Wahrheit, Demut und Gerechtigkeit – Bayless Conley

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Wahrheit, Demut und Gerechtigkeit
09.10.2011
Pastor Bayless Conley

Hallo und herzlich willkommen zu unserer Sendung! Wenn Sie eine Bibel haben, nehmen Sie sie zur Hand. Es ist gut, wenn Sie mitlesen können. Oder wenn Sie die Bibel in elektronischer Form haben, geht das auch. Und dann schlagen Sie die Psalmen auf, und zwar Psalm 45. Wir werden uns heute viel damit beschäftigen. Das, was ich Ihnen dazu sagen will, liegt mir wirklich sehr am Herzen. Ich habe diesen Psalm schon sehr oft in meiner eigenen Stillen Zeit gelesen und ich hatte immer mehr das Gefühl, dass der Heilige Geist mir etwas damit sagen will. Also denke ich, Sie werden heute auch etwas aus Gottes Wort mitnehmen. Aber zum Anfang möchte ich noch mit Ihnen beten, okay? Vater im Himmel, wir bitten Dich, dass Du jeden Zuschauer – jeden Einzelnen, der jetzt mit mir verbunden ist – verstehen lässt, was Du sagen willst. Bitte mach Dein Wort lebendig für jeden Einzelnen, himmlischer Vater. Bitte sprich in jedes Leben hinein. Darum bitten wir Dich. In Jesu Namen. Amen.

Und jetzt steigen wir ein…

Wie die meisten Bibeltexte hat auch Psalm 45 mehrere Ebenen. Hier geht es einerseits um Salomo und seine ägyptische Braut; andererseits geht es prophetisch um Jesus Christus und seine Kirche. Wieder andere Aspekte sollen uns als Christen für unser Leben und unseren Weg mit Gott anleiten und ermutigen. Und ich möchte mich heute speziell nur mit einem einzigen Vers befassen. Als ich ihn gelesen habe, sind mir einige Dinge regelrecht ins Auge gesprungen, die uns etwas für unser persönliches Leben mit Gott zu sagen haben. Um diese Ebene soll es heute in meiner Predigt gehen. Und, wie gesagt, es dreht sich nur um einen einzigen Vers, Vers 5. Dort heißt es:

Psalm 45:5

„In deiner Pracht triumphiere, besteige den Wagen zum Kampf für Wahrheit, Demut und Recht. Und furchterregende Taten lehre dich deine Rechte.“

Das kann sich natürlich auf den Sieg von Jesus Christus und auf das Evangelium von Gottes Reich beziehen, das sich über die ganze Welt ausbreitet. Für uns persönlich sehe ich hier vier Dinge, die uns helfen, in unserem Leben mit Gott zu wachsen und voranzugehen, „triumphierend den Wagen zum Kampf zu besteigen“, sozusagen: Wahrheit, Demut, Recht – oder Gerechtigkeit – und dann, fast als PS am Ende dieses Verses, die rechte Hand Gottes. Für den vierten Aspekt haben wir heute keine Zeit. Aber wenn Sie die Bibel studieren, werden Sie sehen, dass in der ganzen Bibel sehr oft von der „rechten Hand Gottes“ die Rede ist. Fast immer ist sie ein Symbol für den Heiligen Geist und das, was er tut. Und obwohl wir keine Zeit haben, uns heute damit zu befassen, möchte ich Ihnen doch nahe legen: Machen Sie sich vertraut mit den Aufgaben des Heiligen Geistes. Er leitet uns in die ganze Wahrheit. Er stärkt uns, er tröstet uns, er berät uns. Und durch die rechte Hand Gottes können wir stark sein und kämpfen, können wir wachsen, können wir vorangehen und das ausführen, was Gott uns aufträgt. Aber die restlichen drei Aspekte… Wahrheit, Demut und Gerechtigkeit… mit denen möchte ich mich heute befassen. Wenn wir über diese Dinge nichts wissen und sie nicht in unserem Leben umsetzen, sind wir als Christen bloß wie auf einem Laufband unterwegs. Wir bewegen uns die ganze Zeit, investieren vielleicht eine Menge Energie, aber wir kommen nicht vom Fleck – jedenfalls nicht, was Gottes Plan für unser Leben betrifft. Wir erreichen nichts und nutzen auch nicht das, was wir haben. Lassen Sie uns also darüber nachdenken. Der Psalm sagt: „Besteige den Wagen zum Kampf für Wahrheit, Demut und Recht.“

Sprechen wir zuerst über die Wahrheit. In Psalm 91:4 heißt es: „Seine Wahrheit ist Schirm und Schild.“ Die New-Living- Übersetzung drückt es sehr schön aus: „Seine treuen Zusagen sind deine Rüstung und dein Schutz.“ Sie setzt die Wahrheit mit Gottes Wort gleich, und das zu Recht. In Psalm 119:160 heißt es: „Dein Wort ist nichts als Wahrheit.“

Jesus sagte in Johannes 17:17 das Gleiche, als er für seine Jünger betete: „Heilige sie durch die Wahrheit! Dein Wort ist Wahrheit.“ Alles, was Gott sagt, ist die Wahrheit. In der Bibel steht sogar, dass Gott unmöglich lügen kann.

Denken Sie daran, wenn wir jetzt Johannes 8 aufschlagen. Johannesevangelium, 8. Kapitel. Wir möchten uns einige Aussagen von Jesus anschauen.

Johannes 8:31-32

„Jesus sprach nun zu den Juden, die ihm geglaubt hatten: Wenn ihr in meinem Wort bleibt, so seid ihr wahrhaft meine Jünger; und ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen.“

In diesen Versen steckt ein großes „Wenn“. „Wenn ihr in meinem Wort bleibt…“ das Wort „bleiben“ bedeutet hier dauerhaft bleiben, wohnen, fortgesetzt aufhalten. Wenn ihr dauerhaft in meinem Wort bleibt, seid ihr meine Jünger, meine Nachfolger. Und das Ergebnis dieses Bleibens ist, dass ihr die Wahrheit kennen und erkennen werdet.

Ihr werdet die Wahrheit erkennen, und sobald ihr sie erkannt habt, wird sie euch frei machen. Wir sollen nicht nur etwas über die Wahrheit wissen, sondern sie kennen. Doch ohne Gottes Wort können wir die Wahrheit nicht kennen. Sein Wort ist die Wahrheit.

