Schlagwort: christliche Seelsorge

Erweiset allen Ehre; liebet die Brüderschaft; fürchtet Gott; ehret den König.

Begegnet allen Menschen mit Respekt. Habt alle herzlich lieb, die zur Gemeinschaft der Christen gehören. Lebt in Ehrfurcht vor Gott. Erweist dem Kaiser die ihm gebührende Ehre.
Roland Werner – Das Buch – 1.Petrus 2,17

Begegnet allen in Ehrerbietung, seid in Hingabe für den Geschwisterkreis da, habt Respekt vor Gott, achtet den Kaiser!
Andreas Eichberger – Gottes Agenda – 1.Petrus 2:17

Begegnet allen Menschen mit Achtung, liebt eure Glaubensgeschwister, habt Ehrfurcht vor Gott, achtet den Kaiser!
Neue Genfer Übersetzung 2013 – 1.Petrus 2,17

Ehrt alle Menschen, liebt die Gemeinschaft der Brüder und Schwestern, fürchtet Gott, ehrt den Kaiser!
Gute Nachricht Bibel 2018 – 1.Petrus 2:17

1.Petrus 2:16 hatten wir ja schon – also den Vers der im direkten Zusammenhang steht…

Was tue ich, wenn ich einen Menschen sehe, der Hilfe benötigt? Muss ich ersteinmal überlegen, ob ich helfe? Was tue ich, wenn in unmittelbarer Nähe Hilfe benötigt wird? Muss ich wirklich ersteinmal überlegen, ob ich helfe? Mach ich wirklich einen Unterschied zwischen „Weltmensch“ und „Glaubensbruder“?? Hier auf dem Land ist es für alle gesunden und hilfsbereiten Menschen fast selbstverständlich, Mitglied der „Freiwilligen Feuerwehr“ zu sein – also in jeder Notlage zu helfen.

Ehre alle Menschen. Dasselbe Gebot gibt Paulus in Römer 13,7, aber der Zusammenhang zeigt, dass die Ehre nur denjenigen zuteil werden soll, denen sie gebührt. Liebt die Bruderschaft. Das ist die ganze Schar der Brüder in Christus, und wir sollen sie alle als Teil des einen Leibes lieben und nicht parteiisch sein oder Bevorzugung zeigen. Fürchte Gott. Nicht die Art von Furcht, die einer Angst gleicht, denn wenn wir ihn so lieben, wie wir es sollten, wird diese Furcht vertrieben (1. Johannes 4,18). Wir sollten Gott in dem Sinne fürchten, dass wir ihn verehren und nicht bereit sind, ihn zu betrüben. Ehre den König. (Siehe Verse 13 und 14.)

E.M. Zerr – 1.Petrus

Petrus faßt zusammen: Allen erweist Ehre, die Bruderschaft liebt, Gott fürchtet, den König ehrt. Von entscheidender Bedeutung für unsere Haltung und unser Tun ist, daß wir zu jedem das rechte Verhältnis finden. Allen erweist Ehre: ein Christ hat in jedem Menschen die zur Gemeinschaft mit Gott bestimmte Persönlichkeit zu sehen, das Geschöpf, das Gott neben ihn gestellt hat. Nichtachtung des Mitmenschen ist Verneinung dieser seiner Würde und Zerstörung des Verhältnisses zu ihm. Es geht um das Empfinden für den unendlichen Wert jedes Menschen. Dieses schafft das rechte Verhältnis zu jedem, auch dem uns eigentlich lästigen Menschen. Christen mit so positiver Sicht haben einen guten Einfluß auf ihre Umgebung. Die Bruderschaft liebt. Schlatter übersetzt: „Die Brüderschaft habt lieb.“ Das bringt zum Ausdruck: nicht nur die brüderliche Gesinnung ist zu pflegen, auch nicht allgemein die bruderschaftliche Gruppe, sondern wirklich die ganze Schar der Brüder ohne Ausnahme soll unsere Liebe erfahren. Die Schwestern gehören selbstverständlich dazu. Wer mein Bruder ist, hat Anspruch auf meine Liebe. Gewiß sollen auch die anderen Mitmenschen geliebt werden, wenngleich sich im NT keine pauschale Aufforderung findet, jedermann zu lieben. Denn Liebe ist persönliche, aktive Zuwendung. Auch der Nächste ist zu lieben (Mt 19, 19 u. ö.), ja sogar der Feind (Mt 5, 44; Lk 6, 35). Aber Liebe zur Bruderschaft ist „Familienliebe“, gehört zum Wesen ihrer Gemeinschaft (Jo 13, 35; vgl. auch zu 1, 22). Gott fürchten (vgl. Apg 9, 31; Rö 3, 18; 2Ko 5, 11; 7, 1; Eph 5, 21) ist die angemessene Haltung des Menschen seinem Gott gegenüber. Nur wer Gott fürchtet, kann ihn auch recht lieben und ihm vertrauen, ohne daß die Liebe zu Gott falsche Vertraulichkeit wird. Wer Gott lieben will ohne ihn zu fürchten, hat nicht den Gott der Bibel vor sich. Selbst die höchsten Engel bedecken ihr Angesicht vor dem dreimal Heiligen (Jes 6, 2). Und gerade an den Menschen, denen Gott besonders nahe kam, ist zu erkennen, daß Gottes Nähe heilige Furcht auslöst (Jes 6, 5; Mt 17, 6; Offb 1, 17). Wer Gottes Wesen begriffen hat, wird ihn fürchten. Und die Furcht Gottes wird das ganze Glaubens- und Alltagsleben gesund machen. Sie wird die Liebe zu Gott, die Buße, das Beten, die Arbeit und das Denken läutern (vgl. auch zu 1, 17). Denn „die Furcht des Herrn ist der Anfang der Erkenntnis“ (Spr 1, 7). Doch muß auch das andere gesagt werden: „Furcht ist nicht in der Liebe, sondern die völlige Liebe treibt die Furcht aus“ (1Jo 4, 18). Wer versöhnt ist mit Gott, wird Gott zwar fürchten, nicht aber Angst haben vor ihm, vor seinem Zorn, vor seinem Gericht, vor der Begegnung mit ihm, denn er ist ganz und gar umgeben von der Liebe Gottes, seines Vaters. Den König ehrt, das faßt diesen Abschnitt zusammen. Es drückt das positive Verhältnis zur Obrigkeit aus und zugleich die Grenze: nie darf ein Jünger Jesu dem König geben, was Gottes ist, sondern nur das, was er den Menschen schuldet, Ehre, Achtung und Anerkennung. Wer als Christ nach diesen Anweisungen lebt, wird das rechte Verhältnis zu allen finden.

