Ryle zeigt in diesem Buch, wie wichtig ein echter, von Gott gewirkter Glaube ist, der nicht aus oberflächlicher Religiosität besteht, sondern aus einem Leben in Gemeinschaft mit Gott. Das Buch enthält Themen, wie das Gebet, das Wort Gottes, wahre Frömmigkeit, Erwählung und das ewige Leben.
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Auf Gott ruht mein Heil und meine Herrlichkeit; der Fels meiner Stärke, meine Zuflucht, ist in Gott Elberfelder 1871 – Psalm 62,8
Bei Gott ist meine Rettung und meine Würde, mein starker Fels, meine Zuflucht, sie sind bei Gott. Roland Werner – Das Buch – 2009 – Psalm 62:8
Bei Gott ist meine Freiheit und Ehre. Der Fels meiner Macht, meine Bergung ist in Gott. Buber & Rosenzweig – Ps 62,8
Jeder, der seine Hilfe und seinen Schutz in irgendwelche Organisationen oder Religionen oder Kirchen sucht, wird in naher Zukunft sehr enttäuscht werden. Denn nur eine persönliche Beziehung zu dem Schöpfergott wird wirklich „Schutz“ bedeuten. Das gilt auch für Nationen, die sich auf andere Völker und oder menschliche Herrscher verlassen.
David wiederholte, daß er in Stille auf den Herrn harre und bekannte, daß seine einzige Hoffnung bei Gott läge (vgl. Ps 25,5.21;33,20;39,8;71,5 ). Noch einmal versicherte er, daß Gott die Quelle seiner Sicherheit (sein Fels), seine Errettung und seine Feste (vgl. Ps 62,3 ) wäre und daß er sich deshalb in Sicherheit befände (er konnte nicht wanken ; vgl. den Kommentar zu Ps 15,5 ). Gott war seine Rettung und seine Herrlichkeit (Ehre). Ohne Gottes vielfache Errettung wäre David längst von seinen Widersachern überwältigt worden. Deshalb wies der Psalmist die Frommen an, Gott in gläubigem Vertrauen ihr Herz auszuschütten und zu erkennen, daß er ihre Zuflucht ist ( maHseh , „Schutz vor Gefahr“; vgl. Ps 14,6; 46,2; 61,4; 71,7; 73,28; 91,2.9 ).
Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar
Bei Gott ist mein Heil usw. David häuft Worte auf Worte, um sich innerlich aufrecht zu erhalten. Denn die Schwachheit unseres Fleisches ist nur zu geneigt, sich in Irrtum verführen zu lassen. Wir bekennen vielleicht mit einem Worte, dass nur bei Gott unser Heil steht; aber in Wahrheit misstrauen wir seiner Kraft und suchen hier und dort Hilfen zusammen, um zu decken, was uns fehlt. Jedes Wort also, mit welchem David Gottes Rettermacht preist, ist eine Stütze, an die er sich klammert, und ein Zügel, mit welchem er den Flattergeist seines Fleisches bändigt, damit er seine Rettung in jeder Hinsicht nur bei Gott suchen lerne. Nachdem er aber sich selbst redlich ermahnt, richtet er (V. 9) seine Rede an andere, die mit ihm kämpfen sollen, um auch mit ihm zu siegen und zu triumphieren. Er redet sie an: lieben Leute, was buchstäblich zu übersetzen wäre: „o Volk“. Gemeint sind also seine jüdischen Volksgenossen: denn in einer Zeit, wo den Heiden noch nicht die Erkenntnis Gottes und das Licht des Glaubens aufgegangen war, konnte die Aufforderung, auf Gott zu hoffen und ihn anzurufen, nur für Juden einen Sinn haben. So scheidet David das auserwählte Volk deutlich von den unreinen Heiden, indem er ihm etwa zuruft: Wie unwürdig wäre es, wenn Abrahams Kinder, denen Gott seine Gnade offenbarte, und die er in seinen Schutz nahm, sich nicht ganz und gar an ihn hängen wollten! Sollen sie allezeit auf ihn hoffen, so gilt dies für böse Tage nicht minder, wir für gute: wer also auch nur im Geringsten abweicht und seine eigenen Wege geht, tut Unrecht. Mag also Gott die Seinen durch Trübsal prüfen, so sollen sie doch tapfer und geduldig in der Hoffnung stehen. Die Heuchler, die im Glück vielleicht den Herrn loben, aber sofort den Mut sinken lassen, sobald ihnen etwas Widriges zustößt, tun ihm eine schwere Schmach an und verlegen seinem Machtwirken den Weg. Es gilt also, dem Herrn die Ehre zu geben und sich auch unter den schwersten Übeln mit dem Gedanken zu trösten, dass er aus dem Tode herausführen kann. Weil aber unter dem Unglück das Menschenherz gleichsam zusammengedrückt wird und in diesem fehlerhaften Zustande nichts anderes zustande bringt, als dass es sich gegen Gott entrüstet und die Traurigkeit nur größer macht, empfiehlt David als bestes Heilmittel, dass die Gläubigen die Last ihrer Sorgen vor Gott ausbreiten sollen: schüttet euer Herz vor ihm aus. Denn so lange der Schmerz das Herz zuschnürt, kommen die Bitten nicht frei heraus. Damit uns also die Last der Versuchungen nicht erdrücke, sollen wir Erleichterung darin suchen, dass Gott unsere Bitternis heilen will, wenn wir nur nicht versäumen, sie in seinen Schoß auszuschütten. Diese Ermahnung haben wir umso nötiger, weil wir unser Gemüt nur zu gern verstocken und verschließen und damit der Verzweiflung entgegen treiben. Jedermann ist geschickt und eifrig, selbst Auswege aus dem Unglück zu suchen, geht aber der Begegnung mit Gott geflissentlich aus dem Wege, wodurch er sich nur in tiefere Verwirrung verstrickt. Alles in allem: David greift die angeborene Krankheit unserer Natur an, dass wir unsern Schmerz verbergen und uns lieber innerlich aufreiben, als durch Ausschüttung unserer Klagen und Bitten vor Gott uns erleichtern wollen. Davon kommt es dann, dass man immer tiefer in den Schmerz und endlich in die Verzweiflung hinein sinkt. Was übrigens David zuvor (V. 8) von sich allein gesagt, wendet er jetzt auf das ganze Volk: Gott ist unsre Zuversicht.
Jean Calvin – Aus dem Psalmenkommentar
»Auf Gott ruht mein Heil«: Das ist eine geradezu neutestamentliche Wahrheit. Gott hat das Heil gewirkt, er hat mich gerettet, er erhält mich. Seine Treue und seine Macht bürgen für die ewige Sicherheit des Erwählten. Ist er selbst für mich, wer mag dann wider mich sein (Röm 8,31)? Und auf Gott ruht auch »meine Herrlichkeit« (oder »Ehre«). Beneidenswert ist der Mensch, der diesen Satz mit Recht und in Wahrhaftigkeit sagen kann. Der muss weder sein Ergehen noch seinen Ruf verteidigen. David hat alles aus der Hand gegeben; alles ist nun in Gottes Hand, alles »ruht« in dieser mächtigen Hand. Was er gelernt hat, kann er nicht für sich behalten. Er muss sein Glück mit anderen teilen; auch sie sollen finden, was er gefunden hat.
Benedikt Beters – Kommentar zu den Psalmen
David ist von „Ich werde nicht stark erschüttert werden“ (V. 2, NASB) zu „Ich werde nicht erschüttert werden“ (v. 6, NASB). Je mehr er erkannte, dass Gott seine Festung war, desto mehr Ruhe kehrte in sein Herz ein. Er verließ sich nicht auf sich selbst oder seine eigenen Ressourcen, sondern auf den Herrn, den allmächtigen Gott. Sein Thron, sein Ansehen und sein Leben hingen allein von der Treue des Herrn ab. In Vers 8ermahnt David sein Volk, Gott als ihre Zuflucht zu sehen, ihm immer zu vertrauen und ihr Herz im Gebet auszuschütten (42:4; 142:2). David war auf die Gebete anderer angewiesen und scheute sich nicht, wie Paulus zu sagen: „Betet für uns“ (1. Thess. 5,25; 2. Thess. 3,1). Zeiten des Wartens können schwierig sein, wenn wir uns nicht ganz auf den Herrn verlassen. Gottes Verzögerungen sind keine Verweigerungen Gottes, aber unsere Ungeduld kann vom Teufel dazu benutzt werden, uns auf gefährliche und zerstörerische Umwege zu führen.
Gott allein belohnt uns (Vv. 9-12) Als David auf den Herrn blickte, sah er sich selbst als einen schwachen, wankenden Zaun und eine Mauer (V. 3). Wenn er nun auf den Feind blickte, sah er ihn als ein Nichts! Ganz gleich, wie hoch die gesellschaftliche Stellung oder wie groß die wirtschaftliche Macht ist, alle Menschen sind nichts als Eitelkeit („ein Hauch“ – 102:3; Jakobus 4:14; Hiob 7:7). Wenn man sie auf die Waage legt, wird nichts gezählt, denn sie wiegen nichts (Hiob 6,2; Jes 40,15; Dan 5,27). Davids Feinde hatten ihre Macht und ihren Reichtum durch die Unterdrückung und den Missbrauch anderer erworben, und David warnte sein eigenes Volk davor, ihre Lebensphilosophie zu übernehmen. Wie tragisch ist es, wenn Gottes Volk heute sein Vertrauen auf seinen Reichtum, seine Stellung und seine menschlichen Fähigkeiten setzt und nicht auf den Gott, der allein Segen spenden kann.
