Schlagwort: Kinder

„und ihr bedeckt den Altar des Herrn mit Tränen!“ – Maleachi 2:13

Der Allmächtige haßt Ehescheidung und alles was damit zusammenhängt. Lieblose Menschen verlassen heute ihren Partner um sich „einem neuen Glück zuzuwenden“. Übertreibt Gottes Wort, wenn es dort heißt, dass man sein Verhältnis zu Gott zerstört? Warum sollte es einem Schöpfer denn irgendwie wichtig sein, wenn ich meinen Ehepartner allein lasse? Darf ich nicht einfach in sein Recht und in das Recht der gemeinsamen Kinder eingreifen und mich selbst „auf die Stufe eines Gottes erheben“ in dem ich selbst entscheide was für mich und meine Kinder Besser ist und was „Böse“?

In der Welt von heute ist dazu eine interesseante Studie:

Väter haben bei der Erziehung eine Schlüsselrolle
Von Elke Bodderas 3. August 2009, 12:38 Uhr

In einem Punkt kennen Familiengerichte kaum Zweifel: Streiten sich die Eltern ums Kind, ist es fast immer die Mutter, die das Verfahren gewinnt. Dass Väter in der Erziehung entbehrlich sind, ist jedoch ein Mythos: Forscher können erstmals zeigen, dass Väter eine wichtigere Rolle spielen als Mütter.

Männer als Väter sind Frauen als Müttern bei Weitem nicht gewachsen – juristisch nicht, erst recht nicht in der öffentlichen Meinung. Daran gibt es jetzt ernste, wissenschaftlich begründete Zweifel. Dass Männer bei der Zeugung entbehrlich sind, ist unbestritten. Dass sie zugleich auch als Väter verzichtbar sind in der Erziehung von Jungen wie Mädchen, ist jedoch ein Irrtum – wie biochemische Untersuchungen bei Mäusen und Menschen belegen.

Das männliche Geschlecht, das zeigen die Versuche von Forschern aus Kanada, spielt bei der Aufzucht des Nachwuchses eine Schlüsselrolle. Soweit ist diese Erkenntnis nicht ganz neu. Es gibt viele Erhebungen, die belegen, dass der Spruch „Vaterlos glücklich“ auf keinen Fall stimmen kann: Töchter kommen statistisch früher in die Pubertät, werden früher sexuell aktiv und auch mit größerer Wahrscheinlichkeit als Teenager schwanger, wenn sie als kleine Kinder ohne Vater auskommen mussten. Vaterlose Söhne haben auffällig häufig ein schwaches Selbstwertgefühl und größere Probleme, intim zu sein, als Söhne, die in der Komplettfamilie groß geworden sind. Soweit die Statistik. Die biologische Basis dieser Auffälligkeiten ist allerdings nur schlecht untersucht. Was genau passiert im Körper und in den Köpfen von Kindern, die nur von ihrer Mutter ins Leben begleitet werden? Das versuchten jetzt Wissenschaftler der McGill-Universität in Montreal, in Versuchen mit Mäusen offenzulegen.

Die Medizinerin Gabriella Gobbi und ihr Team knöpften sich Kalifornische Mäuse vor, die ein Familienleben pflegen, das im Tierreich eher die Ausnahme ist: Wie die Menschen leben diese Mäuse monogam und kümmern sich immer zu zweit um die Nachkommen.

Der Versuch der Kanadier ist einfach: Drei Tage nach der Geburt der Kinder entfernten die Wissenschaftler aus einigen der Käfige die Mäuseriche, während die Mütter bleiben durften, um sich weiter um die Kleinen zu kümmern, bis diese 30 bis 40 Tage alt waren. Die Auswirkungen der vaterlosen Kindheit beobachteten die Forscher anschließend im Kopf der Jungmäuse. Sie nahmen sich den Präfrontalen Cortex vor, eine Region des Gehirns, die sich beim Menschen hinter Nase und Stirn findet, und die als Ort für soziales Verhalten und Sitz der Persönlichkeit bekannt ist.

Erstaunt stellten die Forscher fest: Die Hirnzellen der vaterlosen Mäuse reagierten nur gedämpft auf das Bindungshormon Oxytocin, ebenso wie auf Botenstoffe wie Dopamin, Serotonin und auch NMDA, ein Stoff, der fürs Gedächtnis wichtig ist. Die Mäuschen fielen außerdem durch ihr Verhalten auf: Für Artgenossen interessierten sie sich nicht besonders. „Setzt man zwei fremde Tiere in einen Käfig, dann erkunden sie sich normalerweise, sie beschnüffeln und berühren sich“, sagte Gobbi dem „New Scientist“. Bei den vaterlosen Mäusen war das anders: „Sie ignorierten sich einfach.“

Ob sich die vaterlose Erziehung auch beim Menschen mit hormonellen Auffälligkeiten im Kopf bemerkbar macht, weiß man nicht. Mäuse sind keine Menschen, und inwiefern sich das hormonelle Familienleben der Tiere auf das des Menschen übertragen lässt, ist umstritten. Der Familienforscher Michael Meaney, der sich auch mit Kalifornischen Mäusen beschäftigt hat, warnt davor. „Bei den Tieren ist es vor allem der Vater, der die Kleinen ableckt“, sagt er. Es könne also sein, dass den Mäusekindern vor allem die Fellpflege fehle und weniger das männliche Elterntier.

