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Prüfet alles??

Den Geist löschet nicht aus; (O. unterdrücket, dämpfet nicht) Weissagungen verachtet nicht; prüfet aber alles, das Gute haltet fest. Von aller Art des Bösen haltet euch fern.
Elberfelder 1871 – 1. Thessalonicher 5,19–22

Den (heiligen) Geist laßt in euch nicht erlöschen (= unterdrückt oder dämpft nicht); prophetische Reden (vgl. Röm 12,6) verachtet nicht. Prüfet alles, behaltet das Gute; meidet das Böse in jeder Gestalt!
Menge 2003 – 1.Thessalonich 5:19–22

Löscht das Feuer des Geistes nicht aus. Verachtet Prophezeiungen nicht. Prüft alles. Haltet am Guten fest. Meidet jede Art Schlechtigkeit.
neue Welt Übersetzung – 2018 – 1Thessalonicher 5:19–22

Wie kann der heilige Geist in der Versammlung/Gemeinde wirken? Das scheint das Thema zu sein – aber da die meisten gern „Bibelmikado“ spielen, greifen sie den Vers heraus „prüft alles – das Gute behaltet!“.
Also werden wir uns heute einmal nur darauf konzentrieren.
Paulus sagt also: wenn der heilige Geist nicht behindert wird, müssen wir trotzdem das gesagte/gehörte überprüfen! Und was dann folgt (und meist weggelassen wird) – das Böse meidet!

Gewöhnlich gehen solche, die debattieren wollen, mehr darauf aus, Aufmerksamkeit zu gewinnen für ihre Ansichten und dafür Propaganda zu machen, als die Wahrheit darzulegen. Von Personen, die einer Debatte zuhören, wird nicht notwendigerweise der Wahrheit als Siegerin geklatscht. Volksmengen handeln nicht immer nach Vernunft. Sie lassen sich durch bombastische Redekunst und auffallende Beredsamkeit hinreißen, die mehr an die Gefühle als an die Vernunft appellieren. In einer Debatte wird ebensoviel Irrtum wie Wahrheit vorgebracht, und wenn an Gefühle und persönliche Vorurteile appelliert wird, mögen die endgültigen Schlußfolgerungen vieler Hörer oft dem Irrtum den Vorzug geben. In der gespannten Atmosphäre einer Debatte werden Vernunft und Logik häufig außer acht gelassen, ausgenommen von jemandem, der den Geist Jehovas besitzt. Ein gesetzlich oder juristisch geschulter Sinn kann Gefühl von Tatsachen unterscheiden und etwas richtig einschätzen, aber Zuhörerschaften sind im allgemeinen nicht so objektiv. Eine ruhigere Atmosphäre ist für unvoreingenommenes Denken erforderlich. Jede Seite denkt im allgemeinen, sie habe gewonnen, und oft finden solche, die neutral oder unentschieden waren, daß sie nach der Debatte noch verwirrter sind.
Um festzustellen, ob eine Lehre schriftgemäß sei oder nicht, müssen wir zur Bibel greifen und ruhig all die Texte erwägen, die sich auf den fraglichen Punkt beziehen. Der ideale Ort, dies zu tun, ist in einer Privatwohnung, wenn die zwei oder paar Personen, die in Frage kommen, mit geöffneten Bibeln um den Tisch sitzen und leidenschaftslos die Beweise erwägen, um sich zu ‚vergewissern über alle Dinge und an dem festzuhalten, was recht ist‘. (1 Thessalonicher 5:21, NW) Wer über eine Lehre im Zweifel ist, der kann einen Pfarrer von der Religion, die sie vertritt, in sein Haus kommen lassen, um sie zu besprechen. Am nächsten Abend kann er einen Prediger von einer Gruppe kommen lassen, die sagt, sie sei falsch. Oder vielleicht mag er sogar den Wunsch haben, daß von jeder Gruppe ein Prediger am selben Abend komme, und er kann Fragen stellen und die Diskussion anhören. Auf diese Weise ist es wahrscheinlicher, daß der wahren wie auch der falschen Ansicht ruhige, sorgfältige Aufmerksamkeit geschenkt werde. Aufrichtige Personen, die die Wahrheit ehrlich suchen, werden den Vorteil erkennen, den diese Methode hat, während jene, die sich mehr für aufregende Streitgespräche interessieren und Propaganda für ihre Sache in der Öffentlichkeit machen wollen, die rednerische, gefühlsmäßige Debatte anpreisen.