Da ist zum Beispiel Jakob. Er wurde von seinem Vater beauftragt, zu Laban zu gehen – einem Verwandten, der ebenfalls Jehova anbetete – und sich eine von dessen Töchtern zur Frau zu nehmen.
Laban soll ein Anbeter Jehovahs gewesen sein?? Dann schauen wir uns einmal verschiedene Lexika dazu an:
(Lạban) [„Weiß“]. Der Enkel Nahors, eines Bruders Abrahams. Er war der Sohn Bethuels, der Bruder Rebekkas (1Mo 24:15, 29; 28:5) und der Vater von Lea und Rahel (1Mo 29:16). Laban wohnte in der Stadt Haran in Paddan-Aram, einem Landstrich Mesopotamiens (1Mo 24:10; 27:43; 28:6; 29:4, 5). Laban wird ‘der Sohn Bethuels, der Syrer [wtl. „der Aramäer“]’, oder ‘Laban, der Syrer’, genannt (1Mo 28:5; 25:20; 31:20, 24). Diese Bezeichnung ist passend, wenn man berücksichtigt, dass er ein Bewohner von Paddan-Aram war, was „Ebene (Flachland) von Aram (Syrien)“ bedeutet. Laban war ein Semit, und in der Gegend, wo er ansässig war, sprach man Aramäisch, eine semitische Sprache. In diese Gegend sandte der betagte Abraham seinen Diener, damit er eine Frau für Isaak suche (1Mo 24:1-4, 10). Als Laban Rebekkas Bericht von ihrer Begegnung mit Abrahams Diener hörte und die Geschenke sah, die sie erhalten hatte, lief er zu dem Diener hin, redete ihn mit „Gesegneter Jehovas“ an und erwies ihm Gastfreundschaft (1Mo 24:28-32). Ein wenig später beteiligte sich Laban maßgeblich an den Verhandlungen über Rebekkas Heirat; die Zustimmung für die Heirat kam sowohl von ihm als auch von Bethuel, seinem Vater (1Mo 24:50-61). Jahre später reiste Jakob zur Familie seines Onkels Laban nach Haran, um der Rache Esaus zu entgehen und sich eine Frau zu nehmen (1Mo 27:41 bis 28:5). Mittlerweile hatte Laban zwei Töchter, Lea und Rahel (1Mo 29:16), und möglicherweise auch Söhne (1Mo 31:1). Laban kam mit Jakob überein, ihm für sieben Jahre Dienst seine jüngste Tochter Rahel zur Frau zu geben. Doch in der Hochzeitsnacht betrog er Jakob, indem er Rahel mit der älteren Tochter Lea vertauschte. Unter Berufung auf die örtliche Sitte schob er Jakobs Einsprüche beiseite und bot ihm dann Rahel als zweite Frau an, falls er ihm weitere sieben Jahre dienen würde (1Mo 29:13-28). Als Jakob schließlich wegziehen wollte, drängte ihn Laban, zu bleiben und ihm gegen Lohn weiter zu dienen (1Mo 30:25-28). Man vereinbarte, dass Jakob alle gesprenkelten und scheckigen Schafe, die dunkelbraunen Schafe unter den jungen Widdern und jede scheckige und gesprenkelte Ziege für sich behalten konnte (1Mo 30:31-34). Aber die Worte, die Jakob später an Lea und Rahel und auch an Laban richtete (1Mo 31:4-9, 41), lassen erkennen, dass Laban diese ursprüngliche Vereinbarung während der folgenden Jahre häufig änderte, wenn es sich herausstellte, dass sich Jakobs Herden außerordentlich vermehrten. Labans Verhalten gegenüber Jakob war nicht wie früher, und auf Jehovas Anordnung hin beschloss Jakob, mit seiner Familie und mit seinen Herden in seine Heimat zurückzukehren (1Mo 31:1-5, 13, 17, 18). Am dritten Tag, nachdem Jakob heimlich aufgebrochen war, erfuhr Laban davon und jagte ihm nach, bis er ihn in der Berggegend von Gilead eingeholt hatte. Eine göttliche Warnung hielt Laban jedoch davon zurück, Jakob Schaden zuzufügen (1Mo 31:19-24). Als sie sich trafen, machten Laban und Jakob sich gegenseitig Vorwürfe. Jakob wies auf die 20 Jahre seines treuen Dienstes hin, in denen er hart gearbeitet hatte, und zeigte, wie ungerecht Laban ihn behandelt hatte, indem er seinen Lohn 10-mal änderte (1Mo 31:36-42). Laban war sehr darum besorgt, die Teraphim oder Hausgötzen zurückzuerhalten, die Rahel ohne Jakobs Wissen gestohlen hatte. Da Rahel sie verborgen hielt, konnte er sie nicht finden. Laban mag in seinem religiösen Denken von dem Volk beeinflusst worden sein, unter dem er wohnte und das den Mond anbetete; das kann man daraus schließen, dass er Omen gebrauchte und im Besitz von Teraphim war. Man beachte jedoch, dass sich Laban wahrscheinlich nicht nur aus religiösen Gründen so darum bemühte, die Teraphim ausfindig zu machen und zurückzuholen. In Nusi bei Kirkuk (Irak) wurden Tafeln ausgegraben, aus denen hervorgeht, dass der Besitz solcher Hausgötzen – gemäß den Gesetzen, die in jenem Gebiet zur patriarchalischen Zeit herrschten – dem Ehemann einer Frau das Recht verlieh, vor Gericht zu erscheinen und Anspruch auf das Vermögen seines verstorbenen Schwiegervaters zu erheben. Folglich dachte Laban vielleicht, Jakob selbst habe die Teraphim gestohlen, um später Labans Söhne zu enteignen. Das mag erklären, warum Laban nach seiner erfolglosen Suche nach den Hausgöttern bestrebt war, mit Jakob ein Abkommen zu schließen, das die Gewähr dafür gab, dass Jakob nicht nach Labans Tod mit den Hausgöttern zurückkehren und seinen Söhnen das Erbteil wegnehmen würde (1Mo 31:30-35, 41-52). Laban schloss mit Jakob einen Friedensbund für ihre Familien, und um daran zu erinnern, wurde eine steinerne Säule aufgestellt und ein Steinhaufen errichtet. Jakob nannte den Haufen auf Hebräisch Galed, was „Zeugen-, Zeugnishaufen“ bedeutet. Laban bezeichnete ihn mit dem aramäischen oder syrischen Ausdruck Jegar-Sahadutha, der ebenfalls die Bedeutung von „Zeugnishaufen“ hat. Er wurde auch „Der Wachtturm“ genannt (1Mo 31:43-53). Nachdem Laban seinen Enkeln und Töchtern Lebewohl gesagt hatte, kehrte er nach Hause zurück, und danach wird er im Bibelbericht nicht mehr erwähnt (1Mo 31:54, 55).
Einsichten über die heilige Schrift
Laban (ebräisch „der Weiße“), Sohn Bethuels (1Mos. 28, 5), Enkel Nahors (1Mos. 29, 5, „Sohn“ im Sinne von Nachkomme), Bruder Rebekkas (1Mos. 24, 29), Vater Rahels und Leas, wohnte zu Haran (1Mos. 27, 43) und heißt darum Aramäer (Luther „Syrer“), 1Mos. 25, 20 und sonst, redet auch einen anderen Dialekt als der aus Kanaan gekommene Jakob (1Mos. 31, 47). Da der Vater Bethuel bei der Verheiratung Rebekkas schon alt war, steht Laban schon damals (Kapitel 1Mos. 31, 24) im Vordergrund. Bei Jakobs Aufenthalt in Haran (Kapitel 1Mos. 31, 29ff) ist er das Haupt der Familie. Er benimmt sich Jakob gegenüber, der mit der Zeit sein Schwiegersohn wurde, bei aller äußeren Liebenswürdigkeit (vergleiche schon 1Mos. 24, 31; 1Mos. 29, 14f) eigennützig, listig, wortbrüchig, 1Mos. 29, 23ff; 1Mos. 30, 27; 1Mos. 31, 7ff. 1Mos. 31, 38ff, welch letzte Stellen zeigen, dass nicht alle seine unlauteren Kunstgriffe erzählt sind. Auch die Zärtlichkeit gegen seine Töchter (1Mos. 31, 28) schließt nicht aus, dass er sie seiner Habgier dienstbar macht (1Mos. 31, 15). Er wird aber schließlich von dem noch gewandteren Jakob, dem sein Gott beisteht (1Mos. 31, 9ff; 1Mos. 29, 22), überlistet (1Mos. 30, 31ff; 1Mos. 31, 1. 1Mos. 31, 16. 1Mos. 31, 20), und seine Rechnungen bringen ihm am Ende nur Schaden. Jakobs Herden nehmen in dem Maße zu wie die Labans sich verringern, die erst durch Jakobs Sorgfalt gewachsen waren, und jener zieht endlich ohne Wissen seines Schwiegervaters von dannen samt dessen Töchtern. Laban jagt ihm zürnend nach, muss aber von Rache abstehen, da Gott sie ihm wehrt, und wird obendrein beschämt, da er seine gestohlenen Hausgötter (ebräisch Teraphim) nicht entdecken kann, 1Mos. 31, 30ff. Darauf zieht er freundliche Saiten auf und schließt mit Jakob einen Freundschaftsbund am Berge Gilead, Vers 1Mos. 31, 44ff. Dieser Bund hat seine nationale Bedeutung für das Verhältnis der Israeliten zu jenem aramäischen Stamm am Euphrat, der sich gleichfalls von Therach herleitete. Beide Stämme sollten sich als Brüder ansehen. vergleiche die Artikel Rebekka, Jakob, Rahel, Lea. v. Orelli.