Fest steht aber, dass auch beim Menschen das hormonelle Trio Oxytocin, Dopamin, Serotonin eine wichtige Rolle spielt. Wann immer sich Personen begegnen, kommt die Biochemie in Gang. Fühlen wir uns vertraut, schütten unsere Nerven im Gleichtakt die Bindungshormone Oxytocin aus und den Belohnungsstoff Dopamin. Die biochemischen Brücken entspannen, halten den Blutdruck stabil, die Entzündungswerte niedrig und das Immunsystem intakt.

Oxytocin wirkt bei Mann und Frau verschieden. Eine israelische Studie hat gezeigt, dass Männer als Väter einen biochemischen Wandel durchmachen, der ihr Verhalten ändert. Ruth Feldman aus Ramat-Gan besuchte 80 Paare, als sie gerade Eltern geworden waren, und sechs Monate später ein zweites Mal. Ergebnis: Bei Vätern wie Müttern war der Oxytocin-Spiegel mit der Zeit stark gestiegen – mit unterschiedlichem Effekt: Bei den Frauen ergoss sich die Hormonflut in Bewunderungen, Zärtlichkeiten, Singsangstimme. Die Männer dagegen spielten mehr mit ihren Kindern, die wiederum stärker an ihnen hingen – mehr als Kinder an Vätern mit weniger Hormon im Blut. „Väter und Mütter steuern unterschiedlich zur kindlichen Entwicklung bei“, schreibt Feldman in ihrer Studie, „Väter sind wohl biologisch programmiert, den Kindern beim Großwerden zu helfen.“

Oh – was wir heute sehen ist also die Ernte dessen, dass die Menschen sich immer mehr von Gott entfremden. Was für ein Glück, dass der Allmächtige bald alle diese untreuen Menschen, die nur an sich selbst denken, für ihre Untaten an ihren Kindern und an ihm zur Rechenschaft ziehen wird. Dann wird endlich wieder Frieden und Glück möglich sein!

„Ich kann nicht aufhören, Papa zu sein“

folgendes Interwiev erschien heute in der FR:

Interview mit Douglas Wolfsperger

„Ich kann nicht aufhören, Papa zu sein“

Herr Wolfsperger, wollen Sie alle Frauen auf den Mond schießen?

Ich habe nichts gegen Frauen.

 

Gleich zu Beginn Ihres Filmes „Der entsorgte Vater“ sagt das einer der Väter. Warum fangen Sie damit an?

Der Satz ist ironisch verwendet. Er macht neugierig auf die Männer, die uns im Film erwarten und die ja keine Unschuldslämmer sind.

Inwiefern sind die keine Unschuldslämmer?

Die haben sich zwar nachweislich keines Vergehens schuldig gemacht, aber auch dazu beigetragen, dass ihre Ehen gescheitert sind.

In Ihrem Film geht es darum, wie verbissen Paare mitunter nach einer Trennung ums Kind kämpfen. Wie kommt es zu diesen Rosenkriegen?

Es geht da um viel mehr als nur die Beziehung zum Partner. Man hat ein gemeinsames Kind in die Welt gesetzt, und da kulminieren Konflikte viel mehr, wenn die Beziehung zu Ende ist.

Sie werfen Frauen vor, das Kind als ihren Besitz zu betrachten.

Derjenige, bei dem das Kind bleiben darf, aus welchen Gründen auch immer, hat einfach die besseren Karten. Es gibt zwar auch entsorgte Mütter, aber es ist immer noch so, dass 90 Prozent der Trennungs- und Scheidungskinder bei ihren Müttern bleiben.

Sie sind selbst ein entsorgter Vater. Ihre Tochter Hannah ist im April 1998 geboren worden. Wie lange waren Sie und Ihre Freundin da zusammen.

Wir hatten uns 1996 kennen gelernt, und sie wurde bald schwanger. Sie hatte ja noch vorgeschlagen, das Kind abzutreiben, aber ich wollte das Kind. Ich liebte diese Frau und konnte sie überzeugen, dass wir das Kind bekommen sollten. Was mich dann gewundert hat, war, dass sie noch während der Schwangerschaft ihre Wohngemeinschaft gekündigt hatte, zu mir kam und fragte, ob wir nicht zusammenziehen sollen.

Sie wohnten getrennt?

Ja – bis sie Fakten geschaffen hat. Da fühlte ich mich überrumpelt und war etwas pingelig, weil da plötzlich ein zweiter Hausstand in die Wohnung kam. Wir hatten nur dreieinhalb Zimmer.

Fanden Sie den Wunsch Ihrer Freundin nicht angemessen?

