Tag: 23. September 2021

glaubst du DAS oder ist es „nur geistig zu verstehen“?

Und (Vergl Micha 4) es wird geschehen am Ende der Tage, da wird der Berg des Hauses Jehovas feststehen auf dem Gipfel der Berge (d. h. hoch über allen Bergen) und erhaben sein über die Hügel; und alle Nationen werden zu ihm strömen. Und viele Völker werden hingehen und sagen: Kommt und laßt uns hinaufziehen zum Berge Jehovas, zum Hause des Gottes Jakobs! Und er wird uns belehren aus seinen Wegen, und wir wollen wandeln in seinen Pfaden. Denn von Zion wird das Gesetz (O. die Lehre) ausgehen, und das Wort Jehovas von Jerusalem; und er wird richten zwischen den Nationen und Recht sprechen vielen Völkern.
Elberfelder 1871 – Jes 2,2–4a

In der Endzeit wird es geschehen, daß der Tempelberg des HERRN festgegründet dasteht an der Spitze der Berge und über die (anderen) Höhen erhaben; dann werden alle Heidenvölker zu ihm strömen und zahlreiche Völkerschaften hinwallen und sagen: »Kommt, laßt uns zum Berge des HERRN hinaufziehen, zum Hause des Gottes Jakobs, damit er uns über seine Wege belehre und wir auf seinen Pfaden wandeln!« Denn von Zion wird Belehrung (oder: das Gesetz) ausgehen und das Wort des HERRN von Jerusalem. Dann wird er zwischen den Völkern richten und vielen Völkerschaften Recht sprechen;
Menge 2003 – Jesaja 2,2–4

Und wird geschehen in den letzten Tagen, daß der Berg von Jehovahs Haus befestigt wird als Haupt der Berge, und erhaben über den Hügeln, und zu ihm alle Völkerschaften strömen werden. 5Mo 4,30; Ps 63,16.17; Mi 4,1f; Jer 3,17. Und viele Völker werden gehen und sprechen: Lasset uns gehen und hinaufziehen zum Berg Jehovahs, zum Haus des Gottes Jakobs, daß Er uns weise Seine Wege und wir wandeln in Seinen Pfaden, denn von Zion geht aus das Gesetz, und das Wort Jehovahs von Jerusalem. Jer 3,17; Ps 46,8; 50,2; 110,2; Lk 24,47; Joh 4,22; Mi 4,2.
Und richten wird Er zwischen den Völkerschaften und strafen viele Völker.
Tafelbibel mit hinzugefügten Sachparallelstellen – Jesaja 2:2–4

In den letzten Tagen von dieser Erde wird Folgendes passieren: Alle werden über den Berg reden, auf dem der Tempel von Gott steht. Er wird der heftigste von allen Bergen auf der Welt sein, und aus der ganzen Welt werden die Menschen zu ihm kommen. Viele Menschen aus der ganzen Welt werden mit Bussen und Reisegesellschaften dorthin fahren. Sie werden sagen: „Los, kommt, lasst uns einen Trip zum Berg von Gott machen! Kommt mit, wir fahren zu dem Haus, wo der Gott von diesen Leuten, die von Jakob abstammen, wohnt! Wir wollen von ihm lernen, was okay ist und was nicht. Wir wollen tun, was er uns sagt!“ Denn von diesem Berg, der Zion heißt, werden die heftigsten Ansagen herkommen, von Jerusalem aus wird man hören, was Gott zu sagen hat. Gott wird Gerichtsurteile sprechen über die Länder auf der Erde, er wird für alle Völker der Richter sein.
VolxBibel – Jes. 2:2–4

Wie jeder weiß, der schon einmal in Jerusalem war, ist der Berg Zion kein großer Berg. Er befindet sich auch nicht im geografischen Norden, sondern im südlichen Teil des Landes. Was ist also mit „den Höhen des Nordens“ gemeint?

Diese Beschreibung wäre den heidnischen Nachbarn Israels bekannt, besonders in Ugarit. Es ist tatsächlich aus ihrer Literatur entnommen. Die „Höhen des Nordens“ (ugaritisch: „die Höhen von Tsaphon“) ist der Ort, an dem Baal lebte und angeblich auf Geheiß des Hochgottes El und des göttlichen Rates den Kosmos regierte. 13 Der Psalmist stiehlt Baal den Ruhm und gibt ihn demjenigen zurück, dem er rechtmäßig gehört – Jahwe. Es ist ein theologischer und literarischer Schlag ins Gesicht, eine weitere Polemik.

