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«Das Gedächtnis ist kein Videorecorder»

Für all diejenigen, die Zweifel haben, warum man nicht Dinge weitererzählen sollte, die man nicht selbst lebt hat, und warum man Lügner nicht immer als Lügner erkennt – dem sei der folgende Link ein guter Tip:
Das Vergessen – Einige Forschungsergebnisse zum Erinnern und zum „False-Memory-Syndrome“

Besonders interessant auch die Studien einer Frau – einer Gedächtnisforscherin – Elizabeth Loftus.
In einem Artikel der nzz heißt es auszugsweise:

«Das Gedächtnis ist kein Videorecorder», heisst die Botschaft, die Loftus seit fast drei Jahrzehnten verbreitet. …

Das Gedächtnis ist das Inhaltsverzeichnis unseres Lebens. Wem können wir noch vertrauen, wenn der erste Betrüger schon in unserem Kopf sitzt? Dass wir die Wahrheit ebenso aus Phantasien wie aus Fakten zusammenbauen, würden wir in Abrede stellen; dass wir uns an Dinge erinnern, die nie geschehen sind, geht gegen den gesunden Menschenverstand. Doch es gibt keine Zweifel: Das Gedächtnis hat grosses Talent im Erfinden und Fabulieren, deshalb warnt Loftus davor, ihm bedingungslos zu vertrauen – vor allem, wenn das Schicksal anderer Menschen davon abhängt.
….
Dabei geht es meistens um zwei Behauptungen:
1. Ein Therapeut kann eine traumatische Erinnerung eines Ereignisses, das nie stattgefunden hat, in eine Klientin einpflanzen.
2. Es ist möglich, dass die Erinnerung an einen Missbrauch komplett verdrängt wird und Jahre später in einer Therapie auftaucht.

Loftus versucht, die erste zu belegen und bestreitet die zweite, ihre Gegner machen das Gegenteil.

Das entscheidende Experiment – ein Therapeut, der bewusst versucht, einer Klientin die Erinnerung an einen Missbrauch zu implantieren – kann aus ethischen Gründen nicht durchgeführt werden, doch Loftus hat in einem berühmt gewordenen Versuch gezeigt, dass Erinnerungen an erfundene Erlebnisse tatsächlich ins Gedächtnis geschmuggelt werden können.

Unter dem Vorwand, eine Studie über Kindheitserinnerungen zu machen, legte sie erwachsenen Versuchspersonen Stichwörter von vier Ereignissen aus ihrer Kindheit vor mit dem Auftrag, sich an möglichst viele Details zu erinnern und diese aufzuschreiben. Drei davon hatten wirklich stattgefunden, eines war erfunden: dass sie als Fünfjährige in einem Einkaufszentrum verlorengegangen waren. Einige Tage danach wurden die Versuchspersonen in einem Gespräch noch einmal nach den vier Ereignissen befragt. Dann erhielten sie die Anweisung, nach noch mehr Details zu suchen. Zwei Wochen später kamen sie zu einem weiteren Interview. 6 von 24 Versuchspersonen erinnerten sich schliesslich an den Vorfall im Einkaufszentrum und schmückten die Geschichte mit erfundenen Details aus.

zu welchen Schlussfolgerungen komt Frau Loftus? – einfach mal lesen…und dann die eigene Geschichte anschauen und überlegen inwieweit Erfindung und Wahrheit das eigene Leben und das leben anderer Menschen beeinflußt. Auch gut zu wissen, dass man den Schöpfer nichts vormachen kann. Er weiß genau, was wirklich geschehen ist, und welche Dinge man sich ausgedacht hat und welche Dinge in unserem Kopf uns einen Streich gespielt haben.
Ein guter Schutz gegen diese „Streiche unseres Gehirns“ ist meiner Meinung nach, ein Tagebuch zu führen – und dies geht heute in der Zeit des Internets noch einfacher – ein Blog eingerichtet – und schon kann man selbst nachlesen, was wann geschehen ist.

Magnet knipst Moral aus

Ist das die Erklärung, warum einige vor Gericht und vor sich selbst Lügenmärchen erzählen ohne rot zu werden, und damit anderen Schaden zufügen?