Natürlich, aber es störte mich, dass sie etwas entschied, ohne mit mir vorher darüber zu reden.

Hätten Sie gerne Ihre alten Freiräume behalten?

Am Anfang schon.

Frauen nennen das egoistisch und verantwortungslos.

Ja.

Sie haben Ihre Freundin gekränkt.

Offensichtlich, davon will ich jetzt aber gar nicht sprechen.

Das ist aber entscheidend.

Bestimmt, aber sie hatte ja eine viel tiefer sitzende Kränkung schon als Kind erfahren, als ihr Vater einfach die Familie verlassen hatte. Wir haben uns dann aber zusammengerauft, obwohl wir beide noch unreif waren. Ich konnte zu der Zeit viel von zu Hause aus arbeiten, meine Freundin, sie ist freiberufliche Redakteurin, auch. Ich habe im Rahmen meiner Möglichkeiten tatkräftig mitgeholfen, den Alltag zu bewältigen: Fläschchen besorgen, Kind in den Schlaf wiegen, das ganze Programm.

Unreif mit Anfang 40?

Wir hatten keine Erfahrung darin, wie eine Familie zu leben. Deshalb hat es im Alltag auch ab und zu gekracht.

Wie gekracht?

Es gab Streit, keine Gewalt. Natürlich versuchte ich, als freiberuflicher Regisseur das Ideal zu erreichen, so viel wie möglich an meinen Projekten zu arbeiten. Das entsprach aber gar nicht den Vorstellungen meiner Freundin. Anfang 1999, unsere Tochter Hannah war fast ein Jahr alt, kam noch dieses Spielfilmprojekt dazu, in das ich fünf Jahre Vorbereitungszeit investiert hatte, ein Film mit fünf Millionen Mark Produktionskosten.

„Heirate mir“ mit Verona Feldbusch und Ulrich Noethen…

… genau. Der Film war wichtig für meine Karriere. Dazu kam noch, dass ich nach wie vor ein gutes Verhältnis zu meiner Ex-Freundin hatte. Ich musste meiner Freundin ständig erklären, dass da nichts Sexuelles mehr war.

Ihre Partnerschaft war nie harmonisch.

Und ich muss zugeben, dass ich deswegen ganz froh darüber war, dass ich mich dem ständigen Hickhack entziehen konnte. Wir drehten am Bodensee, ich war wochenlang nicht zu Hause. Das habe ich genossen und wohl auch so kommuniziert. Bei einem Telefonat teilte mir meine Freundin dann mit, dass sie ausgezogen war.

Hat Sie das geschmerzt?

Ich mochte meine Freundin noch sehr, aber wir waren kein Liebespaar mehr.

War der Gedanke für Sie als Regisseur und Eigenbrötler attraktiv, ein alleinstehender Vater zu sein, der sich nur kümmern muss, wenn er Zeit hat?

Kann man so sehen.

Ihre Freundin war ja ohnehin schon quasi alleinerziehend.

Stimmt.

Litt die Arbeit Ihrer Freundin darunter?

Ja – deshalb stand der Vorwurf im Raum, ich sei an allem schuld. Bis heute wirft mir meine Ex-Freundin vor, ich hätte mich um nichts gekümmert, ich hätte mich nicht mal für unser Kind interessiert. Ich werde als schlechter Vater hingestellt. Auch das erste Jahr nach Hannahs Geburt, wo ich mich richtig gut um alles gekümmert habe, spielt keine Rolle mehr.

Wie ging der Kampf um die Tochter los?

Im Sommer 1999 besuchte ich meine Ex-Freundin in ihrer neuen Wohnung. Da saß ein alter Kumpel von ihr in der Küche, hat sich meine Tochter geschnappt und sie demonstrativ auf seinen Schoß gesetzt. Und als ich später mal im Kinderzimmer war, sah ich Fotos so groß wie Plakate, wie er meine Tochter hochhält, so typische Papa-Kind-Fotos. Da schnallte ich, dass er nicht nur der neue Mann ist, sondern auch der neue Papa sein soll. Da bin ich ausgeflippt, zumal ich insgesamt die Art, wie er sich als Papa aufspielte, nicht mochte. Ein Jahr später fand ich auf seiner Internetseite eine Art Hochzeitsannonce, in der er mitteilte: „Wir sind verheiratet und haben eine wunderbare Tochter.“

Wie sind Sie, wenn Sie ausflippen?

Ich erkenne mich dann manchmal selbst nicht mehr, werfe mit Kraftausdrücken um mich.

Neigen Sie zu Handgreiflichkeiten?

Absolut nein. Ich habe mich einmal zu einer Tätlichkeit gegen diesen Mann hinreißen lassen, das war das Schlüsselerlebnis. Wenn ich meine Tochter abgeholt habe, hat er sie mir oft übergeben. Einmal stand er in der Haustür, und weil meine Tochter mittlerweile Vertrauen zu ihm aufgebaut hatte, hat sie sich an ihm festgeklammert. Da sagte er: „Du siehst doch, dass das Kind nichts von dir wissen will.“ Ich habe mir kommentarlos die Hannah geschnappt, worauf er sagte: „Das ist Kindesentführung.“ Er kam noch hinter mir her und steigerte sich rein, da habe ich nach hinten ausgetreten und ihn angeblich am Bein getroffen.