Schauen Sie sich im Gegensatz dazu einmal etwas an, das Jesus in Vers 44 über den Teufel sagt. Im Gespräch mit der gleichen Gruppe sagte er: „Ihr habt den Teufel zum Vater, und nach eures Vaters Gelüste wollt ihr tun. Der ist ein Mörder von Anfang an und steht nicht in der Wahrheit; denn die Wahrheit ist nicht in ihm. Wenn er Lügen redet, so spricht er aus dem Eigenen; denn er ist ein Lügner und der Vater der Lüge.“

Der Teufel ist ein Lügner und der Vater der Lüge. In ihm ist keine Wahrheit. Gott auf der anderen Seite kann nicht lügen. Jedes seiner Worte ist Wahrheit. Vor diesem Gegensatz möchte ich Ihnen eine einfache Frage stellen: Auf wen haben Sie bisher gehört? Die Dinge, um die Sie sich Sorgen machen, die Ihr Denken beherrschen, auf die hin Sie handeln, vor denen Sie sich fürchten – wer hat Ihnen die gesagt? Eine der schwerwiegendsten Fragen in der ganzen Bibel ist die, die Gott Adam im Garten Eden stellt: „Wer hat dir das gesagt, Adam?“ Wer hat Ihnen die Dinge gesagt, die Sie beunruhigen? Der Teufel? Der hat mit der Wahrheit nichts zu schaffen. Warum sorgen Sie sich dann? Er ist ein Lügner. Aber sollte Gott Ihnen etwas gesagt haben, dann müssen Sie sich keine Sorgen machen, denn Gottes Wort ist die Wahrheit. Gott kann unmöglich lügen. Aber damit wir „triumphierend ausziehen“ können (um den Ausdruck aus Psalm 45 zu verwenden), um zu wachsen und voranzugehen, zu erobern, zu besitzen und Gottes Plan auszuleben, müssen wir die Wahrheit annehmen. Alles hängt von unserer Einstellung zur Wahrheit ab.

Schlagen Sie bitte einmal das Buch Josua auf. Josua, das erste Kapitel. Es sind 40 Jahre her, seitdem das Volk Israel Ägypten verlassen hat. Mose ist gestorben und die ganze erste Generation ist in der Wüste gestorben. Jetzt ist eine neue Generation herangewachsen und Josua ist der Anführer des Volkes. Und hier redet Gott mit Josua, in Kapitel 1, Vers 2. Gott sagt zu Josua:

„Mein Knecht Mose ist gestorben. So mache dich nun auf und gehe über diesen Jordan, du und dieses ganze Volk, in das Land, das ich ihnen, den Söhnen Israel, gebe! Jeden Ort, auf den eure Fußsohle treten wird – euch habe ich ihn gegeben, wie ich zu Mose geredet habe.“ Er sagt: „Josua, ich gebe dir das gleiche Versprechen, das ich Mose gegeben habe. Ich werde alle Einwohner des Landes vor euch her vertreiben. Ganz gleich, wo ihr euren Fuß hinsetzt – es gehört euch. Mose ist tot. Josua, du bist an der Reihe.“ Und Josua dachte vielleicht: „Also, Herr… Mose und eine ganze Generation mit ihm haben es nicht bis ins Land geschafft. Und das ist alles, was du mir gibst? Du gibst mir einfach das gleiche Versprechen, das du ihnen gegeben hattest?“ Und Gott sagt zu ihm, dass er keine Angst haben soll, dass er mutig sein soll. Und dann sagt Gott etwas, das absolut zentral für Josuas Erfolg ist. Ohne das kann er nicht vorangehen, wachsen und das Volk zu dem führen, was Gott für sie vorgesehen hat. Lesen wir weiter in Vers 8. Gott spricht hier immer noch mit Josua, und er sagt: „Dieses Buch des Gesetzes soll nicht von deinem Mund weichen, und du sollst Tag und Nacht darüber nachsinnen, damit du darauf achtest, nach alledem zu handeln, was darin geschrieben ist; denn dann wirst du auf deinen Wegen zum Ziel gelangen, und dann wirst du Erfolg haben.“

Das klingt ganz ähnlich wie das, was wir vorhin gelesen haben: Kämpfe für die Wahrheit, für das Wort Gottes. „Wenn ihr in meinem Wort bleibt, werdet ihr die Wahrheit erkennen, und sie wird euch frei machen. Sie wird euch voranbringen. Es wird euch dadurch gut gehen.“ „Josua, halte mein Wort in deinem Herz fest. Denke darüber nach. Lies es. Sag es dir immer wieder vor.“

Ich glaube, vielen Menschen ist nicht klar, dass Gottes Wort göttliche Kraft hat. Es ist durchdrungen von göttlichem Licht. Das Neue Testament sagt, dass alle Schrift von Gott eingegeben ist. Oder, wörtlich aus dem Griechischen: „Alle Schrift ist von Gott eingehaucht.“ Gott hat seinem Wort buchstäblich Leben eingehaucht. Jesus sagte: „Die Worte, die ich zu euch geredet habe, sind Geist und sind Leben.“

Wenn wir Sein Wort annehmen und verstehen und danach handeln, verändern sich die Umstände. Die ganze Schöpfung beugt sich vor Gottes Wort. Naturgesetze werden außer Kraft gesetzt. Dämonen fliehen, wenn Menschen wagen, Gottes Wort anzunehmen und zu glauben. Der beste Rat, den ich Ihnen geben kann, wenn Sie noch nicht lange Christ sind, ist: Besorgen Sie sich eine Bibel. Lesen Sie sie. Denken Sie darüber nach. Leben Sie darin. In Gottes Wort steckt himmlische Kraft, und es kann für Sie das tun, was Sie aus eigener Kraft in tausend Jahren nicht tun könnten.

Und Gott sagt zu Josua: „Ja, ich habe jener Generation mein Wort gegeben und sie sind nicht in das Land gekommen. Ich gebe dir das gleiche Wort und alles hängt davon ab, was du mit der Wahrheit machst, Josua.“ Lesen Sie einmal die ganze Geschichte.

4. Mose 13: Gott hatte den Israeliten befohlen: „Nehmt das Land in Besitz. Ich habe es euch gegeben.“ Also schickten sie zwölf Kundschafter vor. Zehn davon sagten bei der Rückkehr: „Das Land ist genau so, wie Gott es versprochen hat. Hier sind Früchte von dort. Milch und Honig fließen darin.

