Die gute Botschaft nach Johannes
hier als mp3 und hier die Gedanken, Kommentare und den ergänzenden Stoff sortiert nach Kapiteln
- Johannes 1
- Johannes 2
- Johannes 3
- Johannes 4
- Johannes 5
- Johannes 6
- Johannes 7
- Johannes 8
- Johannes 9
- Johannes 10
- Johannes 11
- Johannes 12
- Johannes 13
- Johannes 14
- Johannes 15
- Johannes 16
- Johannes 17
- Johannes 18
- Johannes 19
- Johannes 20
- Johannes 21
sowie weiteren ergänzenden Stoff
Johannes 1 – 3
Johannes 1:40-42
obwohl Petrus einer der ersten Jünger Jesu war, war es später ausgerechnet Paulus – der erst sehr viel später dazu kam und Jesus garnicht persönlich kannte oder erlebt hatte – derjenige, der die meisten inspirierten Bücher geschrieben hat.
Johannes 2:13-17
hatte Jesus etwa ein aufbrausendes Wesen?
War es verkehrt, dass er grob wurde?
Johannes 3:19-21
lieben wir das Licht – oder scheuen wir es?
Wie empfinden wir, wenn uns jemand anhand der Bibel zeigt, was Jehova hasst?
Johannes 4 – 6
Johannes 4:5-26
nutzen auch wir jede Gelegenheit zum Zeugnisgeben?
Lassen wir uns davon abhalten, weil wir müde und hungrig sind?
Lassen wr günstige Gelegenheiten ungenutzt verstreichen, weil wir grad nicht fùr den Predigtdienst gekleidet sind?
Kleiden wir uns in der Schule, im Beruf oder in der Freizeit wirklich so, dass wir kein informelles Zeugnis geben könnten? Müssten wir dann nicht vielleicht eher ernsthaft über unsere Art uns zu kleiden nachdenken?
Johannes 4:28-30
was für eine Reaktion auf ein informelles Zeugnis!
Motiviert uns diese Erfahrung nicht, die nötigen Änderungen in unserem Kleidungsstil zu unternehmen, damit auch wir künftig keine sich bietende Gelegenheit ungenutzt verstreichen lassen müssten?
Johannes 4:34
ist es auch für uns so wichtig, den Willlen unseres himmlischen Vaters zu tun?
Johannes 4:39-42
sollte dies nicht unser Ziel sein, wenn wir Heimbibelstudien durchführen?
Die Interessierten soliten nicht mehr alllein auf unser Wort hin glauben – sondern sich beim Bibelstudium selbt ein Bild machen und selbst Jesus und Jehova erkennen!
Wenn wir dies erreichen, nachdem wir ganz am Anfang durch unsere Worte Interesse bei den Menschen geweckt haben – dann haben wir mit Jehovas Hilfe sehr viel erreicht.
Johannes 4:46-54
was könnten wir selbst von unseren Erfahrungen mit Jehova erzählen?
Merken wir es eigentlich, wenn Jehova für uns eintritt und handelt?
Könnten wir von Erlebnissen und Begebenheiten erzählen, wo Jehova ganz eindeutig und offensichtlich für uns gehandelt hat?
Ich und meine Hausgemeinschaft – wir könnten stundenlang von solchen und ähnlichen Dingen berichten!
Johannes 5:1-9
Ist uns eigentlich klar, dass dieser Mensch einen grossen Glauben gehabt haben mus?
Oder könnten wir uns vorstellen, dass wir gelähmt sind und ein Arzt sagt zu uns „steh auf und geh umher“ – würden dann wir aufstehen? Oder denken wir nicht eher „was will der denn? Ich weiss doch. dass ich nicht laufen kann, wozu dann aufstehen?“? Dieser Mann hatte ja nicht mal Jesus erkannt, denn als er gefragt wurde, wusste er es nicht, wer ihn da geheilt hatte.
Ist diese Geschichte vielleicht ein Beispiel für psychosomatische Krankheiten?
