Schlagwort: Gesundheit

nur ein Trostplaster

(Micha 4:3-4) . . .Und sie werden ihre Schwerter zu Pflugscharen schmieden müssen und ihre Speere zu Winzermessern. Nicht werden sie [das] Schwert erheben, Nation gegen Nation, auch werden sie den Krieg nicht mehr lernen. 4 Und sie werden tatsächlich sitzen, jeder unter seinem Weinstock und unter seinem Feigenbaum, und da wird niemand sein, der [sie] aufschreckt; denn der Mund Jehovas der Heerscharen selbst hat [es] geredet.

Erholung PUR in Gottes neuer Welt, scheint heute schon den meisten Menschen zu fehlen. Die kleinen Oasen sind da nur ein Trostplaster.

auf wissenschaft.de gefunden:

Grün macht vergnügt

Fünf Minuten Bewegung in der Natur hellt die Stimmung auf und hebt den Selbstwert

Eine gute Nachricht für gestresste Menschen mit wenig Zeit: Bereits fünf Minuten körperliche Aktivität im Grünen verbessert Stimmung und Selbstwertgefühl deutlich. Nach der Studienzusammenfassung englischer Forscher ist eine Steigerung des Selbstwerts durch Naturerfahrung besonders hoch bei jüngeren Leuten und psychisch angegriffenen Menschen. Erhöht wird der positive Effekt von Aktivitäten im Grünen, zu denen etwa Spaziergänge im Park und Gartenarbeit gehören, noch durch eine Umgebung mit Wasser. Die Resultate zeigen die große Bedeutung von Parks und Bäumen in Städten und in der Umgebung von Unternehmen. Begrünte Erholungszonen müssen deshalb auch von Stadtplanern und Politikern berücksichtigt werden.

Joe Barton und Jules Pretty von der University of Essex in Colchester analysierten zehn bestehende Studien mit insgesamt 1.252 Personen unterschiedlichen Alters, Geschlechts und psychischen Zustands. Diese Studien haben mit den gleichen Methoden die Wirkung eines aktiven Aufenthaltes in der Natur auf die Stimmung und den Selbstwert gemessen. Die untersuchten Naturaufenthalte reichen von Wandern und Fahrradfahren über Fischen und Bootsfahren bis hin zu Reiten und Gartenarbeit. Hochgefühl und Selbstwert gelten unter Psychologen als wichtige Indikatoren für die psychische Gesundheit – geringe Selbstachtung und ein andauerndes Stimmungstief sind häufig anzutreffende Symptome bei Depressionen.

Die Wissenschaftler zeichneten aus dem Datenbestand Kurven auf, die die Dauer des Naturerlebnisses und seine Wirkung in Beziehung setzt. Daraus ermittelten sie die Veränderung von Selbstachtung und Stimmung abhängig vom zeitlichen Umfang der „grünen“ Aktivitäten. Dabei zeigte sich, dass zu Beginn einer Freiluftaktion eine sofortige positive Wirkung auf die Psyche einsetzt. Die Stimmung hellt sich über rund fünf Minuten immer stärker auf, auch der Selbstwert nimmt deutlich zu. Längere Aufenthalte im Grünen ergaben zwar weitere Vorteile, doch die Wirkung war nicht mehr so intensiv. In der Anfangsphase scheint nach Meinung der Biowissenschaftler die Psyche besonders sensibel auf die Bewegung in einer grünen Umwelt zu reagieren. Zudem ist die Wirkung auf die Selbstachtung am stärksten bei jungen Leuten und bei psychisch labilen Menschen. Besonders vorteilhaft wirkt sich das Grün der Natur aus, wenn auch Gewässer vorhanden sind wie Flüsse, Seen oder das Meer.

„Gehetzte Menschen in einer stressigen Umgebung sollten regelmäßig an die frische Luft gehen“, rät Pretty. Die Selbstmedikamentierung durch den Aufenthalt im Grünen bringe Vorteile für alle Bevölkerungsgruppen und die Gesellschaft und habe Auswirkungen auf die Kosten des Gesundheitswesens.

