Schlagwort: Liebe

Depression drückt auf die Stimmung, Lob und Ermutigung bauen einen wieder auf.

Kummer im Herzen des Mannes beugt es nieder, aber ein gutes Wort erfreut es.
Elberfelder 1871 – Sprüche 12,25

Besorgnis im Mannesherzen, man dränge sie nieder,
eine gute Anrede überfreut sie schon wieder.
Buber & Rosenzweig – Sprüche 12:25

Ein erschreckendes Wort erschüttert das Herz eines gerechten Mannes,
gute Kunde aber erfreut ihn.
Septuaginta Deutsch: Das griechische Alte Testament in deutscher Übersetzung – Sprüche 12,25

Den Vers 26 wurde ja schon einmal angesprochen

Wie heute auf dem Gebiet der Medizin und Psychologie wohlbekannt ist, kann Kummer einen Menschen niederdrücken (wörtl.: „einen Menschen niederbeugen“ oder ihn entmutigen). Ein freundliches Wort kann einen niedergedrückten, bekümmerten Menschen jedoch wieder aufrichten und ihn erfreuen (vgl. V. 18 ).

Walvoord Bibelkommentar

Ein von Kummer und Sorge niedergebeugtes Herz ist kraftlos. Denn ihm fehlt die Freude an dem Herrn, die unsere Stärke ist (Neh 8,10). Aber Gott ruft uns zu: „Seid um nichts besorgt, sondern in allem lasst durch Gebet und Flehen mit Danksagung eure Anliegen vor Gott kundwerden“ (Phil 4,6). Das ist ein „gutes Wort“, das ein kummervolles Herz „erfreut“.
Die Bibel ist voll von derart ermunternden Worten. Und es ist gut, wenn wir solche Verse immer wieder lesen, um sie uns einzuprägen. Dann können wir uns in trüben Tagen an ihnen erfreuen. Dann können wir aber auch anderen eine Hilfe sein, die unter depressiven Gedanken leiden. „Ein Wort zu seiner Zeit, wie gut!“ (Spr 15,23). Ein Sprichwort sagt: „Gib mir einen Kameraden, der mit mir weinen will. Einen, der mit mir lachen will, finde ich leicht.“
► Vielleicht kennst du jemand, dessen Herz niedergebeugt ist, weil er in Sündennot ist. Das ist eine Gelegenheit, ihm das Evangelium, die „gute Botschaft“, zu sagen. Das wird nicht nur in seinem Herzen, sondern auch im Himmel Freude hervorrufen.

Leben in Weisheit: Das Buch der Sprüche Vers für Vers praxisnah erklärt

Die Ursache und die Folge von Niedergeschlagenheit ist Kummer, der das Herz niederdrückt. Sie ist eine Last von Sorge, Furcht und Kummer für den Geist. Sie beugt ihn nieder. Sie macht ihn leer und lässt ihn sinken. Die Heilung für Niedergeschlagenheit ist ein gutes Wort von Gott, das, wenn man es im Glauben anwendet, das Herz erfreut. „Wirf dein Anliegen auf den HERRN, und er wird für dich sorgen“ (Ps 55,23). Das gute Wort von Gott, insbesondere das Evangelium, soll die Herzen derer erfreuen, die mühselig und beladen sind (Mt 11,28).

Der Neue Matthew Henry Kommentar

»Kummer«, dǝᵓâgâh (nur noch belegt in Jos 22,24; Jer 49,23; Hes 4,16; 12,18.19) das zugrunde liegende Verb dâᵓag kommt in 1Sam 9,5; 10,2; Ps 38,19; Jes 57,11; Jer 17,8; 38,19; 42,16 vor), befällt alle Adamskinder, die Gerechten wie die Gottlosen, und Kummer im Herzen »drückt es nieder«. Wie kann es aufgerichtet werden? Oder eigentlich: Wer kann es aufrichten? David hat gelernt: »Jahwe richtet auf die Niedergebeugten« (Ps 146,8). Wie tut er es? Er tut es durch »ein gutes Wort« (siehe auch 15,23; 25,11), durch das Wort der Wahrheit, durch die heiligen Schriften der Propheten und der Apostel und durch die Söhne der Weisheit, welche diese Worte gehört und aufgenommen haben, im Herzen verwahren und sie zur rechten Zeit dem Gebeugten zum Trost sagen können (vgl. Jes 50,4).

Benedikt Peters – Das Buch der Sprüche

Der Dienst der Ermutigung ist mehr als nur ein oberflächliches Wort weiterzugeben (Jak 2,15f.), sondern das gesprochene Wort ist immer noch ein wichtiger Aspekt der gegenseitigen Fürsorge. Gott handelt uns gegenüber durch Taten, die durch sein Wort ausgelegt werden.

Reformations-Studien-Bibel

Die Angst im Herzen des Menschen verursacht Depressionen, aber ein gutes Wort macht es froh.
Wir sollten Experten darin werden, Ermutigung zu geben. Die Welt hat mehr als genug von Neinsagern, Kritikern, Spöttern, Spöttern und Verleumdern. Ein „gutes Wort“ ist schwer zu finden; warum gibst du ihm nicht ein Zuhause in deinem Mund?

Die Charles F. Stanley Lebensprinzipien Bibel

Dieses Wort, statt av, rv’s heaviness, gibt den normalen Sinn des Heb. wieder; vgl. Josua 22,24. Ein gutes Wort ist weiter gefasst als die gute Nachricht, die die Ursache der Angst beseitigen würde, aber nicht immer möglich ist; ein gutes Wort gibt Mut, sich ihr zu stellen. Vgl. 18:14.

Proverbs: An Introduction and Commentary

Der Schwerpunkt liegt hier auf dem Wert von Ermutigung und Führung. Ein rechtzeitiges und unterstützendes Wort kann den Geist von jemandem aufrichten, der von Sorgen oder ängstlichen Gedanken belastet ist (V. 25). Auf einer Ebene ist Vers 25 einfach eine Beschreibung der Auswirkungen von Angst auf eine Person, aber das positive Ergebnis eines ermutigenden Wortes ist eine implizite Aufforderung, eine solche Initiative zu ergreifen (auch der Kontrast zwischen den Verben „bedrücken“ und „aufmuntern/freuen“). Ein Gerechter kümmert sich auch um seinen Nächsten, indem er ihm einen gottgefälligen Lebensstil vorlebt und so Orientierung gibt (V. 26a, wörtlich: „ein Gerechter wird von seinem Nächsten aufgesucht“). Dies steht im Gegensatz zu den Bösen, deren Beispiel sie nur auf den falschen Weg führt (V. 26). Waltke (2004: 541) kommentiert: „Ein gutes Wort kommt von einem guten Menschen.

Tyndale Old Testament Commentaries

Die erste Zeile von Sprüche 12,25a braucht keine Erklärung. Die medizinische Wissenschaft und unsere eigene Erfahrung bestätigen die belastenden Auswirkungen der Angst. Das hebräische Wort für „ängstlich“ kann eine breite Palette von Gefühlen beschreiben, von der Sorge, die Vorsichtsmaßnahmen trifft (siehe Josua 22:24), bis zur Verzweiflung, die die Hoffnung aufgibt (siehe Hesekiel 4:16; 12:18-19). Ein freundliches Wort (ein „gutes Wort“; Spr 12,25) ist gut in seiner Qualität (dem Anlass angemessen und moralisch richtig) und gut in seiner Wirkung (es hebt die Last auf). „Ein gutes Wort ist weiter als die gute Nachricht, die die Ursache der Angst beseitigen würde, aber nicht immer möglich ist; ein gutes Wort gibt Mut, sich ihr zu stellen.“ Um den Kontrast zwischen beschwert … nieder und muntert … auf zu verstärken, wählt der Autor zwei ähnlich klingende Wörter. Unsere Worte sollten genauso sorgfältig gewählt werden, um jemandes ängstliches Herz zu beruhigen.

Sprüche: ein Bibelkommentar in der wesleyanischen Tradition

Die Angst im Herzen eines Menschen drückt ihn nieder, aber ein freundliches Wort muntert ihn auf.
(Mishlei 12:25)
Ängste – jedes Leben hat seinen Anteil. Mütter sorgen sich um ihre Kinder. Väter machen sich Sorgen, ob sie über die Runden kommen. Arbeiter haben Angst, ihren Job zu verlieren. Schulkinder sorgen sich um ihre Noten und darum, vor ihren Mitschülern gut dazustehen. Senioren sorgen sich um ihr festes Einkommen und um den Verfall ihrer Gesundheit. In vielen Teilen der Welt sorgen sich die Menschen um Nahrung und Unterkunft für sich und ihre Familien.
Kohelet, der weise Mann in Prediger, drückt mit ergreifender Schönheit aus, wie deprimierend das Leben ist: „Alles ist ermüdend, mehr als man ausdrücken kann; das Auge wird nicht satt vom Sehen, das Ohr nicht satt vom Hören“ (Prediger 1,8). Er sagt auch: „Denn in viel Weisheit ist viel Kummer; je mehr Wissen, desto mehr Leid“ (Prediger 1:18). Nichts in diesem Leben befriedigt letztendlich. Sogar Gottes Diener haben mit Schmerz und Kummer zu kämpfen. Wie Jeschua zu seinen Jüngern sagte: „In der Welt habt ihr tsuris [Schwierigkeiten]“ (Johannes 16:33).
Weil das Leben so anstrengend ist, brauchen wir alle von Zeit zu Zeit etwas Ermutigung. Angst, sagt Salomo, drückt uns nieder. Das hebräische Wort für Angst ist de’agah, von der Wurzel d’ag, die sich als Verb auf Furcht oder Sorge bezieht. Ein gutes Schlagwort aus unserer Kultur wäre vielleicht Stress.
Angst (Stress) belastet die Menschen (yashchenah) oder lässt sie unter dem Druck zusammenbrechen. Im Volksmund sagen wir, dass Sorgen uns beschweren, dass sie eine schwere Last sind oder dass sie eine Last auf unserem Rücken oder auf unseren Schultern sind. Lasten verlangsamen uns und beeinträchtigen unsere Bewegungs- und Funktionsfähigkeit. Depressionen, Ängste, Enttäuschungen und Verzweiflung beeinträchtigen uns auf ähnliche Weise.
Wenn du einen Freund oder eine Freundin mit einer schweren Last auf dem Rücken gehen siehst und merkst, dass es ihm oder ihr nicht gut geht, würdest du wahrscheinlich versuchen zu helfen. Genauso lehrt uns die Weisheit, dass wir denen helfen sollten, die im Geiste beschwert sind.
Das geht am besten mit einem freundlichen Wort, einem davar tov (wörtlich: ein „gutes Wort“). Eine einfache Aussage wie „Du bist mir wichtig“ kann Wunder bewirken. Ein einfaches „Schön, dich zu sehen, ich hoffe, es geht dir gut“ oder sogar die Frage „Geht es dir gut?“ kann jemandem eine Last von den Schultern nehmen.
Oft hilft es uns, wenn wir eine große oder kleine Prüfung durchmachen, zu wissen, dass andere uns verstehen und sich um uns sorgen. Kohelet sagt, dass eine „dreifache Schnur nicht leicht zu zerreißen ist“ (Prediger 4,12), und es ist wahr, dass wir unsere Probleme lieber mit anderen als allein bewältigen.
Manchmal machen wir den Fehler, dass wir versuchen, genau die richtigen Worte zu finden, um jemanden zu trösten, der trauert. Oftmals, wie zum Beispiel nach dem Tod eines geliebten Menschen, wirken Worte, die nach einer kleinen Prüfung tröstlich klangen, jetzt wie abgedroschene Plattitüden, leer und unaufrichtig. „Mit Gottes Hilfe wirst du es schaffen“, ist kein guter Spruch für einen kürzlich Verstorbenen. Gott hat es nicht leicht gemacht, den Tod zu ertragen. Als Jeschua hier war, hasste er den Tod noch mehr als wir, wie seine Reaktion auf den Tod von Lazarus beweist (siehe Johannes 11). Es ist viel besser, einer trauernden Person zu sagen: „Es tut mir so leid, ich werde an dich denken und für dich beten“, oder auch nur: „Er war ein besonderer Mensch, und wir werden ihn alle vermissen.“
Zu anderen Zeiten, wenn die Menschen einfach nur niedergeschlagen sind, brauchen sie eine einfache Ermutigung. „Du leistest wirklich großartige Arbeit, und ohne dich würden wir es hier schwer haben“, kann jemanden für ein paar Stunden aufrichten.
Das gute Wort, der davar tov, ist in verschiedenen Situationen unterschiedlich. In erster Linie geht es darum, den Niedergeschlagenen Mut zu machen, die Hinterbliebenen mit Fürsorge und Mitgefühl zu trösten und andere wissen zu lassen, dass wir in den Schwierigkeiten des Lebens bei ihnen sind. In dieser gefallenen Welt können wir kleine Hoffnungsschimmer für andere sein. Was für ein Privileg und was für eine Freude ist es, einem anderen Menschen ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern.

