Tag: 12. April 2022

Für Frieden…

Wenn jemand in Gefangenschaft führt , so geht er in Gefangenschaft; wenn jemand mit dem Schwerte töten wird, so muß er mit dem Schwerte getötet werden. Hier ist das Ausharren und der Glaube der Heiligen.
Elberfelder 1871 – Offb 13,10

Wenn jemand für die Gefangenschaft bestimmt ist,
wird er in Gefangenschaft geraten.
(Wenn jemand andere in Gefangenschaft führt, wird er selbst.)
Und wenn jemand durch das Schwert umkommen soll,
wird er durch das Schwert umkommen.
(Und wenn jemand andere mit dem Schwert umbringt, wird er selbst.)
Hier ist die ganze Standhaftigkeit und Treue derer gefordert, die zu Gottes heiligem Volk gehören.
(Hier ist die Standhaftigkeit und die Treue (od der Glaube / das Vertrauen) der Heiligen.)
Neue Genfer Übersetzung 2013 – Offenbarung 13,10

Wer dazu bestimmt ist, ins Gefängnis zu kommen, der wird auch gefangen genommen. Und wer durch das Schwert sterben soll, der wird auch mit dem Schwert getötet. Hier muß sich die Standhaftigkeit der Kinder Gottes und ihre Treue zu Christus bewähren.
Hoffnung für alle – 1996 – Offenbarung 13:10

Wer andre in Gefangenschaft führt, soll selbst in die Gefangenschaft wandern -1Mo 9,6; Jer 15,2- ; wer andre mit dem Schwerte tötet, soll selbst durchs Schwert getötet werden – enthält dies Wort für die Gläubigen eine Warnung vor aller gewaltsamen Selbsthilfe gegenüber der Macht des Tieres? (Mt 26,52).- ! Hier gilt es für die Heiligen, Standhaftigkeit und Treue zu beweisen.  
Ludwig Albrecht – Offenbarung 13,10

Noch einmal zu dem Thema von gestern: wie verhalten sich Christen in einem bewaffneten Konflikt
da fiel mir eine Bibelstelle in einem der Kommentare ins Auge: Offenbarung 13,10.
Nein, ich denke nicht, dass wir jetzt schon in dieser Situation sind – ich glaube nicht, dass das „wild Tier“ schon aktiv unterwegs ist – aber, was wenn dass in den nächsten Monaten oder Tagen geschehen würde? Wie würden diejenigen, die sich heute nicht neutral auf der Seite Jesu stehen, weiter verhalten? Würden diese Menschen weiterhin „für Frieden und Sozialismus – seid bereit“ rufen? bzw „für Frieden für mein Vaterland“?
Was, wenn wir momentan sehen, wie ein „Gog von Magog“ sich langsam aber sicher auf den Weg nach dem „verheißenen Land“ macht? Was, wenn wir die ersten Schritte dessen sehen, worauf Christen seit fast 2000 Jahre warten? Aber was, wenn dies gar nichts mit Gottes Plan zu tun hat?

Wie regieren die geistigen Leiter in den betroffenen Ländern? Leider sehe ich auf FB mehr Haß als Bruderliebe – Trennung anstatt Zusammenhalt im Leib Christi!
Hier ein Beispiel:

ein Pastor teilt den Beitrag
die Reaktion eines „Pastors“ aus der Ukraine

Doch schauen wir uns den Vers oben einmal in verschiedenen Kommentaren an, um zu sehen, warum viele Christen heute zwar den Namen Christen tragen, aber keine Nachfolger Jesu Christi mehr sind.

Der letzte Vers dieses Abschnittes zeigt, wie nüchtern und realistisch Johannes die ganze Szenerie betrachtet: Einige werden gefangen genommen. Andere werden durchs Schwert hingerichtet. So wird es kommen. Die angemessene Reaktion ist nicht, zu schreien und um sich zu schlagen, sondern an der Geduld und am Glauben festzuhalten. Kapitel 11 meint, was es sagt. Durch das treue Zeugnis bis in den Tod hinein gewinnt das Lamm den Sieg, sodass Gottes Königreich die Herrschaft des Monsters ersetzt und der Drache seine letzten verbleibenden Machtstellungen verliert. Wie das genau geschehen soll, werden wir noch sehen. Aber hier skizziert Johannes das größere, finsterere Bild, innerhalb dessen man die kleinen örtlichen Kämpfe der Gemeinde sehen muss, damit man den Sinn hinter den Kämpfen und hinter der Notwendigkeit, kompromisslos am Zeugnis festzuhalten, sehen kann. Nur wenn wir uns an den Drachen und das Monster erinnern, merken wir, wie todernst christlicher Glaube, Geduld und Heiligkeit wirklich sind.

