Die Kraft des Sauerteiges – Bayless Conley

Die Kraft des Sauerteigs
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Die Kraft des Sauerteiges
28.08.2011
Pastor Bayless Conley

Was machen Sie gerade? Lassen Sie den Abwasch stehen, der kann warten. Setzen Sie sich vor den Fernseher. Wir wollen gemeinsam über Gottes Wort nachdenken, denn es kann Ihr Leben verändern.Sie meinen, es ist ein Zufall, dass Sie gerade eingeschaltet haben? Ich glaube nicht. Ich denke, Gott möchte Ihnen etwas sagen. Hier in der Cottonwood Gemeinde lesen wir zusammen die Bibel durch. Unser gemeinsames Ziel für dieses Jahr ist es, das ganze Neue Testament durchzulesen.Wir lesen ein Kapitel pro Tag, fünf Tage die Woche. Und am Ende jeder Woche versuche ich dann, über einen Abschnitt zu predigen, den wir in der vorangegangenen Woche gelesen haben. Diese Woche ist das auch so. Das Thema heißt: „Sauerteig und anderes Gift“ und ich hoffe, es wird Ihnen gefallen. Wenn Sie interessiert sind, dann schauen Sie auf unsere Website, entweder www.bayless-conley.de oder unsere Gemeindehomepage, www.cottonwood.org.

Klicken Sie dort auf „Jahr der Bibel“, dann können Sie mit uns die Bibel lesen. Dort finden Sie auch die Predigten, die ich hier halte. Das war jetzt genug von mir. Lassen Sie uns gemeinsam auf Gottes Wort hören.

Heute möchte ich über Sauerteig sprechen. „Sauerteig und anderes Gift“. Wenn Sie 2. Mose Kapitel 12 lesen oder Lukas Kapitel 22 und andere Verse, werden Sie sehen, dass das Passahfest in der Bibel auch „Fest der ungesäuerten Brote“ heißt. Als die Israeliten aus Ägypten auszogen – und dieser Auszug deutet schon hin auf unsere Erlösung durch Jesus -, da geschahen mehrere Dinge: Sie schlachteten das Passahlamm, strichen das Blut an die Türpfosten und aßen das Passahlamm. Als der Engel des Todes durch Ägypten zog, ging er an jeder Tür vorbei, die mit Blut bestrichen war. In dieses Haus kam der Tod nicht. So ist es auch mit unsrer Erlösung. Wir tragen das Blut des Lammes an unseren Herzen, und der geistliche Tod muss an uns vorbeigehen. Wir erhalten ewiges Leben und alles Gute, was damit verbunden ist. Doch das war nicht das Einzige, was am Passahfest geschah.
Die Israeliten backten und aßen auch ungesäuertes Brot und jeder Israelit musste das ganze Haus auf den Kopf stellen und jede Spur von Sauerteig daraus entfernen.

Wir wissen, dass das Opferlamm ein Hinweis auf Christus ist. Er ist das Lamm, das als Opfer geschlachtet wurde. Christus, unser Passahlamm, wird für uns geopfert, sagt die Bibel. Doch wofür steht das ungesäuerte Brot? Bitte schlagen Sie in Ihrer Bibel 1. Korinther 10:16 auf.

1. Korinther 10:16-17, dort steht:

„Der Kelch des Segens, den wir segnen, ist er nicht die Gemeinschaft des Blutes des Christus?

Das Brot, das wir brechen, ist es nicht die Gemeinschaft des Leibes des Christus? Denn ein Brot, ein Leib sind wir, die vielen, denn wir alle nehmen teil an dem einen Brot.“

Dieses Brot steht für den Leib Christi, für uns als Gläubige. Aber wir sind nicht einfach nur Brot. Wir sollen ungesäuertes Brot sein. Sauerteig ist ein Backtreibmittel. Wenn es mit einem größeren Teigklumpen vermischt wird, durchdringt es den ganzen Teig und verändert ihn. Wer von Ihnen backt, der weiß, dass Hefe auch ein Backtreibmittel ist. Das Wort Sauerteig hat auch eine Nebenbedeutung:
ein Bestandteil, Zusatz oder Einfluss, der eine wesentliche Veränderung bewirkt, etwas, das die Sache, mit der es gemischt wird, schädigt oder verdirbt. Und ich möchte heute über vier verschiedene Arten von Sauerteig sprechen, von denen in der Bibel die Rede ist. Drei davon sind nicht positiv und eine ist sehr positiv. Wir beginnen im 1. Korintherbrief, Kapitel 5… Sauerteig, der unser Leben beeinträchtigen kann.

Die erste Variante ist: offene, ungestrafte Sünde in der Gemeinde. Solche Sünde wird als Sauerteig bezeichnet. 1. Korinther 5:1-8. 1. Korinther 5, die Verse 1-8: Paulus schreibt hier an seine „Kinder im Herrn“, Menschen, die er für Jesus gewonnen hatte.

1. Korinther 5:1-8

„Überhaupt hört man, dass Unzucht unter euch ist, und zwar eine solche Unzucht, die selbst unter den Nationen nicht stattfindet: dass einer seines Vaters Frau hat. Und ihr seid aufgeblasen (arrogant) und habt nicht etwa Leid getragen, damit der, der diese Tat begangen hat, aus eurer Mitte entfernt würde!

Denn ich, zwar dem Leibe nach abwesend, aber im Geist anwesend, habe schon als Anwesender das Urteil gefällt über den, der dieses so verübt hat – wenn ihr und mein Geist mit der Kraft unseres Herrn Jesus versammelt seid – einen solchen im Namen unseres Herrn Jesus dem Satan zu überliefern zum Verderben des Fleisches, damit der Geist gerettet werde am Tage des Herrn. Euer Rühmen (euer Prahlen) ist nicht gut. Wisst ihr nicht, dass ein wenig Sauerteig den ganzen Teig durchsäuert? Fegt den alten Sauerteig aus, damit ihr ein neuer Teig seid, wie ihr ja bereits ungesäuert seid! Denn auch unser Passahlamm, Christus, ist geschlachtet. Darum lasst uns das Fest feiern, nicht mit altem Sauerteig, auch nicht mit Sauerteig der Bosheit und Schlechtigkeit, sondern mit Ungesäuertem der Lauterkeit und Wahrheit!“

Dieser Mann, über den Paulus hier schreibt, lebt öffentlich mit seiner Stiefmutter zusammen und stellt seine Sünde in der Gemeinde zur Schau. Ob seine Stiefmutter nun von seinem Vater geschieden war oder verwitwet oder ob er sie seinem Vater, der noch lebte, einfach „ausgespannt“ hat, das steht hier nicht. Aber die Bibel äußert sich ganz eindeutig dazu.