Laban »Weiß« 1) Sohn Betuëls und Enkel Nahors, des Bruders Abrahams (1Mo 24,15; 28,5; 29,5). Er war ein Aramäer (1Mo 25,20; 31,24) und wohnte in der Stadt Nahors (1Mo 24,10), das ist Haran (1Mo 27,43; 28,10). Als Bruder Rebekkas hatte er über ihre Heirat mitzuentscheiden (1Mo 24,29.50.51). Er hatte eine Anzahl Söhne (1Mo 30,35; 31,1) und zwei Töchter, Lea und Rahel (1Mo 29,16). Seinen Hauptbesitz bildeten Herden (V. 9; 31,38). → Jakob flüchtete zu ihm, als er sich von Esaus Rache bedroht fühlte. Wie 1Mo 24,30; 29,1–31,54 zeigt, war L. habsüchtig und betrügerisch (V. 22–27) und diente den Götzen (1Mo 31,30), obgleich er den Herrn kannte und sah, dass ihn der Herr um Jakobs willen segnete (1Mo 30,27). Als Jakob nach 20-jährigem Dienst mit Familie und Besitz heimlich fortgezogen war, verfolgte er ihn; doch Gott verbot ihm, mit Jakob anders als freundlich zu reden (1Mo 31,24). So schlossen sie einen Bund, und L. zog wieder heim (V. 44; 32,1).
Lexikon zur Bibel: Personen, Geschichte, Archäologie, Geografie und Theologie der Bibel . SCM R. Brockhaus
Laban (hebr. laban). – 1. Nachkomme Nahors, entweder Sohn (Gn 2447) oder Enkel und Sohn Bethuels (Gn 2415 285). In der Familiengeschichte der Erzväter ist er Nebenfigur, jedoch werden seine verwandtschaftlichen Beziehungen geflissentlich betont: zweimal ist er Brautvater, bei Rebekka (Gn 2429ff), bei Lea/Rahel (Gn 2910ff). So verhütet er die Überfremdung der Sippen (Gn 281 2919 u.ö.) mit. Den Glauben der Erzväter scheint er zu teilen (Gn 2450 3027 3149), hat aber einen Hausgott (Gn 3130) und spricht vom Gott Nahors (Gn 3153). L. ist reicher Herdenbesitzer, Stadtbewohner in Haran (Gn 2410 2743 2922, Faltkt. I, B 3) oder Qedem (Gn 291). Mit Eigennutz und Verschlagenheit weiß er seinen Vorteil zu wahren, bis er in Jakob seinen Meister findet. – Entgegen der engsten Verbindung mit der Sippe der Erzväter wird L. als »Aramäer« von ihr abgehoben (Gn 2520 285 3120), spricht als solcher einen anderen Dialekt (Gn 3147) und muß mit einem Vertrag in seine Grenzen verwiesen werden (Gn 3143–54) durch Errichtung eines Grenzmals. Die Unstimmigkeiten einzelner Angaben über ihn lassen sich nicht mit Klarheit auf verschiedene Traditionen zurückführen. – 2. In Dt 11 wohl s. Libna (Nm 3320). K. Cramer
Biblisch-historisches Handwörterbuch – BHH
Biblische Daten Sohn von Bethuel, Großneffe Abrahams, Onkel mütterlicherseits und Schwiegervater Jakobs. Da er in Aram-Naharaim (Mesopotamien; 1. Mose 24,10), auch bekannt als Padan-Aram (ib. 28,5), lebte, wird er „der Aramäer“ genannt (ib. 25,20, 31,20, 24 [A. V. „Syrer“]). Zum ersten Mal wird er anlässlich der Hochzeit seiner Schwester Rebekka erwähnt. Angelockt von dem Ring und den Armreifen, die Elieser ihr geschenkt hatte, geht Laban ihm entgegen, führt ihn ins Haus und übernimmt die Führung bei den Verhandlungen über die Abreise Rebekkas. Der Name „Bethuel“ wird nur einmal erwähnt, und zwar nach „Laban“ (ib. 24:29-32, 50, 53, 55; siehe BETHUEL). Ausführlicher wird Labans Umgang mit Jakob in Gen 29:13-29, 30:27-32:9 beschrieben (siehe JACOB, BIBELISCHE DATEN). E. G. H. M. SEL.
In der rabbinischen Literatur wird Laban von den Rabbinern mit Beor, dem Vater Bileams, und mit Chushan-rishathaim (Richter 3,8) identifiziert, wobei der letzte Name als „Täter zweier Übel“ gedeutet wird (Sanh. 105a; vgl. Targ. pseudo-Jonathan zu Num. 22,5). R. Josua b. Levi hingegen identifiziert Laban mit Kemuel (Gen. 22:21), wobei der letztere Name als „der sich gegen Gottes Volk erhoben hat“ (קמו אל; Gen. R. lvii. 4) gedeutet wird. Der Name „Laban“ wird als „vor Bosheit glühend“ (ib. lx. 8) gedeutet, und der Nachname „Arammi“ (= „der Aramäer“; siehe LABAN, BIBELISCHE DATEN) als Anagramm von „ramma’ah“ (= „Hochstapler“; ib. lxx. 17). Laban wird auch „der Meister der Hochstapler“ genannt (ib. lxxv. 6). Als er die Armbänder an Rebekkas Armen sah (1. Mose 24,30), beschloss er, Elieser zu töten; doch dieser durchschaute seine Absicht und sprach den Heiligen Namen aus, wodurch er Kamele in der Luft über dem Brunnen schweben ließ. Dies und die Ähnlichkeit Eliesers mit Abraham ließen Laban glauben, dass Elieser Abraham sei. Laban lud ihn deshalb ein, das Haus zu betreten (Midr. Abkir, in Yalḳ., Gen. 109; vgl. Midr. Hagadah zu Gen. 24:23).
The Jewish Encyclopedia: A Descriptive Record of the History, Religion, Literature, and Customs of the Jewish People from the Earliest Times to the Present Day
LABAN. Sohn von Bethuel, Enkel von Nahor, Abrahams Bruder, und Onkel von Jakob. Er lebte in Haran von Padan-Aram in Mesopotamien (Gen 24,15; 28,2; 29,4-5). Als Abraham einen Diener aus Labans Land schickte, um eine Braut für Isaak zu finden, schaute Laban mit begehrlichen Augen auf die goldenen Ringe und Armreifen, die er seiner Schwester Rebekka schenkte. Er unterstützte den Heiratsantrag und beteiligte sich dann an den zusätzlichen Geschenken, die der Diener der Familie machte (24:22, 29, 30, 53). Viele Jahre später floh Jakob vor Esau in das Haus von Laban in Haran. Laban nahm ihn auf und stellte ihn als Gegenleistung für Rahel ein, damit er sieben Jahre lang seine Herden hütete. Labans Tochter (29:18). Doch dann brachte Laban Jakob mit einer List dazu, Rahels ältere Schwester Lea zur Frau zu nehmen (29:21-26). Obwohl Jakob eine Woche später Rahel heiraten durfte. Laban ließ Jakob sieben weitere Jahre für sie arbeiten (29:27-30). Jakob wollte dann in seine alte Heimat zurückkehren, aber Laban wollte ihn nicht verlieren, da er glaubte, Gott habe ihn durch Jakobs Anwesenheit gesegnet (30:25-27). Als Laban Jakob erlaubte, seinen Lohn vorzuschlagen, wurde vereinbart, dass Jakob einige Herden erhalten sollte, und zwar nach einer Vereinbarung, die Laban für sich selbst als vorteilhaft ansah. Jakob gelang es jedoch, ihn zu überlisten. Laban wurde ärgerlich, und Jakob machte sich nach 20 Jahren Dienst auf den Heimweg (31:41). Er nahm seine inzwischen zahlreichen Herden und Kinder mit seinen Frauen mit, die sich von ihrem Vater ungerecht behandelt fühlten. Laban verfolgte Jakob mit einer Gruppe, aber Gott warnte ihn, Jakob nichts anzutun (31,22-24). Als er Jakob einholte, beschuldigte Laban ihn, ihn zu betrügen und Lea und Rahel zu zwingen, mit ihm zu gehen. Außerdem beschuldigte Laban Jakob, seine Hausgötter gestohlen zu haben. Jakob war daran unschuldig; Rahel hatte sie heimlich mitgenommen und versteckt, weil ihr Besitz nach der damals herrschenden Kultur Erbansprüche begründete. Laban schloss mit Jakob einen Bund, in dem sie vereinbarten, die Rechte des anderen zu respektieren, und sie trennten sich friedlich. Laban war ein kluger und begehrenswerter Mann. Er erkannte den Gott seines Verwandten Abraham an, aber er vermischte dies mit der götzendienerischen Verehrung von Hausgöttern (Teraphim). N. B. B.
The Wycliffe Bible Encyclopedia
Stellt sich also die Frage WANNbegann Abraham einen „anderen Gott“ anzubeten? In Josua wird deutlich gezeigt, dass Abraham von seinen Vorvätern eben NICHT Jehovah gedient hatte!