A Messianic Commentary on Proverbs: Sprichwörtliche Weisheit und gesunder Menschenverstand

Vor allem lebt miteinander in anhaltender Liebe. Denn die Liebe ist in der Lage, selbst eine Menge von Sünden aus dem Weg zu räumen.

Vor allen Dingen aber habt untereinander eine inbrünstige Liebe, denn die Liebe bedeckt eine Menge von Sünden.
Elberfelder 1871 – 1.Petrus 4,8

Vor allem lasst nicht nach in der Liebe zueinander! Denn die Liebe macht viele Sünden wieder gut.
Gute Nachricht Bibel 2018 – 1.Petrus 4:8

Vor allem aber bringt einander eine tiefe und herzliche Liebe ( eine beständige Liebe ) entgegen, denn »die Liebe«, so sagt uns die Schrift, »deckt viele Sünden zu« ( Sprüche 10,12 )
Neue Genfer Übersetzung 2013 – 1.Petrus 4,8

Sagt man nicht im Volksmund „Liebe macht blind“? – weil man die Fehler des anderen nicht sehen „kann“? Und genau darauf spielt wohl die Bibel an – dass wir die Fehler des Freundes, des Bruders sehen können, aber aus der Liebe heraus, diese nicht „für so wichtig nehmen“. Schließlich hat Gott unsere Fehler ja auch „übersehen“ – und hat uns diese eben auch „vergeben“ – warum sollten wir das dann dem Gegenüber nicht ebenso „vergeben und übersehen“?

Habt untereinander beständige Liebe (agapEn … echontes). Mit dem Adjektiv „beständig“ (ektene, „gestreckt, gedehnt“) wurden die angespannten Muskeln eines Athleten beschrieben, der sich anstrengt, um ein Rennen zu gewinnen (vgl. ektenOs in 1 Petrus 1,22). Die selbstlose Liebe und Fürsorge der Christen für andere muß so weit gehen, daß sie sich für ihre Nächsten aufopfern. Die Liebe deckt (kalyptei, wörtlich „verbirgt“) auch der Sünden Menge. Eine solche tatkräftige Liebe ist nicht blind, sondern sie sieht die Fehler der anderen und nimmt sie an (vgl. Sprüche 10,12; 1Kor 13,4-7 ). Sie kann sich in der Ausgabe kostenlosen Essens und im Anbieten von Schlafmöglichkeiten äußern, also in einer großherzigen Gastfreundschaft (philoxenoi, wörtlich „freundlich zu Fremden sein“), die ohne Murren allen Reisenden offensteht. In Zeiten der Verfolgung war das Gastrecht für Christen, die ihre Heimat verlassen und in neue Gebiete ziehen mußten, von besonderer Bedeutung.

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Die christliche Gemeinde ist der Ort, wo die Liebe gelebt wird. Sie ist die erste Geistesfrucht (vgl. Gal 5,22), und sie ist das »neue Gebot« des Herrn (vgl. Joh 13,34f). Gerade weil sie bleibende Geisteswirkung ist, kann die Liebe geboten werden. Das ist auch Hauptangriffsziel des Satans: Er läßt der Gemeinde alles (Glaube, Hoffnung usw.), aber er stört, zerstört die Liebe. Und damit stirbt der geistliche Mensch.

Jesus sagt darum auch mahnend gerade von der letzten Zeit: »Die Liebe wird in vielen erkalten« (Mt 24,12). Deshalb ermahnt auch Petrus zur Liebe – »vor allen Dingen«. Alles andere ist nachgeordnet. Wenn die Liebe fehlt, ist alles andere nichts (vgl. 1 Kor 13,2f). Die geistliche Liebe gestaltet die Gemeinde, macht sie lebendig und ist anziehendes Zeugnis nach außen. »Beständig«, beharrlich soll diese Liebe geübt werden (wörtlich: »angespannt«, von dem Verb »ausgespannt, weitreichen« gebildet).
Gerade da, wo der andere mir Mühe macht, ja schuldig wird, bewährt sich die geistliche Liebe. Mit einem Wort aus Sprüche 10,12 macht das Petrus deutlich: »Die Liebe deckt auch der Sünden Menge.« »Angespannte Liebe«, Liebe, die den andern nicht losläßt, ringt um den schuldigen Bruder und lernt und übt heilende Vergebung, auch wenn der andere immer wieder sündigt. Petrus hat gewiß noch Jesu Antwort im Herz auf seine Frage: »Wie oft muß ich meinem Bruder vergeben?« Jesus antwortet ja mit der »Füllezahl«: »Siebenmal Siebzigmal« (Mt 18,21f). Das ist »beständige Liebe«, die viele Sünden »(zu) deckt«. »(Zu) decken« heißt nicht, fünfe gerade sein zu lassen. Die brüderliche Liebe redet die Sünde deutlich an, aber sie »hilft dem Bruder wieder zurecht« und trägt seine Last (vgl. Gal 6,1f).

Edition C Bibelkommentar

Untereinander beharrliche Liebe, vgl. 1Petr 1,22. Liebe deckt der Sünden Menge zu, vgl. Ps 32,1; Spr 10,12; Jak 5,20. 10 Gabe, vgl. 1Kor 12–13, wo Paulus darauf drängt, dass die Gläubigen ihre persönlichen Geistgaben zum Wohle der gesamten Gemeinschaft einsetzen.

Das Neue Testament – jüdisch erklärt

Die Welt hasst und verkennt die Geliebten Gottes (Joh 15,18.19; 1Jo 3,1), und dieser Hass ist schwer genug zu tragen; darum dürfen die Kinder Gottes hier nicht versagen. Sie müssen die Mitgläubigen durch ihre Liebe, ihre Unterstützung und ihr Mitgefühl stärken, ermuntern und trösten. Darum sagt Petrus, wir müssen »vor allen Dingen« Liebe haben. Die Triebfeder zu all unserem Tun und Lassen muss Liebe sein (1Tim 1,5), Liebe zum Vater und daraus geborene Liebe zu seinen Kindern (1Jo 5,1). Das ist wichtiger als alle Begabung. Nach 1,22; 2,17; 3,8 begegnen wir hier bereits zum vierten Mal der Bruderliebe.
»inbrünstig«: εκτενης, ektenēs, siehe Erklärungen zu 1,22.
Das Merkmal der Bruderliebe, das Petrus hier besonders hervorhebt: »die Liebe bedeckt eine Menge von Sünden« (vgl. Spr 10,12; als Gegensatz: Spr 16,27; 11,13; 20,19): Gott hat unsere sündige Natur mit dem Mantel der Gerechtigkeit gnädig verhüllt (Jes 61,10). Der Feind Gottes will diesen Mantel wegreißen und mit dem Finger auf die Blößen der Heiligen Gottes zeigen. Es ist ein ganz schamwürdiges Geschäft, wenn Heilige Gottes sich dafür hergeben, nach den Begierden des Teufels zu tun (Joh 8,44), und ihre Freude daran haben, auf die Flecken der Heiligen Gottes zu zeigen. Was wird der Vater von denen halten, die seine Geliebten so behandeln? Er wird sie in seiner Heiligkeit und in seiner Macht anfassen, er wird ihnen ihr böses Tun vor Augen stellen (Ps 50,19–21), und er wird sie richten. Sind es denn überhaupt Heilige, die diesem Treiben frönen können?

Benedikt Peters – Kommentar zu 1. Petrus

Priorität ist wichtig. Somit fordert uns Petrus auf, etwas „vor allen Dingen“ zu tun, d.h. eine inbrünstige, intensive Liebe für einander zu haben. agape ist die für einen Christen charakteristische Liebe. Das Wort, „inbrünstig“ ( ektenes von ek „aus“; teino, sich erstrecken) zeigt dem Christen, daß er seine Liebe auf andere Christen ausdehnen, ausstrecken soll, wodurch er alle erreicht. Es ist ein Ausdruck, der eine energische, anstrengende Handlung meint, so wie ein Leistungssportler sich bis an die Belastungsgrenze „ausstreckt“, um den Preis zu gewinnen.
Diese Liebe wird darin gesehen, daß sie „eine Menge von Sünden“ bedeckt. Dies ist eine Anwendung von Spr 10,12. Das Bedecken ist kein geflissentliches Übersehen der Sünde und bedeutet auch nicht, sie stillschweigend in der Gegenwart Gottes zu dulden. Dort müssen wir für den anderen uns einsetzen und für ihn sprechen, indem wir die Realität des Versagens einander ehrlich zugestehen. Die Gläubigen sollen nicht die Schwächen des anderen herausholen und sie vor allen zur Schau stellen. „So wie Haß das Schlimmste aus allem macht, so ist Liebe berechtigt, die Fehler aus der Blickrichtung zu nehmen“ (W.Kelly).

Benedikt Peters – Was die Bibel lehrt

Die dritte Ermahnung ist, sich in der Bruderliebe zu üben (V. 8). Petrus schreibt, dass diese Liebe vor allen Dingen steht; es ist die wichtigste der sechs Anweisungen des Petrus. Die Gläubigen sollen in der Liebe untereinander anhaltend sein. Das griechische Wort für anhaltend bedeutet so viel wie »dehnen«; »ausdehnen«. Es wird für Athleten gebraucht, die sich anstrengen, um zu gewinnen; auch für Pferde im vollen Galopp. Das Wort betont die Intensität der Anstrengung. Mit anderen Worten: Diese jüdischen Gläubigen sollten eine anhaltende Liebe untereinander ausüben – und zwar im höchstmöglichen Maße. Das hier für Liebe gebrauchte Wort ist agape; es ist die Liebe des Willens; die Art der Liebe, zu deren Ausübung jeder Gläubige sich durch Willen bringen kann. Der Grund zur Ausübung dieser Liebe: Denn die Liebe bedeckt eine Menge von Sünden (eine ähnliche Terminologie wie in Jakobus 5 Vers 20). Das ist ein sprichwörtlicher Satz aus Sprüche 10 Vers 12. Die Liebe der Brüder bedeutet, dass man gegeneinander begangene Sünden vergibt; wenn sie den Bruder lieben, vergeben sie seine Sünden und zahlen sie ihm nicht heim.

Arnold Fruchtenbaum – Die Petrusbriefe und Judas

nicht länger für mich?