Jules Pretty (University of Essex, Colchester) et al.: Environmental Science and Technology, doi: 10.1021/es903183r

ddp/wissenschaft.de – Thomas Neuenschwander

Wunderbar gemacht…

da denkt man fast, die Ärzte wüßten alles über den Menschen… und nun wieder eine „Neuentdeckung“ was unser Blut betrifft:

Blutplättchen vermehren sich selbst

Forscher entdecken unerwartete Reproduktionsfähigkeit bei Thrombozyten

Die für die Blutgerinnung zuständigen Blutplättchen haben eine bislang unbekannte, überraschende Fähigkeit: Sie können sich vermehren – und das, obwohl sie weder einen Zellkern noch die im Allgemeinen darin enthaltene Erbsubstanz besitzen. Das hat jetzt ein Team aus deutschen, US-amerikanischen und kanadischen Forschern bei der Untersuchung von Blutproben entdeckt. Normalerweise entstehen die auch Thrombozyten genannten Zellen im Knochenmark, wo sie sich von gigantischen Vorläuferzellen abschnüren und dann in den Blutkreislauf eintreten. Sollte sich nun herausstellen, dass sich die Blutplättchen nicht nur im Labor, sondern auch im Körper vermehren, würden sich ganz neue Ansätze für die Bekämpfung von Gerinnungsstörungen aller Art ergeben.

Blutplättchen sind die kleinsten Blutzellen. Sie haben eine Lebenserwartung von neun bis elf Tagen und erfüllen in dieser Zeit vor allem eine Aufgabe: das Verschließen von Wunden. Dazu heften sie sich entweder an die Ränder eines verletzten Bereichs oder lagern sich zusammen, um so sozusagen das Leck zu stopfen. Aufgrund dieser Funktion gelten die Blutplättchen auch als Schlüsselfaktoren bei verschiedenen Blutgerinnungsstörungen: Sind die Thrombozyten zu wenig aktiv oder gibt es zu wenige, können Blutungen auftreten. Nehmen sie hingegen überhand, kann es zu unerwünschten Verklumpungen und damit beispielsweise zu Schlaganfällen kommen.

Da die Plättchen keinen Zellkern und – abgesehen von der Erbsubstanz in ihren Zellkraftwerken, den Mitochondrien – keine DNA besitzen, wurde ihnen bislang die Fähigkeit zur Vermehrung abgesprochen. Als Schwertz und seine Kollegen nun jedoch isolierte Blutplättchen im Labor beobachteten, erlebten sie eine Überraschung: Bereits nach sechs Stunden in der Kulturflasche bildeten etwa fünf Prozent der Plättchen lange, fadenartige Auswüchse, an denen wie Perlen an einer Schnur neue Zellen heranwuchsen. Diese neuen Plättchen unterschieden sich weder in ihrer Größe noch in ihren biochemischen Eigenschaften von den Eltern-Zellen, zeigten weitere Tests. Auch ihre Funktionsfähigkeit schien völlig identisch zu sein. Zudem bildeten sich die neuen Plättchen nicht nur unter den ursprünglichen Laborbedingungen, sondern auch in einer Vollblutkonserve und sogar in bereits länger gelagerten Thrombozytenproben, die für eine Transfusion vorgesehen waren.

Zwar haben die Forscher bisher noch nicht nachweisen können, dass die Plättchen-Vermehrung auch im Blutkreislauf selbst stattfindet. Sie halten das jedoch für sehr wahrscheinlich, da das gleiche Phänomen unter sehr unterschiedlichen Bedingungen auftrat. Zudem würde es erklären, wie die sehr begrenzte Anzahl an blutbildenden Stammzellen im Knochenmark es schafft, die große Thrombozytenpopulation im Blut aufrechtzuerhalten.

