9 Kommentare

  1. Jule sagt:

    Haggai

    Haggai 1:2

    „Dies ist, was Jehova der Heerscharen gesprochen hat: ‚Was dieses Volk betrifft, sie haben gesagt: „Die Zeit ist nicht gekommen, die Zeit des Hauses Jehovas, daß [es] gebaut wird.“ ‘ “

    denken vielleicht auch wir, dass die Zeit noch lange nicht kommt und merken garnicht, dass wir eigentlich schon mitten drin sind?

    Schieben wir den Tag Jehovas vor uns her und meinen, es könne noch ewig dauern?

    Oder sind wir in Erwartung, wie die Juden damals, als Jesus kam?

    Sehen wir, wieviel sich von dem Zeichen bereits erfüllt hat?

    Sehnen wir das Ende dieses Systems herbei?

    Oder denken wir nur an unsere eigene Bequemlichkeit im Hier und Jetzt?

  2. Jule sagt:

    Haggai 1:5-7

    Und dies nun hat Jehova der Heerscharen gesprochen: ‚Richtet euer Herz auf eure Wege. 6 Ihr habt viel Samen gesät, aber wenig wird eingebracht. Es wird gegessen, aber es ist nicht zum Sattwerden. Es wird getrunken, aber nicht bis zu dem Punkt, berauscht zu werden. Es werden Kleider angezogen, aber keinem wird es warm; und wer sich verdingt, verdingt sich für einen Beutel, der Löcher hat.‘ “

    7 „Dies ist, was Jehova der Heerscharen gesagt hat: ‚Richtet euer Herz auf eure Wege!‘

    Haggai 2:13-14

    Und Haggại sagte weiter: „Wenn ein durch eine verstorbene Seele Unreiner irgendeines von diesen Dingen berührt, wird es unrein werden?“

    Darauf antworteten die Priester und sprachen: „Es wird unrein werden.“

    14 Demgemäß antwortete Haggại und sagte: „ ,So ist dieses Volk, und so ist diese Nation vor mir‘, ist der Ausspruch Jehovas, ‚und so ist das ganze Werk ihrer Hände und was immer sie dort darbringen. Es ist unrein.‘

    glauben wir wirklich, wir könnten lustig Jehovas Maßstäbe übertreten und kommen in die Versammlung und sind dann dadurch rein, in Jehovas Augen annehmbar?

    Was sagt Jehova hier zu ihnen?

    „Wenn ihr unrein seid und das Reine anrührt, dann werdet ihr nicht rein, sondern das Reine unrein!“

    Was bedeutet das für uns?

    Nicht wir werden in Jehovas Augen annehmbar, wenn wir ein Doppelleben führen und zur Versammlung gehen – sondern wir verunreinigen mit unserem Tun die Versammlung.

    Wollen wir dies?

    Ist uns wirklich klar, wie Jehova uns sieht?

    Ist uns dies egal?

  3. Jule sagt:

    Haggai 2:17-19

    ich schlug euch mit [Getreide]brand und mit Mehltau und mit Hagel, ja alles Werk eurer Hände, und es war keiner bei euch, [der sich] zu mir [wandte]‘ ist der Ausspruch Jehovas —

    18 ‚Richtet euer Herz bitte [darauf] von diesem Tag an und weiterhin, vom vierundzwanzigsten [Tag] des neunten [Monats], von dem Tag an, da die Grundlage des Tempels Jehovas gelegt wurde; richtet euer Herz [darauf]: 19 Ist die Saat noch in der Getreidegrube? Und bis jetzt, der Weinstock und der Feigenbaum und der Granatapfelbaum und der Olivenbaum — er hat nicht getragen, nicht wahr? Von diesem Tag an werde ich Segen geben.‘ “

    Jehova möchte gern, dass wir von unseren verkehrten Wegen umkehren, damit er uns Barmherzigkeit erweisen kann.

    Wissen wir dies zu schätzen?

    Oder denken wir vielleicht „der macht doch eh nix. Ich führe bereits seit so vielen Jahren ein Doppelleben und er hat mich bis heute gewähren lassen. Er wird auch weiterhin zugucken und es ist ja so lustig, die Brüder hinters Licht zu führen“?

    Glauben wir wirklich, wir könnten Jehova ungestraft auf der Nase herumtanzen?

  4. Jule sagt:

    WT 01.12.2007

     

    Das Wort Jehovas ist lebendig
    Höhepunkte aus den Büchern Haggai und Sacharja

    MAN schreibt das Jahr 520 v. u. Z. Sechzehn Jahre sind ins Land gegangen, seitdem die aus dem Babylonischen Exil zurückgekehrten Juden die Grundlage für den Tempel Jehovas in Jerusalem gelegt haben. Aber der Tempel ist immer noch nicht fertig, und die Bauarbeiten sind sogar verboten worden. Jehova erweckt den Propheten Haggai und zwei Monate später den Propheten Sacharja.

    Haggai und Sacharja haben nur ein Ziel: das Volk anzuspornen, den Wiederaufbau des Tempels fortzusetzen. Ihre Mühe lohnt sich, denn fünf Jahre später ist der Tempel fertig. Die Botschaften Haggais und Sacharjas sind in den gleichnamigen Bibelbüchern aufgezeichnet. Diese wurden in den Jahren 520 v. u. Z. beziehungsweise 518 v. u. Z. vollendet. Uns ist wie jenen Propheten von Gott ein Werk aufgetragen worden, das vor dem Ende des gegenwärtigen Systems der Dinge abgeschlossen sein muss. Es handelt sich um die Verkündigung des Königreiches und das Jüngermachen. Sehen wir uns einmal an, wozu wir in den Büchern Haggai und Sacharja angeregt werden.

     

    „RICHTET EUER HERZ AUF EURE WEGE!“
    (Haggai 1:1 bis 2:23)

    In 112 Tagen übermittelt Haggai vier anspornende Botschaften. Die erste lautet: „ ‚Richtet euer Herz auf eure Wege! Geht zum Berg hinauf, und ihr sollt Bauholz herbeibringen. Und baut das Haus, damit ich Gefallen daran habe und ich verherrlicht werde‘, hat Jehova gesprochen“ (Haggai 1:7, 8). Das Volk kommt der Aufforderung nach. Die zweite Botschaft enthält das Versprechen: „Ich [Jehova] will dieses Haus mit Herrlichkeit füllen“ (Haggai 2:7).

    Gemäß der dritten Botschaft ist ‘das Volk und das ganze Werk ihrer Hände’ durch das Versäumnis, den Tempel wieder aufzubauen, vor Jehova unrein geworden. Doch von dem Tag an, wo die Ausbesserungsarbeiten beginnen, wird Jehova ihnen „Segen geben“. Wie es in der vierten Botschaft heißt, wird Jehova „die Stärke der Königreiche der Nationen vertilgen“ und den Statthalter Serubbabel wie „einen Siegelring“ setzen (Haggai 2:14, 19, 22, 23).

     

    Antworten auf biblische Fragen:

    1:6 — Was bedeuten die Worte: „Es wird getrunken, aber nicht bis zu dem Punkt, berauscht zu werden“?
    Sie deuten auf Weinknappheit hin. Da der Segen Jehovas fehlte, gab es nicht viel Wein, mit Sicherheit nicht genug, um sich zu berauschen.

    2:6, 7, 21, 22 — Wer oder was verursacht das Erschüttern, und mit welchem Ergebnis?
    Jehova ‘erschüttert alle Nationen’ durch das weltweite Verkündigen der Königreichsbotschaft. Durch das Predigen werden „die begehrenswerten Dinge aller Nationen“ in das Haus Jehovas gebracht, das dadurch mit Herrlichkeit gefüllt wird. „Jehova der Heerscharen“ wird schließlich „die Himmel und die Erde und das Meer und den trockenen Erdboden“ erschüttern, wodurch das gesamte gegenwärtige böse System der Dinge verschwinden wird (Hebräer 12:26, 27).

    2:9 — In welcher Hinsicht konnte ‘die Herrlichkeit des späteren Hauses größer werden als die des früheren’?
    Zumindest in dreierlei Hinsicht: Es hatte damit zu tun, wie viele Jahre der Tempel bestand, wer darin lehrte und wie viele Menschen sich dort zur Anbetung Jehovas versammelten. Der herrliche Tempel Salomos stand zwar 420 Jahre, von 1027 bis 607 v. u. Z., doch das „spätere Haus“ war über 580 Jahre in Gebrauch, von seiner Fertigstellung im Jahr 515 v. u. Z. bis zu seiner Zerstörung im Jahr 70 u. Z. Außerdem lehrte in dem „späteren Haus“ der Messias — Jesus Christus — und es kamen mehr Menschen dorthin, um Gott anzubeten, als zu dem „früheren“ (Apostelgeschichte 2:1-11).