In 3. Mose 18:8 steht: „Du sollst auch nicht mit einer anderen Frau deines Vaters schlafen, denn auch damit entehrst du deinen Vater.“

In 5. Mose 23:1 heißt es, „ein Mann darf eine Frau seines Vaters nicht heiraten; denn er darf das Bett seines Vaters nicht aufdecken.“

In 5. Mose 27:20 steht: „Verflucht ist jeder, der mit der Frau seines Vaters schläft.“

Und Paulus schreibt: „Diese Sünde gibt es nicht mal unter den Heiden!“ Die Gemeinde war in Korinth, der lasterhaftesten Stadt der antiken Welt. In der Antike wurden Prostituierte als „korinthische Mädchen“ bezeichnet. Jede Frau mit einem losen Lebensstil wurde „korinthisches Mädchen“ genannt.
Es war ganz normal für jeden aufrechten Bürger, in Korinth in den Tempel zu gehen und anzubeten und dort Sex mit den Tempelprostituierten zu haben, mit männlichen und weiblichen. Doch sogar die Korinther, sogar die heidnische Welt, fanden diese Sünde abstoßend. Es war sogar gegen das römische Gesetz, eine Beziehung mit der Frau des eigenen Vaters zu haben. Und Paulus sagt: „Man hört davon.“ Das griechische Wort, das hier steht, bedeutet, dass von etwas lang und breit berichtet wird.
Innerhalb und außerhalb der Gemeinde wusste jeder, was hier los war. Durch diese Sünde hatte die Gemeinde unter den Ungläubigen bereits ihre Zeugniskraft eingebüßt, weil niemand dagegen vorgegangen war. Alle wussten Bescheid: „Das ist die Gemeinde, wo sie… ihr wisst schon… ähm…“

Dort lief Schlimmeres als in der ungläubigen Welt. Paulus tadelt sie für zwei Sünden: Erstens für die unzüchtige Beziehung selbst und zweitens dafür, dass die Gemeinde sie toleriert. Einige Kirchenväter waren der Ansicht, dass dieser Mann in der Gemeinde ein anerkannter Lehrer war und wegen seiner Redegewandtheit und Begabung waren die Leute bereit, über seine widerliche Sünde hinweg zu sehen.

Leider erinnert uns das an einiges, was heute so in den Gemeinden passiert. „Sagt ja nichts gegen unseren geliebten Bruder. Wenn er predigen kann, ist es egal, ob er hier und da eine außereheliche Affäre hat oder ob er seine Ehefrau wie einen Gebrauchtwagen gegen ein neueres Modell eintauscht. Er ist doch so begabt!“ Nein. Die Bibel lehrt uns genau das Gegenteil. In 1. Timotheus 3, wo es um Gottes Maßstäbe für den Dienst in der Gemeinde geht, um Seine Maßstäbe fürs Pastorenamt und jede Leitungsfunktion in der Gemeinde, nennt Paulus fünfzehn Kriterien.

Eine davon ist die Begabung; derjenige muss lehren können. Die anderen 14 Kriterien betreffen alle den Charakter. Vierzehn betreffen den Charakter, eines die Begabung. Aber manchmal scheint das in der Gemeinde genau umgedreht zu sein. „Er oder sie ist begabt und redegewandt und kann die Massen begeistern, da achten wir nicht so auf den Lebensstil. Freunde, das ist nicht richtig. Ich sage es noch einmal: Das ist nicht richtig! Und sie hatten es nicht nur akzeptiert, sie prahlten auch noch damit! Paulus sagt: „Ihr seid arrogant! Euer Prahlen, euer Rühmen ist nicht gut.“ Andere Ausleger meinen, der Betreffende war vielleicht ein wohlhabender Mann und die Gemeinde war bereit, über alles hinwegzusehen, solange er weiterhin so großzügige Spenden gab.

Ich denke, die Gemeinde prahlte vielleicht damit, weil sie ihn für ein großes Vorbild an christlicher Freiheit hielt. „Wir sind nicht mehr unter dem Gesetz. Wir haben die Gnade. Wir brauchen das jüdische Gesetz nicht mehr. Schaut nur, wie tolerant wir sind!“ Verstehen Sie mich bitte nicht falsch.

Ich möchte das ganz deutlich sagen: Jesus starb für alle. Jeder ist in Seinem Haus willkommen.

Aber hier geht es nicht um jemanden mit einem verkorksten Leben, der zu Jesus kommt und um Vergebung bittet und seine Sünde loswerden will und Hilfe sucht. Hier geht es nicht einmal um Glaubensgeschwister, die gegen eine hartnäckige Sünde ankämpfen. Hier geht es um einen unbußfertigen Menschen, der mit seiner Sünde in der Gemeinde hausieren geht und die Gemeinde hat nichts dagegen getan. Und Paulus sagt: „Hört mal, diese Situation und dieser Mensch sind wie Sauerteig. Wenn ihr nichts dagegen tut, wird es auf die ganze Gemeinde übergreifen.“ Was sollten sie also dagegen tun? Welche Anweisung gibt Paulus? Schauen Sie, was am Ende von Vers 2 steht:
„… damit der, der diese Tat begangen hat, aus eurer Mitte entfernt würde!“ Und weiter in Vers 13:

„Die aber draußen sind, richtet Gott. Tut den Bösen von euch selbst hinaus!“

In der „Amplified Bible“ heißt es in Vers 2: „Entfernt ihn aus eurer Gemeinschaft und eurer Mitte“,

und in Vers 13, auch in der „Amplified Bible“: „Schließt ihn aus der Gemeinde aus.“

Dazwischen stehen Verse, in denen Paulus sagt: „Ich bin im Geist bei euch.“ Das heißt, „Ihr seid nicht allein. Ich habe in dieser Sache bereits eine Entscheidung getroffen und ich stehe hinter euch. Ihr müsst ihn dem Satan ausliefern, damit seine sündige Natur vernichtet wird. Dazu wurde der Betreffende aus der Gemeinde ausgeschlossen, aus der christlichen Gemeinschaft, und der Welt ausgeliefert, die unter Satans Herrschaft steht. In 1. Johannes 5:19 lesen wir, dass die ganze Welt unter dem Einfluss des Bösen steht.

Ich glaube, vielen Leuten ist nicht klar, dass die Zugehörigkeit zu einer Ortsgemeinde, zu anderen Christen, wie ein Schutzschirm ist. Aber so ist es. Die Gemeinde schließt den Betreffenden aus, wie Paulus es angeordnet hat. Sicher ist das hart, aber man kann das nicht ignorieren. Und dieser Mann hat seine Sünde auch nicht eingesehen. Alle innerhalb und außerhalb der Gemeinde wussten Bescheid. Er stellte seine Sünde einfach offen zur Schau. Die Gemeinde hätte darunter gelitten.

