Erleuchtung

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Erleuchtung

Bayless Conley                                                                                                               11.01.2009

Hallo und willkommen zur heutigen Sendung. Diese Botschaft könnte eine der wichtigsten sein, die Sie je hörten. Das sind keine leeren Worte. Ich übertreibe nicht. Wir sprechen über etwas, von dem die Bibel sagt, dass es vor dem Empfangen der Vergebung geschieht. Es geschieht, bevor ein Mensch den Machtbereich des Teufels verlässt. Und es geschieht, bevor wir unser Erbe in Christus empfangen. Es muss zuvor geschehen. Das sollten Sie sich nicht entgehen lassen.

Schauen Sie sich bitte mit mir Apostelgeschichte 26 an. Wir wollen uns Vers 17 anschauen, wo Paulus vor König Agrippa steht und berichtet, wie ihm Christus auf dem Weg nach Damaskus begegnete. Jesus sagte ihm unter anderem Folgendes. Apostelgeschichte 26:17

Apostelgeschichte 26:17
„Ich will dich vor dem Volk und den Heiden retten, zu denen ich dich sende.“

Ist das nicht interessant? „Ich habe dich vor ihnen gerettet und jetzt sende ich dich zu ihnen.“ Das tut Jesus. Er befreit uns von bestimmten Dingen, hilft uns, stark zu werden und zu wachsen und sendet uns dann wieder zurück, damit wir anderen helfen, frei zu werden. „Ich errettete dich vor ihnen; jetzt sende ich dich zu ihnen.“ Und zwar deswegen. Apostelgeschichte 26:18.

Apostelgeschichte 26:18
„…ihre Augen zu öffnen, dass sie sich bekehren von der Finsternis zum Licht und von der Macht des Satans zu Gott, damit sie Vergebung der Sünden empfangen und ein Erbe unter denen, die durch den Glauben an mich geheiligt sind.“

Beachten Sie drei Dinge, von denen er sagt, dass er sie unter ihnen tun soll.

– Sie von der Macht des Satans zu Gott zu bringen. – Wortwörtlich, sie aus dem Machtbereich des
Teufels heraus und zu Gott zu bringen.
– Ihnen zu helfen, Sündenvergebung zu empfangen und
– ein Erbe unter denen, die durch den Glauben an mich abgesondert oder geheiligt sind.

Haben Sie bemerkt, was er sagte, bevor er über Befreiung aus dem Machtbereich Satans, das Empfangen der Sündenvergebung und das Empfangen des Erbes sprach? Er sagte: „Ich bin gesandt, um ihnen die Augen zu öffnen, dass sie sich bekehren von der Finsternis zum Licht.“

Wir brauchen geöffnete Augen und Licht, bevor wir von Satans Macht befreit werden, Vergebung empfangen oder unser Erbe empfangen und darin wandeln. Diese Dinge müssen wir erst sehen, obwohl alle diese Dinge durch das Opfer Christi erwirkt wurden. In Gottes Büchern ist die Sache abgeschlossen. Es ist vollbracht. Es ist abgeschlossen. Aber ich denke, wir alle wissen, ein rechtmäßiger Anspruch bedeutet nicht, dass wir die Dinge bekommen. Ihnen kann etwas legal zustehen, aber das heißt nicht, dass Sie es jemals erleben oder bekommen werden.

Diese drei Dinge möchte ich in den nächsten Minuten ansehen: Wie wir dem Einfluss Satans entkommen können – von seiner Macht befreit werden, Vergebung und unser Erbe empfangen. Uns muss klar sein, dass wir zuerst, bevor wir befreit werden können und empfangen können, eine neue Sicht brauchen. Ohne geöffnete Augen – aus Finsternis zum Licht – können wir keine einzige Segnung erfahren. Ich werde die Reihenfolge etwas ändern. Ich werde mit Vergebung beginnen.

Vergebung.

