Tag: 11. Juli 2020

Warum zerriß der Vorhang?

Und siehe, der Vorhang des Tempels zerriß in zwei Stücke, von oben bis unten;

Elberfelder Bibel 1905 – Matthäus 27,51

Das vierte Merkmal der Stiftshütte war der Schleier, der das Allerheiligste vom Heiligen Ort trennte. Die Bundeslade wurde in das Allerheiligste gelegt. Dies war ein besonderer Raum, in den nur der Hohepriester eintreten durfte, und dann nur an einem Tag im Jahr, um das Blut des Opfers darzubringen. Am Versöhnungstag ging er zweimal in das Allerheiligste; Das erste Mal trat er ein, um das Blut für seine eigenen Sünden anzubieten, und das zweite Mal, um das Blut für die Sünden des Volkes anzubieten.

Vers 33 besagt, dass der Zweck des Schleiers darin bestand, das Allerheiligste, das die Bundeslade und die Gegenwart der Schechina-Herrlichkeit enthielt, vom heiligen Ort zu trennen, der den Schaubrottisch auf der Nordseite, den Leuchter, enthielt nach Süden und der Weihrauchaltar.

Die Bedeutung des Schleiers ist, dass er ein Symbol für das Prinzip des Zugangs zu Gott war; es markierte auf zwei Arten einen Trennungspunkt. Erstens trennte der Schleier, der das Allerheiligste vom Heiligen Ort trennte, auch den Hohepriester von allen gemeinsamen Priestern; nur der Hohepriester durfte durch diesen Schleier gehen. Diese Trennung bedeutete, dass nur ein Mann, aus einer Familie, aus einem Stamm, aus einer Nation, aus der ganzen Welt jemals in die Gegenwart Gottes eintreten durfte. Selbst für ihn war es nur ein Tag des ganzen Jahres, der Versöhnungstag. Zweitens symbolisierte es eine Trennung zwischen Gott und Mensch, indem niemand Zugang zur Gegenwart Gottes hatte, außer diesem einen Wesen.

Es war dieser Schleier, der sich im Moment des Todes Jesu von oben nach unten spaltete (Mat. 27:51). Das Zerreißen oder Zerreißen des Schleiers zeigte, dass die Trennung zwischen Gott und Mensch jetzt durch den Tod Jeschuas gebrochen worden war; Jetzt haben alle Zugang zu Gott durch Glauben (Hebr 9,12; 10,19-22). Das Zerreißen des Schleiers bedeutete, dass der Zugang zu Gott nicht länger auf einen Mann beschränkt war, aus einer Familie, aus einem Stamm, aus einer Nation, aus allen Nationen der Welt. Alle haben Zugang zu Gottes Gegenwart, indem sie Jesus als Messias annehmen.

Weil es der Tod Jeschuas war, der die Trennung beendete und das Zerreißen des Schleiers verursachte, war dieser Schleier auch das Symbol des Leibes Jesu (Hebr 10,20). Durch den Tod seines Körpers wurde dieser Zugang nun gewährt.