Ich war einmal als Gastprediger in einer anderen Gemeinde, deren Pastor ich gut kenne. Er war oft unterwegs und hatte einen Stellvertreter, der oft predigte und eine führende Rolle in der Gemeinde spielte. Der Stellvertreter und seine Frau waren eng mit einem anderen Ehepaar befreundet. Und die beiden Paare stellten fest, dass sie die jeweils anderen Ehepartner haben wollten. Also tauschten sie die Partner, und zwar dauerhaft. Und während der Hauptpastor unterwegs war, verkündeten sie der Gemeinde: „Wir sind ja nicht mehr unter dem Gesetz. Wir sind unter der Gnade. Und wir haben wirklich das Gefühl, dass Gott uns zusammengeführt hat und wir sind Seelenverwandte.“ Sie sitzen also da in der Gemeinde, alle vier zusammen, aber die Männer haben die falsche Frau im Arm.
Und die Kinder waren ja auch von dem Partnertausch betroffen. Der Hauptpastor kommt zurück, findet alles heraus und sagt: „Du kannst hier nicht mehr Pastor sein. Du bist deines Postens enthoben.
Du musst Buße tun und deine Affäre aufgeben. Was du tust, ist falsch.“ Aber sie machten einfach weiter. Vielleicht ist ja inzwischen Schluss, aber so viel ich weiß, ist alles noch beim alten. Können Sie sich vorstellen, was passiert wäre, wenn die Gemeinde einfach weggeschaut hätte? Das wäre ein Freibrief für alle gewesen, einfach nach dem Lustprinzip zu leben, wenn sogar ihre Leiter so etwas taten und es noch zur Schau stellten und ihre Sünde nicht einsahen.

Es ist schon einige Jahre her, da gab es in unserer Gemeinde einen Mann, mit dem ich ziemlich gut befreundet war. Er hatte eine Leitungsposition inne. Dann kam uns zu Ohren, dass er in ein paar krumme Geschichten verwickelt war. Seine Frau kam mit einigen anderen Gemeindemitgliedern zu mir und sagte: „Er nimmt unser ganzes Geld und gibt es für Kokain aus und verschwindet tagelang,
und ich weiß nicht, wo er ist. Er lässt mich und die Kinder ohne Geld sitzen. Meine Kinder haben nichts zu essen.“ Und natürlich brodelte bald die Gerüchteküche in der Gemeinde. Also nahmen wir ihn beiseite und sagten: „Hör zu. Deine Frau war bei uns und hat uns alles erzählt. Auch andere Leute wissen davon. Deine Frau und Kinder haben nichts zu essen. Du verschwindest tagelang. Du nimmst Drogen.“ Und ich sagte: „Wir beide wissen, dass du noch andere Dinge tust, wenn du nicht nach Hause kommst. Deine Leitungsposition ist Geschichte. Du musst sie niederlegen. Aber wir wollen dir helfen, dein Leben in Ordnung zu bringen. Wir werden Rechenschaft von dir verlangen. Wir werden mit dir beten. Wir wollen dir helfen, deine Familie zu retten.“ Und er wurde wütend! „Wie könnt ihr es wagen, euch in mein Leben einzumischen? Das geht euch gar nichts an! Ihr seid bloß ein Haufen Diktatoren!“ Und er sagte eine Menge schlimme Dinge über mich und die Gemeinde und am Ende trat er aus der Gemeinde aus. Aber wir mussten so handeln, sonst hätte die ganze Gemeinde gelitten.

Jahre später bekam ich einen Anruf von ihm. Er rief mich persönlich an und sagte: „Bayless, ich wollte nur danke sagen. Ich habe mein Leben in Ordnung gebracht. Ich habe Buße getan. Ich bin wieder mit Gott im Reinen und auf dem richtigen Weg.“ Und er sagte: „Der Anstoß, mein Leben in Ordnung zu bringen, war das, was ihr getan habt. Ihr hattet den Mut, mir entgegenzutreten.“ Er sagte: „Damals habe ich euch dafür gehasst, aber tief im Herzen wusste ich, dass ihr Recht habt. Das bin ich nicht losgeworden. Und deswegen habe ich Jesus mein Leben ganz neu anvertraut. Ich habe Buße getan und mein Leben in Ordnung gebracht. Dafür danke ich Gott!“

Merken Sie sich diese Bibelstelle, wir kommen gleich darauf zurück und schlagen Sie 2. Korinther 2 auf. Hier geht es um den Mann, den die Gemeinde ausgeschlossen hatte. Was passierte dann?

Ob er krank wurde oder etwas anderes geschah, das wissen wir nicht, aber er tat Buße und kam zurück. Was die Gemeinde getan hatte, auch wenn es sehr hart aussah, half ihm zurecht. Paulus hatte gesagt: „Übergebt ihn dem Satan, damit seine sündige Natur vernichtet und er selbst gerettet werden kann, wenn der Herr wiederkommt.“ Wenn er so weitermacht, wenn er nicht umkehrt, dann nimmt das kein gutes Ende. Diese Sache wird böse enden. Sie sorgten sich um sein ewiges Leben.

Und wissen Sie was? So schwer das sicher für die Gemeinde war, besonders für diejenigen, die ihn gut kannten, verhielten sie sich genau so und zwar geschlossen als Gemeinde. Und das hatte Folgen!

Über den gleichen Mann schreibt Paulus in 2. Korinther 2:6.

2. Korinther 2:6-8

„Dem Betreffenden genügt diese Strafe von den meisten der Gemeinde, so dass ihr im Gegenteil

vielmehr vergeben und ermuntern solltet, damit der Betreffende nicht etwa durch allzu große Traurigkeit verschlungen werde. Darum ermahne ich euch, zu beschließen, ihm gegenüber Liebe zu üben.“

Er hat Buße getan, er ist zurückgekommen und die Gemeinde zögert, ihn wieder aufzunehmen.
Paulus sagte: „Nehmt ihn wieder auf. Ihr müsst ihm vergeben. Seid ihm wieder gut. Lasst ihn wieder an der Gemeinschaft teilhaben.“ Also nahm es ein gutes Ende. Sein Geist wurde gerettet für den Tag des Herrn Jesus.
Nun schlagen Sie bitte wieder 1. Korinther 5 auf. Paulus schreibt nämlich noch weiter und sagt noch mehr in bezug auf das, wovon wir bisher gesprochen haben. Bitte lesen Sie Vers 9.