Laban Hebräisch lavan, was „weiß“ bedeutet. Die weibliche Form levanah, „die Weiße“, ist ein poetischer Begriff für den Mond.1 Diese Assoziation passt zu anderen Namen in Abrahams Familie, die mit dem Mondkult in Verbindung stehen, wie Terah, der mit yareaḥ, „Mond“, in Verbindung gebracht wird; Sarah, die hebräische Form von akkadisch šarratu, „Königin“, für die Gefährtin des Mondgottes Sin; und Milcah, von akkadisch malkatu, „Prinzessin“, der Name von Sins Tochter.
Nahum M. Sarna – Der JPS Tora-Kommentar – Genesis
Vers 27a beginnt mit der Formulierung: Dies sind die Geschlechter Teras. Hier wird erzählt, was aus Terach wurde, nämlich dass aus seinem Geschlecht Abraham hervorging. Nach Josua 24,2 war Terach ein Götzendiener, der den Mondgott Sin anbetete. Haran, wo die Familie ursprünglich herkam, und Ur der Chaldäer, wo sie eine Zeit lang lebte, waren beide Zentren der Mondanbetung. Die Namen der Familienmitglieder zeigen tatsächlich den Einfluss der Mondgottverehrung. Der Name Sarai zum Beispiel stammt von dem Wort Scharrate, was „Königin“ bedeutet. Dies war die akkadische Übersetzung des sumerischen Namens von Ningal, der Frau des Mondgottes Sin. Ein weiterer Name ist Milka, der von dem Wort Malkatu abgeleitet ist, was „Prinzessin“ bedeutet und der Titel von Ischtar war, der Tochter des Mondgottes Sin. Der Name Laban bedeutet „weiß“ und ist die poetische Bezeichnung für den Vollmond. Diese verschiedenen Namen zeigen also alle den Einfluss der Verehrung des Mondgottes und bestätigen, was Josua 24:2 über Terach als Götzendiener sagte. Die Familie stammte ursprünglich aus Haran im Land Aramäa (Aram-Syrien), zog aber nach Ur der Chaldäer, das etwa 600 Meilen südöstlich lag.
Arnold Fruchtenbaum – Genesis
ALso Laban war kein Anbeter Jehovahs, kannte diesen aber.
Genauso sollt auch ihr Männer euch verhalten und euer gemeinsames Leben voller Einsicht und Rücksicht gestalten, weil die Frauen körperlich schwächer sind als ihr. Deshalb behandelt sie erst recht voller Respekt und macht euch klar, dass sie gemeinsam mit euch Anteil haben an Gottes Geschenk des Lebens. Dann werdet ihr eure Gebete nicht selbst behindern. Roland Werner – Das Buch – 1.Petrus 3,7
Gleichermaßen sollt ihr Ehemänner mit Einsicht mit dem weiblichen als einem schwächer beschaffenen Gefäß zusammenwohnen! Lasst ihnen Würde zuteil werden als solchen, die auch Miterben von Gnade zum Leben sind, sodass eure Gebetszeiten nicht blockiert werden. Andreas Eichberger – Gottes Agenda – 1.Petrus 3:7
Ihr Männer gleicherweise, wohnet bei ihnen nach Erkenntnis, (O. mit Einsicht) als bei einem schwächeren Gefäße, dem weiblichen, ihnen Ehre gebend, als die auch Miterben der Gnade des Lebens sind, auf daß eure Gebete nicht verhindert werden. Elberfelder 1871 – 1.Petr 3,7
Ihr Männer müsst euch entsprechend verhalten. Seid rücksichtsvoll zu euren Frauen! Bedenkt, dass sie der schwächere Teil sind. Achtet und ehrt sie; denn sie haben mit euch am ewigen Leben teil, das Gott schenkt. Handelt so, dass nichts euren Gebeten im Weg steht. Gute Nachricht Bibel 2000 – 1.Petr 3:7
Die mit dem Wort vernünftig übersetzte Wendung (kata gnOsin, wörtlich „nach bestem Wissen, mit Verstand“) macht deutlich, daß die Ehemänner die geistlichen, emotionalen und körperlichen Bedürfnisse ihrer Frauen verstehen und sich um sie kümmern sollen. Auch der Apostel Paulus wies darauf hin, daß ein Mann seine Frau schützen und für sie sorgen muß, „wie auch Christus“ für „die Gemeinde“ sorgt ( Eph 5,28-30 ). Daneben haben die Ehemänner ihren Frauen als dem schwächeren (Geschlecht) die Ehre zu geben. „Schwächer“ (asthenesterO) bezieht sich auf körperliche oder gefühlsmäßige Schwäche, nicht auf geistige Unterlegenheit, denn die Frauen sind Miterben der Gnade des Lebens. Wenn Petrus hier an christliche Ehemänner denkt, deren Frauen ebenfalls Christinnen sind, dann könnte mit der „Gnade des Lebens“ die Erlösung gemeint sein (vgl. Röm 8,17; Eph 3,6). Wenn sich die Ermahnung jedoch an christliche Ehemänner richtet, deren Frauen ungläubig sind (wie 1 Petrus 3,1-2 sich an Ehefrauen mit ungläubigen Männern richtet), dann ist damit wohl das Zusammenleben von Mann und Frau gemeint. Petrus fügt hinzu, daß Männer, die ihre Frauen nicht mit Verständnis und Ehrerbietung (timEn, „Achtung, Ehre“; vgl. 1 Petrus 2,17) behandeln, nicht erwarten können, daß ihr Gebet erhört wird.
Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar
Wie alle Christen und exemplarisch zuvor die Sklaven und Ehefrauen werden jetzt auch die »Männer«, die Ehemänner, in das Leben als Christ in ihrem Stand eben als Ehemann eingewiesen, wie das »desgleichen« betont. Auch christliche Ehemänner haben solche helfende Weisung nötig, denn allzu schnell wird das »Untertan-Sein« der Frau ausgenützt und sie zur Dienerin degradiert, über die der Mann Herrschaft ausübt. Die Frau ist ja auch das »schwächere« »Geschlecht«. Damit ist zunächst eine natürlich, biologische Tatsache gemeint. »Schwächer« bezeichnet zunächst die körperliche Konstitution, und vom Körperbau her ist die Frau in der Regel weniger stark als der Mann. Damit können aber auch die psychischen Kräfte gemeint sein, und dann könnten wir mit »sensibler« übersetzen: Die Frau ist emotionaler als der Mann. Daß das keinerlei Abwertung bedeutet, wird schon an dem sichtbar, daß diese »Sensibilität« oft die große Stärke der Frau ist, mit der sie in Ehe und Familie und darüber hinaus wichtige Hilfe geben kann. Das griechische Wort »Geschlecht« meint eigentlich »Gefäß, Werkzeug«. Wenn die Frau als das »schwächere Werkzeug« bezeichnet wird, dann trifft der Begriff »Werkzeug« auch auf den Mann zu. Ist hier versucht, das, was im Schöpfungsbericht im Hebräischen mit »Ebenbild« ausgedrückt ist, wiederzugeben? »Ebenbild« meint ja auch eine Dienstbeauftragung von Gott her im Sinne von »Beauftragter für die Schöpfung«. Die Frau wird im Schöpfungsbericht als »Gehilfin« bezeichnet, nicht im Sinne von »Dienerin«, sondern eben so, daß Mann und Frau erst im Miteinander wirklich brauchbares Werkzeug Gottes sind. »Wohnt vernünftig mit ihnen zusammen«, das ist die erste Weisung des Petrus (»seid zusammenwohnend nach Erkenntnis« griechisch kürzer). »Zusammenwohnen« meint viel mehr als Wohngemeinschaft; es meint die Lebensgemeinschaft, die Ganzheitsgemeinschaft nach Leib, Seele und Geist. Wirklich beim andern zu sein, das ist das Wesen der Liebe. Die Gleichung der Liebe in der Ehe heißt deshalb: 1+1=1. »So werden die zwei ein Fleisch sein« (1 Mo 2,24). Das ist gemeint. Das Adjektiv »vernünftig« unterstreicht das nachdrücklich: »Erkenntnis« ist mehr als ein Verstandesvorgang. Will ich jemanden wirklich erkennen, kennen, dann muß ich mich ihm ganz hingeben, mich öffnen und bereit sein, ihn ganz zu verstehen. In diesen kurzen Sätzen steckt eine umfassende Ehe-Lehre. Der Ehefrau soll »Ehre gegeben« werden. Das ist ganz gewiß die äußere Hochachtung, aber auch die volle Wertschätzung, die sich in umsorgender Liebe ausdrückt. Noch umfassender ist aber gerade bei Christen diese »Ehre«, die Wert-Schätzung der Frau gemeint, »denn auch die Frauen sind Miterben der Gnade des Lebens«. »Miterbinnen« – das ist die völlige Gleichwertigkeit der Frau vor Gott. Das war revolutionär für die damalige Zeit (vgl. zu 3,1). Die Frau hat gleichen Anteil an der »Gnade des Lebens«. Dieser Ausdruck ist Kurzform für das ganze Heil, das in Jesus Christus geschehen und uns Glaubenden zugeeignet ist. Hier wird jeder Diskriminierung der Frau gewehrt, und das hat Auswirkungen gerade in der Ehe, aber auch weit in die Gesellschaft hinein. Ist dieser engste Lebensbereich der Ehe gerade bei Christen nicht in Ordnung, dann lähmt das die Gemeinschaft mit dem Herrn, gefährdet so das neue Leben, »…damit eure Gebete nicht behindert werden«: Gemeint ist wohl zuerst das gemeinsame Gebet. Das ist aber unmöglich, wenn die Eheleute in gegenseitiger Mißachtung oder in Streit leben. »Behindert« heißt wörtlich »in etwas einschneiden«. Die Lebensverbindung zum Christus wird also dann abgeschnitten, wenn Männer ihren Ehefrauen nicht die Ehre geben und sie nicht als gleichwertig in allem behandeln.