Aber – das schaffen wir nicht. Die Leute dort sind stärker als wir, sie sind Riesen. Sie haben befestigte Städte. Wir können das nicht. Wir sind zu schwach.“ Josua und Kaleb waren die zwei anderen Kundschafter und sie sagten: „Moment mal. Wir können das sehr wohl schaffen. Der Herr ist bei uns. Fürchtet euch nicht vor ihnen. Ihre Verteidigung ist nichts mehr wert. Ziehen wir los und nehmen wir das Land in Besitz!“ Aber die zehn Kundschafter sagten: „Nein, das können wir nicht. Es spielt keine Rolle, was Gott gesagt hat. Wir können nicht.“ Und dann gingen sie noch einen Schritt weiter. Sie sagten: „Wir haben die Kanaaniter gesehen und im Vergleich zu ihnen sind wir wie Heuschrecken.“ Mit anderen Worten, im Vergleich zu ihrer Bewaffnung und Verteidigung fühlen wir uns wie Grashüpfer.“ Und dann sagten sie: „Und wenn die Kanaaniter uns anschauen, denken sie das Gleiche: Diese Israeliten sind wie Insekten, die wir zertreten können. Lasst sie nur kommen!“ Und dann sagten sie: „Was? Hast du uns in die Wüste geführt, damit wir sterben? Hätte Gott uns doch nur in Ägypten sterben lassen oder gleich hier.“ Und Gott sagte: „Was ihr von mir verlangt, sollt ihr bekommen. Eure Leichen werden hier in der Wüste bleiben.“ Und das Volk Israel musste in der Wüste Runden drehen, bis diese ganze Generation gestorben war.

Vierzig Jahre später sagte Gott: „Hör zu, Josua. Mein Wort ist wahr. Was wirst du damit anfangen?“ Und etwas Interessantes passiert; das können Sie in Kapitel 2 und 6 nachlesen. Josua schickt Kundschafter vor – die Bibel sagt uns nicht warum, und sie landen in einem Bordell in der Stadt Jericho. Dort trafen sie auf Rahab, eine gottesfürchtige Frau. Ja, es gibt auch gottesfürchtige Prostituierte! Und Rahab versteckte die Kundschafter auf dem Dach, weil der König von Jericho Wind von den israelitischen Spionen bekommen hatte. Und als Rahab die Spione versteckte, sagte sie: „Ihr müsst mir versprechen, dass ihr meine Familie gut behandelt.“ Und dann ließ sie die Katze aus dem Sack: „Vor vierzig Jahren hörten wir, dass sich das Rote Meer vor euch geteilt hat. Da verging allen unseren Männern der Mut. Wir alle hatten schreckliche Angst. Als wir vor 40 Jahren hörten, was ihr mit den Königen jenseits des Jordans gemacht habt, mit Sihon und Og, da war der Mut unserer Männer dahin. Jeder Mann in Kanaan hatte entsetzliche Angst wegen euch!“ Aber 40 Jahre zuvor hatten die Israeliten die Kanaaniter gesehen und gesagt: „In deren Augen sind wir doch nur Ungeziefer.“ Wer hatte ihnen das gesagt? Denn genau das Gegenteil war der Fall. Sie glaubten einer Lüge und verspielten vorläufig ihr Erbe.

Liebe Freunde, es war Gottes Wille, dass die Israeliten das Land besitzen. Gott hatte Abraham 400 Jahre zuvor in einer Vision gesagt: „Abraham, in 400 Jahren werden deine Nachkommen aus der Gefangenschaft freikommen. Und diese Generation deiner Nachkommen wird das Land besitzen, in dem du nur ein Gast warst.“ Gott selbst hatte exakt die Generation festgelegt, die das Land einnehmen sollte. Aber sie nahmen es nicht in Besitz, obwohl Gott selbst es Abraham prophezeit hatte. Alles stand und fiel mit ihrer Beziehung zur Wahrheit. Wer hatte ihnen gesagt, die Kanaaniter würden sie höchstens als Ungeziefer betrachten? Jedenfalls nicht Gott. Es muss der Teufel gewesen sein, der ein Lügner und der Vater der Lüge ist. Und genau da liegt der entscheidende Punkt.

In Hebräer, Kapitel 4, lesen wir, dass wir als Christen, die wir im Neuen Bund mit Gott leben, nicht dem Beispiel der Israeliten folgen sollten, die in der Wüste starben. Ihr Unglaube war nicht „kein Glaube“, sondern der Glaube an die falsche Sache.

Liebe Freunde, Gottes Wort ist die Wahrheit. Vielleicht stehen Sie ja gerade vor unüberwindbaren Hindernissen, unmöglichen Barrieren in Ihrem Leben. Aber wenn Sie an Gottes Wort glauben, werden Sie seine Kraft erleben. Der Glaube in Ihrem Herzen wird lebendig und das Unmögliche wird plötzlich möglich. Durch die Wahrheit können wir „triumphieren“ – wenn wir sie annehmen.

So weit, so gut. Als Zweites steht in Psalm 45:5, wir sollen uns für die Demut einsetzen. Es heißt manchmal: „Liebe arbeitet am meisten, Glaube bekommt das meiste, aber Demut behält das meiste.“ Und das ist so wahr! Demut ist eine Herzenseinstellung, die anerkennt, dass wir von Gott und von anderen Menschen abhängig sind, weil Gott Menschen gebraucht. Ein stolzer Mensch nimmt von anderen weder Rat noch Hilfe an. Er hat ein falsches Selbstbild; er hält sich für besser oder anderen gegenüber überlegen. Aber ein demütiger Mensch – selbst wenn er in seinem Leben große Dinge erreicht und viel öffentliche Anerkennung bekommt – weiß, dass er Gott und anderen Menschen Dank schuldig ist. Er lebt immer in ganz bewusster Dankbarkeit Gott und anderen Menschen gegenüber. Demütige Menschen sind Gott und Menschen dankbar, weil sie wissen, dass sie ohne Gott und ohne die Hilfe anderer Menschen nie wären, wo sie sind, und nie erreicht hätten, was sie erreicht haben. Sie sind sich ihrer Abhängigkeit bewusst.

Nun wollen wir noch einen kurzen Blick ins Buch der Sprüche werfen, Sprüche 15. Wir wollen uns einige Aussagen über Demut und über Hochmut ansehen, die ganz bemerkenswert sind. In Sprüche 15:33 heißt es:

Sprüche 15:33

„Die Furcht des Herrn ist Zucht zur Weisheit, und der Ehre geht Demut voran.“

Sprüche 16:18-19

„Vor dem Verderben kommt Stolz, und Hochmut vor dem Fall. Besser bescheiden sein mit Demütigen, als Beute teilen mit Hochmütigen.“

Wissen Sie, man behält eine Beute nicht sehr lange, wenn man hochmütig ist. Hochmut kommt vor dem Fall. Überheblichkeit, Besserwisserei, Selbstgefälligkeit, Arroganz gehen meistens voraus, bevor ein Mensch stolpert und zu Fall kommt. Die Bibel sagt, Demut und Ehre gehen Hand in Hand.

Sprüche 29:23

„Der Demütige erlangt Ehre.“

Blättern Sie bitte einmal weiter zum Neuen Testament, 1. Petrus, Kapitel 5. Dies ist eine von vielen Aussagen, die wir im Neuen Testament über Hochmut und Demut lesen können.