Fruchtenbaum – Die Sammlung messianischer Bibelstudien

Der Vorhang des Tempels zerriss: der Zugang in die Gegenwart Gottes ist frei
Als der Ruf Jesu – nicht der Ruf eines Todeskampfes – ertönte, zerriss der Vorhang des Tempels. Was für ein Beweis des Sieges des Herrn! Gott hat sein Werk angenommen. Der Vorhang, der zerriss, war der innere des Tempels, der das Heilige vom Allerheiligsten trennte (2 Mose 26,31 ff.; 2. Chr 3,14). Es war kein Erdbeben, das den Vorhang zerriss, sondern die Macht Gottes. Der Riss ging von oben nach unten. Lukas sagt: Er riss „mitten entzwei“. So hätte kein Mensch geschnitten. Er hätte von unten angefangen. Nein, Gott selbst bewies, dass Er am Werk war.
Es ist wichtig, gut zu verstehen, dass, während Christus lebte, der Vorhang noch da war. Das gilt auch für die Zeit, die Jesus am Kreuz hing. Erst sein Tod hat den Weg freigemacht zu Gott. Was war das für ein Zeichen an das ritualistische Judentum, denn was machten sie jetzt im Tempel? Sie konnten nicht mehr hineingehen in die Herrlichkeit Gottes! Wir müssen dabei bedenken, dass gerade zur neunten Stunde das Abendopfer und das Abendräucherwerk gebracht wurde. Es müssen also genau zu dieser Zeit Priester im Heiligtum gestanden haben. Was werden sie erschrocken gewesen und geflüchtet sein. Auf einmal sahen sie die Bundeslade (wenn denn eine dort gestanden hat). Jedenfalls sahen sie in das Allerheiligste, vermutlich in einen leeren Raum hinein. Menschen unter Gesetz direkt vor dem Thron Gottes – das musste größte Panik auslösen.
Es ist interessant, dass Josephus, der jüdische Geschichtsschreiber, später davon berichtet, dass zur Zeit des Passahfestes folgendes passierte: „Die Osttür des inneren Heiligtums, die, ganz von Erz und ungeheurem Gewicht, gegen Abend von 20 Männern nur mit Mühe geschlossen wurde und mit eisernen Querriegeln gesichert und mit tief in die aus einem Stück bestehende Schwelle eingelassenen Längsriegeln versehen war, sprang des Nachts, etwa um die sechste Stunde, von selber auf.“ Im Talmud kann man zudem lesen, das bereits 40 Jahre vor der Zerstörung des Tempels eines Nachts die Türen des Tempels von selbst aufsprangen. Im Talmud heißt es dann weiter: „Rabbi Johanan ben Zakkai sagte: Tempel, warum erschreckst du uns? Wir wissen, dass dein Ende Zerstörung ist.“ Anscheinend betrachteten die Juden diese bemerkenswerten Umstände als Zeichen der nahen Tempelzerstörung. Natürlich wissen wir, dass der Vorhang zerriss, so sagt es Gott. Inwiefern eine solche zusätzliche Sache passierte, müssen wir offenlassen.
Was das Zerreißen des Vorhangs betrifft, muss man Folgendes bedenken: Nur einmal im Jahr durfte der Hohepriester am Sühnungstag in das Allerheiligste. Ob dies zur Zeit Jesu, wo vermutlich keine Bundeslade im Allerheiligsten stand, noch so getan wurde, wissen wir aus der Schrift nicht.
Damit brach Gott ein altes System vollständig ab – das jüdische. Stattdessen errichtete Er einen ganz neuen Weg zu sich. Bislang konnte der Mensch nicht zu Gott kommen. Jetzt aber war dieser Weg frei, durch den zerrissenen Vorhang hin. Die erste Antwort Gottes auf den Tod seines Messias ist also, dass Er einen Weg öffnet, damit der Mensch zu Ihm kommen kann. Wir wissen aus anderen Stellen, dass es dafür nötig ist, von seinen Sünden gewaschen zu sein. Man benötigt die Vergebung der Sünden und ein neues Leben, das in Übereinstimmung mit Gott selbst ist. Johannes nennt es immer wieder „ewiges Leben“. So bekommt der Gläubige das Recht, in die glückselige Gegenwart Gottes treten zu können, von der er bis jetzt durch den Vorhang getrennt war. Die gewaltige Bedeutung dieses Schrittes erklärt der Heilige Geist in Hebräer 9,8 und 10,19–22.