Wie hat Ihre Tochter reagiert?

Das ging so schnell, sie hat das nicht mitbekommen. Kurz darauf kam der Strafantrag. Der Vorwurf der Köperverletzung wurde zwar fallengelassen, aber ich musste eine Geldstrafe zahlen und mich entschuldigen.

Spielte unter Ihnen Erwachsenen die Frage, wie es Hannah ging, auch mal eine Rolle?

Uns allen war schon bewusst, dass sie zwischen den Stühlen stand.

Wie ging es ihr dabei?

Wenn wir allein waren, war sie erstaunlich entspannt, ich habe auch eine große Nähe gespürt. Aber egal was ich gemacht habe, aus Sicht meiner Ex-Freundin war alles falsch.

Aber an die Umgangsregelung hielt sie sich?

Anfangs ja. Als wir noch alle in Köln wohnten, sah ich meine Tochter einmal pro Woche. Bis ihre Mutter sagte, dass ihr das nicht mehr zuzumuten sei. Das Familiengericht entschied dann die gängige Regelung, alle zwei Wochen. Ich sah meine Tochter an Wochenenden, stundenweise. Meine Ex-Freundin war in der Zwischenzeit in ein Kaff bei Düsseldorf gezogen, meine Tochter und ich haben dort Picknicks gemacht oder waren Eis essen, bis es hieß, meine Tochter habe eine Eisallergie. Und dann kam der Tag, an dem ich den Mann getreten habe. Meine Ex-Freundin erwirkte darauf einen halbjährigen Umgangsausschluss.

Was wollte Ihre Tochter zu dieser Zeit?

Ich weiß es nicht. Es wurde ja noch komplizierter, als ich im Sommer 2002 nach Berlin gezogen bin, weil meine neue Freundin, die in Berlin lebte, schwanger geworden war. Ich hätte aber weder Zeit noch Kosten gescheut, regelmäßig nach Düsseldorf zu fahren. Dann erfuhr ich, dass meine Ex-Freundin ebenfalls nach Berlin gezogen war – ohne ihren Mann. Meine Anwältin kümmerte sich sofort um einen geregelten Umgang. Von Sommer 2003 an habe ich meine Tochter wieder regelmäßig gesehen. Das war eine gute Zeit. Hannah mochte auch ihre Halbschwester und auch die Tochter meiner neuen Partnerin. Es steht auch in einem Gutachten von damals, dass wir ein gutes Verhältnis hatten.

Wer hatte das Gutachten angefordert?

Es wurde vom Gericht bestellt, weil ich beantragt hatte, meine Tochter auch mal bei mir übernachten zu lassen. Die Gutachterin stellte auch fest, dass Hannah sich zwar wohl fühlte bei mir, aber Schwierigkeiten hatte, das so zu äußern. In einem zusätzlichen Gutachten steht, dass die Mutter gegen den Kontakt ist und ihre Tochter beeinflusst. Ich bin im Besitz einer gerichtlichen Zusammenfassung dieser Gutachten (die Dokumente liegen der FR vor, d. Red.), und glauben Sie mir: Es ist mir wichtig, dass auch andere sehen, dass ich kein schlechter Vater bin und meine Tochter nicht ständig traumatisiere. Aber obwohl ihr die Gutachterin empfahl, die Streitereien ruhen zu lassen, verhinderte meine Ex-Freundin nun immer öfter den Kontakt.

Das Gericht kann einen Elternteil, der das Umgangsrecht des anderen untergräbt, mit einem Zwangsgeld belegen.

Es wurde nie ein Zwangsgeld verhängt, wie sich überhaupt die Richter komisch verhalten haben. Herrje, die haben nie Druck auf meine Ex-Freundin ausgeübt oder dafür gesorgt, dass sich dieser ganze Verfahrens-Hickhack beschleunigt. Meine Ex-Freundin ist dann im Februar 2004 zurück nach Düsseldorf gezogen und unterband den Umgang komplett. Sie widersprach einfach dem Gutachten und sagte, meine Tochter sei endgültig traumatisiert.

Gibt es ein Gutachten, das die Ansicht Ihrer Ex-Freundin stützt?

