Kategorie: Zeitgeschehen

Wessen Knecht bin ich?

Gestern auf FB eines „Pastors“ aus der Ukraine gelesen „Neutralität ist eine Seite des Bösen, Christus sagte, wer nicht mit uns ist, ist gegen uns.. bald wird sich die Welt verändern und wir werden sehen, wie viele sich künstlich in „Schuhe der evangelisierungsbereitschaft“ verwandeln werden.“
Nun – schauen wir uns an, was Neutralität bedeutet:

Die Neutralität (von lateinisch neuter, keiner von beiden) eines Staates bedeutet entweder das Abseitsstehen in einem konkreten Konflikt zwischen anderen Staaten oder bezeichnet generell die allgemeine Politik der Neutralität. Von Dauernder Neutralität spricht man, wenn sich ein Staat zur immerwährenden Neutralität in allen Konflikten bekennt. Von Neutralismus spricht man, wenn ein Staat sich nicht nur aus Konflikten heraushält, sondern aus grundsätzlichen Erwägungen jegliche Bündnisse vermeidet.

wikiedia

Neutralität bedeutet, dass man zu keiner von zwei Seiten gehört. Wer neutral ist, mischt sich nicht ein. Ein anderes deutsches Wort dafür ist Unparteilichkeit: Man schließt sich keiner Partei an. Mit Partei ist keine Partei in der Politik gemeint, sondern eine Seite in einem Streit.

Das Wort Neutralität kommt aus der lateinischen Sprache. „Ne uter“ bedeutet: keines von beiden. Am Ende des Mittelalters kannte man das Wort „neutralité“ schon auf Französisch. Dieses französische Wort wurde später auch in die deutsche Sprache übernommen.

Ursprünglich dachte man bei der Neutralität daran, dass man im Krieg keine Seite unterstützt.

https://klexikon.zum.de/wiki/Neutralit%C3%A4t

Nun – wo stehe ich als Christ????

Deshalb tue ich euch kund, daß niemand, im (d. h. in der Kraft des) Geiste Gottes redend, sagt: Fluch über Jesum! und niemand sagen kann: Herr Jesus! als nur im (d. h. in der Kraft des) Heiligen Geiste.
Elberfelder 1871 – 1 Kor 12,3

Deshalb weise ich euch auf Folgendes hin: Niemand, der unter der Leitung von Gottes Geist redet, wird jemals sagen: »Jesus sei verflucht!« Und umgekehrt kann niemand sagen: »Jesus ist der Herr!«, es sei denn, er wird vom Heiligen Geist geleitet.
Neue Genfer Übersetzung 2013 – 1.Korinther 12:3

Deshalb erkläre ich euch ausdrücklich: Keiner, der durch den Geist Gottes redet, wird jemals sagen, Jesus sei verflucht. Und ohne den Heiligen Geist kann keiner sagen: „Jesus ist der Herr!“
Neue evangelistische Übersetzung – 1.Korinther 12,3

Auf diesem Hintergrund möchte ich euch noch mal klarmachen, wie man auseinanderhalten kann, was von Gott kommt und was eben nicht. Also niemand, der den Geist von Gott hat, ist in der Lage zu sagen: „Jesus soll verflucht sein!“ Auch kann niemand die Ansage machen: „Jesus ist der Chef über allem!“, wenn ihm das nicht der Heilige Geist gezeigt hätte.
VolxBibel – 1.Kor. 12:3

Also ist die erste Frage: WER IST MEIN CHEF? Bin ich Soldat Christi – oder Soldat eines anderen Herrschers?

Kyrios

Der Titel “Kyrios” (κύριος, gr. Herr) bezieht sich im Neuen Testament häufig auf Gott. Dieser Sprachgebrauch knüpft an einen auch im Frühjudentum nachweisbaren Brauch an, den Gottesnamen (JHWH) durch den Titel “(der) Herr” zu ersetzen (vgl. 1QGenApoc 20:12f; TestLevi 18:2).
Die Verwendung des Titels für Jesus findet sich bereits in den ältesten vorpaulinischen Bekenntnissen (1 Kor 12:3; Röm 10:9; Phil 2:11). Auch der aramäische Gebetsruf māranā tā (Unser Herr komm!; 1 Kor 16:22) weist auf die palästinischen frühesten Gemeinden als Ursprung der Verwendung dieses christologischen Titels für Jesus. Er impliziert, daß der auferstandene und erhöhte Jesus Gott gleichgestellt wurde. Zugleich bedeutete die Anrede des Erhöhten als Kyrios auch eine bewußte Abgrenzung von der Verehrung anderer “Herren” (vgl. 1 Kor 8:6), insbesondere des römischen Kaisers.
Außerhalb der authentischen Paulusbriefe wird der Titel auch auf die irdische Wirksamkeit Jesu bezogen. Hier bezeichnet er Jesus vor allem als Sieger über den Tod.

Elektronische Bibelkunde

Denn das Wirken des Geistes geht genau in der entgegengesetzten Richtung und führt zu dem Bekenntnis: „Herr ist Jesus.“ Ja, „keiner ist imstande zu sagen: „Herr ist Jesus‘. als nur im Heiligen Geist“. Lange Zeit, in den Jahrhunderten christlicher Gewöhnung, schien das freilich nicht zu stimmen. Aber gerade heute beginnen wir es wieder neu zu verstehen. Daß ein jüdischer Handwerker, der verhöhnt von den Menschen und verlassen von Gott hilflos am Kreuz endete, der „Kyrios“, der Herr des Weltalls, der Richter aller Milliarden Menschen sein soll, das kann kein „vernünftiger Mensch“ erkennen. „Herr ist Jesus“ — wer das mit klarer Überzeugung sagt, in dem wirkt es der Heilige Geist. Denn eben dies ist nach Jo 16, 14 das eigenste und eigentliche Werk des Geistes, Jesus zu verherrlichen, Jesus in seiner ganzen Herrlichkeit zu zeigen. Durch den Heiligen Geist kommt es zu dem Urbekenntnis der Christenheit: „Herr ist Jesus.“ Alle weiteren „Bekenntnisse“ und „Bekenntnisschriften“ in der Christenheit sind nur nähere Ausführungen und Erklärungen dieses Grundbekenntnisses. Zugleich aber darf jeder, der dieses Grundbekenntnis redlich mit sprechen und in dem Menschen Jesus den „Kyrios“ sehen kann, mit Dank und Freude wissen, daß der Geist in seinem Herzen wohnt und wirkt. Und die Gemeinde, die in diesem Bekenntnis lebt, ist der Ort der Gegenwart des Heiligen Geistes (3, 16).

Das hier verwendete Wort „Kyrios“ bezeichnet in seiner Grundbedeutung den „Herrn“ als den Eigentümer und Besitzer. Es entspricht damit dem hbr. „Baal“. Wie „Baal“ dann der Ausdruck für den religiös verehrten „Herrn“ und Spender bestimmter Güter und Gaben wie Korn, Obst, Öl usw. wurde, so bezeichnete man auch im Hellenismus mancherlei Göttergestalten als „Herren“. Und von daher wiederum wurde der vergöttlichte Kaiser „Herr“ im religiösen Sinn genannt. So war das Wort „Kyrios“ als religiöser „Herrentitel“ den Korinthern völlig vertraut! Nur das mußten sie in einer unerhörten Umstellung ihres Denkens lernen, daß alle diese so selbstverständlich als „Kyrios“ Bezeichneten, bis hin zum Kaiser, keine wirklichen „Herren“ waren, daß dieser göttliche Hoheitsname allein einem Einzigen zukam: Jesus Christus. Nur er war in Wahrheit „Kyrios, Herr“, Weltherr, Allherr. Vgl. dazu das „Lexikon zur Bibel“, Sp. 595.

Wuppertaler Studienbibel

»Herr ist Jesus« (vgl. Mt 7,21; Apg 2,36; Röm 10,9; Phil 2,11; 1Joh 5,1) ist das Bekenntnis der geistbegabten Gemeinde. »Herr« (»Kyrios«) war auch der offizielle Titel des römischen Kaisers. In den Christenverfolgungen konnten Christen ihr Leben retten, wenn sie dieses andere Bekenntnis aussprachen: »Der Kaiser ist Herr.« Christen aber bekennen, geleitet und befähigt vom Heiligen Geist, das alleinige Herr-Sein Jesu Christi. Er trägt diesen Titel, der ihn Gott zuordnet, denn im AT wird für die Umschreibung des Jahwe -Namens eben dieser Titel »Herr« gesetzt (in der griechischen Übersetzung des AT). Daran ist die Geistbegabung erkennbar: »Niemand kann sagen: Herr ist Jesus! wenn nicht im Heiligen Geist.« Hast du den Heiligen Geist? Bekennst du Jesus als Herrn? Ob ich den Geist Gottes habe, das kann ich »wissen«. Hier bleibt nichts im Nebel.

Edition C

Auch ungläubige Menschen erkennen Ihn nicht als Herrn an. Sie rechnen nicht mit seiner Herrschaft, sondern führen ihr eigenes Leben. In Matthäus 7,21 liest du sogar von Menschen, die zwar sagen: „Herr, Herr“, aber in ihrem Leben nicht nach seinem Willen gefragt haben. Dem Namen nach wollen sie zwar Christen sein, aber sie gehen ihren eigenen Weg. Wo du das findest, hast du es nicht mit dem Werk des Heiligen Geistes zu tun, sondern mit dem Werk von Dämonen. Ein Wiedergeborener wird mit Achtung von Jesus sprechen und Ihn deshalb auch möglichst „Herr“ Jesus nennen. In seinem Leben wird zu sehen sein, dass es mehr als ein Lippenbekenntnis ist und dass er der Autorität des Herrn Jesus in allen Bereichen seines Lebens Rechnung trägt. Wo du das findest, hast du es nicht mit dem Werk von Dämonen zu tun, sondern mit dem Werk des Heiligen Geistes.