Nur mir geöffneten Augen und Licht können wir Vergebung empfangen. Ich zitiere aus dem Hebräerbrief, der an jüdische Christen geschrieben wurde, die sehr verfolgt wurden, weil sie sich entschlossen, Jesus nachzufolgen. Die Verfolgung und die Bedrängnis führte dazu, dass manche Jesus verleugneten und ihren Glauben an Christus aufgeben wollten. Der Hebräerbrief ermutigt sie und zeigt die Überlegenheit Christi gegenüber dem Alten Testament und den Engeln. An einer Stelle in Hebräer 10:32 ermutigt er sie in ihrem Leiden und spricht über ihre Errettung. Beachten Sie die Formulierung des Schreibers des Hebräerbriefes. Er sagte: „Gedenkt aber der früheren Tage, in denen ihr, nachdem ihr erleuchtet worden wart, viel Leidenskampf erduldet habt.“ Er spricht über die Erfahrung ihrer Errettung und weist auf eine Erleuchtung hin. Nur nach einer Erleuchtung können wir die Errettung annehmen. Schauen Sie sich bitte mit mir 2.Korinther, Kapitel 4, an… erstaunliche Bibelverse. 2.Korinther 4:3.

2.Korinther 4:3
„Wenn aber unser Evangelium doch verdeckt ist, so ist es nur bei denen verdeckt, die verloren gehen,“

Das heißt, es ist ihnen verborgen. Sie können es nicht sehen. Warum? Vers 4.

2.Korinther 4:4
„bei denen der Gott dieser Welt den Sinn verblendet hat, damit sie den Lichtglanz des Evangeliums von der Herrlichkeit des Christus, der Gottes Bild ist, nicht sehen.“

Dieser Vers sagt uns, dass manche nicht errettet sind, weil sie verblendet sind. Warum? Der Gott dieser Welt… im Englischen mit kleinem g geschrieben, der Teufel… hat sie verblendet, damit sie das Licht des Evangeliums weder verstehen noch sehen. Aber, Freund, das Licht muss scheinen, bevor Sie errettet werden können. Deswegen sagt die Bibel in

Römer 10:17:
„Glaube kommt aus dem Hören und das Hören durch das Wort Gottes.“

Manchmal müssen Sie es hören und hören und hören, bevor Ihnen ein Licht aufgeht. Dadurch kann hier ein Durchbruch kommen. Schauen, was er als Nächstes in Vers 5 sagt.

2.Korinther 4:5
„Denn wir predigen nicht uns selbst, sondern Christus Jesus als Herrn…“

Wir können es am besten überwinden, indem wir weiterhin predigen und davon erzählen.

Psalm 119:130 sagt:
„Der Eingang deiner Worte gibt Licht.“

Wenn wir es immer wieder predigen, wird es schließlich Eingang finden. Und wenn das geschieht, kommt Erleuchtung.

Ich erinnere mich an den Abend, als ich errettet wurde. Es gab einen gigantischen Kampf seit dem Tag, als ich das Evangelium hörte. Ein kleiner Junge in einem Park hatte mir kurz zuvor von Jesus erzählt und ich rang und kämpfte, las in der Bibel, stellte Fragen und schrie Gott an. Es war mir nicht bewusst, es gab einen unsichtbaren Kampf um meine Seele. Ich hatte buchstäblich den Eindruck, dass mein Leben in die Brüche geht, bis mir an diesem Abend in der Missionsstation in Medford, Oregon, plötzlich ein Licht aufging. Plötzlich wurde es mir klar. Ich sah augenblicklich, dass Jesus real ist, dass Er der Sohn Gottes ist, dass Errettung real ist und dass ich mit Gott ein neues Leben anfangen kann. Ich fing an zu weinen, während ich dort in der ersten Reihe saß. Soweit ich weiß, war ich der Einzige, der an diesem Abend reagierte. Und ich weinte und weinte und weinte und weinte.

Ich geriet aus allen Fugen. Ich weinte wie ein Kind, bis ich nicht mehr weinen konnte. Ich wurde an diesem Abend errettet. Ich weiß noch, wie es mich umgehauen hat. Ich erinnere mich daran, dass der Lichtschalter anging.

Damals war ich mit Steve befreundet. Ich erzählte ihm das Evangelium und er sagte unterm Strich: „Bayless, lass mich in Ruhe!“ Aber ich sprach immer wieder mit ihm. Ich lud ihn zu einem Konzert ein.