1. Petrus 5:5

„Ebenso ihr Jüngeren, ordnet euch den Ältesten unter! Alle aber umkleidet euch mit Demut im Umgang miteinander! den Demütigen aber gibt er Gnade.“

Gnade ist alles, was Sie heute brauchen. Durch Gnade bekommen Sie die Weisheit und den Frieden, die materiellen Dinge und die körperliche Kraft oder die Heilung, die Sie brauchen. All das sind Facetten von Gottes Gnade. Gott ist den Demütigen gnädig, aber er widersteht den Hochmütigen. Wenn Gott Ihnen widersteht, dann sind Sie in einer ganz schlechten Lage. Weiter im nächsten Vers.

1. Petrus 5:6

„Demütigt euch nun unter die mächtige Hand Gottes, damit er euch erhöhe zur rechten Zeit.“

„Demütigt euch.“ Es ist unsere Aufgabe, uns zu demütigen; es ist Gottes Aufgabe, uns zu erhöhen „zur rechten Zeit“. Aber wenn wir versuchen, Gottes Part zu übernehmen, ist er gezwungen, unseren Part für uns zu übernehmen. Und das kann ganz schnell gehen.

Warum widersteht Gott den Hochmütigen? Warum heißt es in Sprüche 6:16-17, dass Gott Hochmut hasst? Ich sage Ihnen warum: Hochmut machte aus einem heiligen Engel Gottes den abgrundtief bösen Teufel. Durch Hochmut wurde aus Luzifer Satan. Hochmut zerstörte im Garten Eden die Verbindung mit Gott. Hochmut zieht immer Zerstörung und Verwüstung nach sich. – Eine der traurigsten Geschichten in der Bibel darüber ist die von König Saul. Gott hatte ihn zum ersten König von Israel erwählt. Aber nicht lange nach Regierungsantritt – das können Sie in 1. Samuel 15 nachlesen – setzt Saul sich selbst ein Denkmal. Er hält sich für klüger als seine Ratgeber und Mentoren und sein Leben endet in der Katastrophe. Das sehen Sie schon im gleichen Kapitel, gleich nachdem es heißt, dass Saul sich selbst zu Ehren ein Siegesdenkmal errichtet hatte. Samuel stellte ihn zur Rede und brachte das Problem sofort auf den Punkt.

1. Samuel 15:17

„Wurdest du nicht, als du gering in deinen Augen warst, das Oberhaupt der Stämme Israels? Und der Herr salbte dich zum König über Israel.“ Als du gering in deinen Augen warst, hat Gott dich erwählt, hat er dich gesalbt. Als du gering in deinen Augen warst, hat Gott dich erhöht. Jetzt bist du nicht mehr gering in deinen Augen. Du hast versucht, das zu tun, was Gottes Aufgabe ist – und jetzt muss Gott deine Aufgabe übernehmen.

Ich habe diese Geschichte schon öfter erzählt. Ich sollte bei einer Konferenz einer der Hauptredner sein. Ich wusste, wer der andere Referent war, aber ich kannte ihn nicht persönlich. Für die Referenten gab es ein extra Zimmer und der andere – er sollte an dem Abend seinen Vortrag halten – saß an einem der Tische. Also dachte ich, ich gehe hin und sage Hallo. Aber er brummte nur etwas, sah mich gar nicht richtig an und ließ mich abblitzen. Offensichtlich war er an einem Gespräch mit mir nicht interessiert. Ich dachte mir: „Okay, dann suche ich mir eben jemand Netteres.“ Ich ging rüber zu dem Tisch, wo Tee serviert wurde, und kam dort mit einigen Leuten ins Gespräch. Es dauerte gar nicht lange, da lachten wir schon schallend über irgendwas. Es war wirklich eine nette Begegnung. Nach dem Abendgottesdienst sagte der Pastor, der die Konferenz organisiert hatte, zu mir: „Bayless, ich möchte dich Herrn XYZ vorstellen.“ Und es war genau der Mann. Wir gingen also hin und der Pastor sagte: „Übrigens, das ist Bayless Conley.“ Und der Mann sagt: „O, Sie sind Bayless! Tut mir leid wegen vorhin. Ich dachte, Sie wären niemand Besonderes.“ Damit hatte er sogar recht, aber so eine Einstellung, wenn man denkt – „du bist nicht wichtig genug, als dass ich mit dir Umgang haben oder mit dir reden will“ – so etwas hasst Gott.

Ich möchte Ihnen einen Vers vorlesen, Römer 12:16, aus der New Living Bible: „Lebt in Frieden miteinander. Versucht nicht, euch wichtig zu machen, sondern wendet euch denen zu, die weniger angesehen sind. Und bildet euch nicht ein, alles zu wissen!“ Das ist kein Vorschlag, sondern eine Anweisung Gottes!

Wenn Sie den Rest der Predigt hören wollen, müssen Sie nächste Woche wieder einschalten. Ich hoffe, Sie verpassen es nicht!

Ab und zu schreiben uns Leute eine E-Mail oder einen Brief, die schon seit Längerem unsere Sendung schauen – manche schon seit Jahren, manche auch erst seit Monaten. Und dann schreiben sie uns zum ersten Mal. Und wenn Sie uns noch nie geschrieben haben, dann würden wir gern einmal von Ihnen hören. Ich stehe hier zwar vor der Kamera, aber mit mir zusammen arbeitet ein ganzes Team. Noch viele andere, unterschiedliche Leute arbeiten an dieser Sendung mit. Und es ermutigt uns alle, wenn wir gute Geschichten von Menschen hören, denen das, was wir hier machen, weitergeholfen hat. Wir vertrauen darauf, dass Gottes Wort – wie Paulus sagt – nicht gebunden ist. Es ist nicht angekettet. Und wir wissen: Wenn Gottes Wort in das Leben von Menschen kommt, kann es sie frei machen. Also schreiben Sie uns doch einfach einen Brief oder eine E-Mail! Und wenn Sie unsere Sendung schon seit Längerem verfolgen und dadurch Gutes erfahren haben oder ermutigt wurden, dann möchten Sie uns ja vielleicht auch unterstützen? Denn wenn Sie uns unterstützen, können wir bei anderen Menschen dazu beitragen, dass ihr Leben durch Gottes Wort verändert und neu ausgerichtet wird. Und das würde uns sehr helfen

Es gibt eine Redewendung: „Viele Hände machen aller Arbeit schnell ein Ende.“ Und eine Hand mehr hilft schon viel weiter. Selbst wenn Sie nur ganz wenig geben können – wir sind sehr dankbar, wenn Sie uns unterstützen. Und nun bete ich darum, dass Gott Sie aus Seinem Reichtum beschenkt. Bis nächste Woche! Gott segne Sie!

