Laßt uns das Bekenntnis der Hoffnung unbeweglich festhalten, (denn treu ist er, der die Verheißung gegeben hat);
Elberfelder 1871 – Hebräer 10,23
Wir wollen an der Hoffnung festhalten, zu der wir uns bekennen, und wollen nicht schwanken; denn Gott, der die Zusagen gegeben hat, steht zu seinem Wort.
Gute Nachricht Bibel 2018 – Hebräer 10:23
Ferner wollen wir unbeirrbar an der Hoffnung festhalten, zu der wir uns bekennen; denn Gott ist treu und hält, was er zugesagt hat.
Neue Genfer Übersetzung 2013 – Hebr 10,23

Das wir oft den Eindruck haben, dass Jehovahs Versprechen, für „ein Paradies“ zu sorgen, nicht erfüllen würde, liegt ja nicht an IHM, sondern an den vielen vielen „falschen Propheten“ die „in Seinem Namen“ Daten verkündet haben, die sich nicht erfüllt haben! Aber das die Daten sich nicht erfüllt haben, zeigt nur, dass diese Menschen NICHT den Auftrag von Jehovah hatten, sondern aus eigenem Antrieb geredet hatten – und sich damit zu einem „falschen Prophet“ gemacht haben. Warum Jehovah solche Menschen verurteilt – eben! weil es die gläubigen Menschen an Jehovahs Treue zweifeln läßt.
Deshalb: wenn du enttäuscht bist, und an der Treue Jehovahs zweifeln solltest, liegt es nicht an deinem Glauben an Jehovah, sondern daran, dass du Menschen geglaubt hast.
Zu diesem freimütigen Umgang mit Gott gehört notwendigerweise das Festhalten an dem Bekenntnis der Hoffnung in vollem Vertrauen auf die Erfüllung der göttlichen Verheißung. Der Briefschreiber macht an dieser Stelle deutlich, daß seine Sorge um die Treue zum Glauben keine Abstraktion ist, sondern aus der Auseinandersetzung mit einer realen Bedrohung erwächst. Die Gemeinden, an die er schreibt, bedürfen dringend der wechselseitigen Fürsorge und Ermahnung (zur Liebe und zu guten Werken). Die Leser sollen ihre Versammlungen nicht verlassen, wie einige offenbar zu tun pflegten. Es scheinen also auch bei ihnen schon einige vom christlichen Glauben abgefallen zu sein, auch wenn seine Worte sich möglicherweise auf andere Gemeinden beziehen, in denen es zum Abfall gekommen war. In jedem Fall sollen ihre wechselseitigen Bemühungen, sich gegenseitig anzuspornen, wachsen, wenn sie sehen, daß sich der Tag naht (vgl. Hebräer 10,37). In diesen Versen erscheint eine wichtige neutestamentliche Begriffstrilogie: Glaube (V. 22), Hoffnung (V. 23) und Liebe (V. 24).
Gottes große Gabe an uns fordert als Antwort des Glaubens unsere Hinwendung zum Herrn („laßt uns hinzutreten“ V. 22), ebenso aber auch die Standhaftigkeit des Glaubens. „Wer glaubt, der flieht nicht!“ (Jes 28, 16 LÜ). Laßt uns unwandelbar am Bekenntnis der Hoffnung festhalten! Der Blick des Gläubigen in die Zukunft, der Blick auf die Wiederkunft Jesu (vgl. V. 25), darf nicht getrübt werden. Deutlich klingt die Sorge des Apostels durch seine Worte: Es geht nicht nur um einen guten Anfang im Glaubensleben, sondern um das Ausharren auf dem Weg bis ans Ziel. Was der Herr seiner Gemeinde an Erkenntnis im geistlichen Leben geschenkt hat, darf nie wieder preisgegeben werden. Zum Bekenntnis zu Jesus Christus gehört nach ntst Verständnis immer auch das Zeugnis lebendiger Hoffnung, die für uns an die Person Jesu geknüpft ist (1 Pt 1, 3). Eben weil die Hoffnung eine der stärksten Antriebskräfte für unser Heiligungsleben (1 Jo 3, 3) und zur Überwindung aller Anfechtungen ist, darum ist es für den Glauben lebensgefährlich, wenn auch nur ein Teil aus der „Fülle des Reichtums der Hoffnung“ vernachlässigt wird oder ganz herausgebrochen wird (vgl. Hbr 3, 6; 6, 11). Anfechtungen werden uns immer wieder überfallen, darüber besteht kein Zweifel (1 Ko 10, 13). Aber Gottes Treue wird sich gerade darin beweisen, daß er dem Gläubigen in der Anfechtung hilft, wenn die Hoffnung ins Wanken gerät. Gottes Treue ist unwandelbar; er wird alle seine Zusagen im Blick auf die Zukunft buchstäblich erfüllen; wir dürfen daran unbeirrbar festhalten. Auch in diesem Punkt wird die Gemeinde einmal vom Glauben zum Schauen kommen. Gottes Heiliger Geist läßt uns dessen ganz gewiß sein (vgl. 2 Ko 5, 5–7). So wie Gott unbeweglich zu seinen Verheißungen steht, so soll auch die Gemeinde Jesu ohne Wanken am Bekenntnis zu ihrem wiederkommenden Herrn festhalten.