Edition C Bibelkommentar
Petrus hat auch eine Botschaft an die Männer. Dabei handelt es sich aber nicht um die Männer, deren Frauen gläubig geworden sind, die aber selbst keine Christen sind. Hier geht es um christliche Männer mit christlichen Frauen. Die Frauen werden als das „schwächere Geschlecht“ bezeichnet. Daher ruft Petrus sie dazu auf: „Wohnt bei ihnen mit Einsicht …“ Das griechische Wort, das hier mit „Einsicht“ übersetzt wird, heißt eigentlich „Erkenntnis“. Es „bezeichnet hier nicht … das Konstatieren eines Sachverhaltes, die empirische Analyse, auch nicht im gnostischen Sinne die überlegene Wirklichkeitsschau (1Kor 8,1). Es ist vielmehr die verstehende Einsicht, die aus der Liebe zu Gott und den Menschen erwächst …“ (Goppelt, 221; vgl. Phil 1,9-10: „(9) Und um dieses bete ich, dass eure Liebe noch mehr und mehr überreich werde in Erkenntnis und aller Einsicht, (10) damit ihr prüft, worauf es ankommt …“, Phlm 6: „dass die Gemeinschaft deines Glaubens wirksam werde in der Erkenntnis alles Guten …“). Gemeint ist also, dass die Männer Verständnis für ihre Frauen haben und Rücksicht auf sie nehmen sollen. Die Frauen sind aber nicht nur „das schwache Geschlecht“. Sie sind auch „Miterben der Gnade des Lebens“ – und stehen in diesem Sinne gleichwertig neben ihren Männern. Deshalb sollen die Männer ihre Frauen ehren. Ausdruck für diese Gleichberechtigung „ist u.a. das gemeinsame Gebet der Eheleute, das behindert, gehemmt und gelähmt wird, wenn die Männer ihre Frau nicht ehren, d.h. ihnen nicht Achtung erweisen“. (Stuttgarter Erklärungsbibel, 1789).
Mainka – 1. Petrus
Wenn wir unter den Augen der Welt ein Zeugnis sein wollen, dann müssen wir Männer unsere Ehefrauen in der rechten Art lieben und ehren. Wie wir mit ihnen umgehen, nimmt die Welt sehr bald wahr. Wenn wir rüde, fordernd, unfreundlich, herzlos und egoistisch sind, wird kein Mensch unseren Glauben ernst nehmen. »Gleicherweise« wie die vorher genannten Hausknechte und Ehefrauen sollen auch die Ehemänner ihre Pflicht erfüllen, die sie ihren Frauen gegenüber haben. Ihre Aufgabe ist es, bei ihren Frauen »nach Erkenntnis« zu wohnen und ihnen Ehre zu geben. Der Mann darf die stärkere Position, die ihm der Schöpfer gegeben hat, nicht ausnutzen, indem er die Frau als das »schwächere Gefäß« unterdrückt oder herumkommandiert. Ihr hat Gott in der ehelichen Gemeinschaft die schwächere Stellung, nämlich die der Unterordnung, gegeben. Wie erbärmlich ist es, wenn Männer das ausnutzen! Sie bedenken nicht, wie dadurch der Herr entehrt wird, der selbst als Herr und Haupt der Gemeinde nicht kam, um bedient zu werden, sondern um zu dienen, und der als der Meister den Jüngern die Füße wusch. »wohnt bei ihnen«: Für »wohnt« steht hier συνοικεω, synoikeō, wörtlich: zusammenwohnen. Ein Verb, das im NT nur hier belegt ist. Der Mann wohnt zusammen mit und bei seiner Frau. »Wohnen« bedeutet »sich bleibend niederlassen«. Er bindet sich an sie und verlässt sie nie mehr. Darin soll er dem Vorbild des Herrn folgen und dessen Liebe zur Gemeinde nacheifern (Eph 5,25). »nach Erkenntnis«: nämlich Erkenntnis Gottes und seiner Gedanken. Erkennt er, was sie beide, sowohl er als auch seine Frau, als Sünder vor Gott sind, dann wird er demütig. Erkennt er, wie sie beide völlig auf Gottes Gnade angewiesen sind, dann macht das ihn noch demütiger. Er versteht, dass er nicht besser oder würdiger ist als seine Frau, und bedenkt, dass auch sie »Miterbe der Gnade des Lebens« ist. In der Stellung vor Gott und im Erbe, das uns in Christus geschenkt ist, ist kein Unterschied zwischen Mann und Frau (Gal 3,28). »und gebt ihnen Ehre«: Wie passend ist das alles: Die Frau sucht nicht eitle Ehre, sondern bleibt bescheiden und still im Hintergrund. Dafür gibt der Mann ihr die Ehre, die ihr zusteht, ja, die er ihr schuldet (siehe auch 2,17). Die vorbildliche Frau von Sprüche 31 sucht nicht Rang und Ansehen in der Öffentlichkeit, sondern ist ganz zufrieden, dass nicht sie, sondern ihr Mann bekannt ist in den Toren der Stadt (Spr 31,23). Dafür stehen ihr Mann und ihre Söhne auf und preisen sie, und ihre Werke werden im Stadttor gepriesen (V. 28–31). Entspricht die Stellung der Frau nicht auch ganz der gegenwärtigen Position der Gemeinde Gottes? Wir gehen als Unbekannte durch die Zeit, in Knechtsgestalt, von der Welt nicht geehrt und nicht als das anerkannt, was wir wirklich sind (1Jo 3,1); wir sind noch nicht verherrlicht. Für unsere Unterordnung unter unseren Herrn und Gebieter wird er uns am Tag seines Erscheinens Ehre geben vor den Augen der ganzen Welt: Wir werden, wenn er erscheint, mit ihm offenbart werden in Herrlichkeit (Kol 3,4). »damit eure Gebete nicht verhindert werden«: Petrus nennt hier den Grund, der ihm der wichtigste war, warum die Männer so bei ihren Frauen wohnen sollten: Ihre gemeinsamen Gebete sollen nicht verhindert werden. Überrascht uns das? Hätten wir erwartet, dass er einen anderen Grund nennt, wie etwa glückliches Familienleben, wohlgeratene Kinder oder – was heute scheinbar sehr wichtig ist – »erfüllende Sexualität«? Petrus hat uns von Anfang seines Briefes an in Erinnerung gerufen, dass wir ein Erbe im Himmel haben, dass wir von oben geboren und als Pilger unterwegs sind zu unserem Erbe in der oberen Heimat. Dahin zieht es beständig unser Herz; dahin, wo unser Herr ist, gehen beständig unsere Gedanken. Zudem hat Petrus in diesem ganzen 2. Teil des Briefes (2,1–3,12) uns gelehrt, welches die Berufung der Gnade ist: Wir sind berufen, ein heiliges und königliches Priestertum zu sein (2,1–10), und als solche sind wir berufen, Zeugen Gottes zu sein in der Welt (2,11–3,12). Sind wir keine Priester, können wir keine Zeugen sein; suchen wir nicht im Gebet beständig sein Angesicht, werden wir unsere Aufgabe als Zeugen nur mangelhaft wahrnehmen können. Darum muss jedes christliche Ehepaar auch ein Priesterpaar sein. Sie müssen regelmäßig und ausgiebig zusammen vor Gott treten mit Dank, Flehen und Fürbitte. Als Priester Gottes sind sie dazu berufen, beständig in Gottes Gegenwart zu treten. Darum darf nichts und niemand ihr Gebetsleben hindern. Wenn Mann und Frau viel zusammen beten, wird ihre eheliche Gemeinschaft immer tiefer. Nichts lässt ihre Herzen so zusammenwachsen wie das gemeinsame Bitten und Empfangen, das gemeinsame Beten um Gottes Beistand in ihrem gemeinsamen Zeugnis. Jeder, der mit seiner Frau ein regelmäßiges Gebetsleben führt – und das ist etwas anderes als bloß das Tischgebet und das Gute-Nacht-Gebet –, weiß das. Er weiß auch, dass er nicht regelmäßig mit seiner Frau betet, weil er darin eine gute Methode sieht, um in der Ehe glücklich zu werden. Er sucht dabei etwas ganz anderes, er sucht Gottes Reich und seine Gerechtigkeit. Dabei fällt ihm aber all das, was er gar nicht gesucht hat, auch zu (Mt 6,33).