Gefunden auf wissenschaft.de

Magnet knipst Moral aus

Wissenschaftler identifizieren den Sitz des ethischen Urteilvermögens im Gehirn

Eine kleine Gehirnregion hinter dem rechten Ohr ist dafür verantwortlich, dass sich der Mensch in die Absichten und Beweggründe anderer einfühlen kann. Dies haben Wissenschaftler bewiesen, indem sie dieses Hirnareal mit einem Magnetfeld ausschalteten. In der Folge haben sich Versuchspersonen bei der Beurteilung einer Handlung als gut oder schlecht lediglich noch auf die Konsequenzen der Handlung berufen. Die dahinter steckende Absicht blendeten sie dagegen weitgehend aus. Die Untersuchungsergebnisse dürften unter anderem wichtig sein, um Schuldfragen bei Gerichtsfällen zu bewerten.

Als moralische Beurteilung bezeichnen die Wissenschaftler um Liane Young vom Massachusetts Institute of Technology in Cambridge, wenn eine Handlung als gut oder schlecht gewichtet wird. Dabei spielt normalerweise nicht nur die Konsequenz einer Handlung eine Rolle, sondern auch die Absicht und tiefer gehende Überzeugungen. So wird ein Mensch weniger hart über eine Person urteilen, deren Handeln von einer guten Absicht geleitet ist, obwohl die Konsequenzen der Handlung nicht für gut geheißen werden. Bisher war vermutet worden, dass ein kleines Gehirnareal hinter dem rechten Ohr, die sogenannte rechte temporoparietale Übergangsregion (rTPJ), bei der moralischen Beurteilung eine Rolle spielt. Mit ihren Experimenten wiesen die Forscher nun nach, dass diese Region sogar entscheidend ist, wenn ein Mensch bei einem moralischen Urteil über die Absichten des Handelnden nachdenkt und diese berücksichtigt.

In der Versuchsanordnung ist die rTPJ einer Gruppe von Testpersonen mit starken Magnetfeldern temporär ausgeschaltet worden. Daraufhin mussten diese ein moralisches Urteil über verschiedene Szenarien abgeben. Es zeigte sich, dass die Personen mit ausgeschalteter rTPJ deutlich anders urteilten als die Mitglieder einer Kontrollgruppe, bei denen andere Gehirnregionen magnetisch manipuliert wurden. Besonders deutlich wurde der Unterschied bei der Frage nach der Schuld einer Frau, die jemanden mit Absicht vergiften will, aber irrtümlicherweise ein ungiftiges Mittel wählt, so dass das Opfer unbeschadet überlebt. Bei den Probanden mit ausgeschaltetem rTPJ kam die Täterin deutlich besser davon als bei der Vergleichsgruppe. Sie urteilten nach Ansicht der Wissenschaftler viel milder, weil sie die Absicht, die hinter der Handlung steckte, weitgehend außer Acht ließen und sich nur auf die Konsequenzen konzentrierten, nämlich den glimpflichen Ausgang für das Opfer.

Personen, denen mit Magnetfeldern die Gehirnregion rTPJ ausgeschaltet wurde, fehlt somit weitgehend ein wesentlicher Teil für eine moralische Beurteilung – der Blick für die Absichten und Überzeugungen des Täters. Sie urteilen überspitzt ausgedrückt nach der Regel: Nichts passiert – keine Schuld. Kleinkinder urteilen auf eine vergleichbare Weise, weil sie Zusammenhänge nicht durchschauen. Weitere Untersuchungen sollten deshalb der Frage nachgehen, wie sich das moralische Urteilen in dieser Gehirnregion genau entwickelt, schreiben die Forscher.

Liane Young (Massachusetts Institute of Technology, Cambridge) et al: PNAS, Online-Vorabveröffentlichung, doi: 10.1073/pnas.0914826107

ddp/wissenschaft.de – Thomas Neuenschwander

Glaube unter Schwierigkeiten heute?

Nachdem wir dieses Jahr unser Bibelleseprogramm wieder „neugestartet“ haben, sind wir in 2.Mose angekommen.
Aber rückblickend auf Hiob, das wir gerade beendet haben, stellen sich für mich viele Fragen:

Was passiert heute, wenn ein gottesfürchtiger Mensch „an einem Tag alles verliert“?
Wer steht einer solchen Person heute bei?
Ist es nicht leichter, wegzuschauen, still dazustehen und abzuwarten?
Gibt es heute nicht noch mehr „liebe Freunde“ die einen „runterreißen“ anstatt „aufzubauen“?
Was ist, wenn Ehepartner weglaufen? Geht man dem betrogenen nicht aus dem Weg, „weil irgendwas muss ja dran sein“ – anstatt zu trösten und aufzubauen? Nimmt man den betrogenen Ehepartner nicht oft sogar Vorrechte weg, „weil da muss erst einmal Gras drüber wachsen“? Oft verhält man sich heute wohl genauso schäbig wie es die drei Gefährten Hiobs getan haben.
ABER wir lesen, das der Allmächtige diese Leute verurteilte, und diese nur dann zum Allmächtigen ein Verhältnis aufbauen konnten, wenn Hiob für sie bei Gott eintreten würde. Ob der Allmächtige sich auch in diesem Punkt nicht geändert hat? Wenn er sich nicht geändert hat, dann haben wohl viele heute ein großes Problem ….