Johannes 5:15-18
ist das hier jetzt wirklich eine logische Schlussfolgerung?
Wenn ich sage, „ich handel ebenso wie Jesus und Jehova“ – weil ich mich bemühe, die Maßstäbe in jedem Bereich meine Lebens anzuwenden – mache ich mich dann ihnen gleich und stellle mich dann mit ihnen auf die gleiche göttliche Stufe?
Denken wir dann, wir würden zu Göttern, wenn wir im neuen Jahr das Buch „Komm, folge mir nach“ studieren und uns bemühen, das Gelernte anzuwenden?
Sehen wir, wie idiotisch die Argumente der Pharisäer sind?
Johannes 5:19
Johannes 5:39-47
denken vielleicht auch wir, wir würden ewiges Leben erhalten, weil wir uns mit der Bibel beschäftigen – weil sie so eine Art Talisman ist?
Sind wir uns darüber im Klaren, was Jehova wirklich erwartet?
Dass es ihm nicht um irgendwelche Riten oder mechanische Handlungen geht – sondern dass unser Herz und unsere Motivation für ihn sehr wichtig sind?
Johannes 6:16-21
hier besonders interessant der Vers 17
waren sie wirklich ohne ihn mit dem Boot losgefahren, schon einige Kilometer gerudert – und wunderten sich, dass er immer noch nicht zu ihnen gestossen war?
Was dachten sie, wie er das tun sollte, wenn doch sie, seine Jünger, alle in diesem Boot waren? Wer sollte ihn bringen?
Wenn sie ihn mitten auf dem See/Meer erwartet hatten, kilometerweit vom Ufer entfernt und er sollte sie einholen – warum ergriff sie dann Furcht, als sie sahen, dass er auf dem Wasser auf sie zulief?
Johannes 6:28-71
we hätten wir gefühlt? Wie hätten wir reagiert?
Hätten wir Jesu Worte verstanden?
Können wir diejenigen verstehen, die sich deshalb von Jesus abgewandt hatten?
Wie hören wir zu, wie lesen wir in der Bibel? Sind das alles nur Worte oder bemühen wir uns, den Sinn zu erfassen?
Johannes 7 – 10
Johannes 7:7
geben wir der Welt Grund, uns zu hassen?
Könnte es sein, dass wir aus eben diesem Grund einigen „unserer Brüder“ Grund geben, uns zu hassen?
Liegt das dann daran, dass wir böse sind?
Was hatte Jesus gesagt, warum ihn die Wellt hassen wùrde?
Johannes 7:17-18
was kann man aus dem ableiten, was ich hier zu dem sage, was ich in der Bibel lese?
Sind das ganz allein meine Gedanken – oder sage ich nur, was Jehova denkt?
Johannes 8:33
nicht?
Und was war in Ägypten und zu der Zeit, als sie in Babyon im Exil waren?
Schon vergessen?
Johannes 8:37- 47
Wir verfolgen jemand, der uns sagt, wie Jehova über uns denkt – wessen Geistes Kind sind wir dann?
Was sagte Jesus hier über solche Personen?
Johannes 8:54-55
sagen auch wir nur, wir wären Anbeter Jehovas – kennen IHN aber nicht wirklich?
Johannes 9:16
haben wir wahres Unterscheidungvermögen?
Hätten wir gedacht und empfunden wie die Pharisäer?
Johannes 11 – 13
Johannes 11:1-2
ist mir nie aufgefallen, dass die Schwester von Lazarus und diese Maria ein und dieselbe Person ist.
Johannes 11:1-44
ein wunderschönes Beispiel für die Auferstehungshoffnung!
Johannes 11:47-48
darum ging es ihnen?
Aber nach Außen hin taten sie so, als ginge es ihnen darum, dass er Gott lästern würde und das Volk von der wahren Anbetung abziehen
Johannes 12:42-43
haben auch wir manchmal Angst, das Richtige zu tun – aus Angst vor den Konsequenzen, die dies für uns haben könnte?