Ger de Koning

Die Bedeutung des Wortes „Herr“ in Bezug auf die Erlösung

Bei dem Versuch, das Problem zu lösen, muss man die Bedeutung des Wortes „Herr“ berücksichtigen. Wie bereits erwähnt, hat der Begriff „Herr“ eine Reihe von verschiedenen Facetten und Aspekten. Selbst wenn wir den Aspekt der Herrschaft auf die Errettung beschränken, gibt es Variationen des Konzepts innerhalb der Schrift. Bei der Erörterung des Aspekts der Herrschaft, der rettet, sollten drei Dinge beachtet werden.

Zunächst einmal bedeutet der Ausdruck „Herr“ im Titel „Herr Jeschua“ mehr, als nur der Herr des eigenen Lebens zu werden. Es ist nicht einfach „Herr Jeschua“ im Sinne von „Meister Jeschua“. Vielmehr betont der Begriff „Herr“ Jeschua als Gott, und so betont der Begriff „Herr Jeschua“ Ihn als den Gott-Menschen. Jeschua betont Sein Menschsein. Herr betont seine Gottheit. Herr Jeschua bedeutet also, dass Er der Gott-Mensch ist.

In 1 Korinther 12,3 heißt es, dass kein Mensch sagen kann: Jeschua ist Herr, außer im Heiligen Geist. Unerrettete Menschen mögen es im Sinne von „Herr“ sagen, aber Herr bedeutet auch „im Sinne von Gott sein“, und man kann die Gottheit Jeschuas anerkennen, ohne bereit zu sein, ihn zum Souverän über eine bestimmte Angelegenheit zu machen, wie Petrus es in Apostelgeschichte 10,14 tat. Man kann Jeschua als Gott anerkennen, aber das bedeutet nicht, dass man ihn zum Herrn über jeden Aspekt seines Lebens macht. Petrus wusste von der Gottheit des Messias, er glaubte sie und nahm sie an, aber er versäumte es, ihn in diesem einen Bereich zu diesem Zeitpunkt zum Herrn seines Lebens zu machen.

Den Herrn Jeschua anzunehmen bedeutet, Ihn als den Gott-Menschen zu akzeptieren und nicht als den Souverän über jeden Bereich unseres Lebens. Wenn die Bibel sagt, dass der Ungläubige an den Herrn Jeschua, den Messias, glauben muss, bedeutet das einfach, dass er Ihn als den Gott-Menschen annimmt. Das ist es, was er glaubt und annimmt, wenn er gerettet wird. Er macht Ihn zu diesem Zeitpunkt noch nicht zum Souverän über jeden Bereich seines Lebens. Das Thema der Errettung ist also Herr Jeschua als der Gott-Mensch, nicht Herr Jeschua als der Meister-Mensch.

Als Zweites ist zu beachten, dass der Messias Herr im Sinne Jehovas sein muss, um als Retter qualifiziert zu sein, denn nur Gott kann retten. Seine persönliche Herrschaft über das Leben des Einzelnen ist jedoch keine Bedingung für die Errettung.

Die dritte Sache, die zu beachten ist, ist, dass der griechische Begriff Kurios die Bedeutung von „Gott“ hat, was in der Septuaginta etwas Neues war. Wie schon gesehen, wird der Begriff Kurios im Neuen Testament von Gott, von einem Ehemann, von einem Herrn, von einem römischen Offizier oder einfach als Titel „Herr“ verwendet. Die Herrschaft über einen Gläubigen ist nur ein Aspekt von Kurios. Dieser eine Aspekt allein kann nicht zur Bedingung für die Errettung gemacht werden.

Muss der Messias also Herr über jeden Bereich des eigenen Lebens sein, damit man gerettet werden kann? Ist es das, was es bedeutet, Jeschua als Herrn anzunehmen, oder bedeutet es lediglich, Jeschua als den Gott-Menschen anzunehmen, weil Er sowohl Gott als auch Mensch sein muss, um sich als Retter zu qualifizieren? Es gibt fünf Schlüsselstellen, die diese Frage ansprechen.

In Römer 1,1-4 liest man:
Paulus, ein Knecht des Jeschua Messias, berufen zum Apostel, abgesondert für das Evangelium Gottes, das er zuvor verheißen hat durch seine Propheten in den heiligen Schriften, in Bezug auf seinen Sohn, der geboren ist aus dem Samen Davids nach dem Fleisch, der erklärt worden ist als Sohn Gottes mit Macht, nach dem Geist der Heiligkeit, durch die Auferstehung von den Toten, nämlich Jeschua Messias, unser Herr,

In diesen Versen buchstabiert Paulus das Evangelium klar aus. Er weist auf die Menschlichkeit von Jeschua hin, indem er ihn als Sohn Davids bezeichnet. Er weist auch auf die Gottheit des Messias hin, indem er Ihn den Sohn Gottes nennt. Was die gläubigen Römer rettete, war die Tatsache, dass Jeschua sowohl Gott als auch Mensch war; seine Herrschaft betonte seine Gottheit, nicht seine Herrschaft über jedermanns Leben. In der Tat spricht Paulus nicht einmal über Jeschua als Herrn über das Leben eines Menschen, bis er zu Römer 12 kommt. Aber er bespricht die Herrschaft Jeschuas in dem Sinne, dass Jeschua Gott ist, und das ist es, was man glaubt, wenn man Jeschua als Herrn annimmt – dass Er der Gott-Mensch ist, nicht dass Er der Herr über jeden einzelnen Aspekt des Lebens der Gläubigen ist.

Römer 10,9-10 spricht davon, Jeshua als Herrn zu bekennen:
Denn wenn du mit deinem Munde bekennst, daß Jeschua der Herr ist, und in deinem Herzen glaubst, daß Gott ihn von den Toten auferweckt hat, so wirst du errettet werden; denn mit dem Herzen glaubt der Mensch zur Gerechtigkeit, und mit dem Munde bekennt er zur Errettung.
Nach diesen Versen muss man, um gerettet zu werden, Jeschua als Herrn bekennen. Das ist nicht Herr in dem Sinne, dass man in jeder Facette seines Lebens Herr wird, sondern Herr im Sinne von Gottheit. Er muss die Herrschaft von Jeschua bekennen. Der Begriff Herr betont seine Gottheit, und der Begriff Jeschua betont seine Menschlichkeit, so dass das, was man bekennen muss, der Gott-Mensch zur Errettung ist. Man besitzt Ihn als den Gott-Menschen, um gerettet zu werden. Man besitzt Ihn nicht als den Herrn seines Lebens, um gerettet zu werden.

Apostelgeschichte 2,36 erklärt die Rolle des Vaters dabei:
So soll nun das ganze Haus Israel gewiss wissen, dass Gott ihn zum Herrn und Messias gemacht hat, diesen Jeschua, den ihr gekreuzigt habt.
Dieser Vers erklärt, dass der Vater ihn sowohl zum Herrn als auch zum Messias gemacht hat. Wieder betont der Begriff Herr die Gottheit; der Begriff Messias betont seine Menschlichkeit.

In 1 Korinther 12,3 wird dieses Konzept erneut aufgegriffen:
Darum erkläre ich euch, dass kein Mensch, der im Geist Gottes redet, sagt: Jeschua ist anathema; und kein Mensch kann sagen: Jeschua ist Herr, außer im Heiligen Geist.
Wir wissen, dass Menschen die Worte „Jeschua ist Herr“ in den Mund nehmen können, ohne ihn als den Herrgott zu besitzen. Wieder betont dieser Vers, dass Jeschua sowohl Gott als auch Mensch sein muss, um sich als Retter zu qualifizieren.

Philipper 2,8-11 erklärt, was man bekennen muss:
und da er in Menschengestalt gefunden wurde, erniedrigte er sich selbst und wurde gehorsam bis zum Tod, ja, bis zum Tod am Kreuz. Darum hat ihn auch Gott hoch erhöht und ihm den Namen gegeben, der über alle Namen ist, daß in dem Namen Jeschuas sich beuge jedes Knie, im Himmel und auf Erden und unter der Erde, und jede Zunge bekenne, daß Jeschua, der Messias, der Herr ist, zur Ehre Gottes, des Vaters.
Auch hier muss man Jeschua, den Messias, als Herrn bekennen in dem Sinne, dass er Gott ist, nicht in dem Sinne, dass er zum Zeitpunkt der Errettung zum Herrn des eigenen Lebens wird.
Diese fünf Passagen, die oft verwendet werden, um die Errettung durch die Herrschaft zu lehren, lehren das in Wirklichkeit nicht. Der Aspekt der Herrschaft, der rettet, ist Seine Gottheit. In der Tat muss Jeschua Gott sein, um Menschen retten zu können. Wenn sie Ihn zum Zeitpunkt der Errettung als ihren Herrn annehmen, dann nehmen sie Ihn als Gott, ihren Retter, an. Sie machen Ihn nicht zum Herrn ihres Lebens und legen jeden Aspekt ihres Lebens zu diesem Zeitpunkt fest. Es erfordert ein gewisses geistliches Wachstum, bevor man dieses Ziel erreicht.