Wuppertaler Studienbibel

Alle ehrt; die Brüderschaft habt lieb; Gott fürchtet; den König ehrt. So wird unser Leben nach allen Seiten hin in die Ordnung gebracht. Jedem können wir Ehre geben, brauchen niemand zu verachten, niemand zu lästern, nicht nur deshalb, weil jeder die Ehre gern hat und es als eine Wohltat empfindet, wenn sie ihm erwiesen wird, sondern noch mehr deshalb, weil jeder für uns ehrwürdig wird, da ihm ja immer der Name gebührt, mit dem Petrus diese Betrachtung begonnen hat: Jeder ist ein menschliches Geschöpf. Über jedem Menschen steht noch Gottes Auge, und in jedem Menschenleben geschieht noch göttliche Gnade und göttliches Werk. Aus der Menschheit sind die als eine eigene Gemeinde ausgesondert, die in Gott füreinander zu Brüdern geworden sind. Dort hat jetzt die Liebe den Raum bekommen, wo sie zeigen kann, was sie ist und tut. Der Segen der christlichen Gemeinschaft besteht darin, daß sie uns die Gelegenheit zur Liebe gibt. Über den Menschen steht Gott; was soll er bekommen? Furcht sind wir ihm schuldig; denn er ist der Hüter des Rechts, und wer Böses tut, der hat ihn gegen sich, und unter seinen Schlägen zerbrächen wir. Was bleibt aber noch für den Kaiser übrig, wenn unsere Furcht Gott gehört und niemandem sonst? An die Furcht hat der Kaiser kein Anrecht, sowenig wie ein anderer Mensch, aber an unsere Verehrung hat er ein Anrecht um seines Amtes willen und um der Macht willen, die er zur Ausführung seines Amts bedarf.

Schlatters Erlӓuterungen zum Neuen Testament

So also lebt der Christ in der Gesellschaft; diese vier Leitlinien bestimmen sein Verhalten.
»Ehrt jedermann«: Die Ehre gebührt nicht nur den Hohen und Mächtigen, sondern jedem Menschen. In jedem Menschen sehen wir Gottes Geschöpf und achten und ehren ihn deshalb. Das griechische Wort für »ehren« heißt wörtlich »jemanden nach seinem Wort einschätzen«. Und hier ist der Letzt -, der Höchstwert des Menschen im Blick: Der Mensch ist Gottes Geschöpf. »Habt die Brüder (eigentlich „die Bruderschaft“) lieb«: Damit sind ganz umfassend alle Brüder und Schwestern im Glauben gemeint. Dass wir uns untereinander als Brüder lieben sollen, ist das Gebot unseres Herrn (vgl. Joh 13,34f.). Die Nächstenliebe ist dadurch nicht ausgeschlossen, aber die brüderliche Liebe steht an der Spitze. »Lieben« ist dabei keine Gefühlshaltung, sondern die praktische, helfende, heilende Zuwendung und Tat. So lebt der Christ in der Gesellschaft und in der Gemeinde.
Auch die beiden nächsten Mahnungen gehören zusammen, denn Gott ist zu fürchten, der König zu ehren. »Fürchtet Gott« (vgl. zu 1 Petrus 1,17) wird eben zu denen gesagt, die zur Gottesliebe erweckt sind. Dabei geht es – wie gesagt – nicht um eine sklavische Furcht vor Strafe und Rache, sondern um die kindliche Bangigkeit, dem Vater Freude zu machen. Dies ist Ehrfurcht derer, die die überwältigende Macht Gottes erkannt haben, und die Sorge der Christen, die um ihre Versuchlichkeit zur Sünde wissen und die Heiligkeit Gottes dagegen stehen sehen. Gott ist also zu fürchten. Gegenüber den irdischen Mächtigen gilt zusammenfassend: »Ehrt den König.« Wer Gott fürchtet, hat sonst nichts und niemanden zu fürchten. Die Christen stehen in königlicher Unabhängigkeit und Freiheit vor den Mächtigen der Welt. Doch geben sie ihnen die gebührende Ehre. Sie schätzen sie nüchtern nach ihrem Wert ein. Deshalb (und nur deshalb) kommt dem König – herausgehoben als der oberste Machthaber – Ehre zu, weil und insoweit er einen Auftrag von Gott hat, einen Dienst in Gottes Erhaltungsgeschichte dieser Welt versieht.

Gerhard Maier – Edition C

Ehre alle Menschen. Liebt die Bruderschaft. Fürchtet Gott. Ehre den König.
Im dritten Punkt gibt Petrus eine Zusammenfassung dieses Abschnitts mit vier Geboten. Das erste Gebot lautet: Ehre alle Menschen. Der Grund dafür ist, dass jeder Mensch das Bild Gottes in sich trägt.

Das zweite Gebot lautet: Liebe die Bruderschaft. Diese Bruderschaft besteht nur aus Gläubigen. Wir sind verpflichtet, alle Menschen zu ehren, Gläubige und Ungläubige gleichermaßen, weil alle Menschen das Bild Gottes in sich haben. Aber was die Bruderliebe betrifft, sind Ungläubige nicht unsere Brüder, deshalb sind wir nicht verpflichtet, sie in der gleichen Weise zu lieben, wie wir unsere Mitgläubigen lieben. Wir sollen alle ehren, aber wir sollen eine besondere Agape-Liebe gegenüber denjenigen ausüben, die zum Haus des Glaubens gehören, weil sie die Bruderschaft bilden.

Das dritte Gebot lautet: Fürchte Gott. Das wird die Gläubigen befähigen, ihre Verantwortung gegenüber den Menschen und dem Staat wahrzunehmen. Wenn sie Gott fürchten, werden sie seinen Geboten gehorchen. Wenn sie Ihn fürchten, dann werden sie alle Menschen ehren. Wenn sie Ihn fürchten, dann werden sie die Bruderschaft lieben. Gott zu fürchten bedeutet in diesem Sinne „in Ehrfurcht vor Ihm zu sein“. Es bedeutet nicht, dass wir uns vor Ihm fürchten sollen. Gott zu fürchten bedeutet, seine Gebote zu halten. Umgekehrt, wenn Gläubige seine Gebote nicht halten, dann haben sie nicht wirklich Ehrfurcht vor ihm. Eine wahre Furcht vor Gott wird sie dazu bringen, seine Gebote zu befolgen.

Das vierte Gebot lautet: Ehre den König. Petrus kehrt nun zu dem Punkt zurück, den er in den Versen 13-14 über die Unterwerfung unter den König und seine Vertreter gesagt hat. Den König zu ehren bedeutet, sich den Gesetzen der Regierung, unter der die Gläubigen leben, zu unterwerfen. Wiederum spielt es keine Rolle, um welche Art von Regierung es sich handelt. Die Demokratie mag die beste Art von politischem System sein, unter dem man lebt, während der Messias abwesend ist, aber sie ist sicherlich nicht die ideale Regierungsform. Wenn Jesus wiederkommt, wird er keine Demokratie errichten, sondern eine absolute Monarchie. In der Zwischenzeit sollen sie den König ehren; sie sollen jeder Regel gehorchen, die sie nicht dazu bringt, das Gesetz Gottes zu verletzen.