1. Korinther 5:9

„Ich habe euch in dem Brief geschrieben, nicht mit Unzüchtigen Umgang zu haben.“

Die Amplified Bible übersetzt, „enge und regelmäßige Gemeinschaft haben“. Das entspricht dem Originaltext besser. Also, „habt keine enge und regelmäßige Gemeinschaft mit sexuell unmoralischen Menschen.“ Dann erklärt Paulus:

1. Korinther 5:10

„Nicht überhaupt mit den Unzüchtigen dieser Welt oder den Habsüchtigen und Räubern oder Götzendienern, sonst müsstet ihr ja aus der Welt hinausgehen.“

Denn die Welt ist voll von solchen Menschen. Wir waren früher doch auch so, und ich allen voran! Also sagt Paulus: „Ich sage ja nicht, ihr sollt keine Beziehungen haben, um Menschen für Christus zu gewinnen. Der Umgang mit den Menschen draußen in der Welt ist wichtig. Das habe ich damit nicht gemeint.“ Und dann wird er noch deutlicher. Er sagt: „Ich meine Folgendes:“ Schauen Sie in Vers 11:

1. Korinther 5:11

„Nun aber habe ich euch geschrieben, keinen Umgang zu haben (damit ist enger, regelmäßiger Umgang gemeint), wenn jemand, der Bruder genannt wird, ein Unzüchtiger ist oder ein Habsüchtiger oder ein Götzendiener oder ein Lästerer oder ein Trunkenbold oder ein Räuber; mit einem solchen nicht einmal zu essen.“

Das müssen wir im Zusammenhang verstehen. Er spricht von einem Menschen, der all das tut,
aber seine Sünde auf die leichte Schulter nimmt, arrogant damit umgeht, keine Buße tut. Derjenige sagt: „Ich bin doch Christ“. Er nennt sich nach Christus und trotzdem verhält er sich so oberflächlich und arrogant. Das meint Paulus hier. Er sagt: „Esst nicht mal mit so jemandem. Gebt euch nicht mit ihm ab. So jemand soll nicht euer bester Kumpel sein.“ Warum? Weil so etwas wie Sauerteig wirkt.
Diese Einstellung wird auf euch abfärben, diese Gleichgültigkeit gegenüber Sünde und Arroganz wird sich bei euch einschleichen. Und meint nicht, das könne euch nicht passieren.

Ich war gerade nach Oregon gezogen und wollte meine Klamotten in einem Waschsalon waschen. Ich hatte ein paar Jeans, auf die ich ziemlich stolz war. So was ist wichtig für einen Teenager. Auf meiner Jeans waren lauter Aufnäher, einer mit Micky Maus und dann noch viele andere. Wer aus meiner Zeit stammt, der wird wissen, wovon ich rede. Das war ein wichtiges Symbol. Meine langen Haare und die Flickenjeans. Niemand hatte mir gesagt, dass man ein neues rotes Hemd nicht mit ausgewaschenen alten Jeans in die Waschmaschine steckt. Aber die beiden gerieten zusammen in die Wäsche und sie hatten engen und ständigen Umgang. Und als ich die Jeans rausnahm, war die Farbe aus dem roten Hemd auf die Jeans übergegangen. Jetzt waren sie rosa. Das war eine Krise für einen Teenager! Pinkfarbene Jeans sind einfach nicht cool, jedenfalls damals nicht. – Harrison, in meiner Zeit hättest du Probleme gehabt. – Paulus redet hier von einem Menschen, der das alles nicht so ernst nimmt: Begehren und Gier und sexuelle Unmoral. Und derjenige ist uneinsichtig und nachlässig und arrogant. Wenn wir uns mit solchen Menschen abgeben, wenn wir regelmäßige Gemeinschaft mit ihnen pflegen, wird diese Einstellung auf uns abfärben. Es wird passieren so wie beim Sauerteig. Paulus warnt uns davor.

In 1. Korinther 15:33 heißt es: „Schlechter Umgang verdirbt gute Sitten.“

Auch das Gegenteil ist der Fall. Guter Umgang stärkt gute Sitten und einen gottgefälligen Charakter. Jemand hat einmal gesagt: „Wähle deine Freunde gut aus; denn du wirst so werden wie sie.“ Da ist was dran.

Ich hoffe, Sie haben etwas aus dieser Predigt mitgenommen. Aber das war noch längst nicht alles!
Schalten Sie einfach nächste Woche wieder ein. Dann geht es um andere Arten von Sauerteig und ihre Wirkung in unserem Leben. Nicht alle davon sind so negativ wie diese mit der unbereinigten Sünde in der Gemeinde. Und wissen Sie, Gott liebt Sünder. Gott liebt Sie; Gott liebt mich. Aber Seine Liebe ist nicht so, dass Er uns in unserer Sünde lassen würde. Er liebt uns aus unserer Sünde heraus.
Er verändert uns. Und wenn es in der Gemeinde Probleme gibt und wir tun nichts dagegen, sondern schauen einfach darüber hinweg, dann ist das nicht gut und verbreitet sich in der ganzen Gemeinde.
Manche Dinge muss man klären. Und von Natur aus gehe ich Problemen lieber in großem Bogen aus dem Weg. Ich gehe nicht gern auf Konfrontation. Natürlich tue ich es, wenn ich muss. Als Pastor oder Leiter kann man nicht erfolgreich sein, wenn man nicht bereit ist, Probleme anzusprechen, wenn es nötig ist.
Darum sollte es also im ersten Teil unseres Themas gehen und ganz sicher wollen Sie nicht den Rest davon verpassen. Es kommt noch besser und besser und besser! Und wenn Sie mich jetzt sehen, wenn Sie bis jetzt zugeschaut haben, dann hat das einen Grund. Sie sind kein Zufallsprodukt.
Ihr Leben ist gewollt. Sie haben einen Auftrag. Gott hat Sie mit einem Ziel erschaffen. Und auch wenn das seltsam klingt, Gott hat jemanden wie mich und meine Fernsehsendung benutzt, um Sie anzusprechen. Gott hat das alles geplant, um Sie auf sich aufmerksam zu machen. Sie haben ein Ziel im Leben. Gott hat einen Plan für Sie. Er liebt sie. Er möchte Sie reinigen. Er möchte Ihnen einen Neuanfang schenken. Er möchte Sie auf den Kurs zum Ziel Ihres Lebens bringen. Und die gute Nachricht ist, Er schickt Sie nicht einfach auf die Straße und lässt Sie dann laufen. Er sagt: „Ich werde dich nie verlassen und nie im Stich lassen.“ Und wenn Sie Ihr Herz noch nicht für Jesus geöffnet haben, ist vielleicht jetzt der richtige Moment? Wir alle sind durch die Sünde von Gott getrennt. Von selbst können wir nicht zu Gott kommen. Gott kann nicht in Beziehung zu einem sündigen Menschen treten, es sei denn, die Sünde wird bereinigt. Denn Gott ist ein heiliger und gerechter Gott. Doch Er ist auch ein Gott der Liebe. Weil Er gerecht und heilig ist, kann Er unsere Sünde nicht übersehen. Weil Er Liebe ist, kann Er uns nicht übersehen. Er schickte Seinen eigenen Sohn, der an unserer Stelle am Kreuz starb. Er nahm die Strafe für unsere Sünde auf sich. Und als Gottes Gerechtigkeit Genüge getan war, weckte Er Jesus am dritten Tag von den Toten auf.

In der Bibel steht, wenn wir das glauben und Jesus als Herrn bekennen – wenn wir ihm unser Herz öffnen und zu Jesus „Ja“ sagen – wird Gott Sie von innen heraus verändern. Sie können gerettet werden.