Eine bekannte christliche Band namens Bethlehem spielte auf dem College Campus. Ich sagte: „Komm doch zu der Konferenz.“ Er sagte: „Bayless, ich komme nicht.“ Ich sagte: „Okay, ich hoffe doch!“ Ich ging zu dem Konzert und sie sangen, ein Mann erzählte seine Geschichte, sie sagten etwas aus der Bibel und am Ende rief er Menschen nach vorne. Eine einzige Person kam von ganz hinten nach vorne. Es war mein Freund Steve. Er schluchzte, als er nach vorne lief. Das Licht ging an, als er in dem Konzert war. Er wurde errettet.

Gut, wie geschieht es? Durch das Hören. Der Eingang Seines Wortes gibt Licht. Ich denke, es passiert auch, wenn wir Hunger haben. Jesus sagte: „Wer hungert und dürstet nach Gottes Gerechtigkeit, wird gesättigt werden.“

Mit anderen Worten, Gott wird Ihnen begegnen. Wenn wir wirklich danach hungern, Gott und die Wahrheit zu kennen, wird Gott, denke ich, Himmel und Erde in Bewegung setzen, um uns die Wahrheit nahe zu bringen. Aber wenn wir keinen Hunger haben und sagen: „Ich will nur mein Leben leben und mich nicht um geistliche und ewige Dinge kümmern,“ werden Sie auf Ihrem weiteren Weg noch dazulernen. Ich denke, fast immer ist jemand unsichtbar im Hintergrund und betet. Vielleicht war es eine betende Großmutter, ein Nachbar, vielleicht jemand, der Sie nur sah, auf die Knie ging und Gott im Gebet bat, sich Ihrer zu erbarmen und die Augen Ihres Herzens zu öffnen. Aber, Freund, das Licht muss angehen, bevor wir errettet werden.

Vielleicht sind Sie heute hier, weil Sie Hunger haben. Vielleicht hören Sie mir jetzt zu, weil Sie Hunger haben. Sie wollen wirklich die Wahrheit wissen. Vielleicht hat jemand für Sie gebetet. Nun, jetzt hören Sie es. Und ich will Ihnen sagen: Ihnen kann vergeben werden. Es ist ein Gott im Himmel, der Ihren Namen und Ihre Geschichte kennt. Er liebt Sie und hat bereits all Ihre Sünden getilgt. Sein Sohn hing am Kreuz und wurde an Ihrer Stelle gerichtet, damit Sie ein neues Leben anfangen können. Das Alte kann bereinigt werden, mein Freund, und Sie können neu anfangen und eine Beziehung zu Gott haben. Es geht nicht um ein Ritual oder eine Zeremonie, sondern darum, Gott wirklich zu kennen und mit Ihm zu leben und zu sprechen. Heute ist vielleicht Ihr Tag.

Zweitens sprach er darüber, den Machtbereich des Teufels zu verlassen und zu Gott zu kommen. Das Wort Macht bedeutet wörtlich Autorität, Einfluss oder Kontrolle. Satans Einfluss bringt Knechtschaft, eingefahrene Muster sündhaften Verhaltens. Das Resultat sind unsichtbare Ketten im Verstand, im Herzen und im Körper von Männern und Frauen, die sie versklaven, binden, kontrollieren und in Schach halten. Bitte schauen Sie sich doch mit mir Psalm 18 an … den Vers 30.

Psalm 18:30-31
„Denn mit dir erstürme ich einen Wall, und mit meinem Gott überspringe ich eine Mauer. Gott – sein Weg ist untadelig; des Herrn Wort ist lauter; ein Schild ist er allen, die sich bei ihm bergen.“

Vielleicht erinnert sich jemand hier an das Lied: „Ich kann durch eine Armee laufen und über eine Mauer springen. Halleluja, Halleluja, Er ist meine Kraft; Er ist mein Schild. Er gibt allen Kraft. Halleluja, Halleluja!“

Was für unglaubliche Worte! Sie handeln von Gottes Bevollmächtigung und Gottes Schutz. Aber schauen Sie, was davor steht. Schauen Sie sich Vers 29 an, den Vers davor.