Nein, es gab im Februar 2005, nachdem ich meine Tochter ein Jahr nicht gesehen hatte, ein Gutachten, in dem stand, dass der Umgang unbedingt wieder stattfinden solle, weil sonst die Gefahr bestünde, dass sich Hannah von mir entfremdet. Kurz darauf sagte meine Tochter dann vor Gericht, dass sie mich zwar schon gerne sehen würde, aber dass ihre Mutter das nicht will. Diese Aussage ist dokumentiert. Dann dauerte es wieder ein Jahr, bis es vorm Familiengericht in Berlin zu einem Termin kam. Die Richterin dort sagte, der Hickhack sei Hannah nicht mehr zuzumuten. Also ordnete sie eine anderthalbjährige Pause an. Die hätte bedeutet, dass ich meine Tochter dann insgesamt drei Jahre lang nicht gesehen hätte. Ein Vertrauensverhältnis wäre dann endgültig unmöglich gewesen. Was denkt sich so eine Richterin? Ich bin sofort in Berufung gegangen, und nach einem weiteren halben Jahr hat das Kammergericht in Berlin entschieden, einen begleiteten Umgang zu schaffen. Kurz nach diesem Beschluss habe ich im Januar 2007 einen Brief von meiner Tochter bekommen, in dem sie mir schrieb, dass sie sich zu Treffen mit mir nicht zwingen lässt.

Ein Schock.

Ja – und es dauerte bis zum Juni 2007, bis der begleitete Umgang stattfinden konnte. Das war in einem Raum der AWO mit einer AWO-Mitarbeiterin.

Sie haben dem Brief Ihrer Tochter nicht geglaubt?

Das ist eine schwierige Frage.

Wie war Ihre Tochter bei diesem begleiteten Umgang?

Sie war widerwillig, hat sich körperlich abgewendet von mir und wollte überhaupt nicht mit mir reden. Wir, also diese AWO-Frau und ich, versuchten noch, mit ihr ein Spiel zu spielen oder zu malen. Beim ersten Mal ging das noch halbwegs, zwei Wochen später wurde es schon schwieriger. Ich war verzweifelt, wusste gar nicht mehr, was ich sie fragen, was ich machen sollte. Die AWO-Frau war auch ratlos. Und dann passierte noch etwas: Ich hatte meiner Tochter beim zweiten Treffen eine Ananas vom Markt mitgebracht. Wenige Tage später erhielt ich einen Brief von der Anwältin meiner Ex-Freundin, ich möge doch bitte davon absehen, meiner Tochter verschimmeltes Obst zu schenken. Angeblich soll meine Tochter gesagt haben: „Der Douglas will mich vergiften.“ Ich war ja damals schon längst nicht mehr der Papa.

Waren Sie sich noch sicher, das Richtige zu tun?

Wie meinen Sie das?

Es kommt der Moment, wo es nur noch Verlierer gibt.

Das ist wahr. Meine Tochter war auch völlig verstört. Es kam auch nur noch zu einem Treffen, das nach einer halben Stunde abgebrochen wurde. Es hatte keinen Zweck mehr, ich wusste nicht weiter.

Und Ihre Tochter konnte offensichtlich nicht mehr.

Einige Monate später kam ein Verfahrenspfleger aus Berlin nach Düsseldorf, um meine Tochter noch einmal zu befragen – lächerliche 45 Minuten lang. Da sagte sie, dass sie mich nicht mehr sehen will. Im Frühjahr 2008 entschied eine Richterin in Berlin auf der Grundlage dieser Befragung, den Umgang abzubrechen, weil meine Tochter Ruhe braucht. Ich hatte zuvor noch ein Gutachten bei einer Psychologin in Karlsruhe in Auftrag gegeben. Die hat das Verhalten meiner Tochter auch als Ausdruck der Entfremdung gesehen, wie sie bei Kindern in solchen Fällen oft vorkommt. Aber solche Einwände interessierten die Richterin gar nicht mehr. Mein Anwalt sagte dann, es sei nichts mehr zu machen.

Seit wann haben Sie keinen Kontakt mehr zu Ihrer Tochter?

Seit mehr als einem Jahr. Am 17. Mai 2008 mussten wir uns verabschieden; sie war seltsam unnahbar.

Waren Sie sich nach all den Jahren noch sicher, ob Sie mehr um Ihre Tochter kämpften oder mehr darum, Ihre Gegnerin zu besiegen?

Gute Frage. Meine andere Tochter ist jetzt sieben Jahre alt, und wir haben ein sehr nahes Verhältnis zueinander. Ich weiß, dass ich Hannah genauso liebe wie diese Tochter. Ich wollte nicht mit allen Mitteln mein Recht durchsetzen, aber ich habe um Gerechtigkeit gekämpft, weil ich bis zum heutigen Tag nicht begreifen kann, wie eine Mutter ihre Abneigung gegenüber einem Mann so stark auf das Kind überträgt. Hannah lehnt mich ab, weil ihre Mutter mich ablehnt. Umgekehrt sagt Hannah zu dem Mann, der nach mir kam, bis heute Papa, obwohl der mittlerweile auch getrennt von ihr lebt. Aber zu ihm hat meine Ex-Freundin ein gutes Verhältnis. Meine Tochter hat nun den dritten Papa.

Was hoffen Sie noch?

Ich hoffe, dass der Mutter mal klar wird, welche Fehler sie gemacht hat. Aber sie hat überhaupt kein Einfühlungsvermögen. Und ich? Ich kann ja nicht einfach aufhören, Hannahs Papa zu sein.