Der Wachtturm 15.Oktober 1954

Über einige andere Personen, die aufrichtig ihre Religion ausübten, schrieb Paulus: „Ich bezeuge ihnen, daß sie Eifer für Gott haben, aber nicht gemäß genauer Erkenntnis.“ Die Folge davon war, daß sie ‘sich der Gerechtigkeit Gottes nicht unterwarfen’ (Römer 10:2, 3). Aufrichtigkeit und Güte sind zwar wichtige Eigenschaften, aber sie allein bewirken nicht, daß der Glaube, den man ausübt, Gott wohlgefällig ist. Man kann trotz aller Aufrichtigkeit im Irrtum sein. Was ist denn erforderlich? Jesus sagte: „Gott ist ein GEIST, und die ihn anbeten, müssen ihn mit Geist und Wahrheit anbeten“ (Johannes 4:24). Die Anbetung, die Gott wohlgefällig ist, darf sich nicht nur auf eine aufrichtige, ehrfürchtige Einstellung oder auf einen solchen „Geist“ beschränken. Sie muß auch in Übereinstimmung sein mit der „Wahrheit“, die Gott in seinem Wort geoffenbart hat. In Gottes Augen hat jeder Mensch die Pflicht, das, was er glaubt, im Lichte der biblischen Wahrheit zu prüfen. Und was sollte er tun, wenn eine solche Prüfung ergibt, daß seine Religion mit der Bibel nicht übereinstimmt? Nun, wie verhielten sich Abraham, Ruth, Petrus, Paulus und andere treue Diener Jehovas gegenüber der Religion, die sie früher gepflegt hatten? Denke an das Gebot Gottes, das wir in 1 Thessalonicher 5:21 finden: „Vergewissert euch aller Dinge; haltet an dem fest, was vortrefflich ist.“ Das bedeutet, daß man sich von dem, was verkehrt ist, abwenden muß. In Offenbarung 18:4 wird in bezug auf das Weltreich der falschen Religion, „Babylon die Große“, geboten: „Geht aus ihr hinaus, mein Volk, wenn ihr nicht mit ihr teilhaben wollt an ihren Sünden und wenn ihr nicht einen Teil ihrer Plagen empfangen wollt.“ „Was würden meine Angehörigen, meine Freunde und meine Nachbarn über mich denken, wenn ich meinen Glauben wechselte?“ mag jemand sagen. Wie denkst du darüber? Ist es vernünftig, Menschen zu gefallen zu suchen, anstatt Gott zu gehorchen? Die Bibel sagt: „Vor Menschen zu zittern ist das, was eine Schlinge legt, wer aber auf Jehova vertraut, wird beschützt werden“ (Sprüche 29:25).

Erwachet! 8.Februar 1974

Die Trübsal in Thessalonich war anscheinend so furchtbar geworden, dass einige Christen sich fragten, ob der Tag des Herrn schon begonnen hatte (2 Thess 2,2). Wie kamen die Thessalonicher auf diese falsche Idee? Paulus war nicht sicher, aber er schlug in 2 Thess 2,2 drei mögliche Ursachen vor:
(1) Vielleicht durch einen [bösen] Geist (dia pneumatos).
(2) Vielleicht durch eine Rede (dia logou), die eine verkehrte Auslegung der Schrift oder andere falsche Informationen beinhaltet.
(3) Vielleicht durch einen betrügerischen Brief (dia epistoles), als ob Paulus oder ein anderer anerkannter Leiter ihn gesandt hätte.
„Der Versucher“ (1 Thess 3,5) hat viele Methoden, Gottes Volk in Verwirrung zu bringen. Er verwendet beides, sowohl Verfolgung als auch Verfälschung, um Gemeinden und einzelne Christen anzugreifen. Deshalb schrieb Paulus in 1 Thess 5,21: „Prüfet aber alles, und das Gute behaltet.“
Eine Auswirkung der Ansicht, dass der Tag des Herrn schon angefangen habe, war, dass einige aufhörten zu arbeiten (2 Thess 3,6-12). Vielleicht dachten sie, dass Jesus bald wiederkommen muss, wenn der Tag des Herrn schon da war. Und wenn Jesus bald wiederkommt, warum sollte man weiter arbeiten? Für andere war die Situation verwirrend, weil sie verstanden hatten, dass sie am Tag des Herrn gerettet werden sollten und nicht leiden müssten (1 Thess 1,10).