Johannes 14 – 17
Johannes 14:12
was sagen meine Werke über meinen Glauben aus?
Bin ich in Gemeinschaft mit Jesus Christus?
Johannes 14:15
die Grundlage für Gottesfurcht!
Johannes 14:21
Johannes 14:23-24
Wo stehen wir im Kontext zu diesen Versen?
Wie sieht Jehova wohl uns?
Johannes 15:4-10
welche Frucht bringe ich hervor?
Was verrät dies über mich, meine Liebe und mein Verhältnis zu Jehova und Jesus?
Johannes 15:17-22
wer die Gebote Gottes kennt und nicht danach handelt, befindet sich nicht mehr in Gottes Liebe – auch wenn er selbst da anderer Ansicht ist!
Johannes 16:1-4
ja, es würde Zeiten geben, wo man Personen, die Jehova Gott von ganzem Herzen lieben und in allen Bereichen des täglichen Lebens seine Maßstäbe hochhalten, aus dem Volk Gottes entfernen wird – damit die Scheinheiligen sich nicht durch diese gestört fühlen brauchen!
Johannes 16:32-33
fühlen wir uns manchmal von unseren Brüdern und Freunden allein gelassen?
Wir sind nicht allein – denn JEHOVA ist bei uns!
Johannes 18 – 21
Johannes 18:14
wieso sagte er dies? War er sich etwa der Rolle Jesu bewusst?
Querverweis:
Johannes 18:15-16
was wissen wir sonst noch über diesen Jünger?
Wer war er?
Und was machte er dort?
Johannes 1 – 3
„Der Eifer um dein Haus wird mich verzehren“
Noch mal zu der Frage vom letzten Jahr in diesem Zusammenhang: „hatte Jesus ein aufbrausendes Wesen, weil er so rabiat gegen die Geldwechsler im Tempel vorging?“
Bedenken wir bei der Antwort bitte, warum er so rabiat war. Dazu finden wir einige Gedanken in dem Buch „Komm, folge mir nach“:
Wie steht es mit mir ganz persönlich?
Geht es mir wie Jesus, empfinde ich ebenso, wie er?
Macht es mich wütend, wenn ich sehe, wie gewisse Personen mit ihrem Verhalten Dreck auf den Namen Jehovas und seine Organisation werfen, indem sie vorgeben Jehova zu dienen, aber in Wirklichkeit sehr unchristlich handeln?
Wie reagiere ich dann?
Lasse ich es auf sich beruhen – oder finde ich eine Möglichkeit, ihn davon abzuhalten?
Wie könnte ich dies tun, wenn derjenige „kein Fall für ein Rechtskommite“ ist?
Wie wäre es damit, dass wir sein Verhalten als unchristlich deklarieren, indem wir den Menschen um uns herum – die Jehova noch nicht kennen und ihm noch nicht dienen und daher sein Verhalten fälschlich mit Jehova und der wahren Anbetung in Verbindung bringen – zeigen, wie Jehova wirklich über so ein Verhalten denkt?
Oder ist uns dies nicht so wichtig? „Es geht mich ja nichts an, jeder ist für sich selbst verantwortlich“?
Mir ist es wichtig und ich möchte auf garkeinen Fall, dass Personen, die sich vielleicht gerade für die Wahrheit interessieren, wieder mit ihrem Bibelstudium aufhören oder das Interesse an Jehova und seinem Wort verlieren, nur weil sie denken, dass Jehova so ein Verhalten gutheißt.
Ich möchte ihnen von Herzen gern zeigen, wie Jehova über bestimmte Dinge denkt und was die Gesellschaft ganz offiziell darüber sagt. Dass Personen, die dem entgegen handeln, keine wahren Anbeter Jehovas sind!
Mag sein, dass wir dafür Schwierigkeiten in Kauf nehmen müssen – aber das tun wir gern.