 

Schlagen Sie bitte Matthäus 16 auf. Wir werden heute über eine zweite Art von Sauerteig sprechen. Matthäus 16 spricht vom Sauerteig der falschen Lehre. Matthäus 16, Vers 5:

„Als die Jünger ans andere Ufer gekommen waren, hatten sie vergessen, Brot mitzunehmen. Jesus sagte zu ihnen: Seht zu und hütet euch vor dem Sauerteig der Pharisäer und Sadduzäer! Da dachten sie bei sich: Das sagt er, weil wir kein Brot mitgenommen haben.“
Gehen wir zu Vers 11:
„Wieso versteht ihr denn nicht, dass ich nicht vom Brot zu euch geredet habe? Hütet euch vielmehr vor dem Sauerteig der Pharisäer und Sadduzäer! Da verstanden sie, dass er nicht gesagt hatte, sie sollten sich vor dem Sauerteig des Brots hüten, sondern vor der Lehre der Pharisäer und Sadduzäer.“

Liebe Zuschauer, bitte passen Sie auf, wem Sie zuhören. Und achten Sie auf das, was Sie hören. Studieren Sie selbst die Bibel. Seien Sie mit der Bibel vertraut. Lesen Sie sie selbst, denn falsche Lehre wirkt wie ein Sauerteig. Und das kann ganze Kirchen und sogar Ihr Leben beeinflussen. Sie kann Ihren Glauben stehlen, Sie von Ihrer Gemeinde trennen und Sie anfällig für die Angriffe des Feindes machen. Ich lese aus den Sprüchen 19, Vers 27 aus der Living-Bible-Übersetzung. Da steht: „Höre nicht einer Lehre zu, die dem widerspricht, was wahr ist.“Du sagst: „Ach, das wird mir schon nicht schaden.“
Doch, wird es!

Ich hatte mal einen Freund, der empfahl mir einen bestimmten Bibellehrer. Er sagte: „Bayless, er ist echt großartig, hat eine ganz fundierte Lehre. Ich kann viel davon für meine eigenen Predigten verwenden.“
Also sagte ich: „Okay.“ Damals gab es noch keine CDs, wir hatten nur Kassetten. Ich bestellte eine Serie Kassetten von diesem Mann und ließ sie mir schicken. Das kostete 80 Dollar. Das war damals sehr viel Geld. Ich glaube, es waren zusammen 14 oder 16 Kassettenvorträge über den ersten Johannesbrief. Aber als ich mich bis zur vierten Kassette durchgekämpft hatte, schmiss ich alles in den Müll. Es war schwer für mich, ich hatte ja 80 Dollar dafür bezahlt. Aber ich wollte nicht, dass noch jemand die Kassetten hörte. Obwohl einiges, was er sagte, gut und er selbst auch ein brillanter Redner war, hat mich einiges an seinen Vorträgen sehr tief verletzt. Es war völlig konträr zu der Wahrheit, die ich bereits erkannt hatte. Um ganz ehrlich zu sein: Es dauerte zwei Wochen, bis ich das Gehörte wieder ganz los war. So tief hatte es mich getroffen. Zwei Wochen lang betete ich jeden Tag, damit dieser Sauerteig wieder aus meinen Gedanken verschwand. Dann rief ich meinen Freund an und sagte: „Wieso hast du mir diesen Mann empfohlen? Einiges von ihm war ja gut, aber anderes ganz furchtbar.“ Und er sagte: „Ja, ich weiß. Wenn ich seine Vorträge höre, dann versuche ich, das Schlechte auszublenden und nur das Gute mitzunehmen.“
Ich sagte: „Ich wünschte nur, du hättest mir das vorher gesagt, dann hätte ich nicht 80 Dollar ausgegeben!“ Es kann und wird Auswirkungen für Sie haben.

Lassen Sie uns zum Galaterbrief gehen. Galater, Kapitel 5. Hier schreibt Paulus an seine geistlichen Kinder. Er hatte die Gemeinde gegründet und die Menschen zum Glauben gebracht. Zu diesen Gemeinden, die Paulus gegründet hatte, kam eine Gruppe von Christen aus der Gemeinde in Jerusalem. Dort war Jakobus Pastor. Diese Gruppe wurde Judenmacher genannt. Es waren Christen, aber sie glaubten Folgendes: Jesus ist der Messias, aber um Christ zu werden, muss man sich erst zum Judentum bekehren. Man muss die jüdischen Speisevorschriften beachten, muss beschnitten sein und die jüdischen Gesetze befolgen. Nur über das Judentum gelangt man zum christlichen Glauben. Und so kamen sie in die Gemeinde der Galater und unterwanderten den jungen Glauben der Menschen. In dieser Situation schreibt Paulus an die Gemeinde der Galater, nachdem die Judenmacher sie während seiner Abwesenheit beeinflusst hatten. In Kapitel 5, Vers 7 sagt er:
„Es hat so gut mit euch angefangen! Wer konnte euch nur so beeinflussen, dass ihr der Wahrheit nicht mehr folgen wollt? Gott bestimmt nicht! Er hat euch ja auf diesen Weg des Glaubens geführt! Wie ihr wisst, genügt schon ein wenig Sauerteig, um den ganzen Teig zu durchsäuern.“

Es braucht also nicht viel, nur ein bisschen. Er schreibt: „Ihr seid so gut gelaufen“ und zieht damit einen Vergleich zu den Olympischen Spielen, wo die Läufer nebeneinander auf der Bahn liefen. Die Frage „Wer hat euch aufgehalten?“ bedeutet im Griechischen wörtlich: „Wer hat euch aus der Bahn geworfen?“ Wer sich etwas im Sport auskennt, der weiß, dass es dazu nicht viel braucht. Wenn ein Läufer beim Sprint auf die Bahn eines anderen gerät, dann kann ihn schon die leichte Berührung mit der Ferse oder Ähnlichem sprichwörtlich aus der Bahn werfen. Bei den Olympischen Spielen passiert das immer wieder. Unsere Athleten verbringen Jahre mit der Vorbereitung und versuchen, für ihr Land eine Medaille zu gewinnen. Und dann gerät bei diesem großen Ereignis jemand in ihre Bahn und sie stürzen. Sie fallen zu Boden und all ihre Hoffnung ist zerstört. Genau das beschreibt Paulus hier. Er schreibt: „… dass ihr der Wahrheit nicht mehr gehorcht.“ Wörtlich: „… nicht mehr an der Wahrheit festhaltet.“ Wie jemand, der gestoßen wurde und zu Boden fiel. Alles, was ihm wichtig war, ist jetzt zerstört und auf dem Boden verstreut. Paulus sagt: „Solches Überreden kommt nicht von dem, der euch berufen hat.“ Ein wenig Sauerteig – nur ein bisschen Sauerteig, ein bisschen falsche Lehre kann Sie ganz massiv beeinflussen.

