bringen diesen Anbeter nicht zum beabsichtigten Ziel der Religion. Vers 27 beschreibt die reine Religion. Es ist beliebt zu sagen: „Das Christentum ist keine Religion, es ist eine Beziehung.“ Aus biblischer Sicht ist „Religion“ jedoch ein gültiger Begriff, wie er hier definiert ist. Das am Ende von Vers 26 gefundene Substantiv erscheint erneut in Vers 27. Das identische Vokabular wird in Apostelgeschichte 26: 5 über die zeremonielle Anbetung der Pharisäer und in Kolosser 2:18 über die Anbetung von Engeln verwendet. Diese beiden späteren Passagen beziehen sich auf eine falsche Art von Religion; aber hier in James bezieht sich der Hinweis auf eine reine Religion, die frei von moralischer Verschmutzung oder Korruption ist. Dies ist eine Religion, die unbefleckt, nicht verschmutzt oder durch Kontakt mit moralischem Übel befleckt ist. Dieser ist vor unserem Gott und Vater. Wahre Religion wird immer im Einklang mit einem göttlichen Standard sein. Als Gott wird er die religiösen Praktiken des Gläubigen bewerten. Als Vater wird er dies liebevoll mit dem Interesse seines Kindes tun. Die wahre Religion verbindet sowohl das Äußere als auch das Innere. Hier ist das zweite Beispiel für das Tun des Wortes: Wahre Religion kann äußerlich gezeigt werden, indem man die Vaterlosen und Witwen in ihrem Leiden besucht. Das ist biblische Sozialethik. Sein Schwerpunkt liegt auf dem Dienst der Religion, dem Besuch von Waisen und Witwen in ihrer Unterdrückung. Das Wort Besuch bedeutet „hineinschauen“; „Um zu sehen.“ Es bedeutet nicht, einen sozialen Anruf zu tätigen, sondern körperliche Bedürfnisse zu befriedigen. Es ist die alte jüdische Verwendung, die einen Besuch mit dem Ziel bedeutet, die Bedürfnisse der Besucher zu befriedigen und zu befriedigen. Die Verbform weist auf eine kontinuierliche Handlung hin. Waisen und Witwen waren die bedürftigsten Klassen in der jüdischen Gesellschaft dieser Zeit und repräsentativ für alle anderen. Darüber hinaus standen diese beiden Klassen unter besonderem Schutz des Gesetzes von Moses (Ex 22: 21–22; Deut 10:18; 27:19). Die vaterlosen, Waisen und Witwen zu besuchen, war ein Hauptanliegen der jüdischen Propheten (Ps. 68: 5; Jes. 1:17; Jer. 5:28; Hes. 22: 7; Sach. 7:10). Dies ist der genaue Bereich, in dem die Pharisäer dieses Tages versagten (Mk. 12: 38–40; Lk. 20: 46–47). Es war ein zentrales Anliegen der frühen Kirche (Apostelgeschichte 6: 1–6; 1. Tim. 5: 3–16). Die Bedürfnisse von Waisen und Witwen zu befriedigen, ist ein wichtiger Test für die ordnungsgemäße Umsetzung der Religion. Das dritte Beispiel dafür, wie man das Wort tut, ist, sich von der Welt fernzuhalten. Der Schwerpunkt im Griechischen liegt darauf, nicht getupft zu werden. Die griechische Wortreihenfolge lautet: sich selbst beschmutzt, um sich von der Welt fernzuhalten. Es bezieht sich auf persönliche Ethik und moralische Ethik, moralische Reinheit und persönliche Integrität. Das Wort ungepunktet ist ein Zustand persönlicher Reinheit, der vom Kontakt mit der Welt makellos bleibt. Das griechische Wort für Welt ist Kosmos, die Kosmoswelt. Wenn das Wort Kosmos verwendet wird, bezieht es sich immer auf das Weltsystem unter Satans Kontrolle im Gegensatz zu Gott und Vater. Wahre Religion manifestiert sich auf diese Weise: die Zunge zügeln, die Waisen und Witwen besuchen und sich von der Welt fernhalten. Dies sind die Wege, um das Wort zu tun. Ein „Nur-Hörer“ ist weit entfernt von Gottes Forderungen.

Die messianischen Briefe – Fruchtenbaum

Wie würden wir also nun darüber denken, was „heiliger Gottesdienst“ ist, besonders wenn wir uns folgende Geschichte anschauen?

Er sagte: „Angenommen, in der Versammlung gibt es eine Schwester, deren Ehemann verstorben ist und die eine schwere Zeit durchmacht. Einer von uns geht nun zu ihr und hilft ihr bei der Bewältigung ihrer Probleme. Wäre das ‚heiliger Dienst‘?“ Zuerst erhielt er keine Antwort. Schließlich meldete sich jemand zu Wort und sagte: „Nein, das wäre kein heiliger Dienst.“ Tim wies nun darauf hin, daß die Artikel von Anfang bis Ende den religiösen Aspekt von „Anbetung“, den „heiliger Dienst“ beinhalte, betont hätten und machte dann die Zuhörerschaft auf die Worte des Jüngers Jakobus aufmerksam:
Die Form der Anbetung, die vom Standpunkt unseres Gottes und Vaters aus rein und unbefleckt ist, ist diese: nach Waisen und Witwen in ihrer Drangsal zu sehen und sich selbst von der Welt ohne Flecken zu bewahren.
Darauf meinte er, da Jakobus die Sorge um so eine verwitwete Schwester ausdrücklich „Anbetung“ nenne, sei es sicher „heiliger Dienst.“ Ich war anwesend und lenkte die Aufmerksamkeit auch darauf, daß in Hebräer 13 von „heiligem Dienst“
gesprochen und dort Gutestun sowie Großzügigkeit und Freundlichkeit gegenüber anderen in „Schlachtopfer“ eingeschlossen wird, die ein Christ auf einem geistigen
Altar darbringt.

Raymond Franz – Auf der Suche nach christlicher Freiheit