Tag: 16. März 2021

mit der Milchflasche genährt?

Ach, wie viele Flaschenchristen gibt es, die nie aus dem Stadium herauskommen, dass der Prediger sie mit der Flasche nähren muss. Sie schlucken gehorsam, was er ihnen bietet,- aber zur Selbständigkeit und Mündigkeit im Glauben bringen sie es nicht. Sie glauben, was ihr Prediger glaubt, ohne weiteres, ohne zu prüfen. Aber wenn der Prediger nicht da ist, dann sind sie wie verwaist, wie Schafe ohne Hirten. Und kommen sie in eine andere Umgebung, wo es keine Ge­meinschaft gibt, dann – geht ihr inneres Leben rückwärts.

Wehe! Solche Leute kommen nicht durch, wenn die Proben der Zukunft hereinbrechen. Dann versagen sie, denn sie haben es nie zu einem selbständigen und unabhängigen Glauben gebracht.

O, soviel Abhängigkeit von Menschen! Und wenn die Menschen fehlen, die Halt und Stütze boten, dann bricht alles zusammen.

Denke dir einmal aus deinem Leben alles weg, was so zu dem christlichen Betrieb der Gegenwart gehört, denk’ dir die Gemeinschaftskonferenzen weg, die du zu besuchen pflegst, denk’ dir weg die Bibelkurse und Bibelwochen und Evangelisationen, denk’ dir auch weg deine Gemeinschaft mit ihren Stunden – könntest du dann auch noch ein Christ sein? Oder bricht dann das ganze Gebäude deiner Frömmigkeit in sich zusammen? Denke dir auch die Bibel weg – was würde dann noch von deinem Glauben übrig bleiben?

Hängst du am HErrn oder an deiner Gemeinschaft? Das mach’ dir einmal klar! Stehst du in wirklicher Lebensge­meinschaft mit dem HErrn oder nicht?

Daniel – ein Vorbild für unsere Zeit

Eine gründliche Bekehrung bricht die Brücken ab, die uns mit der Welt verbinden. Sie macht Schluss und Bruch mit der Sünde.

Und sie bringt uns in Lebensgemeinschaft mit Christo. Es ist nicht nur eine geistliche Erfahrung der Vergangenheit, die man gemacht hat, man macht fort und fort geistliche Erfahrungen, denn man lebt mit dem HErrn in Gemeinschaft Tag um Tag.

Tust du das? Prüfe einmal deine Bekehrung, ob sie wirklich deine Beziehungen zur Sünde abgebrochen hat, ob sie wirklich dich mit Jesus in lebendige Gemeinschaft, in täg­lichen Herzensverkehr gebracht hat.

Und wenn deine Bekehrung rechter Art ist, dann wird es sich noch darum handeln, ob du in täglicher, praktischer Heiligung stehst. Was heißt das? Das heißt: dass der Heilige Geist alle Gebiete deines Lebens regiert und durch­dringt. Wie viele machen einen Unterschied zwischen den Sonntag und dem Werktag. Um Sonntag sitzen sie in der Versammlung und dienen mit am Wort. Aber am Montag im Geschäft geht es nach anderen Grundsätzen. „Da kam man’s nicht so genau nehmen, das ist unmöglich.“

Wahre Heiligung durchdringt das ganze Leben – das Eheleben – das Familienleben – das Geschäfts- und Be­rufsleben – die Ferien- und Freizeiten – alles.

Das war die Torheit der „törichten Jungfrauen“, von denen Jesus im Gleichnis spricht, dass sie vergessen hatten, für Öl zu sorgen, das sie hätten nachgießen können, um ihre Lampen brennend zu erhalten. So gibt es Kinder Gottes, die stehen nicht unter den täglichen Zuflüssen des Heiligen Geistes, sie lassen sich nicht in allem leiten durch Seinen Geist.

Wer in täglicher, praktischer Heiligung steht, der lebt vor Gott und mit Gott und für Gott in all seinem Tun, daheim und draußen.

