Tag: 1. März 2016

Das Leben Jesu aus jüdischer Sicht – 2.Tag

und wieder ein paar Notizen von 5 Stunden… also nur ein klitzekleiner Ausschnitt

Zöllner oder Steuereinnehmer waren verhasst, da diese mit den Römern – der Besatzungsmacht – zusammenarbeiteten und weil sie ihre Mitbürger übervorteilten.
Steuereinnehmer durften nur mit anderen Steuereinnehmern oder mit Sünderinnen = Prostituirten zusammen sein – so die Weisung der Pharisäer.

Matth. 9:9-13  Jesus sagt, Matthäus solle ihm folgen – eine Wiedergeburt – deshalb auch die Feier. Doch entgegen der Regeln der Pharisäer, geht Jesus mit seinen Jüngern zu diesem Fest des Matthäus. Die Pharisäer achteten auf das Äußere = Opfer, anstatt auf das Innere = Barmherzigkeit.

 

Im Alten Testament lesen wir nirgens von Pharisäern oder Saduzäern.

Nachdem die Juden aus Babylon zurück kamen, erkannten sie, dass sie Gottes Gesetze übertreten hatte. Esra gründete eine Schule – die Sophrim (Sopher) = Schriftgelehrte.

Der Grund war eine Schulung, die Gesetze aus Mose (Thora = 613 Gesetze) anderen erklären zu können. Wie kann man die Gesetze wirklich einhalten? Hosea sagte das es ein Mangel an Erkenntnis gab – deshalb war der Versuch, diesen Mangel abzuwenden.
Mit der Zeit kam eine neue Generation, die die Aufgabe so ernst nahm. Es reichte nicht mehr die Thora zu erklären und auszulegen – man war der Meinung, weitere Regeln zu erlassen, um die wichtigen nicht zu verletzen. Also einen Zaun um das das Gesetz.

Ein Sopher darf einen anderen Sopher widersprechen, aber nicht der Thora.

Diese Logik nannte man PILPUL.

Eine weitere Schule kam etwa 30 vor Christus dazu  die Tanaim (Tana). Diese meinten dass die vielen Gesetze noch zu viele Löchern hätte und meinten dass eine Tana einem anderen Tana nicht einig sein muss, darf aber nicht einem Sopher wiedersprechen. Damit wurden die Gesetze der Sophrim auf das Nivau der Gesetze Mose erhaoben. Man erklärte später, dass Mose zwei Gesetze gegeben hätte: di eschriftlichen in der Thora und die mündlichen, die Mose dann Josua weitergegeben hätte…die dann immer mündlich weitergegeben wurden bis zu den Sophrim. Also würden diese mündlichen Gesetze von Gott kommen.

Im dritten Jahrhundert nach Christus kamen die Amoraim (Amor) die noch immer zu viele Löcher in den Gesetzten sahen, und weitere Gesetze erließen. Wieder mit dem Grundsatz, dass ein Amor einem anderen Amor widersprechen darf, aber niemals einem Tana. Man schrieb später die Gesetze Mose und due der Sopherim auf. Daraus entstanden der Mishnah und wurden dann erweitert zur Gemara. Mit den Gesetzen der Amor entstand der Talmud.

Interessante Frage an uns Christen, ob wir uns ebenfalls Gesetze machen, die ausserhalb der Bibel sind, um uns abzugrenzen.

 

Unterschied von Schriftgelehrten – sie hatten alle Gesetze auswenig gelernt.

Die Pharisäer glaubten dass der Messias ein Schriftgelehrter wäre, der alle Gesetze halten würde und weitere Schlupflöcher schließen würde.

Aber Jesus erfüllte diese Erwartungen nicht. Im Gegenteil.

 

Was für Wein meint Jesus in Lukas 5:38? Er spricht vom Gesetz Mose als vom alten Wein, die „neuen Gesetze“ bilden den neuen, unausgegorenen Wein.

 

Der Sabbath wurde personifiziert. Man betrachte den Sabbath als Königin. Nur der Tempel war wichtiger und noch mehr zu ehren.
Die Bergpredigt ist die Richtigstellung des Messias von den Auslegungen der Schriftgelehrten zum Gesetz Mose. Er stellt die mündliche (noch nicht schriftliche!!) Gesetzeserweiterungen dem schriftlichen Gesetz Mose gegenüber – er benutzt dazu „ihr habt gehört“ um die mündlichen Gesetzeserweiterungen aufzuzeigen, und „lesen“ für das mosaische Gesetz.
Wichtig: das mosaische Gesetz war in Aktion bis zum Tode Jesu – also zu seiner Lebenszeit noch aktiv und musste von ihm eingehalten werden.

 

Folgen wir, wie die Juden im AT immer unseren Königen? Wenn guter König, wenn schlechter König- dem König wurde gefolgt, obwohl das Gesetz da war, und jeder einzelne vor Gott die Verantwortung hatte, eine Entscheidung für Gott und sein Gesetz zu treffen!

 

 

Drei Mal haben die Israeliten eine Grenze überschritten:

  1. Generation die nicht ins verheissene Land wollten – das verheissene Land wurde eine Generation später eingenommen – 4.Mose 14
  2. unter König Manasse – 2.Könige 21, 2.Chronika 33 – waren die Grenzen überschritten – Exil in Babylon war definitv; der gute König Josia konnte das Gericht nur hinauszögern aber da Grenze überschritten war, kam das Gericht Gottes über die Israeliten
  3. Matth. 12:25-37 – diese Generation von Juden hatte Jesus als Messias abgelehnt – Gericht kam im Jahre 70 durch die Römer

 

Wenn wir Matthäus 12und 13 nicht verstehen, verstehen wir nicht, was nachher passieren wird. Nun ändert sich die Lehrtätigkeit Jesu