Hansjörg Schwertz (University of Utah, Salt Lake City) et al.: Blood, doi: 10.1182/blood-2009-08-239558

ddp/wissenschaft.de – Ilka Lehnen-Beyel

Ursache für tödliche Transfusionen

Wieder etwas neues entdeckt.
Ob das Blutverbot der Bibel doch sinnvoll war??

Folgende Meldung kam heute auf n-tv

Neuer Blutbestandteil entdeckt
Blutkonserven sind oft knapp – um den Engpass zu beheben, wollen Mediziner die Altersgrenze für Blutspender abschaffen.

Deutsche Forscher haben nach eigenen Angaben die Ursache für die häufigste tödliche Komplikation bei Bluttransfusionen gefunden. Mediziner der Universität Greifswald und des DRK-Blutspendedienstes in Hagen (Nordrhein-Westfalen) haben ein neues Blutgruppenprotein auf weißen Blutkörperchen entdeckt. An dieses Protein im Körper des Patienten können sich nach einer Transfusionen Antikörper aus dem Blut des Spenders binden, wie der Greifswalder Professor für Transfusionsmedizin Andreas Greinacher sagte.

Die weißen Blutkörperchen des Patienten können dadurch verklumpen und verstopfen die feinen Blutgefäße der Lunge. Dabei werde die Lunge bis hin zu einem Lungenödem geschädigt, sagte Greinacher. Die Entdeckung werde wesentlich dazu beitragen, der schwerwiegenden Lungenschädigung durch diese sogenannten TRALI-Reaktion (Transfusions-assoziierte akute Lungeninsuffizienz) vorzubeugen.

Blutspender werden ausgeschlossen

Mit einfachen Bluttests können potenzielle Spender, die diesen Antikörper tragen, künftig von Blutspenden ausgeschlossen werden. Nach Schätzungen des Transfusionsmediziners kommt es bisher bei ein bis zwei von 10.000 Bluttransfusionen zu einer TRALI-Reaktion. Rund fünf Prozent der Bevölkerung können nach Schwangerschaft – oder wenn sie selbst Bluttransfusionen erhalten haben – diese Antikörper bilden und sind dann laut Greinacher unbemerkt Träger dieses Antikörpers.

„Für den Blutspender selbst, der diese Antikörper gebildet hat, sind diese völlig ungefährlich, er ist gesund. Die Antikörper sind nur gefährlich, wenn sie mit dem Blut auf einen anderen Menschen übertragen werden“, sagte Greinacher. Die Antikörper selbst sind seit Jahrzehnten bekannt, bisher wussten die Mediziner jedoch nicht, wogegen sie gerichtet sind und konnten deshalb Blutspender nicht vorbeugend auf diese gefährlichen Antikörper hin untersuchen. Die Ergebnisse sind im Fachjournal „Nature Medicine“ veröffentlicht.

Bluttransfusionsreaktion in Zukunft vermeidbar

Die Greifswalder und Hagener Wissenschaftler haben innerhalb des dreijährigen Forschungsprojektes große Mengen weißer Blutkörperchen aufbereitet und anschließend mit den gefährlichen Antikörpern (HNA- 3a) molekularbiologisch nach möglichen Zielstrukturen gesucht. Aus einer winzigen Menge des Proteins haben die Forscher dann dessen Bausteine identifiziert und mit Hilfe der Daten des Humangenomprojekts von der Reihenfolge der Bausteine auf das entsprechende Gen geschlossen. Künftig sei es möglich, diese Antikörper bei Blutspendern durch einfache automatisierte Tests nachzuweisen, um die tödliche Bluttransfusionsreaktion zu vermeiden.

„Schlechter Umgang verderbt gute Sitten“

Wie wirkt sich unser Umgang auf uns aus? Ist es wichtig unsere Freunde auszuwählen anstatt jeden in unsere Freundesliste aufzunehmen?
Auch wenn wir es nicht ernst nehmen wollten, so wirkt sich doch unser Umgang auf uns aus. Folgende Meldung unterstreicht dies wieder einmal:

Frauen anfälliger als Männer
Einsamkeit ist ansteckend

Einsamkeit kann einer US-Studie zufolge ansteckend sein. Nur ein einziger Mensch in einer Gruppe muss sich einsam und verlassen fühlen, und schon droht dieses Gefühl auf die übrigen Gruppenmitglieder überzugreifen. Und Frauen lassen sich rascher „infizieren“ als Männer – so zumindest lautet das Ergebnis einer US-amerikanischen Untersuchung.