Gott, der stets hinter dem Vorhang verborgen gewesen war, enthüllte sich auf der Grundlage des Todes Jesu in wunderbarer Weise. Der Weg zum Allerheiligsten ist jetzt nicht nur offen, sondern auch offenbart. Das geschah in dem Herrn Jesus, der die Offenbarung Gottes ist (Joh 1,18). Gott wurde gerade am Kreuz von Golgatha in seinem Wesen der Liebe und des Lichts sichtbar.
Das ganze jüdische System, das Prinzip gesetzlicher Rechtfertigung, das Testen des verantwortlichen Menschen: All das wurde durch das Zerreißen des Vorhangs einem Ende zugeführt. Das zeremonielle Gesetz hatte seine Erfüllung in Christus und seinem Werk gefunden. Jeder, der jetzt in den Tempel ging, befand sich direkt vor dem Angesicht Gottes, ohne dass ihn ein Vorhang noch von Gott getrennt hätte. Für den Juden war das der Tod. Denn seine Sünden waren nicht vergeben. Das empfand der Jude auch, der von Anfang an die Gegenwart Gottes gefürchtet hat. Daher baten sie Mose, Mittler für sie zu sein (2 Mose 20,19). Für denjenigen aber, der sich auf die Gnade des Werkes Christi stützt, ist es christliche Freiheit, in die Gegenwart Gottes zu kommen. Er sieht in Christus die Offenbarung Gottes und hat in Ihm und durch Ihn Gemeinschaft mit Gott.
Das Zerreißen des Vorhangs symbolisiert zugleich das Hinwegtun der Sünde. Wegen unserer Sünden war es für uns unmöglich, in der Gegenwart Gottes zu stehen. Der heilige Gott und der von seinen Sünden gereinigte Gläubige sind durch den Tod Christi zusammengebracht worden.
Allerdings bedeutete das Zerreißen des Vorhangs auch, dass die Sünde des Menschen ihren Höhepunkt erreicht hatte in dem Umbringen des Königs, des Sohnes Gottes. Denn das Zerreißen ist eine Gerichtshandlung Gottes an seinem Volk, dass seinen Sohn ans Kreuz gebracht hat. Der Mensch auf der Erde hatte Gott für immer verloren, wenn er Jesus nicht als Retter annahm. Selbst unter den besten Voraussetzungen hatte der Mensch bewiesen, dass er sich gegen Gott stellte. Das einzige Volk, das Gott aus Liebe auserwählt hatte, hat seinen eigenen Gott in Person des Menschen Jesus Christus beseitigen wollen.
Zugleich aber war jetzt zum ersten Mal der Weg in das Allerheiligste sozusagen frei. Es gab kein Hindernis mehr, dort hineinzugehen. Zwar war das Neue, was Gott in seinem Herzen hatte, noch nicht eingeführt worden. Aber das Alte war endgültig vergangen. Damit zeigte der Herr einen neuen Weg, auch wenn Er ihn noch nicht eingeweiht und verkündigt hatte. Dazu musste Er als Mensch zunächst verherrlicht in den Himmel eingehen. Aber auch das würde nur wenige Tage später passieren. Dann würde nicht nur Christus im Himmel sein, sondern der Heilige Geist auf die Erde kommen und die Versammlung bilden. Das aber geht über die Botschaft von Matthäus hinaus …
Ausleger denken, dass dieses Wunder vielleicht mit dazu beigetragen hat, dass sich so viele Priester in Jerusalem bekehrt haben (vgl. Apg 6,7). Zudem möchte ich noch auf einen weiteren wichtigen Punkt hinweisen: Der Vorhang zerriss nicht erst, als Christus auferstanden war. Er zerriss mit seinem Tod. Für uns Christen ist es bedeutsam zu wissen, dass der Herr auferstanden ist. Dennoch bleibt wahr, dass sein Erlösungswerk als solches schon mit seinem Tod vollbracht und abgeschlossen war. Alle Segensergebnisse basieren auf seinem Tod, obwohl wir nur durch seine Auferweckung aus den Toten um unsere Rechtfertigung wissen. Denn diese gibt den unwiderlegbaren Beweis, dass Gott sein Werk angenommen hat und Ihn als Antwort auf dieses Werk auferweckt hat (Röm 4,25).