Vor Jahren kam ein Mädchen in unsere Gemeinde. Für mich war sie eine echte Heldin. Sie war alleinerziehend und früher drogenabhängig gewesen. Sie kam in einer anderen Kirche zum Glauben, einer bibeltreuen Gemeinde, und war dann mit ihren Kindern hierhergezogen. Sie kam zu uns nach Cottonwood. Ihre Kinder gingen in den Kindergottesdienst, sie arbeitete hart und alles lief gut. Sie hatte eine gute Zukunft vor sich. Ich möchte in diesem Zusammenhang eben mal allen alleinerziehenden Müttern sagen: Wir finden euch wunderbar und ihr leistet wirklich Großartiges! Ihr erzieht eure Kinder im Glauben, und das ist ein wichtiger Dienst in Gottes Augen! Diese Frau liebte Gott von Herzen und obwohl der Familie ein Vater fehlte, wusste sie, dass Gott ihren Mangel ausfüllen würde. Alles lief so gut. Eines Tages gab sie mir ein Buch vom Pastor ihrer früheren Gemeinde zum Thema Glauben. Ein richtig gutes Buch, in keiner Weise extrem. Es war biblisch fundiert und handelte davon, Gott zu glauben und zu vertrauen. Ich las das Buch und sagte: „Das ist gut.“

Aber dann kam sie mit Leuten in Kontakt, die total gegen den Glauben waren. Für sie war schon das Wort Glauben anstößig. Wie schlimm, denn ohne Glauben kann man nicht errettet werden. Aus Gnade und durch Glauben sind wird errettet, nicht durch gute Taten. Hebräer 11, Vers 6 sagt: „Ohne Glauben ist es unmöglich, Gott zu gefallen.“ Ohne Glauben können Sie Gott nicht gefallen. In Hebräer 11, Vers 33 steht: „Durch Glauben erlangt man die Verheißungen Gottes.“ Mir ist natürlich klar, dass man jede Aussage der Bibel ins Extreme kehren kann. Aber deshalb ist nicht die ganze Bibel falsch. Auf jeden Fall sagten ihr diese Leute: „Du musst dich vor den Gemeindeleuten in Acht nehmen! Und auch vor allen anderen, die von Gott sprechen. Halte dich fern von ihnen.“ Und so gelang es ihnen, einen kleinen Zweifel in ihr Herz zu säen. Dann kam sie nicht mehr in die Kirche und schrieb mir einen Brief. Sie schrieb: „Pastor Bayless, das Buch, das ich Ihnen gab, ist total falsch. Alles darin ist falsch.“ Und sie fügte noch hinzu: „Und was Sie predigen, ist auch falsch.“ Sie ging nicht mehr zur Kirche. Sie heiratete einen Nichtchristen und nahm wieder Drogen. Es ging mit ihr immer weiter bergab. Ihr Leben brach zusammen. Irgendwann hat sie es dann wieder in den Griff bekommen. Aber bedenken Sie, was dieses bisschen Sauerteig bei ihr bewirkt hat. Zuerst hatte sie den Verheißungen Gottes für ihr Leben geglaubt, obwohl ihre Situation nicht leicht war und alles gegen sie sprach. Aber sie wusste, dass sie Gott vertrauen konnte und er ihr in jeder Lage Hoffnung gab. Das hatte sie schließlich von ihrer Drogensucht geheilt und Türen geöffnet, die vorher verschlossen waren. Aber sie hat all das aufgegeben. Sie war so gut gelaufen und dann hat sie jemand aus der Bahn geworfen. Ein wenig Sauerteig reicht aus.

Gehen wir zum 2. Timotheusbrief, Kapitel 2, Vers 14:
„Erinnere sie daran und beschwöre sie vor Gott, dass sie nicht um Worte streiten, was keinen anderen Nutzen bringt als die Zuhörer zu zerstören.“

Das Hören von falscher Lehre kann uns also zerstören. Weiter in Vers 15:
„Bemühe dich darum, dich vor Gott als rechtschaffener und untadeliger Arbeiter zu erweisen, der das Wort der Wahrheit unverfälscht verkündet. Halte dich fern von ungeistlichem Geschwätz, denn das bringt die Menschen immer weiter von Gott weg. Und ihr Wort frisst um sich wie ein Krebs. Unter ihnen sind Hymenäus und Philetus, die von der Wahrheit abgeirrt sind und sagen, die Auferstehung sei schon geschehen, und die dadurch manche vom Glauben abbringen.“

In einigen Übersetzungen steht, sie haben den Glauben der Menschen untergraben. Die Menschen sind also von dem Glauben abgekommen, dass Gott treu ist und sein Versprechen hält. Warum? Wegen dem bisschen falscher Lehre.

Aber was ist der Ausweg? Paulus schreibt: „Erweise dich vor Gott als ein rechtschaffener Arbeiter.“ Es gibt einen Grund, warum er das Wort Arbeiter im Zusammenhang mit dem Studieren der Bibel gebraucht. Sind heute zufällig ein paar Angler hier? Ich bin übrigens auch einer. Wir lieben es doch, Anglerzeitschriften zu lesen, hab ich recht? Geben Sie uns so eine Zeitschrift und eine Stunde ist schnell vorbei. Oder haben wir Golfspieler hier? Lesen Sie Golfzeitschriften? Oder den Sportteil der Zeitung? Vielleicht lesen Sie auch die ganze Zeitung eine Stunde lang oder noch länger. Und dann nehmen Sie Ihre Bibel und sagen nach zwei Minuten: „Wozu den ganzen Aufwand? Zwei Verse reichen doch.“ Warum ist das so? Weil wir uns in einem geistlichen Konflikt befinden, in dem der Feind uns davon abhalten will, das Wort Gottes in unser Herz aufzunehmen. Manchmal ist es richtig harte Arbeit, die Bibel zu lesen und zu studieren. Aber wir müssen fest entschlossen sein, die Wahrheit der Bibel selbst zu kennen, damit wir nicht auf falsche Wege geleitet werden und vom Sauerteig der falschen Lehre zu Fall gebracht werden. Können Sie das bestätigen?

Gut. Dann gibt es noch eine dritte Art von Sauerteig. Insgesamt werde ich über vier Arten sprechen. Das sind die wichtigsten. Lukasevangelium, Kapitel 12. Ich möchte noch kurz über die dritte Art von Sauerteig sprechen, und das ist Heuchelei. Lukas 12, Vers 1:
„Unterdessen waren Tausende zusammen gekommen, so dass sie einander bedrängten. Er wandte sich zuerst an seine Jünger und sagte: Hütet euch vor dem Sauerteig der Pharisäer, das heißt vor der Heuchelei.“