Und er ist für alle gestorben, auf daß die, welche leben, nicht mehr sich selbst leben, sondern dem, der für sie gestorben ist und ist auferweckt worden.
Elberfelder 1871 – 2.Korinther 5,15

Und er ist deshalb für alle gestorben, damit die, die leben ( oder die ´durch ihn ein neues` Leben haben. ), nicht länger für sich selbst leben, sondern für den, der für sie gestorben und zu neuem Leben erweckt worden ist.
Neue Genfer Übersetzung 2013 – 2.Korinther 5:15

Und Christus ist deshalb für alle gestorben, damit alle, die durch seinen Tod das Leben geschenkt bekamen, nicht länger für sich selbst leben. Ihr Leben soll jetzt Christus gehören, der für sie gestorben und auferstanden ist.
Hoffnung für alle – 1996 – 2.Korinther 5,15

Wenn du jemanden wirklich von ganzen Herzen liebst, dann wirst du „automatisch“ über diese Person reden und du wirst viele Dinge tun, um deinem „Herzen“ deine Liebe zu zeigen.
Den Vers 14 hatten wir schon: Das Urteil ist aufgehoben!

Stell dir vor: Jesus hat alles für uns getan! Wenn ich das wirklich verstanden habe, dass mein Urteil von IHM getragen worden ist, dann verstehe ich, dass ich nichts mehr tun MUSS – sondern nur noch aus GegenLiebe auf Seine Liebe reagiere! Jeder Schritt, den ich aus „du musst aber“ gehe, ist eigentlich ein falscher Schritt – denn die Liebe ist das einzige Argument, was mein Handeln bewegen sollte. Wenn jemand sagt: „du musst aber, um Gott zu gefallen“ – ist es entweder ein Irrlehrer oder aber er folgt einem anderen Gott nach – denn der Gott der Bibel möchte, dass wir IHM aus „reinem Herzen“ dienen , also aus LIEBE!


Warum aber lebt Paulus so (V. 13)? Weil Christus so gelebt hat (vgl. Mk 3,21). Obwohl Christus göttliche Vorrechte besaß, wurde er freiwillig ein Mensch und folgte dem Weg des Gehorsams bis ans Kreuz ( Phil 2,6-8 ), wo er für alle starb (nicht nur für die Erwählten, wie manche annehmen; vgl. 1Tim 2,6; 1Joh 2,2; Hebräer 2,9). Durch den Glauben ist Paulus Jesus in seinem Tod und seiner Auferstehung gleich geworden ( Röm 6,3-4; Gal 2,20) und übt in seinem Leben nun jene Selbstlosigkeit, die auch der Herr gelebt hat. Die Liebe Christi, die ihn bekehrt hat, nötigt ihn dazu (vgl. 1Joh 3,16).
Später, in der Erörterung des „Amtes der Versöhnung“ ( 2Kor 5,18-19 ), entwickelt Paulus die historischen und sachlichen Implikationen der Versöhnung, die Christus erwirkt hat, weiter. In den vorliegenden Versen geht es ihm zunächst um die subjektive Erfahrung der objektiven Heilstat Christi. Alle, die durch den Glauben an den Segnungen des Opfertodes Christi teilhaben (und nun geistlich leben), sollen auf diese Gnade durch ein selbstloses Leben und die Mitwirkung am „Amt der Versöhnung“ antworten. Sie sollen hinfort nicht sich selbst leben, sondern Christus. Daß Paulus so lebt, sollte den Korinthern ein Anlaß sein, sich seiner zu rühmen (V. 12).

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Dürfen wir demnach nicht mehr für uns leben, so laßt euch, ermahnt der Apostel, nicht in Unruhe und Verwirrung setzen, wenn Gefahren und Tod an euch herantreten. Und er gebraucht einen unwiderleglichen Schluß, um zu zeigen, daß es sich hier um eine Schuldigkeit handle. Wenn wir nämlich durch Den leben, der für uns gestorben ist, so sind wir auch schuldig, für Den zu leben, dem wir das Leben verdanken. Anscheinend nun liegt in dem Gesagten nur ein Gedanke; betrachtet man aber die Sache näher, so treten uns zwei Umstände entgegen, einmal daß wir Christus das Leben verdanken, und dann, daß er selbst unsertwegen gestorben ist. Davon wäre Jedes für sich schon hinreichend genug, uns zu Schuldnern zu machen; wenn aber erst Beides zusammentrifft, wie groß muß dann nicht unsere Verpflichtung sein! Ja noch ein Drittes kommt hinzu. Denn auch den Erstling hat Gott deinetwegen auferweckt und zum Himmel erhoben. Darum heißt es: „Der für uns gestorben und auferweckt worden.“

Chrysostomus – 2. Korintherbrief

»Die Liebe Christi drängt uns«: Damit benennt der Apostel sein innerstes Motiv, das, was sein Leben und Dienen bewegt. Das Griechische (»drängt uns«, wörtlich »umfaßt uns, hält uns zusammen, hält uns zu etwas an, treibt uns an«), betont die enge Liebesverbindung mit Christus, die dem Zeugen unabweisbar Anlaß zum Zeugnis dieser Liebe wird (vgl. Apg 18,5 »richtete sich ganz darauf« = »drängte«). Vollmächtiger Dienst kann nur aus solcher drängenden Liebe heraus getan werden. Alle anderen Antriebe versanden bald. Die Liebe von Christus und die dadurch geschenkte Gegenliebe und Bruderliebe ist innerster Antrieb des Zeugen (vgl. Jes 56,6; Mi 6,8; Joh 5,42; 12,25; 15,13; 21,15 ff.; Röm 5,5; 1 Kor 13; Gal 5,6.13; Eph 5,25 ff.; Phil 1,17: 1 Thes 5,8; 2 Tim 1,7; 1 Jo 3,18; 3 Jo 6; Offb 2,19; 12,11). Diese Christusliebe ist nicht auf das Gefühl gegründet, sondern auf ein persönliches, gewisses »Urteil« des Apostels. Es geht um mehr als ein bloßes »überzeugt sein« – die deutsche Übersetzung ist zu blaß –; hinter der Liebe steht ein begründetes, sich auf das Heilshandeln Gottes berufendes Urteil, eine Erkenntnis von Tatsachen: »Einer ist für alle gestorben.« Das Heilsgeschehen am Kreuz ist der Grund für dieses Urteil, für die Liebe. Dort starb der Eine, der Sohn Gottes »für alle«. Dieser Tod ist Gottes Gerichtsurteil über die Sünde – aber nicht an uns allen, die wir Sünder sind, vollzogen, sondern an dem »einen«, an Christus. Die Liebe Christi erweist sich in seinem stellvertretendem Leiden und Sterben (vgl. Jes 53,4 f.; Mk 14,22–24; Joh 3,16; 11,50 f.; Röm 5,6 ff.18; 8,34; 1 Kor 15,3; 1 Thes 4,14; 5,10). Das ist die grundlegende Heilstatsache: Der Tod Jesu Christi für uns alle. Daraus folgt: »… so sind sie alle gestorben.« Das Urteil, das über Jesus vollzogen wurde, hätte alle Menschen, die Sünder, treffen müssen. Wer dies im Glauben über sich gelten läßt, der ist mit Christus der Sünde gestorben, weil Christus für unsere Sünde starb. Das »alle« bezeichnet zunächst die Gemeinde, die Schar der Glaubenden, die den Tod Christi an sich erleben (vgl. Röm 5,12–21; 6,3 ff.; 2 Kor 4,10 ff.). Sicher gilt Jesu Kreuz universal, aber wirksam entfaltet sich das an den Glaubenden. Sie finden beim Herrn das Leben.
Das ist die Folge des Sühnetodes Jesu Christi, des Heilsgeschehens am Kreuz, wo er »für alle gestorben ist, damit, die da leben, hinfort nicht sich selbst leben«. Eigentlich ist menschliches Leben keine Möglichkeit; wir müßten alle in unseren Sünden sterben. Aber Christus ist gestorben. Damit ist Zeit der Gnade, Lebensmöglichkeit da. Wir leben aber, um das neue Leben in ihm zu ergreifen. Das alte Leben ist: »sich selbst leben«. Das ist ja die Sünde, ihre Urwurzel: für sich alles haben zu wollen, nach der Einflüsterung des Satans »ihr werdet (könnt) sein wie Gott« (1 Mo 3,5). »Sich selbst leben« ist unser Verderben, denn wir lassen uns durch das eigensüchtige Begehren zur Sünde verleiten. Christus befreit uns durch sein Sterben zu dem neuen Leben in seiner Nachfolge. Er ruft uns aus dem »Leben zum Tode« in das »Leben zur Ewigkeit«. Wir dürfen nun »dem leben, der für sie (uns) gestorben und auferstanden ist« (vgl. Röm 14,7ff.; Gal 2,20). Für uns ist Christus gestorben – hat unser Urteil, unseren Tod, unsere Strafe auf sich genommen; für uns ist Christus auferweckt worden – der Vater bestätigt die Heilstat des Sohnes. Christus kommt als der Lebendige und gibt uns teil an seinem Leben und Sieg: Wir leben nicht mehr uns selbst, sondern entschlossen für Jesus Christus, in seinem Dienst, in seiner Liebe, aus seiner Kraft, bewegt von seinem Geist, und das ist wahres Leben. Dieses neue, durch Christus geschenkte Leben befreit uns von der »Fleischesart«, von dem »alten« Wesen (V. 17), unserem eigensüchtigen, sündigen Denken, Streben und Tun und befreit uns zur »Geistesart«, zur Christusart (vgl. zu 3,5 ff.; 4,6 ff.).

Edition C Bibelkommentar

In welchem Sinne sind sie es? Wie wirkt sich das „Urteil“ nun in ihrem Leben aus? Paulus sagt: „Und für alle starb er, damit die Lebenden nicht mehr für sich selbst leben, sondern für den, der für sie gestorben und auferweckt worden ist.“ Wenn Paulus hier von „den Lebenden“ spricht, denkt er zunächst an die einfache Tatsache, daß sie, die „alle gestorben sind“, dennoch faktisch alle leben. Das auf Golgatha stellvertretend durchlittene Gericht wirkt sich darin aus, daß jetzt für alle Welt Gnadenzeit ist, daß wir noch am Leben gelassen sind und darum als „die Lebenden“ die Botschaft hören und annehmen können. Aber wer die Botschaft annimmt, der wird ein „Lebender“ in einem ganz neuen Sinne. Er erfaßt, daß er den ewigen Tod verdiente und nur durch die stellvertretende Tat Jesu das Leben hat, das ein ewiges Leben ist. Darin tut sich ihm sofort eine ganz neue Lebensrichtung auf. Ein Leben, das sich einzig dem Sterben eines andern verdankt, kann nicht mehr sich selbst gehören, sondern nur noch dem, der es durch sein Sterben überhaupt ermöglichte. Weil hier grundsätzlich „Gestorbene“ leben, können sie nicht mehr sich selbst behaupten und nicht mehr Ansprüche stellen oder angebliche Rechte geltend machen. Das ist für „Gestorbene“ vorbei. Aber als „Lebende“ brauchen sie einen Inhalt und ein Ziel ihres ganzen Seins und Wirkens. Worin könnte dieses Ziel liegen als allein in dem, „der für sie starb und auferstand“? Seinem „für sie“ antwortet ihr „für ihn“. Weil er „auferweckt wurde“, ist er als der Lebendige ihnen so gegenwärtig, daß sie für ihn, in der Hingabe an ihn, im Dienst für ihn leben können. Und dieses neue, selbst-lose, an Jesus hingegebene Leben ist das eigentliche Ziel der Liebe des Christus. Errettung aus dem gerechten Gericht Gottes ist freilich die gewaltige Voraussetzung, die mit einem solchen Einsatz geschaffen werden mußte. Aber der Apostel bleibt dabei nicht stehen. Die Beseitigung der Verlorenheit, ist ihm nicht das Letzte und Eigentliche. Er sieht auf das neue Dasein, das die eigentliche Frucht des Wirkens Christi ist. Die Liebe des Christus in seinem rettenden Sterben für uns weckt und entzündet im Herzen der Erretteten die Gegenliebe und schenkt ihnen damit eine neue Existenz (V. 17!),

Wuppertaler Studienbibel

Die Formulierung „die, welche leben“ wurde auch auf zwei verschiedene Weisen verstanden. Viele glauben, daß es sich hier um solche handelt, die Leben im Herrn Jesus haben und mit Ihm auch Sein Auferstehungsleben teilen. Andere sehen in ihnen zurecht alle physisch Lebendigen; dieser Gedanke wird durch den nächsten Ausdruck unterstützt „… die, welche leben, nicht mehr sich selbst leben, …“. Dies beinhaltet auch, daß ein Teil ihres Lebens bereits gelebt war. Deshalb bedeutet auch ein rechtes Verständnis aller Auswirkungen des Kreuzes das Ende eines selbstsüchtigen Lebens, und man wird befähigt, mit dem Apostel zu sagen: „Das Leben ist für mich Christus“ (Phil 1,21).