Manuel Seibel – Jesus Christus – mehr als ein König – Eine Auslegung des Matthäusevangeliums

Eigenartigerweise berichtet auch der jüdische Schriftsteller Josephus einige Jahrzehnte nach Matthäus von einem ähnlichen Ereignis zur Zeit des Passafestes: »Die Osttür des inneren Heiligtums, die, ganz von Erz und ungeheurem Gewicht, gegen Abend von zwanzig Männern nur mit Mühe geschlossen wurde und mit eisernen Querriegeln gesichert und mit tief in die aus einem Stück bestehende Schwelle eingelassenen Längsriegeln versehen war, sprang des Nachts, etwa um die sechste Stunde, von selbst auf.«

Wir sahen auch schon, dass nach den Aussagen des Talmud 40 Jahre vor der Zerstörung des Tempels, also im Todesjahr Jesu, eines Nachts die Türen des Tempels von selbst aufsprangen. Der Talmud fährt fort: »Es sagte Rabbi Johanan ben Zakkai: Tempel, warum erschreckst du uns? Wir wissen, dass dein Ende Zerstörung ist.« Die Juden betrachteten also diese Vorgänge als Zeichen der nahen Tempelzerstörung.

Der »Vorhang des Tempels« schied das »Heilige« vom »Allerheiligsten« (2.Mose 26,31ff.; 2.Chron 3,14). Nur einmal im Jahr, am Jom Kippur, dem großen Versöhnungstag, durfte der Hohepriester hinter den Vorhang ins Allerheiligste eintreten (3.Mose 16,2ff.; Hebr 9,3ff.). Wenn jetzt dieser Vorhang »zerriss«, und zwar »von oben bis unten in zwei Teile«, dann war das Allerheiligste freigelegt. Der Hebräerbrief deutet, was hier geschehen ist: nämlich die Erledigung der »Satzungen äußerlicher Heiligkeit« und die Ermöglichung freien Zugangs zum Vater durch den Sühnetod des Sohnes (Hebr 6,19ff.; Hebr 9,10ff.; Hebr 10,19ff.). Es beginnt, was Jesus nach Joh 4,21ff. ankündigte: »dass ihr weder auf diesem Berge (dem samaritanischen Garizim) noch zu Jerusalem werdet den Vater anbeten… die ihn anbeten, die müssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten«. Jesu Gemeinde braucht keinen Tempel mehr. Wenn die Judenchristen sich weiter zum Tempel hielten und die Tempelsteuer zahlten, dann taten sie das, um Israel keinen Anstoß zu geben (Mt 17,24ff.; Apg 3,1ff.; Apg 5,12.42). Selbst wenn Israel noch einmal einen Tempel baut, hat er vorläufigen und symbolischen Charakter und ist für die Christen unnötig (vgl. Off 21,22).

Doch hat das Zerreißen des Tempelvorhangs noch eine zweite Bedeutung. Ist das Allerheiligste unbefugten Blicken preisgegeben, dann erinnert dies daran, dass der römische Eroberer Jerusalems, Pompejus, im Jahre 63 v. Chr. gewaltsam eine Inspektion des Allerheiligsten durchführte. Soll dasselbe noch einmal geschehen? In der Tat betrachtete Titus, der römische Zerstörer des Tempels, im August des Jahres 70 n. Chr. ebenfalls den Tempel mitsamt dem Allerheiligsten.

So wird das Zerreißen des Tempelvorhangs zugleich zum Zeichen der Preisgabe des Tempels (vgl. Lk 21,24; Off 11,2). Diese Preisgabe geschah, weil Israel die Botschaft des Evangeliums 40 Jahre lang ablehnte (Apg 13,46; Röm 9,30ff.; Röm 10,1ff.). Mt 23,38 erfüllt sich

Gerhard Maier – Edition C

Gleichzeitig mit Jesu Tod zerriß der Vorhang im Tempel (naou, „das Allerheiligste“; vgl. Mk 11,11) in zwei Stücke von oben an bis unten aus. Das intransitive Verb und die Richtung, in die der Riß verlief, zeigen an, daß Gott selbst am Werk war. Zweifellos waren die Priester, die zu diesem Zeitpunkt gerade den jüdischen Abendgottesdienst hielten, Zeugen dieses Ereignisses (vgl. Apg 6,7) und berichteten auch darüber. Bei dem Vorhang kann es sich um den äußeren Vorhang, der zwischen dem Heiligtum selbst und dem Vorhof hing (2Mo 26,36-37), oder auch um den inneren, der das Heilige vom Allerheiligsten trennte (2Mo 26,31-35), gehandelt haben. Wenn es der äußere Vorhang war, war das Zerreißen eine offenkundige Bestätigung der Gerichtsdrohung Jesu über den Tempel, die sich im Jahr 70 n. Chr. (vgl. Mk 13,2) erfüllte. Wahrscheinlicher ist jedoch, daß der innere Vorhang zerriß zum Zeichen, daß Jesu Tod die Notwendigkeit, weiterhin Opfer für begangene Sünden darzubringen, aufgehoben und den Weg zu einem neuen, lebendigen und direkten Zugang zu Gott freigemacht hatte (Hebräer 6,19-20;9,6-14;10,19-22).