Scheinheiligkeit meint: Vorgeben, etwas oder jemand zu sein, das oder der man nicht ist. Das griechische Wort für Heuchelei kommt von einem Wort, das Bühnenschauspieler bedeutet. Ein Heuchler war ein Schauspieler, der im griechischen Theater der Antike eine Maske trug. Ich glaube, wir verstehen alle, was ein Heuchler ist.
Ein Freund von mir war mal auf dem Weg zu einer Kirche, wo er einen Vortrag halten sollte. Er war noch nie dort gewesen. Er fuhr also mit seiner Familie im Auto dorthin. Damals gab es noch kein Navigationssystem. Also nahm er seinen Straßenatlas zur Hand. Das ist noch schlimmer, als wenn man beim Fahren eine SMS schreibt. Er versuchte gleichzeitig die Karte zu lesen und auf die Straße zu achten. Er schaltete die Innenbeleuchtung an und geriet dann etwas auf die Nebenspur. Der Mann in dem Wagen neben ihm fing an, wie wild zu hupen, machte sein Fenster auf und beschimpfte meinen Freund auf die übelste Weise. Dann bedrohte er ihn und seine Familie, fluchte heftig und fuhr dann mit voller Geschwindigkeit davon. Mein Freund fuhr langsam weiter und sagte nur: „Tut mir leid.“ Als er später bei der Kirche ankam und sein Auto geparkt hatte, kam er zur Eingangstür. Raten Sie mal, wer dort zur Begrüßung der Gäste stand? Ja, wirklich! Der Mann erkannte ihn nicht und sagte: „Bruder! Gott segne Sie! Schön, dass Sie da sind!“ Er umarmte ihn und küsste ihn sogar auf die Wange. Für so ein Verhalten haben wir ein Wort: Heuchelei. Heuchler geben vor, jemand zu sein, der sie nicht sind.

Jesus sagte: „Hütet euch vor dem Sauerteig der Pharisäer, vor der Heuchelei.“ Die Pharisäer gaben vor, Gott zu lieben, aber in Wirklichkeit waren sie gierig nach persönlichem Gewinn und Anerkennung. Lesen Sie einmal Matthäus 23. Ich glaube, Jesus nannte die Pharisäer sieben Mal Heuchler. Das bezog sich auf ihre Gier und ihre religiöse Scheinheiligkeit. Wenn sie beteten und fasteten und den Armen Almosen gaben, dann taten sie es nur, um gesehen und bewundert zu werden. Er sagte: „Ihr seid wie übertünchte Gräber. Ihr seht von außen hübsch aus, aber innen seid ihr voller Heuchelei und Unrecht.“

Betrachten wir nun die enorme Kraft der Heuchelei und wie sehr sie selbst gute Menschen beeinflussen kann. Wir werden gleich hierher zurückkehren, aber jetzt schauen wir uns erst noch mal eine Stelle im Galaterbrief an, Kapitel 2. Wir beginnen mit Vers 11. Paulus schreibt hier:

„Als Petrus nach Antiochia kam, trat ich ihm Auge in Auge entgegen, denn er war schuldig geworden. Denn bevor einige von Jakobus kamen …“

Jakobus war der Leiter der Gemeinde von Jerusalem, woher die Judenmacher kamen.

„… bevor einige Männer von Jakobus kamen, hatte er gemeinsam mit den Heiden gegessen. Als sie aber kamen, zog er sich zurück und sonderte sich ab, weil er die aus dem Judentum fürchtete. Und mit ihnen heuchelten auch die anderen Juden, so dass selbst Barnabas dazu verführt wurde, mit ihnen zu heucheln. Als ich aber sah, dass sie nicht richtig nach der Wahrheit des Evangeliums handelten, sagte ich zu Petrus öffentlich vor allen: Wenn du, der du doch ein Jude bist, heidnisch lebst und nicht jüdisch, warum zwingst du dann die Heiden, jüdisch zu leben?“

Paulus spricht dann weiter von der Errettung. Dass sie aus Gnade und durch Glauben geschieht, nicht durch gesetzliche Werke.

Lassen Sie uns Petrus einmal näher betrachten. Die Gemeinde von Antiochien war eine heidnische Gemeinde und Petrus isst jetzt mit ihnen. Ich kann es nicht genau sagen, aber vielleicht haben sie Schweinekoteletts oder Schweinebraten gegessen. Keine Ahnung. Auf jeden Fall lief es nicht rein nach jüdischen Vorschriften. Und dann ruft jemand: „Die Leute aus Jerusalem kommen!“ Er ließ wahrscheinlich sein Besteck fallen und ging weg vom Tisch, sodass die jüdischen Christen seiner Heuchelei glaubten. Und schon begann der Sauerteig zu wirken. Sie stellen sich alle zu ihm. Sogar Barnabas, der in Jerusalem Seite an Seite mit Paulus die Errettung aus Gnade durch Glauben und nicht durch Werke verkündet hatte. Dieses Vortäuschen war so stark, dass sogar Barnabas dadurch beeinflusst wurde.

Liebe Zuschauer, seien Sie stets echt, ganz gleich ob es um die Arbeit, Ihre Beziehungen oder Ihren Glauben geht.

Ich erinnere mich noch, wie ich vor Jahren zu einem Vortrag von einem Mann ging, der damals sehr beliebt war und zu vielen Menschen im ganzen Land sprach. Er hatte, wie es schien, eine sehr ungewöhnliche Gabe. Er bekam sogenannte Worte der Weisheit, das ist eine der Geistesgaben. Gott gab ihm Wissen über Namen und Lebensumstände von Menschen und dann betete er für sie. Ich glaube, dass Gott so etwas tun kann und auch manchmal tut. Ich ging also zu diesem Vortrag und war total erstaunt. Sie ließen fünf oder sogar sechs Mal die Körbe für die Kollekte rumgehen. Vor einer dieser Kollekten log er völlig unverschämt und sagte: „Gott hat mir gesagt, dass jeder hier, der mindestens $ 20 in diese Kollekte geben wird …“ – das war ungefähr bei Kollekte Nummer 4 – „… in seinem ganzen Leben nie wieder Not haben wird.“ Und dann zitierte er diesen Vers: „Glaubet seinen Propheten, so wird es euch gelingen.“ Ich hätte mich fast über die Leute, die vor mir saßen, übergeben, als er das sagte. Aber irgendwie habe ich es durchgestanden. Es war natürlich alles Betrug und ging nur um seine persönliche Bereicherung. Einige Zeit später kam heraus, dass Leute aus seinem Team auf dem Parkplatz und vor dem Gebäude Leute ausgefragt hatten, um an diese persönlichen Informationen zu kommen. Sie schrieben es auf, gaben die Zettel seiner Frau und die gab ihm die Informationen über einen kleinen Empfänger weiter, den er im Ohr trug. Während seines Vortrags erhielt er also die Informationen von seiner Frau. Und er rief: „Julie, Julie Smith. Befindet sich in diesem Bereich eine Julie Smith?“
„Ja! Das bin ich!“ „Ihr Arzt heißt Dr., Dr. Simms…“ „Ja!“ „Sie hatten einen Autounfall. Und sie wurden dabei an Ihrer rechten Hüfte verletzt …“ „Ja, genau! Genau!“
Dann betete er für sie und die Leute gaben natürlich viel Geld in die Kollekte.