     

    Lehren für uns:

    1:2-4. Widerstand sollte bei uns nicht dazu führen, unsere eigenen Interessen zu verfolgen, statt „zuerst das Königreich . . . zu suchen“ (Matthäus 6:33).

    1:5, 7. Es ist gut für uns, ‘unser Herz auf unsere Wege zu richten’ und uns zu überlegen, wie sich unser Tun auf unser Verhältnis zu Gott auswirkt.

    1:6, 9-11; 2:14-17. Die Juden zur Zeit Haggais gingen in persönlichen Bestrebungen völlig auf, konnten aber nicht die Früchte ihrer anstrengenden Arbeit genießen. Gott segnete sie nicht, weil sie den Tempel vernachlässigten. Wir sollten geistigen Interessen den Vorrang einräumen, Gott mit ganzer Seele dienen und bedenken, dass ‘der Segen Jehovas reich macht’, ob wir nun materiell viel oder wenig haben (Sprüche 10:22).

    2:15, 18. Jehova forderte die Juden auf, ihr Herz von diesem Tag an auf ihre Wege zu richten, nicht auf ihre frühere Nachlässigkeit, sondern auf den Wiederaufbau des Tempels. Auch wir sollten in unserem Dienst für Gott vorwärtsblicken.

  5. Jule sagt:

    Haggai 1 – 2

    Warum lesen wir jetzt nicht in Esra weiter? Die Antwort erhalten wir im ersten Vers von Esra 5:

    Der Tempelbau kommt doch voran!
    1 Zu dieser Zeit traten die beiden Propheten Haggai und Sacharja, der Sohn Iddos, auf. Im Auftrag des Gottes Israels sprachen sie den Juden in Judäa und Jerusalem Mut zu.

    Bei den Höhepunkten zum Bibelbuch Haggai und Sacharja wird auszugsweise gesagt:

    MAN schreibt das Jahr 520 v. u. Z. Sechzehn Jahre sind ins Land gegangen, seitdem die aus dem Babylonischen Exil zurückgekehrten Juden die Grundlage für den Tempel Jehovas in Jerusalem gelegt haben. Aber der Tempel ist immer noch nicht fertig, und die Bauarbeiten sind sogar verboten worden. Jehova erweckt den Propheten Haggai und zwei Monate später den Propheten Sacharja. Haggai und Sacharja haben nur ein Ziel: das Volk anzuspornen, den Wiederaufbau des Tempels fortzusetzen.

    irgendwie ist mir das beim Lesen überhaupt nicht aufgefallen, dass schon 16 Jahre vergangen sind, seit die Israeliten wieder „zu Hause“ sind. Was hat der Prophet Haggai dem entmutigten Volk zu sagen?

  6. Jule sagt:

    Haggai 1 – Baut endlich den Tempel!

    1 Im 2.Regierungsjahr des Königs Darius, am 1.Tag des 6.Monats, empfing der Prophet Haggai vom Herrn eine Botschaft für Serubbabel und Jeschua. Serubbabel, der Sohn Schealtiëls, war der königliche Bevollmächtigte für die persische Provinz Judäa, und Jeschua, der Sohn Jozadaks, war Hoherpriester.

    2-3 Im Auftrag des Herrn sollte Haggai verkünden:
    »So spricht der Herr, der allmächtige Gott: Dieses Volk behauptet, die Zeit sei noch nicht gekommen, den Tempel des Herrn wieder aufzubauen. 4 Aber warum ist es für euch selbst an der Zeit, in Häusern mit getäfelten Wänden zu wohnen, während mein Haus noch in Trümmern liegt? 5 Ich, der Herr, der allmächtige Gott, fordere euch auf: Denkt doch einmal darüber nach, wie es euch geht! 6 Ihr habt viel Saat ausgesät, aber wenig geerntet. Ihr esst und werdet nicht satt, ihr trinkt und bleibt durstig. Was ihr anzieht, wärmt euch nicht, und das sauer verdiente Geld rinnt euch nur so durch die Finger.

    7 Darum sage ich, der Herr, der allmächtige Gott: Begreift doch endlich, warum es euch so schlecht geht! 8 Geht ins Gebirge, schafft Holz herbei, und baut den Tempel wieder auf! Das gefällt mir, so ehrt ihr mich, den Herrn. 9 Ihr habt eine große Ernte erwartet, aber es wurde so wenig daraus! Und was ihr noch heimbrachtet, das blies ich fort. Habt ihr immer noch nicht gemerkt, warum ich, der allmächtige Gott, so mit euch umgehe? Dies alles geschieht, weil mein Tempel verwüstet bleibt und jeder von euch nur darauf aus ist, sein eigenes Haus fertig zu bauen. 10 Darum fällt über Nacht nicht einmal mehr Tau auf eure Äcker, und sie bringen nur noch magere Erträge. 11 Darum habe ich diese Dürre über euer Land kommen lassen, über die Berge und Kornfelder, über die Weingärten und Olivenhaine, über alles, was ihr abernten wolltet. Die Hungersnot hat euch und euer Vieh getroffen. Ihr plagt euch ab mit der Arbeit, aber die Mühe lohnt sich nicht.«

    12 Serubbabel, der Sohn Schealtiëls, der Hohepriester Jeschua, der Sohn Jozadaks, und das ganze Volk nahmen sich zu Herzen, was Haggai ihnen verkündete. Sie erkannten, dass Gott den Propheten zu ihnen geschickt hatte, und bekamen große Ehrfurcht vor dem Herrn. 13 Da ließ der Herr ihnen durch seinen Boten Haggai sagen: »Ich bin bei euch! Das verspreche ich, der Herr!«

    14-15 So sorgte Gott dafür, dass Serubbabel, der königliche Bevollmächtigte für Judäa, der Hohepriester Jeschua und alle anderen aus dem Volk an die Arbeit gingen. Im 2.Regierungsjahr von König Darius, am 24.Tag des 6.Monats, begannen sie, den Tempel ihres Herrn, des allmächtigen Gottes, wieder aufzubauen.

    Liegt es wirklich daran, dass sie zu faul und bequem geworden sind? Waren es nicht eher die ständigen Anfeindungen der Samariter, die sie entmutigt und geschwächt hatten?

    Vielleicht haben sie ja sogar darauf geharrt, dass Jehova für sie eintritt und die Samariter zur Rechenschaft zieht und sie daran hindert, weiterhin Schaden und Unheil zu stiften. Dafür spricht mir die Art und Weise, wie sie auf die Worte Jehovas reagieren. Sie diskutieren nicht mit dem Propheten herum – sondern machen sich gleich wieder ans Werk!

    Interessant, dass sich mit dieser Frage gleich 2 Kapitel in dem Buch „Das Paradies für die Menschheit durch Theokratie wieder hergestellt“ von 1973 beschäftigen. Es empfiehlt sich, dieses Buch beim Lesen der beiden Propheten Haggai und Sacharja mit einzubeziehen. Hier mal eins der beiden entsprechenden Kapitel als Appetitanreger:

    2. Kapitel
    Warum ihre höchsten Hoffnungen enttäuscht wurden

    WIR alle leben vom Ertrag des Landes. Wir sind alle von dem abhängig, was dem Erdboden entsprießt. Angenommen, wir wären alle Gärtner oder Landwirte. Was nun, wenn du eine Menge Samen säen und davon viel zurückerwarten, aber nur sehr wenig ernten würdest? Du hast deine Weinstöcke beschnitten und sie gepflegt, sammelst aber wenig Früchte ein. Du hast deinen Flachs gepflanzt und ihn gut gepflegt, bringst aber nur wenig ein, woraus du Leinen zur Bekleidung machen könntest. Deinen Olivenbäumen hast du die nötige Aufmerksamkeit geschenkt, aber es gibt nur wenig Oliven für die Presse, aus denen du Öl machen kannst. Du bist zu deinem Vorratshaus gekommen und hast zwanzig Maß Getreide holen wollen, doch siehe, es finden sich tatsächlich nur zehn Maß vor! Du kommst zu deiner Kelterkufe, nachdem du alle vorhandenen Trauben ausgepreßt hast — zum Unterhalt oder zum Verkauf brauchtest du fünfzig Maß —, und siehe da, alles, was du wegholen kannst, sind zwanzig Maß! Angenommen, dies wäre Jahr um Jahr so gewesen, was würdest du dann denken?