Arnold Fruchtenbaum – Das Buch 1 Petrus

Eine Christus gemäße Haltung sollte allen gegenüber erwiesen werden, der Familie der Gotteskinder, Gott selbst und der Obrigkeit. Die Anordnung, allen „Ehre zu erweisen“ ist nicht so sehr eine allgemeingültige Regel als vielmehr „die Tat, wenn die Gelegenheit sich dazu bietet“ (J.N.Darby); das Verb steht im Aorist, während die anderen Verben des Verses in der Gegenwart stehen und „die beständige Gewohnheit des Geistes“ übermitteln. Die erste Ehrerweisung soll „geschehen, wenn danach verlangt wird, sie ist nicht eine gewohnheitsmäßige Angelegenheit“ (W.Kelly). Nichtsdestoweniger ist es wahr, daß jeder Mann, jede Frau und jedes Kind ein Ziel der Liebe Gottes ist. Jeder ist zunächst im Bilde Gottes erschaffen wie kein anderes Geschöpf und ist in den Ratschluß Gottes miteingeschlossen, als Christus für die Ungöttlichen starb. Alle Menschen müssen im Lichte dieser Aussagen gesehen und auch so gewertet werden.
„Liebet die Brüderschaft“ bedeutet wörtlich „haltet an, die Brüderschaft zu lieben“ in der Annahme, daß diese Liebe schon existiert. Das geht über die Liebe zu denen, die uns in der Brüderschaft lieben und mit denen wir in allen Punkten übereinstimmen. Es wird hier wieder das höchste Wort für Liebe verwendet: agapao. „Die Brüderschaft“ ist einer der von Petrus gebrauchten Begriffe, die wir heutzutage auf die gesamte Gemeinde anwenden können. Wir erinnern uns daran, daß Petrus durch dieses Wort nicht von „der Gemeinde spricht“, wobei wir die große Bedeutung im Auge behalten, die dieser Brief für den Überrest nach der Entrückung der Gläubigen haben wird.
Wenn wir dieser Ermahnung insgesamt mehr Gehör schenken würden, dann würden sich viele Schwierigkeiten im Sonnenschein solcher Liebe in nichts auflösen. Der Himmel selbst würde in die Herzen vieler Gläubigen kommen, Versammlungen würden blühen und die Welt draußen, wenn sie die unter den Gläubigen praktizierte Liebe sähe, würde erkennen, daß sie wahre Jünger ihres Herrn und nicht Fälschungen sind (Joh 13,35).
„Fürchtet Gott“ ist nicht ein Aufruf zur Angst oder Erschrecken vor Gott, sondern zur Furcht, Ihn zu betrüben; in heiliger Ehrfurcht und Verehrung fürchten, Ihm zu mißfallen. „Heilige Furcht vor der Majestät Gottes ist besonders am Platz, wenn man versucht ist, seine christliche Freiheit zu mißbrauchen“ (J.P.Lange).
„Ehret den König“ soll eine beständige Haltung sein. Diese Ermahnung ist umso bemerkenswerter, wenn wir uns daran erinnern, daß Nero der römische Kaiser zur Zeit des Petrus war. Seine Taten und Worte mögen nicht als ehrenwert eingestuft werden, doch als eine von Gott eingesetzte Macht ist er als solche anzuerkennen.
Dies ist eine recht zeitgemäße Ermahnung zu einer Zeit, in der die Menschen schlecht über Stellung und Würde reden und in politische Ausfälle und persönliche Beleidigungen gegen die, die in Hoheit stehen, verwickelt sind. Der souveräne Plan Gottes kann es so fügen, daß ein bösartigen Herrscher im Regiment sitzt, der den göttlichen Plan ausführt (Röm 9,17; 2Mo 9,16; Hab 1,6). Hier liegt die Verblüffung all derjenigen, die im politischen Prozeß verwickelt sind. Der „beste Mann … oder die beste Frau“ mag für die jeweilige Zeit nicht der Wahl Gottes entsprechen.
Wir können den König oder den Regierenden ehren, indem wir die Ermahnung befolgen, „daß Flehen, Gebete, Fürbitten, Danksagungen getan werden für alle Menschen, für Könige und alle, die in Hoheit sind…“ (1Tim 2,1-2). Der Christ kann seinem Lande im Gebetsraum mehr helfen als in der Wahlkabine. Ein anderer kann seine Stimme zunichte machen, aber niemand kann seine Gebete annullieren. Durch seine Gebete beeinflußte Daniel die Regierung der Welt, setzte die Himmelsmacht in Bewegung und war den Pforten der Hölle bekannt.

Benedikt Peters – Was die Bibel lehrt

Jeden Menschen als Geschöpf Jehovahs Ehren? Interessant – denn nun zeigt der Vers: wir sind als Christen verpflichtet, allen Menschen Ehre zu erweisen, nicht nur wenn „ein Notfall“ eintritt! Und einen anderen Menschen ehren, beginnt wohl damit, dass ich deren Meinung, deren Gefühle usw. achte und akzeptiere, auch wenn ich vielleicht anderer Meinung bin. Wer sich also in Vorträgen über Menschen mit anderer Meinung „lustig macht“ – hat wirklich ein Problem, und wird wohl auch seinen Glaubensbruder nicht wirklich lieben können – dass zeigt sich dann oft auch schnell: indem dann einfach „Gehorsam und Unterordung“ von dem Glaubensbruder gefordert wird.

Pläne gehen in die Hose, wenn man sich nicht vorher anständig beraten lässt. Umso mehr Leute einen beraten, desto größer ist die Chance, dass aus der Sache was wird.

Da bröckeln Pläne, wo Einvernehmen fehlt,
wo viele miteinander beraten, stehts aufrecht.
Buber & Rosenzweig – Sprüche 15,22

Es heisst berechnende Gedanken in die Brüche gehen lassen, wenn man keinen Kreis Vertrauter hat; aber bei einer Mehrheit von Ratschlagenden wird es bestehen.
Pfleiderer – Sprüche 15:22

Überlegungen unterlassen solche Menschen,
die Versammlungen nicht ehren,
in wohlberatenen Herzen aber bleibt (guter) Rat.
Septuaginta Deutsch – Sprüche 15,22

Gerade beim Lesen der Bibel ist es wichtig, auch andere Auslegungen und Erklärungen zu lesen, damit man versteht, was andere aus diesem Vers gelernt haben. So finde ich den „Aktivgottesdienst“ besser, als den „EinmannGottesdienst“ – also jeder der Anwesenden seine Gedanken zu den gelesenen Versen zum Ausdruck bringen kann. So kann Gottes Geist wirken, wenn nicht „vorgegeben ist, was man denken darf“.