Denn wir lieben Jehova wirklich und sein Wort – wir möchten gern, dass alle Menschen Jehova kennenlernen, so wie er wirklich ist.
Denn jeder Mensch, der dies tut, muss Jehova einfach lieben und so wird er anfangen, sein Leben nach Jehovas Maßstäben auszurichten. Einfach aus tiefer Liebe und Wertschätzung für Jehova – und dadurch hat er auch dann Aussicht auf ewiges Leben in einem Paradies, wo all die herzlosen, egoistischen und intriganten Menschen keinen Platz mehr haben!
Johannes 4 – 6
Jesu‘ faszinierende Persönlichkeit
Wo wären wir gewesen, wenn wir zu der Zeit gelebt hätten? Wären wir Jesus nachgefolgt, wie die anderen auch?
Was wäre unsere Motivation gewesen?
Wenn man bedenkt, welche Massen ihm nachgefolgt sind und wieviele nach seinem Tod oder bereits bei seiner Verhaftung übrig geblieben sind. Wo waren da die anderen?
Thom sagt, die meisten seien ihm nur nachgefolgt, weil sie sich selbst ein Wunder erhofft hatten. Vielleicht wollten sie geheilt werden oder von dem Brot bekommen, das er durch ein Wunder besorgt hat. Aber so eine Heilung wäre ja auch einmalig gewesen und die Speisung durch ein Wunder wird in der Bibel nur 2 Mal erwähnt und seine Wirkungszeit war immerhin 3,5 Jahre!
Ich selbst war bereits als Kind von der Persönlichkeit Jesu begeistert und fasziniert gewesen und hatte mir bereits in sehr jungen Jahren vorgestellt, ich wäre ihm nachgefolgt. Schon allein, um dabei zu sein und diese ganzen Wunder mit eigenen Augen zu sehen. Wie müssen sich die Menschen nur gefühlt haben, als sie sahen, wie er einen Mann, der 38 Jahre mit einer Krankheit zu kämpfen hatte, mit nur wenigen Worten heilte?
Was für ein Mensch!
Nicht nur die Macht, die er hatte, um Wunder zu wirken, sondern auch seine ganze mitfühlende und liebevolle Persönlichkeit hätte mich unwiderstehlich hinter ihm hergezogen. Dazu hätte ich nicht gebraucht, dass er mich selbst heilen oder speisen würde.
Noch ein sehr großer Anziehungspunkt für mich wären seine Lehren gewesen, denn Zeit meines Lebens wollte ich von diesem wundervollen Gott und seinem Sohn mehr hören. War immer wie ausgehungert nach Geschichten über ihn. Als wir dann in der Grundschule Religion hatten, war ich das erste Mal heftigst enttäuscht. Hier wurde uns nichts über Gott beigebracht, sondern wir lasen den Schöpfungsbericht und die Geschichte über Adam und Eva, die mich so sehr faszinierte – und der Lehrer sagte, dass dies keine wahren Geschichten seien, sondern nur so als Anschauungsmaterial in der Bibel stehen würden.
Wie froh und dankbar war ich, als ich endlich mit 27 Jahren die Bibel und somit auch unseren wundervollen Schöpfer kennen lernen durfte!
Ich denke, ich wäre ihm auf jeden Fall nachgefolgt…
Johannes 6:60-61
Denken wir so einfach: „also mich hätte das nicht zum Straucheln gebracht. Immerhin bin ich ihm jahrelang nachgefolgt und ich hätte so einfach auf ihn vertraut, dass dies schon seine Richtigkeit haben wird“?
Glauben wir das wirklich?
Es ist schon ziemlich einfach, heute so zu denken, wo wir Abstand zu den Dingen haben und wissen, wie die Geschichte ausgegangen ist und was sie bedeutet. Im Nachhinein mit diesem ganzen Wissen kann man sowas schon im Brustton der Überzeugung sagen.
Aber was, wenn wir damals gelebt hätten und uns diese Aussage von Jesus eiskalt erwischt hätte?