    2 Oh, vielleicht gäbest du den fortwährend trockenen Jahreszeiten die Schuld — der Dürre. In der regenlosen Zeit fiel nicht einmal so viel Tau, daß alles befeuchtet und so das gerettet wurde, was aus dem Boden wuchs. Die Erde wurde versengt. Außerdem wurde das Getreide durch Mehltau verbrannt. Nicht nur das, es gab Hagel, der die Früchte von den Bäumen schlug und die Vegetation zur Erde schmetterte. Und dann, wenn du versuchtest, eine Arbeit in Verbindung mit der Landwirtschaft zu erhalten und etwas Extrageld zu verdienen, um dein Auskommen zu finden, gab es keine Arbeitsplätze, und das, was für Dienstleistungen bezahlt wurde, war sehr gering. Überdies waren die sozialen Verhältnisse sehr gestört, und es gab keinen Frieden für den, der auszog, und den, der hereinkam. Ja, es schien vernünftig zu sein, die Dinge von einem natürlichen, materialistischen Standpunkt aus zu betrachten und die Schuld dem Wetter und dem Mangel an Sicherheit zuzuschreiben. Dem Wetter, jawohl! Doch was steckt hinter dem Wetter? Wer ist für das Wetter verantwortlich? Könnte der eigentliche Grund der Fehlernten hier liegen? Wenn ja, weshalb?

    3 Anscheinend stellen wir uns hier nur einen unglücklichen Fall für eine ländliche Gemeinde vor. In Wirklichkeit aber haben wir die Einzelheiten eines tatsächlichen historischen Falles dargelegt. Er wurde im heiligen Geschichtsbericht ausdrücklich aufgezeichnet, damit er als nützliche, praktische Lehre diene für uns heute, die wir in einen weit schlimmeren Zustand der Dinge hineingeraten sind, als es in der Veranschaulichung der Fall war. (Haggai 1:6, 9-11; 2:15-17; Sacharja 8:9, 10, 13) Was wir, die wir in diesen „vorgeschrittenen Zeiten“ leben, daraus lernen können, ist nicht veraltet, nur weil sich der historische Fall vor etwa zweitausendfünfhundert Jahren zutrug. Grundsätze, das heißt Regeln des Verfahrens, mit Bezug auf die Angelegenheiten der Nationen und hinsichtlich Ursache und Wirkung verändern sich nicht.

    4 Mehr als das, obwohl sich die Menschen von damals schon lange nicht mehr auf der Weltbühne befinden, ist doch der unsterbliche Theokrat, der Schöpfer, der hinter dem Wetter steht, immer noch da, und es muß mit ihm als dem Wiederhersteller des Paradieses für die Menschheit gerechnet werden. Er verändert sich nicht in der Art und Weise, wie er mit seinen Menschengeschöpfen verfährt. Wir können es uns nicht leisten, ihn außer acht zu lassen, ohne daß wir selbst mit unangenehmen Folgen zu rechnen haben. Laßt uns daher weise sein und in einer belehrbaren Geistesverfassung diesen geschichtlichen Fall, der sich tatsächlich zugetragen hat, untersuchen und selbst eine segensreiche Lehre daraus ziehen.

    ZURÜCK ZUM JAHRE 520/519 VOR UNSERER ZEITRECHNUNG

    5 Die Zeit unseres historischen Rahmens ist das sechste Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung. Mehr als achtzig Jahre liegt die Zerstörung der international bekannten Stadt Jerusalem durch die mächtigen Heere Babylons in der Vergangenheit. Als wohlverdiente Vergeltung wurde Babylon selbst gedemütigt, indem es sich vor einem Eroberer, vor Cyrus, beugen mußte und aufhörte, die dritte Weltmacht der biblischen Geschichte zu sein. Das war in dem welterschütternden Jahr 539 v. u. Z. Das Perserreich ist nun die dominierende Weltmacht, die vierte in der Reihenfolge gemäß der biblischen Geschichte. Indes beginnt Griechenland, sich stark zu behaupten, und droht zur fälligen Zeit in die Vormachtstellung der Welt aufzurücken. Jahre zuvor war sogar vorausgesagt worden, daß es die nächstfolgende Weltmacht werde. (Daniel, 7., 8., 11. Kapitel; Sacharja 9:13) Die Stadt Jerusalem wurde niemals eine Weltmacht, doch erwies sie sich als die Stadt, in der die wichtigsten Ereignisse der ganzen Menschheitsgeschichte eintraten. Sie begann wieder aufgebaut und von den Verbannten, die der persische Eroberer, Cyrus der Große, im Jahre 537 v. u. Z. aus der Babylonischen Gefangenschaft freigelassen hatte, wieder bewohnt zu werden. — Esra 1:1 bis 3:2.

    6 So wurde denn die heilige Stadt Jerusalem wiederhergestellt, und die Provinz Juda wurde zu einem der vielen Gerichtsbezirke des sich ausdehnenden Perserreiches gemacht. Ein Vorfahr Jesu Christi, nämlich Serubbabel, der Sohn Schealtiels, war der Statthalter der Provinz, und Josua, der Sohn Jehozadaks, der Sohn des Seraja, war der Hohepriester der nationalen Religion. Kurz nachdem sich die zurückgekehrten Verbannten im Lande niedergelassen und versucht hatten, den eigentlichen Zweck ihrer Rückkehr zu erfüllen, gerieten sie mit ihren heidnischen Nachbarn an ihren Grenzen in Schwierigkeiten. Ihr Hauptprojekt kam zum Stillstand und wurde schließlich von der zentralen persischen Regierung verboten. Die Wohlfahrt der Provinz Juda nahm ein Ende. Die Bewohner Judas und Jerusalems wurden in ihren höchsten Hoffnungen, mit denen sie Babylon verlassen hatten, enttäuscht. So vergingen etwa siebzehn Jahre. Dann beschloß der Hauptbeteiligte an dieser Sachlage, auf der ein Fluch zu lasten schien, daß davon genug sei. Dieser Eine war der große Theokrat, der unsichtbare Gottherrscher der Bewohner Judas und Jerusalems.

    7 Das Jahr des theokratischen Eingriffs in die Angelegenheiten Judas und Jerusalems wird genau angegeben. Es ist das Jahr, in dem der große Theokrat seinen sichtbaren, menschlichen Wortführer, den Propheten namens Haggai, erweckte. Er war einer der Verbannten, die aus Babylon zurückgekehrt waren, wenn nicht schon im Jahre 537 v. u. Z., so dann in einem späteren Jahr. Sein Name bedeutet „festlich“ oder „Fest. . .“, oder wenn das Schluß-i seines Namens eine Abkürzung für „Jah“ ist, so bedeutet sein Name „Fest [Chag] Jahs“, wobei dieses „Jah“ die Abkürzung für Jehova ist. Gemäß der Tradition wird angenommen, daß er um diese Zeit ein alter Mann war. Zum Zwecke historischer Genauigkeit datiert er seine Prophezeiungen. Sein Buch der Prophezeiungen trägt seinen Namen, Haggai, und ist das drittletzte Buch der zwölf Kleinen Propheten oder das drittletzte Buch der inspirierten Hebräischen Schriften gemäß der Reihenfolge, wie sie in allen gutbekannten deutschen Bibeln aufgeführt werden. Im Anfangsvers seines datierten Buches schreibt er:

    8 „Im zweiten Jahr des Königs Darius, im sechsten Monat, am ersten Tag des Monats, erging das Wort Jehovas durch Haggai, den Propheten, an Serubbabel, den Sohn Schealtiels, den Statthalter von Juda, und an Josua, den Sohn Jehozadaks, den Hohenpriester, und besagte . . .“ — Haggai 1:1.

    9 Dieser König Darius ist ein anderer als „Darius . . ., der Meder“, der mit König Cyrus, dem Perser, beim Umsturz Babylons im Jahre 539 v. u. Z. verbunden war und damals zweiundsechzig Jahre zählte. (Daniel 5:30, 31; 6:1-28) Nach Darius, dem Meder, wurde der Thron des gestürzten Babylon von König Cyrus, dem Perser, allein eingenommen. Ihm folgte sein Sohn Kambyses, und nach ihm nahm ein berühmter Usurpator, der Magier Gaumata, den Thron des Perserreiches ein. Er wurde von Darius, dem Perser, gestürzt, der somit der persische Darius I. wurde. Es wird ihm allgemein der Zuname Hystaspes gegeben. Da das Regierungsjahr der Perserkönige im Frühjahr begann, würde das zweite Jahr dieses Perserkönigs Darius bis ins folgende Frühjahr hinein dauern und würde somit dem Jahre 520/519 v. u. Z. entsprechen, gemäß der Art und Weise unserer Datierung. Der sechste Monat jenes Jahres würde vom Frühling 520 v. u. Z. an gerechnet werden und wäre der von Haggai erwähnte Mondmonat, der als Elul bekannt war. (Nehemia 6:15) Dieser Mondmonat entspräche unserem August/September. Da der Tag, an dem das Wort Jehovas an den Propheten Haggai erging, der erste Tag jenes Mondmonats war, war es der Tag des Neumondes.