Einen Plan ohne Rücksprache ausführen zu wollen, zeigt auch Eile. Eine Besprechung kostet Zeit und kann als Zeitvergeudung angesehen werden, ist es aber nicht. Zwei sehen nun einmal mehr als einer. Es ist gut, seine eigenen Beschränkungen zu sehen, egal wie begabt man ist. Die Beratung mit zuverlässigen und tüchtigen Menschen ist entscheidend für ein gutes Ergebnis, für das Zustandekommen des Plans.

Das ist eine allgemeine Beobachtung von hohem gesellschaftlichem Wert, sowohl auf persönlicher als auch auf nationaler Ebene. Es bedeutet, dass wir andere brauchen. Dies gilt auch für Gemeindeangelegenheiten. In Apostelgeschichte 15, bei der Erörterung der Frage, ob die Heiden das Gesetz halten sollen oder nicht, haben wir ein gutes Beispiel für eine Besprechung, die zur erforderlichen Lösung führt (Apg 15,1–35). Gut wird das Ergebnis durch das Hören auf die Schrift und auf den Heiligen Geist (Ps 119,24). In allen Besprechungen ist es vor allem wichtig, auf den zu schauen, der „Berater“ heißt (Jes 9,5).

Ger de Koning – Die Sprüche

Alleingänge sind nie gut. Der Einzelne kann leicht einen Aspekt übersehen, wodurch das Vorhaben scheitert. Teamwork ist auch in der Welt angesagt. Der Tüftler und Einzelkämpfer wird zwar auch gebraucht, ist aber nur dann wirklich nützlich, wenn er sein Wissen in die Gemeinschaft einbringt.
So ist es auch unter Christen. Jeder Einzelne muss das Wort studieren, um seine Erkenntnis dann bei anstehenden Entscheidungen einbringen zu können. Echte Ratgeber können nur solche sein, die, aus der Furcht des HERRN heraus, Weisheit gelernt haben. So gelangt man dann gemeinsam zu einem vernünftigen und ausgewogenen Plan (Spr  11,14). „Da unterredeten sich miteinander, die den HERRN fürchten“ (Mal 3,16). Dabei darf natürlich der wichtigste Ratgeber nicht fehlen. Ihn müssen wir unbedingt unter Gebet und in seinem Wort befragen: „Man nennt seinen Namen: Wunderbarer, Berater“, und: Seine „Zeugnisse sind auch … meine Ratgeber“ (Jes 9,6; Ps 119,24).
► Wir wollen nicht übereinander, sondern miteinander reden!
► Zum persönlichen Nachdenken

Leben in Weisheit: Das Buch der Sprüche Vers für Vers

Konflikte können uns bisweilen bis über unsere Grenzen hinaus beanspruchen. Womöglich fällt es uns zeitweilig schwer zu verstehen, wie wir auf eine bestimmte Situation reagieren sollen oder wir sind so erschöpft und am Ende, dass wir unsere Entschlossenheit verlieren und nicht mehr das Richtige tun, obwohl wir es wissen. Wenn dieser Punkt erreicht ist, ist es weise, sich an die Gemeinde zu wenden und geistlich reife Christen anzusprechen, die uns ermutigen, biblisch fundierten Rat geben und uns in unseren Bemühungen unterstützen, Gott treu zu sein (Spr 12,15; 15,22; 1Thes 5,10-11; Hebr 10,24-25). Wir werden keine Hilfe von Leuten erfahren, die uns nur ihre persönliche Meinung sagen oder das, was wir gerne hören möchten (2Tim 4,3). Deshalb sollten wir sicherstellen, dass wir uns an Gläubige wenden, die uns genug lieben, um ehrlich zu sein. Wenn wir unsere Fähigkeiten und Bedürfnisse realistisch einschätzen und uns in Demut rechtzeitig an Mitgläubige wenden, können wir viele Konfliktfälle lösen, die uns andernfalls das Genick brechen würden.

Ken Sande – Sei ein Friedensstifter

Dankbar trotz Problemen?

danksaget in allem, denn dieses ist der Wille Gottes in Christo Jesu gegen euch.
Elberfelder 1871 – 1 Thessalonicher 5,18

Dankt Gott, ganz gleich wie eure Lebensumstände auch sein mögen.
All das erwartet Gott von euch, und weil ihr mit Jesus Christus verbunden seid, wird es euch auch möglich sein.
Hoffnung für Alle – 1 Thessalonich 5,18

Dankt Gott in jeder Lebenslage! Das will Gott von euch als Menschen, die mit Jesus Christus verbunden sind.
Gute Nachricht Bibel – 1 Thess 5,18

ἐν παντί in jeder Lage (vgl. B πᾶς 2aβ). εὐ-χαριστεῖτε Imp. -χαριστέω dankbar sein; Dank sagen, danken.

Neuer Sprachlicher Schlüssel zum Griechischen Neuen Testament

Wie soll man denn dankbar sein, wenn man Probleme über Probleme hat? Geht das denn überhaupt? Heißt dass, ALLES positiv zu sehen, und über Sorgen und Problemen hinweg zu lächeln?

Die Heiden, die an die Unbeeinflussbarkeit des Schicksals oder der Götter glaubten, gingen davon aus, dass der Mensch alles, was ihm widerfährt, annehmen und dankbar dafür sein soll. Nach Paulus können diejenigen, die auf die Allmacht und Liebe Gottes vertrauen, in allen Situationen Dank sagen.

Craig Keener – Kommentar zum Umfeld des Neuen Testaments

Beten ist Ausrichtung und Hören auf Gott, Begegnung mit Gott, Anbetung Gottes – und Loslassen. Wenn die Not oder die Ratlosigkeit zu Gott hin gesagt wird, ist es – in der biblischen Tradition der Psalmen – Klagen, das heißt loslassen zu Gott hin. Ohne „Adresse“ wäre es nur Jammern. Ebenso entfaltet das Danken („Gott sei Dank!“) eine große Kraft, wenn es Gott als Adresse hat. Das Danken ist ein wesentlicher Ausdruck des Betens (1Thess 5,18), denn die „Dankbarkeit bewahrt die Liebe zu Gott, und so bleibt das Herz auf ihn gerichtet“ (Luther).

