Gepriesen sei der Herr! Tag für Tag trägt er unsere Last; (Eig trägt er Last für uns) Gott (El) ist unsere Rettung.
Elberfelder 1871 – Psalm 68:20
Gesegnet mein Herr!
Tagtäglich lädt er sichs für uns auf,
die Gottheit ist unsre Befreiung!
Buber & Rosenzweig – Psalm 68,20
Gesegnet sei Jehova, der täglich die Last für uns trägt,
Der [wahre] Gott unserer Rettung.
neue Welt Übersetzung – Bi12 – Ps 68,19

Nun unterbricht der Psalmist die Beschreibung der Prozession, um zu loben: „Gelobt sei der Herr“ (בָּרוּךְ אֲדֹנָי; s.v. Ps. 5:12). Und der Grund für diese Lobpreisung ist, dass „er Tag für Tag unsere Last (יַעֲמָס) trägt, nämlich der Gott, der unser Heil ist.“ Dies ist eine Beschreibung der Fürsorge, die der Herr seinem Volk zukommen lässt, das er erlöst hat und für das er da ist. Alles, was auf dem Marsch nach Zion geschah, diente ihrem Wohl; es war alles Teil seines Erlösungswerkes.
Allen P. Ross – Ein Kommentar zu den Psalmen
Die Aussage, dass Gott ihre Rettung ist, veranlasste den Psalmisten, seine großen Heilstaten mit Lob zu beschreiben. Er sagt: „Unser Gott ist ein Gott der Heilstaten“. Zu dieser Erklärung fügt er hinzu, dass der HERR das Mittel zur Flucht (תּוֹצָאוֹת von יָצָא, „hinausgehen“) aus dem Tod besitzt („zu Jahwe, dem Herrn, gehört“). Der Herr hat Israel aus der Knechtschaft geführt, hat es durch die Wüste und die Eroberung bewahrt und rettet es treu, wenn es im Glauben zu ihm schreit. Es liegt in seiner Natur, Menschen zu befähigen, vom Tod zum Leben zu gelangen. Im Neuen Testament lesen wir, dass unser Herr die Schlüssel des Todes hat (Offb. 1,18).
Ein erstes Ergebnis ist, dass er uns »Tag für Tag die Last« trägt. Damit beweist sich täglich, dass »Gott unsere Rettung« ist. Er ist uns, seinen Erlösten, Rettung; er ist uns zum Gott geworden, und wir sind sein Besitz. Und dann fährt David präzisierend fort und sagt, Gott sei »ein Gott der Rettungen«, Mehrzahl; denn der Gefahren, Widerwärtigkeiten und Versuchungen sind viele, und aus allen errettet uns der Herr (Ps 34,19; 2Tim 3,11; 4,18).
Benedikt Peters – Kommentar zu den Psalmen
Die sechste Strophe V 20–24 beginnt mit einer Baruk-Formel, mit der jemand eine Gottheit preist. Diese Form der Benediktion ist biblisch wie außerbiblisch seit vorexilischer Zeit belegt und hat im Psalter durch die Häufigkeit ihres Vorkommens einen Schwerpunkt (vgl. F.-L. Hossfeld, Art. Benediktionen, in: RGG4 1, 1998, 1295–1297). In Kontextstellung wie hier (vgl. Ps 18,47; 28,6; 31,22; 124,6) leitet sie Lob- und Dankabschnitte ein; sie kann den Einfluß der Tempelliturgie anzeigen (vgl. Ps 66,8.20). Was der Baruk-Formel nachfolgt, ist eine Durchführung des Gotteslobes: Gott ist Israels Lastenträger (seltene Übertragung auf Gott, vgl. noch Ps 81,7 und Jes 46,3); er ist »der Gott für uns«, was an den Immanuel von Jes 7 erinnert; er ist der Gott für Hilfen, vgl. Ps 65,6, der Auswege vom Tod findet (singuläre Bezeichnung für die Rettung aus Todesgefahr). JHWH packt die Feinde am Haarschopf, bevor er sie erschlägt – die Szene ist häufig Gegenstand altorientalischer Ikonographie. Der Grund für die Todesstrafe ist die Schuld der Gottesfeinde (der Plural bei Schuld zeigt die vielen Sündentaten an).
Herders Theologischer Kommentar zum Alten Testament
David sah in der Anwesenheit des Herrn auf dem Zion vor allem einen Segen für diejenigen, die belastet waren und sich in Gefahr befanden. Jehova, unser König, trägt unsere Lasten und besiegt unsere Feinde. Sicherlich sah David, wie der Herr große Siege für Israel errang, so dass sich die Grenzen des Königreichs stark vergrößerten.
Warren W. Wiersbe – Sei Commentary Series
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