Wright – Offenbarung für heute

Gemeinde Jesu darf nicht zur politischen Untergrund- und Widerstandsbewegung mit dem Ziel der Wiedergewinnung der Religionsfreiheit werden. Röm 13,1ff.bleibt in Kraft, auch in der antichristlichen Zeit der missbrauchten Staatsmacht: »Jedermann sei untertan der Obrigkeit, die Gewalt über ihn hat.«
Die einzige Grenze ist: »Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen« (Apg 5,29); aber sie muss auch in jedem Fall eingehalten werden. Doch nicht eine Notwehrsituation ist diese Grenze; vielmehr ist es nötig, »das Unrecht zu erdulden« (1 Petrus 2,19).
Das wird uns u. U. sehr schwer fallen, etwa wenn der eigenen Frau und den eigenen Kindern oder andern uns nahestehenden, schutzlosen Menschen Gewalt angetan wird. Doch so, ohne Notwehr zu üben, ging die frühe Christenheit unter der römischen Verfolgung ihren Weg, und so muss die Gemeinde Jesu auch auf ihrem letzten Wegstück ihren Weg gehen.
Denn es ist der Weg Jesu. Er übte keine Notwehr, obschon er sie hätte doch so machtvoll üben können wie keiner: »Ich könnte den Vater bitten, dass er mir zusendete mehr denn zwölf Legionen Engel« (Mt 26,53). Und er wollte auch nicht, dass seine Jünger für ihn Notwehr ergriffen. So sprach er zu Petrus in Gethsemane: »Stecke dein Schwert an seinen Ort, denn wer das Schwert nimmt, der soll durchs Schwert umkommen« (Mt 26,52).
Auch die Kirchengeschichte zeigt, dass ein Aufbegehren der Gemeinde Jesu gegen das Martyrium erst recht zu nichts Gutem führte, nicht äußerlich und nicht innerlich.
bb) Was ist dann aber die richtige Haltung?
Die Schrift anwortet: Hier ist Geduld und Glaube der Heiligen«:
»Geduld« heißt in tiefer Demut »drunterbleiben« (das bedeutet das Wort im Griechischen) unter der Bedrängnis und Anfechtung. Gerade auch im Blick auf die bedrängte Gemeinde sagt Petrus: »So demütiget euch unter die gewaltige Hand Gottes, damit er euch erhöhe zu seiner Zeit« (1 Petrus 5,6).
»Glaube«: Nicht Resignation und Verzagtheit, sondern getroste Gewissheit und hohes Vertrauen im Blick auf den Herrn und seinen demnächst offenbar werdenden Sieg ist die der Gemeinde Jesu angemessene Haltung, gerade auch in der Endzeit.

