Tag: 17. Juli 2020

Der Sinn von Heilung?

und aufspringend stand er und wandelte; und er ging mit ihnen in den Tempel, wandelte und sprang und lobte Gott.

Elberfelder Bibel 1905 – Apg 3,8

mit einem Sprung war er auf den Beinen und ging umher. Er folgte Petrus und Johannes in den Vorhof des Tempels, lief umher, sprang vor Freude und dankte Gott mit lauter Stimme.

Gute Nachricht Bibel – Apg 3,8

Er sprang auf und konnte sicher stehen, lief einige Schritte hin und her und ging dann mit Petrus und Johannes in den Tempel. Außer sich vor Freude rannte er umher, sprang in die Luft und lobte Gott.

Hoffnung für Alle – Apostelgeschichte 3,8

und er sprang auf, stand da und begann umherzugehen, und er trat mit ihnen in den Tempel ein, ging umher und sprang und pries Gott.

neue Welt Übersetzung – Bi12 – Apostelgeschichte 3,8

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ἐξ-αλλόμενος Ptz. -άλλομαι aufspringen; temp. (A291,1 Anm. 1). ἔ-στη Wz.-Aor. ἵσταμαι hier (fest) hintreten (B II1e), stehen können (Menge). περι-ε-πάτει Ipf. εἰσ-ῆλθεν Aor. -έρχομαι. περι-πατῶν Ptz. -πατέω, mod. ἁλλόμενος Ptz. ἅλλομαι springen; mod. αἰνῶν Ptz. αἰνέω loben, preisen; mod.

Neuer Sprachlicher Schlüssel zum Griechischen Neuen Testament

Schauen wir uns ersteinmal an, was in den Versen passiert: ein gewisser Mann sitzt auf dem Weg zum Tempel um zu betteln. Er erwartet NICHT geheilt zu werden, sondern dass Gott durch seine Mitmenschen ihm Spenden für den Tag gibt. Petrus und Johannes verantstalten auch KEINEN Heilungs“gottes“dienst – sondern wollen ,wie es ihre Gewohnheit ist, zu einer bestimmten Zeit im Tempel beten. Als der Mann geheilt ist, spendet er demjenigen Lob, der ihn geheilt hat – siehe oben! Nicht Petrus war in seinem Focus, sondern er jubelte GOTT zu! DAS war der Zweck dieses Wunders! Die Menschen, die zur Zeit des Gebets in den Tempel gingen, sollten durch dieses Wunder erfahren, welchen NEUEN WEG Gott vorgesehen hatte! Nicht der Heiler noch der Geheilte standen im Mittelpunkt sondern Jehovah!
Die Apostel heilten „im vorbeigehen“ und nicht in der gesonderten Versammlungen! Das Ziel war nicht die Gesundheit der vormals Kranken sondern die Verkündigung des Messias!

Apg 3,1
Offensichtlich waren im Tempel in Jerusalem verschiedene Zeiten für das Gebet festgesetzt: neun Uhr morgens, zwölf Uhr mittags und drei Uhr nachmittags. An dieser Stelle ist wahrscheinlich vom Nachmittagsgebet die Rede (vgl. Apg 4,3).
Apg 3,2
Die Beschreibung des von Geburt an Gelähmten, der täglich in den Tempel getragen wurde, macht deutlich, daß sein Zustand hoffnungslos war. Er war bereits über 40 Jahre alt (Apg 4,22) und wurde jeden Tag vor die Tür des Tempels, die da heißt die Schöne (vermutlich das Osttor, das vom Vorhof der Heiden in den Frauenhof führte), gesetzt, um dort zu betteln.
Apg 3:3-11
Seine Wunderheilung durch Petrus und Johannes (V. 7) zog, in Verbindung mit der überschwenglichen Reaktion des Mannes (V. 8), eine überraschte (Verwunderung und Entsetzen erfüllte sie) Menge an. Alles Volk lief zu ihnen in die Halle, die da heißt Salomos, d. h. in den Säulengang, der die ganze Ostseite des Tempels entlang bis zum äußeren Hof verlief (vgl. Apg 5,12). Die Apostelgeschichte berichtet noch von zwei weiteren Heilungen Gelähmter (Apg 9,32-34; Apg 14,8-10).