 

Letzte Woche:

So weit, so gut. Als Zweites steht in Psalm 45:5, wir sollen uns für die Demut einsetzen. Es heißt manchmal: „Liebe arbeitet am meisten, Glaube bekommt das meiste, aber Demut behält das meiste.“ Und das ist so wahr! Demut ist eine Herzenshaltung, die anerkennt, dass wir von Gott und von anderen Menschen abhängig sind.

Danke, dass Sie eingeschaltet haben! Heute sehen Sie den zweiten Teil einer Predigt mit dem Thema „Wahrheit, Demut und Gerechtigkeit“. Grundlage ist Psalm 45 und was Sie hören werden, kann Ihr Leben verändern. Sollten Sie die letzte Sendung verpasst haben – kein Problem. Die Predigt heute ist in sich abgeschlossen. Und nun wollen wir auf Gottes Wort hören.

Lesen Sie den nächsten Vers, 1. Petrus 5:6: „Demütigt euch nun unter die mächtige Hand Gottes, damit er euch erhöhe zur rechten Zeit.“

„Demütigt euch.“ Es ist unsere Aufgabe, uns zu demütigen; es ist Gottes Aufgabe, uns zu erhöhen „zur rechten Zeit“. Aber wenn wir versuchen, Gottes Part zu übernehmen, ist er gezwungen, unseren Part für uns zu übernehmen. Und das kann ganz schnell gehen.

Warum widersteht Gott den Hochmütigen? Warum heißt es in Sprüche 6:16-17, dass Gott Hochmut hasst? Ich sage Ihnen warum: Hochmut machte aus einem heiligen Engel Gottes den abgrundtief bösen Teufel. Durch Hochmut wurde aus Luzifer Satan. Hochmut zerstörte im Garten Eden die Verbindung mit Gott. Hochmut zieht immer Zerstörung und Verwüstung nach sich. – Eine der traurigsten Geschichten in der Bibel darüber ist die von König Saul. Gott hatte ihn zum ersten König von Israel erwählt. Aber nicht lange nach Regierungsantritt – das können Sie in 1. Samuel 15 nachlesen – setzt Saul sich selbst ein Denkmal. Er hält sich für klüger als seine Ratgeber und Mentoren und sein Leben endet in der Katastrophe. Das sehen Sie schon im gleichen Kapitel, gleich, nachdem es heißt, dass Saul sich selbst zu Ehren ein Siegesdenkmal errichtet hatte. Samuel stellte ihn zur Rede und brachte das Problem sofort auf den Punkt. 1. Samuel 15:17: „Wurdest du nicht, als du gering in deinen Augen warst, das Oberhaupt der Stämme Israels? Und der Herr salbte dich zum König über Israel.“ Als du gering in deinen Augen warst, hat Gott dich erwählt, hat er dich gesalbt. Als du gering in deinen Augen warst, hat Gott dich erhöht. Jetzt bist du nicht mehr gering in deinen Augen. Du hast versucht, das zu tun, was Gottes Aufgabe ist – und jetzt muss Gott deine Aufgabe übernehmen.

Ich habe diese Geschichte schon öfter erzählt. Ich sollte bei einer Konferenz einer der Hauptredner sein. Ich wusste, wer der andere Referent war, aber ich kannte ihn nicht persönlich. Für die Referenten gab es ein extra Zimmer und der andere – er sollte an dem Abend seinen Vortrag halten – saß an einem der Tische. Also dachte ich, ich gehe hin und sage Hallo. Aber er brummte nur etwas, sah mich gar nicht richtig an und ließ mich abblitzen. Offensichtlich war er an einem Gespräch mit mir nicht interessiert. Ich dachte mir: „Okay, dann suche ich mir eben jemand Netteres.“ Ich ging rüber zu dem Tisch, wo Tee serviert wurde und kam dort mit einigen Leuten ins Gespräch. Es dauerte gar nicht lange, da lachten wir schon schallend über irgendwas. Es war wirklich eine nette Begegnung. Nach dem Abendgottesdienst sagte der Pastor, der die Konferenz organisiert hatte, zu mir: „Bayless, ich möchte dich Herrn XYZ vorstellen.“ Und es war genau der Mann. Wir gehen also hin und der Pastor sagt: „Übrigens, das ist Bayless Conley.“ Und der Mann sagt: „O, Sie sind Bayless! Tut mir leid wegen vorhin. Ich dachte, Sie wären niemand Besonderes.“ Damit hatte er sogar recht, aber so eine Einstellung, wenn man denkt – „Du bist nicht wichtig genug, als dass ich mit dir Umgang haben oder mit dir reden will“ – so etwas hasst Gott.

Ich möchte Ihnen einen Vers vorlesen, Römer 12:16, aus der Neues-Leben-Bibel: „Lebt in Frieden miteinander. Versucht nicht, euch wichtig zu machen, sondern wendet euch denen zu, die weniger angesehen sind. Und bildet euch nicht ein, alles zu wissen!“ Das ist kein Vorschlag, sondern eine Anweisung Gottes!

Kämpfe für Wahrheit, Demut und Gerechtigkeit. Ich möchte den Begriff Gerechtigkeit aus der Sicht des Neuen Testaments erklären, so wie er sich unter dem Neuen Bund darstellt und was er damit bedeutet.

Zuerst möchte ich klarstellen, was Gerechtigkeit nicht ist. Sie ist keine abgehobene Spiritualität. Gerechtigkeit kann man sich nicht verdienen, erarbeiten oder in sie hineinwachsen. Gott schenkt sie uns in Seiner Gnade, wenn wir Ihm unser Leben voll und ganz anvertrauen. Und sie ist etwas, von dem uns der Teufel am liebsten fernhalten möchte.

Jetzt sagt sicher jemand: „Aber steht nicht in der Bibel, dass unsere Gerechtigkeit wie dreckige Lumpen ist?“ Ja, das stimmt. Diese Aussage finden wir in Jesaja 64:5. Aber der Vers davor, Vers 4, endet mit den Worten: „Hilf uns, rette uns!“ Das wurde geschrieben, bevor Jesus uns die Erlösung brachte. Und nur von uns aus ist unsere Gerechtigkeit auch wie dreckige Lumpen. Doch wenn Jesus uns rettet, schenkt Er uns Seine Gerechtigkeit.