Die Diskussion über das Verhältnis von Herrschaft und Errettung soll mit einer Analogie abgeschlossen werden. Die beiden Begriffe Jeschua und „Herr“ haben verschiedene Facetten. Zum Beispiel weist der Name Jeschua auf seine reale Menschlichkeit hin, die für die Sünden gestorben ist. Er betont seine Menschlichkeit als Beispiel für sein Leben (1 Petrus 2,21; 1 Johannes 2,6). Er impliziert die Wiederkunft (Apostelgeschichte 1,11; Sacharja 12,10). Der Name Jeschua hat also diese verschiedenen Aspekte. Muss man alle diese Aspekte glauben, um gerettet zu werden? Nein, er muss nur den ersten Aspekt glauben, um gerettet zu werden: dass er als Mensch für unsere Sünden gestorben ist. Auch der Begriff „Herr“ hat verschiedene Aspekte. Er könnte „Gott“ oder „Schöpfer“ oder „König“ oder „Herrscher“ bedeuten. Muss man all diese Facetten glauben, um gerettet zu werden? Auch hier ist die Antwort „nein“. Nur der erste Punkt ist für die Errettung notwendig: zu glauben, dass Er Gott ist.

Wenn Gläubige Ihn als Herrn besitzen, besitzen sie Ihn als Gott, und das ist es, was sie rettet. Sie besitzen Ihn nicht als Herrn in jeder Facette ihres Lebens in dem Moment, in dem sie glauben. Das ist etwas, das nach der Errettung geschehen kann, aber nicht Teil davon ist.

Arnold G. Fruchtenbaum – Allein durch den Glauben

Die Frage, die gestellt werden sollte, lautet: „Ist Jesus, der Messias, Herr?“ „Herr“ bedeutet in diesem Fall nicht nur „ein Herr, der zufällig Sklaven besitzt“, sondern Herr im Sinne des Jehovas des Alten Testaments. Ist Jesus der Messias Herr oder der Jehova des Alten Testaments? Wenn die Herrschaft des Messias geleugnet wird, dann kann man einen Dämon vermuten, weil auch der zweite Test nicht bestanden wurde.

Arnold Fruchtenbaum – Dämonologie

Rache?

Rächet nie euch selbst, Geliebte, sondern gebet Raum dem Zorn; denn es steht geschrieben: „Mein ist die Rache; ich will vergelten, spricht der Herr“. (5. Mose 32,35)
Elberfelder 1871 – Röm 12,19

Schafft euch nicht selbst Recht, ihr Lieben, sondern überlaßt alles dem Zorngericht Gottes; denn es steht geschrieben*: Mein ist die Rache, ich werde Vergeltung üben, spricht der Herr,
Bruns 2013 – Römer 12,19

Liebe Freunde, denkt daran, daß es nicht eure Sache ist, euch selbst Recht zu verschaffen. Überlaßt dieses Urteil vielmehr Gott -Wörtlich: dem Zorngericht Gottes – , denn er hat gesagt: «Es ist allein meine Sache, das Urteil zu fällen. Ich werde alles vergelten.» – Mose 32,35
Hoffnung für alle – 1996 – Römer 12,19

Liebe Freunde, versucht alles, was ihr tun könnt, um mit den anderen Menschen klarzukommen. Und wenn jemand link zu euch war, dann überlasst es Gott, die Rechnung zu bezahlen. In den alten Büchern steht dazu: „Überlasst mir die Rache, ich werd die Rechnung begleichen“, sagt Gott.
VolxBibel – Röm 12:19

Aber muß ich nicht meine Familie, mein Land verteidigen? Muß ich nicht meine Interessen durchsetzen? Für Ehre und Vaterland? Aber wenigstens für die Ehre Gottes? Und wie ist das mit „Rache“?
Warum will Jehovah nicht das wir unsere Intessen durchsetzen?

Nochmals ermahnt Paulus seine Leser, nicht selbst Rache zu nehmen, wenn sie beleidigt oder mißhandelt wurden, sondern dem Zorn Gottes Raum zu geben, denn Gott hat versprochen, sein Volk zu rächen: Die Rache ist mein; ich will vergelten (5Mo 32,35; vgl. Hebräer 10,30). Davids zweimalige Weigerung, Saul zu töten, als es so aussah, als ob Gott ihn ihm ausgeliefert hatte, ist ein klassisches biblisches Beispiel für dieses Prinzip. Angesichts Gottes Verheißung, daß er selbst Rache nehmen wird, sollte ein Christ seinem Feind zu essen und zu trinken geben, kurz, auf das Böse, das er von ihm erfahren hat, mit christlicher Nächstenliebe antworten. Die Wendung „feurige Kohlen auf seinem Haupt sammeln“ ist, zusammen mit dem ersten Teil von Röm 12,20, ein Zitat aus Sprüche 25,21-22 .Das Bild bezieht sich vielleicht auf ein ägyptisches Ritual, bei dem der Sünder als Symbol für seine Reue eine Pfanne mit brennender Kohle auf dem Kopf tragen mußte. Außerdem beinhaltet die Vergebung immer die Möglichkeit, den Feind zu Scham und Buße zu bewegen. Paulus faßt zusammen: Laß dich nicht vom Bösen überwinden, d. h. gib der Versuchung, dich zu rächen, nicht nach, sondern überwinde das Böse mit Gutem (vgl. Mt 5,44 ,“liebet eure Feinde“). Auch hier ist dasselbe Gebot wieder sowohl positiv als auch negativ formuliert (vgl. Röm 12,9.11.16-20).

Walvoord Bibelkommentar

Für einen Israeliten zur Zeit des Alten Testaments war es angebracht, Böses mit Bösem zu vergelten (Auge um Auge), aber nicht für Christen des Neuen Testaments. Der Christ darf die Eigenschaften Gottes zeigen und das Gute für alle Menschen wünschen. Soweit es von dir abhängt, lebe mit allen Menschen in Frieden. Das ist nicht immer möglich. Du siehst das im Leben des Herrn Jesus. Er ist der Friedefürst. Dennoch kamen durch Ihn Unfriede und Streit in Familien, weil man sich für oder gegen Ihn entscheiden musste. Vielleicht hast du das selbst auch erlebt oder steckst gerade mittendrin. Doch du musst vermeiden, dass dieser Unfriede eine Folge deines verkehrten Verhaltens ist.
Wenn dir unrecht getan wird, brauchst du dich nicht selbst zu rächen und zornig (böse) zu werden. Den Zorn kannst du Gott überlassen. Er wird zu seiner Zeit das Recht siegen lassen. Gott lässt nichts ungestraft. Was du tun darfst, ist das Gegenteil: Du darfst die, die dir unrecht tun, beschämen. Viele sind schon dadurch für den Herrn Jesus gewonnen worden, dass Gläubige ihren Feinden Gutes getan haben, sie gesegnet haben, statt sie zu verfluchen.
Lass dich nicht vom Bösen überwinden. Die Welt um dich her ist davon übervoll. In dir ist noch die Sünde vorhanden. Diese beiden (die Welt um dich her und die Sünde, das Fleisch in dir) kommen bestens miteinander aus. Aber du hast gesehen, dass der Leib der Sünde abgetan ist, damit du nicht mehr der Sünde dienst (Kap. 6,6). So wie Gott das Böse in uns durch das Gute, das Er in dem Herrn Jesus gegeben hat, überwunden hat, kannst auch du nun das Böse mit dem Guten überwinden. Das bedeutet, dass du das Böse, das dir angetan wird, überwindest, wenn es dem Feind nicht gelingt, dich zu einer falschen Reaktion zu veranlassen. Du kannst diese Gelegenheit nutzen, um das Gute – etwas von den Erbarmungen Gottes – zu zeigen. In 2. Könige 6,8–23 findest du im Handeln Elias eine schöne Illustration für ein solches Überwinden.
Lies nun noch einmal Römer 12,14–21. – Prüf einmal, in welchem Maß diese „Regeln“ für das christliche Leben bei dir vorhanden sind.

Ger de Koning – Der Brief an die Römer Eine Erklärung des Briefes von Paulus speziell für dich

Diese Haltung kann natürlich nur jemand einnehmen, der Gott vertraut und dessen Leben nicht von Ichsucht geprägt ist. Ein Egoist kann sich nicht verschenken oder zurücknehmen. Machen wir uns klar: Wer Streit beginnt, tut das nicht aus Liebe und nicht aus Gehorsam gegen Gottes Wort, sondern aus niederen Motiven! Wer sich trotz des biblischen Streitverbots zum Richter seines Ehepartners aufspielt, richtet das Gesetz Gottes (Jakobus 4,11). Wer Streit für eine Option hält, die richtig sein kann, obwohl Gott gegen Streit ist, der wirft dem Schöpfer selbst Unwissenheit vor und setzt sich auf Gottes Thron (vgl. Jakobus 4,12). Nicht wir bestrafen unseren Ehepartner, sondern wir lassen Gott Rächer sein (Römer 12,19-20).
Unser Gott ist kein Papiertiger! Wir haben einen Gott, der sein Volk richtet (Hebräer 10,30), weil er nicht will, dass wir Schlimmeres erleiden (1Korinther 11,32) und weil wir „geliebte Söhne“ sind (Hebräer 12,6). Gott ist nicht ungerecht. Er lässt sein Gericht beim „Haus Gottes“, das sind wir, anfangen (1Petrus 4,17) und ist gegen alle, „die Böses tun“ (1Petrus 3,12).