Als ich diese Passage gestern als MP3 gehört hatte, ist mir spontan durch den Sinn geschossen „der fordert ja eigentlich zum Kanibalismus auf!“
Hätte mich das wirklich nicht unangenehm berührt? Immerhin kannte ich beim Hören zur damaligen Zeit ja nicht die Hintergründe, wusste nicht, dass er nicht meinte, wir sollten buchstäblich sein Fleisch essen und buchstäblich sein Blut trinken. So, wie er es sagte, musste ich es zuerst annehmen und sicherlich wäre dabei kein angenehmes Gefühl in mir aufgekommen.
Ich bin mir sicher, dass mich dieser Ausspruch Jesus mit Sicherheit stark verunsichert hätte!
Ich hätte lange darüber nachgedacht, mir überlegt, was er damit meinte. Konnte es tatsächlich sein Ernst sein, dass wir als seine Nachfolger so etwas tun müssten? Das wäre ja ekelig!
Sicherlich wäre ich erst mal stark ins Wanken gekommen, hätte lange mit meinen Gedanken und Gefühlen gehardert.
Ist es vor diesem Hintergrund wirklich so unverständlich, dass sich aufgrund dieser Aussage viele von ihm abwandten?
Manchmal denke ich, dass wir heute schnell damit bei der Hand sind, zu denken „also ich hätte damals ganz bestimmt richtig gehandelt“.
So ist sicherlich jeder von uns, die wir Jehova anbeten, davon überzeugt, dass wir wie Noah gehorsam die Arche gebaut und wie Abraham bereit gewesen wären, unseren geliebten Sohn zu opfern – denn wir lieben ja Jehova und vertrauen ihm voll.
Aber ist diese Ansicht wirklich realistisch?
Wie ist es dann mit all den kleinen Dingen, die Jehova auch von uns erwartet. Halten wir uns auch bedingungslos daran? Wie steht es mit unserem Umgang, der Wahl unserer Unterhaltung, der Wahl, wann und mit wem wir eine Freundschaft eingehen, die letztendlich zur Ehe führt?
All diese kleinen Dinge, an denen wir oft scheitern. Trotzdem denken wir von uns, wir hätten diese ganzen Prüfungen der alten Zeit mit Bravour bestanden?
Haben wir mal wirklich darüber nachgedacht?
Johannes 7 – 10
Johannes 9:1-41
die Vorkommnisse sprechen ja hier eigentlich für sich sebst – oder?
Aber so ist es ja oft: man kann nur dann einen falschen Einrduck vermitteln, wenn man Informationen vorenthällt. Wenn man das Geschehen als Ganzes sieht, ist ganz klar, was abgelaufen ist
Wie ist es mit uns? Bilden wir uns ein Urteil, ohne alle Fakten zu kennen, nur aufgrund der wenigen Informationen, die wir bereits schon haben?
Johannes 18 – 21
Johannes 18:28
was für eine Scheinheiligkeit!
Einen Menschen durch Falschanklagen und einen unfairen Proess zu Tode bringen lassen konnten sie schon – aber sie konnten nicht mit reinkommen, weil sie sich sonst für das Passah verunreinigt hätten.
Dieser Mord an Jesus hatte sie also nicht verunreinigt?
Denken wir selbst vielleicht auch manchmal so?
Wie denkt wohl Jehova darüber?
Johannes 18:31
Haarspalterei!
Hatten sie ihn nicht mit ihren Intrigen und Falschanklagen zu Tode gebracht?
Konnte man wirklich sagen, sie hätten ihn nicht getötet?
Wenn ich einen Killer beauftrage, einen Menschen zu töten, der mir im Weg ist und ihn für seine Dienste bezahle, habe ich mir aber selbst nicht die Finger schmutzig gemacht – aber gehe ich bei dem folgenden Prozess wirklich straffrei aus?
Denken wir, es macht für Jehova einen Unterschied, ob wir die Person selbt umgebracht haben, oder ob wir uns eines bezahlten Killlers bedient haben?