Das erklärt, warum die Beschreibung in Bezug auf die tatsächliche Geographie Jerusalems seltsam klingt. Das ist der Grund, warum Jesaja und Micha Ausdrücke wie „der Berg des Hauses Jahwes“ verwendeten (Jes 2,2; Mich 4,1). Die Beschreibung soll eine theologische Aussage machen, nicht eine geographische. Der Zion ist das Zentrum des Kosmos, und Jahwe und sein Rat sind sein König und Verwalter, nicht Baal.

Der Tempel ist auch der Garten Eden, voll von üppiger Vegetation und Tieren. Die Beschreibung des Baus des Tempels in 1 Könige 6-7 ist in dieser Hinsicht eindeutig. 14 Blumen, Palmen, Kürbisse, Zypressen, Cherubim, Löwen und Granatäpfel schmücken den Tempel durch seine geschnitzten architektonischen Merkmale.

In Hesekiels Vision des neuen Tempels (Hes 40-48) sah er einen auf einem hohen Berg errichteten Tempel (40:2), dessen Vorhöfe mit Palmen geschmückt waren (40:31-34). Das Innere war mit weiteren Palmen und Cherubim geschmückt (41:17-20.). Hesekiels Tempelgarten war gut bewässert, wie Eden, denn aus ihm floss ein Fluss, der auf übernatürliche Weise alles andere belebte (47:1-12).

In der Theologie Israels waren Eden, die Stiftshütte, der Sinai und der Tempel gleichermaßen der Aufenthaltsort Jahwes und seines Rates. Die Israeliten, die die Stiftshütte und den Tempel besaßen, wurden ständig an die Tatsache erinnert, dass der Gott des kosmischen Berges und des kosmischen Gartens in ihrer Mitte wohnte, und wenn sie ihm gehorchten, würde Zion der Herrschaftsbereich Jahwes werden, der als der Ort dienen würde, an dem er die enterbten Völker, die in Babel verstoßen wurden, wieder zu sich zurückholen würde.

Michael S. Heiser – Das unsichtbare Reich

Es bleibt das Große im Gesamtbilde der prophetischen Verkündigung, dass nach jedem Abend der Geschichte dennoch ein neuer Morgen anbricht. Ein Morgen, der einen Tag einleitet, der in seinem Leben reicher, mit seinem Licht heller und in seinen Zielen der ersehnten Heilszukunft verwandter sein wird als der vorher untergegangene. Diese Fernschau, aus der immer neu eine weltüberwindende Hoffnung geboren wurde, hätte den Propheten nie werden können, wenn ihr Leben nicht im Umgang mit Gott gestanden hätte. Aus dem Werden der Geschichte, vom Boden ihres Volkes aus, oder aus den Machtbestrebungen der Weltmonarchien hätten sie nie [129] solche eschatologischen Heilserwartungen gewinnen können. Nur, wer Gott gesehen, sieht über alle Katastrophen hinweg eine Zukunft, die einmal unseres Gottes sein wird.