K. Fischer – Crashkurs Leidenschaft

Dort ist der tägliche Kleinkrieg aus, die Friedlosigkeit überwunden, wo ein Mensch sich nicht mehr selbst verteidigt, sondern sein Recht ganz Gott anheimstellt, wie Jesus selbst es getan hat (vgl. 1Petr 1,23). Sich selbst zu rächen, sich selbst Recht zu verschaffen, das ist unsere spontane Regung. Dem widerspricht aber schon Jesus (vgl. Mt 5,39) und das ganze AT. Paulus verweist auf 5Mose 32,35, wo Gott ausdrücklich sich selbst die Rache vorbehält. Wir brauchen unser Recht nicht selbst zu schaffen, wir sind Gottes Geliebte, und er hat uns Recht geschaffen und wird uns Recht schaffen (vgl. 3Mose 19,18; 2Thess 1,6-9; Hebr 10,30; Offb 18,6ff.). Gottes Zorn Raum geben, das ist christliches Verhalten, denn der Zorn Gottes wendet sich gegen jede Ungerechtigkeit und Gottlosigkeit der Menschen (vgl. Röm 1,18).

Gerhard Maier – Edition C

Mit besonderem Nachdruck verweilt der Apostel bei den ungerechten, gehässigen Eingriffen anderer in unser Leben. Da offenbart sich im Verzicht auf Rache und Gerichte die königliche Freiheit und Vollkommenheit der Liebe, ihre Unabhängigkeit vom Verhalten der anderen, ihre Zuversicht, dass sie auch den Feind mit feuriger Kraft erfassen und mit dem Guten das Böse besiegen wird. Das Recht fällt deshalb nicht dahin, auch wenn wir auf Vergeltung und Strafe verzichten. Gottes Zorn hält über ihm Wache und nimmt die Vergeltung in seine Hand. Statt dass wir seinem Zorn durch eigene Rache den Raum wegnehmen, sollen wir dem göttlichen Zorn den Raum freigeben, damit er das Gericht vollstrecke; doch nicht so, dass wir müßig auf Gottes Rechtsvollzug warten, sondern so, dass wir mit Freude jede Gelegenheit benützen, unseren Widersachern wohlzutun, in der Gewissheit, dass die echte Liebe eine Macht besitzt, gegen die sich die Bosheit nicht leicht verhärten wird. Darum vergleicht sie Paulus mit der Wirkung einer glühenden Kohle. Die göttliche Art der Liebe wird darin sichtbar, dass sie bei ihrem heilsamen, gütigen Werk verbleibt und gewiss ist, dass sie mit ihm auch über die Bosheit den Sieg gewinnt.

Schlatter – Erläuterungen zum Neuen Testament

Rächet euch selber nicht. Die Sünde, welche der Apostel jetzt angreift, ist schwerer als die kurz zuvor behandelte (V. 17), wie wir schon gesagt haben. Doch entspringen beide aus der gleichen Quelle, nämlich aus übertriebener Selbstliebe und dem uns angeborenen Stolz. Diese Fehler machen uns höchst nachsichtig gegen die eignen Sünden und äußerst unduldsam gegen die Sünden der andern. Da nun vermöge dieser Grundkrankheit jedem Menschen eine brennende Lust eingeboren ist, sich selbst zu rächen, so gibt der Apostel die Vorschrift, dass wir auch bei der allerschwersten Beleidigung durchaus an keine Rache denken, sondern diese dem Herrn überlassen sollen. Und weil Menschen, die einmal solche ohnmächtige Wut erfasst, sich nicht leicht einen Zügel anlegen, so legt ihnen Paulus gewissermaßen mit sanfter Anrede die Hand auf die Schulter, hält sie zurück und spricht: meine Liebsten. Bis dahin reicht die Vorschrift, dass wir uns nicht rächen, ja nicht einmal an Rache denken sollen. Nun folgt der Grund dafür: sondern gebet Raum dem Zorn, nämlich Gottes. D. h. belasst dem Herrn die Möglichkeit, zu richten; ihr nehmt sie ihm vorweg, wenn ihr selbst zur Rache greift. Ist es ein Frevel, an Gottes Statt stehen zu wollen, so ist es auch unerlaubt, Rache zu nehmen. Denn damit fallen wir Gott in das Richteramt, welches er sich vorbehalten hat. Dabei lässt der Apostel auch leise den Gedanken anklingen, dass Gott einerseits denen schon Genugtuung verschaffen wird, die geduldig auf seine Hilfe harren, dass er aber denen zu helfen keinen Raum mehr hat, welche selbst zufahren. Übrigens sei noch einmal erinnert, dass der Apostel nicht bloß unsere Hand zurückhalten, sondern auch die Lust des Herzens stillen will, sich selbst zu rächen. Es ist also auch gänzlich überflüssig, hier zwischen einer öffentlichen und einer privaten Strafe zu unterscheiden. Denn wer etwa mit böswilligem Sinne und in der Absicht, auf diese Weise eine Rache zu üben, die Hilfe der Obrigkeit anruft, handelt nicht minder verwerflich, als wenn er selbst aus Rachsucht Ränke schmieden würde. Ja selbst Gott dürfen wir nicht in jedem Falle um Rache angehen: denn käme etwa ein solches Gebet aus persönlichem Hass und nicht aus dem unverfälschtem Eifer des Heiligen Geistes, so würde es ja den Herrn weniger zum Gericht aufrufen, als vielmehr zum Diener unserer bösen Begierden machen wollen. Nur dann geben wir in rechter Weise dem Zorn Gottes Raum, wenn wir mit ruhigem Gemüte die Zeit abwarten, bis uns geholfen wird, und inzwischen bloß den einen Wunsch hegen, dass die, welche uns jetzt lästig sind, umkehren und unsere Freunde werden möchten.
Denn es steht geschrieben: „Die Rache ist mein“ usw. Dieser Beweisspruch stammt aus dem Liede Mose (5. Mose 32, 35), wo Gott verkündigt, dass er als Rächer an seinen Feinden auftreten werde. Gottes Feinde aber sind, die seine Knechte ohne Ursache angreifen. Seinen Freunden gilt (Sach. 2, 8; 5. Mose 32, 10): „Wer euch antastet, der tastet meinen Augapfel an.“ Mit diesem Troste dürfen wir zufrieden sein, denn die uns eine unverdiente Last auflegen, werden nicht ungestraft bleiben. Wir brauchen auch nicht zu fürchten, dass wir die Böswilligen etwa nur in größere Schuld und in größere Gelegenheit bringen, Böses zu tun, wenn wir geduldig nachgeben. Wir werden nur Gott, unserm einigen Helfer und Erlöser, Raum schaffen, uns zu helfen. Im Übrigen haben wir schon gesagt, dass wir auf unsere Feinde auch nicht die Rache Gottes herabbeten dürfen. Aber wenn sie in ihrem verkehrten Wesen fortfahren, so wird sie das gleiche Schicksal treffen wie alle Verächter Gottes. Und nicht deshalb bringt Paulus diesen Spruch bei, um uns zu erhitzen und zu zornigen Gebeten zu ermutigen, sondern lediglich, um uns getrost zu machen wider der Gottlosen Wut. Wir sollen nicht fürchten, dass unsere Geduld die Feinde nur zu schärferem Auftreten ermutigen werde: denn nicht vergeblich steht Gott als unser Rächer da.