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Gottes perfekte Zeitplanung
„Petrus aber und Johannes gingen hinauf in den Tempel um die Stunde des Gebets, die neunte.
Und er ergriff ihn bei der rechten Hand und richtete ihn auf. Sogleich aber wurden seine Füße und Knöchel stark, und er sprang auf, stand da und ging umher; und er ging mit ihnen in den Tempel hinein, ging umher und sprang und lobte Gott.“
(Apostelgeschichte 3,1.7.8)

Mitten am Nachmittag in Jerusalem, gegen 15:00 Uhr, machten sich Petrus und Johannes auf den Weg hinauf zum Tempel. Es war die Stunde des Gebets. Gerade auch die ersten Christen wurden daran erkannt, dass sie oft und intensiv beteten und alles mit Gott besprachen und von Ihm abhängig lebten. Die Folgen davon waren große Kraft, tiefgehende Erweckungen und die Verherrlichung Gottes (s. Apg 1,14; 2,42.47; 4,24.31; 6,4.7; 12,5; usw.)!
Als sie am Tempel ankamen, wurde gerade ein Mann an die Pforte gebracht, der von Kindesbeinen an lahm war. Tagein, tagaus saß er dort, um Almosen zu empfangen, um damit seinen Lebensunterhalt bestreiten zu können. Immer war er auf andere angewiesen!

Ein besonderer Tag
Doch der heutige Tag sollte ein ganz besonderer in seinem Leben werden: Gerade in dem Moment, als Petrus und Johannes in den Tempel eintreten wollten, entdeckte er sie und bat auch sie um ein Almosen.
Petrus und Johannes gingen voller Mitgefühl auf seine Bedürfnisse ein, doch Silber und Gold konnten sie ihm nicht geben. Aber das, was sie hatten und ihm gerne geben wollten, war viel wertvoller! Im Namen Jesus Christi, des Nazaräers, wurde er ein für allemal von seiner Krankheit geheilt. Er konnte jetzt aufstehen, gehen und springen, er war völlig gesund!
So wie es diesem Mann erging, geht es heute vielen Menschen – sie sind lahm von Kindesbeinen an: Sie sind Sünder vor dem lebendigen Gott und können sich selbst nicht retten. Sie sind kraftlos (s. Röm 3,23; 5,6). Ohne eine lebendige Beziehung zu Jesus Christus gehen sie ewig verloren.

Vierzig Jahre Wartezeit
Aus Apostelgeschichte 4,22 erfahren wir, dass dieser Mann mehr als 40 Jahre alt war, als er geheilt wurde. Wir könnten die Frage stellen, ob er denn in den vergangenen Jahren nie von Petrus und Johannes Notiz genommen hatte, als sie in den Tempel gegangen waren? Oder auch von dem Herrn Jesus selbst – hatte er Ihn denn nie gesehen? Wir wissen die Antwort nicht, doch Gottes Stunde zur Rettung dieses Mannes kam genau an diesem Tag. Jetzt wurde er geheilt und gerettet! Ein Wunder der Gnade Gottes geschah!
Bei all dem fällt auf, dass Gottes Wirken zur Heilung des Gelähmten auf eigenartige Weise mit dem Bemühen von Petrus und Johannes einhergeht. Petrus nimmt seine rechte Hand und hilft ihm auf, Gott selbst aber stärkt seine Glieder, sodass er aufstehen und umherspringen kann. Bei der Bekehrung eines Menschen ist es ähnlich: Wir sollen das tun, was wir tun können, um einen Menschen mit dem Evangelium zu konfrontieren, aber Gott selbst muss die Neugeburt bewirken (s. Joh 3,7).