Psalm 28:29
„Ja, du lässt meine Leuchte strahlen. Der Herr, mein Gott, erhellt meine Finsternis.“

Freund, wir können ohne dieses Licht nicht gegen eine Armee ankommen. Wir können ohne Licht nicht über eine Mauer springen. Bevor wir Schutz und Bevollmächtigung erleben, brauchen wir dieses Licht. Ohne den Vers 29 verstehen wir die Verse 30 und 31 nicht. Wir werden nicht von der Macht des Teufels befreit, wenn unsere Augen nicht zunächst aufgetan werden und wir uns von der Finsternis zum Licht wenden. Schauen Sie Psalm 27 an. Den kennen Sie wahrscheinlich. Er wird oft zitiert und ist Thema von Predigten. Psalm 27:1.

Psalm 27:1-3
„Der Herr ist mein Licht und mein Heil; vor wem sollte ich mich fürchten? Der Herr ist meines Lebens   Kraft; vor wem sollte mir grauen? Wenn die Übeltäter an mich wollen, um mich zu verschlingen, meine Widersacher und Feinde, sollen sie selber straucheln und fallen. Wenn sich auch ein Heer wider mich lagert, so fürchtet sich dennoch mein Herz nicht; wenn sich Krieg wider mich erhebt, so verlasse ich mich auf „ihn.“

Ich habe viele Predigten über Teile dieses Psalms gehört.

– „Der Herr ist meines Lebens Kraft; vor wem sollte mir grauen?“
– „Ich habe vor keinem Heer Angst. Wenn ein Heer sich wider mich lagert, so fürchtet sich mein
Herz nicht.“
– „Wenn Übeltäter an mich wollen, werden sie straucheln und fallen.“

Ja, das ist alles wahr. Aber schauen Sie den Anfang an: „Der Herr ist mein Licht. Und dann sagte er: „Der Herr ist meines Lebens Kraft.“ Bevor Er meine Kraft ist, ist er mein Licht. Vor der Kraft kommt die Erleuchtung. Vor dem Sieg über den Feind kommt Erleuchtung. Das ist so enorm wichtig.

Der dritte Bereich, den Paulus ansprach, war: „Ich wurde zu ihnen gesandt, damit sie ein Erbe unter den Geheiligten empfangen.“

Wie ich vor Kurzem erzählte, ist der Löwenanteil unseres Erbes auf der anderen Seite im Himmel und ich freue mich darauf. Sobald wir dort sind, gehört es uns. Nie mehr Tränen, Prüfungen, Krankheit und Schmerzen. Das ist alles abgetan. Keiner denkt mehr an das Frühere. Dazu sage ich Halleluja! Aber jetzt sind wir hier, stimmt‘s? Und wir haben auch hier ein Erbe. Vieles gehört uns in Christus. Dennoch redet das Neue Testament gleichnishaft davon, dass Israel sein Erbe im Verheißenen Land einnehmen muss. Gott sagte: „Ich habe es euch gegeben. Es gehört euch. Die Sache steht. Aber es wird Riesen geben und Versuchungen; Feinde werden euch  begegnen und euch widerstehen. Aber ihr müsst hineingehen und es einnehmen. Ihr werdet Glauben brauchen, um euer Erbe einzunehmen.“

So ist es auch bei uns, bis wir die Seite wechseln. Es wird einen Kampf geben; es wird Riesen geben und auch Prüfungen, aber wir haben ein Erbe. Es muss allerdings eingenommen und in Besitz genommen werden.

Ich kam eines Abends mit ein paar Freunden in einem Boot spät aus Catalina zurück und dichter Nebel war aufgezogen. Die Einfahrt zum Hafen ist sehr eng und wir konnten nichts sehen. Wir mussten das Radar benutzen. So sahen wir die Position des Bootes und die Einfahrt. So war es sehr einfach, in den Hafen zu gelangen. Aber als wir uns nahten, war ein anderes Boot vor dem Hafen. Es fuhr mehrmals hin und her und suchte die Einfahrt zum Hafen. Sie konnten sie nicht finden.

Entweder hatten sie kein Radar oder sie benutzten es nicht.

Manchmal ist die Einfahrt zum Hafen der Segnungen Gottes vom Feind vernebelt. Wir werden nur in diesen Hafen gelangen und die Dinge genießen, die Gott für uns hat, wenn wir Erleuchtung erleben.