Calvin – Römerbrief

Offensichtlich entnahm Paulus die Worte dieses Verses aus 5.Mo. 32,35, um seine Argumentation an dieser Stelle zu bestätigen. Die Aussage des Apostels ist gleichbedeutend mit der Bekräftigung eines Rechtes Gottes, das Er keinesfalls abtreten will, wenngleich Er den Menschen auch als Werkzeug zur Ausführung dieses Rechts benutzen kann. Ein Mensch kann sich jedoch niemals als Rächer Gottes ausgeben. In den Händen Gottes ist Vergeltung eine sichere Sache; in den Händen von Menschen ist sie jedoch höchst unsicher. Vergeltung ist hier die Rückerstattung, die vom Übeltäter eingefordert wird, und das ist allein Gottes Sache. Dabei müssen wir stets bedenken: »Es ist furchtbar, in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen!« (Hebräer 10,31).
    Vier Worte in diesem Vers müssen wir uns näher ansehen: »rächen«, »Zorn«, »Rache« und »vergelten«. Betrachten wird den Befehl in V. 19 im Zusammenhang mit den Ermahnungen aus V. 17 (»Vergeltet niemand Böses mit Bösem«) und V. 18 (»Wenn möglich, so viel an euch ist, lebt mit allen Menschen in Frieden«), dann ist er klar verständlich: Christen dürfen in keiner Form Vergeltung üben. Die hier festgesetzten Grenzen sind von Gott bestimmt, und sie sind eine Sicherheitsmaßnahme für die Seinen.
    Der erste Satz »Rächt euch nicht selbst« trifft eine klare Aussage zum Verhalten des Christen. Die Rolle des Rächers steht allein Gott zu. In einer Situation »für Recht zu sorgen«, ist das Vorrecht Gottes. Ein Christ soll keine Zeit mit dem Schmieden von Racheplänen verbringen, insbesondere weil er keinerlei biblische Richtlinien hat, an die er sich dabei halten könnte. Der zweite Satz »Gebt Raum dem Zorn« wirft die Frage auf, wessen Zorn hier gemeint ist. Der Zorn Gottes? Alle Ansichten dazu wurden mit langatmigen Argumentationen belegt, doch die anerkannteste Auffassung besagt, daß es hier um den Zorn Gottes geht. So gibt man dem Einen Raum, der bisweilen zwar in Strenge, aber auch stets in Gerechtigkeit handelt.
    Die beiden verbleibenden Wörter »Rache« und »vergelten« gehören zum Zitat aus dem AT. Der Verweis auf 5.Mo. 32,35 bestätigt die Gerechtigkeit Gottes. Wenngleich Er streng sein wird, wenn nötig, ist Er nicht rachsüchtig. Wenn zu Moses Zeit jemand das Gesetz verachtete, starb er ohne Barmherzigkeit. Das Eingreifen Gottes zeigte in diesen Fällen nicht, daß Er ungerecht sei, sondern betonte vielmehr, daß Er es mit Seinen Maßstäben nicht locker nahm. Gott muß in Übereinstimmung mit Seiner Gerechtigkeit handeln, und Sein Handeln wird immer berechtigt sein.
    Wir sollten den Unterschied zwischen Rache und Zorn beachten. Zorn findet innerhalb einer Person statt und ist ein Gefühl, das entweder unberechtigterweise aufkommt, oder wenn ein Unrecht zugefügt wurde oder jemand meint, ihm sei Unrecht zugefügt worden. Dieser Zorn ist ein fester Zustand der Gesinnung; es bricht nicht schnell in einen Großbrand aus, sondern kann zwar langsam aufkommen, hat aber dauerhafte Auswirkungen.
    Rache ist die Ausübung von Zorn, was möglicherweise in Form eines Vergeltungsakts geschieht. Der ganze Bereich von Zorn und Rache steckt für den Christen derart voller Gefahren, daß es höchst wichtig ist, diese Sache Gott zu überlassen. Er hat das Vorrecht, Rache zu üben, wenn sie Seinem Urteil nach erforderlich ist. Bei anderen kommt es höchst selten vor, daß Heimzahlung durch Rache zu Befriedigung führt. Doch wenn man Heimzahlung erstrebt, indem man Gott in die Situation einbezieht und Ihm die Vergeltung überläßt, wird letzten Endes keine Klage nötig sein.
    Das Wort der Ermahnung von Paulus, unterstützt durch die Aussage aus dem mosaischen Gesetz, ist ein höchst wichtiger Rat für Christen. Es ist weit besser, das Unrecht, das jemand uns antut, hinzunehmen und in Freundlichkeit Böses mit Gutem zu vergelten. Damit »wirst du feurige Kohlen auf sein Haupt sammeln«.

Benedikt Peters – Was die Bibel lehrt

„Du sollst nicht morden“??

Als Totalverweigerer zu DDR-Zeiten, schaue ich natürlich mit einem anderen Blick auf die aktuelle Lage im Osten Europas.
Was ist mit den Christen in diesen Ländern? Wie verhalten sich die Christen???
Interessante Artikel dazu heute in der taz – und vor ein paar Tagen in der Tagesschau

In der Ukraine sind alle Männer zwischen 18 und 27 wehrpflichtig, das Recht zu verweigern haben sie nicht. Doch Witali ist bei den Siebenten-Tags-Adventisten – eine von zehn kleinen religiösen Organisationen im Land, deren Angehörige einen Ersatzdienst machen können. Für Katholiken oder orthodoxe Christen gilt das nicht.

Tagesschau

Selbst ein gerechter Krieg ist immer noch ein Krieg. Und Soldaten sind Mörder. Immer. Auch im Verteidigungsfall. Denn es gibt immer auch einen anderen Weg. Weggehen zum Beispiel. Nein sagen. Desertieren.
Das ist alles andere als verantwortungslos. Jeder, der sich dem Töten verweigert, muss sich die Frage gefallen lassen, ob er nicht noch mehr Leid zugelassen hat. So wie sich jeder Soldat fragen lassen muss, ob er mit seinem Tun tatsächlich Gewalt verhindert hat. Auf dieses moralische Dilemma kann es keine allgemeingültige Antwort geben.

Und deshalb ist Kriegsdienstverweigerung ein Menschenrecht. Keins, das in der 1948 verabschiedeten UN-Charta verankert wurde. So weit wollten die beteiligten Staaten selbst unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg nicht gehen. Die größte Sorge eines auf militärische Macht setzenden Regierenden lautet: Stell dir vor, es ist Krieg, und keiner geht hin. Ein Deserteur allein wird die Welt nicht ändern. Aber Tausende? Millionen? Darin liegt die kleine, utopische Chance des Pazifismus – auch wenn er aktuell Lichtjahre davon entfernt scheint, ein Comeback zu feiern.

Denn kein Staat, nicht einmal der theoretisch perfekte, sollte Menschen zwingen dürfen, ihr Leben für ihn aufs Spiel zu setzen. Und erst recht nicht, für ihn zu töten.

taz

nach vorne schauen

Gedenket nicht des Früheren, und über die Dinge der Vorzeit sinnet nicht nach!
Siehe, ich wirke Neues; jetzt sproßt es auf; werdet ihr es nicht erfahren? Ja, ich mache durch die Wüste einen Weg, Ströme durch die Einöde.
Elberfelder 1871- Jes 43,18–19

Doch hängt nicht wehmütig diesen Wundern nach! Bleibt nicht bei der Vergangenheit stehen!
Schaut nach vorne, denn ich will etwas Neues tun! Es hat schon begonnen, habt ihr es noch nicht gemerkt? Durch die Wüste will ich eine Straße bauen, Flüsse sollen in der öden Gegend fließen.
Hoffnung für alle – 1996 – Jesaja 43,18–19

Vergesst das, was früher war. Die Sachen, die vor langer Zeit gelaufen sind, könnt ihr abhaken.
Passt auf, ich werde etwas total Neues und Frisches machen! Es fängt jetzt schon langsam an, merkt ihr das nicht? Ich werde durch die Gegend, in der niemand wohnt, fette Straßen bauen. Ich werde dafür sorgen, dass große Flüsse entstehen, wo es vorher überhaupt kein Wasser gab.
VolxBibel – Jesaja 43:18–19

Gott, der beim ersten Exodus Israel aus Ägypten geführt und ein großes ägyptisches Heer ertränkt hat, wird ein noch größeres Wunder tun. Deshalb soll Israel nicht mehr an das Vergangene denken (V. 18 ), sondern erkennen, daß Gott ein Neues schaffen wird. Bei diesem neuen „Exodus“, der Rückkehr aus dem Exil, werden die Juden durch verlassenes, wüstes Land ziehen, wo Gott ihnen Wasser und Ströme in Fülle bereiten wird (vgl. Jes 35,6-7; 41,18; 44,3-4 ). Sein auserwähltes Volk (vgl. die Anmerkungen zu Jes 41,8-9 ), das er geschaffen hat ( bereitet ; vgl. Jes 43,21; 44,2.24 ), wird ihn preisen (vgl. Jes 42,10-13 ). Noch ein dritter, noch herrlicherer „Exodus“ wird geschehen, wenn der Messias wiederkommt, um sein Volk zu sammeln (vgl. Jes 43,5-6 ) und seine tausendjährige Herrschaft auf der Erde zu errichten.

Walvoord Bibelkommentar

V. 18. Gedenkt nicht an das Alte und achtet nicht auf das Vorige. Alle Wunder, die Gott früher bei der ersten Erlösung des Volkes schauen ließ, sollen zurücktreten vor herrlicheren, die bald geschehen sollten; ja der Ruhm der zweiten Befreiung sollte den der ersten überstrahlen. Die Meinung des Jesaja ist nicht die, als sollten die Juden der vormaligen Wohltaten vergessen; nein, für alle Zeiten sollten sie Gegenstand rühmenden Preises und immerwährenden Gedenkens sein. Das lehren ja schon die ersten Worte des Gesetzes: „Ich bin der Herr, dein Gott, der ich dich aus Ägyptenland, aus dem Diensthause geführt habe“ (2. Mose 20, 2). Und die Väter sollten es den Kindern, die Kinder den Enkeln einschärfen. Vielmehr redet der Prophet vergleichsweise, wie in demselben Sinn auch Jeremia (23, 7 f.)) spricht: „Darum siehe, es wird die Zeit kommen, spricht der Herr, dass man nicht mehr sagen wird: So wahr der Herr lebt, der die Kinder Israel aus Ägyptenland geführt hat, sondern: So wahr der Herr lebt, der den Samen des Hauses Israel hat herausgeführt und gebracht aus dem Lande der Mitternacht und aus allen Landen, dahin ich sie verstoßen hatte, dass sie in ihrem Lande wohnen sollen.“ So ist denn auch der Kern unserer Stelle: die Herrlichkeit der zweiten Erlösung soll größer sein, als die der ersten. Hieraus folgt aber, dass diese Weissagung nicht auf wenige Jahre zu beschränken ist; der Prophet dehnt den Segen der Rückführung aus der Gefangenschaft bis auf Christus aus, der durch sein Kommen erst Priestertum und Königreich wahrhaft aufgerichtet hat.