Bitte schlagen Sie mit mir den Römerbrief auf. Das ist eine Tatsache, die so fantastisch ist – und so wichtig, dass wir sie gar nicht genug betonen können. Römer 5:17. In diesen Versen geht es um Adams Sünde und wie sie sich auf uns auswirkt und um die Erlösung durch Jesus und was sie für uns bedeutet. Römer 5:17. „Denn wenn wegen der Sünde des Einen der Tod geherrscht hat durch den Einen, um wie viel mehr…“ Diese Formulierung gefällt mir. Irgendwann werde ich einmal über das „viel mehr“ Gottes predigen. „… um wie viel mehr werden die, welche die Fülle der Gnade und der Gabe der Gerechtigkeit empfangen, herrschen im Leben durch den Einen, Jesus Christus.“

In der Amplified Bible steht, sie werden wie Könige regieren und göttliche Herrschaft und gottgegebene Autorität ausüben. Vers 18:

Wie nun durch die Sünde des Einen die Verdammnis über alle Menschen gekommen ist, so ist auch durch die Gerechtigkeit des Einen für alle Menschen die Rechtfertigung gekommen, die zum Leben führt. Denn wie durch den Ungehorsam des einen Menschen (Adam) die vielen zu Sündern geworden sind, so werden auch durch den Gehorsam des Einen (Jesus) die vielen zu Gerechten.“

Achten Sie auf die Formulierung. Es ist ein Geschenk. Wir werden gerecht gemacht. Im Römerbrief, am Anfang des 10. Kapitels, schreibt Paulus darüber, dass die Juden Gottes Gerechtigkeit nicht erkennen. Deswegen versuchen sie, eine eigene Gerechtigkeit aufzurichten, indem sie das Gesetz halten und gute Werke tun. Indem sie das Falsche nicht tun und das Richtige tun, versuchen sie, ihre eigene Gerechtigkeit aufzurichten. Doch Gottes Gerechtigkeit erkennen sie nicht. Und deshalb können sie auch nicht verstehen, wie Gott Menschen in Wirklichkeit gerecht macht. Ein wenig später, im selben Kapitel in Vers 10, erklärt Paulus das noch ausführlicher und sagt: „Denn mit dem Herzen wird geglaubt zur Gerechtigkeit, und mit dem Mund wird bekannt zum Heil.“

Bitte schlagen Sie noch einen anderen Vers auf. Zweiter Korintherbrief, Kapitel 5, der allerletzte Vers in diesem Kapitel. 2. Korinther 5:21. Schauen Sie selbst. Dort geht es um Gott, Jesus und uns.

„Den, der Sünde nicht kannte, hat er für uns zur Sünde gemacht, damit wir Gottes Gerechtigkeit würden in ihm.“

Der große Tausch fand am Kreuz von Golgatha statt. Ich verstehe nicht ganz, wie das geschah, und das werde ich wohl auch nie. Aber der vollkommene, heilige Sohn Gottes, der keine Sünde kannte, wurde an meiner Stelle zur Sünde gemacht, damit ich gerecht werden kann – nicht mit meiner eigenen, sondern mit Seiner Gerechtigkeit. Er nahm meine Sünde und tauschte sie gegen Seine Gerechtigkeit ein. Er nahm unsere Rebellion und Sünde und tauschte sie ein. Er sagte: „Gib mir deine Sünde; ich gebe dir meine Gerechtigkeit.“ Diese Gerechtigkeit ermöglicht es uns, in die Gegenwart Gottes zu kommen, als hätte es die Sünde nie gegeben… ohne Schuldgefühle, ohne Minderwertigkeitskomplexe. Nicht wie ein Bettler, sondern wie ein Familienmitglied.

Und so schwer das auch mit dem Verstand und den Gefühlen zu verstehen ist: Wenn Sie Ihr Leben Jesus anvertraut haben, hat Er Sie mit Seiner Gerechtigkeit gerecht gemacht. Sie sind so willkommen bei Gott, dem Vater, wie Jesus selbst!

Als ich Christ wurde, waren einige Leute schockiert, weil ich gleich so verändert war. Einer meiner besten Freunde sagte: „Er sieht noch wie Bayless aus und er klingt wie Bayless, aber der Bayless, den wir kannten, lebt nicht mehr in diesem Körper.“ Und ein paar andere Leute – und ich meine: ein paar – glaubten mir nicht. Sie sagten: „Bayless, wir wissen, was du früher getan hast. Und du willst eine Beziehung zu Gott haben?“ Denen konnte ich nur sagen: „Ihr wisst nicht die Hälfte von dem, was ich gemacht habe. Aber Gott hat mich so angenommen, wie ich war und Er hat mich verändert und in Seine Familie aufgenommen.“ Ich habe mir das nicht erarbeitet. Ich habe es nicht verdient. Es war ein Geschenk.

Als ich Christ wurde, habe ich natürlich versucht, so weit wie möglich Wiedergutmachung zu leisten, wo ich Unrecht getan hatte. Und bis heute habe ich ein reines Gewissen. So weit ich weiß, steht nichts zwischen mir und einem anderen Menschen. Und die Bibel lehrt uns, Wiedergutmachung zu leisten, wo wir Unrecht getan haben. Aber von Gott aus bekommen wir alles geschenkt, von Anfang bis Ende. Zu Seinem Geschenk können wir nichts hinzutun und nichts davon wegnehmen. Gott hat mir Seine Gerechtigkeit geschenkt. „Oh happy day…!“ Ein Geschenk aus Gottes Gnade.

Bitte schlagen Sie mit mir den Philipperbrief auf, Philipper, Kapitel 3, Vers 8. Dort schreibt Paulus: Ja wirklich, ich halte auch alles für Verlust um der unübertrefflichen Größe der Erkenntnis Christi Jesu, meines Herrn, willen, um dessentwillen ich alles eingebüßt habe und es für Dreck halte, damit ich Christus gewinne und in ihm gefunden werde – indem ich nicht meine Gerechtigkeit habe, die aus dem Gesetz ist, sondern die durch den Glauben an Christus, die Gerechtigkeit aus Gott aufgrund des Glaubens.“

Gerecht werden Sie nicht, wenn Sie genug Kerzen anzünden oder genug spenden oder beten oder sündige Impulse unterdrücken oder gute Taten tun. Gerechtigkeit kommt allein durch Glauben! Ich glaube an Jesus und Er tauscht meine Sünde gegen Seine Gerechtigkeit aus.