Gut, wie schalten wir das Radar an? Zuerst müssen wir beten. Und das tut Paulus hier für die Epheser, stimmt‘s? „Ich bete, dass Gott euch den Geist der Weisheit und der Offenbarung gibt, dass die Augen eures Herzens in dieser Hinsicht erleuchtet werden.“ Wir müssen also beten.

Zweitens müssen wir das Wort Gottes lesen. Ich zitiere Apostelgeschichte 20:32. Der Apostel sagte einer Gruppe Gläubiger:

Apostelgeschichte 20:32
„Und nun befehle ich euch Gott und dem Wort seiner Gnade, das die Kraft hat, aufzuerbauen und ein Erbe unter allen Geheiligten zu geben.“

Paulus sagte: „Ich befehle euch dem Wort Gottes an.“ Das Wort wird Ihnen ein Erbe geben. Aber wie viele wissen, dass es meist ein Prozess ist, der dazu führt, dass die Dinge, die in Seinem Wort verheißen sind, in unser Leben kommen. Sie fallen Ihnen nicht wie reife Früchte in den Schoß. Dazu gehört das Umlegen des Lichtschalters Seines Wortes, wie es in

Psalm 119:105 heißt:
„Dein Wort ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Weg.“

Licht kommt zuerst, dann das Erbe. Gott beschreibt in Seinem Wort einen Prozess, den ich Ihnen zum Schluss noch zeigen möchte. Ich spüre, dass ich Folgendes sagen muss: Obwohl dieser Prozess nicht zu leugnen ist, ist Gott ein souveräner Gott, oder? Gott kann jederzeit und auf jede Weise, an wem Er will, tun, was Er will. Er ist Gott und muss sich nicht vor uns rechtfertigen. Und manchmal aus Gründen, die vielleicht nur Er selbst kennt, greift Er ein und unterbricht und umgeht diesen Prozess. Freund, Gott erwartet von uns, dass wir wachsen und in diesen Prozess einsteigen. Dumm ist es nur, wenn manche Christen ein souveränes Eingreifen nach dem anderen Erwarten, ohne in der Zwischenzeit zu wachsen. Sie befassen sich nie mit diesem Prozess. Tatsache ist, Er wirkt vielleicht souverän, vielleicht aber auch nicht. Wenn Sie Ihr Leben damit verbringen, auf das nächste souveräne Wirken zu warten und die Haltung haben: „Wenn Gott es mir geben will, werde ich es wohl kriegen; und wenn nicht, dann nicht.“ Das entbindet uns von aller Verantwortung, stimmt‘s? Sie liegt allein bei Gott. Das erfordert absolut kein Wachstum. Freund, das ist nicht Gottes Wille! Gottes Plan sieht vor, dass wir aktiv an diesem Prozess beteiligt sind. Es funktioniert so:

Es beginnt mit Erkenntnis. Wir brauchen Informationen.

Sprüche 19:2 sagt:
„Schon Mangel an Erkenntnis ist nicht gut für die Seele.“

Sie müssen Erkenntnis bekommen, Predigten und Lehre hören, lesen und studieren. Ich bin sehr dafür, sich von einer Botschaft begeistern und inspirieren zu lassen. Ich sage Ihnen, manche können ihre Zuhörer nur unterhalten. Sie brauchen aber keine Unterhaltung, sondern Erkenntnis. Egal wie sehr Sie herumhüpfen, jubeln und Ihr Taschentuch schwenken, wenn Sie nichts dabei gelernt haben, haben Sie bestenfalls beim Tanzen etwas Gewicht verloren. Bitte verstehen Sie mich nicht falsch. Ich denke, Kirche soll Spaß machen und wenn Bruder Tränendrüse und Schwester Amen nicht da sind, wirkt der Heilige Geist meist nicht so stark. Und dennoch müssen Sie nicht nur inspiriert, sondern informiert werden. Wir brauchen Erkenntnis. Damit fängt es an.