Edition C

Die Arbeit, die die Christenheit zu tun hat, ist schwer, denn sie muss einer scheinbar allgemeingültigen Meinung widersprechen und darf sich auch dann nicht beugen, wenn Macht und Erfolg ihren Gegnern recht zu geben scheinen. Vor dem Leiden erschrickt aber der Mensch stets; es ist für ihn eine schwere Sache, sich allein auf das Unsichtbare zu gründen, während ihn alles, was sichtbar ist, zu widerlegen scheint. Lässt sich nicht doch vielleicht ein Ausweg finden, nicht doch ein Friede schließen, nicht doch die Anbetung des Tiers mit derjenigen Jesu vereinigen? Johannes bittet die Christenheit, dass sie auf die Weissagung höre und sich für den Kampf, der vor ihr steht, rüste. Sie rüstet sich dadurch, dass sie keine glänzenden Hoffnungen an ihre Arbeit heftet, nicht von Erfolgen träumt, mit denen sie die Welt zu gewinnen und zu Jesus zu führen vermöchte, und kein Zeitalter des Friedens und des Glücks für sich erwartet, das jetzt mit dem Evangelium anbrechen müsse; sie hat sich vielmehr die Tiefe des Gegensatzes deutlich zu machen, der sie von dem Trachten und Treiben der Menschheit trennt. Diese Kluft ist so tief wie die, die den göttlichen Willen vom satanischen trennt. Die Mittel, mit denen sich die Christenheit zu verteidigen hat und mit denen sie auch den Sieg gewinnen wird, sind einzig die zum Leiden entschlossene Standhaftigkeit und der Glaube, der weiß, wer Gott ist und wozu er uns den Christus gesandt hat. Dem menschlichen Sinn liegt es nahe, dieselben Mittel zu verwenden, mit denen die Welt arbeitet, und der Gewalt mit Gewalt zu begegnen. Mit berauschender Kraft trieb dieser Drang die Judenschaft in die Empörung hinein und ließ sie immer wieder zu den Waffen greifen. Allein auf diesem Weg würde die Christenheit nichts ausrichten, sondern sich nur Schaden tun. Denn die göttliche Regel kehrt die Gewalt auf den zurück, der sie übt. Wer einem anderen die Freiheit raubt und ihn knechtet, erleidet dasselbe Los, und wer das Leben des anderen nicht achtet und mit dem Schwert arbeitet, endet selbst durch das Schwert. Die verkehrten Mittel, mit denen die Christenheit versuchen wollte, sich zu schützen, würden sieh gegen sie kehren. Wie ein Lamm unter den Wölfen zu stehen, so beschrieb Jesus die Aufgabe seiner Jünger; {Matthäus 10,16} ebenso leitet Johannes die Christenheit an, der Machtentfaltung ihrer Widersacher nur das entgegenzustellen, was Gott innerlich in ihr schafft: die Gewissheit, die sich fest an seine Verheißung und Gnade hält, und die ganze Liebe, die von ihm nicht weichen kann und um seinetwillen alles mit tapferem Mut erträgt.

Schlatter – Erläuterungen zum Neuen Testament

Die Worte, die nun folgen, richten sich direkt an die Adressaten der Offenbarung des Johannes und sprechen in ihre Situation (Tóth, Tier, 12.14). Ohne etwas zu beschönigen wird die Gemeinde darauf hingewiesen, dass schwere Zeiten auf sie zukommen: „Wenn jemand in Gefangenschaft geht, so geht er in Gefangenschaft; wenn jemand mit dem Schwert getötet wird, so muss er mit dem Schwert getötet werden. Hier ist das Ausharren und der Glaube der Heiligen.“
Das entspricht Aussagen des Propheten Jeremia: „Und es soll geschehen, wenn sie zu dir sagen: Wohin sollen wir gehen? – dann sage zu ihnen: So spricht der HERR: Wer zum Tod bestimmt ist, gehe zum Tod; und wer zum Schwert, zum Schwert; und wer zum Hunger, zum Hunger; und wer zur Gefangenschaft, zur Gefangenschaft“ (Jer 15,2; vgl. Jer 43,11). Die Botschaft lautet: Wer sich dem Tier aus dem Meer entgegenstellt „soll sich über die Konsequenzen im Klaren sein. Die werden hier ganz nüchtern festgestellt“ (Wengst, 143). Und er soll dieses Schicksal annehmen.