    10 Nach dem theokratischen Gesetz, wie es durch den Propheten Moses gegeben worden war, war jener Tag des Neumondes ein Tag, an dem man die heiligen Trompeten über Schlachtopfern blies, die Jehova Gott an jenem Tag dargebracht wurden. (4. Mose 10:10) Ferner wurden Jehova besondere Feueropfer dargebracht. (4. Mose 28:11-15) Auch entstand der Brauch, an jenem Tag an dem Ort, wo Jehovas Altar stand, religiöse Besuche zu machen. (2. Könige 4:23) Dadurch mögen viele gottergebene Personen veranlaßt worden sein, nach Jerusalem zu gehen. Folglich hätte der Prophet Haggai an jenem Tag des 1. Elul 520 v. u. Z. das „Wort Jehovas“ an eine größere Volksmenge als gewöhnlich gerichtet. Haggai war zweifellos an jenem Tag in Jerusalem, denn sein prophetisches Wort erging an den Statthalter Serubbabel und den Hohenpriester Josua, die in Jerusalem amteten. Haggais Botschaft betraf die ganze Nation und verdiente es, gehört zu werden.

    DAS NATIONALE HAUS DER ANBETUNG EINBEZOGEN

    11 Was besagte nun das Wort, das durch den Propheten Haggai erging? In Haggai 1:2 wird es uns gesagt: „Dies ist, was Jehova der Heerscharen gesprochen hat: ,Was dieses Volk betrifft, sie haben gesagt: „Die Zeit ist nicht gekommen, die Zeit des Hauses Jehovas, daß es gebaut werde.“ ‘ “ Das Volk, zu dem Haggai sprach, mußte diese Tatsache zugeben.

    12 Wer aber unterrichtete „Jehova der Heerscharen“ über das, was „dieses Volk“ gesagt hätte? Nun, Jehova der Heerscharen selbst hatte es durch sein wunderbares Hörvermögen im Himmel gehört. Es war auffallend, wie er auf sich selbst Bezug nahm, nämlich durch die Bezeichnung „Jehova der Heerscharen“ (in Hebräisch: Jeho·wah Zeba·oth). In den inspirierten Hebräischen Schriften, von 1. Mose bis Maleachi, kommt diese Bezeichnung „Jehova der Heerscharen“ 281mal vor, und der Prophet Samuel benutzte sie schriftlich als erster. (1. Samuel 1:3) Selbst die inspirierten christlichen Schreiber Paulus und Jakobus gebrauchten diesen Ausdruck. (Römer 9:29; Jakobus 5:4) War diese Erinnerung an Jehova als Oberbefehlshaber der himmlischen Heere für die damaligen Bewohner Jerusalems und der Provinz Juda ein Trost?

    13 Dies hätte es sein sollen. Um jene Zeit besaßen sie kein stehendes Heer, wie es die stark bewaffneten Nationen der Welt heute haben. Als sie das babylonische Land des Exils verließen, um in ihre Heimat zurückzukehren, hatten sie kein Heer, das sie zu ihrem Schutz gegen Wegelagerer begleitet hätte. Auch im Jahre 468 v. u. Z. lehnte es Esra, der Schriftgelehrte und Priester, ab, beim Perserkönig Artaxerxes um eine Streitmacht und Berittene zu bitten, die ihn nach Jerusalem begleiten sollten. — Esra 8:22, 23.

    14 Was war es denn, was die Glieder dieses unbewaffneten ‘Volkes’, die Bewohner von Jerusalem und von Juda, gesagt hatten, was Jehova der Heerscharen so sehr erregte? Es war ihre persönliche Ansicht: „Die Zeit ist nicht gekommen, die Zeit des Hauses Jehovas, daß es gebaut werde.“ Ein solches „Haus“ wäre ein Bau für die Anbetung Jehovas der Heerscharen in Jerusalem, wo der Hohepriester Josua, der Sohn Jehozadaks, zusammen mit all den anderen Priestern der ehemaligen Familie Aarons amten konnte. Es wäre ein Tempel. Ein solches Haus der Anbetung oder ein Tempel würde Jehova der Heerscharen richtigerweise interessieren. „Dieses Volk“ von Jerusalem und Juda bestand aus Anbetern Jehovas. Warum sagten sie denn: „Die Zeit ist nicht gekommen, die Zeit des Hauses Jehovas, daß es gebaut werde.“? Was war anstößig daran? Zumindest zeigte es einen Mangel an Interesse an der Anbetung ihres Gottes in vollstem Sinne. Auch verriet es Mangel an Glauben an den unbesiegbaren „Jehova der Heerscharen“. Demzufolge verfehlte „dieses Volk“ den Hauptzweck, zu dem es wieder in Jerusalem und Juda war. Was war dieser Zweck?

    PFLICHTVERGESSENHEIT GEGENÜBER DEM HAUS DER GÖTTLICHEN ANBETUNG

    15 Siebzehn Jahre zuvor, im Frühjahr 537 v. u. Z., waren die nunmehrigen Bewohner Jerusalems und Judas aus dem Exil in Babylon freigelassen worden. Es war in Wirklichkeit Jehova der Heerscharen, der sie zurückgekauft und erlöst hatte, damit sie über den ,Weg der Heiligkeit‘ kämen und nach Zion zurückkehrten, wie Jerusalem auch genannt wurde. (Jesaja 35:8-10) Geschah der Rückkauf ‘dieses Volkes’ nur, um diesen Verbannten einen Ort zu geben, wo sie fern vom götzendienerischen Babylon, vorzugsweise im geliebten Land ihrer Vorväter, leben könnten? Oder was war wirklich der Hauptzweck der Rückkehr in dieses Land, das ohne Mensch oder Haustier von der Zerstörung Jerusalems im Jahre 607 v. u. Z. an siebzig Jahre öde gelegen hatte? (2. Chronika 36:17-21) Dies wird in dem Erlaß des Reichsherrschers deutlich gesagt, der im Jahre 537 v. u. Z. von Cyrus dem Großen, dem persischen Eroberer des am Euphrat gelegenen Babylon, ausgegeben worden war. (2. Chronika 36:22, 23) Dieser Erlaß wurde von dem Schriftgelehrten und Priester Esra in folgenden Worten eingehend dargelegt:

    „Und im ersten Jahr des Cyrus, des Königs von Persien, erweckte Jehova den Geist des Cyrus, des Königs von Persien, damit sich das aus dem Munde Jeremias ergangene Wort Jehovas erfülle, so daß er einen Ruf durch sein ganzes Reich ergehen ließ und auch schriftlich, der besagte: ,Dies ist, was Cyrus, der König von Persien, gesagt hat: „Alle Königreiche der Erde hat Jehova, der Gott der Himmel, mir gegeben, und er selbst hat mich beauftragt, ihm ein Haus zu bauen in Jerusalem, das in Juda ist. Wer irgend unter euch von seinem ganzen Volke ist: sein Gott möge sich als mit ihm seiend erweisen. So ziehe er hinauf nach Jerusalem, das in Juda ist, und baue das Haus Jehovas, des Gottes Israels — er ist der wahre Gott —, das in Jerusalem war, wieder auf. Was irgendeinen betrifft, der übriggeblieben ist von allen Orten, wo er als Fremdling weilt, so mögen die Männer seines Ortes ihm mit Silber und mit Gold und mit Habe und mit Haustieren sowie mit der freiwilligen Gabe für das Haus des wahren Gottes, das in Jerusalem war, beistehen.“ ‘ . . .

    Auch brachte König Cyrus selbst die Geräte des Hauses Jehovas heraus, die Nebukadnezar aus Jerusalem gebracht und dann in das Haus seines Gottes getan hatte. Und Cyrus, der König von Persien, ging daran, sie unter der Leitung Mithredaths, des Schatzmeisters, herauszubringen und sie Scheschbazzar, dem Vorsteher Judas, darzuzählen. . . . Alle Geräte aus Gold und aus Silber waren an Zahl fünftausendvierhundert. Alles brachte Scheschbazzar herauf, als die ins Exil Weggeführten aus Babylon nach Jerusalem hinaufgeführt wurden.“ — Esra 1:1-11.

