Was wenn alle beten würden?

und mein Volk, welches nach meinem Namen genannt wird, (O. über welchem mein Name angerufen wird) demütigt sich, und sie beten und suchen mein Angesicht, und kehren um von ihren bösen Wegen: so werde ich vom Himmel her hören und ihre Sünden vergeben und ihr Land heilen.
Elberfelder 1871 – 2 Chr 7,14

und mein Volk, sie, über denen mein Name ausgerufen ist, beugen sich nieder,
beten, suchen mein Antlitz, kehren um von ihren bösen Wegen,
selber höre vom Himmel her ich,
so verzeihe ich ihre Versündigung,
so heile ich ihr Land.
Buber & Rosenzweig – 2.Chronik 7,14

Aber wenn dann meine Leute mit mir reden und zu mir beten, wenn sie ihren Kopf wieder klar kriegen und ihr Leben ändern, dann will ich ihre Gebete erhören. Ich werde es verzeihen, wenn sie Mist gebaut haben, und ich werde sogar dafür sorgen, dass der Schaden im Land wieder beseitigt wird.
VolxBibel – 2.Chroniker 7:14

Zwei bekannte Auslegungsarten:
1. Wenn alle Christen in Dt oder sogar Weltweit zu Gott um das selbe beten, können sie IHN beeinflussen – und ER hört auf ihr Gebet.
2. Wenn du eine Sünde begangen hast, mußt du dich demütigen und beten – dann wird Gott dir sofort vergeben – und dazu dann als Beweistext der obrige Vers.

Aber schauen wir genau hin:

Gott ermutigte Salomo durch das Versprechen, daß, wenn sein Gericht (etwa Trockenheit, Heuschrecken oder eine Plage) wegen ihrer Sünde über die Israeliten kommen sollte, sie nur in ernster Demut und Buße zum Herrn umzukehren brauchten, um Vergebung zu finden und wiederhergestellt zu werden (V. 13-15 ). Dieses Versprechen war die Antwort auf das Gebet Salomos ( 2Chr 6,26-31 ) und wurde gegeben, weil Gottes Gegenwart unter seinem Volk ewig ist und in besonderer Weise im Tempel zum Ausdruck kommt ( 2Chr 7,16 ). Die Thematik des Bundes kommt in Gottes Erklärung deutlich zum Ausdruck: Wenn Salomo Gott gehorchen würde (V. 17 ), könne er des Segens der fortgesetzten Herrschaft seiner Dynastie versichert sein (V. 18 ; vgl. 1Chr 17,11-14 ), umgekehrt aber, wenn er und das Volk vom Herrn abfallen und anderen Göttern dienen sollten, sie dann ins Exil gehen müßten und der herrliche Tempel zerstört werden sollte ( 2Chr 7,19-20 ). Dies bedeutet nicht, daß der davidische Bund aus Gottes Sicht eine Bedingung hatte. Gott hatte gesagt, daß er für immer währen solle ( 2Sam 7,13.15-16 ). Doch ob sich Salomo (oder ein anderer König) dieses Bundes erfreuen konnte, hing von seinem Gehorsam gegenüber Gott ab.
Später betete Salomo andere Götter an ( 1Kö 11,4-8 ), so wie es viele seiner Vorgänger getan hatten. Das Volk mußte daher nach Babel ins Exil gehen ( 2Chr 6,36;36,17-18.20 ), und der Tempel wurde zerstört ( 2Chr 36,19 ). Jeder, der die Verwüstung des Landes und des Tempels sah, erkannte, daß es ein Zeichen des Gerichtes Gottes über sein Volk war, denn es hatte gesündigt ( 7,21-22 ).