Was für „Mitmenschen“

Kommt dir das bekannt vor? Unrecht sehen – und wegschauen oder nur zusehen???

Heute ist die Mehrheit zu feige, für die Gerechtigkeit Stellung zu beziehen!

Am letzen Samstag ist mal wieder etwas passiert, dass die Menschen in unserem Land aufrüttelt. Aber mal ganz ehrlich: Hättest DU etwa geholfen??
In der Verleumdungskampanie unter der wir hier leiden, haben auf jeden Fall fast alle weggeschaut!

Nun ein paar Zitate zu dem Thema, was Samstag geschehen ist – SCHAUT NICHT WIEDER WEG!

Tödliche Gewalt in München – die Spitze des Eisberg
von Gerd Held, Privatdozent am Institut für Regionalentwicklung und Strukturplanung in Berlin

Am hellichten Tag und im öffentlichen Raum wird ein Mensch, der Zivilcourage gezeigt hat, buchstäblich hingerichtet. Der Fall steht nicht allein.

Erst allmählich wird sich die Öffentlichkeit gewahr, welch monströses Verbrechen am Samstag auf einem S-Bahnsteig in München-Solln verübt wurde. Zwei junge Männer haben einen 50 Jahre alten Mann zu Tode getreten, weil er sie daran hindern wollte, von vier Jüngeren Geld zu erpressen. Das war keine „blinde Gewalt“, wie so oft ohne Nachdenken hingeschrieben wird. Keine Prügelei pubertierender Jugendlicher, keine unglückliche Eskalation. Man muss nur einmal wirklich hinschauen: Der Mann sieht auf einem S-Bahnhof ein paar Stationen vorher, wie die beiden Täter die 13- bis 15-Jährigen zur Herausgabe von 15 Euro zwingen wollen. Er weist sie zurecht und begleitet die bedrohten Jugendlichen im Zug bis nach Solln. Die Täter aber lassen nicht ab, sondern steigen auch in den Zug. Auf dem Bahnsteig in Solln schlagen sie dann zu.

Nicht einmal, nicht zweimal, sondern immer wieder. Auch als der Mann schon regungslos auf dem Boden liegt, treten sie noch auf ihn ein. Er stirbt. Es ist eine kalkulierte Tat, eine regelrechte Verfolgungsjagd, die deutlich einen Willen zum Vernichten zeigt. Hier soll ein Mensch, der sich dem Gesetz des Stärkeren mit Zivilcourage entgegenstellt, exemplarisch ausgelöscht werden. Hier geht es nicht nur um gewaltsamen Raub, nicht nur um ein Privatdelikt, sondern auch um Macht. Die Täter haben wie Kriegsherren gehandelt, die für sich das Recht beanspruchen, in „ihrem Gebiet“ andere Menschen zu unterwerfen. Mitten in unserem Land, am hellichten Tag und im öffentlichen Raum wird ein Mensch, der vorbildlich Zivilcourage gezeigt hat, buchstäblich hingerichtet. Die Tat ist nicht nur Ausdruck einer persönlichen Verrohung, sondern sie trägt auch totalitäre Züge. Sie ist ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit, auch wenn sie von nur zwei Tätern und ohne große Ideologie verübt worden ist.

Ein neuer Typus von Verbrechen

Der Fall steht nicht allein. Unsere Gesellschaft muss sich mit einem neuen Typus von Verbrechen befassen, bei dem die Täter nicht nur mit äußerster Brutalität vorgehen, sondern auch ihr eigenes Gesetz kreieren und ihr eigenes Territorium beanspruchen. In Berlin sind seit Jahresbeginn über 200 geparkte Autos angezündet worden. Vor ein paar Tagen wurde ein Vorfall gemeldet, bei dem eine Gruppe von Polizeibeamten angegriffen wurde und, als sie die Täter verhaften wollte, sich im Handumdrehen von 60 gewaltbereiten Personen umringt sah.