    16 Dieser ‘Scheschbazzar, der Vorsteher Judas’, ist offenbar derselbe wie Serubbabel, der Sohn Schealtiels, der Statthalter von Juda. (Esra 2:1, 2; 5:1, 2, 14-16; Haggai 1:1, 14; 2:2, 21) Serubbabel, der Statthalter von Juda, und die übrigen Zurückgekehrten von den ins Exil Weggeführten erkannten, daß die Hauptmission der Rückkehr in ihr Heimatland der Wiederaufbau des Tempels in Jerusalem zu Jehovas Anbetung war. Dies geht aus einer historischen Tatsache hervor: Am Ende der siebzigjährigen Verödung Jerusalems und Judas bauten diese zurückgekauften Verbannten Jehova einen Altar an der Stelle des früheren Tempelaltars und legten später die Grundlage zum Bau eines neuen Tempels. Wir lesen darüber:

    „Als der siebente Monat [Tischri] herankam, waren die Söhne Israels in ihren Städten. Und das Volk begann sich wie e i n Mann nach Jerusalem zu versammeln. Und Jeschua, der Sohn Jozadaks, und seine Brüder, die Priester, und Serubbabel, der Sohn Schealtiels, und seine Brüder machten sich dann auf und bauten den Altar des Gottes Israels, um Brandschlachtopfer darauf zu opfern gemäß dem, was in dem Gesetz Mose, des Mannes des wahren Gottes, geschrieben ist. So richteten sie den Altar fest auf seinem eigenen Platz auf, denn Schrecken kam über sie wegen der Völker des Landes [der Länder, EB], und sie begannen, Jehova darauf Brandschlachtopfer zu opfern, die Brandschlachtopfer des Morgens und des Abends. Dann hielten sie das Laubhüttenfest [15. bis 22. Tischri] gemäß dem, was geschrieben steht, in Verbindung mit den Brandschlachtopfern Tag für Tag nach der Zahl gemäß der Vorschrift dessen, was sich für jeden Tag gebührte. . . . Vom ersten Tag des siebenten Monats [Tischri] an begannen sie, Jehova Brandschlachtopfer zu opfern, als die Grundlage des Tempels Jehovas selbst noch nicht gelegt worden war. . . .

    Und im zweiten Jahr [536 v. u. Z.] nach ihrem Kommen zum Hause des wahren Gottes nach Jerusalem, im zweiten Monat [Ziw oder Ijjar; April/Mai], fingen Serubbabel, der Sohn Schealtiels, und Jeschua, der Sohn Jozadaks, und die übrigen ihrer Brüder, die Priester und die Leviten, und alle, die aus der Gefangenschaft nach Jerusalem gekommen waren, an; und sie setzten jetzt die Leviten in ihre Stellungen ein, vom Zwanzigjährigen aufwärts, damit sie die Aufsicht führten über das Werk des Hauses Jehovas. . . . Als die Bauleute die Grundlage des Tempels Jehovas legten, da standen die Priester im Amtsgewand auf mit den Trompeten und die Leviten, die Söhne Asaphs, mit den Zimbeln, um Jehova nach der Anweisung Davids, des Königs von Israel, zu preisen. Und im Wechselgesang begannen sie Jehova zu preisen und ihm Dank zu sagen, ,denn er ist gut, denn seine liebende Güte gegenüber Israel währt auf unabsehbare Zeit‘. Was alles Volk betrifft, so jauchzten sie laut auf, indem sie Jehova wegen der Grundlegung des Hauses Jehovas priesen.

    Und viele von den Priestern und den Leviten und den Häuptern der Vaterhäuser, die alten Männer, die das frühere Haus gesehen hatten, weinten mit lauter Stimme, als die Grundlage dieses Hauses vor ihren Augen gelegt wurde, während viele andere die Stimme erhoben, indem sie vor Freude jauchzten. Deswegen unterschied das Volk nicht den Schall des frohen Jauchzens von dem Schall des Weinens des Volkes, denn das Volk jauchzte laut auf, und der Schall selbst wurde sogar bis in weite Ferne gehört.“ — Esra 3:1-13.

    17 Zu jener Zeit sagten die in die Heimat zurückgebrachten Israeliten nicht: „Die Zeit ist nicht gekommen, die Zeit des Hauses Jehovas, daß es gebaut werde.“ (Haggai 1:2) Bald aber stießen diese „Söhne des Exils“ auf Widerstand von außerhalb. Dies geschah, weil die religiös gereinigten Israeliten nicht zuließen, daß diejenigen, die sich nach außen hin als Anbeter Jehovas ausgaben, beim Bau des Tempels für den Gott Israels mitmachten. So wurden diese abgewiesenen, grollenden Nachbarn zu Widersachern und griffen während der ganzen übrigen Zeit der Regierung des Königs Cyrus beständig störend in die Tempelbautätigkeit ein, ja auch während der Regierungszeit der nachfolgenden Könige des Perserreiches bis hinab in die Regierungszeit des Perserkönigs Darius Hystaspes. Vor der Regierungszeit dieses Persers, Darius I., gelang es jenen palästinischen Widersachern, den Reichsherrscher zu veranlassen, die Bautätigkeit am Tempel Jehovas durch die Anklage zu verbieten, die in die Heimat zurückgebrachten „Söhne des Exils“ seien Aufrührer. — Esra 4:1-22.

    18 Die Bibel nennt den persischen Herrscher, der das Verbot erließ, Artaxerxes und sagt: „Nachdem nun die Abschrift des offiziellen Schriftstücks von Artaxerxes, dem König, vor Rechum und Schimschai, dem Schreiber, und ihren Amtsgenossen gelesen worden war, gingen sie eilends nach Jerusalem zu den Juden und geboten ihnen mit Waffengewalt Einhalt. Damals war es, daß die Arbeit am Hause Gottes, das in Jerusalem war, eingestellt wurde; und sie blieb eingestellt bis zum zweiten Jahr der Regierung des Darius, des Königs von Persien.“ — Esra 4:23, 24.

    19 Das zweite Jahr der Regierung des Königs Darius I. war das Jahr 520/519 v. u. Z., und dies bedeutete, daß die Bauarbeit am neuen Tempel Jehovas in Jerusalem etwa sechzehn Jahre eingestellt blieb, nämlich von der Zeit an, da die Grundlage dieses Tempels von dem Statthalter Serubbabel und dem Hohenpriester Josua (oder Jeschua; in der griechischen Septuaginta: Jesus) gelegt worden war. Dieses den Juden in Jerusalem und Juda vom persischen Reichsherrscher Artaxerxes auferlegte Verbot muß sie ganz verwirrt und in große Verlegenheit gebracht haben. Sie mögen sich gefragt haben, wieso das Verbot dieses späteren Herrschers den Erlaß des Königs Cyrus des Großen aus dem Jahre 537 v. u. Z., der als ein Teil des ‘Gesetzes der Meder und der Perser nicht aufgehoben’ würde, widerrufen konnte. (Daniel 6:8, 12) Sie dachten nicht daran, den Fall durch die rechtmäßigen Gerichte des Perserreiches überprüfen zu lassen. Sie hätten ihn sogar vor den Obersten Gerichtshof, das Gericht letzter Instanz, nämlich vor den Reichsherrscher selbst, bringen können. Dadurch, daß ein neuer Herrscher auf den Plan trat, ein Nachfolger des Artaxerxes, wäre das möglich gewesen. Doch wer trieb den Fall nun weiter voran? Niemand anders als „Jehova der Heerscharen“ selbst.

    20 Zweihundert Jahre zuvor hatte Jehova, der große Theokrat, durch seinen Propheten Jesaja von sich als dem Einen gesprochen, „der von Cyrus spricht: ,Er ist mein Hirt, und alles, woran ich Gefallen habe, wird er vollführen‘; auch indem ich von Jerusalem spreche: ,Es wird wieder erbaut werden‘ und vom Tempel: ,Deine Grundlage wird dir gelegt werden.‘ Dies ist, was Jehova zu seinem Gesalbten gesprochen hat, zu Cyrus, dessen Rechte ich ergriffen habe, um vor ihm Nationen zu unterwerfen.“ (Jesaja 44:28 bis 45:1) Somit war es nicht der Wille Jehovas der Heerscharen, daß der Erlaß des Cyrus, das Haus Jehovas in Jerusalem betreffend, aufgehoben werden sollte. Jehova ist nicht ein Gott, der die Grundlage eines Gebäudes legen läßt, um dann festzustellen, daß er unfähig ist, den Bau zu vollenden, so daß alle Zuschauenden anfangen würden, „ihn zu verspotten und zu sagen: ,Dieser [Gott] . . . fing an zu bauen, vermochte es aber nicht zu Ende zu bringen.‘ “ (Lukas 14:29, 30) Nein, Jehova vollendet, was er beginnt; sein Wort kehrt nie unerfüllt, „ergebnislos“, zu ihm zurück. — Jesaja 55:11.