ERF – Bibelkunde NT – II

Prüfen der Prophetie ist etwas anderes als Geisterunterscheiden. Während es beim Letzteren um falschen oder Heiligen Geist geht, handelt es sich hier um Prüfung der Botschaft von Christen, die den Geist Gottes haben. Wenn die Bibel von Prüfung der prophetischen Äußerungen redet, geht sie davon aus, dass die Prophetie im Rahmen der Gemeinde geschehen ist. Dort gehört sie ja grundsätzlich hin, wie könnte sie sonst die Gemeinde erbauen! In der Regel sind die Propheten auch Glieder der Gemeinde und als geistliche Persönlichkeiten bekannt. Prophetie im intimen Kreis muss schon durch die Teilnehmer selbst geprüft werden oder muss den Verantwortlichen der Gemeinde zur Prüfung vorgelegt werden. Bei einem unbekannten, gemeindefremden Propheten ist Prüfung besonders nötig.
Die Gabe der Prophetie bedarf sowohl der Wertschätzung wie auch der Prüfung. Die Prüfung soll nicht nur zwischen echter und falscher Inspiration unterscheiden, sondern auch zwischen Gutem und menschlichem Beiwerk. Das lesen wir in 1Thess 5,19–20: „Den Geist löscht nicht aus. Prophetisches Reden verachtet nicht. Prüfet aber alles, das Gute haltet fest.“ Das Prüfen der Prophetie ist zunächst einmal ganz positiv gemeint. Die Weissagung soll geprüft werden, um aus ihr das Positive, das Wichtige, festzuhalten. Das Hauptanliegen der Prüfung ist ein Dienst der Förderung, eine Hilfe zur besseren Entfaltung der Geistesgabe.

Geistesgaben in Lehre und Praxis – Der Umgang mit den Charismen des heiligen Geistes

Mit diesen Feststellungen geraten wir allerdings in die Schußlinie von Thiedes Argumentation mit dem aus dem Zusammenhang herausgerissenen Teil des Verses 1 Thess 5,21: „Prüfet aber alles und das Gute behaltet“. Diese Argumentation gehört jedoch in den Bereich der Verführung und ist Mißbrauch von Gottes Wort.
Der von Thiede weggelassene Anfang des Verses lautet: „Weissagung verachtet nicht.“ Dementsprechend ist es nicht erlaubt, die Fortsetzung auf alles Beliebige zu beziehen, um dadurch zum Ersten einen Freibrief auszustellen, sich damit nach Belieben zu befassen und zum Zweiten von vornherein vorauszusetzen, daß dabei etwas Gutes gefunden werden kann. Das Gute, das nach 1 Thess 5,21 behalten werden soll, ist allein die in geistlicher Prüfung als echt erkannte Weissagung. Auch wenn damit zu rechnen ist, daß nicht jede Weissagung ganz durch den Heiligen Geist gewirkt ist, sollen deshalb die Weissagungen nicht insgesamt verachtet werden, sondern sind geistlich zu prüfen. Carsten Peter Thiede benutzt jedoch den Versteil, um dadurch nicht nur gegen Vorurteile nichtchristlicher Literaturwissenschaftler zu argumentieren, sondern in eins damit auch Brüder und Schwestern ins Unrecht zu setzen, welche die Gefahren des Umgangs mit nichtchristlicher Literatur noch erkennen.

Linnemann – Wissenschaft oder Meinung? Anfragen und Alternativen

»Prüft« ist dokimazete. Imperativ Präsens von dokimazô, »versuchen, prüfen, testen, mit dem Ziel einer Urteilsbildung« (Vgl. 2,3; 3,5).
Es bedeutet also »etwas auf den Prüfstand stellen zum Zweck einer Billigung«. Dies ist anscheinend ein eindeutiger Hinweis auf den vorhergehenden Vers. Der Gläubige darf nicht blauäugig und leichtgläubig sein. Zu jeder Zeit gab es Verführer und falsche Propheten. Während es wahr ist, daß bestimmte Glieder des Leibes Christi die besondere Gabe der Geisterunterscheidung haben (1.Kor 12,10), so haben doch alle, in denen der Heilige Geist wohnt, eine Salbung von dem Heiligen (1.Joh 2,20-27), die sie befähigt, bei jeder Belehrung zu erkennen, was echt ist und was falsch. Johannes fordert uns auf, die Geister zu prüfen, ob sie aus Gott sind, denn viele falsche Propheten sind in die Welt ausgegangen. Sein Prüfstein ist die Person Christi: »Jeder Geist, der Jesus Christus im Fleisch gekommen bekennt, ist aus Gott. Seine wahre Gottheit und sündlose Menschheit müssen anerkannt werden. Ein Standardtest für jede Lehre ist: »Zum Gesetz und zum Zeugnis! Wenn sie nicht nach diesem Wort sprechen, so gibt es für sie keine Morgenröte« (Jes 8,20). Da wir die vollständige Offenbarung Gottes besitzen, wörtlich inspiriert und autoritativ, müssen wir jede Lehre und Praxis ablehnen, die dem Wort Gottes widerspricht. Nach dem Prüfen muß das, was als gut und in Übereinstimmung mit dem geoffenbarten Wort erkannt wurde, hartnäckig festgehalten werden. »Das Gute« ( to kalon ) ist das Echte im Gegensatz zur Fälschung. »Die Spreu muß vom Weizen getrennt werden« (Findlay).
22 »Haltet euch fern« kommt von apechô, »jemand ab-, fern-, zurückhalten«. Wenn es im Medium gebraucht wird, wie hier, dann bedeutet es »sich selbst von etwas fernhalten«. Die Thessalonicher sollten sich so weit wie möglich fernhalten von jeglicher sichtbaren äußeren Form, in der sich das Böse zeigte. »Böse« ist ponêros, was sich auf »Böses« in aktivem Gegensatz zu allem, was gut ist, das, was verderbenbringend ist« bezieht. Es wird auf Satan (Mt 5,37) und auf Dämonen (Lk 7,21) angewandt. »Vers 22 formuliert und die negative Umkehrung von V. 21 und erweitert das Prinzip zum Einschluß aller Lebensbereiche. Jeder Anschein und jede sichtbare Form des Bösen, sollte vom Christen vermieden werden« (Ryrie, S. 82). Böses kann sich in vielen verschiedenen und oft heimtückischen Formen offenbaren. Eine der schlimmsten ist falsche Lehre, die auf attraktive Weise präsentiert wird. Der Gläubige sollte sein Zeugnis niemals kompromittieren, indem er auf eine religiöse Gemeinschaft hört oder sie gar mit seiner Gegenwart beehrt, die Lehren vertritt, die erwiesenermaßen der Person Christi abträglich oder dem geoffenbarten Wort entgegengesetzt sind.