Benedikt Peters – Was die Bibel lehrt

einzigartigen Sohn

Hierin ist die Liebe Gottes zu (O. an, in Bezug auf) uns geoffenbart worden, daß Gott seinen eingeborenen Sohn in die Welt gesandt hat, auf daß wir durch ihn leben möchten.
Elberfelder 1871 – 1.Johannes 4,9

Und Gottes Liebe zu uns ist daran sichtbar geworden ( Und Gottes Liebe hat sich – für uns alle sichtbar – daran gezeigt. ), dass Gott seinen einzigen Sohn in die Welt gesandt hat, um uns durch ihn das Leben zu geben.
Neue Genfer Übersetzung – 1.Johannes 4:9

Darin hat sich die Liebe Gottes in (unter) uns gezeigt (ist klar/sichtbar geworden), dass Gott seinen einzigen (einzigartigen) ( einzigen (einzigartigen) So die neueren Wörterbücher (LN 58.52: „unique“, übersetzt diese Stelle aber mit „only“). Früher hat man aus den verwendeten Wurzeln noch die Bedeutung „eingeboren“ i.S.v. „der einzige [seinen Eltern] geborene“ herleiten wollen (so noch Büchsel, μονογενής (TWNT), der „einzigartig“ jedoch als Nebenbedeutung anerkennt). ) Sohn in die Welt gesandt hat, damit (sodass) wir leben können (leben)
offene Bibel – 1.Johannes 4:9

Diese Worte benutzt Johannes auch in Johannes 3:16
Aus diesem Kapitel (1.Johannes 4) haben wir schon einige Verse betrachtet: Vers 8 , Vers 10 , Vers 19 sogar zweimal

Leser von Psalm 82 stellen oft eine spezielle Frage zu Jesus. Wenn es noch andere göttliche Söhne Gottes gibt, was ist dann von der Beschreibung Jesu als dem „eingeborenen“ Sohn Gottes zu halten (Joh 1,14.18; 3,16.18; 1 Joh 4,9)? Wie konnte Jesus der einzige göttliche Sohn sein, wenn es noch andere gab?

Einzig gezeugt“ ist eine leider verwirrende Übersetzung, besonders für moderne Ohren. Nicht nur, dass die Übersetzung „einzig gezeugt“ den offensichtlichen Aussagen im Alten Testament über andere Söhne Gottes zu widersprechen scheint, sie impliziert, dass es eine Zeit gab, in der der Sohn nicht existierte – dass er einen Anfang hatte.

Das griechische Wort, das mit diesem Satz übersetzt wird, ist monogenes. Es bedeutet nicht „einzig gezeugt“ in einer Art von „gebären“. Die Verwirrung rührt von einem alten Missverständnis über die Wurzel des griechischen Wortes her. Jahrelang dachte man, dass monogenes von zwei griechischen Begriffen abgeleitet sei, monos („nur“) und gennao („zeugen, gebären“). Griechische Gelehrte entdeckten später, dass der zweite Teil des Wortes monogenes nicht von dem griechischen Verb gennao stammt, sondern von dem Substantiv genos („Klasse, Art“). Der Begriff bedeutet wörtlich „einmalig“ oder „einzigartig“, ohne die Konnotation eines geschaffenen Ursprungs. Da Jesus also in der Tat mit Jahwe identifiziert wird und daher mit Jahwe einzigartig unter den Elohim ist, die Gott dienen, widerspricht der Begriff monogenes nicht der alttestamentlichen Sprache.

Die Gültigkeit dieses Verständnisses wird durch das Neue Testament selbst bestätigt. In Hebräer 11,17 wird Isaak als Abrahams „monogenes“ bezeichnet. Wenn Sie Ihr Altes Testament kennen, wissen Sie, dass Isaak nicht der „einzige gezeugte“ Sohn Abrahams war. Abraham hatte zuvor Ismael gezeugt (vgl. Gen 16,15; 21,3). Der Begriff muss bedeuten, dass Isaak der einzige Sohn Abrahams war, denn er war der Sohn der Bundesverheißungen. Die genealogische Linie Isaaks würde diejenige sein, durch die der Messias kommen würde. So wie Jahwe ein Elohim ist, und kein anderer Elohim ist Jahwe, so ist Jesus der einzigartige Sohn, und keine anderen Söhne Gottes sind wie er.

Michael S. Heiser – Das unsichtbare Reich

Daran ist erschienen die Liebe Gottes usw. Außer durch die Sendung seines Sohnes hat Gott noch auf vielerlei Weise seine Liebe gegen uns bezeugt. Wenn man fragt, warum die Welt geschaffen, warum wir auf sie gesetzt wurden, um die Erde uns untertänig zu machen, warum wir in diesem Leben bewahrt werden, so dass wir unzählige Güter genießen, warum wir zur Hoffnung eines besseren Lebens geschaffen, warum wir mit Licht und Verstand begabt sind, so wird man für das alles keinen anderen Grund anführen können als die freie Liebe Gottes gegen uns. Aber der Apostel verweist hier auf ein besonderes Beispiel, das die andern alle weit überragt. Die Liebe Gottes, dass er seines eigenen Sohnes nicht schonte, um uns durch seinen Tod wieder zum Leben zu bringen, ist nicht nur unermesslich, nein, sie ist eine mehr als wunderbare Güte, die uns zum Staunen und Bewundern hinreißen muss. Christus ist also ein so herrlicher und einzigartiger Beweis der göttlichen Liebe zu uns, dass er uns, so oft wir ihn anschauen, diese Lehre, dass Gott Liebe ist, vollauf bekräftigt. Dass der Apostel ihn den „eingeborenen“ Sohn nennt, dient zur Verstärkung. Dadurch zeigt Gott noch klarer, wie einzig er uns liebt, dass er seinen einzigen Sohn um unsertwillen dem Tode preisgab. Indessen, der von Natur der einzige Sohn ist, macht viele aus Gnade und durch Annahme an Kindesstatt zu Kindern, nämlich alle, die er durch den Glauben seinem Leibe einfügt. Auch der Zweck wird angegeben, um dessentwillen Christus vom Vater gesandt ward: „dass wir durch ihn leben sollen“.Außer ihm sind wir alle tot; durch sein Kommen aber hat er uns das Leben gebracht, und wenn unser Unglaube nicht widerstrebt, so fühlen wir diese Wirkung seiner Gnade in uns.

Jean Calvin – 1.Johannesbrief

Die Gottesliebe ist »erschienen«, ist offenbar geworden »unter uns.« Die Liebe ist das Wesen und tiefste Sein Gottes, aber das Wesen Gottes wird eben immer zum Tun. Das Sein Gottes wird biblisch immer als das Handeln Gottes bezeugt. »Gott ist Liebe« – das wird an der Sendung des Sohnes als Retter ersehen. Gott kommt in unsere Welt und Geschichte. In dem geschichtlichen Menschen Jesus von Nazareth ist Gott ganz da, ganz in seiner Liebe. Gott hat den Sohn »gesandt«, eigentlich: Er hat ihn »weggeschickt«. Der Vater hat sich den Sohn vom Herzen losgerissen. Etwas von dem Schmerz Gottes klingt in diesem Wort mit. Das ist seine Liebe, die sich das Liebste vom Herzen reißt und uns Verlorenen gibt. Es ist sein »eingeborener« Sohn (griechisch genauer: der »Einzigerzeugte«), nicht geschaffen, wie sonst alle Geschöpfe, sondern vom Vater gezeugt: Art von Art, Gott von Gott. Das Wort beschreibt also dreierlei von Jesus Christus: a) Er ist der einzige Sohn (vgl. 1Mose 22,2ff.; Ri 11,34; Lk 8,42; 9,38; Heb 11,17); b) er ist der geliebte und dennoch geopferte Sohn, und c) er kommt nicht von einem Schöpfungsakt her, sondern durch eine geheimnisvolle »Erzeugung« vom Vater. Dabei ist er nicht ein zweiter Gott, sondern in der Dreieinheit mit dem Vater und dem Geist der eine Gott.
Der Sohn ist in die »Welt« weggeschickt, und Johannes meint hier die gottferne, böse Welt unter ihrem satanischen Zwingherrn. Gott lässt seine Schöpfung und Geschöpfe nicht im Stich. Die Liebe Gottes gibt nicht auf, auch und gerade dort und dann nicht, wo der Tod regiert, wo die Menschen lebende Tote in ihren Sünden sind (vgl. zu 1Joh 3,14). Der Christus bringt das Leben. Das ist Ziel und Zweck der Sendung des Sohnes, »damit wir durch ihn das Leben haben« – das wirkliche Leben schon vor dem Tod und dann das ewige Leben. Erst, da wo ein Mensch mit dem Herrn des Lebens lebt, hat er »volle Genüge«, Leben, das sich wirklich lohnt (vgl. 1Mose 3,22; 8,21; 3Mose 18,5; Ps 69,33; 118,17; Jes 26,19; 53,10; Hes 18,21.32; 37,14; Dan 4,31; 12,7; Mt 4,4; 7,14; 10,39; 25,46; Mk 1,4; 3,15.16; 4,14; 5,24.25; 6,31.35; 8,12; 10,11ff.; Joh 11,25.26; 14,6.19; 17,26; 20,31; Röm 6,8; 14,7ff.; 2Kor 5,15; 6,9; 7,3; Gal 2,20; 1Petr 2,24; 4,6; Offb 3,1; 4,9)

Gerhard Maier – Edition C

„Darin ist die Liebe Gottes zu uns offenbar geworden, dass er seinen Sohn gesandt hat, um uns für unsere Sünden zu versöhnen. 1 Johannes 4,9-10. Dies ist die höchste Liebe. Unser Gott hätte in seiner unbegreiflichen Allmacht auch ein anderes Mittel finden können, um uns zu erlösen; so wie der Herr Jesus Christus selbst in seinem Todeskampf darum gebetet hat und sagte: „Abba, Vater, alle Dinge sind dir möglich; nimm diesen Kelch von mir.“ Markus 14:36. Aber dann wäre es nicht die höchste Liebe gewesen, die uns entgegengebracht wurde. Damit Gott uns die höchste Liebe erweist und wir nicht sagen können: „Gott hat etwas, das er zu sehr liebt, um es uns zu geben“, hat er uns seinen lieben Sohn gegeben, und nicht nur gegeben, sondern auch gegeben, um für unsere Sünden zu sühnen. Deshalb hätte er uns keine größere Liebe erweisen können. Darin gebietet Gott seine Liebe zu uns. Röm. 5:8. „Er, der seinen eigenen Sohn nicht verschont hat, sondern ihn für uns alle dahingegeben hat, wie sollte er uns mit ihm nicht auch alles schenken?“ Röm. 8:32. Wenn er uns das Größte gegeben hat, wird er uns sicher auch das Geringste geben. Im ewigen Leben wird alles, was Gott gehört, auch uns gehören. „Wer überwindet, wird alles erben.“ Offb. 21:7.