    DIE VOLKSTÜMLICHE MEINUNG UND DAS VERBOT DES REICHSHERRSCHERS HERAUSGEFORDERT

    21 Nun war also für Jehova der Heerscharen die Zeit gekommen, die lange geäußerte falsche Auffassung der Juden in Jerusalem und Juda, wonach die Zeit für den Wiederaufbau des Hauses Jehovas noch nicht gekommen sei, zu berichtigen. Was tat er nun? Er erweckte Propheten, die sich nicht davor fürchteten, etwas zu äußern, was im Gegensatz zur volkstümlichen Meinung stand. In Esra 5:1 wird uns gesagt, wer diese Propheten waren: „Und Haggai, der Prophet, und Sacharja, der Enkel Iddos, der Prophet, prophezeiten den Juden, die in Juda und in Jerusalem waren, im Namen des Gottes Israels, der über ihnen war.“ Die einleitenden Verse der aufgezeichneten Prophezeiungen Haggais und Sacharjas geben uns das Jahr an, in dem sie zu prophezeien anfingen, nämlich „im zweiten Jahr des Königs Darius“ von Persien. Haggai aber fing vor Sacharja zu prophezeien an, denn das Wort Jehovas erging durch ihn am ersten Tag des Mondmonats Elul, dem Tag des Neumondes, zu der Zeit also, da viele Pilger von außerhalb, aus den Städten Judas, in Jerusalem anwesend sein mochten.

    22 Vor allem unterrichtete der Prophet Haggai das Volk dort in Jerusalem davon, daß Jehova der Heerscharen wisse, was sie über die Zeit des Bauens seines Hauses der Anbetung sagten, zu dessen Bau sie der persische Reichsherrscher, Cyrus der Große, ermächtigt hatte. Gott hatte nun mit den Juden, die in dieser Geistesverfassung waren, lange genug Geduld gehabt. Jetzt, da die Situation am schlimmsten zu sein schien, da der andauernde Widerstand seitens heidnischer religiöser Widersacher durch ein Verbot des Reichsherrschers verstärkt worden war, ja jetzt war es an der Zeit, die volkstümliche Meinung dieses zurückgekauften Volkes in Frage zu stellen. Es mußte den Gliedern dieses Volkes gezeigt werden, wessen sie schuldig waren und warum es ihnen so schlecht erging.

    23 Nun kommt die Herausforderung! „Und das Wort Jehovas erging weiterhin durch Haggai, den Propheten, und besagte: ,Ist es für euch selbst die Zeit, in euren getäfelten Häusern zu wohnen, während dieses Haus wüst liegt? Und dies nun hat Jehova der Heerscharen gesprochen: „Richtet euer Herz auf eure Wege. Ihr habt viel Samen gesät, aber wenig wird eingebracht. Es wird gegessen, aber es ist nicht zum Sattwerden. Es wird getrunken, aber nicht bis zu dem Punkt, berauscht zu werden. Es werden Kleider angezogen, aber keinem wird es warm, und wer sich verdingt, verdingt sich für einen Beutel, der Löcher hat [und der sich was verdient — verdient für einen gelöcherten Beutel, Zunz].“ ‘ “ — Haggai 1:3-6.

    24 Es gab einen höchst wichtigen Grund, weshalb es ihnen materiell so schlecht erging. Die in die Heimat zurückgebrachten Juden sagten, es sei für sie nicht die Zeit, den Tempel Jehovas zu bauen, und so lag „dieses Haus“ der göttlichen Anbetung „wüst“, weil im Jahre 536 v. u. Z. nur eine Grundlage gelegt worden war, ohne daß ein Aufbau darauf erfolgte. Gleichzeitig lebten sie selbst in ihren gutgedeckten Häusern, deren Wände mit vorzüglichen Holzarten schön getäfelt waren. Was für ein deutlicher Gegensatz bestand doch zwischen ihren Privathäusern mit deren Bequemlichkeiten für das Fleisch und dem heiligen Hause Jehovas, das den geistigen Interessen der ganzen Nation dienen sollte! War dies nicht ein unausgeglichener Zustand der Dinge? Verriet es nicht, daß sie mehr Wert auf materielle Dinge, auf die Bequemlichkeiten für ihr eigenes Fleisch, legten als auf ihre geistigen Bedürfnisse und ihre Verpflichtungen dem großen Theokraten, Jehova, gegenüber? Blieb dies für sie ohne Folgen, nicht nur in geistiger, sondern auch in materieller Hinsicht? Schadeten sie sich dadurch nicht nur religiös, sondern auch wirtschaftlich? Jawohl!

    25 Warum auch in wirtschaftlicher, in materieller Hinsicht? Weil sie ein ihnen von Gott gegebenes Land besaßen. Jehova hatte sie auch aus Babylon zurückgekauft und sie als sein erlöstes Volk in ihr Land zurückgeführt. Vor langem hatte er ihren Vorvätern gesagt: „Das Land sollte also nicht für immer verkauft werden, denn das Land ist mein. Denn ansässige Fremdlinge und Ansiedler seid ihr von meinem Standpunkt aus.“ (3. Mose 25:23) Da das Land sein war, konnte er ihm Gedeihen schenken, und er konnte ihm seinen Segen vorenthalten. Somit wurde er für dessen Ertragfähigkeit verantwortlich. Würde er seinem erlösten Volke, wenn er mit ihm nicht zufrieden war, konsequenterweise nicht seinen Segen vorenthalten? Und gab er nicht durch seinen Propheten Haggai sein göttliches Mißfallen kund, weil sein Haus, das wichtigste Haus im ganzen Lande Juda, wüst dalag, und dies seit so vielen Jahren?

    26 Unter diesen Umständen mußte ein Zusammenhang bestehen zwischen dem ‘wüsten’ Zustand des Hauses der Anbetung Jehovas und der Tatsache, daß die erlösten Juden viel Samen auf dem ihnen von Gott gegebenen Lande säten und doch nur wenig ernten konnten. Sie ernteten zwar etwas zum Essen, doch war es nicht genug, ihre Wünsche oder Bedürfnisse zu befriedigen. Sie tranken Wein, der aus dem Saft ihrer Reben gemacht wurde, aber die Weinlese reichte nicht aus, um genügend Wein herzustellen, daß sie sich damit sogar hätten berauschen können. Sie konnten Sachen herstellen, um sie sich über den Leib zu ziehen, aber nicht genug oder nicht von einer Qualität, um sich bei kaltem Wetter warm zu halten. Und wenn Bedürftige sich verdingten, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen oder um ihr Auskommen zu finden, schien es, als ob das Geld, das sie verdienten, in einen durchlöcherten Geldsack gelangte, so daß die Münzen herausfielen und verlorengingen, ohne daß die Lohnempfänger davon Nutzen hatten. In Anbetracht des Verhältnisses dieser Landbewohner gegenüber dem himmlischen Landeigentümer und ihrer religiösen Verpflichtungen ihm gegenüber muß es einen höchst wichtigen Zusammenhang zwischen seinem „wüst“ daliegenden Hause und ihrem wirtschaftlichen Tiefstand gegeben haben.

    27 Dieser Zusammenhang muß wirklich bestanden haben in Anbetracht dessen, was Jehova, ihr Gott, durch seinen Propheten Hesekiel kurz nach der Zerstörung Jerusalems und der Verödung des Landes Juda vor mehr als siebzig Jahren verheißen hatte: „Dies ist, was der [Souveräne] Herr Jehova gesprochen hat: ,An dem Tage, da ich euch von allen euren Vergehungen reinige, will ich auch die Städte bewohnt werden lassen, und die verwüsteten Stätten sollen wieder gebaut werden. Und das verödete Land selbst wird bebaut werden, da es doch zu einer wüsten Einöde geworden war vor den Augen jedes Vorüberziehenden. Und man wird gewißlich sprechen: „Dieses Land da, das verödet war, ist wie der Garten Eden geworden, und die Städte, die wüst waren und die verödet und die niedergerissen waren, sind befestigt; sie sind wieder bewohnt.“ Und die Nationen, die rings um euch übriggeblieben sind, werden erkennen müssen, daß ich selbst, Jehova, die niedergerissenen Dinge gebaut habe, ich habe gepflanzt, was verödet gewesen ist. Ich selbst, Jehova, habe geredet, und ich habe es getan.‘ “ — Hesekiel 36:33-36.