Haben Sie wirklich nie versucht, Hannah gegen ihre Mutter aufzubringen, oder können Sie sicher sein, es nie unabsichtlich getan zu haben? Mit unbedachten Äußerungen, mit Gesten?

Ich hatte nie das Gefühl. In dem einen Gutachten steht ja auch, dass ich offensichtlich viel entspannter mit der ganzen Situation umgehe als die Mutter. Ich will aber nicht ausschließen, dass sich da einiges verselbstständigt, und ich sehe auch, dass unser Fall ins Muster vieler solcher Fälle passt.

Wenn Eltern zu Feinden werden, verlieren sie den klaren Blick – vor allem auf sich selbst.

Ich habe nie bestritten, auch Fehler gemacht zu haben.

Haben Sie mal professionellen Rat eingeholt?

Ich war beim Therapeuten, um mich beraten zu lassen, wie ich das Ganze verarbeiten könne. Er hat mir allgemeine Ratschläge erteilt: dass ich mich auf meine Arbeit konzentrieren solle, dass ich darin gut sein und Selbstbestätigung finden solle. In gewisser Weise hat er mich auf die Idee mit dem Film gebracht.

In Ihrem Film „Der entsorgte Vater“ stellen Sie Ihren Fall und den von vier weiteren Vätern vor. Wo haben Sie die kennengelernt?

In Karlsruhe, das hatte fördertechnische Gründe, der Film ist unter anderem von der Medien- und Filmgesellschaft Stuttgart mitfinanziert worden. Bei Franzjörg Krieg, einem kämpferischen Typen vom Väteraufbruch in Karlsruhe…

… er ist dort eine Art Ikone der Männerrechtler…

… ja, bei dem bin ich hängen geblieben, und in dessen Umfeld habe ich die Männer getroffen.

Engagieren Sie sich bei Väteraufbruch?

Nein, nein, ich war da mal, habe mich aber nicht wohl gefühlt. Die sitzen bei Stammtischen zusammen, jeder jammert und ist doch nur interessiert am eigenen Fall. Und als sich dann noch der Mathieu Carriere…

…der Schauspieler, der auch ein entsorgter Vater ist…

… als der sich für den Väteraufbruch vorm Justizsenat in Hamburg ans Jesuskreuz kleben ließ und die Öffentlichkeit mehr über Blasphemie diskutiert hat als über das eigentliche Thema, fand ich das mehr als peinlich. Diese Männervereine machen für viele arme Kerle eine gute Arbeit, kein Zweifel, aber da sind auch Kerle mit militanten Sprüchen gegen Frauen dabei.

Viele Väter werden von ihren Frauen ausgebootet, weil sie sich mies und gar brutal verhalten haben – den Frauen und den Kindern gegenüber.

Ohne Frage.

Fürchten Sie, von falscher Seite Rückendeckung zu bekommen?

Absolut. Es ist doch klar, dass mein Film sehr subjektiv ist. Ich habe aber genau recherchiert, dass die Väter im Film nichts verbrochen haben. Ich habe deren Gerichtsdokumente studiert. Wer meinen Film aber als eine Parteinahme für alle Väter versteht, irrt sich. Deshalb habe ich allen Väteraufbruch-Vereinen in Deutschland mitgeteilt, dass ich mich nicht vor ihren Karren spannen lassen will. Schon gar nicht will ich, dass jemand meinen Film für seine Kämpfe gegen Emanzipation, gegen Frauen allgemein benutzt.

Es gibt eine Website, die auch „Entsorgte Väter“ heißt. Dort wird gegen das angebliche Diktat der Frauen agitiert.

Auch damit habe ich nichts zu tun. Ich bin abgesehen davon froh, mich endlich wieder mit anderen Themen beschäftigen zu können.

Dabei wird Ihr Film vielleicht eine große Diskussion auslösen.

Das war auch mein Ziel. In meinem Film gibt es einen Fall, wo eine Frau den Vorwurf des sexuellen Missbrauchs erhoben hat. Die Gerichte hielten es für erwiesen, dass das nicht stimmt. Und dennoch ist ihr Ex-Mann ein entsorgter Vater. Darum geht es mir: Es kann nicht sein, dass sich solche Verfahren jahrelang hinziehen, die Kinder sich von den Vätern entfremden, obwohl die Väter nichts verbrochen haben. In Cochem gab es einen Richter, der hat diese Verfahren beschleunigt, in erster Linie zum Wohle der Kinder. Dahin müssen wir überall kommen.

Herr Wolfsperger, manche Leser werden monieren, dass Ihre Ex-Freundin hier nicht zu Wort kommt. Wir vertrauen auf die uns bekannten Gutachten, die Ihre Version stützen. In Ihrem Film wird auch keine der Ex-Frauen gehört.

Weil keine der Frauen sich äußern wollte.

Als Ersatz lassen Sie ein andere Frau erklären, warum sie ihrem Ex-Mann die Kinder entzogen hat.