Johann Arndt – Das wahre Christentum

Gottes Liebe ist kein abstraktes Prinzip oder Gefühl, sondern hat sich darin gezeigt, dass er seinen einzigen Sohn in die Welt gesandt hat, damit die sündige Menschheit leben, d.h. das ewige Leben erhalten kann.

Die ESV Studienbibel

Die Liebe Gottes zu seinen Kindern wurde durch das Werk Jesu am Kreuz für uns sichtbar demonstriert. Der Begriff „eingeborener Sohn“ drückt die Einzigartigkeit aus, nicht die buchstäbliche Geburt (siehe Hebr. 11:17). Johannes ist der einzige Autor des Neuen Testaments, der Jesus so nennt (siehe Johannes 1:18; 3:16, 18). Mit anderen Worten: Jesus ist der einzigartige Sohn Gottes; kein anderer Mensch ist Gottes Sohn, so wie er es ist.

Die Nelson Studienbibel

einzigen Sohn Dieser Ausdruck wird am besten mit „einziggeborenen Sohn“ übersetzt, was bedeutet, dass Jesus der Sohn Gottes von Ewigkeit her ist, die zweite Person der Dreieinigkeit.

Reformations-Studien-Bibel

die Liebe Gottes – Gott hat seine Liebe zur Menschheit und zur Schöpfung bewiesen, indem er seinen einzigen Sohn in den Tod schickte, um die Sünde zu sühnen (siehe 1. Johannes 4,9; vgl. Johannes 3,16). Da die Inkarnation Gottes ultimativen Ausdruck der Liebe darstellt, weisen diejenigen, die leugnen, dass Jesus im Fleisch gekommen ist, Gottes Liebe zu ihnen zurück.

Faithlife Studienbibel

Jesus ist an mehr interessiert als an unserer zukünftigen Belohnung im Himmel. Er ist gekommen, um uns die Lebensqualität Gottes zu geben. Wir können voll und ganz leben, weil Gott uns liebt.

CSB Jüngerstudienbibel

Liebe Jehova, deinen Gott, mit deinem ganzen Herzen

Jesus antwortete: »›Liebe den Herrn, deinen Gott, von ganzem Herzen, mit ganzem Willen und mit deinem ganzen Verstand!‹ Dies ist das größte und wichtigste Gebot.
Gute Nachricht Bibel 2018 – Matthäus 22,37–38

»›Du sollst dem Herrn, deinem Gott, deine ganze Liebe schenken. Das betrifft dein ganzes Herz, deine ganze Seele und deine gesamte Verstandeskraft.‹
Roland Werner – Das Buch – Matthäus 22:37

Er aber sprach zu ihm: „Lieben wirst du Jehova, deinen Gott, mit deinem gesamten Herzen und mit deiner gesamten Seele und mit deinem gesamten Grundsinn.“ Dies ist das große und erste Innenzielgebot
Pfleiderer Übersetzung – Matthäus 22,37–38

Da wir den Vers schon 2020 hatten, heute nur Ergänzungen

2020 schrieb ich dazu:
Wenn sich mein Leben um Jehovah dreht – wo bleibt dann Kraft, Gedanken usw für „mich“? Genau! Da bleibt eigentlich nichts von „Eigenliebe“ – weil Jehovah mich liebt, ist das auch völlig ausreichend! Genauso funktionieren auch gute Ehen! Wenn ich meinen Ehepartner liebe – und nicht mich selbst – und mein Ehepartner mich liebt – und nicht sich selbst – DANN geht die Gleichung nämlich auf! – und DANN werde ich geliebt und fühle mich geliebt!

Als aber die Pharisäer hörten, daß Jesus den Sadduzäern das Maul gestopft hatte, schickten sie rasch einen Vertreter ihrer eigenen Gruppierung, einen versierten Schriftgelehrten, der besonders in den Gesetzestexten bewandert war, zu ihm mit der Frage: „Meister, welches ist das höchste Gebot im Gesetz?“ Dieses Thema war zwischen den verschiedenen theologischen Richtungen der damaligen Zeit heiß umstritten, wobei jede Richtung andere Gebote als die wichtigsten ansah. Jesu Antwort faßte den gesamten Dekalog in zwei Sätzen zusammen: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüt“ (vgl. 5Mo 6,5), das ist das höchste Gebot überhaupt. Ihm zur Seite gestellt ist das zweite Gebot: „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst“ (vgl. 3Mo 19,18). Der erste der beiden Sätze gibt den Inhalt der ersten Gesetzestafel, der zweite den der zweiten wieder. Nach den Worten Jesu hängt an diesen beiden Geboten das ganze Gesetz und die Propheten. Das ganze Alte Testament ist im Grunde nichts anderes als eine Entwicklung und Entfaltung dieser beiden entscheidenden Punkte: Liebe zu Gott und Liebe zum Nächsten, dem Ebenbild Gottes.
Dem Bericht des Markusevangeliums zufolge stimmte der Schriftgelehrte Jesus zu und betätigte, daß die Liebe zu Gott und zum Nächsten wichtiger sei als alle Brandopfer und Schlachtopfer (Mk 12,32-33). Ein Licht war in sein Herz gefallen. Er war, wie Jesus sagte, „nicht fern vom Reich Gottes“. Markus fügt hinzu: „Und niemand wagte mehr, ihn zu fragen“ (Mk 12,34). Der Grund liegt auf der Hand. Jesus antwortete ihnen, wie es noch niemand je zuvor getan hatte. In diesem letzten Fall war der Fragesteller sogar nahe daran, von den Pharisäern zu Jesus überzulaufen. Vielleicht wurde ihnen klar, daß sie aufhören mußten, Jesus auf diese Weise herauszufordern, bevor sie immer mehr Menschen an ihn verloren

Walvoord Bibelkommentar

Die Antwort Jeschuas übertraf die Frage des Schriftgelehrten. Er antwortete, indem er sagte, dass das wichtigste Gebot in Deuteronomium 6,4-5 zu finden ist, wo es heißt: „Höre, o Jisrael: Der HERR, unser Gott, der HERR ist einer. Du sollst den HERRN, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und mit all deiner Kraft. Der erste Teil, Vers 4, ist das berühmte Sch’ma, das Juden zweimal am Tag rezitieren, am Morgen und am Abend, und kurz vor ihrem Tod: Höre, o Jisrael, der HERR, unser Gott, der HERR ist einer. Der zweite Teil, Vers 5, enthält das wichtigste der 613 Gebote des mosaischen Gesetzes: Man soll den HERRN, den Gott, mit allem, was man hat, lieben. Obwohl im rabbinischen Judentum Vers 4 verwendet wird, um die absolute Einheit Gottes zu lehren, verstanden sogar die Rabbiner, dass das hebräische Wort für eins, das in diesem Vers verwendet wird, zuweilen eine Mehrzahl bedeuten kann:
Bezugnehmend auf Lev. IV, 2: Wenn jemand aus Irrtum sündigt in irgendeinem der Dinge, die der Herr nicht zu tun befohlen hat, und tut eines davon. Die Konstruktion in Hebräer [machat mahanah] ist ungewöhnlich. Die Nebeneinanderstellung von „einer“ und „diese“ wird daher als Hinweis darauf verstanden, dass es eine Mehrzahl gibt, die den Charakter der Einheit trägt, und eine Einheit, die den Charakter einer Mehrzahl trägt, v. Sanh. 62a. Diese Darstellung wird hier in der Terminologie der Gemara ausgedrückt, dass sich das Prädikat soll tun einerseits auf ‚einer‘ und andererseits auf ‚diese‘ bezieht.

Arnold Fruchtenbaum – Jeschua – Das Leben des Messias aus einer messianisch-jüdischen Perspektive

Sehr wahrscheinlich kannte Jesus die »Absicht, ihn zu verführen« (V. 35). Dennoch gibt er wie immer eine ernsthafte Antwort. Sie besteht zunächst im Hinweis auf das Gebot, das am innigsten mit dem Glaubensbekenntnis Israels verbunden ist: »Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Denken. Täglich wurde dieses Gebot von den Priestern im Tempel rezitiert. Zweimal am Tage haben es die Juden mit dem »Schema« (Glaubensbekenntnis, 5.Mose 6,4-9; 11,13-21; 4.Mose 15,37-41) gesprochen. Viele Märtyrer sprachen es bei der Hinrichtung. Am bekanntesten ist das Beispiel des berühmten Rabbi Akiba im Jahre 133 n. Chr. Von der Hinrichtung Akibas durch die Römer berichtet der Talmud: »In der Stunde, da sie Rabbi Akiba zur Hinrichtung hinausführten, war es Zeit, das Höre Israel (5.Mose 6,4ff.) zu bekennen. Als sie sein Fleisch mit Kämmen aus Eisen kämmten… sagte er zu ihnen (seinen Schülern) : Alle Tage meines Lebens habe ich mich über diesen Vers gegrämt: Mit deiner ganzen Seele – sogar, wenn er deinen Odem wegnimmt. Ich sagte mir: Wann wird es mir zuteil werden, dass ich es erfüllen kann? Und jetzt, da es mir zuteil wird, soll ich es nicht erfüllen?« Wenn Jesus feststellt:
»Das ist das größte und erste Gebot«, dann stimmt er mit den Pharisäern überein. Die Liebe zu Gott ist in der Tat das größte Gebot im Gesetz. Aus der Liebe zu Gott ergeben sich dann die anderen Gebote. Derselbe Tatbestand spiegelt sich in der Anordnung der Zehn Gebote, deren erstes von dem einen Gott spricht und dann aussagt: »Du sollst keine anderen Götter neben mir haben.« Beim Vergleich von Mt 22,37 mit 5.Mose 6,5 stößt man auf eine weitere interessante Beobachtung: Statt der Wendung »mit aller deiner Kraft« in 5.Mose 6,5 benutzt Jesus die Wendung »mit deinem ganzen Denken«. Offenbar deutet Jesus die »Kraft« in 5.Mose 6,5 als die Macht der Willensenergie und des zielbewussten »Denkens«. Die Energie eines Menschen schlägt sich ja in seinem Denken nieder. Ob Jesus diese Konkretisierung bewusst im Blick auf sein Gegenüber vorgenommen hat? Will er ihm damit sagen, dass er mit seinem Denken Gott ehren solle, statt es zur Verführung einzusetzen? Oder bestätigt Jesus hier eine rabbinische Deutung, die wir aus Lk 10,27 kennen (vgl. Mk 12,30) ?

Gerhard Maier - Edition C

Jesus zitiert Dtn. 6,5 und Lev. 19,18, um die gesamte Morallehre des Alten Testaments (das ganze Gesetz und die Propheten) in dem Prinzip der Liebe zusammenzufassen (Röm. 13,9; Gal. 5,6.14; Jak. 2,8). Die Liebe zu Gott steht an erster Stelle und umfasst alle Kräfte und Aktivitäten unseres Wesens. Die Liebe zu anderen Menschen steht an zweiter Stelle und muss eine Erweiterung unserer Liebe zu Gott sein.

Die Reformation Heritage KJV Studienbibel

Es ist ein Verhältnis zu Jehovah, nicht ein Arbeitsvertrag!

