Erlaubst du Jehova, dein „Anteil“ zu sein?

Fahrt fort, zuerst das Königreich und SEINE Gerechtigkeit zu suchen, und alle diese anderen Dinge werden euch hinzugefügt werden (Matthäus 6:33)

Woran denkst du, wenn du den Namen „Israel“ in der Bibel liest? An Isaaks Sohn Jakob, der in „Israel“ umbenannt wurde? Oder an seine Nachkommen, das Volk Israel? Vielleicht denkst du ja auch an das „geistige“ Israel. Spricht die Bibel im übertragenen Sinn von Israel, ist in der Regel das „Israel Gottes“ gemeint, die 144.000, die mit heiligem Geist gesalbt worden sind, um im Himmel Könige und Priester zu werden (Galater 6:16; Offenbarung 7:4; 21:12).

(Galater 6:16) Und alle, die nach dieser Regel des Benehmens ordentlich wandeln werden, über sie komme Frieden und Barmherzigkeit, ja über das Israel Gottes.

(Offenbarung 7:4) Und ich hörte die Zahl derer, die versiegelt waren, hundertvierundvierzigtausend, versiegelt aus jedem Stamm der Söhne Israels:

(Offenbarung 21:12) Sie hatte eine große und hohe Mauer und hatte zwölf Tore und an den Toren zwölf Engel, und Namen waren darauf geschrieben, welche die der zwölf Stämme der Söhne Israels sind.

Aber es gibt da noch einen besonderen Hinweis auf die 12 Stämme Israels. Wir finden ihn in Matthäus 19:28.

 

2 Jesus sagte: „In der Wiedererschaffung, wenn sich der Menschensohn auf seinen Thron der Herrlichkeit setzt, werdet auch ihr selbst, die ihr mir nachgefolgt seid, auf zwölf Thronen sitzen und die zwölf Stämme Israels richten.“ In diesem Vers stehen die „zwölf Stämme Israels“ für alle, die von Jesu gesalbten Nachfolgern gerichtet werden und ewig im Paradies auf der Erde leben dürfen. Ihnen werden die Priesterdienste der 144.000 zugutekommen.

Fragen zu den Absätzen 1 und 2:

  • Wofür steht das „Israel Gottes“, von dem in Galater 6:16 die Rede ist?
  • Wofür stehen die „zwölf Stämme Israels“ aus Matthäus 19:28?

 

3 Wie die Priester und Leviten in alter Zeit, so betrachten auch gesalbte Christen heute ihren Dinest als etwas Kostbares (4. Mose 18:20).

Und Jehova sprach weiter zu Aaron: „In ihrem Land wirst du kein Erbe haben, und kein Anteil in ihrer Mitte wird dein werden. Ich bin dein Anteil und dein Erbe inmitten der Söhne Israels.

Gesalbten Christen ist ebenfalls kein Erbe auf der Erde in Form eines „Landes“ oder Gebiets in Aussicht gestellt worden. Sie erwarten stattdessen, im Himmel mit Jesus Christus als Könige und Priester zu dienen, und weden dort ihren Dienst für Jehova fortsetzen. Das geht aus Offenbarung 4:10,11 hervor, wo sie in ihrer himmlischen Stellung beschrieben werden (Hesekiel 44:28).

(Offenbarung 4:10-11) so fallen die vierundzwanzig Ältesten vor dem nieder, der auf dem Thron sitzt, und beten den an, der da lebt für immer und ewig, und sie werfen ihre Kronen vor den Thron hin und sagen: 11 „Du bist würdig, Jehova, ja du, unser Gott, die Herrlichkeit und die Ehre und die Macht zu empfangen, weil du alle Dinge erschaffen hast, und deines Willens wegen existierten sie und wurden sie erschaffen.“

(Hesekiel 44:28) ‚Und es soll ihnen zum Erbe werden: Ich bin ihr Erbe. Und kein Besitztum solltet ihr ihnen in Israel geben: Ich bin ihr Besitztum.

 

4 Solange sie noch auf der Erde sind, ist an ihrere Lebensweise zu erkennen, dass Jehova ihr „Anteil“ ist. Absoluten Vorrang geben sie ihrem kostbaren Dienst für Gott. Sie glauben fest an das Loskaufsopfer Jesu Christi und folgen ihm beständig, um so ihre „Berufung und Auserwählung festzumachen“ (2. Petrus 1:10). Nicht alle von ihnen haben die gleichen Umstände und Fähigkeiten. Aber irgendwelche persönlichen Grenzen sind für sie kein Vorwand, sich im Dienst für Gott auf ein Minimum zu beschränken. Im Gegenteil, dieser Dienst hat einen so hohen Stellenwert für sie, dass sie sich darin verausgaben. Damit geben sie allen, die hoffen, im Paradies auf der Erde zu leben, ein gutes Beispiel.

Frage zu Absatz 3 und 4:
Welches gute Beispiel geben gesalbte Christen?

 

5 Für alle Christen – ob sie im Himmel oder auf der Erde leben werden – gilt Jesu Aussage: „Wenn jemand mir nachkommen will, so verleugne er sich selbst und nehme seinen Marterpfahl auf und folge mir beständig“ (Matthäus 16:24). Millionen, die ewiges Leben im Paradies in Aussicht haben, dienen Gott und folgen Christus auf genau diese Weise. Sie geben sich nicht mit ein wenig Einsatz im Dienst für Gott zufrieden, wenn sie wissen, dass sie eigentlich mehr tun könnten. viele haben ihr Leben vereinfacht und sind Pioniere geworden. Andere schaffen es, ein paar Monate im Jahr Pionier zu sein. Und selbst, wer nicht Pionier sein kann, gibt im Dienst sein Bestes. Was all diese Christen tun, erinnert an Maria, die aus Ergebenheit duftendes Öl über Jesus ausgoss. Er sagte dazu: „Sie hat eine vortreffliche Tat an mir getan. … Sie hat getan, was sie konnte“ (Markus 14:6-8). Für uns ist es nicht immer leicht, zu tun, was wir können. Schließlich leben wir in einer vom Teufel beherrschten Welt. Aber wir setzen unsere ganze Kraft ein und verlassen uns auf Jehova. Vier bereiche, in denen sich das deutlich zeigt, möchten wir uns jetzt etwas näher ansehen.

Frage zu Absatz 5:
Wie können alle Christen Jehova als ihren „Anteil“ haben? Warum ist das nicht immer leicht?

 

Zuerst Gottes Königreich suchen

6 Jesus lehrte seine Nachfolger, sie sollten zuerst das Königreich Gottes und seine Gerechtigkeit suchen. Die meisten Menschen heute stellen eher ihre eigenen Interessen voran. Die Bibel bezeichnet sie als „Menschen dieses Systems der Dinge, deren Anteil in diesem Leben ist“. (Lies Psalm 17:1, 13-15).

(Psalm 17:1) Höre doch, was gerecht ist, o Jehova; merke doch auf meinen inständigen Ruf; Nimm doch zu Ohren mein Gebet von Lippen ohne Trug.

(Psalm 17:13-15) Erheb dich, o Jehova; tritt seinem Angesicht entgegen; Laß ihn sich beugen; sorg doch mit deinem Schwert dafür, daß meine Seele dem Bösen entrinnt, 14 Den Menschen, [durch] deine Hand, o Jehova, Den Menschen [dieses] Systems der Dinge, deren Anteil in [diesem] Leben ist Und deren Bauch du mit deinem verborgenen Schatz füllst, Die gesättigt sind mit Söhnen Und die für ihre Kinder aufbewahren, was sie übriglassen. 15 Was mich betrifft, in Gerechtigkeit werde ich dein Angesicht schauen; Ich werde bestimmt gesättigt werden, wenn ich beim Erwachen deine Gestalt [sehe].

Vielen liegt einfach nichts an ihrem Schöpfer, und so konzentrieren sie sich voll und ganz darauf, ihr Leben möglichst angenehm zu gestalten, Kinder aufzuziehen und ihnen ein Erbe zu hinterlassen. Ihr „Anteil“ ist nur im heutigen Leben. David dagegen wollte sich einen „guten Namen“ bei Jehova machen, wie sein Sohn Salomo später jedem ans Herz legte (Prediger 7:1).

Ein Name ist besser als gutes Öl und der Tag des Todes als der Tag, an dem man geboren wird.
Fußnote
„Ein guter Name“

Genau wie Asaph wusste auch David: Jehova zum Freund zu haben ist das Allerwichtigste im Leben, viel wichtiger als eigene Interessen. Seinen Weg mit Gott zu gehen machte ihm große Freude. Heute gibt es viele Christen, die dem Dienst für Jehova den Vorrang vor ihrer Berufstätigkeit gegeben haben.