P&S 3/2020

Unsere Reaktion auf Prüfungen
Der segensreiche Ausgang einer Prüfung hängt oft von unserer Reaktion ab (Heb 12,11). Es ist leider auch möglich, sich in Bitterkeit, Groll, Selbstmitleid und Verzweiflung hineintreiben zu lassen. Manche haben sogar den Glauben verleugnet und sich von dem Herrn Jesus abgewandt. Diejenigen, die sich zum Glauben an Christus bekennen, werden häufig ermahnt, vor solchen Einstellungen auf der Hut zu sein. Man könnte unter Umständen schwierige Prüfungen als Zeichen des Missfallens Gottes werten. Das warauch die Theorie der Freunde Hiobs, aber sie waren ganz deutlich im Irrtum (Hi 42,7). Wenn Paulus seine Leiden so aufgefasst hätte, dann hätte er seinen Dienst aufgegeben (2Kor 11,23-27). Natürlich gibt es bezüglich dieser Erde Gericht für Sünde (1Kor 11,29-31; Apg 5,3-5), aber das Fehlverhalten sollte in solchen Fällen klar zutage liegen und nicht etwas sein, wonach wir unsere Seelen endlos durchforschen müssen. Solche Selbstprüfung führt oft zu einer falschen Erklärung. Am Ende zweifelt jemand vielleicht sogar an seiner sicheren Stellung vor Gott (Eph 1,2-6).
Auch gottesfürchtige Menschen haben ihre Probleme oft falsch interpretiert. Jeremia dachte, dass Gott ihn bestrafte (Klagel. 3,1-12). Die Jünger dachten, dass der Blindgeborene entweder wegen der Sünde eines Elternteils oder wegen irgendeiner Sünde leiden musste, die er vielleicht im Mutterleib begangen hatte. Aber keine von beiden Theorien entsprach der Wahrheit (Joh 9,1-3). Glaubende werden manchmal von Zweifel und Furcht überwältigt. Die Jünger des Herrn waren vor Schreck gelähmt, als ein wilder Sturm ihr kleines Boot hin- und herwarf. Jesus fragte: “Wo ist euer Glaube?” (Lk 8,24.25). Eine gegensätzliche Reaktion finden wir bei den Thessalonichern, bei denen auch Verfolgung ihren starken Glauben nicht erschüttern konnte (1Thess 3,3-6). Was können wir tun, wenn wir von Zweifel, Furcht und Verwirrung angegriffen werden?
Sinnen Sie über Gottes Charakter nach. Gott weiß über alles Bescheid. Vertrauen Sie Ihm. Seien Sie still und erkennen Sie, dass Er Gott ist (Ps 46,11; Luther 1912). Lieben Sie Ihn. Preisen Sie Ihn allezeit (Ps 34,2). Paulus und Silas sangen, als sie im Gefängnis waren, sehr zum Erstaunen der Anderen (Apg 16,25). Unser Geist erhebt sich über die gegenwärtigen Prüfungen, wenn wir uns mit dem absolut zuverlässigen Charakter unseres wunderbaren Heilands beschäftigen.
Versuchen Sie, die Gedanken Gottes zu verstehen. Gehen Sie tief ins Wort. Die Bibel kann unsere Seele aufrichten und beleben (Ps 119,28.50.147). Schwierigkeiten können eine wunderbare Gelegenheit zu neuen Einsichten in das Wesen Gottes und Sein Handeln mit uns bieten. In Zeiten der Prüfung ist Gebet besonders angebracht (Jak 5,13). Danken Sie dem Herrn in allen Umständen (1Thess 5,18). Hingabe inmitten von Problemen ist reiner als nur eine Schönwetterliebe. Widerstehen Sie dem Gefühl der Angst (Ps 34,5.6).
Über hundertmal wird dem Glaubenden in der Bibel gesagt: “Fürchte dich nicht.” Durch Glauben kann Gott Stärke und Mut an die Stelle von Zittern und Zagen setzen (Jos 1,9). Nervosität macht nur alles schlimmer. Bewahren Sie Ihre Haltung. Das stärkt und ermutigt Andere.
Rühmen Sie sich Ihrer Schwachheit (2Kor 11,30). Unsere Schwachheit gibt Ihm Gelegenheit, Seine Macht und Stärke durch uns zu offenbaren. Unsere Unfähigkeit und Hilflosigkeit zwingt uns zur alleinigen Abhängigkeit von Gott und bringt uns von unserer Selbständigkeit und Unabhängigkeit weg. Versuchen Sie, Prüfungen als ein Mittel zur Charakterformung zu sehen (1Petr 5,10; Röm 5,3; Jak 1,2.3). Gehen Sie mit Siegesbewusstsein durch Schwierigkeiten (Heb 11,33.34). Es ist besonders hilfreich, wenn wir geduldig sind (1Petr 2,20). Freuen Sie sich darin, anstatt die Prüfung einfach nur zu ertragen (2Kor 8,2; Apg 5,41).
Benutzen Sie Gelegenheiten. Prüfungen können auch zur Verbreitung des Evangeliums verwendet werden. Weil Paulus im Gefängnis war, konnte er die Kenntnis des Herrn Jesus der ganzen Palastwachemitteilen (Phil 1,13). Glaubende, die Paulus’ Beispiel beobachtet hatten, wagten nun, das Wort Gottes viel freimütiger und furchtloser zu verkündigen (Phil 1,14). Persönliche Schwierigkeiten können Bausteine für unseren Dienst an Anderen sein. Gott tröstet uns in Leiden, so dass wir auch Andere in Zeiten der Prüfung trösten können (2Kor 1,4).
Richten Sie Ihren Blick auf die Zukunft. Die gegenwärtigen Leiden sind nichts im Vergleich zu der zukünftigen Herrlichkeit (Röm 8,18). Die relativ leichten Prüfungen der Gegenwart sind nur für eine kurze Zeit und werden dann von überreichem ewigen Lohn gefolgt (2Kor 4,17). Viel Verfolgung wird dem Leidenden viel Lohn bringen (Mt 5,11.12). Der Herr Jesus sagt: “Freuet euch!”

Jean Gibson – Training im Christentum

Ja, Jehovah ist der Gott allen Trostes, der uns immer versteht und die Kraft und den Segen für jeden Moment in unserem Leben geben kann – und ER hat nur unser Bestes im Sinn!

mit der Milchflasche genährt?

Ach, wie viele Flaschenchristen gibt es, die nie aus dem Stadium herauskommen, dass der Prediger sie mit der Flasche nähren muss. Sie schlucken gehorsam, was er ihnen bietet,- aber zur Selbständigkeit und Mündigkeit im Glauben bringen sie es nicht. Sie glauben, was ihr Prediger glaubt, ohne weiteres, ohne zu prüfen. Aber wenn der Prediger nicht da ist, dann sind sie wie verwaist, wie Schafe ohne Hirten. Und kommen sie in eine andere Umgebung, wo es keine Ge­meinschaft gibt, dann – geht ihr inneres Leben rückwärts.