So steht es auch in der Bibel, 1. Korinther 15:34: „Lasst euch gerecht machen und hört auf zu sündigen.“

Die meisten Leute machen das genau umgekehrt: Wenn man aufhört zu sündigen, wird man irgendwann gerecht. Das ist genau falsch. Nein; Paulus sagt: „Öffne dich dem, was Gott bereits in dir getan hat, und die Folge davon ist ein richtiges Leben.“ Nicht: „Ich habe das und das nicht getan und das habe ich richtig gemacht und das habe ich mir verkniffen und das habe ich geopfert; und wenn ich nur das alles tue, werde ich am Ende vor Gott treten können und gerecht sein.“ Niemand kann von sich aus zu Gott kommen! Niemand kann sich das erarbeiten oder durch das Unterlassen von Schlechtem verdienen. „Lasst euch gerecht machen und hört auf zu sündigen.“ Wer versucht, sich die Gerechtigkeit zu erarbeiten, wird sich nur immer verurteilt und unwürdig fühlen. Gott hingegen sagt: „Du bist immer in meiner Gegenwart willkommen.“

„Aber was, wenn ich versage?“ Dann gilt uns 1. Johannes 1:9: „Wenn wir ihm unsere Sünden bekennen, ist er treu und gerecht, dass er uns vergibt und uns von allem Bösen reinigt.“ Das Blut, das Jesus Christus vergossen hat, reinigt uns von aller Sünde. Danken wir Gott dafür!

Im Alten Testament gibt es ein schönes Bild, einen Vorausblick auf dieses Prinzip von Gerechtigkeit. Und davon möchte ich Ihnen zum Schluss etwas erzählen. Bitte schlagen Sie mit mir 1. Samuel, Kapitel 18 auf. Dort geht es um Saul. Er ist der König, aber er wird von einem bösen Geist geplagt. Nun suchte man einen Musiker, der ein Instrument spielen kann, damit die Musik dem König Saul hilft. David wird an den Hof gebracht, ein Hirtenjunge, der unter Gottes besonderem Segen steht. Und wenn David spielt und singt, verschwindet der böse Geist und Saul geht es besser. Aber zwischen David und Sauls Sohn Jonathan geschieht etwas Erstaunliches: Ihre Seelen verbinden sich. Sie werden die allerbesten Freunde. Und dann tun sie etwas Interessantes. In 1. Samuel 18:3 heißt es: „Und Jonathan und David schlossen einen Bund, weil er ihn lieb hatte wie seine eigene Seele. Und Jonathan zog das Oberkleid aus, das er anhatte, und gab es David, und seinen Waffenrock und sogar sein Schwert, seinen Bogen und seinen Gürtel.“

Sie schlossen einen Bund. Und als Jonathan David sein Schwert und seinen Bogen, Gürtel und Mantel gab, waren das nur äußere Zeichen des Bundes, Erinnerungen sozusagen. Das Wort, das für den Bundesschluss zwischen David und Jonathan verwendet wird, ist das hebräische Wort „berith“. Das bedeutet „schneiden, sodass Blut fließt“. Sie schlossen einen Blutsbund.

Als ich klein war, habe ich mit ein paar Nachbarskindern Blutsbruderschaft geschlossen. Wir machten eine Faust und dann ließen wir ein paar Minuten lang die Arme kreisen, solange, bis das Blut nur so in unseren Händen pulsierte. Dann nahm ein anderer Junge einen großen, harten Plastikkamm und haute uns damit so fest wie möglich über die Fingerknöchel, bis das Blut spritzte. Das haben immer zwei Jungs gleichzeitig gemacht – Arme kreisen lassen, Knöchel aufschrammen. Dann haben wir unsere Fingerknöchel aneinandergehalten, das Blut vermischte sich und wir waren Blutsbrüder. Und in unseren kurzen Hosen – natürlich ohne Hemd – gingen wir in die Drogerie und kauften uns Augenklappen. Also hatten wir alle Augenklappen und kurze Hosen und zerschrammte Fingerknöchel. Und wenn die Nachbarskinder sich mit einem von uns anlegten, dann hatten sie uns alle am Hals. Wer sich mit einem von uns anlegte, musste es mit allen aufnehmen. Die Symbole unserer Bruderschaft waren die kurzen Hosen und Augenklappen. Und wir versprachen uns gegenseitig: Ich bin stark für dich und du für mich. Wenn ich in der Tinte sitze, sitzt du mit drin.

David und Jonathan schnitten sich nicht selbst, aber sie opferten ein Tier. Es floss Blut. Das bedeutet das hebräische Wort. Sie schlossen einen Blutsbund. Und so wie für uns die kurzen Hosen und Augenklappen, waren für sie das Schwert und der Bogen und der Gürtel die Symbole ihres Bundes. Saul wird zornig und eifersüchtig auf David. Er betrachtet ihn als Rivalen und versucht ihn umzubringen. Jahrelang jagt er ihn durchs Land. Und einige Zeit später treffen sich Jonathan und David und sprechen über den Bund. Das können Sie in 1. Samuel in Kapitel 20 nachlesen. Dort sagt Jonathan: „Ich will, dass dieser Bund nicht nur für mich gilt, sondern auch für alle meine Nachkommen, auch nach meinem Tod.“ Und David schwört ihm: „Ich werde ihnen Gutes tun, weil ich diesen Bund mit dir geschlossen habe.“ Schließlich sterben Saul und Jonathan. Viele Jahre sind vergangen und David war lange auf der Flucht vor Jonathans Vater Saul. Jonathan hat inzwischen einen kleinen Sohn namens Mefi-Boschet; der ist noch ein Kleinkind. Als die Nachricht den Palast erreicht, dass König Saul und Prinz Jonathan tot sind, bricht Panik aus.

Verstehen Sie, Saul hatte die ganze Familie manipuliert: „David ist unser Feind. Er will mich stürzen. Der Thron gehört unserer Familie, aber er will ihn haben. Wenn er die Gelegenheit bekommt, wird er uns töten.“ In der Bibel heißt es, die Amme packte den kleinen Mefi-Boschet und floh. Sie hatten es mit der Flucht so eilig, dass die Amme das Kind fallen ließ. Dabei muss der Junge sich die Beine gebrochen haben. Sie flohen in die Wüste nach Lo-Dabar, an einen Ort ohne Gras, ohne Weide. Nicht mal ein Schaf konnte dort überleben. Dort blieben sie und dort wuchs Mefi-Boschet auf. Weil er dort nicht medizinisch versorgt werden konnte, wurden die Brüche nicht gerichtet und er blieb gelähmt. Er musste sein Leben lang an Krücken herumhumpeln. Er wuchs zu einem jungen Mann heran. Und vielleicht wurde sein ganzes Denken gegen David vergiftet: „David ist schuld, dass wir in dieser Wüste leben müssen! David ist ein Thronräuber. Der Thron gehört ihm nicht! David ist schuld, dass wir fliehen mussten und jetzt hier draußen leben, während er alles hat! David ist schuld, dass du gelähmt bist. Du wirst nie laufen oder herumrennen können, weil es hier keinen Arzt für dich gab. Wir konnten dir nicht helfen, als du klein warst, und es ist Davids Schuld. Wir konnten nicht zurück in die Stadt. Er hätte uns getötet, und das will er immer noch.“