Bleib in mir 2018

»Und ein Mann wurde getragen, der lahm war vom Leib seiner Mutter an, den setzte man täglich an das Tor des Heiligtums, das man „das Schöne“ nannte« (V. 2). Religiöse Zentren in aller Welt ziehen Leute an, die von der Frömmigkeit anderer leben. So ging es wohl auch jenem lahmen Bettler. Im Altertum gab es ja noch kein »soziales Netz«, das Glieder der Gesellschaft, die nicht für sich selbst sorgen konnten, auffing und trug. Wer sich nicht selbst versorgen konnte oder von der Familie versorgt wurde, musste elend zugrunde gehen. Fortschrittlicher als die Umwelt war da schon das Judentum. Gott hatte ja schon in alttestamentlicher Zeit der Volksgemeinde die Fürsorge für die Hilflosen (vor allem für Fremdlinge, Witwen und Waisen) besonders ans Herz gelegt (2 Mo 22,20-23 ! Vgl. auch die oftmaligen Mahnungen der Propheten, etwa Hes 22,7). So gab es vermutlich schon zur Zeit Jesu zwei Arten von Armenfürsorge in Palästina: die »Armenschüssel«, aus der täglich Speisen an durchziehende Arme verteilt wurden, und den »Armenkorb«, aus dem wöchentlich Speisen und Kleider an die Armen des jeweiligen Ortes verteilt wurden. Mehr als das zum Überleben dringend Notwendige war hier aber nicht zu holen. So ist es verständlich, wenn viele sich zusätzlich als Bettler betätigten. Unser »Lahmer« (der Text scheint anzudeuten, dass er nicht gelähmt war, sondern eher an einer Schwäche der Muskeln und Bänder litt, V. 7) durfte als körperlich Versehrter den Tempelbereich nur teilweise betreten. Als einem, der sich nicht selbst fortbewegen konnte, war ihm der Zutritt zum inneren Tempelbereich verboten. Darum hat er seinen Stammplatz am Nikanortor, das den Frauenvorhof vom Vorhof der Israeliten trennte und das am prunkvollsten ausgestattet war.

Lukas betont, dass dieser Mann »lahm war vom Leib seiner Mutter an« (V. 2) und dass er als solcher dem Volk und den Hohenpriestern bekannt war (Apg 3,10; 4,22). Damit ist ausgeschlossen, dass es sich um einen billigen Trick der Apostel oder um eine »psychologische« Heilung handelte. Dieser Mann war wirklich krank, er lebte wirklich von dem Geld, das ihm fromme Tempelbesucher zuwarfen. So sieht er nun Petrus und Johannes auf sich zukommen. Sehr wahrscheinlich waren sie ihm als leitende Männer der Christengemeinde bekannt. Auch ihnen streckt er die Hand entgegen, um Geld zu empfangen. »Schau uns an!« (V. 4) sagt Petrus ihm. Offenbar soll der Lahme sich auf sie konzentrieren. Die Heilung im Namen Jesu erfolgt nicht nebenbei, im Vorübergehen. Sie setzt voraus, dass der zu Heilende aufmerkt. Damit wird deutlich, dass Krankenheilung, wie das NT sie versteht, nicht eine »magische« Angelegenheit ist. Sie setzt die Beteiligung des Betroffenen stets voraus (vgl. etwa Mk 3,1-5). Ähnlich ist es ja mit dem Glauben selbst: Er wird dem Menschen nicht einfach »übergestülpt«, sondern setzt sein Einverständnis voraus, ohne deshalb seine »Leistung« zu sein. Dieses Einverständnis muss nicht unbedingt die Form eines dogmatisch (Rechtgläubigkeit) einwandfreien Glaubens haben. Das Beispiel der blutflüssigen Frau zeigt, wie sich verschiedene Vorstellungen zu der Gewissheit verdichten können: »Jesus allein kann mir helfen« (vgl. Mt 9,20-22). Das aber ist dann doch wieder jenes persönliche Vertrauensverhältnis, das wir als »Glauben« zu bezeichnen pflegen.