Wehe! Solche Leute kommen nicht durch, wenn die Proben der Zukunft hereinbrechen. Dann versagen sie, denn sie haben es nie zu einem selbständigen und unabhängigen Glauben gebracht.

O, soviel Abhängigkeit von Menschen! Und wenn die Menschen fehlen, die Halt und Stütze boten, dann bricht alles zusammen.

Denke dir einmal aus deinem Leben alles weg, was so zu dem christlichen Betrieb der Gegenwart gehört, denk’ dir die Gemeinschaftskonferenzen weg, die du zu besuchen pflegst, denk’ dir weg die Bibelkurse und Bibelwochen und Evangelisationen, denk’ dir auch weg deine Gemeinschaft mit ihren Stunden – könntest du dann auch noch ein Christ sein? Oder bricht dann das ganze Gebäude deiner Frömmigkeit in sich zusammen? Denke dir auch die Bibel weg – was würde dann noch von deinem Glauben übrig bleiben?

Hängst du am HErrn oder an deiner Gemeinschaft? Das mach’ dir einmal klar! Stehst du in wirklicher Lebensge­meinschaft mit dem HErrn oder nicht?

Daniel – ein Vorbild für unsere Zeit

Eine gründliche Bekehrung bricht die Brücken ab, die uns mit der Welt verbinden. Sie macht Schluss und Bruch mit der Sünde.

Und sie bringt uns in Lebensgemeinschaft mit Christo. Es ist nicht nur eine geistliche Erfahrung der Vergangenheit, die man gemacht hat, man macht fort und fort geistliche Erfahrungen, denn man lebt mit dem HErrn in Gemeinschaft Tag um Tag.

Tust du das? Prüfe einmal deine Bekehrung, ob sie wirklich deine Beziehungen zur Sünde abgebrochen hat, ob sie wirklich dich mit Jesus in lebendige Gemeinschaft, in täg­lichen Herzensverkehr gebracht hat.

Und wenn deine Bekehrung rechter Art ist, dann wird es sich noch darum handeln, ob du in täglicher, praktischer Heiligung stehst. Was heißt das? Das heißt: dass der Heilige Geist alle Gebiete deines Lebens regiert und durch­dringt. Wie viele machen einen Unterschied zwischen den Sonntag und dem Werktag. Um Sonntag sitzen sie in der Versammlung und dienen mit am Wort. Aber am Montag im Geschäft geht es nach anderen Grundsätzen. „Da kam man’s nicht so genau nehmen, das ist unmöglich.“

Wahre Heiligung durchdringt das ganze Leben – das Eheleben – das Familienleben – das Geschäfts- und Be­rufsleben – die Ferien- und Freizeiten – alles.

Das war die Torheit der „törichten Jungfrauen“, von denen Jesus im Gleichnis spricht, dass sie vergessen hatten, für Öl zu sorgen, das sie hätten nachgießen können, um ihre Lampen brennend zu erhalten. So gibt es Kinder Gottes, die stehen nicht unter den täglichen Zuflüssen des Heiligen Geistes, sie lassen sich nicht in allem leiten durch Seinen Geist.

Wer in täglicher, praktischer Heiligung steht, der lebt vor Gott und mit Gott und für Gott in all seinem Tun, daheim und draußen.

Tust du das? Dann bin ich nicht bange um dich. Wenn du in wirkliche Lebensgemeinschaft mit Gott eingetreten bist und darin lebst und bleibst, dann wird Er dich bewahren und durchbringen. Denn Seine Auserwählten bringt Er durch.

Ernst Moderson

Noch ein paar Zitate aus dem Buch, welches ich gerade „höre“

Danken oder Klagen?

Kennen wir alle – oder?: Menschen, die sich über den Virus ärgern, der unsere Bewegung einschränkt, Menschen die sich über andere Personen ärgern usw usf. Und zum Teil – seien wir ehrlich – ärgern wir uns auch über dies und das.

Ich lese gerade „Probe“ ein eingescanntes Buch von Ernst Modersohn. Aus diesem Buch ein längeres Zitat:

Und was von den Ereignissen im Völkerleben gilt, das gilt auch von den kleinen Vorkommnissen im Leben der einzelnen. Da sind Menschen, die uns Schweres zufügen, die uns be­leidigen oder verdächtigen, die uns irgendwie hindern und schädigen. Nun bleiben viele bei den Menschen stehen und denken voll Groll und Bitterkeit daran, was die Menschen ihnen angetan haben. So denkt und redet man sich in die Verbitterung hinein.

Wie anders wird es, wenn man die rechte Auffassung gewonnen hat, wenn man erkannt hat, dass hinter den Men­schen – der HErr steht.

Ja, ist das denn wirklich wahr? Schlag’ einmal Offb 3, 9 auf: „Siehe, Ich werde geben aus des Satans Schule, die da sagen, sie seien Juden, und sind’s nicht, sondern lügen.“ In die friedliche Gemeinde zu Philadelphia kommen Satans­schüler, wie der HErr selber sie nennt. Sie richten Verwirrung und Zwietracht an. Wie schmerzlich ist das! Wie schrecklich!

Und – wo kommen diese Satansschüler her? Der HErr gibt sie! Klar und deutlich heißt es: „Ich werde geben“. Wie? Der HErr gibt die Satansschüler? Ja, das steht hier. Auch die Satansschüler kommen von Ihm.

Hat es nicht in deinem Leben auch schon Satansschüler gegeben? Menschen, die dir das Leben schwer machten? Ganz gewiss. Was hast du nun getan? Nicht wahr, du hast dich über sie geärgert, du hast dich über sie beklagt und be­schwert und schwer an dieser Last getragen. Wer hätte nicht schon gelitten unter solchen unbequemen und unangenehmen Menschen?

Und nun mach’ dir einmal klar: Diese Satansschüler hat Gott in dein Leben hineingestellt. Du hast es also eigentlich gar nicht mit diesen Menschen zu tun, sondern mit Gott! Er hat sie in dein Leben hineingestellt, weil Er dich – durch sie erziehen will, weil – du die Satansschüler so nötig brauchst!