Vielleicht wurde Mefi-Boschet mit solchen Gedanken groß. Jahre später tut David tatsächlich etwas. Schlagen Sie bitte mit mir 2. Samuel auf, Kapitel 9. David erinnert sich an den Bund. 2. Samuel 9,1: „Und David sagte: Gibt es vielleicht noch jemand, der vom Haus Sauls übrig geblieben ist, damit ich Gnade an ihm erweise Jonathans wegen?“ Und jemand sagte: „Ja, David. Jonathan hatte einen kleinen Sohn namens Mefi-Boschet. Inzwischen ist er wohl erwachsen. Man hört, dass er immer noch in der Wildnis lebt, in Lo-Dabar.“ Und David sagte: „Holt ihn her!“ Er schickte einen Wagen und lässt Mefi-Boschet abholen. Und der hatte schreckliche Angst. Er war sich sicher, dass sein Leben vorbei war, wenn er vor seinen Feind David kommt. Weiter in Vers 6: „Da kam Mefi-Boschet, der Sohn Jonathans, des Sohnes Sauls, zu David und fiel auf sein Angesicht und warf sich nieder. Und David sagte: Mefi-Boschet! Er sagte: Siehe, dein Knecht. Und David sagte zu ihm: Fürchte dich nicht! Denn ich will nur Gnade an dir erweisen wegen deines Vaters Jonathan, und ich will dir alle Felder deines Vaters Saul zurückgeben; du aber sollst ständig an meinem Tisch Brot essen. Da warf er sich nieder und sagte: Was ist dein Knecht, dass du dich einem toten Hund zugewandt hast, wie ich einer bin? Und der König rief Ziba, den Diener Sauls, und sagte zu ihm: Alles, was Saul und seinem ganzen Haus gehört hat, habe ich dem Sohn deines Herrn gegeben. Und du sollst für ihn das Land bearbeiten, du und deine Söhne und deine Knechte, und die Ernte einbringen, damit der Sohn deines Herrn Brot zu essen hat. Mefi-Boschet selbst aber, der Sohn deines Herrn, soll ständig Brot an meinem Tisch essen. Und Ziba hatte fünfzehn Söhne und zwanzig Knechte.“ Alles, was Mefi-Boschet über David gehört hatte, war falsch. David holte ihn in die Familie. Er behandelte ihn mit Würde und Respekt. Er wurde gesegnet und versorgt. Und vielleicht saß er an dem Tisch und dachte: „Das verdiene ich nicht! David, ich habe dir die Schuld an allen meinen Problemen gegeben. Wir hatten nicht genug zu essen, ich bin gelähmt – alles deine Schuld! Und jetzt finde ich heraus, dass das alles nicht stimmt. David, ich habe sogar deinen Namen verflucht. – Ich bin gelähmt. Ich fühle mich nicht wie ein Königssohn. Ich verdiene das nicht.“ Aber dann schaute er auf und an der Wand hingen Jonathans Schwert, Bogen, Gürtel und Brustpanzer und Mefi-Boschet wusste: „Mag sein, dass ich das nicht verdiene. Aber weil mein Vater Jonathan einen Bund mit David geschlossen hatte, gehöre ich hierher.“

Vielleicht fühlen Sie sich unwürdig. Vielleicht ist Ihr Weg mit Gott ein bisschen uneben. Sie stolpern ständig über alles, was Sie falsch gemacht haben. Vielleicht geben Sie sogar Gott die Schuld an Ihren Problemen und Defiziten: „Warum hast Du das zugelassen, Gott? Und überhaupt, was machst Du da eigentlich?“ Mancher mag Gott sogar verflucht und für alles angeklagt haben. Und wissen Sie was? Der Tag, an dem Sie herausfinden, dass Gott nicht die Ursache Ihrer Probleme ist, ist ein guter Tag! Wenn Sie denken: „Diese Freundlichkeit und diesen Segen verdiene ich nicht“, dann will ich Ihnen etwas sagen. Sie müssen nur zum Kreuz aufschauen, an dem vor zweitausend Jahren ein Bund geschlossen wurde, der auch Ihnen gilt. Dieser Bund schließt Sie ein, und Sie dürfen durch ihn immer am Tisch des Königs willkommen sein. Dieser Bund ist unabhängig von allem, was Sie getan oder nicht getan haben. Sie dürfen zur Familie gehören. Dieser Bund macht Sie gerecht, sodass Sie am Tisch des Königs des Universums Platz nehmen dürfen, bei dem Gott der ganzen Schöpfung – nicht als Bettler, sondern als Sohn oder Tochter. Sie gehören dorthin, weil Jesus Christus sein Blut dafür vergossen hat. Er, der nie gesündigt hatte, wurde zur Sünde gemacht, damit Sie vor Gott gerecht sein können. Und wenn Sie daran zweifeln, dann schauen Sie noch einmal ans Kreuz von Golgatha. Zu Gott kommen wir nicht durch unsere eigene Gerechtigkeit, sondern durch die, die Jesus uns schenkt. So groß ist Gottes Gnade! Kehren wir noch einmal zu unserem Ausgangsvers zurück: Wenn wir triumphierend in den Kampf ziehen wollen, wenn wir wachsen und vorankommen und Menschen nach Gottes Herzen sein wollen, wenn wir alle Seine guten Gaben und Seinen Segen genießen wollen, dann brauchen wir Wahrheit und Demut und wir müssen dieses wunderbare Geschenk der Gerechtigkeit begreifen. Und wenn Ihnen das klar wird, wird auch Ihr Leben heilig werden – nicht andersherum. Wenn Sie es andersherum versuchen, werden Sie sich ständig unzulänglich und verurteilt fühlen. Dann wird der Feind Ihrer Seele Sie immer anklagen. Finden Sie auch, dass wir einen wunderbaren Gott haben? O ja! So ist es!

Liebe Freunde, ich hoffe, dass Sie heute etwas aus Gottes Wort mitgenommen haben. Wir studieren Gottes Wort ja nicht, um einfach haufenweise Gedanken und Wissen anzusammeln. Wir studieren es, damit wir es in die Tat umsetzen können. Und das einzige Wort Gottes, das man wirklich von Herzen kennt, ist das Wort Gottes, das man lebt – das man praktiziert, das man selbst tut. Deshalb möchte ich Ihnen mit Worten von Jakobus aus dem Neuen Testament Mut machen: „Seid aber Täter des Wortes und nicht allein Hörer.“ Seien Sie ein aktiver Teilnehmer. „Selig seid ihr, wenn ihr es tut.“ Bis zum nächsten Mal. Gott segne Sie.

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