Die nun folgende Heilung vollzieht Petrus »im Namen Jesu Christi von Nazareth« (V. 6). Hatte Jesus durch sein eigenes machtvolles Wort die Wirklichkeit verändert, so können seine Jünger dies nur tun, indem sie deutlich machen, wessen Vollmacht hinter ihrem Wort steht. Der »Name« eines Menschen stand in alter Zeit für die Person dieses Menschen selbst. Mit diesem Namen hat sich aber hier etwas geändert: Es ist nicht mehr »Jesus von Nazareth«, sondern »Jesus Christus von Nazareth«. Gehen wir auf die Ursprache zurück, dann wird Petrus gesagt haben: »Jesus, der Messias, von Nazareth«. Damit ist einmal provozierend deutlich gesagt, dass Jesus der von Gott gesandte Gesalbte (Messias) ist, zum anderen aber auch seine Geschichte festgehalten (»von Nazareth«). Hinter den Worten der Jünger steht die geballte Vollmacht des Gottessohnes. Er selbst ist es, der hier heilend am Werk ist.

Wichtig ist auch, dass Petrus ihn »bei der rechten Hand ergriff«. Es bleibt nicht beim zugesprochenen Wort, das den Kranken letztlich mit seinem aufkeimenden Glauben allein ließe. Petrus hilft ihm, den ersten Schritt im Glauben zu tun. Und tatsächlich: Das Wort des Jüngers hat gewirkt, Jesus hat sich zu ihm bekannt. Nun kommt plötzlich Bewegung in die bisher so ruhig abgelaufene Geschichte. Der Kranke »sprang auf und stand und ging umher und ging mit ihnen in den Tempel, lief umher und sprang und lobte Gott« (V. 8). Lukas macht durch diese an sich überflüssige Ansammlung von Bewegungswörtern deutlich, wie dem Geheilten nun zu Mute gewesen sein muss (ähnlich auch die Bewegungen, die von der Botschaft der Geburt des Kindes in Lk 1; 2 ausgehen!). Er schließt sich den Jüngern an und geht zuerst in den Tempel, der ihm ja nun offen stand. Wir dürfen vermuten, dass die von Jesus oder den Aposteln geheilten Kranken alle schon vorher diese Sehnsucht nach Gottesgemeinschaft in sich getragen haben. Das Lob Gottes, das er nun anstimmt, zeigt deutlich, dass er genau weiß, wer ihm geholfen hat.

Solche Freude bleibt nicht verborgen. »Und das ganze Volk sah ihn herumlaufen und Gott loben« (V. 9). Es ist hier eine kleine Anmerkung zu machen, die für den weiteren Verlauf unseres Berichts und der Auslegung wichtig ist: »Das ganze Volk« meint hier natürlich nicht »die Gesamtheit der jüdischen Volksgemeinde«, sondern eben nur das Volk, das sich gerade im Tempel aufhielt. Wenn Lukas pauschal von »dem Volk« redet, dann meint er oft nur einen bestimmten Teil davon. Wenn er also in diesen ersten Kapiteln das jüdische Volk als der Christengemeinde wohlgesonnen darstellt, dann meint er damit nicht, dass es nicht auch einzelne Juden oder ganze Gruppen (der Hohe Rat!) gegeben hätte, die diese Ansicht ganz und gar nicht teilten! – Auch die Augenzeugen im Tempel zeigen wieder die Reaktion »Staunen und Verwirrung« (vgl. schon Apg 2,7-13).