Einsame Menschen landeten automatisch nach und nach am Rand sozialer Gruppen, heißt es in der Studie im Auftrag des Nationalen Instituts für Altersforschung. Bis sie jedoch völlig vereinsamten, steckten sie auch die wenigen Freunde mit dem Gefühl an, ausgeschlossen zu sein – diese verlören dann ihrerseits nach und nach ihre Freundschaften. Das Gefühl der Einsamkeit wiederum beschleunigt den Prozess der Vereinsamung: Je einsamer sich Menschen fühlten, desto misstrauischer reagierten sie auf ihre Umwelt und desto schwerer falle es ihnen, neue Freundschaften zu schließen.
„Strickpulli mit verlorenen Maschen“

„Dieser Prozess führt dazu, dass der soziale Zusammenhalt an den Rändern ausfranst wie ein Strickpulli mit verlorenen Maschen“, warnt der Hauptautor der Studie, Psychologe John Cacioppo von der Universität von Chicago. Für ihre Untersuchung wertete er mit Kollegen an den Universitäten von Kalifornien, San Diego und Harvard die Sozialkontakte von mehr als 5100 Menschen über einen Zeitraum von zehn Jahren aus. Sie stellten unter anderem fest, dass nicht nur Menschen, die sich einsam fühlten, nach und nach ihre Kontakte verloren, sondern auch deren Nachbarn.

Besonders leicht ließen sich – der Studie zufolge – Frauen von dem negativen Gefühl beeinflussen. Darin sehen die Forscher die These bestätigt, dass Frauen stärker auf emotionale Unterstützung durch ihre Mitmenschen bauen als Männer. Um die Gefahr zu stoppen, dass das „soziale Netzwerk“ an den Rändern immer weiter ausfranst, schlägt Psychologe Cacioppo der Gesellschaft vor, bewusst „Barrieren gegen Einsamkeit“ aufzubauen. Die Untersuchung erscheint in der Dezember-Ausgabe des „Journal of Personality and Social Psychology“.

AFP

Der Schein trügt also – unsere Einstellung kann uns in die Isolation führen, wenn wir uns mit den falschen Menschen anfreunden – Menschen die immer alles negativ betrachten und sich selbst als „Super toll“ betrachten, können eine echte Gefahr für uns persönlich darstellen.

Angst?

Heute mal wieder bei n-tv rumgelesen, und folgende Artikel lesenswert gefunden:

Keine Panik vor der Panik
Verhaltenstherapie hilft

Die Herzfrequenz schnellt von einer Sekunde auf die andere auf 150 Schläge pro Minute hoch, Schweiß tritt auf die Stirn, das Gefühl zu sterben oder die Kontrolle zu verlieren, übermannt den Betroffenen. Bundesweit leiden etwa 2,5 Millionen Menschen unter einer solchen Panikstörung, wie der Psychologe Alfons Hamm von der Universität Greifswald sagte.

„Die Panikstörung ist von der Angst vor der Angst gekennzeichnet“, erklärte er. Patienten versuchten, die angstauslösenden Situationen zu vermeiden: Sie steigen nicht mehr ins Flugzeug, fahren nicht mehr Bus, gehen nicht mehr aus dem Haus – mit enormen Folgen: Sie riskieren den Verlust von Kontakten oder ihres Arbeitsplatzes, leiden an Depressionen.