Wuppertaler Studienbibel
Der zweite Mahnruf lautet: »Lasst uns festhalten an dem Bekenntnis der Hoffnung und nicht wanken« (wörtlich: unerschütterlich festhalten). Weil die Christen bei der Taufe gemeinsam die Verheißungen und deren Erfüllung in Christus empfangen haben, sind sie es ihm auch schuldig, gemeinsam am Taufbekenntnis festzuhalten (vgl. Heb 3,1; 4,14; 5,1-8). Also sollen sie den Weg unerschütterlich im Auge behalten, den sie gehen. Auch dürfen sie nicht vergessen, dass Christus sowohl Anfang als auch Ziel des Weges ist, der zu Gott führt; dass er sowohl Anfänger als auch Vollender des Glaubens ist (Heb 12,2). Deswegen sollen sie unbeirrt ihren Glaubensweg gehen, wenn sie auch von Zweifel, Versuchung und Leiden überfallen werden. Denn »er ist treu, der die Verheißung gab«. Gott, der Vater selbst, hat uns »nach seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten« (1Petr 1,3). Und Gott steht zu seinem Wort (vgl. Heb 11,11). Wie ein roter Faden zieht sich das Zeugnis von der Treue Gottes durch die Schrift (vgl. 1Kor 1,9; 1Thess 5,24; 2Thess 3,3). Auf seine Treue hoffen zu dürfen, macht getrost und zuversichtlich.
Gerhard Maier – Edition C
In der zweiten Ermahnung in Vers 23 geht es um die Hoffnung: Lasst uns das Bekenntnis der Hoffnung unwandelbar festhalten. Der Inhalt dieser Hoffnung lautet: Jesus ist in Wahrheit der Messias. Gott ist es, der sie im erretteten Zustand erhält, und seine beständige Reinigung ist die göttliche Seite der ewigen Errettung. Der Schreiber sagt nicht, dass die Gläubigen errettet bleiben, indem sie daran festhalten. Wenn sie daran festhalten, zeigen sie, dass sie wirklich errettet sind. Festhalten ist der äußere Beweis der Errettung. Fehlendes Festhalten heißt zunächst nicht, dass man nicht errettet ist. Aber es zeigt, dass der Beweis für die Errettung fehlt. Die Gläubigen müssen festhalten, und zwar unwandelbar, damit ihre Hoffnung kein „Wischiwaschi“ ist. Unwandelbar bedeutet, fest und unbeugsam zu sein. Warum sollten sie festhalten? Weil er treu ist, der die Verheißung gegeben hat. Das heißt, er hat versprochen, sie im erretteten Zustand zu erhalten. Denn treu ist er, der die Verheißung gegeben hat ist die göttliche Seite der ewigen Errettung. Der Grund, warum ihre ewige Errettung sicher ist, ist dieser: Sie hängt von Gottes Macht ab, und er hat alle Macht. Weil sie errettet sind, hält Gott sie fest. Als Reaktion darauf sollten auch sie sich an ihm festhalten, ohne zu wanken, denn dies wird der endgültige Beleg für ihre Errettung sein und ihnen persönliche Heilsgewissheit geben.
Arnold Fruchtenbaum – Der Hebräerbrief
Wir haben in dem Brief bereits festgestellt, daß es um ein Hineingehen und um ein Hinausgehen geht. Als heiliges Priestertum gehen wir zu einem Dienst ins Heiligtum hinein, und als königliches Priestertum gehen wir mit unserem Zeugnis hinaus. Neben dem Vor recht, in das Allerheiligste treten zu dürfen, gibt es die entsprechende Verantwortung, in der Welt der Würde unserer priesterlichen Stellung gemäß zu leben. Privileg und Praxis sind wie Lehre und Lebenshingabe, Dogma und Dienstausübung miteinander verbund en. Nachdem er uns in bezug auf den Weg ins Allerheiligste unterwiesen hat, ermahnt uns der Schreiber jetzt hinsichtlich unseres Wandels in der Welt.
Benedikt Peters – Was die Bibel lehrt
Das Wort „Bekenntnis“ beinhaltet eine zum Ausdruck gebrachte Zustimmung und Bejahung, eine freimütige Erklärung, die wir abgegeben haben und festhalten müssen. Vielleicht sollte hier auch „Hoffnung“ (siehe RV; J.N. Darby, Newberry u.a.) und nicht „Glaube“ (AV) stehen. Doch die beiden Begriffe sind eng miteinander verwandt. Was wir durch Glauben ergriffen haben, gibt uns die Hoffnung, die uns als Christen kennzeichnet. Wir müssen sie festhalten – unbeweglich, stetig, mit nicht nachlassender Entschlossenheit .
Das Wort „denn“ dient der Überleitung und Zusicherung. Wir haben gewichtige Gründe, an der Hoffnung festzuhalten, denn es geht um das Wort dessen, der nicht lügen kann. Er ist treu. Er, dessen Verheißung es beinhaltet, ist der treue Gott. Wir können nichts anderes tun, als uns auf Sein Wort und auf Seine Verheißung zu stützen. Paulus verbindet all diese Sachverhalte in Tit 1,2 miteinander: „… in der Hoffnung des ewigen Lebens, welches Gott, der nicht lügen kann, verheißen hat vor ewigen Zeiten.“ Diese Verheißung ist durch die Predigt offenbar geworden. Diese Verkündigung fand bei uns Widerhall. Wir haben der Verheißung geglaubt und die Hoffnung ererbt. Bei solch einer Verheißung von solch einem Gott sind wir verpflichtet, sie unbeweglich festzuhalten. Wer wankt und zweifelt, ist zwangsläufig Gott gegenüber unehrerbietig und beleidigt Ihn. Wer sich mit uneingeschränktem Vertrauen auf Sein Wort stützt, gelangt zum Frieden und Segen. Warum sollte man angesichts einer Hoffnung wanken, die auf Seinen nie enttäuschenden Verheißungen beruht?
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