Benedikt Peters – Kommentar zu 1. Petrus
Jetzt werden die Ehemänner hinsichtlich ihrer häuslichen Pflichten ermahnt. „Gleicherweise“ weist auf die ganze Abhandlung über die Unterwürfigkeit hin. Das Eheband ist kein Hundehalsband um den Hals der Ehefrau mit dem Effekt, daß sie nur darauf wartet, den nächsten Befehl auszuführen. Was die Ordnung im Hause angeht, so muß es eine höchste Autorität unter Gott geben. Da der Mann für alle Dinge in seinem Hause Gott gegenüber verantwortlich ist, so wird ihm als den Haupt eine gewisse Autorität übertragen. Was die Harmonie im Hause anbelangt, so ist gegenseitige Rücksichtnahme erforderlich, wie Paulus es in Eph 5,21-23 ausdruckt: „einander unterwürfig in der Furcht Christi“. Die Ehemänner sollen, bei ihnen „wohnen“. Das Wort ist suniokes, wörtlich „zusammen wohnen“ oder „zusammen ein Haus benutzen“, in jeder Beziehung eines gemeinsamen Familienlebens. In allem soll der Mann für die Sicherheit seiner Frau sorgen, indem er die notwendigen Initiativen ergreift. Dies schließt körperliche, seelische und materielle Sicherheit ein. Hier richtet sich zwar nur ein Vers an die Ehemänner, aber die Auswirkungen sind tief und in der Tat weitreichend. Paulus weist auf die ursprüngliche Verbindung zurück und stellt mit Betonung fest, daß es gerade der Mann ist, der die führende Rolle in der Liebe, im Verlassen der Eltern und Anhangen spielt (Eph 5,25-33). Die beständige Praxis des Zusammenlebens soll „nach Erkenntnis“ geschehen. Dies ist nicht auf das körperliche Verhältnis beschränkt, sondern es ist ein Wissen, das beständig versucht, besser kennenzulernen. Da der Ehemann seine Frau mehr und tiefer verstehen lernt, sollten anfängliche Ungewißheiten und Befürchtungen zerstreut werden, da er ihren Bedürfnissen in geistlicher Weise, seelischer, physischer und materieller Hinsicht dient. Die Frau wird als „das schwächere Gefäß“ angesehen, sicher nicht schwächer in irgend einem anderen Sinn als dem körperlichen. Eine Debora, die das Heer Israels anführte, eine Maria, die dem Kreuz des Verachteten gegenüberstand und eine Priszilla, die dem mächtigen Apollos die Schriften öffnete, können schwerlich als Frauen mit schwachem Willen, Geist oder Verstand bezeichnet werden. Es geht vielmehr um liebevolle Zuwendung und Sorge, wie Paulus es formuliert. Der Mann soll der Beschützer seiner Frau vor geistlichen, moralischen und körperlichen Gefahren sein und soll ihre Furcht durch seine Gegenwart beruhigen. In einer Ehe ergänzen sich Mann und Frau im Idealfalle. Wenn beide gläubig sind, werden die Gaben und Fähigkeiten des einzelnen zusammengebracht, um einen harmonischen Beitrag für das Haus und weiter darüberhinaus zu leisten. Der Ehemann soll seine Frau ehren wie es ihrem großen und kostbaren Wert entspricht. Er soll anerkennen, daß sie wechselseitig Erben der Gnade des Lebens sind. Hier geht es also um Gläubige. Während sie nun auf Erden als Ehemann und Ehefrau leben, so gibt es „eine Beziehung durch Gnade, die niemals vergehen soll “ (W.Kelly). In diesem Verhältnis gibt es keine Unterscheidung hinsichtlich Geschlecht oder gesellschaftlicher Stellung. Die Perspektive der Ewigkeit vergrößert den Wert jeder Beziehung, indem sie diese über das Zeitliche und Vergängliche hinaushebt. Das Gebet ist die zusammenhaltende Kraft, die das Haus und die Familie zusammenbindet: Gebet füreinander und Gebet für die Lasten und Nöte des anderen. Es ist eine äußerst schwierige Angelegenheit, ungelöste Fragen zwischen Ehemann und Ehefrau stehen zu haben, wenn diese sich gemeinsam zum Gebet niederbeugen. Der Feind versucht beständig, Gebete zu verhindern. Er hat tausend Tricks auf Lager, von denen einer das Säen von Zwietracht zwischen den Ehepartnern ist. Jede Anstrengung ist zu unternehmen, wobei dem Mann die führende Rolle zufällt, da er Haupt und Priester des Hauses ist, den Familienaltar in Liebe und Achtung aufrecht zu erhalten. Es ist höchst bedeutsam, das Verhältnis zwischen Gebetsleben und der Liebe zwischen Ehemann und Frau zu erkennen. Eins kann das andere rückwirken. Dieser ganze Abschnitt läßt die Bedeutung eines ausgewogenen Lebens erkennen, wo die göttliche Ordnung in allen Aspekten und Bereichen des täglichen Lebens befolgt wird.
Benedikt Peters – Was die Bibel lehrt
Bezüglich der Ehemänner erwähnt Petrus zwei Verantwortungen. Erstens sollen sie mit Einsicht bei ihren Ehefrauen wohnen. Der Ausdruck ebenso verbindet diesen Vers mit dem vorhergehenden. Genau, wie Ehefrauen sich ihren Ehemännern unterordnen müssen, haben sich Ehemänner dem Herrn unterzuordnen und ihre Unterordnung dadurch zu zeigen, dass sie für die Bedürfnisse ihrer Ehefrauen sorgen. Das Wort wohnt steht in der Gegenwart und betont eine beständige Pflicht. Die griechische Form des Wortes, das nur in diesem Vers vorkommt, vermittelt dieselbe Idee wie das hebräische Konzept des »Erkennens«. Sie bezeichnet »intime Kenntnis«; »sexuelles Erkennen«. Dieses Wort wird in der Septuaginta fünf Mal gebraucht (5Mos 22,17; 24,1; 25,5; Spr 19,14; Jes 62,5). Es bedeutet, »als Ehemann und Ehefrau zusammen zu leben«; »gemeinsam zu wohnen«. Diese Erkenntnis hat mit sexuellen Beziehungen zu tun. Das Wohnen bezieht sich hier darauf, mit ihren Ehefrauen nach der Erkenntnis sexuell zu wohnen. Während sich das Wort Erkenntnis auf Einsichten über die Ehe im Allgemeinen beziehen mag, betont es im Kontext dieses Satzes die körperlichen Aspekte dieses Erkennens. Der Ehemann hat sexuell mit seiner Frau zu leben – nach der Erkenntnis über die Erfüllung der sexuellen Bedürfnisse der Ehefrau.
Die zweite Verantwortung der Ehemänner ist, dass der Ehemann seine Frau ehren muss. Das Wort Ehre geben in seiner griechischen Form wird nur hier und nirgendwo sonst gebraucht. Es bedeutet »zuweisen oder zuteilen«. Auch dieses Wort steht in der Gegenwartsform und betont die beständige Pflicht des Ehemannes, seine Frau zu ehren. Die Ehefrau soll in die Unterordnung hineingeliebt, nicht hineingezwungen werden. Der Ehemann muss seine Frau ehren, und zwar auf zwei Arten. Erstens muss er ihr als dem schwächeren Gefäß Ehre erweisen. Weil sie das schwächere Gefäß ist, muss er sie beschützen. Das Leben des Ehemannes mit seiner Ehefrau sollte sich darauf gründen, dass sie sich bewusst als das schwächere Gefäß akzeptiert. Der Abschnitt sagt nicht, dass sie schwach ist; er bezeichnet sie als schwächer. Vor Gott sind sowohl Mann als auch Frau Gefäße, und beide sind schwach. Im körperlichen Bereich jedoch ist ein Mann im Allgemeinen stärker als eine Frau; die Frau ist das schwächere Gefäß. Hier meint Petrus mit ihrem schwächeren Zustand die körperliche, nicht die geistliche Verfassung. Im Griechischen ist das schwächere Gefäß »[ehe-]fraulich«. Das Ehren beinhaltet Schutz. Zweitens müssen Ehemänner ihren Ehefrauen Ehre erweisen, weil sie Miterben der Gnade des Lebens sind. Die Ehefrau ist in den geistlichen Facetten der Errettung die Partnerin des Ehemannes. Während die Frau bezüglich der Autorität schwächer ist, weil sie ja unter der Autorität ihres Ehemannes steht, ist sie ihrem Mann bezüglich der geistlichen Privilegien absolut gleichgestellt. Nach Darstellung der beiden Arten, auf die ein Ehemann seiner Ehefrau Ehre erweisen muss, nennt Petrus den Grund, sie zu ehren: damit eure Gebete nicht verhindert werden. Das Wort damit verweist sowohl auf das Ergebnis, als auch auf den Zweck. Wenn der Ehemann seine Ehefrau nicht ehrt, hat das Auswirkungen auf sein Gebetsleben. Das Wort verhindern bedeutet, dass das Gebet nicht vor den göttlichen Thron aufsteigt. Somit wirkt sich die Partnerschaft zwischen Ehemann und Ehefrau auf zwei Arten aus: Erstens sind sie Partner im körperlichen Bereich, weil sie gemeinsam Kinder hervorbringen; zweitens sind sie Partner im geistlichen Bereich, weil sie beantwortete Gebete hervorbringen
Doch wozu wir gelangt sind, laßt uns in denselben Fußstapfen (O. in demselben Pfade) wandeln. Elberfelder 1871 – Philipper 3,16
Aber lasst uns auf jeden Fall auf dem Weg bleiben, den wir als richtig erkannt haben. Gute Nachricht Bibel 2018 – Philipper 3:16
Doch: Wozu wir gelangten, [es sollte unser Bestreben sein], uns nach demselben Maßstab auszurichten, derselben Gesinnung zu sein. Jantzen & Jettel 2017 – Phil 3,16
nur wozu wir vorankamen, in derselben Linie Richtung halten! Pfleiderer – Phil 3:16