    28 Als die erlösten Glieder des Überrestes gottesfürchtiger Juden im Jahre 537 v. u. Z. in das verödete Land zurückkehrten, hatten sie die höchsten Hoffnungen, daß sich eine so begeisternde Prophezeiung erfülle. Jetzt aber, um das Jahr 520 v. u. Z., waren sie in ihren höchsten Hoffnungen enttäuscht. Warum? Ja warum sagten die ringsum wohnenden heidnischen Völker nicht: „Dieses Land da, das verödet war, ist wie der Garten Eden geworden.“? Der Grund ist offensichtlich folgender: Der losgekaufte Überrest der Juden vernachlässigte die Anbetung des Einen, der durch den Propheten Hesekiel eine so großartige Verheißung gegeben hatte. Liegt darin nicht ein Gedanke, den wir uns heute, die wir darauf hoffen, daß die ganze Erde in ein Paradies umgewandelt werde, zu Herzen nehmen sollten? Jawohl. Was war denn das Heilmittel, das damals angewandt werden mußte? Es sollte für uns jetzt ein belehrendes Beispiel sein.

  7. Jule sagt:

    Haggai 2 – Der neue Tempel wird prachtvoll sein!

    1 Im selben Regierungsjahr des Königs Darius, am 21.Tag des 7.Monats, empfing Haggai vom Herrn diese Botschaft: 2 »Sag dem königlichen Bevollmächtigten Serubbabel, dem Hohenpriester Jeschua und dem ganzen Volk:

    3 Wer von euch kann sich noch daran erinnern, wie prächtig der Tempel vor seiner Zerstörung war? Was ihr jetzt an seiner Stelle entstehen seht, ist im Vergleich dazu nichts. 4 Aber ich, der Herr, sage: Lasst den Mut nicht sinken, Serubbabel und Jeschua! Und ihr Menschen von Juda, seid stark, und arbeitet weiter! Denn ich, der Herr, der allmächtige Gott, stehe euch bei. 5 Ich halte, was ich euren Vorfahren versprochen habe, als sie aus Ägypten zogen. Mein Geist bleibt bei euch. Habt also keine Angst!

    6 Ich, der Herr, der allmächtige Gott, sage euch: Schon bald werde ich noch einmal die ganze Welt erschüttern, Himmel und Erde, Land und Meer; 7 alle Völker werden davon betroffen sein. Sie bringen ihre Reichtümer hierher zum Tempel. Ja, ich sorge dafür, dass der Tempel wieder mit kostbaren Schätzen ausgestattet wird. 8 Denn mir, dem allmächtigen Gott, gehört alles Silber und Gold. 9 Der neue Tempel wird den früheren weit in den Schatten stellen, so prachtvoll wird er sein! Dann geht von dieser Stätte Frieden aus. Das verspreche ich, der Herr, der allmächtige Gott!«

    Ich will euch wieder segnen!

    10 Im 2.Regierungsjahr des Königs Darius, am 24.Tag des 9.Monats, empfing Haggai eine weitere Botschaft vom Herrn:

    11 »So spricht der Herr, der allmächtige Gott: Bitte die Priester um eine Weisung. Frage sie:

    12 ›Wenn ein Mann in seinem Gewand ein Stück Fleisch, das dem Herrn geweiht ist, bei sich trägt und mit dem Gewand Brot oder etwas Gekochtes, Wein, Öl oder ein anderes Nahrungsmittel berührt – wird dieses dann ebenfalls heilig?‹«
    Haggai fragte die Priester und bekam zur Antwort: »Nein.«

    13 Dann fragte er weiter: »Wenn aber jemand durch die Berührung mit einer Leiche unrein wurde und dann eines dieser Nahrungsmittel berührt – wird in diesem Fall das Berührte genauso unrein?«
    Die Priester antworteten: »Ja.«

    14 Da sagte Haggai: »So spricht der Herr: Genauso steht es auch mit euch! Ihr seid für mich wie ein fremdes Volk. Alles, was ihr tut, alle Opfer, die ihr mir darbringt, sind in meinen Augen unrein!

    15 Doch von heute an sollt ihr den Blick nach vorne in die Zukunft richten. Bevor ihr begonnen habt, die Mauern meines Tempels wieder aufzubauen, 16 wolltet ihr von einem Feld zwanzig Sack Getreide ernten, aber es wurden nur zehn. Ein Weinberg sollte fünfzig Krüge Wein bringen, aber schließlich waren es nur zwanzig. 17 Ich schickte euch Hagel, ließ euer Getreide verdorren und verschimmeln, und eure Mühe war vergeblich. Trotzdem seid ihr nicht zu mir, dem Herrn, zurückgekommen. 18 Doch heute, am 24.Tag des 9.Monats, wurde das Fundament für meinen Tempel fertig; ab jetzt dürft ihr hoffnungsvoll in die Zukunft blicken. 19 Liegt nicht euer Saatgut noch in den Vorratsspeichern? Haben eure Weinberge, eure Feigen-, Granatapfel- und Olivenbäume noch keine Erträge gebracht? Von heute an will ich euch und euer Land wieder segnen!«

    Gottes Versprechen an Serubbabel

    20 Am selben Tag empfing Haggai noch eine zweite Botschaft vom Herrn: 21 »Sag zu Serubbabel, dem königlichen Bevollmächtigten für die persische Provinz Judäa: Ich werde den Himmel und die Erde erschüttern. 22 Die Throne der Könige stoße ich um und breche die Macht der Völker. Ich stürze die Streitwagen mitsamt ihren Wagenlenkern um, zu Boden sinken Pferde und Reiter, und ein Soldat sticht den anderen nieder.

    23 An jenem Tag mache ich dich, Serubbabel, Sohn Schealtiëls, zu meinem Bevollmächtigten. Du bist für mich wie mein Siegelring, denn ich habe dich erwählt. Darauf gebe ich, der Herr, der allmächtige Gott, mein Wort!«

    Jehova macht hier nicht nur seinem Volk, das aus der Verbannung zurück gekehrt ist, Mut – sondern auch uns:

    Solange wir Jehova unser Bestes geben, sieht er es als den prachtvollen Bau an, der der Tempel ehemals war. Sie gaben ihr Bestes, gaben alles und taten, was sie konnten. Daher war der Tempel in Jehovas Augen der Prachtbau, der er mal war und wieder sein würde.

    Aber wenn es ihnen besser gehen würde, dann erwartet er auch mehr. Wenn mehr Kraft, Zeit und Geld da ist, dann erwartet ER, dass sie auch an ihn und sein Haus denken.

    Hier sind wir wieder bei Hebräer 6:10, dass unser Gott unsere mühevolle Arbeit nicht vergißt: Wenn wir immer unser Bestes geben, dann müssen wir uns nicht vor unserem Gott schämen. Dann brauchen wir auch nicht entmutigt sein, dass wir nicht mehr so viel tun können, wie früher. Denn Jehova hat Gefallen ‘an dem, was wir habe, nicht an dem, was wir nicht haben’,

    Wer ist ein Gott wie dieser?

  8. Jule sagt:

    Haggai 1 – 2

    Haggai 1 – warum greift Jehova hier so schnell ein?

    1 Im zweiten Jahr des Königs Darius , am ersten Tag des sechsten Monats, erging das Wort des Herrn durch den Propheten Haggai an Serubbabel , den Sohn Schealtiels , den Statthalter von Juda, und an Jeschua , den Sohn Jozadaks , den Hohenpriester, folgendermaßen: 2 So spricht der Herr der Heerscharen:

    Dieses Volk sagt: »Es ist noch nicht die Zeit, zu kommen, die Zeit, um das Haus des Herrn zu bauen!« 3 Da erging das Wort des Herrn durch den Propheten Haggai folgendermaßen:

    4 Ist es aber für euch an der Zeit , in euren getäfelten Häusern zu wohnen, während dieses Haus in Trümmern liegt? 5 Und nun, so spricht der Herr der Heerscharen: Achtet doch aufmerksam auf eure Wege! 6 Ihr sät viel und bringt wenig ein; ihr esst und werdet doch nicht satt; ihr trinkt und habt doch nicht genug; ihr kleidet euch und werdet doch nicht warm; und wer einen Lohn verdient, der legt ihn in einen durchlöcherten Beutel!

    7 So spricht der Herr der Heerscharen: Achtet doch aufmerksam auf eure Wege! 8 Geht auf das Bergland und holt Holz und baut das Haus! Dann werde ich Wohlgefallen daran haben und verherrlicht werden, spricht der Herr .