Gerhard Maier – Edition C

Die Gebetsstunden lagen um die Zeit des Morgen- und des Abendopfers (vgl. 2,42 ); das Abendopfer, von dem hier die Rede ist, fand gegen 15 Uhr statt. (In den Schriftrollen vom Toten Meer wird noch ein drittes Gebet erwähnt, zu dem man sich wahrscheinlich bei Sonnenuntergang versammelte.)
Apg 3:2-3 : Das »Schöne« Tor war wahrscheinlich die populäre Bezeichnung des Nikanor-Tors (so benannt nach seinem alexandrinischen Stifter), dem wichtigsten und größten, aus kostbarer Bronze gefertigten Jerusalemer Stadttor. Es lag im Frauenhof im Osten, gegenüber dem Tor zum Heiligtum und muss im Schein der Abendsonne einen prachtvollen Anblick geboten haben. Erreichbar über 15 Stufen, über die hinaus sich weder Frauen noch Körperbehinderte noch Unreine wagen durften, war sein Aufgang wahrscheinlich ständig von Bettlern belagert, die die Männer, die in den »Israelitenhof« gingen, um ein Almosen anflehten. Das Betteln an öffentlichen Orten war in der Antike in allen Ländern üblich, wenngleich das Almosengeben bei anderen Völkern nicht den hohen Stellenwert hatte wie bei den Juden. Im Judentum bettelten nur die, die sich ihren Lebensunterhalt nicht auf andere Weise verdienen konnten. Da die Barmherzigkeit jedoch ein hoher sittlicher Wert war, mussten die Gelähmten oder Blinden in der Regel nicht hungern, vor allem, wenn ihr Standort in der Nähe des Tempels lag. Angeborene Behinderungen galten als schwerer zu heilen als später im Laufe des Lebens erworbene ( Joh 9,32 ).
Apg 3:4-10 : Die Wundertäter und Heiler der Antike pflegten normalerweise über dem Kranken zu beten und Geister zu beschwören; dass sie ihm einfach geboten, gesund zu sein, hatte man noch nie gehört (auch das N.T . empfiehlt das Gebet; Jak 5,14 ). Im A.T. hingegen gibt es viele Präzedenzfälle für Wunder, die einfach durch das Aussprechen des göttlichen Wortes geschehen, wenn ein Prophet im Namen Gottes auftritt (z. B. 2.Kön 1,10; 2,14.21-22.24; 4,43; 5,10 ). Die Wendung »im Namen Jesu Christi« bedeutet hier wahrscheinlich: »Als sein Stellvertreter (sage ich dir)« oder »Jesus heilt dich« ( Apg 3,16; 4,10-12 ; s. die Ausführungen zu Joh 14,12-14 ).
Apg 3,11-26
Eine Gelegenheit zum Predigen
Zeichen und Wunder sind in der Apostelgeschichte oft eine willkommene Gelegenheit, Zeugnis abzulegen; im Mittelpunkt steht dabei jedoch immer die Verkündigung der Guten Nachricht selbst.