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar


Was änderte sich also? Das Opfersystem? Ja, das Opfersystem war zu Ende, denn dass vollkommene Opfer war dargebracht! Der Hohepriester brauchte also nicht mehr Blut ins Allerheiligste bringen! Und rund 40 Jahre später war der Tempel zerstört.
Aber waren damit für die Christusnachfolger auch der Tempel „unwichtig“? War gar der Bund zwischen Jehovah und den Juden beendet?
Schauen wir uns an, was nach dem geschah:
Apostelgeschichte 1,12 – die Apostel kehren nach Jerusalem zurück und halten sich weiterhin an die Wegstrecke die sie am Sabbath gehen dürfen.
Viele Jahre später: Paulus geht in den Tempel um sein Gelübte zu bezahlen (Apostelgeschichte 21,23-30) ! Also war für die ersten Christen der Bund und der Tempel noch immer das Zentrum ihres Lebens! Es hatte sich nur die Vergebung der Sünde durch Blut verändert! Anstatt durch das darbringen von Tierblut war Jesu Blut getreten! Anstatt an den Tempeldienst zu glauben war Glaube an Jesus nötig geworden.
Das heißt: der Bund mit Abraham (1Mose 15 ) war immer noch, und ist immer noch aktiv. Das Versprechen in 1 Mose 15 ist ein ganz wichtiger Teil der Bibel – denn bei diesem Bundesschluß ging NUR Jehovah durch die zerteilten Tiere – und deutete damit an, dass egal ob der Mensch diesen Bund übertreten würde, nur ER für diese Übertretungen bezahlen würde – und trotzdem zu diesem Bund stehen würde! Was für ein Bild für das was ER vor hatte!

ein Teil der Familie Gottes?

Also seid ihr denn nicht mehr Fremdlinge und ohne Bürgerrecht, sondern ihr seid Mitbürger der Heiligen und Hausgenossen Gottes,

Elberfelder Bibel 1905 – Epheser 2,19

Ihr seid jetzt keine Ausländer mehr oder Leute ohne Staatszugehörigkeit, ihr gehört jetzt zum Volk von Gott, ihr seid jetzt Teil der Familie!

VolxBibel – Eph 2,19

 Ihr seid also nicht mehr Fremde und Ausländer, sondern habt die gleiche Bürgerschaft wie die Heiligen und gehört zur Hausgemeinschaft Gottes,

neue Welt Übersetzung – 2018 . – Eph 2,19

Ihr seid jetzt also nicht länger Fremde ohne Bürgerrecht, sondern seid – zusammen mit allen anderen, die zu seinem heiligen Volk gehören – Bürger des Himmels (sondern seid Mitbürger der Heiligen.); ihr gehört zu Gottes Haus, zu Gottes Familie.

Neue Genfer Übersetzung .- Eph 2,19


Ihr Menschen aus den anderen Völkern seid also nicht länger Fremde und Gäste. Ihr habt Bürgerrecht im Himmel zusammen mit den heiligen Engelnc, ihr seid Gottes Hausgenossen.

Gute Nachricht Bibel .- Eph 2,19

Bild von logos.com

ἄρα οὖν folglich, also. ξένος V. 12. πάρ-οικος Nachbar; hier der Fremde (der an einem Ort lebt, der nicht seine Heimat ist), Ausländer. συμ-πολίτης1 Mitbürger. οἰκεῖος Hausgenosse, Familienangehöriger.