Erste Wahl bei Panik

Laut einer vom Bundesforschungsministerium mit 3,5 Millionen Euro geförderten bundesweiten Studie kann den Patienten am besten mit einer Verhaltenstherapie geholfen werden. Dabei wird der Betroffene mit den angstauslösenden Situationen konfrontiert und überwindet dadurch Schritt für Schritt die Ängste. „Eine Verhaltenstherapie ist das Mittel der Wahl“, sagte Hamm. Rund 99 Prozent der Patienten, die im Rahmen der Untersuchung von sieben Forschungseinrichtungen in Dresden, Berlin, Aachen, Würzburg, Bremen, Münster und Greifswald an der Therapie bis zum Ende teilnahmen, konnten laut Hamm von ihren Ängsten befreit werden.

Etwa zehn Prozent der 364 Probanden brachen die Behandlung ab. Der Psychologe bezeichnete die Abbrecherquote als vergleichsweise gering. Die einjährige Studie wurde gerade beendet, noch ist damit unklar, ob Patienten rückfällig werden.

Sich der Angst stellen

In der sechswöchigen Therapie setzten sich die Betroffenen zunächst mit den typischen Körpersymptomen wie Schweißausbruch und erhöhte Herzfrequenz auseinander. In einem zweiten Schritt wurden sie mit den heiklen Situationen wie dem Besuch eines Kaufhauses oder einer Busfahrt konfrontiert, wobei sie das für Panikgestörte typische Verhalten vermeiden sollten: Statt aus dem Kaufhaus zu flüchten, stellen sie sich ihren Ängsten, solange bis sie von allein wieder nachlässt.

    Eine medikamentöse Behandlung ist für diese Patientengruppe langfristig kontraproduktiv, da dadurch die Funktion von Angstvermeidung aufrechterhalten wird

„, sagte Hamm. Bestimmte Antidepressiva könnten dazu führen, dass die Krankheit chronisch werde. Zudem könnten diese Mittel süchtig machen. Nach Angaben Hamms entwickeln 28 Prozent der mit Antidepressiva behandelten Patienten mit einer Panikstörung eine Medikamentenabhängigkeit.

Effizient und preiswert

Nach Ansicht der Forscher bietet die über zwölf Sitzungen laufende Verhaltenstherapie einen weiteren Vorteil: Sie sei wesentlich billiger als eine Behandlung mit Medikamenten oder eine tiefenpsychologisch begründete Langzeittherapie. Für eine zweijährige medikamentöse Behandlung inklusive Arzt- und Heilpraktikerbesuchen müssten rund 5000 Euro veranschlagt werden. Die Verhaltenstherapie koste dagegen knapp 800 Euro.

Viele Menschen leiden jahrelang an einer Panikstörung, gehen aber aus Scheu nicht zum Arzt. Zudem gebe es vor allem im Osten Deutschlands einen Mangel an ausgebildeten Psychotherapeuten, beklagte Hamm. Während sich in Mecklenburg-Vorpommern durchschnittlich 6,3 Psychotherapeuten um 100.000 Einwohner kümmerten, seien es in Hamburg 47. Die Experten streben an, die Therapie zu verfeinern und vor allem früher mit einer Behandlung zu beginnen. Derzeit vergehen etwa sieben Jahre von der ersten Panikattacke bis zur Therapie. „Viel zu lange“, sagte Hamm. „Durch eine Frühintervention könnte den Betroffenen viel Leid erspart werden und den Krankenkassen viel Geld.“

Martina Rathke, dpa

Dazu dann folgendes:

Nebenwirkungen und sonst nichts
Antidepressivum wirkt nicht

Ein seit über 20 Jahren zugelassenes Medikament gegen Depressionen ist nach umfassenden wissenschaftlichen Studien praktisch wirkungslos. Ein positiver Nutzen des Wirkstoffs Reboxetin im Medikament Edronax sei nicht nachzuweisen, teilte das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) in Köln in einer abschließenden Bewertung mit.

Der Hersteller des Präparats, das Pharmaunternehmen Pfizer, habe erst nach mehrfachen Anfragen zuvor „unter Verschluss gehaltene Daten“ eingereicht. „Im Interesse der Patienten brauchen wir dringend eine gesetzliche Verpflichtung für alle Pharmaunternehmen, alle klinischen Studien offenzulegen“, sagte Institutsexpertin Beate Wieselehr.