Polizeibeamte sprechen heute offen von NoGo-Areas in manchen Städten, wobei die unterschiedlichsten Tätergruppen am Werk sind. Unmerklich zieht die Gewalt ihre Linien auf Bahnsteigen oder Schulwegen. Kein Stadtplan vermerkt die Wege, auf denen Kinder regelmäßig „abgezockt“ werden. Die Statistik schweigt. Denn mit der Bedrohung wächst die Angst, einen Vorfall zur Anzeige zu bringen. Wäre es in München nicht zum Mord gekommen, wäre in keiner Statistik die Erpressung von 15 Euro aufgetaucht. Wir sehen nur die Spitze vom Eisberg, die extreme Tat erscheint immer als Einzelfall. Die neue Qualität der Bedrohung unserer öffentlichen Räume nehmen wir noch nicht wahr. Wenn es aber so weitergeht, werden wir, die unbewaffneten Bürger, uns die Zivilcourage nicht mehr leisten können. Die unzähligen kleinen Aktionen des Schützens und Vermittelns, von denen unser öffentlicher Friede lebt, werden allmählich zum Erliegen kommen.

Man sollte also erwarten, dass das Verbrechen von München große politische Aufmerksamkeit findet. Das Land steht kurz vor den Wahlen zum Bundestag, am Sonntag fand die Fernsehdiskussion der beiden Kanzlerkandidaten statt. Doch es geschah nichts. Keine Frage und keine Antwort berührte auch nur von Ferne den Vorfall. Das ganze Thema der Inneren Sicherheit spielte nicht die geringste Rolle. Während am Tag zuvor in Deutschland ein Mensch seine Zivilcourage mit dem Leben büssen musste – im öffentlichen Raum, der dem Staat zum Schutz anvertraut ist – hatte keiner der Anwesenden das Mitgefühl und die Weitsicht, darauf einzugehen. Das ist eine ganz außerordentliche Fehlleistung aller Beteiligten. Diese Unterlassung wird nicht spurlos am öffentlichen Bewusstsein vorbeigehen. Sie wirft ein böses Licht auf die Aufrichtigkeit der Politik in ihrem Verhältnis zum Wähler. Die Innere Sicherheit war einmal eine Aufgabe, bei der gerade das bürgerliche Lager seine guten Argumente und seinen Realitätssinn unter Beweis stellte.

Mord auf dem Bahnsteig – warum die Menschen wegschauen
von Alexander Ulfig

Verstärkte Videoüberwachung hilft, Täter zu identifizieren. Das Wegschauen der Passanten wird dadurch nicht verhindert. Die Ursache für den Mangel an Zivilcourage liegt im Individualismus. Die Sorgen um das eigene Ich sind wichtiger als die Sorgen um die Anderen.

Der 50 Jahre alte Dominik Brunner hat sich in der Münchener S-Bahn schützend vor vier Kinder gestellt, die von zwei Jugendlichen im Alter von 17 und 18 Jahren bedroht worden waren. Auf dem S-Bahnsteig wurde er von den Jugendlichen brutal zusammengeschlagen. Er starb wenig später im Krankenhaus. Laut Polizeiberichten waren 15 Personen Zeugen des tödlichen Angriffs. Sie sahen dem Geschehen jedoch tatenlos zu.

Als eine Reaktion auf den Vorfall fordert der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) mehr Videokameras in S- und U-Bahnen. Verstärkte Videoüberwachung hilft, Täter besser zu identifizieren. Sie löst nicht das grundlegende Problem: das Wegschauen der Passanten. Andere prominente Politiker wie Angela Merkel (CDU) und Frank-Walter Steinmeier (SPD) fordern zu Recht mehr Zivilcourage – ohne jedoch nach den Ursachen für ihren Mangel zu fragen.

Die negativen Folgen des Individualismus

Die Ursachen liegen offensichtlich in dem heute herrschenden Geist des Individualismus. Sich mit sich selbst zu beschäftigen ist „in“, sich für andere einzusetzen ist „out“. Niemand kann heute die positiven Seiten des Individualismus wie Selbstbestimmung, persönliche Freiheiten und Entfaltung der eigenen Fähigkeiten ernsthaft in Frage stellen, doch seine negativen Folgen liegen auf der Hand: Innenorientierung, Egozentrik und Egoismus, Mangel an sozialem Engagement und Kinderlosigkeit. Eine weitere negative Folge des heutigen Individualismus ist der Mangel an Zivilcourage, an dem Mut, anderen zu helfen, ohne auf die eigene Person Rücksicht zu nehmen.