Neuer Sprachlicher Schlüssel zum Griechischen Neuen Testament

Der neugewonnene Zugang zu Gott für die vormals Fernen hat eine bedeutsame Konsequenz: „Folglich seid ihr nun nicht mehr Fremde und Ausländer“.
In 1Mo 23,4 (vgl. auch 24,37; Ps 39,13) bezeichnet sich Abraham als „Fremdling und Beisasse“ in Kanaan, dem Land der Verheißung. Diese Formulierung wird in Hebr 11,13 im Hinblick auf den Weg des Glaubens interpretiert: Die Patriarchen waren unterwegs in das himmlische Land der Verheißung (vgl. 11,14ff). In gleicher Weise sind Christen „Fremdlinge und Pilger“ (1Petr 1,1; 2,11), weil sie auf dieser Welt „keine bleibende Stadt haben, sondern die zukünftige suchen“ (Hebr 13,14). Daher hat auch ihre Lebensweise dieser Grundsituation zu entsprechen: Sie sollen sich nicht in endgültiger Weise an Dinge dieses Lebens binden, sondern „haben, als hätten sie nicht“ (1Kor 7,29-40).
Eine weitere Bedeutung gewinnt der Doppelausdruck „Fremde und Ausländer“ im Blick auf die Stellung von Heiden- und Judenchristen: Waren die Heiden „zu jener Zeit … entfremdet vom Gemeinwesen der Verheißung“ (Eph 2,12), weil sie durch den Zaun des Gesetzes vom Gott Israels ferngehalten wurden, so ist diese Situation in Christus beseitigt und radikal verändert: Sie sind jetzt „Mitbürger der Heiligen und Hausgenossen Gottes“.
Dies meint nicht, daß die Heidenchristen als „Mitbürger“ (griech.: sympolitai) der „Bürgerschaft Israels“ (griech.: politeia; Eph 2,12) eingegliedert werden. Das in Christus entstandene „Gemeinwesen“ der Kirche ist eine völlige Neuschöpfung, in die Angehörige aus Juden und Heiden jeweils im Glauben aufgenommen werden. Zwar trifft es keineswegs zu, daß die Geschichte Gottes mit seinem Volk durch Christus schlechthin aufgehoben und damit hinfällig geworden wäre, daß also die Kirche Israel einfach ersatzlos ersetzt hätte. Jedem Denken in diese Richtung gilt die mahnende Erinnerung des Paulus: „so sollst du wissen, daß nicht du die Wurzel trägst, sondern die Wurzel trägt dich“, den ehemals wilden, nun aber eingepfropften Ölzweig (Röm 11,17.18). Dennoch vermittelt diese heilsgeschichtliche Situation Israels den Angehörigen des atl. Bundesvolkes keine Sonderstellung in dem Sinne, daß hier ein Sonderweg abseits des Glaubens an Jesus Christus eingeschlagen werden könnte. Die „Heiligen“, deren „Mitbürger“ die Adressaten geworden sind, bestehen weder aus Juden noch aus Judenchristen, sondern aus allen bereits zur Kirche Jesu Christi gehörenden Glaubenden.
( Vgl. Schnackenburg, a. a. O. 121, der auch die Deutung auf „die Engel als Repräsentanten der himmlischen Gemeinde“ erwägt; vgl. 1,18.)
Weil diese Stadt (griech.: polis) Gottes eine himmlische ist (vgl. Hebr 12,22), darum ist auch das Bürgerrecht (griech.: politeuma) im Himmel (Phil 3,20), das Erbteil (Eph 1,14.18), an dem die Christen ja bereits in Jesus Christus Anteil haben (2,6).
Mit dem Bild von der Stadt („Mitbürger“) ist das Bild des Hauses verbunden: „Hausgenossen Gottes“. Die Gemeinde ist „geistliches Haus“ (1Petr 2,5; vgl. 4,17), zu dem „Hausgenossen des Glaubens“ (Gal 6,10) gehören.

Wuppertaler Studienbibel

In diesen Versen präsentiert Paulus das Resultat (»Folglich nun«) dessen, was er in den V. 11-18 entfaltet hat. »Nicht mehr Fremde und Randbewohner« (V. 19 a) spielt auf die in V. 11-12 beschriebene ursprüngliche Entfremdung der Heiden an. Die hier gebrauchten Begriffe stammen aus dem zivilen Bereich des Stadtlebens, werden nun aber im übertragenen Sinne – also mit geistlicher Bedeutung – verwandt. »Fremde« sind Menschen, die in einer Stadt kein Bürgerrecht haben. »Randbewohner« sind von den Bürgern geduldete Ortsfremde, die u. U. außerhalb der Stadtmauern wohnen mussten. Im geistlichen Bereich leben die ehemals heidnischen Empfänger des Eph nicht mehr so. Sie gehören voll und ganz zum Gottesvolk – verbunden sowohl mit den übrigen Gliedern des Volkes Gottes als auch mit Gott selbst.