Jean Calvin

Gott wird also mit den Eigenschaften »von Ägypten her« vorgestellt. Was dort geschah, ist nunmehr Attribut des Gottes Israels geworden. Dieses ist im Auge zu behalten, wenn es sofort danach heißt: Erinnert euch nicht an Früheres. Was meint der Prophet mit diesem seltsam klingenden Satz? Zunächst ist herauszustellen, – im Blick auf die bisher verhandelten Texte –, was Jesaja nicht meinen kann. In den »Gerichtsreden« (z.B. 41,22f) legt Jesaja Wert darauf, den Zusammenhang zwischen Vergangenheit (Verheißung) und der Gegenwart (Erfüllung) zu beweisen. Hier liegt der Schlüssel zum Verständnis des Gottes Israels, ja, des Gottes der Bibel überhaupt: es gibt einen Weg vom Wort zum Handeln. Insofern darf auch das neue Israel Gott als den Treuen, den Herrn der Geschichte erkennen, der die Zeiten umgreift. So war auch die Ankündigung des Züchtigungsgerichtes durch Jesaja (seit 1,24ff) schließlich in Erfüllung gegangen. Und den Ernst des Gerichtes soll auch das neue Israel nicht vergessen.
Was Jesaja nun positiv meint, kann man nur vorsichtig erspüren: In 40,1f klingt die frohe Botschaft des zweiten Buchteils des Propheten Jesaja auf – Gott hat die Strafe für die vergangene Gottlosigkeit als abgegolten betrachtet. Es kommt nun alles darauf an, daß Israel dieser Heilsbotschaft Glauben schenkt und nicht mehr in ständig sich wiederholenden Klagen die Abwesenheit Gottes bejammert (z.B. 40,27). Im Blick auf diese Zusammenhänge wird man deuten müssen: Der Prophet »will also keineswegs sagen: die eilten Traditionen gelten jetzt nicht mehr, es steht ein neues Tun Gottes bevor; er will vielmehr sagen: Laßt ab von dem trauernden, zurückgewandten Sich-Klammern an das Vergangene und öffnet euch dafür, daß eine neue wunderbare Gottestat vor euch liegt!« (Westermann). Angesichts der angebotenen Vergebung – letztlich durch das Leiden und Sterben des Gottesknechtes in Kap. 53 offenbar geworden! – darf es keinen Blick auf die Sünde der Vorzeit, der früheren Zeit also, geben.
Aber noch ein anderes liegt in diesen beiden Versen: Weil Gottes Handeln sich in einer die Zeitepochen übergreifenden Geschichte ereignet, ist das, was früher als Heil erfahren wurde, nunmehr als ein Hinweis auf das Neue zu sehen – es ist eben nicht identisch mit dem Früheren. Die Erlösung aus dem Gerichtsland Babylon ist eine tiefere Erlösung als die aus dem Asylland Ägypten! Man darf also das Alte zwar keineswegs vergessen, aber es darf das Neue nicht verstellen. Denn es könnte in der Tat passieren, daß die Exilsgeneration zwar der Erlösung der Väter aus Ägypten dankbar in ihren Gottesdiensten gedenkt, daß sie aber zugleich sich weigert, dem Prophetenwort heute Glauben zu schenken und sich in die Heimat aufzumachen und dort mit Gottes Hilfe einen Neuanfang zu wagen. Siehe, ich wirke Neuese – das muß gehört werden. Alles Neue, das Gott herbeiführen wird, wird vorbereitet durch das ankündigende Wort des Propheten, aber auch durch Geschichtsereignisse (vgl. V. 14): jetzt sproßt es. Auch Anfänge des Handelns Gottes kann man wahrnehmen: erkennt ihr es nicht? Aber gerade das ist ja das Problem, mit dem der Prophet ringt, daß Israel trotz des Neuen, das Gott schafft, blind und taub ist (vgl. 42,18). Wann kommt der Augenblick, da Israel hören und sehen kann? So wird also Israel durch die Wüste geführt wie einst durch das Meer. Einst wurde das Wasser zurückgedrängt, nun aber wird Wasser wunderbar herangeführt: ich lege … Flüsse in die Einöde. Gott wird sein Volk unterwegs versorgen und mit Wasser tränkenf.

Wuppertaler Studienbibel

Mit den Worten „Gedenkt nicht der ersten Dinge“ regt Jehova nicht etwa seine Diener dazu an, seine früheren Taten der Rettung aus dem Sinn zu verbannen. Schließlich sind viele dieser Taten in dem von Gott inspirierten Geschichtsbericht Israels festgehalten, und Jehova gebot, der Befreiung aus Ägypten alljährlich bei der Passahfeier zu gedenken ( 3 Mose 23:5; 5 Mose 16:1-4). Doch er möchte, dass ihn sein Volk wegen ‘etwas Neuem’ verherrlicht, etwas, was es selbst erleben wird. Dazu zählt nicht nur die Befreiung aus Babylon, sondern auch die spektakuläre Reise in die Heimat, möglicherweise auf dem kürzeren Weg durch die Wüste. In diesem unfruchtbaren Gebiet wird Jehova für sie „einen Weg“ schaffen und Wunderwerke wirken, die an das erinnern, was er zur Zeit Mose für die Israeliten tat. Ja, er wird die Rückkehrer in der Wüste ernähren und ihren Durst durch richtige Ströme stillen. Jehova wird in so reichem Maße für sie sorgen, dass selbst die wilden Tiere Gott verherrlichen und das Volk nicht angreifen werden.

Die Prophezeiung Jesajas — Licht für alle Menschen

J. Ähnlich: Denkt nicht an das Frühere, und denkt nicht an das Alte (Jes 43:18). Denkt nicht an das Frühere – das sind [Gottes große Taten zur Rettung Israels] aus den [verschiedenen] Königreichen; und denkt nicht an das Alte – das sind [Gottes große Taten zur Rettung Israels] aus Ägypten.
K. Siehe, ich tue etwas Neues; jetzt geht es hervor (Jes 43,19) – das bezieht sich auf den Krieg zwischen Gott und Magog [am Ende der Zeit].

Jacob Neusner – Die Tosefta – Aus dem Hebräischen übersetzt und mit einer neuen Einleitung

Was denkst du: erleben wir gerade ein weiteres Handeln Jehovahs mit seinem Volk? Ist ER dabei, weitere Glieder „seines Volkes“ in die Heimat zurück zu versammeln? Und werden die Krieger von Magog weiter Richtung Süden ziehen?

„Dieser Gott tut heftige Wunder, man kann das überall auf der Erde und auch im Universum sehen.“

Alsdann schrieb der König Darius an alle Völker, Völkerschaften und Sprachen, welche auf der ganzen Erde wohnten: Friede euch in Fülle!
Von mir wird Befehl gegeben, daß man in der ganzen Herrschaft meines Königreichs bebe und sich fürchte vor dem Gott Daniels; denn er ist der lebendige Gott und besteht in Ewigkeit, und sein Reich wird nie zerstört werden, und seine Herrschaft währt bis ans Ende; der da rettet und befreit, und Zeichen und Wunder tut im Himmel und auf der Erde: …
Elberfelder 1871 – Daniel 6,27–29a

Hierauf schrieb der König Darius an alle Völker, Volksstämme und Zungen, die auf der ganzen Erde wohnten: »Heil möge euch in Fülle zuteil werden!  Hiermit ergeht der Befehl von mir, daß man im ganzen Bereich meiner königlichen Herrschaft vor dem Gott Daniels zittern und ihn fürchten soll; denn er ist der lebendige Gott, der in Ewigkeit bleibt; sein Reich (oder: Königtum) ist unzerstörbar, und seine Herrschaft nimmt kein Ende.  Er errettet und befreit und vollführt Zeichen und Wunder am Himmel und auf Erden, er, der Daniel aus der Gewalt der Löwen errettet hat.«
Menge 2003 – Daniel 6,26–28

Der Präsident Darius setzte dann ein Schreiben auf, das in viele Sprachen übersetzt und dann an alle Nationen und Länder verschickt wurde. In dem Schreiben stand drin: „Liebe Leute! Ich wünsche euch das Allerbeste! Ich ordne hiermit ein neues Gesetz an, wovon jeder wissen soll. Und zwar muss man ab sofort überall in meinem Reich Respekt vor dem Gott von Daniel haben! Dieser Gott ist real, und er ist nicht totzukriegen. Niemand ist in der Lage, seine Macht zu beenden, sie wird immer weitergehen. Er kann jeden aus einer gefährlichen Situation retten, er kann jeden befreien. Dieser Gott tut heftige Wunder, man kann das überall auf der Erde und auch im Universum sehen. Und er hat Daniel vor den Zähnen der Kampfhunde gerettet.“
VolxBibel – Daniel 6:26–28

Krieg in Europa – und viele Menschen haben Angst. Wie geht es weiter? Werden die Verheißungen der Bibel nun über den Haufen geworfen – oder hat der Gott der Bibel noch alles in Seiner Hand?
Wie sieht mein Handeln und mein Denken aus? Vertraue ich IHM weiterhin? Oder suche ich nun in „eigene Weisheit“?

Jedes Mal, wenn Sie in einen Konflikt geraten, werden Sie unweigerlich zeigen, was Sie wirklich von Gott halten. Wenn Sie zeigen wollen, dass Sie ihn „von ganzem Herzen und von ganzer Seele und von ganzem Gemüt“ (Mt 22,37) lieben, dann bitten Sie ihn, dass er Ihnen hilft, ihm zu vertrauen, zu gehorchen, ihn nachzuahmen und anzuerkennen, vor allem, wenn es schwierig ist, dies zu tun. Dieses Verhalten ehrt Gott und zeigt anderen, wie würdig er Ihrer Hingabe und Ihres Lobes ist.