Kommentar zum Umfeld des Neuen Testaments

Apg 3,1 Es war drei Uhr nachmittags, als »Petrus … und Johannes zusammen hinauf in den Tempel« in Jerusalem »gingen«. Wie schon weiter oben angemerkt, besuchten die ersten Judenchristen noch für einige Zeit nach der Gründung der Gemeinde weiter die Tempelgottesdienste. Während dieser Übergangszeit war der Bruch mit dem Judentum noch nicht vollzogen. Die Gläubigen heute sollten nicht diesem Vorbild folgen, weil wir die volle Offenbarung des Neuen Testaments haben und uns gesagt wird: »Deshalb lasst uns zu ihm hinausgehen, außerhalb des Lagers, und seine Schmach tragen« (Hebr 13,13; s. a. 2. Kor 6,17.18).
Apg 3,2 Als sie sich dem Tempel näherten, sahen sie, wie man einen verkrüppelten Bettler an seinen gewohnten Platz an der »Pforte des Tempels, die man die schöne nennt«, brachten. Die Hilflosigkeit dieses Mannes, der von Geburt an lahm war, steht im starken Kontrast zur Schönheit der Tempelarchitektur. Sie erinnert uns an die Armut und die Unwissenheit, die gerade im Schatten von großen Domen und Kathedralen herrscht, und an die Hilflosigkeit von mächtigen kirchlichen Systemen, wenn sie Menschen helfen soll, die körperlich wie geistlich Krüppel sind.
Apg 3,3 Der Lahme hatte offensichtlich die Hoffnung aufgegeben, jemals geheilt zu werden, und deshalb war er damit zufrieden, um ein »Almosen« zu bitten.
Apg 3,4 Statt diesen Mann als hilfloses Wesen anzusehen, sah Petrus ihn als jemanden, an dem die herrliche Macht Gottes demonstriert werden sollte. »Wenn wir vom Geist geleitet werden, werden wir unsere Augen auf diejenigen richten, die Gott segnen möchte, statt ohne Munition dazustehen und unkontrolliert in die Luft zu schlagen« (ohne Quellenangabe).
Die Aufforderung von Petrus (»Sieh uns an«) bedeutet nicht, dass er und Johannes im Mittelpunkt des Geschehens stehen wollten. Vielmehr wollte er nur die ungeteilte Aufmerksamkeit des Bettlers erlangen.
Apg 3,5.6 Der Krüppel »gab acht auf sie« und erwartete immer noch finanzielle Hilfe von ihnen. Dann hörte er eine Aussage, die ihn zunächst enttäuschte, dann aber auch erwartungsvoll stimmte. Ein Almosen konnte Petrus ihm nicht geben. Doch er hatte etwas Besseres zu bieten. »Im Namen Jesu Christi, des Nazoräers«, befahl er dem Lahmen, aufzustehen und umherzugehen. Ein weiser alter Prediger sagte einmal: »Der Lahme bat um Almosen und bekam Beine.«
Über Thomas von Aquin wird berichtet, dass er den Papst zu einem Zeitpunkt besuchte, als gerade große Geldsummen gezählt werden sollten. Der Papst brüstete sich: »Wir müssen nicht länger mit Petrus sagen: ›Silber und Gold besitze ich nicht.‹« Thomas von Aquin antwortete: »Aber Ihr könnt auch nicht mit Petrus sagen: ›Steh auf und geh.‹«
Apg 3,7 Als Petrus dem Mann auf die Füße half, floss Kraft in seine bisher nutzlosen »Füße und … Knöchel«. Hier werden wir wieder daran erinnert, dass im geistlichen Leben göttliches und menschliches Handeln auf eigenartige Weise zusammenwirken. Petrus hilft dem Mann auf die Füße, und dann vollbringt Gott die Heilung. Wir müssen das tun, was wir können, und dann wird Gott dasjenige tun, was wir nicht können.
Apg 3,8 Das Wunder der Heilung fand sofort statt, nicht erst allmählich. Man beachte, wie der Geist Gottes hier mehrere Handlungsverben gebraucht, die mit Bewegung und Laufen zu tun haben: »… sprang auf, konnte stehen, … ging umher … trat … in den Tempel, ging umher und sprang.«
Wenn wir uns daran erinnern, welch ein langsamer, schmerzhafter Prozess es für ein Kind ist, wenn es laufen lernt, dann erkennen wir, wie wundervoll es für diesen Mann war, sofort und zum ersten Mal in seinem Leben gehen und springen zu können.
Dieses Wunder, das im Namen Jesu vollbracht wurde, war ein weiteres Zeugnis für das Volk Israel, dass derjenige, den sie gekreuzigt hatten, lebte und bereit war, sie zu heilen und zu erretten.
Apg 3,9.10 Die Tatsache, dass der Bettler täglich an der Tempelpforte gelegen hatte, machte ihn zu einem gewohnten Anblick. Als er nun geheilt war, wurde das Wunder natürlich überall bekannt. »Das ganze Volk« konnte nicht bestreiten, dass ein großes Wunder geschehen war, doch was bedeutete das alles?

MacDonald -Kommentar zum Neuen Testament

Der Anlass des Wunders – Apostelgeschichte 3: 1

Jetzt gingen Petrus und Johannes zur Stunde des Gebets in den Tempel, als neunte Stunde.

Der Anlass für die Ereignisse dieser beiden Kapitel ist in Vers 1 angegeben: Petrus und Johannes gingen in den Tempel hinauf. Dies zeigt, dass diese beiden jüdischen Gläubigen im Messias Jeschua (Jesus) keinen Widerspruch in ihrer Teilnahme am Tempeldienst sahen. Der griechische Text hat eine unvollkommene Zeitform, die das kontinuierliche Handeln in der Vergangenheit betont; sie „gingen früher hoch“. Es war eine Gewohnheit für sie, zum Beten in den Tempel zu gehen.