Fragen zu Absatz 6

  • Woran zeigt sich, dass die meisten ihren „Anteil“ nur im heutigen Leben sehen?
  • Warum ist es besser, so zu denken wie David?

 

7 Ein Beispiel dafür ist Jean-Claude, ein Ältester und Vater von drei Kindern in der Zentralafrikanischen Republik. Arbeit ist in diesem Land nur schwer zu finden, und die meisten, die eine Stelle haben, würden so gut wie alles dafür tun, sie zu behalten. Eines Tages wurde Jean-Claude von seinem Produktionsleiter angewiesen, abn sofort abends ab halb sieben zu arbeiten – und das an sieben Tagen in der Woche. Jean-Claude erklärte ihm, er sei nicht nur dafür verantwortlich, dass seine Familie materiell versorgt ist, sondern auch seelsorgerisch. Außerdem habe er ähnliche Pflichten auch in seiner Gemeinde. Darauf bekam er die Antwort: „Wenn Sie in der glücklichen Lage sind, eine Stelle zu haben, müssen Sie alles andere vergessen, auch Ihre Frau, Ihre Kinder und Ihre Probleme. Sie haben für Ihre Arbeit zu leben – für nichts als Ihre Arbeit. Sie müssen sich entscheiden, was Ihnen wichtiger ist: Ihre Religion oder Ihr Job?“

Was hättest du an Jean-Claudes Stelle getan? Er machte sich bewusst: Verliert er seine Arbeit, dann wird sich Jehova um ihn kümmern. Im Dienst für ihn hätte er mehr als genug zu tun, und er würde ihn dabei unterstützen, seine Familie mit dem Nötigen zu versorgen. Deshalb besuchte er die nächste Zusammenkunft während der Woche. Danach machte er sich fertig für die Arbeit, ohne zu wissen, ob er die Stelle überhaupt noch hatte. Er wollte gerade gehen, da erhielt er einen Anruf: Der Produktionsleiter war entlassen worden – nicht aber unser Bruder!

Frage zu Absatz 7
Wie wurde ein Bruder dafür gesegnet, dass er das Königreich an die erste Stelle setzte?

 

8 Wer schon einmal in der Situation war, dass er um seinen Arbeitsplatz fürchten musste, hat sich vielleicht gefragt: „Wie soll ich dann meiner Verpflichtung nachkommen, für meine Familie zu sorgen?“ (1. Timotheus 5:8)

Bestimmt hat jemand, der für die Seinigen und besonders für seine Hausgenossen nicht sorgt, den Glauben verleugnet und ist schlimmer als ein Ungläubiger.

Aber selbst, wenn du so etwas noch nie durchmachen musstest, weißt du doch bestimmt eines ganz sicher: Ist Jehova dein „Anteil“ – bedeutet es dir enorm viel, ihm dienen zu dürfen – , dann wirst du von ihm nie enttäuscht werden. Als Jesus seine Jünger aufforderte, zuerst das Königreich zu suchen, versicherte er ihnen: „Alle diese anderen Dinge“ – also Essen, Trinken und Kleidung – „werden euch hinzugefügt werden“ (Matthäus 6:33).

 

9 Denken wir noch einmal an die Leviten, die ja kein Land als Erbe erhielten. Da sie sich vor allem auf die wahre Anbetung konzentrierten, mussten sie sich darauf verlassen, dass Jehova sie versorgte. Und er hatte ihnen zugesichert: „Ich bin dein Anteil“ (4. Mose 18:20). Wir sind zwar nicht in einem buchstäblichen Tempel tätig wie damals die Priester und Leviten. Aber wir können die gleiche Einstellung haben wie sie und darauf vertrauen, dass sich Jehova um uns kümmern wird. Dieser feste Glaube an seine Macht, für uns zu sorgen, wird immer wichtiger, je näher wir dem Ende kommen (Offenbarung 13:17).

und daß niemand kaufen oder verkaufen könne, ausgenommen jemand, der das Kennzeichen hat, den Namen des wilden Tieres oder die Zahl seines Namens.

Frage zu Absatz 8 und 9

Wie können wir uns an den Priestern und Leviten ein Beispiel nehmen und Jehova als unseren „Anteil“ betrachten?

 

Zuerst Gottes Gerechtigkeit suchen

10 Jesus hatte seinen Jüngern auch dringend ans Herz gelegt, zuerst Gottes Gerechtigkeit zu suchen (Matthäus 6:33). Das erfordert, sich nicht an menschlichen Maßstäben dafür zu orientieren, was richtig und falsch ist, sondern daran, was Jehova festlegt. (Lies Jesaja 55:8,9)

„Denn eure Gedanken sind nicht meine Gedanken, noch sind meine Wege eure Wege“ ist der Ausspruch Jehovas. 9 „Denn wie die Himmel höher sind als die Erde, so sind meine Wege höher als eure Wege und meine Gedanken als eure Gedanken.

Nicht wenige haben, als sie die Wahrheit kennen lernten, ihre Arbeitsstelle gewechselt, um sich taufen lassen zu können – weil sie bis dahin beruflich zum Beispiel mit dem Anbau oder Verkauf von Tabak zu tun hatten, mit der Ausbildung von Soldaten oder mit der Herstellung oder dem Verkauf von Waffen (Jesaja 2:4; 2. Korinther 7:1; Galater 5:14).

(Jesaja 2:4) Und er wird gewiß Recht sprechen unter den Nationen und die Dinge richtigstellen hinsichtlich vieler Völker. Und sie werden ihre Schwerter zu Pflugscharen schmieden müssen und ihre Speere zu Winzermessern. Nation wird nicht gegen Nation [das] Schwert erheben, auch werden sie den Krieg nicht mehr lernen.

(2. Korinther 7:1) Da wir also diese Verheißungen haben, Geliebte, so laßt uns uns selbst reinigen von jeder Befleckung des Fleisches und Geistes, indem wir die Heiligkeit in der Furcht Gottes vervollkommnen.

(Galater 5:14) Denn das ganze GESETZ ist in e i n e m Ausspruch erfüllt, nämlich: „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.“

11 Andrew beispielsweise war sehr stolz auf seinen Beruf, gab ihn aber trotzdem auf. Warum? Er arbeitete für eine Organisation, deren Ziele nicht mit der christlichen Neutralität vereinbar sind. Als seine Frau und er Jehova kennenlernten, reifte in ihnen der Entschluss, ihm zu dienen. Deshalb wollte er unbedingt die Gerechtigkeit Gottes an die erste Stelle in seinem Leben setzen. Bei seinem Ausscheiden stand er erst einmal ohne Einkommen da – mit zwei kleinen Kindern und Ersparnissen, die nur für ein paar Monate reichten.

Aus rein menschlicher Sicht hätte man meinen können, er habe (wie die Leviten) keinen „Erbbesitz“. Aber im Vertrauen auf Jehova machte sich Andrew auf Arbeitssuche. Rückblickend können er und seine Familie die Worte bestätigen: „Die Hand Jehovas ist nicht zu kurz geworden, dass sie nicht retten kann“ (Jesaja 59:1).

Andrew und seine Frau achteten darauf, ein einfaches Leben zu führen, und dadurch war es ihnen sogar möglich, Vollzeitprediger zu sein. Er erzählt: „Geld- und Wohnungssorgen, Krankheiten und das Älterwerden haben uns hin und wieder zu schaffen gemacht. Doch Jehova hat uns immer beigestanden.“ Und fügt hinzu: „Wenn wir unser Leben Revue passieren lassen, können wir voller Überzeugung sagen: Es gibt keine größere Ehre, als Jehova zu dienen. Nichts ist lohnender“ (Prediger 12:13).

Der Abschluß der Sache, nachdem man alles gehört hat, ist: Fürchte den [wahren] Gott, und halte seine Gebote. Denn das ist des Menschen ganze [Pflicht].

den kompletten Lebensbericht von Andrew finden wir im Erwachet vom November 2009

Frage zu Absatz 10 und 11:
Wie haben einige bei der Wahl ihrer Beschäftigung bewiesen, dass sie auf Jehova vertrauen? Kannst du ein Beispiel dafür anführen?

 

12 Angenommen, du gerätst in Schwierigkeiten, weil du die Gerechtigkeit Gottes an die erste Stelle setzen willst. Was würde dir helfen, es trotzdem zu tun? Jesus sagte zu seinen Jüngern: „Wenn ihr Glauben habt von der Größe eines Senfkorns, werdet ihr zu diesem Berg sagen: ‚Rück bitte von hir nach dort!‘, und er wird wegrücken, und nichts wird euch unmöglich sein“ (Matthäus 17:20).

Falls du dir da nicht so sicher bist: Sprich doch mal mit anderen in der Versammlung darüber. Was sie schon mit Jehova erlebt haben, wird dir bestimmt Mut machen und deinen Glauben stärken.