Jesus verschwendete keine Zeit damit, das größte und wichtigste Gebot zu benennen, indem er aus Deuteronomium 6,5 zitierte: Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüt (Mt 22,37-38). Das gesamte Gesetz Gottes lässt sich auf dieses Gebot reduzieren. In ihrem Kern sind die Zehn Gebote ein Gebot, Gott zu lieben. Obwohl wir Liebe oft mit einem Gefühl in Verbindung bringen, muss sie mehr als das sein, denn sie ist etwas, das befohlen werden kann.
Gott möchte eine Beziehung zu dir haben. Er möchte, dass du ihn liebst, dass du leidenschaftlich und gerecht nach seiner Ehre strebst. Wie sieht es also aus, Gott zu lieben? Sie erfordert dein ganzes Herz, deine Seele und deinen Verstand – mit anderen Worten, dein ganzes Wesen. Einige von uns Christen lieben Gott eher mit einem Teil als mit allem, aber wir wollen alles von Gott. Aber du kannst nicht Gott ein bisschen lieben und die Welt ein bisschen lieben, denn diese beiden Dinge stehen im Widerspruch zueinander (siehe 1. Johannes 2,15). Gott wird dich nicht mit irgendjemandem teilen. Deine Liebe zu ihm muss umfassend sein.
Es ist leicht zu sagen: „Ich liebe Gott“, aber Worte können billig sein. Denke also daran, dass die Liebe zu Gott konsequent zum Ausdruck kommt, wenn du seine Gebote befolgst (siehe Johannes 14,15; 1. Johannes 5,3). Richte deine Entscheidungen an seinen Erwartungen aus.

Die Tony Evans Studienbibel

Jehovah liebt dich und mich – und unsere Liebe zu IHM sind nur die Reaktion auf SEINE Liebe. Diese Reaktion auf SEINE Liebe ist aber nicht Leistung gebunden! Leistungen werden in einer Religion gefordert – niemals in einer Beziehung!

liebt einander – II

Das ist das Innenzielgebot, das Meine, dass ihr opferfähig liebet einander, so wie Ich liebte opferfähig euch.
Pfleiderer – Johannes 15,12

Dies ist meine Anweisung, dass ihr in Liebe füreinander da seid, wie auch ich euch Liebe erwiesen habe.
Gottes Agenda – Johannes 15:12

Heute nur Ergänzungen – da wir das Thema schon zwei Mal : Weisung: Liebt einander und Liebt einander

Damals war meine Frage:
Liebe als Befehl?
Oder als Auftrag?
Oder nur für diejenigen, die ich auch leiden kann, weil sie sich jeden Sonntag im selben Saal mit mir treffen?
Oder wirklich mein Leben auch aufgeben für den anderen?

Dies ist das „elfte Gebot“, dass wir einander lieben sollen. Gewiss, der Christ, der in Christus bleibt, sollte mit anderen Gläubigen auskommen! Die Liebe zu den Brüdern ist ein Kennzeichen eines Jüngers. Jetzt nennt Jesus seine Jünger „Freunde“. Sein eigener Tod am Kreuz hat seine Liebe zu ihnen bewiesen; nun müssen sie ihre Liebe zu ihm beweisen, indem sie seine Kinder lieben. Freunde lieben einander und helfen sich gegenseitig. Der Gehorsam, den Christus von uns verlangt, ist nicht der eines Sklaven, sondern der eines Freundes. Weil wir seine Freunde sind und in ihm bleiben, kennen wir seinen Willen und teilen seine Geheimnisse. Wir werden daran erinnert, dass Abraham Gottes Freund war und dass Gott ihm seine Pläne für Sodom mitteilte.

Wiersbes Erläuterungen zum Neuen Testament

und wieder die Frage: greift meine Liebe zu „den Brüdern“ nur auf die, die meine Meinung teilen, die ich am Sonntag treffe, oder wirklich auf ALLE die sich Christen nennen und durch ihre Taten zeigen, dass sie Jesus nachfolgen wollen?

Die zehnte Ermahnung ist, einander zu lieben (Johannes 15,12-13). Ausgehend von der Liebe des Gläubigen zu Gott und der Liebe Gottes zu den Gläubigen lautet die Ermahnung, dass sie einander lieben sollen; sie sollen die Brüder lieben. Sie sollen den Mitgläubigen näher stehen als den unerlösten Mitgliedern ihrer eigenen Familie. Wenn die Gläubigen in Seiner Liebe bleiben und ihre Liebe zu Ihm zeigen, indem sie Seine Gebote halten, werden sie auch einander lieben.

Arnold Fruchtenbaum – Jeschua – Das Leben des Messias aus einer messianisch-jüdischen Perspektive

Ein vorrangiges Gebot hatte Jesus seinen Jüngern gegeben: sie sollten sich untereinander lieben (wiederholt in V. 17). Die Christen wachsen durch ihre gegenseitige Fürsorge. Das Vorbild für diese Liebe ist Christi demütiges, aufopferungsvolles Dienen: wie ich euch liebe.

Walvoord Bibelkommentar

Sind die, die bei dir in der Gemeinde „führen“ diejenigen die „Diener“ sind? Oder gibt es eine Führung, denen andere dienen sollen?

einander lieben: Um zu bleiben, muss ein Gläubiger gehorchen (V. 10). Um zu gehorchen, muss ein Gläubiger andere Gläubige lieben (13:34, 35).

Die Nelson Studienbibel

Das ist mein Gebot. Die Liebe ist die Summe von Gottes Gesetz (13,34; Mt 22,37-40), die größte aller Gnaden (1Kor 13,13) und unsere höchste Pflicht gegenüber unseren Mitchristen (1Joh 3,23). wie ich euch geliebt habe … sein Leben hingeben. So wie das geistliche Leben aus der Vereinigung mit Christus durch den Glauben an seinen Tod und seine Auferstehung fließt (Verse 3-5), so wird das geistliche Leben auch durch die Nachahmung Christi in seiner Selbstaufopferung für andere geprägt und gelenkt (1. Johannes 3,16-18).

Die Reformation Heritage KJV Studienbibel

Biblische Liebe ist die Entscheidung, mitfühlend, gerecht, verantwortungsbewusst und aufopferungsvoll das Wohlergehen eines anderen zu suchen (15,12). Du kannst Menschen lieben, die du nicht unbedingt magst, denn Liebe ist nicht von deinen Gefühlen abhängig. Deshalb kann Jesus dir befehlen, „eure Feinde zu lieben“ (Mt 5,44). Es stimmt, dass Liebe Gefühle der Zuneigung beinhalten kann, und solche Gefühle können sich mit der Zeit entwickeln. Aber sie wird nicht von ihnen angetrieben. Die Liebe wird von der Aufopferung für das Wohl der anderen angetrieben. Und der größte Ausdruck der Liebe ist, sein Leben für … Freunde hinzugeben (Johannes 15,13). Das ist die Art von Liebe, die Jesus uns vorgelebt hat.

Die Tony Evans Studienbibel

Was sehen „Ungläubige“?

Daran werden alle erkennen, daß ihr meine (Eig mir) Jünger seid, wenn ihr Liebe untereinander habt.
Elberfelder 1871 – Johannes 13,35

An diesem Punkt werden erkennen (verstehen) alle, dass ihr Mir Lernschüler seid, wenn ihr opferfähige Liebe habt untereinander.
Pfleiderer – Johannes 13:35

An diesem Merkmal werden alle Engel und Menschen von selbst erkennen, dass ihr Mir igen Schüler seid: Wenn im konkreten Erprobungsfall ihr Liebe untereinander / mit>einander / habt.“
Berd Fischer – Grundtextnahe Übersetzung des Neuen Testaments – Johannes 13,35

Schon einmal aufgefallen, dass wir, wenn wir von Außenstehenden beurteilt werden, oft der Meinung sind, dass diese ja eh nicht wissen, was wir wirklich glauben, dass DIE sich eh kein Bild machen können? Das das dann „Anfeindungen vom Widersacher“ sein müssten?
Aber schau dir die Aussage Jesu an: – sagt Jesus nicht, dass die Außenstehenden uns an unserer Liebe erkennen sollten???? Wie gehen wir also mit denen um, die nicht ganz unserer Meinung sind? Wie gehen wir mit Menschen um, die an den selben Gott glauben, aber ein paar Bibelverse anders verstehen? Wie sieht es mit Freunden aus, die uns in dem einen oder anderen Punkt widersprechen oder sogar anderer Meinung sind? Sehen wir genauer hin: Jesu Worte sind an die 11 Apostel gerichtet – und die hatten ja „oft Grund“ sich zu streiten – und gerade deshalb ??? gibt Jesus ihnen diesen Auftrag – und klar ist auch, diese Liebe kann NUR durch den heiligen Geist in uns erweckt werden. Wenn wir also in einer Gruppe sind, wo der heilige Geist fehlt, werden wir uns noch so sehr anstrengen können – es wird diese Liebe nicht geben!

Da der Vers 34 schon einmal behandelt wurde, heute nur der zweite Teil der Aussage Jesu.

Unser Leben als Einzelne wie auch als Gemeinde sollte dem Evangelium, das wir verkündigen, Glaubwürdigkeit verleihen. Das ist einer der Gründe, weshalb die Mitgliedschaft in einer Gemeinde so wichtig ist. Wir als Gemeinde tragen die gemeinsame Verantwortung dafür, dass wir der Welt präsentieren, was es heißt, Christ zu sein. Wir sollten klar begriffen haben, was es heißt, Mitglied in einer Gemeinde zu sein, und sollten unseren Mitchristen helfen, es ebenfalls zu begreifen. Gott wird nicht nur dadurch geehrt, dass wir seine Botschaft verkündigen, sondern auch dadurch, dass wir ihr entsprechend leben – es ist zwar nicht etwa so, dass irgendjemand von uns ein perfektes Leben führen könnte, doch wir können zumindest versuchen, auf eine Weise zu leben, die das Evangelium positiv darstellt. Denken Sie an Jesu Worte in der Bergpredigt: „So soll euer Licht leuchten vor den Leuten, dass sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen“ (Mt 5, 16; s.a. 1.Petr 2, 12). Hier ist von Ihrem Leben die Rede. Sie können Ihr Leben auf eine Weise führen, die Gott Ehre bringt, wenn andere Menschen, die es sehen, anfangen, an das Evangelium zu glauben.
Und denken Sie daran: dazu gehört mehr als bloß Ihr Leben als Einzelperson, sondern dazu gehört auch, wie Christen zusammenleben. Denken Sie auch hier an Jesu Worte: „Ein neues Gebot gebe ich euch, dass ihr einander lieben sollt, damit, wie ich euch geliebt habe, auch ihr einander liebt. Daran wird jedermann erkennen, dass ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe untereinander habt“ (Joh 13, 34–35).
Führen Sie ein Leben der verbindlichen Liebe zu den anderen Gliedern Ihrer Ortsgemeinde als einen grundlegenden Teil Ihrer eigenen Heiligung und Ihres evangelistischen Dienstes. Unser Leben als Individuen ist noch kein ausreichendes Zeugnis. Erst unser gemeinsames Leben als Gemeinde bildet das bestätigende Echo unseres Zeugnisses.

9 Merkmale einer gesunden Gemeinde

In der Erfahrung wird Glaube konkret. So schließt sich auch der Kreis zum ersten Kapitel, in dem ich Ihnen von der Kraft der persönlichen Verkündigung erzählt habe. Auch Jesus predigt an dieser Stelle erst einmal eine Erfahrung. Er sagt deutlich: Im Leben derer, die Gott bei sich haben, wird sich Gottes Kraft auch zeigen. „Diejenigen, die mich aus ganzem Herzen annehmen und sich nicht an mir ärgern, sind selig.“
Es gibt unendlich viele christliche Gruppen, und eine ihrer Lieblingsbeschäftigungen scheint es zu sein, am Glauben der jeweils anderen herumzukritisieren. Im Lauf der Zeit habe ich mir aber abgewöhnt, mit anderen Leuten über theologische Spitzfindigkeiten zu verhandeln, nur um herauszufinden, wer wohl mit seiner Anschauung Recht hat. Solche Streitgespräche mögen mitunter sehr lehrreich sein, meist enden sie aber für beide Seiten enttäuschend. Viel entscheidender ist für mich inzwischen etwas ganz anderes: Ich beobachte die Menschen, ob und wie bei ihnen die Befreiung durch den Glauben tatsächlich spürbar wird. Und das ist wunderschön. Viel schöner, als wenn ich Christen treffe, die mir mit verhärmten Gesichtern lauter in sich logische, aber irgendwie nicht sehr lebenstaugliche Leitsätze um die Ohren hauen. Noch immer gilt: „An eurer Liebe wird man euch erkennen!“ (Johannesevangelium 13,35). Das wusste nicht nur Jesus, das macht sich heute auch bemerkbar.