Dieser Doppelaspekt wird beschrieben mit der Aussage: »… sondern (ihr) seid Mitbürger der Heiligen und Hausgenossen Gottes.« Manche Ausleger meinen, dass mit den »Heiligen« die Engel gemeint seien. Verwiesen wird dann auf die jüdische Gemeinschaft von Qumran, die sich mit den u. a. als »Heilige« bezeichneten Engeln verbunden wusste (»denen, die Gott erwählt hat, hat er gegeben zu ewigem Besitz, und Erbteil hat er ihnen gegeben am Los der Heiligen, und mit den Söhnen des Himmels hat er verbunden ihre Gemeinschaft zur Gemeinde der Einung, zum Kreis des heiligen Baus«, 1 QS XI, 7ff.; »Und die Gemeinde deiner Heiligen ist in unserer Mitte zu ewiger Hilfe«, 1 QM XII, 7; »Und den verkehrten Geist hast du gereinigt von vieler Missetat, damit er eintrete in den Standort mit der Heerschar der Heiligen und komme in die Einung mit der Gemeinde der Himmelssöhne«, 1 QHod III, 21f.). Und doch würde dieser Hinweis auf die Gemeinschaft von Menschen und Engeln in der Gemeinde an dieser Stelle im Eph überraschen.

In 1,1 sind mit den »Heiligen« eindeutig die Glieder der christlichen Gemeinde bezeichnet; und so doch wohl auch in Eph 1,18 b. Dann würde aber überraschen, wenn hier in Eph 2,19 die »Heiligen« plötzlich, ohne nähere Erläuterung, als Engel verstanden werden sollten. Zudem knüpft V. 19 ja zusammenfassend an die vorangehenden Verse an, und dort war nicht von der Vereinung von Menschen und Engeln in der Gemeinde die Rede, sondern von einander früher entfremdeten Menschen. Damit ist der Gedankengang klar: Waren die Leser früher dem Gottesvolk entfremdet, sind sie nun vollberechtigte Glieder in der Schar der Heiligen, d. h. in der glaubenden Gemeinde, dem Gottesvolk. Zugleich sind sie »Hausgenossen Gottes«, also auch Gott nicht mehr entfremdet, sondern bei ihm zu Hause! (Vgl. auch in V. 16 den Doppelaspekt des Versöhntseins miteinander und mit Gott in der Gemeinde.)

Gerhardt Maier – Edition C

So (ara oun) seid ihr, d. h. die Heiden, nun nicht mehr Gäste (xenoi;vgl. V. 12) und Fremdlinge. Von nun an sind die gläubigen Heiden Mitbürger der Heiligen und Gottes Hausgenossen. Sie werden Teil der Gemeinschaft der Erlösten aller Zeiten, angefangen bei Adam. Das bedeutet jedoch nicht, daß die Gemeinde die Segnungen erbt, die ursprünglich Israel verheißen wurden. Eine solche Deutung ist aus drei Gründen nicht möglich: (1) Paulus befaßt sich in diesem Kontext mit dem „neuen Menschen“ (V. 15), dem „einen Leib“ (V. 16). Das heißt nicht, daß die Heiden in das Volk Israel aufgenommen werden, sondern daß gläubige Juden und gläubige Heiden gemeinsam eine neue „Menschheit“ bilden. (2) Paulus sagt insbesondere, daß die Heiden „Mitbürger der Heiligen“ und „Hausgenossen Gottes“ werden, er benutzt nicht das Wort „Israel“. Wenn er hätte sagen wollen, daß die Gemeinde „Israel“ wird, hätte er, wie in Vers 11, beide Gruppen genannt. (3) Paulus erklärt, daß diese neue Beziehung „auf den Grund der Apostel und Propheten, da Jesus Christus der Eckstein ist, erbaut“ ist (V. 20). Das aber geschah an Pfingsten, nicht schon im Alten Testament. Es stimmt zwar, daß die heidnischen Gläubigen zu den Erlösten aller Zeiten gehören werden (V. 19), doch ihre Aufnahme – zusammen mit den gläubigen Juden – in die „neue Menschheit“ begann erst, als an Pfingsten die Kirche gegründet wurde.