Die Sorgen um das eigene Ich sind wichtiger als die Sorgen um die Anderen. Der frühere Berliner Senator Rupert Scholz spricht von einer „unsäglichen Kultur des Wegschauens“ und fordert ein schärferes Vorgehen gegen so „Gaffer“. Er verweist nachdrücklich auf Paragraf 323c des Strafgesetzbuches: „Wer bei gemeiner Gefahr oder Not nicht Hilfe leistet … kann mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft werden“. Ob man allerdings mit Strafen den individualistischen Zeitgeist eindämmen kann, ist mehr als fraglich.

Ein Zeichen für Zivilcourage

Dominik Brunner hat mit seinem Einsatz ein Zeichen für Zivilcourage gesetzt. Der Mut, anderen zu helfen, ohne auf die eigene Person zu achten, bringt keine unmittelbaren persönlichen Vorteile und kann mit dem Tod bezahlt werden. Der Mangel an Zivilcourage kann nur dann behoben werden, wenn immer mehr Menschen den Individualismus in Frage stellen und solidarisches Handeln stärken.

Der Philosoph und Soziologe Alexander Ulfig veröffentlichte u.a. „Die Überwindung des Individualismus“.

PS: Das ganze erinert mich persönlich an die Worte von Herrn E.der immer sagte : WEGSCHAUEN – nicht HELFEN!! OB dieser Gewissenlose nun darüber nachdenkt????

Wenn der Pilot einen Fehler macht

…dann gibt es häufig eine Nachricht, wie viele Menschen gestorben sind. Aber wer hat „Achtung“ vor einem Piloten?
Andere Menschen verlangen „Achtung“ und stellen sich oft auf Gottes Platz – und machen ungestraft Fehler!?!

Diese Meldung kam gerade auf n-tv. Nicht nur Lesenswert sondern vom Inhalt auch selbst so erlebt.

„Genügend eigene Sachkunde“
Justizskandale und ihre Ursachen
Es passiert immer wieder, dass unschuldige Menschen verurteilt werden und ins Gefängnis gehen. Die dort verlorenen Jahre können nicht mehr aufgeholt werden. Aber wie kann es dazu kommen, dass Menschen zu Unrecht verurteilt werden?

Für Sabine Rückert ist es erschreckend leicht, im Gefängnis zu landen. Und zwar als Unschuldige, als Opfer eines Justizirrtums. „Das sind keine bedauerlichen Einzelfälle, sondern das ist ein richtiges Problem“, ist die Gerichtsreporterin der Wochenzeitung „Die Zeit“ überzeugt. Zig verlorene Jahre hinter Gittern können die Folge sein, der berufliche und soziale Ruin. Doch wie kommt es zu solchen Fehlurteilen – und wie könnten sie verhindert werden?

Die Justiz kann sich irren, natürlich. Alles andere wäre eine „geradezu naive Vorstellung“, sagte der Kieler Psychologie-Professor und Gutachter Günter Köhnken bei der Rechtspsychologie-Tagung „Auf der Suche nach der Wahrheit“ im hessischen Gießen. Bei den Ursachen für Fehlurteile wisse er gar nicht, „wo ich anfangen und wo ich aufhören soll“. Dass sich manche Gerichte sogar bei psychologischen Beurteilungen – etwa zur Frage, wie zuverlässig die Aussage eines Augenzeugen ist – „genügend eigene Sachkunde“ attestieren, hält Köhnken für ein riesiges Manko. Und wundert sich zudem, „mit welcher fast grenzenloser Naivität falsche Geständnisse verwendet werden“.

Akribisch arbeiten – fast unmöglich
Der Vorsitzende Richter am Oberlandesgericht Frankfurt, Christoph Gebhardt, macht einerseits Mängel beim juristischen Wissen für Justizirrtümer verantwortlich: „Da kennt jemand das Recht nicht.“ Das reiche von „leichter Fahrlässigkeit“, wie Gebhardt im Juristenjargon sagt, bis hin zum „bedingten Vorsatz“ – dass nämlich Akten einfach nicht gelesen werden. Dazu komme das Problem der „unzureichenden Sachaufklärung“: Die Ermittler ordneten Erkenntnisse häufig schlicht in ihr – frühes – Bild von der Tat ein. „Dagegen hilft nur, akribisch am Sachverhalt zu arbeiten“, sagt Gebhardt.