Gott zu verherrlichen wird auch Ihnen zugute kommen, besonders wenn Sie in einen Konflikt verwickelt sind. Viele Streitigkeiten beginnen oder verschlimmern sich, weil eine oder beide Seiten ihren Gefühlen nachgeben und Dinge sagen oder tun, die sie später bereuen. Wenn Sie sich darauf konzentrieren, Gott zu vertrauen, zu gehorchen, ihn nachzuahmen und anzuerkennen, werden Sie weniger geneigt sein, auf diese Weise zu stolpern. Wie es in Psalm 37,31 heißt: „Das Gesetz seines Gottes ist in seinem Herzen; seine Füße wanken nicht.“
Der andere Vorteil eines gottzentrierten Ansatzes zur Konfliktlösung ist, dass er Sie weniger abhängig von Ergebnissen macht. Selbst wenn andere auf Ihre Bemühungen, Frieden zu schließen, nicht positiv reagieren, können Sie Trost in dem Wissen finden, dass Gott mit Ihrem Gehorsam zufrieden ist. Dieses Wissen kann Ihnen helfen, in schwierigen Situationen durchzuhalten.
Es ist wichtig zu erkennen, dass, wenn Sie Gott nicht verherrlichen, wenn Sie in einen Konflikt verwickelt sind, Sie unweigerlich jemanden oder etwas anderes verherrlichen werden. Durch Ihr Handeln werden Sie entweder zeigen, dass Sie einen großen Gott haben oder dass Sie ein großes Selbst und große Probleme haben. Anders ausgedrückt: Wenn Sie sich nicht auf Gott konzentrieren, werden Sie sich unweigerlich auf sich selbst und Ihren Willen oder auf andere Menschen und die Bedrohung durch deren Willen konzentrieren.

Ken Sande – Der Friedensstifter – Ein biblischer Leitfaden zum Lösen von persönlichen Konflikten

Das war die köstliche Frucht, die Daniel durch seine Leiden in der Welt bewirkte. Sie bedeutete für Darius und seine Zeit unendlich mehr, als es uns erscheinen mag. Von ihr hing Israels fernere Zukunft ab. Daniel hatte nicht nur für sich, er hatte für sein ganzes Volk gelitten und den Weg geebnet, dass die Stunde der Befreiung für die Schmachtenden und Weinenden an den Bächen Chebars nahen konnte.
Wäre Daniel umgekommen, oder hätte er sich in jenem Umgang mit Gott nicht bewährt, der zu diesem Leiden führte, die Feinde Daniels hätten gesiegt. Unter deren Einfluss wäre die nächste Zukunft der Herrschaft Darius’ unter eine Israel feindliche Haltung gekommen. Menschlich gesprochen hätte bei solch einer politischen Entwicklung auch der persische Großkönig Cyrus nicht daran denken können, die gefangenen Juden in ihre Heimat zu entlassen, damit sie daselbst die Stadtmauer Jerusalems wiederherstellen und den Tempel Gottes wieder auferbauen konnten.
Da jedoch Daniel sein Leben Gott zur Verfügung stellte, damit es Ihm als ein Gefäß der Barmherzigkeit und der Offenbarung diene, so konnte Gott auf ganz natürlichem Wege in den Gang der politischen Ereignisse eingreifen. Die Feinde Israels offenbarten ihre Blöße, verloren das Vertrauen des Königs, wurden bestraft um ihrer List und ihres Betruges willen, und „Daniel ging es fortan gut unter der Königsherrschaft des Darius und unter derjenigen des Kores, des Persers“.
Wir gehen wohl in der Annahme nicht fehl, dass all diese Ereignisse jene hochpolitische Basis mit vorbereiten halfen, dass bald darnach der merkwürdige und hochherzige Erlass des Cyrus herausgegeben wurde, welcher den Gefangenen aus Juda die Heimkehr aus dem Land der Knechtschaft in das Land der Väter gestattete. War durch die Schuld der Führenden innerhalb des jüdischen Volkes einst das. ganze Land samt dem heiligen Überrest unter die Herrschaft Babels und der Welt gekommen, durch die Bewährung und durch den Dienst des heiligen Überrestes erlangte nun das ganze Volk seine Freiheit und seine Heimat wieder.
So waltet Gott im großen Weltgeschehen! Nach dem Bericht eines in den Ruinen von Merka gefundenen Tonziegels nahm Cyrus nach dem Tode des Darius auch über Babel die Königswürde für sich selbst in Anspruch. Das brachte Daniel offenbar auch in nähere Fühlung und Bekanntschaft mit dem persischen Großkönig. Demselben blieb jedenfalls nicht verborgen, wie Gott Daniel all seinen Feinden gegenüber als seinen Knecht gerechtfertigt hatte.

Kroeker – Das lebendige Wort Band

Atomkrieg oder Frieden?

Wenn das alles passiert, dann könnt ihr euch schon mal freuen, ihr könnt nach oben sehen, denn eure Befreiung ist gekommen!
VolxBibel – Lk 21,28

Wenn ihr die ersten Anzeichen von alldem bemerkt, dann richtet euch auf und erhebt freudig den Kopf: Bald werdet ihr gerettet!«
Gute Nachricht Bibel 2018 – Lukas 21,28

Wenn aber diese Dinge anfangen zu geschehen, so blicket auf und hebet eure Häupter empor, weil eure Erlösung naht.
Elberfelder 1871 – Lukas 21:28

Ja, was denn nun? Die eigentliche Frage ist doch: Kann ich der Bibel vertrauen – oder nicht?
Was ändert denn die Frage, ob ich der Bibel vertraue? Nun, wenn die Bibel nur ein „Märchenbuch“ sein sollte, dann muß ich jetzt Angst haben – denn Putin droht offen – und ich denke, er meint es so, wie er es sagt.
Wenn die Bibel aber die Wahrheit sagt, und wenn die Bibel von Gott uns Menschen gegeben wurde – dann kann ich mich „relativ ruhig zurück lehnen“ – denn die Bibel spricht klar und deutlich, was in den „letzten Tagen“ hier auf der Erde passieren würde!
Das setzt natürlich voraus, dass ich die Bibel dann auch wörtlich nehme, und nicht irgendwelche „geistigen Erfüllungen“ rein lese. – Also dass ich nicht glaube, wie der Studienwachtturm 1-2022 behauptet, dass eine bestimmte religiöse Organisation das Ziel von „Gog von Magog“ sein wird! Sondern dass ich das, was die Bibel dort schreibt, wirklich auf das Land Israel beziehe – und dass sich „alle Welt“ dort „versammeln wird“.
Im Bibelbuch Lukas – im Kapitel aus dem die oben zitierten Worte Jesu kommen, fragen die Jünger Jesus, was das Zeichen wäre, dass das „Ende der Welt“ gekommen wäre. Und Jesus spricht nicht von einem Atomschlag gegen Europa. Lies einmal das gesamte Kapitel in deiner Bibel – oder halt online – und du wirst feststellen, dass es keinen Grund zur Sorge gibt. Jehovah Gott hat die Menschheit nicht vergessen – und Er läßt sich weder erpressen noch manipulieren!

Vertrauen

Jehova wird für euch streiten, und ihr werdet stille sein. (O. sollt schweigen)
Elberfelder 1871 – Exodus 14,14

Jehovah streitet für euch; und ihr sollt nur stille schweigen.
Tafelbibel – 2.Mose 14,14

Gott wird für euch kämpfen! Ihr könnt euch echt entspannen und solltet jetzt einfach mal die Klappe halten.“
VolxBibel – 2-Mose 14:14

Kann man Menschen vertrauen?
Momentan reden alle über den Krieg den Putin gegen die Ukraine führt. Dabei vergessen wir alle meist, wie schnell wir Menschen vergessen! Darauf bauen „Verträge zwischen Menschen“ – dass man vergißt, was der andere versprochen hat. So wird zum Beispiel beim „Ukraine-Krieg“ vergessen, was 1994 versprochen wurde – siehe „Budapester Memorandum“.

Wie so anders ist der himmlische Vater, der IMMER zu seinem Wort steht – und auch IMMER einhält was ER verspricht.

Als die Wagenlenker und bewaffneten Truppen des Pharaos herankamen, ergriff das ganze Lager Angst. Die Israeliten waren zwischen dem Roten Meer (wörtl. »Schilf- [Papyrus-] Meer«; vgl. den Kommentar zu V. 2 ) vor und einem schweren Gegner hinter sich wie in einer Falle gefangen. Die Reaktion der Israeliten war hier dieselbe, wie durch das ganze Buch hindurch (vgl. 2Mo 5,21 ) in Zeiten von Zwang und Ängsten. Obwohl sie zum Herrn schrien , hatten sie kein Vertrauen, daß er ihnen helfen könnte. Schnell war die Vergangenheit vergessen, und sie klagten Mose voll Bitterkeit an, daß er sie betrogen habe, indem er sie in die Wüste führte, damit sie dort sterben sollten. Haben wir nicht in Ägypten gesagt: Laß uns in Ruhe, und laß uns den Ägyptern dienen? Mose erkannte, daß die Angst ihr Gedächtnis verwirrt hatte und Zorn gegen ihn entstehen ließ. So trachtete er danach, ihnen zu versichern, daß der Herr sie erretten würde, indem er für sie stritte (vgl. 2Mo 15,3; Ps 35,1 ), während sie beständig im Vertrauen bleiben sollten. Es ist überraschend, daß das Volk Gottes voller Mißtrauen und Angst war, als der größte Augenblick ihrer Erlösung herannahte.