Bibel für Neugierige: Das kleine Handbuch göttlicher Geschichten

Das Wort: Johannes 13,34-35

Ich gebe euch ein neues Gebot: Liebt einander! Ihr sollt einander lieben, wie ich euch geliebt habe. An eurer Liebe zueinander werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger seid. (Neue Genfer Übersetzung)

Ich mag an diesem Bibelwort …
… dass sich Jesus als Erkennungszeichen für seine Leute die Liebe ausgesucht hat. Und dass man die nur gemeinsam leben kann und nicht jeder für sich.

Genauer hingeschaut …
… sagt Jesus diese Worte unmittelbar nach der Fußwaschung (Vers 4-17). Gerade hat sich der Meister erniedrigt und seinen Jüngern die staubigen Füße gewaschen. Ein Beispiel soll es sein dafür, wie sie miteinander umgehen (Vers 15). Petrus will sich gleich von Kopf bis Fuß waschen lassen, aber Jesus erklärt ihm, dass sie alle schon grundgereinigt sind (Vers 8-10). Jesus hat das Entscheidende für jeden getan; auf dieser Grundlage sollen die Jünger nun einander noch die Füße waschen und in Liebe dienen.
„Einander“ – also dient jeder, aber jedem wird auch gedient. In Liebe macht sich einer kleiner als der andere, aber nicht in einer festen Hierarchie, sondern in einem dynamischen, wechselseitigen Miteinander. Da ist kein Platz für Aufrechnen. Vielleicht bekommt Johannes Hilfe von Thomas, die er nicht zurückgeben kann, aber dafür kann er Andreas etwas geben. Und vielleicht kann Petrus Nathanael gerade nicht geben, was er braucht, aber Bartholomäus kann es. Es ist wie im Bild vom Leib bei Paulus, in dem alle „Glieder“ einander dienen mit ihren jeweiligen Funktionen und Möglichkeiten.

Dass Jesus auch dies als Gebot ausgibt, zeigt, dass man zur Liebe durchaus aufrufen kann und nicht darauf warten muss, bis sie einen überfällt. Doch wenn sie wachsen soll, braucht sie mehr als Willensentscheidungen. Je mehr jeder erlebt, wie er selbst geliebt wird und auch anderen mit seiner Liebe etwas geben kann, desto mehr wird die Liebe untereinander wachsen. Dabei ist es für den einen nötiger, sich an die eigene Nase zu fassen und nicht nur darauf zu warten, dass seine Bedürfnisse erfüllt werden. Für den anderen ist es natürlicher, sich zu investieren und sich um andere zu kümmern. Für ihn kann es ein wichtiger Schritt zu sein, sich klarzumachen, was er bzw. sie eigentlich selbst braucht. Und wenn andere nicht von alleine darauf kommen (was der Normalfall ist), es zu lernen, darum zu bitten. Auch das kann ein wichtiger Beitrag zum Liebeswachstum untereinander sein.

Und daraus folgt …

Jesus liebt uns nicht nur, damit wir geliebt sind, sondern auch, damit wir die Liebe weitergeben – „dass ihr euch untereinander liebt, wie ich euch geliebt habe“ (Vers 34). Liebe muss weiterfließen, sonst erstickt sie.

Sag mir, wie ich dich lieben kann – denn sonst werde ich von dem ausgehen, was ich selbst brauchen würde oder über dich denke. Und das kann zu Enttäuschung und Zwangsbeglückung führen. Wenn jeder seinen Teil dazu beiträgt, zu lieben und sich lieben zu lassen, kann die Liebe untereinander wachsen. Das wird das überzeugendste, attraktivste Hinweisschild auf Jesus sein: „An eurer Liebe zueinander werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger seid“ (Vers 35).

Faszination Bibel 4/2019

„Liebe“ in den Christlichen Griechischen Schriften

ZU DER Zeit, als die Christlichen Griechischen Schriften geschrieben wurden, war Griechisch die Weltsprache. Diesem Umstand ist es zuzuschreiben, daß diese Schriften in kürzester Zeit die größtmögliche Verbreitung erfuhren. Die griechische Sprache ist zudem eine sehr bestimmte, genaue Sprache, und das damalige Koine-Griechisch war hoch entwickelt und diente am besten dazu, die Gedanken genau wiederzugeben. Das wird durch die Wörter bestätigt, die es für den Begriff „Liebe“ aufweist.
Im Deutschen sprechen wir von der „Liebe“ zwischen den Geschlechtern, der „Liebe“ einer Mutter zu ihrem Kind, von Freundes-„Liebe“ und von der selbstlosen „Liebe“ Gottes. Im Griechischen werden hierfür jedoch vier voneinander völlig unabhängige Wörter gebraucht, nämlich éros, storgé, philéo und agápe. Da die späteren griechischen Dichter ihrem Liebesgott, dem Sohn der Aphrodite, den Namen Eros gaben, wurde éros die Bezeichnung für die erotische Liebe, die Liebe zwischen den Geschlechtern. Eros entspricht dem bekannteren römischen Cupido oder Amor, der gewöhnlich mit Pfeil und Bogen dargestellt wird. Es ist sehr bezeichnend, daß der Ausdruck éros in den Christlichen Griechischen Schriften kein einziges Mal vorkommt.
Storgé ist der Ausdruck, der dazu verwandt wird, die natürliche Zuneigung zu beschreiben, die auf Blutsverwandtschaft beruht und die in dem geflügelten Wort „Blut ist dicker als Wasser“ zum Ausdruck kommt. Er kommt in den Christlichen Griechischen Schriften nur dreimal vor, und zwar als Eigenschaftswort. In zwei Fällen erscheint er mit der verneinenden griechischen Vorsilbe a, die „ohne“ bedeutet. Demzufolge sagt Paulus in Römer 1:31, wo er zeigt, wie weit die Menschen von der ursprünglichen Vollkommenheit abgefallen sind, und in 2. Timotheus 3:3 (NW), wo er die gefährlich bösen Zustände der letzten Tage voraussagt, daß die Menschen „ohne natürliche Zuneigung [a’storgos]“ seien. Und in dem Falle, in dem Paulus das enge verwandtschaftliche Verhältnis, das zwischen Christen bestehen sollte, hervorheben will, wählt er einen zusammengesetzten Ausdruck, in dem philéo und storgé miteinander verbunden sind. Er sagt: „In brüderlicher Liebe habt eine zarte Zuneigung [philo’storgos] zueinander.“ — Römer 12:10, NW.
Die nächsthöhere Form der Liebe ist philéo, aber wir werden diese besser verstehen können, wenn wir zuerst den höchsten Grad der Liebe, nämlich agápe, betrachten. Strongs Dictionary definiert diese Liebe wie folgt: „[Sie] umfaßt besonders die Entscheidung und die wohlerwogene Zustimmung des Willens aus Prinzipientreue, Pflichtbewußtsein und Schicklichkeit.“ Im Gegensatz zu dem Wort éros, das in der Bibel überhaupt nicht erscheint, kommt das Wort agápe in all seinen verschiedenen Formen in den Christlichen Griechischen Schriften über 250mal vor, dreimal so oft wie das Wort philéo in allen seinen Formen.
Wenn wir wissen, was agápe bedeutet, können wir verstehen, warum der Apostel Johannes in bezug auf Gott nicht die Wörter éros und storgé und auch nicht philéo gebraucht, sondern sagt, daß Gott die Personifizierung des grundsatztreuen, selbstlosen Interesses an anderen, nämlich agápe-Liebe sei. Wenn wir jemanden wirklich lieben (agapáo, Verbform von agápe), sind wir an seinem Wohlergehen und Glück interessiert. So „empfiehlt Gott seine eigene Liebe zu uns dadurch, daß Christus für uns starb, als wir noch Sünder waren“. — 1 Johannes 4:8; Römer 5:8, NW.
„Die Frucht des Geistes ist: Liebe [agápe].“ „Daran werden alle erkennen, daß ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe [agápe] untereinander habt.“ Diese „Liebe“ „erbaut“ und „bedeckt eine Menge von Sünden“. Sie beruht nicht auf einer natürlichen Anziehung, nicht auf der Abstammung, zum Beispiel auf der Zugehörigkeit zur selben Familie, Nation oder Rasse, und auch nicht auf Verträglichkeit oder Gleichgesinntheit, sondern ausschließlich auf Grundsätzen und Selbstlosigkeit und wird durch unseren Geist geleitet, weil Gott dies gebietet. — Galater 5:22; Johannes 13:35; 1 Korinther 8:1; 1. Pet. 4:8, NW.
Diese agápe-Liebe beschreibt uns Paulus in treffender Weise. Nichts, was wir tun, wird uns nützen, es sei denn, wir tun es aus Liebe. Sie ist langmütig, entgegenkommend und nicht eifersüchtig, sie prahlt nicht, bläht sich nicht auf, benimmt sich nicht unanständig, läßt sich nicht zum Zorn reizen und ist nicht auf ihre eigenen Interessen bedacht. Sie trägt Schädigungen nicht nach, freut sich nicht über Ungerechtigkeit, sondern freut sich einzig und allein mit der Wahrheit. Sie erträgt alles, glaubt alles, hofft alles und erduldet alles. Sie versagt nie. Kein Wunder, daß von den Begriffen Glaube, Hoffnung und Liebe ,die Liebe die größte ist‘! — 1 Korinther 13:1-13, NW.
Die agápe-Liebe kann verschiedene Grade erreichen, weshalb Christen ermuntert werden, „innige Liebe zueinander“ zu hegen. Sie müssen daran arbeiten, sie zu vervollkommnen, damit sie „Freimut der Rede besitzen am Tage des Gerichts“. Wir haben das Gebot empfangen, Gott nicht nur zu lieben (agapáo), sondern es mit unserem ganzen Herzen, unserer ganzen Seele, unserem ganzen Sinn und unserer ganzen Kraft zu tun und unseren Nächsten zu lieben wie uns selbst. — 1. Pet. 4:8; 1 Johannes 4:17, 18; Mark. 12:29-31, NW.
Philéo oder die freundschaftliche Liebe oder Zuneigung steht einerseits unter der agápe-Liebe und andererseits über ihr. Inwiefern? Sie steht unter ihr, was die Qualität betrifft, aber über ihr, da sie ein Vorrecht ist. Philéo ist in dem ersten Teil von Wörtern wie Philadelphia (Bruderliebe), Philosophie (Liebe zur Weisheit), Philanthropie (Menschenliebe) enthalten und in vielen anderen Wörtern, die in der Heiligen Schrift erscheinen, aber nicht in den deutschen Sprachschatz übergingen, zum Beispiel in philarguría (Geldliebe bzw. Liebe zum Silber) und philágathos (Liebe zum Guten oder Tugendliebe). Jesus gebrauchte dieses Wort, als er sagte, daß die religiösen Führer gern die ersten Plätze in den Synagogen einnähmen und daß die Welt das Ihrige lieb habe. Daß diese Liebe unter der agápe-Liebe steht, geht aus den Worten des Petrus hervor, mit denen er uns auffordert, ,zu unserer brüderlichen Zuneigung [philadelphía] Liebe [agápe] hinzuzufügen‘. — Lukas 20:46; Johannes 15:19; 2. Pet. 1:7, NW.
Daß Zuneigung (philéo) ein Vorrecht ist, ist daran zu erkennen, daß Gott den Sündern gegenüber seine agápe-Liebe erwies, wogegen „der Vater Zuneigung zum Sohn hat“. Aus diesem Grunde versicherte Jesus seinen Nachfolgern, daß der Vater sie nicht nur liebe, sondern Zuneigung zu ihnen habe: „Der Vater selbst hat Zuneigung zu euch.“ Und weshalb? „Weil ihr Zuneigung zu mir hattet“, und nicht nur wegen ihres Bedürfnisses nach Zuneigung. Ja, Gott hat nur zu jenen Zuneigung oder betrachtet nur jene als seine Freunde, die es verdienen. — Johannes 5:20; 16:27; Jakobus 2:23, NW.
Ebenso verhält es sich mit Jesus. Er liebte (agapáo) den reichen jungen Obersten, aber zu Johannes, seinem bevorzugten Apostel, hatte er Liebe und Zuneigung (philéo). (Mark. 10:21; Johannes 19:26; 20:2) In seinem Gespräch, das Jesus nach seiner Auferstehung mit Petrus hatte, fragte er diesen zuerst zweimal, ob er ihn liebe, aber beim dritten Male fragte er ihn, ob er ihm zugetan sei oder Zuneigung zu ihm habe. Jedesmal verwandte der feurige Petrus in seiner Antwort den herzlicheren Ausdruck: „Meister, du weißt, daß ich dir zugetan bin [Zuneigung zu dir habe].“ — Johannes 21:15-17, NW.
Heute sehen wir überall eine Überbetonung der geschlechtlichen Liebe, éros, wogegen es immer mehr an natürlicher Zuneigung, storgé, mangelt. Die Welt weiß nichts von der agápe-Liebe, die die Frucht des Geistes Gottes ist, unseren Sinn und Willen berührt, völlig selbstlos ist und auf Grundsätzen beruht. Jehova Gott ist die Personifikation dieser Liebe, und es wird uns geboten, ihm hierin zu gleichen. Diese Liebe müssen wir zu Gott, zu unserem Nächsten, zu unseren Feinden und sogar zu uns selbst haben. Aber als Christen können wir nur unseren Mitchristen gegenüber Zuneigung, philéo, zum Ausdruck bringen. — Matthäus 5:44-48; 1 Korinther 15:33.