Ja, sie sagt zum Beispiel, dass ein Vater im Wesentlichen nur der Erzeuger sei. Bezugsperson könne jeder andere auch sein.

Diese Frau wirkt kalt, fast abgebrüht, sie zeigt auch keinerlei Mitgefühl für Sie. Sie ist, kurz gesagt, ein extremes Beispiel.

Die Frage ist doch: Wie muss eine Frau ticken, die einem Vater das Kind wegnimmt? Und ich denke, dass diese Frau dazu ein eindrückliches Psychogramm bietet. In gewisser Weise war ich ganz hingerissen von ihrer Art, wie sie sich einfach so ihre Welt zurechtdenkt.

Ihre Entscheidung, diese Frau zu zeigen, suggeriert die Botschaft: Seht her, so sind die Frauen!

Das Risiko, falsch verstanden zu werden, muss man eingehen, wenn man Stellung beziehen will. Es wäre auch falsch, den Film als Dokumentarfilm zu sehen. Er ist Ausdruck meiner Ohnmacht.

Vielleicht wird Ihre Tochter den Film irgendwann auch sehen.

Ich hoffe es. Sie soll wissen, dass ich sie nicht im Stich gelassen habe.

Was wissen Sie denn noch von Ihrer Tochter?

Nichts. Eigentlich hätte ich das Recht darauf, alle drei Monate einen Bericht zu bekommen: Wie es ihr geht, wie sie in der Schule ist – plus ein aktuelles Foto. Aber meine Ex-Freundin hält sich auch daran nicht. Unterhalt darf ich zahlen, das ist ja selbstverständlich. Ich werde aber ein neues Verfahren anstreben, weil ich wenigstens dieses Recht auf Informationen durchsetzen will.

Sie wissen nicht mal, wie Ihre Tochter inzwischen aussieht?

Nein. Wenn ich an sie denke oder von ihr Träume, sehe ich das kleine Mädchen vor mir, das sie neben mir auf einem alten Foto ist. Da waren wir glücklich.

Interview: Christina Bylow, Marc Hairapetian und Mark Obert

„Parental Alienation-Syndrom“

Eltern-Kind-Entfremdung

Die Trennung der Eltern wird von fast allen Kindern als bedrohlich und sehr belastend empfunden. Jährlich sind in Deutschland rund 150.000 Kinder allein von der Scheidung ihrer Eltern betroffen. Hilflos treiben die Kinder im Zentrum der Auseinandersetzungen. Sie müssen ohnmächtig erleben, wie ihre Eltern sich mit Demütigungen, Wut, Hass und Rache bekriegen und verfolgen.

In vielen Trennungsfamilien beginnen die Eltern einen erbarmungslosen Kampf um die Kinder mit dem Ziel, das Ansehen und Vertrauen des Kindes gegenüber dem anderen Elternteil zu zerstören und somit eine Entfremdung zu bewirken. Die Kinder werden dabei oft sehr subtil manipuliert und geraten dabei in einen schweren Loyalitätskonflikt.

Neuere Forschungen bezeichnen die Folgen des Entfremdungsprozesses bei Kindern als PAS „Parental Alienation-Syndrom“ (Eltern-Kind-Entfremdung).

Der betreuende Elternteil vereinnahmt das Kind u.a. mit dem Ziel für sich, die Liebe des Kindes zum anderen Elternteil zu zerstören. Diese negative Einflussnahme wird oft auch auf andere Familienangehörige (z.B. Oma/Opa) übertragen. Oder das gemeinsame Kind soll vor dem als bedrohlich empfundenen ehemaligen Partner beschützt werden. Dabei wird dann gänzlich übersehen, dass das Kind eine völlig eigenständige Beziehung zu ihm hat.

Die Folgen der Entfremdung bei Kindern und Elternteil

Wenn ein Kind von einem Elternteil dadurch emotional missbraucht wird, dass er seine uneingeschränkte Einfluss- und Verfügungsmacht – bewusst oder unbewusst – zur Entfremdung des anderen Elternteils einsetzt, wird die Bildung der eigenen Persönlichkeit in der Kind-Eltern-Triade gestört, kann kein gesunder Ablösungsprozess vom entfremdeten Elternteil erfolgen und als Erwachsener ist oft der Umgang mit dem Geschlecht des verlorenen Elternteils erschwert.

In der Regel sind die Kinder, wie auch die betroffenen Elternteile, durch das Erlebte traumatisiert. Das hat akute wie auch langfristige Folgen.

Für das Kind bedeutet diese spannungsgeladene Situation unermesslichen Druck und tiefes Leid. U.a. aggressives oder Rückzugs-Verhalten, Schulprobleme oder körperliche Symptome können die Folgen sein.

Für den entfremdeten Elternteil bedeutet diese Situation, ohnmächtig und hilflos mit ansehen zu müssen, wie sein Kind unter der Zerrissenheit leidet, den Kontakt zunehmend vermeidet und schließlich ganz abbricht. Nicht selten auch mit schweren Auswirkungen auf sein tägliches Leben.