Frage zu Absatz 12
Welche Eigenschaften brauchen wir, um zuerst Gottes Gerechtigkeit zu suchen? Kennst du persönliche Beispiele, die das beweisen?

 

Dankbar sein für das, womit Jehova unseren Glauben stark hält

13 Betrachtest du deinen Dienst für Jehova als einen kostbaren Schatz, kannst du absolut sicher sein, dass er für alles sorgt, was du brauchst – wie in alter Zeit für die Leviten. Oder denk an David. Sogar versteckt in seiner Höhle konnte er darauf bauen, dass ihn sein Gott versorgen würde. Genauso können wir uns auf Jehova verlassen, auch wenn uns eine Situation ausweglos erscheint.

Und weißt du noch, wann Asaph geholfen wurde, das, was ihm zu schaffen machte, besser zu verstehen? Als er „in das großartige Heiligtum Gottes kam“ (Psalm 73:17).

Wenden auch wir uns immer an den, der uns mit allem versorgt, was wir für unser gutes Verhältnis zu ihm brauchen! Damit zeigen wir, wie froh und dankbar wir sind, ihm dienen zu dürfen – ganz gleich, wie schwierig unsere Umstände vielleicht sind. Und so erlauben wir Jehova, unser „Anteil“ zu sein.

Frage zu Absatz 13
Worauf können wir uns absolut verlassen, wenn wir uns im Dienst für Jehova verausgaben?

 

14 Wie berührt es dich, wenn helleres Licht auf „die tiefen Dinge Gottes“ aus der Bibel fällt? Schließlich stammt ja alles Licht der Wahrheit von Jehova (1. Korinther 2:10-13).

Denn uns hat Gott sie durch seinen Geist geoffenbart, denn der Geist erforscht alle Dinge, selbst die tiefen Dinge Gottes.

11 Denn wer unter [den] Menschen kennt die Dinge eines Menschen, ausgenommen der Geist des Menschen, der in ihm ist? Ebenso hat niemand die Dinge Gottes kennengelernt, ausgenommen der Geist Gottes. 12 Nun haben wir nicht den Geist der Welt empfangen, sondern den Geist, der von Gott ist, damit wir die Dinge erkennen könnten, die uns Gott gütigerweise gegeben hat. 13 Diese Dinge reden wir auch, nicht mit Worten, die durch menschliche Weisheit gelehrt werden, sondern mit solchen, die durch den Geist gelehrt werden, indem wir geistige [Dinge] mit geistigen [Worten] verbinden.

Der Apostel Petrus ist uns da ein hervorragendes Beispiel. Bei einer Gelegenheit sagte Jesus zu seinen Zuhörern: „Wenn ihr nicht das Fleisch des Menschensohnes esst und sein Blut trinkt, so habt ihr kein Leben in euch selbst.“ Viele Jünger nahmen das wörtlich und sagten: „Diese Rede ist anstößig; wer kann sie anhören?“ Deswegen wandten sie sich von ihm ab, „den hinter ihnen liegenden Dingen zu“. Wie aber reagierte Petrus? Er sagte: „Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte ewigen Lebens“ (Johannes 6:53,60,66,68).

 

15 Petrus verstand auch nicht, was Jesus hatte sagen wollen. Aber er hatte das Vertrauen, dass Jehova das Licht der Wahrheit heller werden lässt. Wird dieses Licht dann heller, bemühst du dich dann, die Begründung dafür aus der Heiligen Schrift nachzuvollziehen? (Sprüche 4:18).

Aber der Pfad der Gerechten ist wie das glänzende Licht, das heller und heller wird, bis es voller Tag ist.

Über die Beröer im ersten Jahrhundet wird gesagt: „Sie nahmen das Wort mit der größten Bereitwilligkeit auf, indem sie täglich sorgfältig forschten“ (Apostelgeschichte 17:11).

Diese nun waren edler gesinnt als die in Thessalonich, denn sie nahmen das Wort mit der größten Bereitwilligkeit auf, indem sie täglich in den Schriften sorgfältig forschten, ob sich diese Dinge so verhielten.

Nimmst du dir an ihnen ein Beispiel, dann wird deine Dankbarkeit dafür vertieft, Jehova dienen zu dürfen und ihn als deinen Anteil zu haben.

Frage zu Absatz 14 und 15
Wie reagieren wir am besten, wenn bestimmte Bibeltexte genauer erklärt werden, und warum?

 

Nur im Herrn heiraten

16 Die biblische Anweisung, „nur im Herrn“ zu heiraten, ist ein weiteres Gebiet, auf dem Christen nicht vergessen dürfen, worauf Jehova hinarbeitet (1. Korinther 7:39).

Eine Frau ist während der ganzen Zeit, da ihr Mann lebt, gebunden. Wenn ihr Mann aber [im Tod] entschlafen sollte, so ist sie frei, sich zu verheiraten, mit wem sie will, nur im Herrn.

Viele sind lieber ledig geblieben, als sich über die Anweisung ihres Gottes hinwegzusetzen. Und Jehova kümmert sich liebevoll um sie.

Was tat David, als er einsam war und allem Anschein nach keinen Helfer hatte? Er berichtet: „Vor Jehova schüttete ich unablässig mein Anliegen aus; meine Bedrängnis tat ich weiterhin vor ihm kund, als mein Geist in mir schwach wurde“ (Psalm 142:1-3).

Gefühle dieser Art dürften auch dem Propheten Jeremia nicht fremd gewesen sein, der seinem Gott als Unverheirateter treu diente – und das jahrzehntelang. Vielleicht tut es dir gut, dich etwas intensiver mit seinem Beispiel zu befassen, wie es in Kapitel 8 des Buches „Was Gott uns durch Jeremia sagen lässt“ behandelt wird.

Frage zu Absatz 16
Wie kann Jehova unser „Anteil“ sein, wenn es um das Gebot aus 1. Korinther 7:39 geht?

 

17 Eine Schwester in den Vereinigten Staaten erzählt: „Ich habe mich nie bewusst dafür entschieden, ledig zu bleiben. Wenn mir der Richtige über den Weg läuft, würde ich schon gern heiraten. Meine Mutter, die keine Zeugin Jehovas ist, wollte mich überreden, einfach irgendjemand zu heiraten. Ich habe sie gefragt, ob sie schuld sein wolle, wenn ich in einer unglücklichen Ehe ende. Mit der Zeit konnte sie sehen, dass ich eine gute Arbeit hatte, gut zurechtkam und glücklich war. Da hat sie aufgehört, auf mich einzureden.“

Es kommt schon ab und zu vor, dass sich diese Schwester einsam fühlt. Was dann? Sie sagt: „Dann vertraue ich ganz besonders auf Jehova. Er lässt mich nie allein.“

Was hat ihr denn geholfen, auf Jehova zu vertrauen? „Durch das Gebet spüre ich, dass Jehova wirklich da ist und ich nie allein bin. Die höchste Person des ganzen Universums hört mir zu – da kann ich gar nicht anders, als mich geeehrt zu fühlen und mich zu freuen!“ Sie ist auch fest davon überzeugt, dass Geben glücklicher macht als Empfangen, und erzählt: „Ich bemühe mich, für andere da zu sein und ihnen zu helfen, ohne selbst etwas dafür zu erwarten. Wenn ich mir überlege: ‚Was kann ich für diesen Menschen tun?‘, dann spüre ich eine tiefe Freude“ (Apostelgeschichte 20:35).

Diese Schwester hat wirklich Jehova als ihren „Anteil“ und freut sich sehr darüber, ihm dienen zu dürfen.

Frage zu Absatz 17
Wie geht eine ledige Schwester damit um, wenn sie sich ab und zu einsam fühlt?

 

18 Wie auch immer dein Leben gerade aussieht: Jehova kann auch dein „Anteil“ sein. Erlaubst du ihm, für dich da zu sein, dann zählst du zu seinem glücklichen Volk (2. Korinther 6:16,17).

Und welche Übereinkunft besteht zwischen Gottes Tempel und Götzen? Denn wir sind ein Tempel eines lebendigen Gottes, so wie Gott gesagt hat: „Ich werde unter ihnen wohnen und unter [ihnen] wandeln, und ich werde ihr Gott sein, und sie werden mein Volk sein.“ 17 „ ,Darum geht aus ihrer Mitte hinaus und sondert euch ab‘, spricht Jehova, ‚und hört auf, das Unreine anzurühren‘ “; „ ,und ich will euch aufnehmen.‘ “

Und das ebnet den Weg dafür, dass Jehova dich als seinen „Anteil“ (oder seine „Zuteilung“) betrachtet, wie er das schon bei anderen seiner Diener getan hat. (Lies 5. Mose 32:9,10).

Denn Jehovas Teil ist sein Volk;
Jakob ist die Zuteilung, die er ererbt.