Wenn der Prophet das Haus Jahves als Stätte seiner machtvollen Gegenwart und zukünftigen Herrlichkeitsoffenbarung fest begründet auf einem Berge liegen sieht, so mag das Bild zwar beim Zionsberge Jerusalems anknüpfen, es kündet aber gewiss die zukünftige geistige Höhenlage im Völkerleben an. Bis zu dieser Zeit bleibt Gottes Offenbarungsstätte ein Wanderzelt. Weder ein bestimmtes Volk, noch irgendein großes Zeitalter der bisherigen Geschichte hat ihr eine feste Stätte gegeben. Als Israel-Juda erst auf hörte, sein Ohr an den Mund Gottes zu legen, da hörte auch sein Heiligtum auf, eine Offenbarungsstätte für die Zukunft zu sein. Seit Pfingsten zeltete alsdann die Gegenwart Gottes mit ihrer Heilsoffenbarung in der durch den Heiligen Geist gesammelten Christusgemeinde. Aber auch die Urgemeinden verloren mehr und mehr den Inhalt ihrer Botschaft, Christus, und wurden eine römische, christliche Weltinstitution, in der die Offenbarung wieder heimatlos werden musste. Da schuf sie sich in den Reformationskirchen ein neues Zelt, von dem aus die Kräfte der Welt Gottes sich den Völkern [130] mitteilen sollten. Wie wenig Raum hat jedoch heute wieder diese Gotteswelt mit ihrem Leben und Kräften in weitesten Schichten der gegenwärtigen Reformationskirchen und in den ihnen verwandten freikirchlichen Schwestergemeinden!
Noch fehlt Gott innerhalb der Völkerwelt der Berg, auf dem sein Offenbarungstempel eine festgegründete Heimat hat. Noch fehlt Gott das Volk, in dem Er uneingeschränkt das Heil seiner Gegenwart und den Frieden seiner Königsherrschaft entfalten kann. Noch zieht das Fleisch in seiner Macht Ihm in seinem Segnen und Regieren überall Grenzen, noch hat man nirgends dauernd Raum für Ihn und seinen Gesalbten. Noch schreiben Völker und Geschichte immer wieder über ihren Aufbau und über ihre Zukunft, über ihr Leben und über ihr Schaffen: „Nicht dieser!“

Die Weltwehen der Zukunft werden jedoch groß und die Katastrophen über alles vom Menschen im eigenen Geist Geschaffene schwer genug werden, dass die Völker Ausschau halten werden, ob es nicht irgendwo im Chaos der Geschichte eine Offenbarungsstätte gibt, von der aus die untergehende Welt eine neue Zukunft zu gewinnen vermag.
Diese sieht Jesaia in seiner prophetischen Fernschau. Er hört Völker zu Israel als dem Erstgeborenen Gottes 79 sprechen:

„Geht voran! Lasset uns hinauf zum Berge Jahves ziehen, zum Hause des Gottes Jakobs, damit Er uns unterrichte in seinen Wegen, denn auch wir möchten in seinen Pfaden wandeln.“

So werden einst nur müde Völker sprechen, die sich in ihrer Kraft ausgegeben und in ihren Zukunftsplänen erschöpft haben und nun keinen Ausweg mehr finden, um ihrem Leben eine neue, gerechtere und heilbringendere Zukunft zu geben.

Ist die Stunde des Menschen aber erst abgelaufen, dann beginnt Gottes Stunde mit ihrer Thora, d. h. mit ihrem Sprechen und mit der Aktivität ihrer Heilsoffenbarung. Aber mit dieser Stunde werden Umwälzungen im Geistesleben der Völker, in den Machtbestrebungen der Weltmonarchien und in der Gestaltung der Lebensordnungen jeder einzelnen Nation verbunden sein, wie sie die Geschichte bisher nicht gesehen hat.

Jacob Kroeker 1934 – Das lebendige Wort

Die Propheten machen es sehr deutlich, dass in der Mitte des Landes ein sehr hoher Berg wachsen wird, bis er der höchste Berg der Welt wird. Und irgendwo auf diesem höchsten Berg der Welt wird der Tempel des Millenniums errichtet werden.

Eine Stelle, die darüber spricht, ist Jesaja 2:2-4: „Und es wird geschehen in den letzten Tagen, dass der Berg des Hauses Jehovas auf dem Gipfel der Berge errichtet und über die Hügel erhöht wird; und alle Nationen werden zu ihm strömen. Und viele Völker werden hingehen und sagen: Kommt, laßt uns hinaufgehen auf den Berg des HERRN, zum Hause des Gottes Jakobs, und er wird uns seine Wege lehren, und wir werden auf seinen Pfaden wandeln; denn von Zion wird das Gesetz ausgehen und das Wort des HERRN von Jerusalem. Und er wird richten zwischen den Völkern und wird entscheiden über viele Völker; und sie werden ihre Schwerter zu Pflugscharen und ihre Spieße zu Sicheln schlagen; es wird nicht mehr Volk gegen Volk das Schwert erheben, und sie werden den Krieg nicht mehr lernen.

Jesaja sagt in Vers 2 deutlich, dass der Berg, auf dem das Haus Jehovas stehen wird, der höchste aller Berge und bei weitem der erhabenste sein wird, und dass alle Völker in ihrer Anbetung Jehovas auf ihn zugehen werden. In Vers 3 wird von diesem Berg das Gesetz für das Tausendjährige Königreich ausgehen. Und das wird zu einem weltweiten Frieden führen, weil die Differenzen zwischen den Völkern durch das Wort, das laut Vers 4 vom Berg des Hauses Jehovas kommt, beigelegt werden.

