Deshalb nehmet einander auf, gleichwie auch der Christus euch aufgenommen hat, zu Gottes Herrlichkeit.
Elberfelder 1871 – Römer 15,7
Lasst einander also gelten und nehmt euch gegenseitig an, so wie Christus euch angenommen hat. Das dient zum Ruhm und zur Ehre Gottes.
Gute Nachricht Bibel 2018 – Römer 15:7
So nehmt einander freundlich an, wie Christus sich euer zur Ehre Gottes angenommen hat!
Bruns 2013 – Römer 15,7
DARUM nehmet euch gegenseitig (in Liebe) an- o: auf. -, wie auch Christus euch zu Gottes Verherrlichung- o: Ehre. – (in Liebe) angenommen- o: aufgenommen – hat!
Hermann Menge Uebersetzung – 1949 – Röm 15,7
Deshalb: Nehmt einander an, genauso wie der Messias auch euch angenommen hat und so Gottes wunderbaren Lichtglanz hat aufleuchten lassen.
Roland Werner – Das Buch –2014 – Röm 15:7

Darum nehmt euch untereinander auf. Nunmehr lenkt die Rede zur Ermahnung zurück, wobei sie uns noch immer Christi Beispiel vor Augen stellt. Glieder Christi sind ja nicht bloß diese und jene, sondern alle Christen. In ihm sind sie zur Einheit verbunden. Also müssen sie einander tragen und helfen, sonst können sie nicht in ihm bleiben. Wir werden also unsere Berufung festmachen, wenn wir uns von denen nicht loslösen, an welche der Herr uns gebunden hat. Die Worte zu Gottes Lobe können auf das bezogen werden, was Christus getan hat, oder auf das, was wir tun sollen. Die letztere Auffassung finde ich richtiger: wie Christus, da wir des Erbarmens bedurften, uns zum Lobe der Gnade Gottes mit seiner Liebe umfasst hat, so sollen wir zum Lobe desselben Gottes jene Gemeinschaft, die wir in Christus haben, durch unser Verhalten bekräftigen und stärken.
Calvins Auslegung der Heiligen Schrift
Deshalb nehmt einander auf, wie auch der Christus uns zu Gottes Preis aufgenommen hat. Denn ich sage, daß Christus ein Diener der Beschnittenen geworden sei um der Wahrheit Gottes willen, um die Verheißungen an die Väter festzumachen, und daß die Heiden Gott wegen des Erbarmens preisen. Die Gemeinde bekommt für ihr Verhalten die Regel an der Gnade Jesu, der alle aufgenommen, die Schwachen nicht abgestolßen und weder die Juden noch die Heiden versäumt hat, sondern alle zu sich gezogen hat. Er wurde der Diener Israels und der Diener der Heiden. An Israel diente er der Wahrheit Gottes, damit die den Vätern gegebene Verheißung geschehe; an den Heiden dient er der Erbarmung Gottes; denn er ruft sie nach dem Reichtum seiner freien Gnade zu sich, weil er sich ihrer erbarmen will. So gehen in der Gemeinde die Verheißungen der Schrift in Erfüllung, die auch die Heiden zum Lob Gottes berufen und mit Israel zusammenfassen zu einträchtiger Anbetung und auch ihnen den Christus zeigen als den, aus dem ihre Hoffnung entsteht.
Schlatters Erlӓuterungen zum Neuen Testament
„Deshalb nehmet einander auf, gleichwie auch der Christus euch aufgenommen hat, zu Gottes Herrlichkeit” (V. 7). Nicht unsere Würdigkeit, noch weniger ein übereinstimmendes Urteil in zweifelhaften Fragen bildet die Grundlage unserer Annahme durch Ihn. Als Er für uns starb, waren wir Gottlose und Feinde, und wenn Er als der Auferstandene und Verherrlichte uns jetzt aufgenommen hat, so ist es wahrlich nicht um deswillen geschehen, was wir waren oder was Er an und in uns haben würde, sondern in bedingungsloser Gnade, „zu Gottes Herrlichkeit”. Laßt uns diesem Beispiel folgen und einander aufnehmen, ob stark oder schwach, ob menschlich liebenswürdig oder nicht liebenswürdig, als Erlöste des Herrn, als Kinder Gottes, zu Gottes Verherrlichung! Behalten wir dieses Ziel: „Gottes Herrlichkeit” im Auge, so werden wir vor jeder kleinlichen Rechthaberei, vor Sektiererei und dergleichen bewahrt bleiben; es wird uns allerdings zugleich auch anleiten, die Tür vor solchen zu schließen, welche die Lehre Christi nicht bringen (2. Joh.), oder andere ernstlich zurechtzuweisen, die „nicht den geraden Weg nach der Wahrheit des Evangeliums wandeln” (Gal. 2,11ff.). Die Liebe ist tragsam, aber auch treu.
Brockhaus 2013 – Gerechtfertigt aus Glauben: Römerbrief
Die Aufforderung, dass wir einander aufnehmen, „wie auch der Christus euch aufgenommen hat, zu Gottes Herrlichkeit“, schließt sich direkt der vorhergehenden an. Dabei geht es nicht zuerst darum, jemand in die Gemeinschaft am Tisch des Herrn aufzunehmen, sondern darum, dass wir einander einzeln aufnehmen. Wenn wir verstanden haben, dass wir Glieder voneinander sind, und unser Augenmerk nicht in erster Linie auf das Natürliche richten, fällt es uns leichter, einander zu begegnen und willkommen zu heißen. Sollte es uns einmal schwerfallen, dann wollen wir daran denken, dass auch Christus uns aufgenommen hat – ohne Rücksicht auf unsere Eigenarten. Wir sind gewiss nicht die liebenswürdigsten aller Menschen gewesen!