10 Er fand ihn dann im Lande einer Wildnis
Und in einer öden, heulenden Wüste.
Er begann ihn zu umhegen, auf ihn achtzugeben,
Ihn zu behüten wie die Pupille seines Auges.

So wie Israel Jehovas „Zuteilung“ unter den Nationen wurde, so kann er auch dich auswählen, sein „Anteil“ zu sein, und dich liebevoll umsorgen (Psalm 17:8).

Bewahre mich wie die Pupille des Augapfels,
Im Schatten deiner Flügel mögest du mich verbergen


Frage zu Absatz 18

Wie kann Jehova dich zu seinem „Anteil“ machen?

 

zur Wiederholung

Wie wird Jehova dein „Anteil“ …

  • wenn du zuerst sein Königreich und seine Gerechtigkeit suchst?
  • wenn du dankbar bist für die geistige Speise?
  • wenn du dich an sein Gebot hälst, nur im Herrn zu heiraten?

6 Kommentare

  1. Jule sagt:

    Nicht wenige haben, als sie die Wahrheit kennen lernten, ihre Arbeitsstelle gewechselt, um sich taufen lassen zu können – weil sie bis dahin beruflich zum Beispiel mit dem Anbau oder Verkauf von Tabak zu tun hatten, mit der Ausbildung von Soldaten oder mit der Herstellung oder dem Verkauf von Waffen (Jesaja 2:4; 2. Korinther 7:1; Galater 5:14).

    hier muss ich an einen jungen Mann denken, mit dem wir eine Weile die Bibel studiert haben. Er fand das ganz ganz toll, sagte aber nach einer Weile, er könne leider nicht weiter studieren. Denn: er arbeitete für die Diakonie im sozialen Bereich und er war der Ansicht, dass er seine Arbeit kündigen müsse, wenn er die Wahrheit annehmen würde.

    Wie passt sowas dann damit zusammen, dass einige unserer Brüder es anscheinend mit ihrem Gewissen vereinbaren können, sich als bereits seit Jahren getaufter Zeuge Jehovas bei der Diakonie anstellen und sich von ihr bezahlen zu lassen, denn „ich arbeite ja nicht in der Kirche, sondern bei einer Familie privat“?

    Jeder muss die Dinge, die er tut mit seinem eigenen Gewissen ausmachen. Jeder muss für sich vor Jehova selbst Rechenschaft ablegen. Aus Erfahrung habe ich gelernt, dass dies oftmals erst der erste kleine Schritt ist, der auf Abwege führt, weil sich daraus Situationen ergeben könnten, die uns verleiten, es mit den Maßstäben Jehovas nicht mehr ganz so genau zu nehmen.

    Interessanterweise sehen wir oftmals einen gravierenden Unterschied: Personen, die sich gerade erst mit der Wahrheit beschäftigen und sie als das erkennen, was sie ist – Gottes Wort und der Wille Jehovas für uns, der letztenlich als einziger zu unserem echten Glück führt – sind zu sehr gravierenden Schritten bereit. Sie brechen mit allem, was sie noch von Jehova fern hält, sei es die Wahl ihrer Unterhaltung, ihrer Freunde, ihrer Arbeit usw. Da gibt es in der Regel selten Probleme, dies zu tun. Denn sie fühlen sich wirklich von Herzen gedrängt, sie können garnicht anders – weil sie Jehova so lieben.

    Aber mit den Jahren, die wir in der Wahrheit sind, scheinen wir oftmals nachlässiger zu werden. Meist bemerken wir es nicht einmal. Und da wir uns unsere Freunde unter unseresgleichen suchen, sagt uns dies in der Regel auch niemand. So bleiben wir auf dem Weg, denken, wir liefen richtig und entfernen uns in Wirklichkeit immer mehr von unserem Gott.

    Wie schade!

    Wie könnten wir diese Entwicklung verhindern?

    Indem wir uns täglich mit Gottes Wort der Bibel beschäftigen und uns die Zeit dafür auch „freischaufeln“, wenn es sein muss. Behalten wir im Sinn, wie wichtig dies ist, damit wir auf dem richtigen Weg bleiben können. Und suchen wir uns Freunde, die Jehova wirklich von Herzen lieben und denen kein Opfer zu groß ist, damit sie ihrem Schöpfer gefallen. Wir wissen ja: „Eisen wird durch Eisen geschärft“. Und wenn uns jemand freundlich darauf hinweist, dass wir eventuell dabei sind, vom rechten Weg abzuweichen, dann nehmen wir es als einen Beweis der Liebe zur Kenntnis und denken bitte nicht: „der will mich ja mit der Bibel fertig machen“.

    Unser enges Verhältnis zu Jehova ist viel zu kostbar, als dass wir „es uns leisten könnten“, irgendetwas zwischen uns und Jehova kommen zu lassen. Nicht, weil wir sonst das Ticket für das Paradies nicht bekommen, sondern weil es so wundervoll ist, ganz eng mit unserem Gott zu wandeln!

  2. Erfahrungsbericht sagt:

    Erwachet November 2009

    Vom Dienst im U-Boot zum Dienst für Gott


    Erzählt von Andrew Hogg

    „Wenn wir jemals die nuklearen Sprengköpfe einsetzen müssen“, sagte der Kommandeur unseres U-Boots, „haben wir versagt.“ Das sorgte für lebhafte Diskussionen darüber, ob atomare Kriegführung moralisch vertretbar sei. Wie kam es dazu, dass ich in einem U-Boot diente?

    ICH wurde 1944 in Philadelphia (Pennsylvania, USA) geboren. Mein Vater, mein Großvater und mein Onkel waren alle beim Militär und übten einen starken Einfluss auf mich aus. Für sie gab es keine größere Ehre, als Soldat zu sein. Als kleiner Junge sah ich auf einem Rundgang durch die nahe gelegene Marinewerft zum ersten Mal ein U-Boot. Von da an wollte ich zur Marine. Nach der Schule besuchte ich die US-Marineakademie. Dort machte ich 1966 nach vier Jahren Ausbildung meinen Abschluss.

    Ich wurde in das Atomantriebsprogramm der Marine aufgenommen und in der Kern- und U-Boot-Technik ausgebildet. 1967 heiratete ich Mary Lee Carter, mit der ich immer noch glücklich verheiratet bin. Im März 1968 ist dann endlich mein Kindheitstraum Wirklichkeit geworden: Ich kam auf die USS Jack. Etwa ein Jahr später wurde unsere Tochter Allison als erstes unserer zwei Kinder geboren.

    1971 wurde ich unter dem oben erwähnten Kommandeur technischer Offizier der Andrew Jackson — ein Atom-U-Boot der Polaris-Klasse. Einmal erlebten wir auf See den Albtraum aller U-Boot-Mannschaften: Es brach Feuer aus. Ich war gerade mit anderen Offizieren in gemütlicher Runde zusammen, als wir kurz nach Mitternacht einen dumpfen Schlag verspürten. Gong, gong, gong! Der Hauptalarm ertönte und aus dem Lautsprecher hörten wir: „Feuer im Maschinenraum eins!“

    Da ich für fast alle mechanischen und elektrischen Anlagen zuständig war, rannte ich in Richtung Heck. In einem der Sauerstoffgeneratoren hatte es eine Gasexplosion gegeben. Vier von uns setzten sich Sauerstoffmasken auf und saugten alles brennbare Gas ab. Zum Glück wurde niemand verletzt. Dank der guten Schulung unserer Mannschaft mussten wir trotz dieses Zwischenfalls unsere Patrouillenfahrt nicht abbrechen.

    Ich lese etwas über einen Friedensstifter

    Wir wurden angeregt, uns zum Ausgleich für unsere belastende Arbeit jede Woche ein paar Stunden kulturell weiterzubilden. Normalerweise las ich Biografien bedeutender Militärs. Doch einmal entschied ich mich, etwas über einen bekannten Friedensstifter zu lesen — Jesus Christus. Ich nahm die Bibel, die ich bei meinem Abschluss an der Marineakademie erhalten hatte, und vertiefte mich in die Evangelien. Doch am Ende hatte ich mehr Fragen als Antworten. Ich brauchte Hilfe.

    Gegen Ende unserer Patrouillenfahrt berief der Kommandeur eine Zusammenkunft in der Offiziersmesse ein und sagte: „Meine Herren! Unser Ingenieur wird mit der wichtigsten Aufgabe in der US-Marine betraut. Er wird technischer Offizier auf dem ersten Schiff unserer allerneuesten Angriffs-U-Boote.“ Ich war überwältigt.