Das Kölner IQWiG stellte fest, dass Reboxetin im Vergleich zum Scheinmedikament Placebo in Kurzzeittherapien (sechs bis acht Wochen) keinen signifikanten Unterschied erkennen ließ – also keinen Profit für den Patienten. Stattdessen seien Nebenwirkungen beobachtet worden, die in einigen Fällen zum Abbruch der Therapie führten, erklärte das Institut. Bei zwei anderen Wirkstoffen kam das Institut zu positiven Ergebnissen: Bupropion XL (von GlaxoSmithKline) und Mirtazipin (Essex Pharma) „können die Beschwerden lindern“, heißt es im Bericht.
Mehrere Quellen zu Rate gezogen

Für seine Bewertung zu Reboxetin hatte das IQWiG nach eigener Aussage auch etwa auf Datenbanken oder öffentlich zugängliche Zulassungsunterlagen zurückgreifen müssen. Ein Pfizer-Sprecher sagte zu der Kritik auf Anfrage, das Unternehmen habe keine Studiendaten zum Nachteil von Ärzten und Patienten zurückgehalten. „Wir haben auf Anfrage weitere Studiendaten eingereicht, daran ist nicht zu rütteln.“

Edronax sei ein älteres Mittel, das nicht mehr häufig eingesetzt werde. „Es handelt sich um ein 1997 zugelassenes Präparat, dessen positives Nutzen-Risiko-Verhältnis mit der Zulassung bestätigt wurde“, betonte der Pfizer-Sprecher. Eine detaillierte Stellungnahme werde der Hersteller aber erst nach einer gründlichen Prüfung des IQWiG-Berichts abgeben.
Gesetzliche Verpflichtung vonnöten

Dagegen sagte Wieselehr, stellvertretende Ressortleiterin in der Arzneimittelbewertung, seit der Zulassung von Edronax 1997 habe es neue Studien und Erkenntnisse gegeben, die alle der Öffentlichkeit zugängig gemacht werden müssten. In Europa stehe es Pharmafirmen frei, welche Daten zugelassenen Medikamenten sie veröffentlichen oder nicht. „Eine Selbstverpflichtung der Pharmaindustrie reicht nicht, wir brauchen eine verbindliche gesetzliche Verpflichtung.“

Das IQWiG untersucht im Auftrag des Bundesgesundheitsministeriums oder des Gemeinsamen Bundesausschusses – von Ärzten, Kliniken und Krankenkassen – den Nutzen medizinischer Leistungen. Der Bericht kann letztlich dazu führen, dass ein Medikament aus dem Leistungskatalog der Kassen gestrichen wird. 2008 hatte eine britische Studie ergeben, dass viele Antidepressiva bei den meisten Patienten kaum eine Wirkung haben.

dpa

nun ja, wahrscheinlich helfen Antidepressiver in erster Linie dem Arzt: er bekommt Geld, fühlt sich gebraucht und hat das Gefühl zu helfen. Der Patient hat nur eins: er ist abhängig dass sein Arzt ihm weiter die Mittel verschreibt. Aber wie im ersten Artikel beschrieben: ohne Medikamente sein Lebensmuster ändern, scheint erfolgreicher.

Was ist wichtiger als Familie

… und dass diese auch in schweren Zeiten zusammenhält?
Interessanter Artikel bei wissenschaft.de

Heilende Hände

Berührungen von Verwandten lindern Leiden von Krebspatienten

Mit einfachen Berührungen und Massagetechniken können Familienmitglieder oder Freunde das körperliche und emotionale Befinden von Krebspatienten verbessern. Zu diesem Schluss ist ein internationales Wissenschaftlerteam um William Collinge gekommen. Bekannt war bereits, dass professionelle Massagen als begleitende Maßnahmen im Rahmen einer Krebstherapie sinnvoll sein können. Der neuen Studie lag nun die Frage zugrunde, ob auch Verwandte oder Freunde anstelle von kostspieligen professionellen Masseuren das Leiden von Krebskranken lindern können. Das Ergebnis: Sie können, wobei der psychische Effekt einen entscheidenden Anteil am Erfolg hat, berichten die Forscher.