Im Glauben leben – 9-2021
Wenn wir die Verherrlichung Gottes allem anderen voranstellen, so wie unser Herr es getan hat, wird es uns gelingen, „einander aufzunehmen“, und wir werden gesegnet sein.
Paulus fährt fort, dies auf Beziehungen anzuwenden, indem er in Vers 7 sagt: Darum nehmt einander an, gleichwie auch Christus uns angenommen hat, zur Ehre Gottes! Meine Annahme meiner Geschwister in dem Herrn ist eine Sache des Gottesdienstes. Ich tue das nicht einfach nur zu meinem eigenen Vorteil, damit ich bei den anderen in der Gemeinde beliebt bin. Wir sind aufgerufen, einander anzunehmen, einander zu achten und einander zu akzeptieren, zur Ehre Gottes. Wenn ich einen Bruder oder eine Schwester annehme, ohne ihn oder sie zu verurteilen, dann tue ich meinen Geschwistern gegenüber etwas, was Gott von mir verlangt. Und damit mache ich auf die Quelle des Ausharrens und des Trostes aufmerksam, die Gott Selbst ist. Und so wird Gott in unserer freundlichen Haltung zueinander verherrlicht.
Sproul 2022 – Römerbrief-Kommentar: Das Evangelium Gottes
Umgekehrt wird Gott verunehrt, wenn wir uns falsch verhalten, wenn wir rachsüchtig oder ungeduldig sind und wenn wir versuchen, uns gegenseitig in einem Geist des zerstörerischen Wettbewerbs zu entmutigen. Ähnlich verhält es sich, wenn wir in Machtkämpfe, Eifersüchteleien und Begehrlichkeiten verwickelt sind und in Dinge, die menschliche Beziehungen zerstören. Dies offenbart einen Mangel an Gnade, und es ist eine Schande für den Leib Christi.
Paulus macht auf die Bedeutung Jesu in diesem Zusammenhang aufmerksam: Gleichwie auch Christus uns angenommen hat, zur Ehre Gottes. Jede Unwilligkeit meinerseits, andere Gläubige anzunehmen, zeugt von grober Undankbarkeit meinerseits gegenüber der Annahme, die ich bereits in Christus empfangen habe. Menschen, denen vergeben ist, sind Menschen, die vergeben. Wenn es euch in eurem Leben an einem Geist der Vergebung gegenüber anderen mangelt, so deutet das darauf hin, dass ihr nicht versteht, dass eure eigene Vergebung in den Händen Christi liegt.
Nun wird die Schlußfolgerung genannt. Wir können annehmen, daß die Gemeinschaft in Rom nicht nur aus Schwachen und Starken bestand, sondern daß es dort auch noch andere gab. Alle sind zusammen in Paulus‘ Aufforderung eingeschlossen: »Deshalb nehmt einander auf (bzw. an).« Das Wort »aufnehmen« ( proslambano ) erfordert eine Annahme von ganzem Herzen und ein herzliches Empfangen. Das gegenseitige Annehmen wird hier nicht als eine einfache Sache hingestellt, aber die Erinnerung daran, daß Christus die Gläubigen mit all ihren Eigentümlichkeiten aufgenommen hat, läßt keine Möglichkeit zur Ausrede bestehen. Man darf nicht vergessen, was Christus in jedem einzelnen erreicht hat.
Benedikt Peters – Was die Bibel lehrt
Durch das »euch« (im Gegensatz zur selteneren Lesart »uns«) nimmt Paulus sich aus dieser Aussage heraus, um seiner Aufforderung an die Römer mehr Nachdruck zu verleihen. Hier verdeutlicht er, daß Christus Gott verherrlichte, als Er Sünder annahm. Daher sind alle verpflichtet, zu bedenken, woher und warum sie berufen worden sind. Anstatt von persönlichen Dingen eingenommen zu sein, sollte das Vorbild Christi alles ins rechte Verhältnis rücken. Das Wohl aller Heiligen muß berücksichtigt werden.
Paulus verwendet »Starke« ( dynatos , »fähig«, entweder vom inneren Wesen her oder absolut für spezielle Zwecke), um sich selbst zu den Starken zu rechnen, damit er selbst unter derselben Verpflichtung steht.
In diesem Fall sind »Schwachheiten« ( asthenêmata , »Schwachheit«, »Defizit an Stärke«) die Vorbehalte.
»Schwache« ( adynatos , »schwach«, »unfähig«, »nicht imstande«) steht hier im Gegensatz zu dynatos.
»Ausharren« ( hypomonê ) kann auch mit »Geduld« übersetzt werden, bedeutet aber nicht Geduld im Sinne von stillem Warten und Vorüberziehenlassen der Flut der Ereignisse, sondern die Fähigkeit, Dinge zu ertragen und sie dabei in Triumph umzuwandeln. Es ist eine erobernde Geduld.
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