    Meine neue Aufgabe erforderte, dass ich mit meiner Familie nach Newport News (Virginia) zog, wo die Los Angeles gebaut wurde. Ich war für das Testen der Maschinenanlagen zuständig. Außerdem arbeitete ich technische Handbücher und Schulungsprogramme aus. Es war eine äußerst komplexe, aber sehr schöne Arbeit. Damals wurde unser Sohn Drew geboren. Jetzt, wo ich zwei Kinder hatte, dachte ich wieder über Gott nach: Wie denkt er über Krieg? Was geschieht beim Tod? Gibt es eine Hölle?

    Endlich Antworten!

    Zu dieser Zeit unterhielt sich meine Frau öfter mit Jehovas Zeugen über die Bibel. Als ich sie einmal von der Werft aus anrief, sagte sie: „Bei mir sind gerade zwei Frauen, die über die Bibel reden.“
    „Von welcher Kirche sind sie denn?“
    „Sie sind von den Zeugen Jehovas.“
    Mit dem Namen „Zeugen Jehovas“ konnte ich nichts anfangen, ich wollte aber die Bibel verstehen. „Frag sie doch, ob sie uns mal abends besuchen möchten“, schlug ich vor. Kurz darauf kam eine der beiden mit ihrem Mann zu uns und wir begannen einen Bibelkurs.

    Endlich bekam ich Antworten auf Fragen, die mich schon jahrelang beschäftigt hatten. Ich erfuhr zum Beispiel, dass die Toten „sich nicht des Geringsten bewusst“ sind und dass Jesus ihren Zustand mit einem tiefen Schlaf verglich (Prediger 9:5; Johannes 11:11-14). Die Toten sind also nicht im Himmel oder in der Hölle, sondern „schlafen“, bis sie auferweckt werden.

    Mary Lee und ich besuchten außerdem die Zusammenkünfte im Königreichssaal. Dort lernten wir Zeugen Jehovas kennen, die ganz unterschiedlicher Herkunft waren und den verschiedensten Bildungsschichten angehörten. Alle dienten sie Gott in Frieden und Einheit. Was die Bibel doch bei Menschen bewirken kann, dachten meine Frau und ich (Psalm 19:7-10).

    Ich muss mich entscheiden

    Nach dem Ausbruch des Israelisch-Arabischen Kriegs 1973 wurde die amerikanische U-Boot-Flotte im Atlantik in Alarmbereitschaft versetzt. Die Situation hätte sich leicht zuspitzen können und mir wurde langsam klar, dass echter und beständiger Friede niemals durch politische Bemühungen zustande kommt. Nur Gottes Königreich kann das erreichen. Zwar hatte ich oft gebetet: „Dein Reich komme. Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden“, doch so richtig verstanden hatte ich diese Worte nie (Matthäus 6:9, 10, Lutherbibel). Jetzt aber wusste ich, dass das Reich Gottes eine himmlische Regierung ist, die bald über die ganze Erde herrschen und alles Böse beseitigen wird (Daniel 2:44; 7:13, 14).

    Der Bibeltext aus 2. Korinther 10:3, 4 ging mir einfach nicht mehr aus dem Kopf. Dort heißt es, dass „unsere Kriegführung nicht gemäß dem [erfolgt], was wir im Fleische sind. Denn die Waffen unserer Kriegführung sind nicht fleischlich, sondern machtvoll durch Gott.“ Mir wurde klar, dass echte Christen nur mit sinnbildlichen Waffen kämpfen, beispielsweise mit dem „Schwert des Geistes“, der Heiligen Schrift (Epheser 6:17).

    Ich stand am Scheideweg. Sollte ich weiter meine Karriere verfolgen oder sollte ich mein Leben nach der Bibel ausrichten und meine schöne, anspruchsvolle Arbeit aufgeben? Ich habe viel gebetet und kam zu dem Ergebnis, dass ich so leben muss, wie Gott es will, wenn ich wirklich ein Friedensstifter sein möchte.

    Mein neuer „Oberbefehlshaber“

    Mary Lee und ich machten uns Gedanken darüber, wie es nun weitergehen sollte. Nach vielen Gebeten entschlossen wir uns, dem höchsten „Oberbefehlshaber“, Jehova Gott, zu dienen. Wir wollten ihm unser Leben widmen. Ich bat darum, aus der Marine entlassen zu werden, worauf man uns nach Norfolk (Virginia) versetzte. Dort sollte ich auf die Entlassung warten. Die meisten Offiziere wunderten sich über meine Entscheidung. Einige waren richtig gehässig, andere dagegen interessierten sich für meinen biblischen Standpunkt und zollten mir Respekt.

    1974 verließ ich die Marine. Im selben Jahr ließen sich meine Frau und ich auf dem Kongress „Gottes Vorsatz“ in Hampton (Virginia) taufen (Matthäus 28:19, 20). Damit begann für uns ein neues Leben.

    Ganz andere Herausforderungen

    Wir hatten kein Einkommen und unsere Ersparnisse hätten für uns und unsere zwei kleinen Kinder nur noch ein paar Monate gereicht. Im vollen Vertrauen auf Gott bewarb ich mich für verschiedene Stellen. Schon bald bekam ich Arbeit in einem Versorgungsunternehmen. So konnten wir in der Gegend bleiben — auch wenn ich nur noch halb so viel verdiente wie bei der Marine.

    Meine Frau und ich kamen Jehova immer näher und hatten den Wunsch, uns noch mehr für ihn einzusetzen. Freunde von uns waren nach Zentral-Virginia gezogen, weil dort mehr Prediger benötigt wurden. Sie luden uns ein, sie zu besuchen. Danach waren wir Feuer und Flamme und wollten es ihnen gleichtun. Ich beantragte eine Versetzung. Der Antrag wurde genehmigt und ich wurde sogar befördert. Das Versorgungsunternehmen übernahm dann auch noch die Umzugskosten. Gott ist wirklich für alle da, die seinen Willen tun möchten, dachten wir uns (Matthäus 6:33).

    Da wir ein relativ einfaches Leben führten, konnten Mary Lee und ich Vollzeitprediger sein und viel Zeit mit unseren zwei lieben Kindern verbringen. Wir sind überglücklich, dass Allison und Drew weiterhin „in der Wahrheit . . . wandeln“ (3. Johannes 4; Sprüche 23:24).

    Geld- und Wohnungssorgen, Krankheiten und das Älterwerden haben uns hin und wieder zu schaffen gemacht. Doch Jehova hat uns immer beigestanden. Ob ich es je bereut habe, aus der Marine ausgeschieden zu sein? Auf keinen Fall. Wenn wir unser Leben Revue passieren lassen, können wir voller Überzeugung sagen: Es gibt keine größere Ehre, als Jehova zu dienen. Nichts ist lohnender (Prediger 12:13).

  3. Jeremia-Buch sagt:

    Kapitel acht

    Wirst du wie Jeremia „am Leben bleiben“?

    ALS Josua die Israeliten einmal aufforderte zu wählen, wem sie dienen wollten, sagte er: „Ich . . . und meine Hausgenossen, wir werden Jehova dienen“ (Jos. 24:15). Josua wollte Jehova treu bleiben und war überzeugt, dass auch seine Familie Gott dienen wollte. Jahrhunderte später, kurz vor der Zerstörung Jerusalems, forderte Jeremia König Zedekia auf, sich den Babyloniern zu ergeben. Er versprach dem König: „Du wirst bestimmt am Leben bleiben, du und deine Hausgemeinschaft“ (Jer. 38:17). Doch Zedekia entschied sich anders. Das wirkte sich nicht nur auf ihn, sondern auch auf seine Frauen und seine Söhne aus. Zedekia musste mit ansehen, wie seine Söhne umgebracht wurden. Anschließend wurde er geblendet und gefangen nach Babylon geführt (Jer. 38:18-23; 39:6, 7).

    2 In den beiden Bibelzitaten wird jeweils eine Einzelperson erwähnt, aber auch ihre Familie. Das ist nur logisch. Jeder Mensch ist zwar für sich selbst vor Gott verantwortlich, doch die meisten gehören gleichzeitig zu einer Familie. Sowohl bei den Israeliten als auch bei uns Christen hat die Familie einen hohen Stellenwert. Das sieht man an dem, was wir aus der Bibel und in unseren Zusammenkünften über Ehe, Kindererziehung und Respekt gegenüber Angehörigen lernen (1. Kor. 7:36-39; 1. Tim. 5:8).

    EIN UNGEWÖHNLICHES GEBOT

    3 Was Jeremia betrifft, er „blieb am Leben“, als Jerusalem zerstört wurde (Jer. 21:9; 40:1-4). Seine Lebenssituation war allerdings ganz anders als die der meisten Israeliten seiner Tage. Gott hatte ihm geboten, nicht zu heiraten und keine Kinder zu haben. Auch durfte er an einigen Anlässen, die zum ganz normalen jüdischen Alltag gehörten, nicht teilnehmen. (Lies Jeremia 16:1-4.)