Der Grund, warum sie bei dieser Gelegenheit in den Tempel gingen, war die Stunde des Gebets. Es war eine der festgelegten Stunden des Tempelgebetes. Es war die neunte Stunde, also drei Uhr nachmittags, und es war die Zeit des regulären täglichen Abendopfers.


B. Die Begegnung mit dem Lahmen – Apostelgeschichte 3: 2-3

Und ein bestimmter Mann, der aus dem Mutterleib lahm war, wurde getragen, den sie täglich an die Tür des Tempels legten, der Schön heißt, um Almosen von denen zu bitten, die in den Tempel eintraten; Wer Peter und John im Begriff sah, in den Tempel zu gehen, bat um Almosen.

Der Mann selbst wird in Vers 2 sichtbar und enthüllt sofort seinen Zustand: einen bestimmten Mann, der aus dem Mutterleib heraus lahm war. Er war von Geburt an lahm und laut Vers 22 vierzig Jahre lang lahm gewesen. Mit anderen Worten, er wurde nicht lahm, er wurde lahm geboren, und so war er in seinem ganzen Leben nie gegangen.

Er wurde täglich getragen und an dieses besondere Tor des Tempels gelegt, das als das schöne Tor bekannt ist. Dies war eines der Tore des Tempelgeländes, das vom Hof ​​der Heiden oder vom Außengericht zum Frauengericht oder zum Innengericht führte. Leute, die zwischen dem Außenhof und dem Innenhof gingen, kamen an diesem Mann vorbei, der dort saß, um Almosen von denen zu fragen, die hereinkamen und aus dem Tempel gingen.

Als er sah, dass Petrus und Johannes in den Tempel gingen, wollte er sie in Vers 3 um Almosen bitten.


C. Die Heilung des Lahmen Apostelgeschichte 3: 4-7

Die Antworten der Apostel und des Lahmen sind in den Versen 4-5 gegeben: Und Petrus, der mit Johannes seine Augen auf ihn richtete, sprach: Schau uns an! Und er achtete auf sie und erwartete, etwas von ihnen zu erhalten.

Die Antwort des Petrus ist in Vers 4 angegeben: Und Petrus, der mit Johannes seine Augen auf ihn richtete, sprach: Schau uns an!

Die Antwort des Mannes ist in Vers 5 gegeben: Er hat auf sie geachtet.

Mit anderen Worten, er fing an, auf sie zu achten, und richtete seinen Blick mit Eifer direkt auf Peter. Er hatte offensichtlich erwartet, einige Geldgeschenke von ihnen zu erhalten; er nahm Peters Aussage als Versprechen eines großen finanziellen Geschenks.

Dann erklärte Petrus in Vers 6: Aber Petrus sprach: Silber und Gold habe ich nicht; aber was ich habe, das gebe ich dir. Wandle im Namen Jesu Christi von Nazareth.

Trotz der Sammlungen, die die Apostel am Ende von Apostelgeschichte 2 aufnahmen, waren die Apostel selbst arme Männer. Peter tauchte nicht wie Judas in den gemeinsamen Topf ein. Er hatte jedoch etwas zu bieten und sagte zu dem Lahmen: Aber was ich habe, das gebe ich dir. Dann gab er seine Erklärung ab: Gehen Sie im Namen Jesu Christi von Nazareth.

Der Ausdruck im Namen von bedeutet „in der Autorität von“. Petrus berief sich auf die Macht und Autorität Jeschuas. Weil der Name für all das steht, ist eine Person daher „durch die Autorität von Jeschua, dem Messias von Nazareth, wandeln!“ Die griechische Zeitform bedeutet „anfangen zu laufen und dann weiter zu gehen“. Aber der Bettler bewegt sich nicht, er weiß, dass er nicht gehen kann, er ist in seinem ganzen Leben nie gegangen; Er wusste nicht einmal, wie Gehen war.

Vers 7 erzählt dann von der Heilung des Lahmen: Und er nahm ihn bei der rechten Hand und hob ihn auf; und sofort erhielten seine Füße und seine Knöchelknochen Kraft.