Benedikt Peters – Was die Bibel lehrt

Keineswegs aber bejaht er die prophetische Rede, wie auch andere Geistesäußerungen, bereits aufgrund ihrer übernatürlichen Vermittlung. Nicht die Form – und mag diese noch so beeindruckend sein – ist Ausweis der Wahrheit, sondern allein ihr Inhalt. Von ihm aber gilt: »Prüft alles!« Maßstab für die Prüfung ist die »Übereinstimmung (Analogie) mit dem Glauben« (Röm 12,2), d.h. das Bekenntnis »Herr ist Jesus!« (1. Kor 12,3). Entscheidendes Kriterium aller Rede im Bereich der Gemeinde ist, ob in ihr das »Wort vom Kreuz« (1. Kor 1,18; 2,2) im Mittelpunkt steht, ob daher auch zum Glauben an diesen Jesus Christus aufgerufen wird, ob sein Geist die Glaubenden erfüllt. Dort, wo die Übermacht der Geistesäußerungen den einzelnen oder die Gemeinde von diesem Evangelium fortreißt, besteht die Gefahr der Verführung zu einem anderen Jesus, Geist und Evangelium (2. Kor 11,4). Daher ist alles an diesem Wort zu prüfen und »das Gute«, das die Gemeinde im Evangelium von Jesus Christus bereits kennengelernt hat, festzuhalten.

Die Gemeinde darf das, was den Test nicht besteht und damit nicht zur Auferbauung dient, in ihrer Mitte nicht dulden. In jeder Gestalt ist das Böse zu meiden: »Haltet euch fern von allem Schein des Bösen!« Im Zusammenhang unseres Textes bezieht sich diese Aufforderung konkret auf den Umgang mit den Geistphänomenen.
Damit hat Paulus den Rahmen für die sachgemäße Einordnung dieses Bereichs in die Gesamtheit des Christenlebens abgesteckt:
Im Heiligen Geist ist der Glaubende mit Jesus Christus verbunden; daher kann er in jeder Lage Freude, Lob und Dank gegenüber seinem Gott zum Ausdruck bringen (vgl. Kol 3,16). Das Wirken und die Gaben dieses Geistes dürfen in keiner Weise unterdrückt werden. Angesichts der Möglichkeit der Verführung kann jedoch keine Geistesäußerung als solche bereits angenommen werden. Vielmehr ist zuvor alles zu prüfen. Allein dadurch ist gewährleistet, daß nicht ein anderer, sondern allein Jesus Christus Grund, Mitte und Ziel seiner Gemeinde bleibt. Denn nur er vermag sie zu retten. Abseits vom Glauben an ihn findet sich allein das Böse; dieses aber ist in jeder Art, eben auch in der pneumatischen, zu meiden.

Edition C

Wenn wir die Prüfungen von Jesus im Hinterkopf haben, dann werden wir verstehen, dass der Teufel gern Verse aus dem Zusammenhang reißt, um gläubige Christen von Jehovah wegzuziehen!
Ein Vers hier, ein Vers da, aus dem Zusammenhang gerissen – „sollte Gott wirklich gesagt haben?“
Und dann brauchen „wir ja nur zu schauen“ – wie war es mit den anderen Aussagen dieses „Propheten“?? Hat der „Prophet“ schon öfter geirrt? Stimmen seine Angaben mit der gesamten Bibel überein? Hat sich die Gruppe um den Propheten schon öfter geiirt – dann gilt 5.Mose 28:22!
dazu passt: kann der Prophet irren? und sollte Gott wirklich gesagt haben?