Gott sagte, wie gesagt : „Mein Volk geht zugrunde… sie werden zu Gefangenen… weil sie keine Erkenntnis haben.“

Dann müssen wir etwas mit der Erkenntnis tun, wir müssen darüber nachsinnen. Nachsinnen. Psalm 1 spricht von dem Mann, der wie ein Baum ist, der am Wasser gepflanzt ist und seine Frucht bringt zu seiner Zeit. Alles, was er tut, gelingt ihm. Und Folgendes steht dort über ihn: „Er sinnt Tag und Nacht über das Gesetz Gottes nach.“ Gott sagte Josua: „Lass dieses Buch des Gesetzes nicht von deinem Mund weichen, sinne darüber Tag und Nacht nach. Dann wirst du auf deinen Wegen zum Ziel gelangen, und dann wirst du Erfolg haben.“ Das biblische Wort ‚nachsinnen‘ bedeutet bedenken, reflektieren, darüber brüten und sogar laut aussprechen.

Jeder hier im Saal und alle meine Zuhörer wissen, wie man nachsinnt. Wenn Sie sich Sorgen machen können, wissen Sie, wie man nachsinnt. Sorge ist Nachsinnen, nur über die falschen Dinge. Wenn Sie einem Hund einen alten Knochen hinwerfen, kaut der Hund schier unaufhörlich darauf herum, immer wieder aufs neue. So müssen Sie das angehen. Sie müssen auf dem Wort herumkauen und herumkauen und herumkauen und darüber nachdenken. Sprechen Sie es sich selbst immer wieder laut zu.

Ich hatte einen Freund, George Stormont. Er ist seit vielen Jahren im Himmel. Er war ein alter englischer Prediger und verbrachte mit ungefähr 82 Jahren Zeit mit unseren Mitarbeitern. Ich weiß noch, was er an diesem Tag sagte. Er sagte: „Ich glaube, das größte Problem in der Kirche heute ist unverdaute Theologie.“ Wir wissen alles hier oben und fast nichts ist dort unten. Freund, Nachsinnen bringt das Wort vom Ihrem Kopf in Ihr Herz. Es tut Ihnen gut, wenn es in Ihr Herz kommt. So kommt Glaube zustande; so entsteht echter Glaube. Mit dem Herzen glaubt man, sagt die Schrift.

Denken Sie nur an unseren geliebten Psalm 23: „Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln.“

Wohin führt Er uns zuerst? Er lagert uns auf grünen Auen. Die Aue ist die Weide der Schafe. Dort fressen sie. Es heißt nicht: „Ich renne über die grüne Weide und esse einen Happen auf dem Weg zur nächsten Verabredung.“ Er lässt mich vielmehr lagern… lagern auf grünen Wiesen. Zum Essen müssen Sie sich Zeit nehmen. Sie müssen zur Ruhe kommen. Hektik bringt uns gar nichts.

Das Interessante an Schafen und der Art ihrer Nahrungsaufnahme ist: Sie sind Wiederkäuer. Das heißt, sie kauen auf dem Gras oder sonstiger Nahrung herum, verschlucken es und bringen es wieder hoch, um erneut darauf herumzukauen. Das nennt sich Wiederkäuen. Wiederkäuen ist das perfekte Bild für das Nachsinnen. Ich werde etwas lesen, vielleicht ein Kapitel aus der Bibel. Ich lese es nochmals, ich denke darüber nach und brüte darüber. Etwas sticht hervor und ich spreche es laut aus … vielleicht laufe ich umher, lese es wieder, spreche es wieder laut aus. Ich spreche vielleicht einen Vers mehrmals aus, lese das Kapitel nochmal und denke darüber nach. Dann lese ich es nochmals laut und denke weiter darüber nach und brüte weiter darüber. Und, Freund, nur dieser Prozess des Nachsinnens über die Informationen führt dazu, dass Licht kommt.

Meine Mutter schenkte vor vielen Jahren meinem jüngsten Sohn eine Poliermaschine für Steine.

Manche erinnern sich vielleicht, dass ich davon erzählte. Wir hielten sie für ein schönes Geschenk, bis wir sie anstellten und die Anleitung lasen. Sie musste mindestens zwei Wochen laufen. Es hieß, wenn man gute Ergebnisse erzielen will, muss sie vier Wochen laufen. Man legte die Steine in die  Poliermaschine, tat ein metallisches Pulver und etwas Wasser dazu und dann rumorte sie pausenlos.

