jeder, der auf Gottes Spur bleibt, bis er das Ziel erreicht

wer aber ausharrt bis ans Ende, dieser wird errettet werden.
Elberfelder 1871 – Matthäus 24,13

Wer aber bis ans Ende standhaft bleibt, wird gerettet.
Neue Genfer Übersetzung 2013 – Matthäus 24:13

aber der, der bis zum Ende Ausdauer bewahrt haben wird, der wird gerettet werden.
Jantzen & Jettel 2017 – Mt 24,13

Aber jeder, der auf Gottes Spur bleibt, bis er das Ziel erreicht, wird gerettet werden, weil Gott ihn festhält.
Roland Werner – Das Buch – 2009 – Mt 24:13

Wie oft lese ich in religiösen Zeitschriften, wie man sich richtig verhält und was alles wohl in Gottes Augen verkehrt wäre! Doch zeigt das wirklich Liebe? Wäre es nicht angebrachter, gerade in der aktuellen Zeit mehr Liebe zu zeigen – besonders auch auf die Liebe Gottes aufmerksamer zu machen, als auf die angeblichen Fehler? Das wir in einer besonderen Zeit leben, bekommt wohl jeder mit – deshalb ist es wohl Zeitverschwendung, ständig über „Zeit des Endes“ zu reden – anstatt auf die Liebe die Jehovah uns zeigt, und wie wir diese Liebe erwidern könnten!

Der Verborgenheit entspricht die Öffentlichkeit. Es ist nichts verborgen, das nicht offenbar werde. Das ist von Gott her so, vor dem alles Verborgene schon offenbar ist. Gott will uns das Verborgene zeigen, sichtbar machen. Die Öffentlichkeit ist der von Gott geordnete Lohn der Verborgenheit. Die Frage ist nur, wo und von wem der Mensch diesen Lohn der Öffentlichkeit empfängt. Begehrt er diese Öffentlichkeit vor Menschen, so hat er mit ihr seinen Lohn dahin. Es ist dabei kein Unterschied, ob er sie in der groben Form der Öffentlichkeit vor anderen Menschen oder in der feineren Form der Öffentlichkeit vor sich selbst sucht. Wo die linke Hand weiß, was die rechte tut, wo ich mein verborgenes Gutes vor mir selbst ans Licht bringe, wo ich um mein eigenes Gutes wissen will, dort bereite ich mir selbst schon den öffentlichen Lohn, den Gott mir vorbehalten wollte. Ich bin es, der sich das eigene Verborgene zeigt. Ich warte nicht, bis es Gott selbst mir zeigt. So habe ich meinen Lohn dahin. Wer aber in der Verborgenheit vor sich selbst beharrt bis ans Ende, der wird den Lohn des Offenbarwerdens von Gott empfangen. Wer aber kann so leben, daß er das Außerordentliche in der Verborgenheit tut? daß die linke Hand nicht weiß, was die rechte tut? Was für eine Liebe ist das, die nicht um sich selbst weiß, sondern verborgen bleiben kann vor sich selbst bis zum jüngsten Tag? Es ist deutlich: Weil sie verborgene Liebe ist, kann sie nicht eine sichtbare Tugend, ein Habitus des Menschen sein. Habt acht – heißt es -, daß ihr die wahre Liebe nicht verwechselt mit einer liebenswürdigen Tugend, mit einer menschlichen ,Qualität‘! Sie ist ja die selbstvergessene Liebe im echten Sinne des Wortes. In dieser selbstvergessenen Liebe aber muß der alte Mensch mit allen seinen Tugenden und Qualitäten sterben. In der selbstvergessenen, an Christus allein gebundenen Liebe des Jüngers stirbt der alte Adam. In dem Satz: laß deine linke Hand nicht wissen, was die rechte tut, ist der Tod des alten Menschen verkündigt. Also noch einmal: Wer kann so leben, daß er Kapitel 5 und 6 vereint? Keiner als der, der nach seinem alten Menschen gestorben ist durch Christus und in seiner Gemeinschaft der Nachfolge ein neues Leben gefunden hat. Liebe als Tat des schlichten Gehorsams ist das Sterben am alten Menschen, der sich wiedergefunden hat in der Gerechtigkeit Christi und im Bruder. Nun lebt nicht mehr er, sondern Christus lebt in ihm. Die Liebe Christi des Gekreuzigten, der den alten Menschen in den Tod gibt, ist es, die in dem Nachfolgenden lebt. Nun findet er sich nur noch in Christus und im Bruder.

Dietrich Bonhoeffer Werke – Nachfolge

„Nur die, die bis zum Ende ausharren, werden gerettet werden“, und so wird dieser Vers benutzt, um zu zeigen, dass man bis zum Ende gerecht ausharren muss, um sicher zu sein, dass man gerettet wird. In diesem Zusammenhang ging es Jesus jedoch nicht um die Errettung einzelner Gläubiger, sondern um die Nation Israel in der Großen Trübsal. Am Ende der Trübsal werden alle Juden, die zu dieser Zeit leben, geistlich gerettet sein. Aber nicht alle Juden, die zu Beginn der Trübsal leben, werden sie überleben. Es sind also nur die Juden, die die Trübsal physisch überleben, die bis zum Ende ausharren, die am Ende der Trübsal gerettet werden. Das „Ausharren“ ist hier das physische Ausharren: Diejenigen, die in ihrem Leben physisch bis zum Ende der Trübsal ausharren, werden definitiv gerettet werden, denn viele Stellen der Schrift lehren, dass alle Juden, die am Ende der Trübsal leben, gerettet werden. So ist auch diese Stelle oft dispensatorisch falsch angewandt worden.

Schlussfolgerungen: Keine dieser Passagen, die Menschen benutzen und falsch anwenden, lehren das, was sie gerne lehren würden: dass der einzelne Gläubige, der aus Gnade durch Glauben gerettet wurde, seine Errettung verlieren kann. In all diesen Passagen geht es dem Autor um etwas anderes als die individuelle Errettung. Entweder beschäftigt er sich mit Israel als Nation, oder er beschäftigt sich mit dem physischen Leben und dem physischen Tod unter dem Gesetz, oder er beschäftigt sich mit der Vergebung in der Familie und nicht mit der Vergebung des Heils.

Arnold Fruchtenbaum – Ewige Sicherheit