Walvoord Bibelkommentar

Die Ägypter kommen so nahe, dass die Israeliten erschrecken; dies führt zu ihrer ersten Glaubenskrise: Die Freiheit, die sie suchen, bedeutet, ein ruhiges Leben in Ägypten aufzugeben. Mose beginnt, sich nicht nur als charismatischer Führer zu offenbaren, sondern als Vermittler zwischen dem Volk und Gott. Die Worte von V. 13 untermauern die theologische Tugend der Hoffnung: Gott ist derjenige, der handelt, der Mensch muss fest im Glauben stehen; er hat keinen Grund, sich zu fürchten. Wie der Hebräerbrief lehrt, ist Jesus das Vorbild der Treue und der Hoffnung: „Darum […] lasst uns laufen mit Ausdauer den Lauf, der vor uns liegt, und schauen auf Jesus, den Wegbereiter und Vollender unseres Glaubens, der um der vor ihm liegenden Freude willen das Kreuz erduldet und die Schande verachtet hat und zur Rechten des Thrones Gottes sitzt“ (Hebr 12,12).

Die Navarra-Bibel

Das Wort an Israel war: „stehet und sehet die Rettung Jehovas, die er euch heute schaffen wird; denn die Ägypter, die ihr heute sehet, die werdet ihr hinfort nicht mehr sehen ewiglich. Jehova wird für euch streiten, und ihr werdet stille sein“ (2 Mose 14,13-14). Was war das für ein Wort für die zitternden Israeliten! Der Herr hatte die Schlacht übernommen! Er Selbst hatte Sich zwischen sie und den Feind gestellt. Es war nicht mehr eine Frage zwischen dem Pharao und Israel: nun war die Sache zwischen dem Pharao und dem Gott Israels zu entscheiden. Sie sollten stehen und die Rettung Jehovas sehen und stille sein.

Hilfe und Nahrung – 1969

„Der HERR wird für euch kämpfen, und ihr werdet still sein“ (V. 14). Welch eine tröstliche Zusicherung! Sie kann angesichts der größten Schwierigkeiten und Gefahren unseren Geist beruhigen. Der Herr stellt sich nicht nur zwischen uns und unsere Sünden, sondern auch zwischen uns und unsere Probleme. Durch Ersteres gibt Er uns den Frieden des Gewissens, durch Letzteres den Frieden des Herzens. Dass diese beiden Dinge völlig verschieden sind, weiß jeder erfahrene Christ. Viele Gläubige besitzen Frieden des Gewissens, ohne Frieden des Herzens zu haben. Aus Gnade und durch Glauben haben sie erkannt, wie Christus in der Wirksamkeit seines Blutes zwischen sie und ihre Sünden getreten ist; aber sie sind nicht fähig, mit derselben Einfalt ihn in seiner Weisheit, Liebe und Macht zwischen sich und ihren Problemen zu erblicken. Dieser Mangel hat weitgehende Folgen für das praktische Leben, aber auch für das Zeugnis eines Christen. Denn kaum etwas trägt so sehr zur Verherrlichung des Namens unseres Herrn Jesus bei, wie die tiefe Ruhe, die dem Bewusstsein entspringt, dass sich Jesus zwischen uns und allem befindet, was unsere Herzen beunruhigen könnte. „Den festen Sinn bewahrst du in Frieden, in Frieden; denn er vertraut auf dich“ (Jes 26.3).
Aber sollen wir selbst gar nichts tun? Können wir denn überhaupt etwas tun? Jeder, der sich selbst wirklich kennt, wird antworten: Nichts. Wenn wir aber nichts tun können, ist es dann nicht am besten, „still zu sein“? Wenn der Herr für uns wirkt, ist es dann nicht weise, wenn wir uns zurückhalten? Wollen wir durch unsere Geschäftigkeit ihm zuvorkommen? Wollen wir ihm in den Weg treten? Es ist unnütz, dass zwei handeln, wo einer vollkommen fähig ist, alles zu tun. Wem würde es einfallen, eine Kerze zu holen, um das Licht der Sonne zu verstärken?

Mackintosh – Die fünf Bücher Mose

Mose selbst war nicht entmutigt, weder durch die drohende Gefahr noch durch die Vorwürfe, die ihm sein Volk machte. Er antwortete mutig und mit ungemindertem Vertrauen auf Jahwe. Auf den Inhalt der Vorwürfe geht Mose überhaupt nicht ein. Er sah in ihnen einen hilflosen Ausdruck einer an Gott gerichteten Klage, und dementsprechend fiel auch seine Antwort aus:
– »Fürchtet euch nicht!«
Mit dieser mutmachenden Zusage stößt Mose vor bis an die Wurzeln des Murrens. Mose begegnet der Furcht des Volkes, die die Verzagtheit und das Murren auslöste, mit dem Zuruf: »Fürchtet euch nicht.« Hätte Mose nur die durch das ägyptische Heer drohende Gefahr gesehen, dann hätte er nichts anderes sagen können als: »Jetzt, Freunde, gilt es, alle Hoffnung fahrenzulassen und mit Würde unterzugehen.« Mose ließ sich aber durch die Unruhe, Furcht und Empörung des Volkes nicht mitreißen. Sein Sein und Reden waren völlig bestimmt durch die »Ruhe der göttlichen Planung«. Mose rechnet mit dem, was Gott zu tun versprochen hat. Der Glaube des Mose reicht über die Situation des Augenblicks hinaus. Mose nimmt seinen Standort bereits im Zukünftigen. »Er ist über das, was jetzt ist, schon hinaus. Vorn ist Gott!«
»Die Zukunft liegt nie hinter uns!«1454 Deshalb kann Mose sagen: »Fürchtet euch nicht!«
– »Jahwe wird für euch kämpfen.«
Mose fordert hier zu keinem heiligen Krieg auf, an dem Menschen beteiligt sind, sondern er spricht von einem Krieg, den Jahwe allein führt. Das Alte Testament kennt durchaus Kriege, in denen zwar Jahwe der eigentlich Handelnde ist, Israel aber dennoch kriegerisch in den Kampf eingreift.a Am Schilfmeer ist dies anders. Hier sind das alleinige Handeln Jahwes und das kriegerische Handeln Israels Gegensätze, die einander ausschließen. Am Schilfmeer geht es um einen »Jahwekrieg eigener Prägung«. Jahwe wird alles selbst tun.Gottes Volk wird nicht einen einzigen Pfeil abschießen.1 Da Ganze wird ein einmaliges, »höchst unmilitärisches« Geschehen sein. Ägypten wird auf so wunderbare Weise besiegt und vernichtet, daß Mose sagen kann: »Wie ihr die Ägypter heute gesehen habt, werdet ihr sie in alle Zukunft nicht wiedersehen« (V. 13).
– »Ihr aber verhaltet euch still.«
Die Israeliten werden von Mose zu keinerlei kriegerischer Aktivität angespornt. Sie sollen stehen und schauen, staunen und stille sein. Die Rettung am Schilfmeer ist kein »heiliger Krieg« in dem Sinne, daß Israel für Gottes Sache einstehen soll. Es ist vielmehr umgekehrt: Gott tritt für sein Volk ein. Gott allein rettet – und das ohne Waffengewalt (vgl. Sach 4,6) und ohne menschliches Zutun. Die Rettung am Schilfmeer wird »mit einer Begrifflichkeit erfaßt, die weit über die Vorstellung von einem rein kriegerischen Ereignis hinausgeht«. Die Israeliten selbst – und das ist charakteristisch für die Vernichtung der Ägypter am Schilfmeer – sind zur Passivität und zur Untätigkeit aufgerufen.b »Israel soll es einfach darauf ankommen lassen und alles von Gott erwarten.« Gott läßt Israel tatenlos beiseite stehen. Eine solche Haltung »fordert höchste innere Aktivität«. Sich hinstellen (V. 13), das heißt standhalten und stille sein, heißt, Jahwe ungeteilt zu vertrauen, jeglicher Angst zu wehren, die den Glauben auffressen will, und jeden aufkommenden Zweifel an Gottes Machterweisen zu verbannen. Zum Standhalten und Sich-stille-Verhalten gehört das angespannte Sehen, wobei die Augen ausschließlich auf die Rettung Jahwes gerichtet sind. Der Begriff Rettung (hebräisch: ›ješucah‹) umfaßt Hilfe, Befreiung, Fürsorge und Segen.
Noch war der Durchzug durch das Schilfmeer mit keinem Wort angedeutet. Mose aber setzte sein Vertrauen darauf: Gott hat die Rettung zugesagt. Er kann retten, und er wird es auch tun. Bis heute lebt die »Gemeinde des Herrn von dem, was ihr Gott tut«.

Wuppertaler Studienbibel

Schlußfolgerung für mich? Vertraue ich Jehovah? oder ist mein Vertrauen eigentlich auf Menschen und Organisationen gesetzt? Nur ein gutes persönliches Verhältnis zu Jehovah wird retten!
Und Jehovah wird sein Volk retten, weil ER es versprochen hat – und Jehovah zu Seinem Wort steht!