Krebspatienten leiden unter einer Vielzahl körperlicher und emotionaler Beeinträchtigungen wie Schmerzen, Müdigkeit, Übelkeit, Depressionen und Angstzuständen. Wie vorherige Studien bereits gezeigt hatten, können professionell durchgeführte Massagen das körperliche Leiden lindern, doch nicht jeder kann sie sich leisten. In Zukunft könnten deutlich mehr Menschen von den wohltuenden Handgriffen profitieren, legt nun die neue Studie nahe, die vom National Cancer Institute, einem US-amerikanischen Krebsforschungszentrum, gesponsert wurde. Denn offensichtlich kommt es weniger auf die professionelle Ausführung der Massage an, als vielmehr generell auf körperliche Nähe und die dadurch vermittelte Fürsorge.

Für ihre Studie teilten Collinge und seine Kollegen die 97 teilnehmenden Krebspatienten und ihre Verwandten oder Freunde in zwei Gruppen auf. In der ersten Gruppe zeigten die Wissenschaftler den Freunden und Verwandten einfache Massagegriffe. In den folgenden vier Wochen sollten sie diese dreimal pro Woche oder häufiger mindestens 20 Minuten lang anwenden. Da die Forscher vermuteten, dass der psychologische Effekt der Berührungen eine entscheidende Rolle spielt, trugen sie den Angehörigen und Freunden in der Kontrollgruppe auf, den Krebspatienten ebenso lange und häufig vorzulesen.

Das Ergebnis bestätigte die Theorie der Wissenschaftler: Die Krebspatienten beider Gruppen stellten eine Besserung sowohl körperlicher als auch psychischer Leiden fest. Fürsorge und die gemeinsam verbrachte Zeit sind also schon an und für sich geeignet, die Leiden zu lindern. Die körperliche Nähe, die durch die Massage entsteht, steigert diesen Effekt jedoch noch erheblich: Stress und Angstzustände nahmen in dieser Gruppe durchschnittlich um 44 Prozent ab, Schmerzen wurden um 34 Prozent verringert und Müdigkeit und Erschöpfung um 32 Prozent. Auch Depressionen und Übelkeit gingen um 31 beziehungsweise 29 Prozent zurück.
„Das hat nicht nur für das Wohlbefinden des Patienten Konsequenzen, sondern auch für das seiner Betreuer“, erklärt Collinge. Denn diese fühlen sich oft hilflos und erkranken nicht selten ebenfalls an Depressionen oder anderen psychischen Leiden. Mit Hilfe der Massage könnten sie den Menschen, die sie lieben, nun endlich auch aktiv helfen.

William Collinge (National Cancer Institute, Bethesda) auf der 6. Internationalen Konferenz der Society for Integrative Oncology

ddp/wissenschaft.de – Mascha Schacht

Gut das es in biblischer Zeit kein Altersheim … gab.

Schwule Mode-Macher Schuld an Mager-Models

Berliner Kurier von heute

Schwule Mode-Macher Schuld an Mager-Models

Nach Ansicht der Modedesignerin Anja Gockel (41, kleidet u.a. Königin Silvia von Schweden und Hollywood-Star Gwyneth Paltrow ein) ist die Homosexualität zahlreicher Modeschöpfer für die Magersucht bei etlichen Models verantwortlich. „Das Idealbild eines homosexuellen Mannes ist eine knabenhafte Figur“, sagte Gockel zur „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Das Idealbild einer lesbischen Frau sei meistens eine mannweibliche Figur, so Gockel weiter. Genau dieses „Idealbild“ würden die Designer dann auf ihre Models projizieren. Deshalb dürfen die auch nicht zu viel Busen und nur wenig Hüfte haben. „Alles Volumige ist für sie unerotisch, nicht akzeptabel“, sagte sie.

