Nahe ist Jehova allen, die ihn anrufen, allen, die ihn anrufen in Wahrheit.
Elberfelder 1871 – Psalm 145,18
Nahe ist der Ewige allen, die ihn anrufen, allen, die ihn wahrhaftig rufen.
Die Philippson-Bibel – Psalm 145:18
Jehova ist nahe allen, die ihn anrufen,
Allen, die ihn in Wahrhaftigkeit anrufen.
neue Welt Übersetzung – Bi12 – Ps 145,18
Allen, die ihn anrufen, ist Jehova nah,
ja allen, die ihn in Aufrichtigkeit anrufen.
neue Welt Übersetzung – 2018 – Ps 145:18

Der beste Helfer, den wir je haben können, ist unser Schöpfer, Jehova Gott. Alle Lebewesen der Erde ziehen ständig Nutzen aus den lebenswichtigen Naturkreisläufen, die er vor vielen Zeitaltern in Gang setzte. Hätte der Mensch in seiner Habgier nicht die Schätze der Erde falsch genutzt, so könnte unser Planet bequem eine weit größere Bevölkerung ernähren, ohne daß die Pflanzen- und Tierwelt Schaden nähme. Zu Recht konnte der inspirierte Psalmist über Jehova Gott sagen: „Du öffnest deine Hand und sättigst das Begehren alles Lebenden“ (Ps 145:16).
Wachtturm – 15.November 1976
Nur selten machte Jehova von seiner Macht Gebrauch, Sonnenschein und Regen denen vorzuenthalten, die seinem Willen entgegenhandelten (2Mose 10:21; Amos 4:7). In der Regel haben auch undankbare Personen aus seinen großzügigen Vorkehrungen Nutzen gezogen. Darauf lenkte Jesus Christus die Aufmerksamkeit, als er sagte: „Er [läßt] seine Sonne über Böse und Gute aufgehen und es über Gerechte und Ungerechte regnen“ (Matthäus 5:45).
Wenn der Allmächtige sogar undankbaren Menschen solche Güte erweist, dann können wir ganz zuversichtlich sein, daß er niemals diejenigen im Stich lassen wird, die ihn ganzherzig lieben. „Er liebt Gerechtigkeit und Recht“ (Ps 33:5). Wir können daher überzeugt sein, daß er niemals gegenüber den Bedürfnissen seiner Diener blind sein oder ihre Hilferufe nicht beantworten wird. Gottes treuer Diener David stellte fest: „Jehova ist nahe allen, die ihn anrufen, allen, die ihn in Wahrhaftigkeit anrufen. Das Begehren derer, die ihn fürchten, wird er ausführen, und ihren Hilferuf wird er hören, und er wird sie retten“ (Ps 145:18, 19)
Der ist nahe allen, die ihn anrufen. Diese Lehre ist in hohem Grade Sonderbesitz der Gläubigen, welche Gott durch einzigartiges Vorrecht zu sich einlädt, und denen er verheißt, dass er ihren Bitten geneigt sein will. Der Glaube würde auch sicherlich müßig, ja leblos darniederliegen, wenn er sich nicht in der Anrufung Gottes betätigte. In dieser kommt der Geist der Kindschaft zum Vorschein. Durch sie bezeugen wir auch, dass Gottes Verheißungen uns gültig und gewiss sind. In Summa: Gottes unschätzbare Gnade über den Gläubigen offenbart sich darin, dass er sich ihnen als Vater erzeigt. Weil aber, so oft wir Gott anrufen sollen, vielerlei Zweifelsgedanken uns beschleichen und wir infolgedessen nur schüchtern vor ihn treten oder gebrochenen, kraftlosen Mutes im Gebet nachlassen, oder unser Glaube vor Furcht ermattet, so verkündigt David, dass Gott ohne Ausnahme alle, die ihn anrufen, erhören will. Weil übrigens die Welt mit ihren Einbildungen die Anrufung Gottes meist verderbt und entweiht, so wird uns im zweiten Versgliede die richtige Weise vorgezeichnet, nämlich das Beten mit Ernst oder in der Wahrheit. Trotzdem die Leute ihre Zuflucht bei Gott nur kaltherzig oder mit aufgeblähtem Stolz oder mit Unwillen suchen und unter dem Beten mit ihm rechten, so beklagen sie sich doch, sie würden nicht erhört, als ob kein Unterschied wäre zwischen Bitten und Streiten, zwischen Erweis des Glaubens und Heuchelei. Der größte Teil denkt vor geheimem Unglauben kaum, dass ein Gott im Himmel ist, andere würden ihn gern von dort entfernen, andere möchten, dass er ihnen zu Dienst verpflichtet wäre, andere suchen oberflächlich nach irgendeinem Mittel, ihn zu begütigen. So ist die landläufige Art zu Beten nichts anders als eine leichtfertige, leere Zeremonie. Und während so ziemlich alle Welt in ihrer Not zu Gott läuft, so bringt doch unter zehn kaum einer etwas von Glauben und Buße mit. Es wäre aber besser, Gottes Namen zu begraben als ihn solch spöttischer Behandlung auszusetzen. Nicht umsonst werden also beim Beten Ernst und Wahrheit gefordert, d. h. es soll aus aufrichtigem Herzen kommen. Die Lüge nun, das Gegenteil dieser Aufrichtigkeit, tritt in beinahe zahllosen, verschiedenen Gestalten auf: Unglaube, Zweifelsucht, Ungeduld, Unzufriedenheit, eingebildete Demut, lasterhafte Begierden; das sind lauter Lügen.