Tust du das? Dann bin ich nicht bange um dich. Wenn du in wirkliche Lebensgemeinschaft mit Gott eingetreten bist und darin lebst und bleibst, dann wird Er dich bewahren und durchbringen. Denn Seine Auserwählten bringt Er durch.

Ernst Moderson

Noch ein paar Zitate aus dem Buch, welches ich gerade „höre“

Danken oder Klagen?

Kennen wir alle – oder?: Menschen, die sich über den Virus ärgern, der unsere Bewegung einschränkt, Menschen die sich über andere Personen ärgern usw usf. Und zum Teil – seien wir ehrlich – ärgern wir uns auch über dies und das.

Ich lese gerade „Probe“ ein eingescanntes Buch von Ernst Modersohn. Aus diesem Buch ein längeres Zitat:

Und was von den Ereignissen im Völkerleben gilt, das gilt auch von den kleinen Vorkommnissen im Leben der einzelnen. Da sind Menschen, die uns Schweres zufügen, die uns be­leidigen oder verdächtigen, die uns irgendwie hindern und schädigen. Nun bleiben viele bei den Menschen stehen und denken voll Groll und Bitterkeit daran, was die Menschen ihnen angetan haben. So denkt und redet man sich in die Verbitterung hinein.

Wie anders wird es, wenn man die rechte Auffassung gewonnen hat, wenn man erkannt hat, dass hinter den Men­schen – der HErr steht.

Ja, ist das denn wirklich wahr? Schlag’ einmal Offb 3, 9 auf: „Siehe, Ich werde geben aus des Satans Schule, die da sagen, sie seien Juden, und sind’s nicht, sondern lügen.“ In die friedliche Gemeinde zu Philadelphia kommen Satans­schüler, wie der HErr selber sie nennt. Sie richten Verwirrung und Zwietracht an. Wie schmerzlich ist das! Wie schrecklich!

Und – wo kommen diese Satansschüler her? Der HErr gibt sie! Klar und deutlich heißt es: „Ich werde geben“. Wie? Der HErr gibt die Satansschüler? Ja, das steht hier. Auch die Satansschüler kommen von Ihm.

Hat es nicht in deinem Leben auch schon Satansschüler gegeben? Menschen, die dir das Leben schwer machten? Ganz gewiss. Was hast du nun getan? Nicht wahr, du hast dich über sie geärgert, du hast dich über sie beklagt und be­schwert und schwer an dieser Last getragen. Wer hätte nicht schon gelitten unter solchen unbequemen und unangenehmen Menschen?

Und nun mach’ dir einmal klar: Diese Satansschüler hat Gott in dein Leben hineingestellt. Du hast es also eigentlich gar nicht mit diesen Menschen zu tun, sondern mit Gott! Er hat sie in dein Leben hineingestellt, weil Er dich – durch sie erziehen will, weil – du die Satansschüler so nötig brauchst!

Denke doch einmal darüber nach! Wenn du umgeben wärest von lauter Menschen, die so freundlich und liebevoll mit dir umgingen, die immer nur zu loben und anzuerkennen hätten – wäre das wohl gut für dich? Sicherlich nicht. Dann würde nichts aus uns werden. Wir hätten gar keine Gelegenheit, uns in Demut und Sanftmut, in Geduld und Freundlichkeit zu üben und auszubilden, wenn die Satans­schüler nicht da wären! Das mach’ dir einmal recht klar. Wir brauchen sie zu unserer Erziehung. Wir haben sie alle so nötig. Bei Lichte besehen, sind diese Satansschüler unsere Wohltäter, die im Namen Gottes ein Werk an uns tun müssen. –

O, wie hat diese Auffassung auf mich befreiend gewirkt! Wie bin ich so froh geworden, als mir hierfür der Blick aus­ging! Lass ihn dir auch öffnen, und du kommst aus dem Ärger heraus und kommst ins Loben und Danken hinein. Denn wenn die Satansschüler uns von Gott gegeben werden, wenn sie zu unserer Erziehung dienlich sind, dann – müssen wir doch Gott für sie danken. Das versteht sich doch von selber. Und sobald wir anfangen, für die Satansschüler zu danken, hören wir auf, uns über sie zu ärgern. Das kannst du erfahren und erproben.