Das abbrechende πλήν weist nun noch auf das hin, was, abgesehen von dieser zu erwartenden göttlichen Offenbarungsthätigkeit (Myr.), die Leser ihrerseits zu thun haben, um zu dem völligen τοῦτο φρονεῖν in allen Punkten zu gelangen. Als Bedingung des ἀποκαλύψει (Ans., Eft., Fl., Wies.) ist es wenigstens nicht eingeführt, obwohl bei dem Zusammenwirken der göttlichen Offenbarungsthätigkeit und der treuen Verwirklichung des bereits Erreichten allerdings diese zur Bedingung für jene wird. Völlig unrichtig aber lässt Corn. den Apostel mit dem πλήν zu seinem vermeintlichen Hauptthema (der Warnung vor den Judaisten) zurücklenken, was sachlich schon Th. v. M., Thdt. und noch Ew. thun („Nur keine Rückschritte in’s Judäerthum!‟)1). Den Punkt, zu welchem die Philipper mit Paulus bereits gelangt sind, halten Chr., Oec., Thph. für eine sittliche Errungenschaft (ὃ κατωρθώσαμεν) und zwar für die Eintracht (weil sie nemlich im Folgenden τὸ αὐτὸ φρονεῖν lesen. Vgl. Vtb., Clr.), welche sich ihnen aber durch den nachher genannten κανών als die Glaubenseinheit bestimmt. Von dieser verstehen es im Wesentlichen auch Th. v. M., Thdt., Plg., Haym., Strb., Ans., Clv., Corn., während Bll. und wohl auch Lth. bei der Regel der Eintracht stehen bleiben und Grt., Cal. an die praecepta evangelica überhaupt denken. Dagegen nahm es schon Dion. von dem gradus perfectionis, den sie erreicht haben, und so Schz. S. 68, v. Hng., Myr., der darin ein rühmliches Zeugniss für den Stand ihrer ethischen Verfassung sieht, dass sich Paulus in das ἐφθάσαμεν mit einschliesst. Die Meisten aber denken an einen Standpunkt der Erkenntniss, und zwar entweder an den, worin alle bereits übereinkommen, also an die Hauptsubstanz des Glaubens, wodurch zu der Erklärung der Griechen im Wesentlichen zurückgelenkt wird (vgl. Bmg., Kr., Hnr., de W., Wies., Ew., Ith.), oder an den, welchen jeder Einzelne nach Massgabe seiner Einsicht erreicht hat (vgl. Est., Bng., Rsm., a. E., Strr., Fl., Rhw., Mtth.). Das Bild von dem erreichten Punkte und dem Weiterwandeln nach der Richtung, die durch denselben indicirt ist, passt für beide Auffassungen, odwohl de W. daraus gegen diese, Myr. gegen jene argumentirt. Mir will es aber scheinen, als ob alle diese verschiedenen Auffassungen den Gedanken zu sehr verallgemeinern und eben darum einer solchen Mannigfaltigkeit Raum geben. Der Punkt, zu dem die Leser bereits mit dem Apostel gelangt sind, steht offenbar entgegen dem, in welchem sie noch ἑτέρως φρονοῦσι, es ist also der Punkt, bis zu welchem sich jenes τοῦτο φρονεῖν (V. 15) bereits realisirt hat, und Paulus ermahnt, dass sie dieser Gesinnung gemäss nun auch wandeln sollen. Dies bleibt für ihn selbst, der jene rechte Gesinnung bereits vollständig ergriffen hat, ebenso Aufgabe, wie für sie; daher er sich mit Recht mit einschliessen kann. Weder also eine bestimmte Erkenntniss, noch eine sittliche Errungenschaft, sondern das bereits erlangte Mass der richtigen Gesinnung (V. 12–15) soll in allen Punkten, wo sie dieselbe bereits haben, die Norm ihres weiteren Wandels sein.
Bernhard Weiss 1859 – Der Philipperbrief Ausgelegt und die Geschichte Seiner Auslegung Kritisch Dargestellt: Notizen
Der Apostel fordert seine Leser auf, ihm in seinem Versuch, Christus gleich zu werden, zu folgen. Was er für sich selbst möchte, wünscht er sich auch für sie. Wie viele nun von uns vollkommen sind, die laßt uns so gesinnt sein (V. 15). Wie aber sollen die Christen gesinnt sein? Sie sollen nach den Worten des Paulus beharrlich dem Ziel nachjagen. Der Wunsch, sich im Glaubensleben weiterzuentwickeln, ist ein Merkmal geistlicher Reife. Paulus‘ Appell richtet sich hier also an im Glauben bereits gefestigte Christen, die sein Streben teilen. Er vertraut darauf, daß Gott denen, die anders denken, auch das offenbaren wird. Was den Kindern Gottes am meisten fehlt, ist zweifellos die Fähigkeit, der Stellung, die sie bereits jetzt in Christus innehaben, gemäß zu leben. Die meisten Christen bleiben weit hinter ihrer Erhöhung im Herrn zurück. Paulus‘ Bitte an die Philipper lautet daher, in dem zu leben, was sie schon erreicht haben, d. h., nun auch tatsächlich „gerecht“ zu werden.
Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar
Welch wichtige Ermahnung, besonders für unsere Tage, wo man so oft behauptet, dass es gut und nützlich sei, wenn nicht alle Gläubigen denselben Weg gehen. Wir finden hier gerade das Gegenteil. Wiewohl der Heilige Geist uns erkennen lässt, dass wir uns nicht beunruhigen sollen, wenn einige anderer Meinung sind, da Gott ihnen die Wahrheit offenbaren wird, so ermahnt Er doch die Gläubigen ernstlich, nach dem zu wandeln, wozu sie gekommen sind.
Hermanus Cornelis Voorhoeve – Der Brief an die Philipper
Das »Nur« am Anfang des 16. Verses lässt erwarten, dass jetzt das Entscheidende kommt. Der Satz wird für uns etwas leichter verständlich, wenn wir die Satzstellung abändern: »Nur in diesem (lasst uns) wandeln, wohin wir angekommen sind! – Hier wird noch einmal zusammenfassend das Vorwärtsschreiten des christlichen Lebens verdeutlicht. Mit dem Vorwärtsschreiten wächst auch die Verantwortung. Der Christ kann nicht so tun, als ob die gewonnene Erkenntnis ihn nicht verpflichte (vgl. Röm 6,1ff.). Es gehört zu dem Ausgerichtetsein nach vorne, dass wir darum bemüht sein müssen, die Konsequenzen aus dem Wirken Gottes in unserem Leben zu ziehen. Unsere Zielstrebigkeit soll nicht erlahmen. Der Lauf des Christen gleicht nicht dem wiederholten Umkreisen des Stadions, wobei man immer wieder an die gleiche Stelle gelangt, sondern dem Marathonlauf. Jeder Schritt bringt einen nach vorne, an eine neue Stelle. Der Christ darf und soll im Leben und im Handeln weiterkommen. Wir dürfen es erleben, dass wir an Situationen und Problemen unseres Lebens tatsächlich vorbeikommen. Andere Dinge wird es vielleicht geben, die wir in einem ganzen Leben des zielstrebigen Laufens nicht hinter uns bringen werden, und dennoch dürfen wir damit rechnen, dass Gott uns an seinem Tag an ihnen vorbeibringen wird.
Gerhard Maier – Edition C
Der Apostel schließt sich in der Ermahnung ein: » Wozu wir gelangt sind « . Moule meint, daß Paulus noch immer den Wettlauf vor Augen hat. Er überblickt die zurückgelegte Strecke mit all ihren Schwierigkeiten, weshalb man übersetzen könne » soweit wir schon erfolgreich gelangt sind « . Vine sagt auch, daß Paulus vielleicht noch an den Wettlauf denkt. In » laß uns in denselben Fußstapfen wandeln « kommt das Verb für » wandeln « (stoicheo von der Wurzel steicho, Reihe, Kolonne, Ordnung. Es geht hier darum, daß man in einer Linie mit anderen marschiert. Das gleiche Verb wird auch in Apg 21,24 verwendet für nach den Geboten » wandeln « . Das Wort für » Fußstapfen « ist Kanon, eigentlich Rohr. Gemeint ist ein Meßrohr. Paulus spricht vom » Wirkungskreis « in 2.Kor 10,15. In Gal 6,16 verwendet es Paulus für » Richtschnur « , die für ihn das in Gal 6,15 Gesagte ist: » Denn weder Beschneidung noch Vorhaut ist etwas, sondern eine neue Schöpfung. « Wahrscheinlich bringt Phil 3,13.14 die Richtschnur des Paulus zum Ausdruck. Er ermuntert die Philipper, zusammen mit ihm nach diesem Grundsatz zu wandeln und dasselbe wertauschätzen.
Denn einst waret ihr Finsternis, jetzt aber seid ihr Licht in dem Herrn; wandelt als Kinder des Lichts, Elberfelder 1871 – Epheser 5,8
Denn ihr befandet euch früher in einem Zustand von Finsternis, jetzt aber durch den Herrn in einem von Licht; führt euer Leben als Lichtkinder – der Nutzen des Lichtes ist ja die Folge von jeglicher Wohltätigkeit, Gerechtigkeit und Wahrhaftigkeit, Andreas Eichberger – Gottes Agenda – Epheser 5:8–9
Denn früher wart ihr ganz von der Dunkelheit beherrscht, aber jetzt seid ihr durch eure enge Verbindung mit Jesus selbst zum Licht geworden. Führt also euer Leben als Kinder des Lichts! Das Ergebnis, die Frucht, die aus einem Leben im Licht entsteht, ist jede Art von Güte, Gerechtigkeit und Wahrheit. das Buch – Eph 5,8–9
Das Verhalten der Heiligen soll ihrem neuen Stand entsprechen. Als Kinder des Lichts, deren wahres Wesen das geistliche Licht ist, sollen sie auch dementsprechend leben (Röm 13,12). Der Einschub in Eph 5,9 macht deutlich, daß die Frucht des Lichts – lauter Güte und Gerechtigkeit (vgl. Phil 1,11) und Wahrheit – das Wesen Gottes im Leben des Gläubigen widerspiegelt. Die Sünder aber, die in der Finsternis leben, sind durch das Gegenteil dieser Frucht gekennzeichnet: durch Bosheit, Schlechtigkeit und Falschheit. In Vers 10 wird dann der Gedanke von Vers 8 b weiter ausgeführt: die Kinder des Lichts müssen prüfen (dokimazontes, „auf die Probe stellen“, „billigen“, „entdecken“; vgl. Röm 12,2), was dem Herrn wohlgefällig ist (vgl. 2Kor 5,9; Kol 1,10).
Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar
Die Epheser sollen sich nicht mit denen gemein machen, die Täter und zugleich Opfer der Täuschung sind. Und als ob die Sachlage immer noch nicht klar genug wäre, folgt in 8 eine neue Begründung: Denn ihr wart einst – erneutes ποτέ! – Finsternis, jetzt aber – erneutes νῦν! – seid ihr Licht, nämlich Licht im Herrn. Im Eph steht fünfmal φῶς, allesamt hier in 5,8–14. Der Kol bringt den Begriff nur in 1,12, und zwar zur Bezeichnung des Erbes, das den Heiligen, also den in Christus Existierenden, zuteil geworden ist. Die Wendung ἐν τῷ φωτί von Kol 1,12 begegnet im Eph nicht. Nach dem Kol befinden sich die Glaubenden im Licht, nach dem Eph sind sie Licht. Sie sind aber Licht nur ἐν κυρίῳ. Der nicht ausgesprochene Zwischengedanke zu 8b, wo die Adressaten als τέκνα φωτός bezeichnet werden, ist dann: Als im Herrn Existierende seid ihr Licht, weil ihr euer Sein in Christus als dem habt, der Gott und somit Gott als Licht repräsentiert. Wer aber als Christ Christus und somit Gott als Licht repräsentiert, wer als Christ auf dieser geschichtlichen Welt Licht ist, hat auch die Aufgabe, als Mensch des Lichtes zu wandeln. Hat schon der Imperativ περιπατεῖτε ἐν ἀγάτῃ in 2 Gott und Mensch durch die beide umgreifende Realität ἀγάτη verbunden, so ist diese Verbindung in 8 durch den Imperativ ὡς τέκνα φωτὸς περιπατεῖτε zum Ausdruck gebracht.
Hans Hübner – Handbuch zum Neuen Testament
In Vers 8 bringt Paulus einen neuen Gedanken auf: Ihr wart früher Finsternis; nun aber seid ihr Licht in dem Herrn (LB). Beachten wir: Er sagt nicht, dass sie einst in Finsternis lebten, nun aber im Licht leben. Das stimmt zwar, aber er will auf mehr hinaus als die Veränderung der geistlichen Atmosphäre, in der sie leben. Ihr Wandel und ihr Wesen haben sich von Finsternis zum Licht verändert. Darin steckt eine wichtige Lehre: Das christliche Leben ist keine bloße Verbesserung des alten Lebens, sondern ein völlig neues Leben, gewirkt durch den Heiligen Geist und geprägt durch neue geistliche Prinzipien. Es ist motiviert durch die Liebe Gottes, so dass ein Christ lieber anderen etwas gibt, als sexuell oder in anderer Hinsicht etwas von ihnen zu nehmen.
George R. Knight – Studienreihe zur Bibel
Auch der Gegensatz »Licht – Finsternis« (vgl. 2Kor 6,14) hat das Ziel, die Trennung von dem vergangenen Leben und seinen Formen zu verdeutlichen. Parallelen dafür sind uns bereits aus 2,11ff (»tot – lebendig«) und 4,22–24 (»alter – neuer Mensch«) bekannt. Dies geschieht ebenso wie in 2,2ff.11ff mit Hilfe des Begriffspaars »einst« und »jetzt«. Dabei fällt auf, daß der Nichtglaubende nicht nur im Bereich der Finsternis lebt, sondern Finsternis ist. Entsprechend sagt Jesus in Lk 22,53 anläßlich seiner Gefangennahme: »Dies ist eure Stunde und die Macht der Finsternis«. Damit identifiziert er die Handlungsträger mit der Sphäre ihrer Handlung, der »Finsternis«. Umgekehrt ereignet sich die Befreiung von dieser Finsternis so, daß der Schöpfer des Lichts »in unseren Herzen aufgestrahlt ist« (2Kor 4,6). Zu erinnern ist auch an Jesu Wort Lk 11,36: »Wenn nun dein Leib ganz Licht ist und kein Teil an ihm finster ist, dann wird er ganz Licht sein, wie denn dich das Licht erleuchtet mit hellem Schein« (vgl. Mt 6,22f). Aus diesem Grund gilt für die Glaubenden: »nun aber seid ihr Licht in dem Herrn.« Licht zu sein ist keine Möglichkeit von Menschen. Indem Jesus Christus als das wahrhaftige Licht Menschen erleuchtet (Joh 1,9), dieses Licht in ihnen aufstrahlt, sind sie »Kinder des Lichts« (1Thess 5,5), weil sie »im Herrn« sind. Wie das frühere »Finsternis-Sein« keine gedachte Größe war, so bringt auch die Aussage »nun aber seid ihr Licht« eine Wirklichkeit zum Ausdruck. Die Tatsache, daß es sich dabei selbstverständlich ebenfalls um die Wirklichkeit des Glaubens handelt, mindert das Gesagte keinesfalls, sondern bezeichnet lediglich den Bereich, innerhalb dessen diese Wirklichkeit offenbar wird. Untrennbar sind Sein und Leben miteinander verknüpft: »Ihr seid Licht … Wandelt als Kinder des Lichts!« Der aus dem Glauben erwachsende Stand vor Gott soll sich in einem dem Glauben gemäßen Lebenswandel offenbaren. Aus Gottes Wesen folgt, daß er das Verborgene an den Tag bringt (1Kor 14,25). Während die Sünde den Bereich der Heimlichkeit, Täuschung und Undurchsichtigkeit sucht, ermöglicht die Offenbarung ein Leben im Licht des Tages (Röm 13,13). Diese Offenheit kennzeichnet nicht allein das Leben des einzelnen Gläubigen, sondern ebenfalls das missionarische Vorgehen der Zeugen Jesu Christi: Paulus meidet »schändliche Heimlichkeit« (2Kor 4,2). Das Offenbarwerden des einzelnen Menschen unter der Botschaft des Evangeliums ist gleichfalls Vorwegnahme der umfassenden und abschließenden Enthüllung alles Verborgenen am Tag Christi: Bei seinem Kommen wird er »ans Licht bringen …, was im Finstern verborgen ist, und wird das Trachten der Herzen offenbar machen« (1Kor 4,5).
Wuppertaler Studienbibel
Um die Ermahnung von V. 8 zu unterstreichen, erinnert der Apostel sie daran, was sie »einst«, in den Tagen vor ihrer Bekehrung, waren. Das hatte er schon in 2,2.3.11.12 getan. Einst waren sie selbst Finsternis gewesen: Sie hatten sich nicht lediglich in der Finsternis befunden, sie waren selbst sittlich finster gewesen (siehe 4,18). Jetzt waren sie »Licht in dem Herrn«; nicht »im Licht«, sondern im Herrn waren sie selbst Licht. Die Belehrung ist mithin eine andere als in 1.Joh 1,7: »wenn wir im Licht wandeln«. Dort sehen wir jedes Kind Gottes, wie es im Licht wandelt, wie es jetzt in Seinem Sohn geoffenbart worden ist; hier aber wandeln die Heiligen als Kinder des Lichts als solche, deren Seelen von der Wahrheit Gottes ergriffen und durchdrungen sind.
Benedikt Peters – Was die Bibel lehrt
Die zweiundzwanzigste Position ist, dass der Gläubige nicht nur das Licht der Welt ist, er ist auch Licht im Herrn gemäß Epheser 5:8. Gläubige sind Kinder des Lichts, und da sie Kinder des Lichts sind, sollen sie im Licht wandeln. Auch hier muss die Praxis des Gläubigen mit seiner Stellung übereinstimmen. Von ihrem Standpunkt aus sind die Gläubigen Kinder des Lichts; deshalb sollten sie in der Praxis in diesem Licht wandeln.
Arnold Fruchtenbaum – 33 Dinge: Eine Studie der positionellen Wahrheit
Christ-Sein ist nur vordergründig ein Bekenntnis, in seiner Tiefe ist es ein Wandlungsweg. Jesus war kein Meister einer neuen Theorie, sondern eines neuen Lebens. Er hat seine Jünger nicht nur gelehrt, er hat sie auf (s)einen Weg gerufen. Sie sollten Tag für Tag bei ihm sein und an seiner Seite lernen, was es bedeutet und was geschieht, wenn Gottes Reich nahekommt. Dabei ging es um nicht weniger als um eine Umwandlung ihrer Wertvorstellungen, ihres Fühlens, ihrer Ziele und ihrer Lebensweise. In dieses Abenteuer eines Lebens, das Maß zu nehmen lernt an Jesus selbst, sind auch wir gerufen.
Anke Lechtenberg, – Die Sonntagsevangelien im Lesejahr B: Auslegungen für Predigt und Meditation
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