Der Frankfurter Oberstaatsanwalt Klaus Pförtner sieht vor allem die „Berge von Arbeit“ in der Justiz als Hauptschuldigen. Die „unmöglichen Zustände in der Strafjustiz“ ließen es gar nicht zu, „akribisch jede Akte zu bearbeiten“. Und auch die öffentliche Meinung spiele eine Rolle: „Der Stammtisch erwartet keinen Freispruch, sondern dass ein Richter zupackt.“

Opferaussagen oberflächlich behandelt
Doch selbst innerhalb der Justiz scheint das Thema umstritten – abhängig von der Rolle der Beteiligten. Als Pförtner betont, dass es seiner Meinung nach „gar nicht so sehr viele“ Justizirrtümer gebe, kommt es prompt zu einer heftigen Auseinandersetzung mit dem Hamburger Verteidiger Johann Schwenn. Wie Pförtner diese Behauptung belegen wolle?, poltert der Anwalt. Schließlich würden in Deutschland Jahr für Jahr etwa 90 für falsch erkannte Urteile aufgehoben. Als Verteidiger beklagt Schwenn vielmehr eine Art „Coaching“ von Opfern, um vor Gericht glaubwürdiger zu wirken, als Gefahr bei der Wahrheitsfindung.

Auch die Journalistin Rückert kritisiert die Beurteilung von Opferaussagen als „häufig sehr oberflächlich“. Den wahren Motiven gingen oft weder Psychologen noch Juristen auf den Grund: „Ich habe immer wieder erlebt, dass unter der offensichtlichen Motivlage eine ganz andere lag.“ Nach der Recherche für ihr Buch „Unrecht im Namen des Volkes: Ein Justizirrtum und seine Folgen“ sei sie überzeugt, dass es Fehlurteile vor allem bei Sexualstraftaten gebe und bei Prozessen, in denen Aussage gegen Aussage stehe.

Der Gießener Psychologie-Professor Siegfried Sporer hält generell mehr Skepsis bei Aussagen in Gerichtsverfahren für angebracht: „Wir glauben Aussagen zu viel, ob irrtümlichen oder gelogenen.“ Doch trotz aller Kritik: Wenn er je Verdächtiger wäre, betonte Sporer, dann lieber im deutschen Rechtssystem als im amerikanischen. „In den USA kann doch relativ viel schiefgehen.“

Julia Ranniko, dpa

Nun – dann doch lieber einen barmherzigen und gerechten Richter – wenn möglich einen himmlischen, der sich auch seiner Taten bewußt ist!

Rumpelstilzchens Klone

„Heute lebe ich, morgen nehm ich,
übermorgen hol ich dem Vater sein Kind;
ach, wie gut dass niemand weiß,
dass ich Rumpelstilzchen heiß!“

Schade, das sich diese Rumpelstilzchen wohl unzählige male geklont hat, und dabei weiblich geworden zu sein scheint….

Nun fallen die Masken: Kannst du dich noch erinnern, dass in dem Interview hier die eine Seite „ganz frech behauptet hat“:

Herr Wolfsperger, manche Leser werden monieren, dass Ihre Ex-Freundin hier nicht zu Wort kommt. Wir vertrauen auf die uns bekannten Gutachten, die Ihre Version stützen. In Ihrem Film wird auch keine der Ex-Frauen gehört.

Weil keine der Frauen sich äußern wollte.

scheinbar entsprach das nicht ganz der Wahrheit 😉 denn heute war in einigen Zeitungen zu lesen:

Dem „Entsorten Vater“ droht das Kino-Aus

Dem Film „Der entsorgte Vater“ von Douglas Wolfsperger droht das Aus. Wolffspergers ehemalige Lebensgefährtin soll gegen die Verwendung eines 8 Jahre alten Fotos im Film, das den Filmemacher und seine Tochter zeigt, eine Einstweilige Verfügung erwirkt haben. Der Film dokumentiert das Schicksal von fünf Vätern – einer davon Wolfsperger – denen der Zugang zu ihren Kindern von Gerichten untersagt wurde.. dpa

Nun sind die Masken gefallen: wie so oft zeigen Frauen heute, was es heißt Macht zu haben und andere zu vernichten
Leider nehmen diese „Rumpelstilzchen“ keine Rücksicht auf ihre Kinder, die sie damit innerlich zerstören.