Jean Calvin – Aus dem Psalmenkommentar
David erhob den Herrn, denn er ist gerecht und treu. (Zu der Wendung: alles, was er gemacht hat , vgl. V. 9-10.13 .) Deshalb erhört Gott die Gebete der Elenden – derer, die ihn fürchten und ihn lieben – wenn sie ihn anrufen. Deshalb muß jeder Mensch seinen Namen preisen (V. 21 ; vgl. V. 1 ). Wieder sind die Größe Gottes und seine Gnade Anlaß zum Lobpreis.
Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar
In diesen beiden Versen werden drei Wahrheiten über Gott gesagt, die dem Heiligen unendlich trostreich sind: »Der Herr ist gerecht«, er ist »gütig«, und er ist »nahe«. Das gibt »allen, die in anrufen«, Festigkeit und senkt ihnen starken Trost in die Seele. Der Herr ist gerecht »in allen seinen Wegen«. Haben die Feinde die Oberhand? Es ist gerecht, denn der Herr im Himmel hat es so gelenkt, zu weisen Zwecken und in Treue gegenüber seinem Bund. Seine Zwecke müssen gut sein, denn der Herr ist gütig. Er kann seine Güte nie verleugnen. Und hat es so gelenkt, damit wir ihn anrufen und erkennen, dass er nahe ist, wie der Apostel sagt: »Der Herr ist nahe« (Phil 4,5). Wo sagte der Apostel das? Im Gefängnis, wohin die Missgunst der Juden ihn gebracht hatte und wo missgünstige Brüder seine Gefangenschaft noch zu vergällen suchten (Phil 1,17). Ist aber der Herr nahe, ist alles gut.
Benedikt Peters – Die Psalmen
…
»Hier hörst du, dass Gott geneigt und bereit ist, uns zu hören, zu helfen, zu tun und zu geben alles, was wir nach seinem Willen von ihm bitten und begehren. Dass uns aber solches nicht widerfährt, ist unsere Schuld, die wir unser Unglück, Jammer und Not, die sehr groß und mancherlei ist, nicht sehen noch fühlen und deshalb auch nicht in rechtem Glauben und Zuversicht zu ihm auf seine Zusage, die in Christus gewiss und wahr ist, schreien und rufen noch seine Hilfe mit Ernst begehren. Das haben wir unserem alten Adam und dem leidigen Unglauben zu danken. Gott stärke uns den Glauben. Amen« (Luther).
Daneben gibt es noch eine andere Treue gegenüber einem anderen Bund; eine noch tiefere Treue, da es ein größerer Bund ist, der gehalten wird. Diese Verheißung nahm ihren Anfang durch den Bund mit Abraham in 1. Mose 12, wurde über Jahrhunderte aufrechterhalten und in Jesus Christus erfüllt. Es handelt sich um die Verheißung, dass es eines Tages einen neuen Himmel und eine neue Erde geben wird, die von Jesus Christus, dem Nachkommen Abrahams, regiert wird – und von seinem ganzen Volk mit ihm.
Christopher Ash -Psalmen: Kommentar
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