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Bei der zweiten Erscheinung Gottes vor Salomo erklärte er, wie sein sündiges Volk Gnade und Vergebung erlangen könne, wenn es Buße tue. Gott gab Salomo eine eindeutige Beschreibung von Buße und Erweckung.  
„Wenn ich den Himmel verschließe und kein Regen fällt oder wenn ich der Heuschrecke gebiete, das Land abzufressen, und wenn ich eine Pest unter mein Volk sende, und mein Volk, über dem mein Name ausgerufen ist, demütigt sich, und sie beten und suchen mein Angesicht und kehren um von ihren bösen Wegen, dann werde ich vom Himmel her hören und ihre Sünden vergeben und ihr Land heilen.“ (2Chr 7,13-14) 
Vier Merkmale von Erweckung werden genannt: (1) Demut, (2) Gebet, (3) Verlangen nach Gemeinschaft mit Gott und (4) Umkehr von bösen Wegen. Gott wird (1) hören, (2) vergeben und (3) heilen! 
Der Bund mit David wurde Salomo bestätigt, aber er wurde auch ernstlich davor gewarnt, sich von Gott abzuwenden und anderen Göttern zu dienen (7,17-20).

ERF – Bibelkunde Altes Testament I

T’SHUVAH (REUE) IN DER BIBEL
2 Chronik 7:14
T’schuwa, übersetzt entweder mit „Reue“ oder „Umkehr“, hat in der Heiligen Schrift eine besondere Bedeutung und wird in 2. Chronik 7:14 klar umrissen: „Wenn mein Volk, das meinen Namen trägt, sich demütigt, betet, mein Angesicht sucht und sich von seinen bösen Wegen abwendet, so will ich vom Himmel her hören, ihre Sünde vergeben und ihr Land heilen.“ Das Volk sollte Demut und Respekt vor HaSchem (dem Namen) zeigen und beten (im Hebräischen gibt es kein eigenes Wort für „Gebet“). Hier wird eine besondere Art des Gebets erwähnt, hitpalel: ein Gebet der Hinwendung nach innen, der Suche nach seinem Antlitz. Dies ist eine poetische Art zu sagen, dass das Volk sich HaSchem zuwenden muss, um ihm zu folgen und sich von seinen schlechten Wegen abzuwenden. Der Akt der t’schuwa erfordert nicht nur Demut im Gebet, sondern auch eine tatsächliche Änderung des Verhaltens. Die frühen messianischen Anhänger Jeschuas wurden gemeinhin als „der Weg“ bezeichnet, da sie dem Weg HaSchems und seines Messias folgten. Aus jüdischer Sicht bedeutet „Buße tun“ die Rückkehr zur Befolgung der Tora in Demut und Respekt.

Die vollständige jüdische Studienbibel: Notes

Die dritte Verheißung steht in 2. Chronik 7, 12-18 und besagt, dass das jüdische Volk, wenn es sich Gott zuwendet, sein Land heilen wird. Diese Verse werden hier in den Vereinigten Staaten oft aus dem Zusammenhang gerissen. Viele Menschen wenden diese Schriftstelle auf die Vereinigten Staaten an: Wenn alle Gläubigen zusammenkommen und wirklich beten und Buße tun, wird Gott das Land heilen. Gott hat dieses Versprechen keinem anderen Volk und keinem anderen Land gegeben als dem jüdischen Volk und dem Land Israel. „Ein Text ohne seinen Kontext ist ein Vorwand“. Und diese Verheißung ist speziell an das jüdische Volk gerichtet und das Land ist speziell das Land Israel.

Fruchtenbaum – The Messianic Bible Study Collection

Fazit:
Wenn eine Gruppe von Menschen zu Jehovah beten würde – und ER diese erhört – dann ist es auf Grund von 2.Chronik nur Sein Volk die Juden! Über Christen wird der Name Jehovah ja nicht genannt! Und wenn einzelne Gruppen den Namen Jehovah benutzen, heißt das erstens noch lange nicht, dass Jehovah ihnen den Namen gegeben hat, und zweitens würde das bedeuten, dass diese Gruppen INSGESAMT in Bu´ße und Reue umkehren! Das würde also bedeuten, dass die „geistliche Elite“ auf die Knie fallen müsste, anstatt davon zu reden, dass „einzelne“ etwas gesagt oder getan haben!

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