Wachtturm 1.Februar 1961

A. Das Ethos an sich
Der erste Aspekt ist, dass die neutestamentliche Ethik die Ethik der Liebe ist, wie sie in Johannes 13,35 erklärt wird: Daran werden alle Menschen erkennen, dass ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe untereinander habt.
Das ist die Ethik des Neuen Testaments: Liebe. Aber was ist mit Liebe gemeint?

B. Die griechischen Wörter für Liebe
Der zweite Aspekt ist, dass es vier griechische Wörter für Liebe gibt.
Eros
Das erste griechische Wort ist eros. Das englische Wort „erotic“ kommt von ihm. Es bezieht sich auf sexuelle Liebe. An sich ist es kein falscher Begriff, aber er kann in bestimmten Situationen falsch werden. In allen unmoralischen Situationen ist es falsch. Dieses Wort findet sich jedoch nie im Neuen Testament. Es ist die griechische Entsprechung eines hebräischen Wortes, das im Alten Testament verwendet wird.
Stargei
Das zweite griechische Wort ist stargei, was Liebe im Sinne von natürlicher Zuneigung bedeutet. Ein gutes Beispiel für stargei Liebe ist die Liebe einer Mutter zu ihrem Kind.
Phileo
Das dritte griechische Wort für Liebe ist phileo, was eine emotionale Liebe ist. Es ist eine Liebe der Gefühle als Reaktion auf eine Anziehung. Es ist die Art von Liebe, die anfangs einen Mann und eine Frau anziehen kann, obwohl es nicht die Art von Liebe ist, mit der man heiraten sollte. Es ist auch eine Liebe der tiefen Freundschaft; Menschen, die „beste Freunde“ sind, üben Phileo-Liebe aus. Es gibt etwas über den Geist zweier Menschen, das sie zueinander zieht, und das ist eine Phileo-Liebe.
Agapei
Keine dieser ersten drei Arten von Liebe ist die wahre Liebe der neutestamentlichen Ethik. Das vierte Wort ist agapei. Dies ist eine Liebe, die gewollt werden kann. Es ist eine Liebe des Willens. Es ist die Liebe, die Sie wählen. Es ist die Art von Liebe, zu der Sie sich verpflichten können. Dies ist die Art von Liebe, auf die Sie Ihre Entscheidung, zu heiraten, gründen sollten. Es ist eine Liebe, die sich um das Wohl des anderen kümmert. Das ist die Liebe der neutestamentlichen Ethik.

C. Die Richtungen der Liebe

Der dritte Aspekt ist, dass die Bibel, wenn sie die Agapei-Liebe verwendet, acht Richtungen aufzeigt, in die diese Agapei-Liebe ausgedehnt werden sollte.
An erster Stelle stehen natürlich Gott und der Messias. Uns wird gesagt, dass wir Gott mit der Ganzheit unseres Wesens lieben sollen. Es ist agapei Liebe, die wir für Ihn haben sollten. Wir sollten uns dafür entscheiden, Gott zu lieben und Ihn an die erste Stelle in unserem Leben zu setzen und alles andere zurückzustellen.

Zweitens: Agapei-Liebe ist die Liebe zum Ehepartner. Wiederum ist dies die Art von Liebe, auf die Sie Ihre Ehe gründen sollten. Während Sie vielleicht von der Phileo-Liebe angezogen werden, wird diese schließlich schwinden. Dies ist die Art von Liebe, die die Grundlage einer guten und soliden Ehe ist. Es ist eine Liebe, die Sie wollen können, egal wie sehr Ihr Ehepartner Sie schlecht behandelt. Sie sind vielleicht nicht in der Lage, die anderen drei Arten der Liebe gegenüber Ihrem Ehepartner auszuüben, aber Sie können Agapei-Liebe ausüben, weil es eine Liebe des Willens ist. Das ist die Art der Liebe, zu der wir uns verpflichten sollten, weil das die Garantie für eine starke, langfristige Ehe ist.

Drittens ist die agapei-Liebe die Liebe, die den Brüdern entgegengebracht werden soll. Wenn uns gesagt wird, dass wir die Brüder lieben sollen, dann ist das die Art von Liebe, die wir ausüben sollen. Es ist unmöglich, Phileo-Liebe gegenüber allen Brüdern auszuüben. Es gibt einige Menschen, die uns abstoßen; es gibt einige Gläubige, zu denen wir uns nie hingezogen fühlen werden; es gibt einige Gläubige, die uns einfach „abtörnen“. Wir können nicht jeden Gläubigen auf die Phileo-Art lieben. Aber wir können jeden Gläubigen in der agapei-Weise lieben, und das sollten wir auch. Wir müssen den Willen haben, die Geschwister durch die agapei-Liebe zu lieben. Wir müssen uns um sein Wohlergehen kümmern, egal wie sehr er oder sie uns abtörnen mag.

Viertens: Agapei-Liebe ist die Liebe, die wir für diejenigen haben sollen, die Autorität haben, besonders im geistlichen Bereich.

Fünftens: Agapei-Liebe ist die Art von Liebe, die wir gegenüber der Gemeinde ausüben sollten. Die Gemeinde ist ein Organismus, und dies ist die Art von Liebe, die wir gegenüber der Gemeinde ausüben müssen. Der Messias hat die Gemeinde geliebt und sich selbst für sie hingegeben (Eph. 5,25). Das bedeutet nicht, dass wir jede einzelne Gemeinde lieben müssen, und natürlich sollen einzelne, abgefallene Ortsgemeinden nicht geliebt werden. Aber wir sollen agapei Liebe gegenüber einer bibeltreuen Gemeinde ausüben. Wenn wir das tun, achten wir auf ihr Wohlergehen und versuchen, unsere geistlichen Gaben im Zusammenhang mit der Versammlung dieser Gemeinde einzusetzen.

Sechstens: Agapei-Liebe sollte auf „die Schafe“ als Einzelpersonen ausgedehnt werden. Das ist die Liebe, die die Ältesten einer Gemeinde gegenüber ihren Schafen haben sollten. Der Hirte muss lernen, alle seine Schafe zu lieben. Noch einmal: Er kann nicht alle seine Gemeindemitglieder im Sinne des phileo lieben, aber er kann bereit sein, jeden von ihnen im Sinne des agapei zu lieben. Während er einerseits die Gemeinde als einen Organismus lieben muss, muss er andererseits auch die Schafe als Einzelne lieben.

Siebtens: Diese Art von Liebe soll gegenüber unserem Nächsten ausgeübt werden. Jeschua sagte, dass das zweitwichtigste Gebot ist, deinen Nächsten zu lieben wie dich selbst (Mat. 22:39; Mk. 12:31). Die Art der Liebe, die wir gegenüber dem Nächsten anwenden sollen, ist agapei Liebe. Was die Definition betrifft, wer Ihr Nächster ist, so hat Jesus ihn nicht als jemanden definiert, der in Ihrer Nachbarschaft ist oder jemand, der neben Ihnen wohnt. Ihr Nächster ist jeder, der ein Bedürfnis hat, dem Sie begegnen können. Wenn Sie jemanden in Not sehen und diesem Bedürfnis begegnen können, üben Sie agapei Liebe aus.

Achtens: Auf diese Weise müssen wir unsere Feinde lieben. Als Jeschua sagte: „Liebt eure Feinde“ (Mat. 5:44; Lk. 6:27, 35), sagte er, dass wir sie agapei sollen. Das bedeutet, dass wir unsere persönliche Feindseligkeit beiseite legen und lernen, unsere Feinde zu lieben. Solange wir einen Groll hegen, üben wir keine agapei-Liebe gegenüber dem Feind aus. Wenn wir unseren Feind wirklich ansehen und sagen können: „Ich hege keine persönliche Feindseligkeit gegen dich; ich habe nichts gegen dich zu sagen“, dann üben wir agapei Liebe aus. Wenn Sie einen Weg finden, Ihren Feind zu segnen, üben Sie Agapei-Liebe aus.

D. Der Grad der Liebe
Der vierte Aspekt ist, dass die Liebe der neutestamentlichen Ethik übermenschlich ist. Während Ungläubige fähig sind, agapei Liebe bis zu einem gewissen Grad auszuüben, wird es immer eine Grenze geben.

E. Die Rolle des Heiligen Geistes
Der fünfte Aspekt ist die Fähigkeit, diese agapei Liebe durch die Kraft des Heiligen Geistes auszuüben. Es ist die Vervielfältigung der neutestamentlichen Ethik der Liebe durch die Kraft des Heiligen Geistes.

Arnold Fruchtenbaum - Das geistliche Leben und die Ethik

Was aber, wenn in „meiner Blase“ gelehrt wird, dass nur einige wenige den heiligen Geist bekommen? Dann kann diese Frucht des heiligen Geistes wohl nicht wirken, denn wenn der heilige Geist verwehrt wird, wirkt er auch nicht – und das Zeichen wahrer Christen wird nur „zu einem gewissen Grad ausgeübt“ – wie es halt unter „Ungläubigen“ nur möglich ist. Deshalb konnten die 11 Apostel diese Frucht auch erst nach dem Empfang des heiligen Geistes hervorbringen.