    4 In Jeremias Kulturkreis war es die natürlichste Sache der Welt, dass man heiratete und Kinder hatte. Man legte großen Wert auf Nachwuchs, damit das Land der Vorfahren im Besitz des Stammes und der Familie blieb (5. Mo. 7:14). Warum sollte Jeremia anders sein? Wegen der bevorstehenden Zeiten gebot ihm Gott, sich von verschiedenen freudigen oder traurigen Anlässen fernzuhalten. Er durfte Trauernde weder trösten noch bei einer Trauerfeier mit ihnen zusammen essen. Auch die jüdischen Hochzeitsfeiern, auf denen immer viel gelacht wurde, waren ihm untersagt. Freudenfeste und Trauerfeiern sollte es bald nicht mehr geben (Jer. 7:33; 16:5-9). Jeremias Lebensweise gab seiner Botschaft Gewicht und unterstrich, wie schlimm das kommende Strafgericht werden würde. Schließlich kam das Unglück über Jerusalem. Kannst du dir die Verzweiflung der Menschen vorstellen, die vor lauter Hunger Menschenfleisch aßen und zusehen mussten, wie die Leichname ihrer Angehörigen den Tieren zum Fraß überlassen wurden? (Lies Jeremia 14:16; Klag. 2:20.) Während der 18-monatigen Belagerung und in dem anschließenden Blutbad starben viele Familien. Jeremia blieb es erspart, auf so tragische Weise Frau und Kinder zu verlieren.

    5 Gilt Jeremia 16:5-9 auch für uns? Nein. Christen werden aufgefordert, „die, die in allerlei Drangsal sind, zu trösten“. Und: „Freut euch mit den sich Freuenden“ (2. Kor. 1:4; Röm. 12:15). Auch Jesus besuchte ein Hochzeitsfest und trug dort zur freudigen Stimmung bei. Heute leben wir allerdings in einer Zeit, in der ein böses System zu Ende geht, und müssen daher mit Problemen und Entbehrungen rechnen. Wir sind in einer ähnlichen Lage wie unsere Brüder und Schwestern im 1. Jahrhundert, die aus Judäa fliehen mussten. Jesus legt uns dringend ans Herz, unser Möglichstes zu tun, um auszuharren und Gott treu zu bleiben. Diesen Aspekt sollte man berücksichtigen, wenn man sich Gedanken über das Thema Heiraten, Nachwuchs oder Ledigbleiben macht. (Lies Matthäus 24:17, 18.)

    6 Wieso ist es für uns von Interesse, dass Jeremia nicht heiraten und keine Kinder haben durfte? Welche Denkanstöße erhalten Alleinstehende oder kinderlose Ehepaare dadurch? Und warum sollten auch Familien mit Kindern über Jeremias Situation nachdenken?

    7 Gehen wir zuerst darauf ein, dass Jeremia keine Kinder haben durfte. Jesus hat von seinen Nachfolgern nie verlangt, kinderlos zu bleiben. Interessanterweise sagte er aber einmal: „Wehe den schwangeren Frauen und denen, die ein Kleinkind stillen!“ (Mat. 24:19). Das galt für die Zeit der Drangsal, die 66 bis 70 u. Z. über Jerusalem kommen sollte. Denn diese Frauen würden es dann besonders schwer haben. Heute stehen wir vor einer noch größeren Drangsal. Das sollten Ehepaare, die sich überlegen, ob sie Kinder haben möchten, im Sinn behalten. Wird es nicht jeden Tag schwerer, mit den heutigen kritischen Zeiten fertigzuwerden? Viele Eltern finden es absolut nicht leicht, ihre Kinder so zu erziehen, dass sie auf dem Weg des Lebens bleiben. Obwohl es Ehepaaren natürlich selbst überlassen bleibt, ob sie Kinder haben möchten oder nicht, ist es gut, wenn sie über die Lebenssituation Jeremias nachdenken. Was bedeutet es für uns, dass Jeremia nicht einmal heiraten durfte?
    Welches ungewöhnliche Gebot erhielt Jeremia, und warum ist es gut, darüber nachzudenken?

    DENKANSTÖSSE FÜR ALLEINSTEHENDE

    8 Mit dem Gebot an Jeremia, nicht zu heiraten, wollte Jehova keine allgemeingültige Regel aufstellen. Schließlich ist er ja der Initiator der Ehe und wollte nicht nur, dass die Erde bevölkert wird, sondern auch, dass beide Partner miteinander glücklich sind und in ihrer Beziehung Erfüllung finden (Spr. 5:18). Als Jeremia prophezeite, war allerdings längst nicht jeder verheiratet. Damals gab es im Volk Gottes offensichtlich eine Anzahl Eunuchen und sicher auch Witwen und Witwer. Jeremia war also nicht der einzige Anbeter Jehovas, der keinen Ehepartner hatte. Bei ihm lag jedoch ein ganz spezieller Grund vor, ähnlich wie auch bei einigen Brüdern und Schwestern heute.

    9 Viele Christen heiraten früher oder später, andere bleiben allein. Jesus beispielsweise blieb ledig. Er sagte auch, dass einige seiner Jünger die Gabe hätten, in ihrem Innersten Raum für die Ehelosigkeit zu schaffen. Wer diese Gabe habe, solle sie nutzen. (Lies Matthäus 19:11, 12.) Wenn also jemand unverheiratet bleibt, damit er mehr für Gott tun kann, sollte man ihn dafür loben und keine Witze darüber machen. Manche sind natürlich einfach deswegen ledig, weil die Umstände sie dazu zwingen. Vielleicht haben sie noch keinen Ehepartner unter Gottes Volk gefunden, sind aber fest entschlossen, „nur im Herrn“ zu heiraten (1. Kor. 7:39). Andere sind allein, weil sie ihren Ehepartner durch den Tod verloren haben. Doch Jehova lässt Alleinstehende wissen, dass sie ihm besonders am Herzen liegen, und so empfindet auch Jesus (Jer. 22:3; lies 1. Korinther 7:8, 9).

    10 Für den ledigen Jeremia wurde Gott also zur Kraftquelle. Wie? Jeremia liebte Jehovas Wort. Das gab ihm in all den Jahrzehnten, in denen er sich voll und ganz auf seinen göttlichen Auftrag konzentrierte, Halt und Kraft. Außerdem hätte er bestimmt nicht die Nähe von Menschen gesucht, die ihn wegen seiner Ehelosigkeit verspotteten. Lieber hat er sich „ganz allein hingesetzt“. (Lies Jeremia 15:17.)

    11 Viele unverheiratete Brüder und Schwestern aus allen Altersgruppen orientieren sich am Beispiel Jeremias. Es ist für sie sehr befriedigend und eine enorme Hilfe, völlig im Dienst für Gott aufzugehen. Eine Schwester in einer chinesischen Versammlung erzählt: „Der Pionierdienst gibt meinem Leben eine Richtung. Als Single setze ich mich voll ein. So fühle ich mich nur selten einsam. Am Ende eines Tages bin ich richtig zufrieden, weil ich sehe, dass mein Dienst anderen Menschen wirklich hilft. Das macht mich sehr glücklich.“ Eine 38-jährige Pionierin findet: „Um glücklich und zufrieden zu sein, muss man sich einfach in seiner Situation über das Positive freuen können.“ Und eine unverheiratete Schwester aus einem südeuropäischen Land sagt ganz offen: „Mein Leben ist vielleicht nicht so verlaufen, wie ich es mir gedacht habe, aber ich bin glücklich und setze alles daran, dass es auch so bleibt.“

    12 Es kann gut sein, dass Jeremias Leben nicht so verlaufen ist, wie er es sich als Jugendlicher vorgestellt hatte. Aber vielleicht hat er auch gemerkt, dass es vielen Verheirateten mit Kindern genauso ergangen ist. Eine spanische Pionierin hat beobachtet: „Ich kenne Ehepaare, die glücklich sind, und solche, die es nicht sind. Das führt mir vor Augen, dass mein Glück nicht davon abhängt, ob ich heirate oder nicht.“ Jeremia ist nur einer von Tausenden, an denen sich bestätigt, dass Alleinstehende ein ausgefülltes, befriedigendes und glückliches Leben führen können. Auch der Apostel Paulus zählt dazu. Er schrieb: „Nun sage ich den Unverheirateten und den Witwen: Es ist für sie gut, dass sie bleiben, wie auch ich bin“ (1. Kor. 7:8). Möglicherweise war Paulus Witwer. Auf alle Fälle war er alleinstehend, als er sich im Missionardienst voll einsetzte (1. Kor. 9:5). Die Ehelosigkeit war für ihn definitiv von Vorteil. Sie ermöglichte ihm „ständige Dienstbereitschaft für den Herrn . . ., ohne sich ablenken zu lassen“ (1. Kor. 7:35). So konnte er viel Gutes erreichen.