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Die Universalkirche – Epheser 2: 19–22

Im dritten Abschnitt schließt Paulus mit vier Punkten auf die Erbauung ab.

Dann seid ihr also keine Fremden und Reisenden mehr, sondern Mitbürger der Heiligen und des Hauses Gottes, die auf dem Fundament der Apostel und Propheten errichtet wurden, wobei Christus Jesus selbst der Hauptgrundstein ist. in dem jedes einzelne Gebäude, passend zusammengerahmt, zu einem heiligen Tempel im Herrn heranwächst; in dem ihr auch zusammen gebaut seid für eine Behausung Gottes im Geist.

Zusammen sind wir jetzt: Erstens, das Haus Gottes, wir sind die universelle Kirche (Vers 19); zweitens ist das Fundament [der Universalkirche] die Apostel und Propheten (Vers 20). Dies sind die neutestamentlichen Apostel und Propheten, wobei der Messias selbst der Hauptgrundstein ist. Drittens ist dieses Haus Gottes mit dem Fundament der Apostel und Propheten ein heiliger Tempel im Herrn; Die Universalkirche ist ein heiliger Tempel (Vers 21). Und viertens ist diese universelle Kirche eine Behausung Gottes im Geist (Vers 22).

Der Heilige Geist wohnt nicht nur im einzelnen Gläubigen, er wohnt auch in der örtlichen Kirche und er wohnt in der universellen Kirche. Alle drei Bereiche der Wohnung haben einen Einfluss auf das spirituelle Leben des Gläubigen.

Fruchtenbaum – Die Sammlung messianischer Bibelstudien

In Epheser 3: 1 erklärt Paulus, dass er im Namen der Heiden ein Gefangener geworden ist. Hintergrund für 3: 1 ist seine Lehre in 2: 11–22, in der er schrieb, dass die Heiden aufgrund des mosaischen Gesetzes, das als mittlere Trennwand diente, um die Heiden zu halten, nicht die geistigen Segnungen der jüdischen Bündnisse genossen hatten als Nichtjuden, weg von den geistigen Segnungen der jüdischen Bündnisse (2: 11-12). Der Tod des Messias brach diese Trennmauer nieder und brachte die Heiden näher (2: 13-15). Der Messias hat nun Juden und Nichtjuden zu einem Körper vereinigt (2: 16–18), und dieser eine Körper ist die Kirche (2: 15–22). In Kolosser 1:15 beschreibt Paulus die Kirche als den Leib des Messias. Bis dahin gab es nur zwei Einheiten: Juden und Nichtjuden. Aber jetzt hat er eine neue dritte Einheit geschaffen, die sowohl jüdisch als auch nichtjüdisch ist: die Kirche, den Leib des Messias. Die Heiden sind Mitbürger der jüdischen Gläubigen des Hauses Gottes (2:19); Das Fundament dieses Haushalts, das Fundament der Kirche, sind die Apostel und Propheten des Neuen Testaments, wobei Jesus der Grundstein ist (2:20). und diese Kirche ist jetzt der Tempel Gottes (2: 21-22). Paulus ‚Berufung war es, die Heiden im Körper zu erklären. All dies ist der Hintergrund für Paulus ‚Aussage in 3: 1, dass er im Namen der Heiden ein Gefangener geworden ist.

Fruchtenbaum – Schritte des Messias

Zu welcher Gruppe gehörst DU? Hier in Epheser werden ALLE Christen in einer Gruppe zusammen gesehen. Nichts mit unterschiedlicher Hoffnung – oder? Entweder ist der Blick auf Gottes Weltregierung, oder der Blick ist auf das „ich und diese Welt“ gerichtet.
Die Kirche ist ein Leib! Nicht zwei – und das Haupt dieses Leibes ist nicht in irgendeinem Land auf der Erde – sondern das Haupt dieser Gemeinschaft ist Jesus selbst! Jeder, dessen Oberhaupt, dessen geistliche Leitung nicht Jesus ist, kann sich damit auch nicht wirklich als Christ bezeichnen.