Denke doch einmal darüber nach! Wenn du umgeben wärest von lauter Menschen, die so freundlich und liebevoll mit dir umgingen, die immer nur zu loben und anzuerkennen hätten – wäre das wohl gut für dich? Sicherlich nicht. Dann würde nichts aus uns werden. Wir hätten gar keine Gelegenheit, uns in Demut und Sanftmut, in Geduld und Freundlichkeit zu üben und auszubilden, wenn die Satans­schüler nicht da wären! Das mach’ dir einmal recht klar. Wir brauchen sie zu unserer Erziehung. Wir haben sie alle so nötig. Bei Lichte besehen, sind diese Satansschüler unsere Wohltäter, die im Namen Gottes ein Werk an uns tun müssen. –

O, wie hat diese Auffassung auf mich befreiend gewirkt! Wie bin ich so froh geworden, als mir hierfür der Blick aus­ging! Lass ihn dir auch öffnen, und du kommst aus dem Ärger heraus und kommst ins Loben und Danken hinein. Denn wenn die Satansschüler uns von Gott gegeben werden, wenn sie zu unserer Erziehung dienlich sind, dann – müssen wir doch Gott für sie danken. Das versteht sich doch von selber. Und sobald wir anfangen, für die Satansschüler zu danken, hören wir auf, uns über sie zu ärgern. Das kannst du erfahren und erproben.

„Hilf uns, Gott, kein Mensch bringt es jetzt.“

Schaffe uns doch Hilfe aus Bedrängnis,
Da Rettung durch den Erdenmenschen wertlos ist.
Durch Gott werden wir leistungsfähige Kraft gewinnen,
Und er selbst wird unsere Widersacher niedertreten.
neue Welt Übersetzung – Bi12 – Ps 108,12–13

Wir haben grad totale Probleme, o weh! Hilf uns, Gott, kein Mensch bringt es jetzt.
Aber mit Gott werden unsere Gegner zerfetzt. Wir werden dann noch krassere Sachen machen und mit Gott zusammen darüber lachen.
VolxBibel – Ps 108,13–14

Schaffe uns Hilfe aus der Bedrängnis! (O. vom Bedränger) Menschenrettung ist ja eitel. Mit Gott werden wir mächtige Taten (Eig Mächtiges) tun; und er, er wird unsere Bedränger zertreten.
Elberfelder 1871 – Ps 108,13–14

„Menschenhilfe ist ja nichtig!“ Hilfe von Menschen ist wertlos. „Das ist wirklich so, deshalb sind wir verloren, wenn du uns nicht hilfst. Wir wissen, dass es so ist, deshalb sind wir von deiner Hilfe abhängig und haben noch mehr Grund dazu, sie zu erwarten.“ Wir müssen unseren Teil tun, doch wir können nichts aus uns selbst heraus tun. Nur „mit Gott werden wir Gewaltiges vollbringen“ (Vers 14), den Sieg erringen.

Der Neue Matthew Henry Kommenta

David war davon überzeugt, daß der Herr die Stämme der Erde Juda unterwerfen werde (V. 8-10 ; vgl. den Kommentar zu den Versen in Ps 60,8-10 ,die mit V. 8-10 identisch sind). Der Psalmist erkannte, daß es der Führung Gottes bedurfte, er betete um Hilfe im Kampf gegen seine Feinde und war vollkommen davon überzeugt, daß Gott sie vernichten werde.

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Ohne den Herrn ist die Lage aussichtslos, nichts anderes könnte helfen. David hat lange genug gelebt, um zu wissen: Menschenhilfe ist wertlos. Er bittet den mächtigen Gott, sich der Sache Israels wieder anzunehmen und ihnen auf dem Schlachtfeld beizustehen.
Aussicht (108,14)
Sobald er den Platz des Beters räumt, beginnt er ein Siegeslied zu singen. »Mit Gott werden wir mächtige Taten tun!« Denn er ist es, der alle Gegnerschaft zerschlagen und seinen Geliebten den Sieg geben wird. Dies ist das aus Glauben geborene Vertrauen, das Paul Gerhardt so schön auszudrücken versteht:

MacDonald Kommentar zum Alten Testament

Wohin wenn Sorgen uns erdrücken?
Heute ist es leider üblich, dass man dann die Sozialen Medien mit seinen Sorgen überflutet, oder aber, wenn es ganz schlimm ist, auf die Straße läuft, um seine Meinung, Sorgen und Probleme „los zu werden“. Aber der einzig richtige Schritt, seine Sorgen bei Jehovah abzuladen, wird leider heute oft ganz vergessen.
ER möchte eine persönliche Beziehung mit jedem Menschen haben – ist aber auf unsere Reaktion auf SEINE Liebe angewiesen.
Wie werde ICH reagieren?

Sind Freunde Freunde?

Heutzutage bekommt man schnell „Freunde“ – einfach bei FB anmelden – und ein schönes Bild einstellen, und schon melden sich „Freundschaftsanfragen“ – und schnell hat man „ganz viele Freunde“. Aber sind Freunde Freunde?

In den letzten Tagen „las“ ich ein Buch, dass eigentlich für Frauen geschrieben ist: „The Fruit of Her Hands: Respect and the Christian Woman“ – wirklich interessante Aussagen. Man könnte denken, dass das Buch schon sehr sehr alt ist, denn die Autorin wendet tatsächlich biblische Maßstäbe für die heutige Zeit an!

Aber zurück zum Thema Freunde. Im Kapitel 6 dieses Buches geht die Autorin auf Freundschaften ein.