    13 Paulus schrieb unter Inspiration, dass die, die heiraten, „Drangsal im Fleisch“ haben werden. Auch in dem, was er danach aufzeichnete, steckt eine tiefe Wahrheit: „Wenn jemand . . . in seinem Herzen feststeht, . . . seine Jungfräulichkeit zu bewahren, wird er gut tun. Folglich tut auch der gut, der seine Jungfräulichkeit in den Ehestand gibt, wer sie aber nicht in den Ehestand gibt, wird besser tun“ (1. Kor. 7:28, 37, 38). Natürlich kannte Jeremia diese Worte noch nicht, aber er bewies über die Jahrzehnte, dass die Ehelosigkeit einem ausgefüllten Leben im Dienst für Gott nicht im Weg stehen muss. Im Gegenteil: Sie kann viel dazu beitragen, ein sinnvolles Leben zu führen, das sich um die Anbetung Jehovas dreht. Der verheiratete König Zedekia hörte nicht auf Jeremia und stürzte sich ins Unglück, der unverheiratete Jeremia dagegen ging den richtigen Weg und „blieb am Leben“.

    Was sagt es dir, dass Jeremia über Jahrzehnte ledig blieb?

    GEBEN UND NEHMEN

    14 Wie bereits erwähnt, waren die meisten Männer und Frauen in Jeremias Tagen verheiratet und hatten Familie. Das war zur Zeit von Paulus nicht anders. Natürlich konnten Christen mit Familie nicht so ohne Weiteres im Ausland predigen wie Paulus. Sie hatten aber bestimmt in ihrer Versammlung alle Hände voll zu tun. Unter anderem konnten sie eine Anlaufstelle für Alleinstehende sein. Als Paulus in Korinth ankam, nahmen ihn Aquila und Priscilla bei sich zu Hause auf und arbeiteten mit ihm als Zeltmacher zusammen. Das war aber nicht alles. Versuch dir einmal vorzustellen, wie sie zusammen gegessen und viele schöne Stunden miteinander verbracht haben. Die Freundschaft mit Aquilas Familie hat Paulus bestimmt gutgetan. Und wie war es bei Jeremia? Er nutzte seine Ehelosigkeit, um sich für Gott einzusetzen, lebte aber sicher nicht als Einsiedler. Da er mit Dienern Gottes wie Baruch und Ebed-Melech befreundet war, fand er bei ihnen vielleicht sogar Familienanschluss (Röm. 16:3; lies Apostelgeschichte 18:1-3).

    15 Auch heute können alleinstehende Brüder und Schwestern Freunde finden, bei denen sie sich genauso wohl fühlen wie Paulus bei Aquilas Familie. Eine Frage an Familien: Schließt ihr Alleinstehende in euren Freundeskreis ein? Eine Schwester machte ihrem Herzen Luft und sagte: „Ich habe der Welt den Rücken gekehrt und will auch nicht wieder zurück. Aber ich brauche einfach das Gefühl, dass sich andere für mich interessieren und mich lieben. Ich bitte Jehova immer wieder um geistige Speise und Ermunterung speziell für uns Singles. Wir sind ja schließlich nicht unsichtbar und nicht jeder von uns möchte unbedingt heiraten. Manchmal habe ich aber das Gefühl, dass wir uns selbst überlassen sind. Natürlich können wir uns immer an Jehova wenden. Doch was, wenn wir mal jemanden zum Reden brauchen? Sind unsere Brüder und Schwestern dann wirklich für uns da?“ Tausende Alleinstehende würden das sofort bejahen. Sie haben viel Kontakt mit den Brüdern und Schwestern in ihrer Versammlung. Ihre Freunde suchen sie sich aber nicht nur unter Gleichaltrigen. Dadurch dass sie gern auf andere zugehen, zählen auch Ältere und Kinder zu ihren Freunden.

    16 Mit etwas Vorausplanung könnt ihr als Familie eine Kraftstation für Alleinstehende sein. Vielleicht könnt ihr sie mal zu eurem Studierabend einladen oder etwas zusammen unternehmen. Einem Single kann es viel bedeuten, bei einem leckeren Essen in eure Familienrunde mit eingebunden zu werden. Oder könntet ihr gemeinsam in den Predigtdienst gehen? Wie wäre es, ihn zu Arbeiten am Königreichssaal mitzunehmen? Oder auch mal zum Shoppen? Einige Familien haben Witwen, Witwer oder ledige Pioniere auf eine Kongressreise oder in den Urlaub mitgenommen. Das kann beiden Seiten viel geben.

    17 Ein ganz anderes Thema, das viele Unverheiratete betrifft, ist die Sorge für die betagten Eltern. Zur Zeit Jesu haben einige prominente Juden diese Verantwortung raffiniert umgangen. Sie behaupteten, gewisse selbst auferlegte religiöse Verpflichtungen seien wichtiger als das Gebot Gottes, sich um die Eltern zu kümmern (Mar. 7:9-13). Das darf in christlichen Familien nicht so sein (1. Tim. 5:3-8).

    18 Was, wenn betagte Eltern mehrere Kinder haben, die alle Jehova dienen? Tragen dann automatisch die Unverheirateten die Hauptlast der Pflege? Eine Schwester aus Japan schreibt: „Ich wäre gern verheiratet. Das geht aber leider nicht, weil ich meine Eltern pflegen muss. Ich bin sicher, dass Jehova versteht, was für eine Belastung die Pflege der Eltern ist. Und er weiß auch, wie sich Unverheiratete oft fühlen.“ Könnte es sein, dass diese Schwester verheiratete Geschwister hat, die ihr die Pflege aufgebürdet haben, ohne sie überhaupt zu fragen? In diesem Zusammenhang ist es interessant zu erfahren, dass Jeremia Brüder hatte, die ihn ungerecht behandelten. (Lies Jeremia 12:6.)

    19 Jehova fühlt mit Alleinstehenden und weiß, dass jeder sein Päckchen zu tragen hat (Ps. 103:11-14). Doch: Eltern bleiben Eltern — nicht nur von ihren unverheirateten Kindern, sondern auch von denen, die längst verheiratet sind und selbst Kinder haben. Eine eigene Familie zu gründen heißt nicht, dass die Verbindung zu den Eltern aufgelöst wird. Es befreit einen nicht von der christlichen Verpflichtung, für die betagten oder pflegebedürftigen Eltern da zu sein. Jesus fühlte sich selbst dann noch für seine Mutter verantwortlich, als er sterbend am Stamm hing. Er stellte sicher, dass sie versorgt war (Joh. 19:25-27). In der Bibel finden wir keine detaillierten Regeln für die Pflege der Eltern. Sie sagt auch nicht, dass unverheiratete Kinder automatisch mehr Verantwortung für die Pflege tragen. Bei diesem sensiblen Thema ist es wichtig, dass alle aufeinander Rücksicht nehmen und die Einzelheiten in Ruhe miteinander besprechen. Dabei orientieren sie sich an Jesus, der sich vorbildlich um seine Mutter kümmerte.

    20 Jeremia sagte unter Inspiration voraus: „Sie werden nicht mehr ein jeder seinen Gefährten und ein jeder seinen Bruder lehren, indem sie sprechen: ‚Erkennt Jehova!‘, denn sie alle werden mich erkennen“ (Jer. 31:34). Jeremia prophezeit hier eine Verbundenheit unter „Gefährten“ und „Brüdern“, wie wir sie heute in der Christenversammlung finden. Dieses Zusammengehörigkeitsgefühl sollen auch unsere Alleinstehenden verspüren. Sie können uns viel geben — und wir ihnen. Schließlich möchten wir alle gemeinsam „am Leben bleiben“.

  4. Jule sagt:

    Jesus hatte seinen Jüngern auch dringend ans Herz gelegt, zuerst Gottes Gerechtigkeit zu suchen (Matthäus 6:33). Das erfordert, sich nicht an menschlichen Maßstäben dafür zu orientieren, was richtig und falsch ist, sondern daran, was Jehova festlegt. (Lies Jesaja 55:8,9)

    „Denn eure Gedanken sind nicht meine Gedanken, noch sind meine Wege eure Wege“ ist der Ausspruch Jehovas. 9 „Denn wie die Himmel höher sind als die Erde, so sind meine Wege höher als eure Wege und meine Gedanken als eure Gedanken.

    Interessant zu diesem Punkt war eine Dokumentation, die wir vor einigen Tagen gesehen haben „BlackBox Gehirn“ – es ging um unsere Entscheidungen und wie sie im Gehirn entstehen.

