Tag: 10. Oktober 2024

nicht nur ein Sklave?

Glückselig jener Knecht, den sein Herr, wenn er kommt, also tuend finden wird!
Elberfelder 1871 – Matthäus 24,46

Ein solcher Diener darf sich freuen, wenn der Herr zurückkehrt und ihn bei seiner Arbeit findet.
Gute Nachricht Bibel 2000 – Matthäus 24:46

Wenn nun sein Herr kommt und ihn bei dieser Arbeit findet – wie sehr darf sich dieser Diener freuen!
Neue evangelistische Übersetzung 2019 – Matthäus 24,46

Denkt einmal an jemanden, der für die Versorgung der Arbeiter eingesetzt wurde. Wenn der Mann zuverlässig ist und sich wirklich um die Belange der Leute kümmert, kann sein Chef zu jeder Zeit unangemeldet auftauchen, er wird ihn immer auf seinem Posten finden.
Willkommen daheim – Matth 24,45–46

Wenn man die Verse im Zusammenhang liest, erkennt man, dass Jesus nicht von einem einzelnen Sklaven spricht, sondern dass der Hausherr viele Diener hinterlassen hatte.
Wenn wir zum Beispiel an Paulus oder Lukas denken, erkennen wir schnell, dass diese NICHT zur Gruppe der Apostel in Jerusalem gehörten – und trotzdem oder gerade deshalb (??) hatten sie das Vorrecht einige Bibelbücher beizusteuern!
Und wie ist es mit DIR? Hat Gott eine Aufgabe für DICH persönlich, um deinen Glaubensbrüdern zu helfen? Oder überläßt du deine Aufgabe, die Gott dir gegeben hat, einfach anderen?


Den Vers 45 hatten wir ja schon

Wenn Christus zurückkehrt, wird er seine Knechte prüfen. Wie der Herr in der Geschichte, die Jesus erzählte, alle seine Besitztümer seinem Knecht anvertraut hatte, so hat Gott die Sorge für alle Dinge auf Erden seinen Knechten übergeben. Die innere Einstellung der Knechte äußert sich darin, wie sie mit der ihnen übertragenen Aufgabe umgehen. Der Herr wünscht sich Knechte, die seinen Willen gewissenhaft ausführen, ähnlich wie jener erste Knecht im Gleichnis (V.45 – 46). Ein solcher Knecht wird bei der Rückkehr des Herrn für seine Treue belohnt werden (V.47). Doch ein Knecht, der das ihm Anvertraute veruntreut und seine Arbeit vernachlässigt, wird streng bestraft werden. Er denkt möglicherweise bei sich selbst, „mein Herr kommt noch lange nicht“, behandelt seine Mitknechte schlecht (fängt an sie zu schlagen) und führt einen schlechten Lebenswandel (ißt und trinkt mit den Betrunkenen). Wie die bösen Menschen in Noahs Tagen (V.37-39) soll er keine Vorahnung des Gerichtes haben (V.50). Doch das Gericht wird kommen und mit jenem wird verfahren werden wie mit einem Heuchler – denn das ist ein nicht vertrauenswürdiger Knecht im Grunde. Sein Herr wird ihn verstoßen und der ewigen Verdammnis überantworten (Heulen und Zähneklappern; vgl. den Kommentar zu Mt 13,42). Genauso aber wird das Gericht bei der Wiederkunft Christi die Bösen auf ewig von Gott scheiden.

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Der zweite ist der »treue und kluge Knecht«, doulos, »Sklave«, der verantwortlich ist, die übrigen Angehörigen des Haushaltes mit Speise zu versorgen. Bei allen Schwierigkeiten muß dieses Aufgabe ausgeführt werden, bis sein Herr kommt, der ihn dann über seinen ganzen Besitz setzen wird. Wer im Geringsten treu gewesen ist, wird Gelegenheit bekommen, seine Treue über Großes zu erweisen (Lk 16,10). Die Treue durch alle Schwierigkeiten der letzten sieben Jahre hindurch wird mit umso größerer Teilhabe an der Regierung und Verantwortung im Reich belohnt werden. Die Treuen werden mit Christus herrschen, da sie sich nicht vom Tier beherrschen ließen.
 Heute erwartet Gott ebenso, daß die Glaubenden in ihrem Dienst treu sind. Im Neuen Testament finden sich folgende Männer, die treu genannt werden: Paulus (1Tim 1,12), Timotheus (1Kor 4,17), Tychikus (Eph 6,21), Epaphras (Kol 1,7; 4,7), Onesimus (Kol 4,9) und Silvanus (1 Petrus 5,12). Wir vertrauen Ihm, das heißt, wir verlassen uns auf Seine treue, weil Er treu ist (1Kor 1,9).
 Der hier erwähnte Dienst besteht darin, »die Speise zu geben zur rechten Zeit«. Das ist heute die Aufgabe der Lehrer und der Ältesten, die lehrfähig sein müssen (1Tim 3,2). Die Aufseher müssen die Versammlung Gottes weiden (Apg 20,28); die Ältesten müssen »die Herde Gottes, die bei euch ist« hüten (1 Petrus 5,2), damit die Gemeinde erbaut werde und die Gläubigen den Gedanken und der Gesinnung Christi entsprechen. Der Herr erwartet, daß dieser Dienst stattfinde, bis Er kommt, ebenso wie Er erwartet, daß wir das Brot brechen und so Seinen Tod verkündigen, bis Er kommt (1Kor 11,26). Die Glieder der Gemeinde werden für treuen Dienst mannigfaltigen Lohn empfangen.

Benedikt Peters – Was die Bibel lehrt

Der Schwerpunkt des dritten Gleichnisses liegt auf der Arbeit, und wieder bezieht es sich auf Gläubige und Ungläubige und auf das zweite Kommen. Um sicherzustellen, dass die Gläubigen die vorherige Betonung des Zuschauens nicht dahingehend missverstehen, dass es bedeutet, „nur dazusitzen und den Himmel anzuschauen“, betont das dritte Gleichnis die Notwendigkeit zu arbeiten, während man wartet. Wenn der Messias wiederkommt, wird dies geschehen, während die Gläubigen mit ihrer Arbeit beschäftigt sind. Der Gläubige wird bei der Arbeit gefunden werden, aber der Ungläubige wird nicht bei der Arbeit gefunden werden. Die Formulierung „ein Tag, an dem er nicht erwartet“ bezieht sich auf den Ungläubigen, der die Rückkehr des Messias nicht erwartet. Was die Arbeit des Gläubigen bedeutet, wird bei der Anwendung der Gleichnisse erörtert.

Arnold G. Fruchtenbaum – Die Fußstapfen des Messias: Eine Studie über die Abfolge der prophetischen Ereignisse – 2020