    9 Ihr habt viel erwartet , doch siehe, es wurde wenig daraus; und brachtet ihr es heim, so blies ich es weg! Warum das? So spricht der Herr der Heerscharen:

    Um meines Hauses willen, das in Trümmern liegt, während jeder von euch eilt, um für sein eigenes Haus zu sorgen!

    10 Darum hat der Himmel über euch seinen Tau zurückgehalten, und die Erde hat ihren Ertrag zurückgehalten. 11 Und ich habe die Dürre gerufen über das Land und über die Berge, über Korn, Most und Öl und über alles, was der Erdboden hervorbringt, auch über Menschen und Vieh und über alle Arbeit der Hände.

    12 Da hörten Serubbabel, der Sohn Schealtiels, und Jeschua, der Sohn Jozadaks, der Hohepriester, und der ganze Überrest des Volkes auf die Stimme des Herrn , ihres Gottes, und auf die Worte des Propheten Haggai, weil der Herr , ihr Gott, ihn gesandt hatte; und das Volk fürchtete sich vor dem Herrn .

    13 Da sprach Haggai, der Bote des Herrn , im Auftrag des Herrn zum Volk: Ich bin mit euch!, spricht der Herr .

    14 Und der Herr erweckte den Geist Serubbabels, des Sohnes Schealtiels, des Statthalters von Juda, und den Geist Jeschuas, des Sohnes Jozadaks, des Hohenpriesters, und den Geist des ganzen Überrestes des Volkes, sodass sie kamen und die Arbeit am Haus des Herrn der Heerscharen, ihres Gottes, in Angriff nahmen, 15 [und zwar] am vierundzwanzigsten Tag des sechsten Monats, im zweiten Jahr des Königs Darius.

    Warum greift Jehova so schnell so massiv ein? Hatten sie nicht gerade erst die Arbeit niedergelegt?

    „Wer lesen kann, ist hier eindeutig im Vorteil!“ 😉

    Niedergelegt hatten sie die Arbeiten zwar im zweiten Jahr des Königs, allerdings war dieser Nicht Darius, sondern Chyrus!

    Wieviel Zeit ist dazwischen vergangen? Wo befinden wir uns im Strom der Zeit?

    In den Höhepunkten lesen wir ganz zu Anfang, dass nun bereits 16 Jahre vergangen sind, seit sie wieder in Jerusalem sind. Das bedeutet, dass sie gut 14 Jahre nichts am Tempel gemacht haben. Also ist es nicht übereilt von Jehova.

    Ja, ja, ich weiss, dass Jehova keine Fehler macht und dass es immer einen guten Grund gibt, warum er auf eine bestimmte Weise handelt oder nicht handelt. Aber ich möchte es gern verstehen – denn so nehmen wir den Zweifeln von Vornherein den Wind aus den Segeln…

    Wir sehen also – wenn wir die Dinge hinterfragen und nachforschen – immer mehr und immer wieder aufs Neue, dass Jehova absolut liebevoll, geduldig und gerecht ist!

    weitere Gedanken zu Haggai 1 finden wir hier

  9. Jule sagt:

    Haggai 2 – Warum fragt Jehova, wieviele nun noch unter ihnen sind, die den Originaltempel gesehen hatten?

    1 Am einundzwanzigsten Tag des siebten Monats erging das Wort des Herrn durch den Propheten Haggai folgendermaßen: 2 Rede doch zu Serubbabel, dem Sohn Schealtiels, dem Statthalter von Juda, und zu Jeschua, dem Sohn Jozadaks, dem Hohenpriester, und zu dem Überrest des Volkes und sprich:

    3 Wer ist unter euch übrig geblieben, der dieses Haus in seiner früheren Herrlichkeit gesehen hat? Und wie seht ihr es jetzt? Ist es nicht so viel wie nichts in euren Augen? 4 Aber nun sei stark, Serubbabel, spricht der Herr ; auch du Jeschua, sei stark, du Sohn Jozadaks, du Hoherpriester, und alles Volk des Landes, seid stark, spricht der Herr , und arbeitet! Denn ich bin mit euch, spricht der Herr der Heerscharen.

    5 Das Wort , aufgrund dessen ich mit euch einen Bund gemacht habe, als ihr aus Ägypten zogt, und mein Geist sollen in eurer Mitte bleiben; fürchtet euch nicht!

    6 Denn so spricht der Herr der Heerscharen: Noch einmal, eine kurze Weile, werde ich den Himmel und die Erde erschüttern , das Meer und das trockene Land; 7 und ich werde auch alle Heidenvölker erschüttern, und das Ersehnte aller Heidenvölker wird kommen; und ich werde dieses Haus mit Herrlichkeit erfüllen, spricht der Herr der Heerscharen. 8 Mein ist das Silber, und mein ist das Gold, spricht der Herr der Heerscharen. 9 Die letzte Herrlichkeit dieses Hauses wird größer sein als die erste, spricht der Herr der Heerscharen; und an diesem Ort will ich Frieden geben!, spricht der Herr der Heerscharen.

    10 Am vierundzwanzigsten Tag des neunten Monats, im zweiten Jahr des Darius, erging das Wort des Herrn an den Propheten Haggai folgendermaßen: 11 So spricht der Herr der Heerscharen:

    Frage doch die Priester über das Gesetz und sprich: 12 Wenn jemand heiliges Fleisch im Zipfel seines Gewandes trägt und mit seinem Zipfel Brot oder ein Gericht oder Wein oder Öl oder irgendeine Speise berührt, wird dieses dadurch heilig? Und die Priester antworteten und sprachen: Nein!

    13 Da sprach Haggai: Wenn aber jemand, der sich an einer Leiche verunreinigt hat, eines von diesen Dingen anrührt, wird es dadurch unrein? Und die Priester antworteten und sprachen: Es wird unrein!

    14 Da antwortete Haggai und sprach: Ebenso ist auch dieses Volk und diese Nation vor mir, spricht der Herr ; so ist jedes Werk ihrer Hände und was sie dort opfern: Unrein ist es!

    15 Und nun, achtet doch aufmerksam darauf, wie es euch ergangen ist vor diesem Tag und früher, ehe man Stein auf Stein legte am Tempel des Herrn ! 16 Bevor dies geschah, wenn man da zu einem Kornhaufen von 20 Scheffeln kam, so waren es nur 10; wenn man zur Kelterkufe kam, um 50 Eimer zu schöpfen, so waren es bloß 20! 17 Ich schlug euch mit Getreidebrand und mit Vergilben und Hagel, alles Werk eurer Hände; dennoch seid ihr nicht umgekehrt zu mir!, spricht der Herr .

    18 So achtet nun aufmerksam darauf, von diesem Tag an und weiterhin, vom vierundzwanzigsten Tag des neunten Monats an, von dem Tag an, da der Grundstein zum Tempel des Herrn gelegt worden ist, achtet darauf!

    19 Liegt das Saatgut immer noch im Speicher? Hat auch der Weinstock, der Feigenbaum, der Granatapfel- und der Ölbaum noch nichts getragen? Von diesem Tag an will ich segnen !

    20 Und das Wort des Herrn erging zum zweiten Mal an Haggai am vierundzwanzigsten Tag des Monats, folgendermaßen: 21 Rede zu Serubbabel , dem Statthalter von Juda, und sprich:

    Ich werde den Himmel und die Erde erschüttern ; 22 und ich werde Königsthrone umstoßen und die Macht der heidnischen Königreiche zertrümmern, und ich will die Streitwagen umstoßen samt ihren Besatzungen, dass Ross und Reiter zu Boden sinken und jeder [umkommt] durch das Schwert des anderen .

    23 An jenem Tag, spricht der Herr der Heerscharen, werde ich dich, Serubbabel, du Sohn Schealtiels, meinen Knecht, nehmen und dich wie einen Siegelring machen ; denn dich habe ich erwählt !, spricht der Herr der Heerscharen.

    Warum fragt Jehova, wieviele nun noch unter ihnen sind, die den Originaltempel gesehen hatten?

    Das können doch nur Eizelne sein, denn sie waren 70 jahre im Exil, dann bereits 17 Jahre wieder in Jerusalem – also ist es bereits mindestens 87 Jahre her, dass irgendjemand den Tempel gesehen hatte, den Salomo Jehova gebaut hatte. So alt wurden die Menschen damals auch nicht – also wie viele konnte es von denen noch geben?

    Ging es Jehova denn wirklich darum? Oder was wollte er mit der Frage bezwecken?

    weitere Gedanken zu Haggai 2 finden wir hier

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