Dieses Ding war so laut, unsere Nachbarn wollten, dass wir ausziehen, als wir fertig waren. Sie lieferten ein paar Steine mit. Sie sahen ungefähr so aus, uninteressante stumpfe Steine. Die legte man in die Poliermaschine. Und sie rumpelten herum und herum und herum und herum, das ist Nachsinnen. Sie lesen die Schriften immer wieder. Sie denken darüber nach. Sie sprechen darüber, was Jesus sagte. Vielleicht etwas Spezielles, ein Vers, ein Thema, eine Sache. Und Sie lesen es, denken darüber nach und brüten darüber. Wenn Sie die fertigen Steine aus der Poliermaschine nehmen, dann sehen sie so aus: Sie glänzen und sie haben Farben und Nuancen, die Sie vorher nicht sahen.

Wenn Sie beginnen, Schriftstellen in Ihr Herz fallen zu lassen und sie bewegen und darüber nachdenken und brüten, strahlen sie plötzlich Erleuchtung und Wahrheit aus, die Sie nie sahen. Sie sehen, was Sie nie sahen. Sehen Sie: Dies ist Information, das ist Erleuchtung. Was dazwischen liegt, ist Nachsinnen. Erleuchtung ist es, wenn es real wird! Plötzlich lebt es! Das Wort beginnt zu Ihnen zu sprechen! Sie hören es und hören es und hören es und hören es – und dann hören Sie es plötzlich und dann wird echter Glaube geboren.

Der nächst Schritt in diesem Prozess sind Taten. Das ist die natürliche, fast unbewusste Reaktion auf Erleuchtung. Ist für Sie etwas real, handeln Sie unbewusst dementsprechend. Die Reaktion mag Danksagung sein, Lobpreis, Geben, Aufstehen, sich bewegen, etwas tun. Glaube ohne Tat ist tot. Es fängt alles mit Information an. Dann kommt das Nachsinnen, dann kommt Erleuchtung und dann handle ich natürlich.

Und hier ist der letzte Teil des Prozesses. Und das ist Gottes Part: Manifestierung. Nur Gott kann das tun. Die Verheißung ist erfüllt. Dass ist der Prozess.

Aber viele Leute wollen sich noch nicht einmal die Information verschaffen. Sie sagen nur: „Oh, Gott, hilf!“ Und Gott ist gnädig. Und Gott… wissen Sie… Bumm!… hilft ihnen. Sie sagen: „Oh, wie wunderbar!“ Und es gibt kein Wachstum, keine Veränderung, keine Beteiligung am Prozess. Und dann kommt die nächste Krise: „Oh, Gott, hilf!“ Vielleicht hilft Er, vielleicht sagt Er: „Werd erwachsen, damit ich dich gebrauchen kann, anderen zu helfen.“

Ich weiß, der Mensch möchte von Natur aus, dass Dinge schnell passieren. Er versucht den Prozess zu umgehen und jede sich bietende Abkürzung zu nehmen. Aber, Freund, entscheiden Sie sich, jemand zu sein, der den Prozess durchläuft, den Gott vorgesehen hat. Information – Nachsinnen – Erleuchtung – Tat und Manifestierung. Welche Not Sie in Ihrem Leben haben mögen, das Wichtigste, was Sie diesbezüglich erlangen können, ist Erkenntnis. Die Erkenntnis Gottes – was Gott über Ihre Heilung sagt, über Ihre Ehe, Ihre Finanzen, Ihre Kinder und auch über Gottesdienstbesuch… all diese Dinge. Finden Sie heraus, was Gott dazu sagt und lesen Sie es wieder und wieder. Denken Sie darüber nach. Sinnen Sie darüber nach. Sprechen Sie es sich selbst zu. Das bringt Erleuchtung und dann ist Handeln natürlich. Dann werden Sie Gottes Eingreifen erleben. Freund, es ist kein Zufall, dass Sie mir jetzt zuhören. Setzen Sie die Dinge um, die Sie hörten. Seien Sie ein treuer, beständiger Christ und nehmen Sie andere unter Ihre Fittiche. Segnen Sie auch sie.

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