Viele deutsche Familiengerichte sind derzeit nicht bereit, Umgänge zwischen Vater und Kind schnell und konsequent durchzusetzen. Insbesondere bei langen Verfahrensdauern ist die Gefahr groß, dass das Kind seinem Vater entfremdet wird, bis es ihn schließlich gar nicht mehr sehen will. Mehrfach ist Deutschland vom Europäischen Gerichtshof wegen „Missachtung des Menschenrechts auf Familienleben“ verurteilt worden.

Diesen Artikel habe ich heute gefunden – nach zu lesen bei der Vorstellung eines Films, der gerade in die Kinos gekommen ist. Dieser behandelt das leidliche Thema, das so viele Frauen heute ihre eigenen Ziele egoistisch durchziehen, und die Kinder dabei auf der Strecke bleiben!

Bild stammt von der Website "entsorgte Väter"

Wenn Nachbarn und Mitmenschen hinschauen UND eingreifen

… kann Ungerechtigkeit gestoppt werden. Siehe dazu folgende Meldung von n-tv

Um sie zu pflegen
Mutter vergiftet Tochter

Die japanische Polizei hat eine Frau festgenommen, die angebliche ihre kleine Tochter durch die Zufuhr von verdorbenem Trinkwasser töten wollte. Die 35-Jährige sei unter dem Verdacht des versuchten Mordes in Kyoto festgenommen worden, teilte ein Polizeisprecher mit. Die Tochter sei die jüngste von fünf Schwestern. Berichten zufolge starben drei der Mädchen vor ihrem vierten Geburtstag aufgrund von Krankheiten. Die Frau könnte laut Medienberichten an einer psychischen Störung namens Münchhausen-Stellvertretersyndrom leiden. Die Betroffenen machen ihre Kinder bewusst krank, um sie dann aufopferungsvoll pflegen zu können.

Dem Polizeisprecher zufolge zeichnete eine Krankenhauskamera auf, wie die Festgenommene ihrer Tochter intravenös verdorbenes Trinkwasser zuführte. Das Mädchen werde nun mit einer Blutvergiftung auf einer Intensivstation behandelt. Die 35-Jährige räumte ein, ihrer Tochter verdorbenes Wasser gegeben zu haben, bestritt aber einen Mordversuch. “Ich habe es nicht getan, um sie zu töten. Ich dachte, ich könnte sie pflegen, wenn sie krank ist”, zitierte die Polizei die Frau.

Die Mitarbeiter im Krankenhaus in Kyoto hatten Verdacht geschöpft, als das Mädchen immer wieder hohes Fieber hatte und sich die Mutter merkwürdig verhielt. Die Frau habe ihr Kind “übertrieben umarmt”, sagte der Vize-Chef des Krankenhauses. Er habe zunächst jedoch gedacht, dies liege an ihren großen mütterlichen Gefühlen.

Also seit wachsam, was um euch herum geschieht, und schreitet ein. Schaut nicht immer nur zu.

Was für eine Welt – traurige Verhältnisse

Was müssen manche Menschen verzweifelt sein, und andere lieblos, damit die folgende Meldung bei n-tv erscheinen konnte?

Samstag, 22. November 2008
Zu viele Jugendliche abgegebenSchluss mit der Teenie-Klappe

Die “Teenagerklappe” wird zur Babyklappe: Der US-Staat Nebraska hat ein Aufsehen erregendes Gesetz geändert, dem zufolge Eltern ungewollte Kinder bis zu 18 Jahren in Krankenhäusern und Polizeistationen abgeben konnten. Ab sofort gilt diese Regelung nur noch für Säuglinge im Alter von bis zu 30 Tagen.

In den vergangenen Monaten hatten Eltern in insgesamt 35 Fällen von dem alten Gesetz Gebrauch gemacht. Keines der abgegebenen Kinder war ein Baby, und nur sechs waren jünger als zehn Jahre. Die anderen waren Teenager. Die Regelung und das Verhalten der Eltern hatten über die USA hinaus für Schlagzeilen gesorgt.

Das neue Gesetz wurde vom Kongress des Bundesstaates am Freitag mit 43 zu fünf Stimmen verabschiedet und sofort vom Gouverneur in Kraft gesetzt. Es entspricht nun den Regelungen in den anderen US- Bundesstaaten, die alle nur für Säuglinge zwischen drei und 30 Tagen gelten, um verzweifelten und überforderten Müttern nach der Geburt einen Ausweg zu bieten.

Das alte Gesetz war im Juli nur mit der allgemeinen Formulierung “Kinder” verabschiedet worden, weil sich der Kongress auf keine Altersgrenze verständigen konnte. Mit der Zahl der abgegebenen Teenager hatte niemand gerechnet. In vielen Fällen hatten Eltern von schwer erziehbaren oder psychisch kranken Kindern die Gelegenheit genutzt, um ihren Nachwuchs abzugeben – nach eigenen Angaben nicht aus Eigensucht, sondern weil sie schlicht nicht mehr weiter wussten.