Irgendwann kam raus, dass das Ganze eine riesige Farce war. Was mich schockierte, war die Tatsache, dass das ganze Team in diese Lügen verstrickt war. Wie war es dazu gekommen? Aufgrund des Sauerteigs. Heuchelei ist ein Sauerteig.

Ich bin mir sicher, dass einige von dem Team entsetzt waren, als sie erfuhren, dass hier Lügen im Spiel waren. Aber irgendwie wurden sie von diesem bösen Sog erfasst und mitgerissen. Nachdem alles aufgeflogen war, sagte der Sprecher dieses Dienstes sogar öffentlich: „Wir haben nie behauptet, dass es der Heilige Geist war. Wir haben auch nie gesagt, dass es sich um Worte der Erkenntnis handelt. Wir benutzen moderne Technik, um Prozesse zu vereinfachen und dem Dienst eine klare Struktur zu geben.“ Was für eine Heuchelei und Betrug. Aber es zeigt uns die Kraft, die in dieser Art von Sauerteig steckt.
Ob es also um Ihren Glauben oder Ihre Geschäfte geht, Ihre Freunde oder Ihre Kunden: Seien Sie immer ehrlich und aufrichtig. Vielleicht denken Sie jetzt:
Aber die Leute werden mich nicht mögen.
Sie werden sich wundern. Gott hat Sie ganz einzigartig gemacht, und Sie müssen sich treu bleiben. Und Sie müssen ein Verfechter der Wahrheit sein. Tragen Sie keine Maske.

Gut. Kommen wir jetzt zur vierten Art des Sauerteigs. Und das ist etwas Gutes. Schlagen Sie bitte das Lukasevangelium auf, Kapitel 13, Vers 20:
„Und wieder sagte er: Womit soll ich das Reich Gottes vergleichen? Es ist wie mit einem Sauerteig, den eine Frau nahm und unter einen halben Zentner Mehl mengte, bis er ganz durchsäuert war.“

Das Reich Gottes arbeitet auch wie ein Sauerteig. Wenn wir das Evangelium verkünden, dann breitet es sich von einer zur anderen Person aus. Es verändert Familien und ganze Gesellschaften. Es kann Kulturen und Nationen verändern. Unterschätzen Sie nie die Kraft dieser kleinen Saat des Evangeliums, die Sie in einen Menschen investieren. Sie wird eine großartige Ernte hervorbringen.

Ich kannte eine Frau, die regelmäßig von ihrem Mann aufs Brutalste geschlagen und misshandelt wurde. Und jedes Mal wenn er ihr Blumen schickte, wurde sie starr vor Angst, denn sie wusste, er würde sie wieder schlagen. Die Vorankündigung, dass er sie wieder halb tot schlagen würde, waren Blumen – was für ein böser Mann. Er schlug auch ihre Kinder und gab ihnen oft nichts zu essen. In ihrer schlimmsten Verzweiflung rief sie Gott um Hilfe an und wurde errettet. Gott befreite sie aus ihrer Lage. Ihr Sohn und ihre Töchter kamen auch zum Glauben und die Kraft des Sauerteigs fing an zu wirken. Als ihr Sohn zwölf Jahre alt war, erzählte er im Park einem langhaarigen Drogensüchtigen von Gott, der auf der Suche nach der Wahrheit war. Dieser Mann war ich. Ich erzählte daraufhin all meinen Freunden von Gott und etwa die Hälfte von ihnen vertraute Gott ihr Leben an. Später gründeten wir die Cottonwood-Gemeinde und wie bei einem Dominoeffekt wurden Menschen auf der ganzen Welt von Gott und seiner Liebe angesteckt. Auch diese Menschen erzählen es weiter und so breitet es sich immer mehr aus. Es wirkt wie ein Sauerteig. Es ist wundervoll!

Heute haben Sie das Evangelium gehört. Wie werden Sie damit umgehen?

Ich bin so froh, dass das Reich Gottes wie ein Sauerteig wirkt. Ein kleiner Junge erzählte mir von Gott, ich erzählte es meinen Freunden und meiner Familie. Und dieser Dominoeffekt ist sprichwörtlich um die ganze Welt gegangen. Wenn Sie Ihr Leben Gott anvertrauen, dann wird er auch Ihre Familie und Ihre Freunde auf wunderbare Weise beeinflussen. Man kann nie wissen, wie weit sich der Sauerteig des Reiches Gottes ausbreitet. Ich möchte diejenigen unter Ihnen ermutigen, die in einem Dienst stehen, und die gerade völlig entmutigt sind. Hören Sie nicht auf, das Wort Gottes zu verbreiten. Sie wissen nie, was daraus entstehen kann. Vor vielen, vielen Jahren erzählte mir ein Freund eine Geschichte. Jetzt ist er schon lange im Himmel. Es geschah in den 30er-Jahren. Er war damals in einem kleinen Bergdorf in Nepal und fand eine kleine Gemeinde, die jemand dort gegründet hatte. Ein Missionar war in das Dorf gekommen und hatte die Bibel in die dortige Sprache übersetzt. Man schlug ihn und jagte ihn aus dem Dorf. Dabei ließ er ein kleines Neues Testament fallen. In dem Dorf hatte man noch nie zuvor etwas von der Bibel gehört. Ein kleiner Ladenbesitzer fand das Neue Testament und riss die Seiten davon aus. Als seine Kunden kamen, um ihre tägliche Ration Reis zu kaufen, wickelte er ihn in die Seiten der Bibel ein. Die Leute fingen an, die Seiten zu lesen und fanden heraus, dass die anderen auch Seiten von diesem Buch hatten. Sie trafen sich und lasen die Bibel. Und durch diese Seiten kamen sie schließlich zum Glauben und gründeten eine Gemeinde. Mein Freund berichtete, dass sie die Seiten wie mit Samthandschuhen anfassten, als wären sie das Kostbarste auf der Welt. Und so kam ein ganzes Dorf zum Glauben an Gott, nur weil ein kleines Neues Testament dort fallen gelassen wurde. Sozusagen versehentlich. Durch einen Mann, der aus dem Dorf vertrieben wurde, verbreitete sich das Reich Gottes in der Gegend. Sie wissen gar nicht, was alles passieren kann, wenn Sie die Botschaft der Bibel einem einzigen Menschen weitersagen – wenn Sie es einem Nachbarn, Freund oder einem Mitschüler sagen. Sie könnten einem Verwandten einen Brief schreiben und darin von Gottes Wirken in Ihrem Leben berichten. Wir haben wirklich keine Ahnung, wie weit sich durch so etwas das Reich Gottes ausbreiten kann, aber wir müssen unseren Mund öffnen. Wie können Menschen an Gott glauben, wenn sie nichts über ihn gehört haben, und wie können sie hören, wenn keiner diese Botschaft weitersagt? Wir müssen das Wort Gottes verkünden und weitersagen und Menschen von unserem wunderbaren Gott erzählen. Geben Sie es doch heute an jemanden weiter. Wir freuen uns darauf, wenn Sie nächstes Mal wieder dabei sind. Gott segne Sie.

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