Später, in Jesaja 27,13, weist der Prophet darauf hin, dass dieser heilige Berg das Zentrum der weltweiten Anbetung Gottes durch alle Nationen werden wird: Und es wird geschehen an jenem Tag, dass eine große Posaune geblasen wird; und es werden kommen, die im Land Assyrien bereit waren, umzukommen, und die Verstoßenen im Land Ägypten; und sie werden Jehova auf dem heiligen Berg in Jerusalem anbeten.

In der Tat wird dieser große Berg des Hauses Jehovas ein Ort des Gebets für alle Menschen werden, Juden und Heiden gleichermaßen, wie es in Jesaja 56:6-8 heißt: Auch die Fremden, die sich Jehova anschließen, um ihm zu dienen und den Namen Jehovas zu lieben, um seine Diener zu sein, jeder, der den Sabbat hält und ihn nicht entweiht und meinen Bund festhält, auch sie will ich auf meinen heiligen Berg bringen und sie in meinem Haus des Gebets erfreuen; ihre Brandopfer und ihre Opfer sollen auf meinem Altar angenommen werden; denn mein Haus soll ein Haus des Gebets für alle Völker heißen. Der HERR Jehova, der die Ausgestoßenen Israels sammelt, spricht: Ich will noch andere zu ihm sammeln, außer den Seinen, die gesammelt sind.

Wenn die heidnischen Nationen dazu benutzt werden, das Volk Israel wieder zu sammeln, werden sie gemäß Jesaja 66:20 auf diesen Berg des Hauses Jehovas gebracht und wieder gesammelt: Und sie sollen alle deine Brüder aus allen Nationen als Opfergabe für Jehova bringen, auf Pferden und auf Wagen und auf Sänften und auf Maultieren und auf Dromedaren, zu meinem heiligen Berg Jerusalem, spricht Jehova, wie die Kinder Israel ihre Opfergabe in einem reinen Gefäß in das Haus Jehovas bringen.

Jesajas Zeitgenosse, der Prophet Micha, sprach auch über diesen großen Berg in Micha 4:1-4: Aber in den letzten Tagen wird es geschehen, dass der Berg des Hauses Jehovas auf dem Gipfel der Berge errichtet und über die Hügel erhöht wird, und Völker werden zu ihm strömen. Und viele Völker werden hingehen und sagen: Kommt her und laßt uns hinaufziehen auf den Berg des HERRN und zum Hause des Gottes Jakobs; der wird uns seine Wege lehren, und wir werden auf seinen Pfaden wandeln. Denn von Zion wird das Gesetz ausgehen und das Wort des HERRN von Jerusalem; und er wird richten zwischen vielen Völkern und wird entscheiden über starke Nationen in der Ferne; und sie werden ihre Schwerter zu Pflugscharen und ihre Spieße zu Sicheln schlagen; es wird nicht mehr Volk gegen Volk das Schwert erheben, und sie werden den Krieg nicht mehr lernen. Sondern ein jeglicher wird sitzen unter seinem Weinstock und unter seinem Feigenbaum, und niemand wird sie schrecken; denn der Mund des HERRN Zebaoth hat’s geredet.
Diese Worte Michas sind natürlich den Worten Jesajas sehr ähnlich. In Vers 1 wird der Berg, auf dem das Haus Jehovas steht, über jeden Berg und Hügel erhaben sein. In Vers 2 wird das Gesetz Gottes von diesem Tempel ausgehen. Die Tatsache, dass das tausendjährige Gesetzessystem vom Tempel auf dem Berg Jehovas ausgeht, führt in Vers 3 zum Weltfrieden; nicht nur zwischen den Nationen, sondern auch zum persönlichen Frieden zwischen den einzelnen Menschen in Vers 4.
So stellen wir aus diesen Passagen fest, dass es für das Königreich eine große geographische Veränderung im Land Israel geben wird. Ein großer Berg, der höchste der Berge in der Welt, wird im Land Israel sein, und irgendwo auf dem Gipfel des Berges wird der jüdische Tempel stehen

Arnold Fruchtenbaum – Die vier Tempel der Bibel