Gute Nachricht Bibel

Der Gerechte muss nicht nur seine Freunde wählen, sondern dies mit Sorgfalt tun. Dies erfordert Weisheit. Häufig „schließen“ christliche Frauen Freundschaften aufgrund von Nähe und Kompatibilität. Jemand zieht nebenan ein, Sie verstehen sich und als nächstes wissen Sie, dass Sie schnelle Freunde sind.
Aber Sprichwörter sagen, Freundschaften sollten das Ergebnis sorgfältiger Entscheidungen sein, nicht wahlloser Zufälle. Nur weil Sie viel gemeinsam haben (Ihre Ehemänner arbeiten im selben Büro, Sie besuchen dieselbe Kirche, Sie lesen dieselben Bücher) oder nur, weil Sie sich oft sehen (bei den Fußballspielen der Kinder auf der Tribüne sitzen). bedeutet nicht, dass Sie klug sind, eine Freundschaft aufzubauen. Dies können „fleischliche“ Gründe für Freundschaft sein, keine spirituellen Gründe. „Der Gerechte sollte seine Freunde sorgfältig auswählen.“ Dies bedeutet, dass Sie Ihren Kopf benutzen, um über die Art der Freundschaft und die Eigenschaften nachzudenken, die für einen Freund geeignet sind.
Oft suchen Frauen Freundschaften, die das Fleisch befriedigen, aber die Spiritualität nicht fördern. Vielleicht schätzen Sie Ihre Freundin zum Beispiel, weil sie Sie ungehindert sprechen lässt (Spr 10,19). Vielleicht genießen Sie jemanden, weil ihre Kinder genauso undiszipliniert sind wie Ihre, und Sie keinen Druck verspüren, die Dinge zu straffen. Hilft sie Ihnen, Zeit zu verschwenden, Sie von Ihren Pflichten abzuhalten, Ihnen aber eine plausible Entschuldigung zu geben (1. Tim. 5,13)? Freut sie Sie mit Klatsch und Tratsch (Spr. 18: 8), die Sie vielleicht nicht woanders bekommen? Vielleicht hat sie auch einen Ehemann, der ihre Bedürfnisse nicht erfüllt, damit Sie sich gemeinsam über Ihre Ehemänner beschweren können. Ist sie beliebt oder wohlhabend oder sehr begabt, und Sie arbeiten einfach gerne mit ihr zusammen, weil Sie ihren Namen gerne anderen mitteilen und sie mit Ihrer Freundschaft beeindrucken möchten? All dies ist abscheulich. Dies sind Beispiele für unkluge, schlecht gewählte Freundschaften. Sie müssen entweder überarbeitet oder beendet werden, aber in jedem Fall ist Reue angebracht.
Mit Freundschaft sind andere Gefahren verbunden. „Sei nicht zu gerecht und nicht zu weise. Warum solltest du dich selbst zerstören?“ (Eccl. 7:16). Dies ist das Problem der Frau, die eine „super spirituelle“ Freundschaft sucht. Dies kann eine Deckung für eine sehr einsame und bedürftige Frau sein. Sie liest vielleicht christliche Bücher, studiert die Bibel, ist sehr an Bibelstudien beteiligt oder leitet sie sogar. Aber sie ist keine Frau, die zutiefst mit Christus zufrieden ist. Sie sucht nach einer tiefen, spirituellen Beziehung zu einer anderen Frau und erwartet, dass ihre Bedürfnisse, die von ihrem Ehemann nicht erfüllt oder nicht in Christus gefunden werden, in einer „Beziehung“ erfüllt werden. Sie möchte teilen, sie möchte beten, sie möchte eine tiefe, bedeutungsvolle Beziehung auf tiefe und bedeutungsvolle Weise entwickeln. In acht nehmen! Wenn es gefälscht ist, Diese Art von Spiritualität ist genauso gefährlich wie die zuvor beschriebenen klatschhaften Beziehungen. Göttliche christliche Frauen sollten Freundschaften genießen, die ihren Ehemann nicht ersetzen. Wenn Sie einen Ehemann haben, kann und sollte er Ihr „bester Freund“ sein. Wenn dies nicht der Fall ist, kann keine Frau die Lücke füllen, die er hinterlassen hat. Suchen Sie also nicht nach einem solchen Freund.
Was ist also die Alternative zu diesen Misserfolgen in der Freundschaft? Eine wichtige Tatsache ist, dass eine Frau nicht mit jedem eng befreundet sein kann. Jesus hatte seine zwölf (Joh. 15:15). Von diesen hatte er seine besonderen drei, Petrus, Jakobus und Johannes (Mt 9,28). Und von diesen dreien hatte er den, den er liebte, Johannes (vgl. Joh 21,20). Christus hatte eine engere Beziehung zu einigen, nicht zu allen. Sicherlich können wir Ihn dabei nachahmen. Da wir endlich sind, können wir keine enge Freundschaft mit einer unendlichen Anzahl von Menschen haben. Außerdem haben wir alle viele von Gott gegebene Pflichten, und wenn wir vor allem Freundschaft anstreben würden, würden unsere Pflichten notwendigerweise vernachlässigt werden.
Innerhalb einer christlichen Gemeinschaft kann eine Frau viele göttliche Freundschaften auf verschiedenen Ebenen genießen. Es kann Freundschaften geben, die ältere Frauen mit den jüngeren Frauen haben; Diese zeichnen sich durch Lehre und Ermutigung aus. In einigen Beziehungen geben Sie bewusst (dh lehren und ermutigen – siehe Tit. 2: 4), und in anderen empfangen oder werden Sie absichtlich unterrichtet. Solche Freundschaften sind biblisch. Sie können sich zu engen Freundschaften entwickeln oder auch nicht. Andere Freundschaften sind mit „Gleichaltrigen“ möglich; Diese zeichnen sich durch Kameradschaft und gegenseitige Erbauung aus. Alle diese Freunde müssen sorgfältig ausgewählt werden.
Aber wie? Offensichtlich kann die Wahl nicht einseitig sein, denn wenn die von Ihnen ausgewählte Person nicht an einer Freundschaft interessiert ist, können Sie wirklich nichts tun. Lassen Sie sich nicht entmutigen und ärgern Sie sich nicht über die andere Person. Sie muss genauso vorsichtig sein wie Sie. Motive nicht zuordnen! Wenn Sie viele Male initiiert haben und sie nicht antwortet, gehen Sie nicht davon aus, dass Sie wissen warum.
Stellen Sie sich auch nicht auf eine große Enttäuschung ein. Vertraue darauf, dass Gott dich in deinen Freundschaften führt. Wenn einer nicht klappt, muss er andere Pläne haben. Bitten Sie niemanden, Ihr Freund zu sein. Suchen Sie stattdessen nach Möglichkeiten, sich auf natürliche Weise zu entwickeln. Erzwinge es nicht. Wieder wird Gott die Freundschaft lenken, wenn es so sein soll. Die Art von Frau, die Sie für einen Freund wollen, sollte eine liebenswürdige Christin sein. Offensichtlich müssen Sie selbst dieselbe Art von Frau sein.
Eine göttliche Freundschaft sollte rechtschaffene Früchte tragen – sie sollte produktiv, erfrischend und entzückend sein. Wenn nicht, ist es Zeitverschwendung. Es gibt viele süße christliche Frauen, deren Freundschaft reich und kostbar wäre. Suche solche Frauen aus. Wählen Sie Ihre Freunde sorgfältig aus, wie es in den Sprichwörtern angegeben ist. Unterschätzen Sie nicht die Auswirkungen Ihrer Freundschaften auf Ihr christliches Leben.

Wenn Frauen mit anderen Frauen, und Männer mit anderen christlichen Männern wirkliche Freundschaft pflegen, dann ist das wirklich etwas anderes als auf FB oder so „befreundet“ zu sein. Die Frage ist nur, wo finden wir solch biblischen Freundschaften? Und wollen wir diese wirklich? Leider beobachte ich oft, dass die Menschen Freund suchen, die halt nicht wahre Freunde sind – da wird nur ein Ohr gesucht, wo man sich ausheulen kann, oder ein Ohr, wo man seine Ideen (politisch oder kulturell) hinterlassen kann. Aber wirklich um Gott und ein christliches Leben drehen sich leider viel zu wenige Menschen.
Was für Freunde suche ich also? Und was für ein Freund bin ich selbst?