    Es wurde ein Vergleich gebracht, dass es im Gehirn ähnlich wie in einem Orchester funktioniert. Jeder hat seine Aufgabe und zusammen spielen sie sehr schön. „Leider fehlt im Gehirn der Dirigent, der sagt, was gemacht werden soll“.

    Ja, bei uns Christen fehlt dieser Dirigent nicht: es ist Jehova, der uns durch sein Wort die Bibel sagt, was wir tun sollen und was nicht.

    Auch wurde in der Doku angeführt, dass erschwerend hinzukäme, dass sich die Werte und das, was richtig und was falsch ist, laufend ändern würden und wir uns ständig neu darauf einstellen müssten.

    Wir Christen müssen das nicht, denn wir haben die Bibel. Ein Maßstab, der über all die Jahre gilt, sei es in der Vergangenheit, in der Zukunft – und auch in der Gegenwart. Wir stehen nicht so hilflos da, wie die Menschen im Allgemeinen.

    Auch wurde angeführt, dass die Menschen unterschiedlich entscheiden würden, je nach Kultur. So würden die Deutschen eher die Sache an sich isolieren, in Japan z.B. sieht man eher das Große und Ganze, nicht so sehr das Einzelne, sondern das, was es bewirkt und in welchem Zusammenhang es steht. Wie ein Mensch sich entscheidet, hängt sehr davon ab, welcher Kultur er angehört, was er in seiner Kindheit gelernt hat. Darauf stützt sich dann seine Entscheidung.

    Auch hier sind wir eindeutig im Vorteil, wenn wir uns bereits von frühester Kindheit an mit Jehvoa und seinem Wort beschäftigen. Die Rolle der Eltern steht sehr im Vordergrund, denn sie „füttern unser Wahrnehmungsvermögen“ mit Werten, auf die wir dann später bei Entscheidungen zurückgreifen können.

    Hier wird auch wieder die Eigenverantwortung jedes einzelnen deutlich, sich eingehend mit Jehova und seinem Wort zu beschäftigen, IHN und seine Denkweise gut kennen zu lernen und damit unser „Wahrnehmungsvermögen zu füttern“ und ein gutes Wahrnehmungsvermögen zu entwickeln.

    Dann werden auch wir immer auf eine gute Grundlage zurückgreifen können, auf der wir gute und weise Entscheidungen treffen können – die unserem liebevollen Gott Jehova gefallen!

  5. Jule sagt:

    Andrew und seine Frau achteten darauf, ein einfaches Leben zu führen, und dadurch war es ihnen sogar möglich, Vollzeitprediger zu sein. Er erzählt: “Geld- und Wohnungssorgen, Krankheiten und das Älterwerden haben uns hin und wieder zu schaffen gemacht. Doch Jehova hat uns immer beigestanden.” Und fügt hinzu: “Wenn wir unser Leben Revue passieren lassen, können wir voller Überzeugung sagen: Es gibt keine größere Ehre, als Jehova zu dienen. Nichts ist lohnender” (Prediger 12:13).

    aus einer rein menschlichen Sicht, ist es unvernünftig und verantwortungslos, so zu handeln. Man könnte meinen, er und seine Frau hätten die Familie bewußt in Gefahr gebracht. Aber in Wirklichkeit hat er eine echtes Vertrauen auf Jehova bewiesen. Vertrauen auch wir 100% auf unseren Gott?

    Jehova sichert uns in seinem Wort immer wieder zu, dass wir gern auf ihn vertrauen dürfen und er uns niemals enttäuschen wird:

    Psalm 37:25

    Ein junger Mann bin ich gewesen, ich bin auch alt geworden,
    Und doch habe ich keinen Gerechten gänzlich verlassen gesehen
    Noch seine Nachkommen nach Brot suchen.

    Hebräer 13:5,6

    5 [Eure] Lebensweise sei frei von Geldliebe, indem ihr mit den vorhandenen Dingen zufrieden seid. Denn er hat gesagt: „Ich will dich keineswegs im Stich lassen noch dich irgendwie verlassen“, 6 so daß wir guten Mutes sein können zu sagen: „Jehova ist mein Helfer; ich will mich nicht fürchten. Was kann mir ein Mensch antun?“

    auch wir haben am eigenen Leib erlebt, dass es sich immer lohnt, auf unseren Gott zu vertrauen. Auch bei uns hat er viele schlimme Dinge zugelassen, von denen ich oftmals der Ansicht war, dass er sie nicht zulassen dürfe. Aber er hat uns immer die Kraft gegeben, sie zu ertragen.

    Außerdem haben wir den Text aus Psalm am eigenen Leib verspürt, dass Jehova uns nie gänzlich ohne Hilfe gelassen hat. Egal, wie schlimm es auch oftmals gekommen ist – wir haben niemals „nach Brot suchen müssen“, das zum Leben notwendige war immer vorhanden – auch wenn dies oftmals an ein Wunder grenzte!

  6. Jule sagt:

    Die biblische Anweisung, “nur im Herrn” zu heiraten, ist ein weiteres Gebiet, auf dem Christen nicht vergessen dürfen, worauf Jehova hinarbeitet (1. Korinther 7:39).

    Im Wt vom 15.Juli 2011 – „Gottes Ruhe – was ist damit gemeint?“ heißt es auszugsweise:

    5 Die Antwort darauf hat mit dem Zweck dieses siebten Tages zu tun. Er wird in 1. Mose 2:3 erklärt: “Gott ging daran, den siebten Tag zu segnen und ihn zu heiligen.” Jehova heiligte diesen Tag, indem er ihn dafür reservierte, all das vollständig umzusetzen, was er mit der Erde vorhatte:

    dass nämlich Männer und Frauen, die auf ihn hören, sie bewohnen und sich um sie und um alle Lebewesen darauf kümmern würden (1. Mose 1:28).

    Wie wir sehen, arbeitet Jehova darauf hin, dass die ganze Erde mit Menschen gefüllt sein wird, die Jehova von Herzen lieben und seinen Geboten gehorchen.

    Wenn wir nun einen Ehepartner wählen, der Jehova nicht anbetet – wo wird er dann sein? Und wie werde ich mit so einem Partner an meiner Seite meine Kinder zu aufrichtigen Anbetern Jehovas erziehen?

    Aus diesem Grund ist es so wichtig, diesem Gebot zu gehorchen: denn sonst arbeite ich dem entgegen, worauf mein Gott hinarbeitet!

    Auf der anderen Seite wissen wir, dass der Mensch nicht gemacht ist, um allein zu sein und daher hat jeder von uns das natürliche Bedürfnis nach einer Partnerschaft. Wenn wir uns nun in eine Person verlieben, die Jehova nicht dient, dann erfordert es viel Selbstbeherrschung, mit dieser keine Beziehung einzugehen.

    Ich habe in meiner Heimatversammlung einige Schwestern erlebt, die erfolgreich gegen solche Gefühle angekämpft haben, weil sie Jehova so sehr liebten und ihm gefallen wollten. Aber das bedeutet nicht, dass dies für sie immer einfach war.

    Da auch solche treuen Schwestern oftmals mit Einsamkeit zu kämpfen haben, erfordert dies viel Glaube und Geduld, auf eine solche Beziehung zu verzichten – besonders, wenn der andere diese Gefühle erwiedert und einen umwirbt.

    Wie wir in solch einem Fall mit Gefühlen der Einsamkeit besser zurecht kommen können, zeigt uns die Schwester im nächsten Kapitel:

    Es kommt schon ab und zu vor, dass sich diese Schwester einsam fühlt. Was dann? Sie sagt: “Dann vertraue ich ganz besonders auf Jehova. Er lässt mich nie allein.”

    Was hat ihr denn geholfen, auf Jehova zu vertrauen? “Durch das Gebet spüre ich, dass Jehova wirklich da ist und ich nie allein bin. Die höchste Person des ganzen Universums hört mir zu – da kann ich gar nicht anders, als mich geeehrt zu fühlen und mich zu freuen!”

    Sie ist auch fest davon überzeugt, dass Geben glücklicher macht als Empfangen, und erzählt: “Ich bemühe mich, für andere da zu sein und ihnen zu helfen, ohne selbst etwas dafür zu erwarten. Wenn ich mir überlege: ‘Was kann ich für diesen Menschen tun?’, dann spüre ich eine tiefe Freude” (Apostelgeschichte 20:35).

    Diese Schwester hat wirklich Jehova als ihren “Anteil” und freut sich sehr darüber, ihm dienen zu dürfen.

    Wie wir sehen, kann es oftmals große Opfer bedeuten, wenn wir das tun wollen, was unser Gott von uns erwartet – aber unsere Gefühle in eine andere Richtung gehen. Aber wir sehen auch, dass sich diese Opfer lohnen, denn wir gewinnen etwas, was das Kostbarste auf der ganzen Welt ist:

    eine innige Freundschaft mit unserem himmlischen Vater!

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