Gockel betonte, dass sie nichts gegen homosexuelle Modedesigner wie Dolce & Gabbana, Karl Lagerfeld oder Jil Sander habe. Dass deren „Idealbild“ jedoch einen so großen Stellenwert in der Gesellschaft habe, sei schade.

Der Gedanke kommt mir bekannt vor 😉

Freispruch für die Pfunde
Sind wir ein Volk von Übergewichtigen? Alles Quatsch, sagt jetzt ein Wissenschaftler

Bremen – Immer auf die Dicken. Sie sind zu oft und zu lange krank, sie leisten zu wenig, sie haben sich nicht im Griff. „Damit muss endlich Schluss sein. Die Hysterie ums Übergewicht ist großer Unsinn“, schreibt der Soziologe Friedrich Schorb (32) von der Uni Bremen in seinem Buch ,,Dick, doof und arm?“ (Droemer-Verlag). Er nimmt Menschen mit ganz normalen Bäuchen in Schutz, räumt mit den Lügen auf.

Der Body-Maß-Index zeigt, ob wir zu dick sind …

Stimmt nicht. Schorb: „Denn der BMI sagt nichts aus über den individuellen Körperbau, also wie viel Muskelmasse oder Fettmasse jemand mit sich herumträgt.“ Wenn man sich nach dem BMI-Index richtet, sind sogar Leistungssportler wie die Klitschko-Brüder oder Schauspieler wie Brad Pitt zu dick.

Unsere Kinder werden immer dicker …

Stimmt nicht. Laut großer Studie zur Kinder- und Jugendgesundheit des Robert-Koch-Instituts hatten 2006 15 Prozent der Kinder Übergewicht und 6 Prozent Fettsucht – nur 3 Prozent mehr als vor 20 Jahren. Kein dramatischer Anstieg. Bei den Schuleingangsuntersuchungen in NRW ist die Zahl der übergewichtigen Kinder seit Ende der 1990er Jahre rückläufig, in Berlin stagniert die Zahl.

Wir werden dicker, weil wir schlechter essen …

Schorb: ,,Der Konsum von Obst und Gemüse hat deutlich zugenommen, der Verzehr von Butter, Fetten und Ölen ist dagegen zurückgegangen.“

Fette in Lebensmitteln machen uns krank …

Stimmt nicht. In der Fettleitlinie der ,,Deutschen Gesellschaft für Ernährung“ können die Wissenschaftler keinen Zusammenhang zwischen Fettkonsum und Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schlaganfall und Bluthochdruck nachweisen.

Dicke sind öfter krank und sterben früher …

Stimmt nicht. Statistisch sind Dicke als Arbeitnehmer nicht öfter krank. Laut wissenschaftlichen Studien verlängert leichtes Übergewicht (BMI 25 bis 30) sogar das Leben, meldet das ,,Deutsche Ärzteblatt“.

Dicke sind zu doof, um sich gesund zu ernähren …

Schorb: ,,Stimmt nicht. Das Dicksein ein „Unterschichtenproblem“ ist, wird erst seit kurzem behauptet. Früher war Übergewicht eine Volkskrankheit.“ Laut Nationaler Verzehrstudie gibt es eher viel höheren Zusammenhang zwischen Männern und Frauen (sie leben gesünder) als hoher und niedrigerer Bildung.

Dicke kosten uns pro Jahr 70 Milliarden Euro …

Die Zahl wurde zwar seit den Zeiten von Renate Künast immer wieder von Ministern behauptet. Sie basiert aber auf einer Studie von 1993, die pauschal alle Krankheiten, die irgendwie mit Fehlernährung zu tun haben, auflistet. Wie hoch der Anteil der falschen Ernährung am Ausbruch irgendeiner Erkrankung ist, ist nicht berechnet. Wahrscheinlich sind die Mehrkosten durch Übergewicht bei 500 Millionen Euro.
Berliner Kurier, 08.11.2009