Pastor Michael Mainka – Offenbarung des Johannes

Merksprüche stießen die Leser in K. 2 und 3 auf die unmittelbare Aktualität des Gehörten für die Hörer selbst: Aufhorchen! Jawohl, ihr seid betroffen! Wir bedenken die sich verschärfende Situation in der damaligen Provinz Asia. Die neue Verordnung des Domitian, daß jedermann ihn als „Herrn und Gott“ anzureden habe, hat die christlichen Kreise sicher erschreckt. Aber die menschliche Natur neigt zu Redensarten: „Es wird schon wieder gut gehen. Es wird nichts so heiß gegessen wie gekocht.“ Oft, aber nicht immer haben beruhigende Worte recht. Aber sie könnten auch Opium für das Christenvolk sein. Dann trotten die Gläubigen gutmütig in die Zukunft und wachen zu spät auf. Darum hier der prophetische Weckruf: Es wird nicht wieder alles gut!
Vers 10 enthält ein echtes, geradezu beispielhaftes textkritisches Problem. Selbst die ältesten Handschriften gehen hier auseinander und wiegen sich gegenseitig so auf, daß sich nicht leicht entscheiden läßt, welcher Wortlaut den Vorzug verdient. Der Tatbestand kann hier nur vereinfacht dargestellt werden.
Die Möglichkeit a) wird etwa von der Lutherübersetzung verwendet: „Wenn jemand andere ins Gefängnis führt, der wird selber in das Gefängnis gehen; wenn jemand mit dem Schwert tötet, der muß mit dem Schwert getötet werden“.
Diese Textform könnte ein Nachhall von Mt 26, 52 und 1 Mo 9, 6 sein, und ihr Sinn wäre eindeutig: Die Christen werden vor einem bewaffneten Widerstand gewarnt. Nicht selten im Laufe der Kirchengeschichte trat die Versuchung an Gläubige heran, mit weltlichen Mitteln zurückzuschlagen und einen sogenannten „heiligen“ Krieg zu führen. Aber so berechtigt und verständlich solche Anwandlungen sind, sie bleiben ungesegnet.
Fraglos wäre eine solche Mahnung beherzigenswert, aber hat Johannes sie hier ergehen lassen? Paßt sie in die Lage jener Empfänger? Hatten die Christen die Möglichkeit, ihre Gegner ins Gefängnis zu führen? Vor allem in einer Zeit der Zuspitzung, wie sie Offb 13, 1–8 voraussetzt? Undenkbar! Darum wird dieser sonst so glatte, verständliche Text nicht ursprünglich sein. Glättung ist immer das Kennzeichen späterer Bearbeitung, aber niemand korrigiert, um das Verständnis zu erschweren. Wir folgen also mit guten Gründen der Möglichkeit b), wie sie über diesem Abschnitt abgedruckt ist.
Sie enthält große sprachliche Härten. In unerhörter Knappheit wird sie herausgestoßen, gehämmert, wie eine militärische Losung. Doch auch so ergibt sich ein überzeugender atst Hintergrund: „Wieviel zum Tode, zum Tode, und wieviel zum Schwerte, zum Schwerte, und wieviel zum Hunger, zum Hunger, und wieviel zur Gefangenschaft, zur Gefangenschaft“ (Jer 15, 2). Die Ähnlichkeit nach Form und Inhalt liegt auf der Hand.
Johannes prophezeit für seine damaligen Leser einen unausweichlichen Weg in das Martyrium. Es wäre falsche Rücksicht gewesen, sie darüber im Unklaren zu lassen. Als später die Nacht der Verfolgung kam, waren viele Christen mit Hilfe dieses Buches imstande, den Weg des Lammes ohne Abwehrbewegung, ohne Verwirrung zu gehen. Die seelsorgerliche Absicht des Johannes entsprach völlig Jo 16, 1–4.
Aber Stillehalten unter dem, was kommen „muß“ (1, 1), ist nicht schon die ganze Weisheit dieses Seelsorgers. Sie sollen nicht ins Leere hinein stillehalten, sondern in die Zukunft Jesu hinein. Es ist das durchdringende, unbestechliche Harren, das Johannes einer Gemeinde, die Gemeinde bleiben will, empfiehlt (s. z. 1, 9 und 2, 1). Und dann vergißt Johannes nie, die Zeugentreue einzuschärfen (s. z. 12, 11). Stillehalten ist für ihn nicht einfach Stillesein. Hier ist das Harren und die Treue der Heiligen vonnöten.

Wuppertaler Studienbibel

Kann es sein, dass der Widersacher in den letzten Monaten ganz besonders daran gearbeitet hat, Menschen die sagen, sie würden an Christus glauben – dazu zu bringen, „ihre eigenen Interessen“ durchzusetzen? Anstatt die Bibel zu lesen und dem himmlischen Vater näher zu kommen, haben Christen andere Christen über Corona „aufgeklärt“ und gegen gewählte Regierungen protestiert – der nächste Schritt ist ja dann auch in politischen Kämpfen „mitzukämpfen“ – und uns so von der schützenden Hand des Vaters zu entfernen. Deshalb: Für ein persönliches gutes Verhältnis zum himmlischen Vater – lies die Bibel und bete, damit das Verhältnis zwischen dir und deinem himmlischen Vater enger wird, anstatt dich von den „Nebelkerzen“ in den Nachrichten ablenken zu lassen!