Peter ergriff etwas und nahm den Lahmen bei der rechten Hand und hob ihn hoch. Mit anderen Worten, Peter musste ihn auf die Füße ziehen, bevor er überhaupt versuchen würde zu gehen, weil der Mann wusste, dass er nicht laufen konnte. Das Ergebnis war, dass sofort seine Füße und seine Knöchelknochen Kraft erhielten. Luke war selbst Arzt und verwendete hier medizinische Begriffe. Aber der Punkt war, dass die Heilung sofort erfolgte.

Die drei Ergebnisse des Wunders – Apostelgeschichte 3: 8–11

Das erste Ergebnis war der Mann selbst in Vers 8: Und als er aufsprang, stand er auf und begann zu gehen; und er trat mit ihnen in den Tempel ein, ging und sprang und lobte Gott.

Die griechische Zeit bedeutet, dass er wiederholt aufsprang: Er stand auf und begann zu gehen und ging weiter. Dieser Mann trat mit Peter und John in den Innenhof des Tempels, den Frauenhof, ein. Er war voller Freude, denn zum ersten Mal war er: wandeln und springen und Gott preisen. Er war kein Mann, der lahm wurde, er war ein Mann, der lahm geboren wurde.

Das zweite Ergebnis betraf die Menschen in den Versen 9–10: Und alle Menschen sahen ihn wandeln und Gott preisen. Und sie erkannten ihn, dass er am schönen Tor des Tempels für Almosen saß. und sie waren voller Staunen und Erstaunen über das, was ihm widerfahren war.

Vers 9 besagt, dass alle Menschen ihn wandeln und Gott preisen sahen, und dies hatte eine besondere Wirkung auf die Menschen.

Sie wurden sich etwas bewusst und nahmen ihn in Vers 10 zur Kenntnis. Das verwendete griechische Wort bedeutet „volles Wissen“. Sie nahmen das volle Wissen und begannen zu bemerken, dass dies derselbe Mann war, der so lange am schönen Tor des Tempels um Almosen gebeten hatte. Das Ergebnis war, dass sie voller Staunen und Erstaunen über das waren, was [dem Lahmen] passiert war.

Und das dritte Ergebnis war die Versammlung des Volkes in Vers 11: Und als er Petrus und Johannes hielt, rannten alle Menschen zusammen zu ihnen auf der Veranda, die Salomos heißt, und wunderten sich sehr.

Das Timing war: als er Peter und John hielt. Er hielt sie fest; er hielt sie mit Kraft oder Kraft. Als die Leute das sahen, erkannten sie, wer dieser Mann war und rannten zusammen. Sie versammelten sich auf der Veranda, die als Salomos Veranda bekannt war und sich am südlichen Ende des Hofes der Heiden befand. Es wurde Salomos Veranda genannt, weil es auf den Überresten des alten Fundaments des Salomonischen Tempels errichtet wurde. Der Zustand der Menschen zu diesem Zeitpunkt war: sehr verwundert. Dann hatte Peter plötzlich ein Publikum, und dies führte zu seiner zweiten Predigt.

Fruchtenbaum – Die Sammlung messianischer Bibelstudien


Wie wichtig ist es?

Ständig hört man von sinkenden Zahlen von Gottesdienstbesuchern. Nicht nur das weniger Personen zum Gottesdienst gehen – es bleiben auch immer weniger Menschen Mitglied in einer Kirche.
Wenn man sich dann bei den sozialen Medien anschaut, welche Meinungen zu den Gründen angeboten werden – dann merkt man schnell, dass das, was für einige der Grund wäre, wieder in die Kirche zu gehen, für andere ein Grund wäre, dort auszutreten. Also was tun?
Was ist der wirkliche Grund?
Beim Lesen bin ich über ein Zitat gestolpert, dass ich hier mit euch teilen möchte:

Ich denke, das ist die wirkliche Ursache: Gott baut seine Kirche – sobald wir IHN aus dem Focus nehmen, hört ER auf zu bauen! Dann ist es nur noch ein Verein, eine org… und das Feuer, der Geist fehlen. Nur wenn es um IHN geht, dann ist Wachstum vorhanden!