Wichtig ist doch, wie Jehova die Dinge sieht – und IHM können wir nichts vormachen!
Johannes 1 – 3
„Warum taufst du denn, wenn du nicht der Christus bist?“
Johannes 1:24-25
Wieso diese Frage?
Gab es die Taufe schon vorher?
Oder war irgendwo vorher gesagt worden, dass der Messias die Menschen taufen würde?
„Auch ich kannte ihn nicht“
Johannes 1:31
Warum sagt Johannes dies?
Zum einen war er doch mit Jesus verwandt und er muss ihn doch zumindest bei den Festen im Tempel regelmäßig gesehen haben.
Zum anderen war seiner Mutter Elisabeth bekannt, dass Jesus der Messias sein würde – und Johannes selbst hüpffte im Mutterleib, als Maria eintrat.
Ausserdem sagte er Jesus vor seiner Taufe, dass er selbst nicht würdig sei, den Riemen seiner Sandalen zu lösen – was zeigt, dass er sich dessen Rolle bewußt gewesen sein mußte.
Warum also diese Aussage? Was meinte er damit?
Johannes 4 – 6
er wusste nicht, wer ihn geheilt hatte
Johannes 5:1-13
beim ersten Hören war ich irritiert, denn „Warum steht er auf und geht“, obwohl er nicht weiß, wer ihm das sagt? Er ‚wußte‘ doch, dass er nicht gehen kann…“
Beim näheren Hinsehen fällt dann auf, dass er zuerst geheilt war und Jesus ihn dann aufforderte, aufzustehen und zu gehen.
Aber der Punkt bleibt ja trotzdem: woher hätte der Mann wissen können, dass er geheilt war und gehen könnte?
Also warum folgte er der Aufforderung eines – wie er später sagt – für ihn völlig fremden Mannes, wenn er doch denkt, er kann es garnicht?
Johannes 7 – 10
„Jesus schrieb auf die Erde“
Johannes 8:6-8
Warum tat er das und warum wird es hier zwei mal erwähnt?
J.Mac Arthur schreibt dazu in seiner Fußnote:
Daraus folgt, dass die „Zeugen“ und „Ankläger“ selbst in den Ehebruch beteiligt waren – und nur die Frau angeklagt wurde! Wo war denn der Ehebrecher? Warum war dieser nicht angeklagt? Eben – er trat als Zeuge auf! Was für ein durchtriebenes Spiel! Und Jesus tat Recht – er verurteilte die Frau mündlich und sagte sie solle in Zukunft nicht mehr sündigen! Aber er verurteilte sie nicht zum Tode. Nach dem mosaischen Gesetz war er auch nicht dazu in der Lage sie zum Tode zu verurteilen…
Johannes 8 – „wer ohne Sünde ist werfe den ersten Stein“
Johannes 8:7
Warum so verwerflich?
Immerhin hat Jehova selbst durch sein Gesetz, das er Moses gab, die Todesstrafe für Ehebruch vorgesehen.
Also: warum sagt Jesus dies nun so, als wäre es schlimm, dass sie die Frau wegen Ehebruch zu ihm brachten?
Johannes 8:37-44
… ohne Worte …
Johannes 9:41
Noch vor kurzem hatten wir gelesen: „Unwissenheit schützt vor Strafe nicht!“ und nun sagt er ihnen, dass sie eine weit strengere Strafe zu erwarten hätten als andere – weil sie vorgaben, Jehova zu dienen.
Dies stützt meinen Gedanken der letzten Jahre, dass Jehova mit all den fakes sehr hart ins Gericht gehen wird!
Johannes 11 – 13
Johannes 11 – Marta und Maria
Maria hatte Jesu Füße gesalbt und mit ihrem Haar abgetrocknet.
Johannes 12:2-3
Wie wir wissen, war Maria diejenige von den beiden, die die geistigen Dinge stets in den Vordergrund stellte. Aber Marta war diejenige, die Jesus nun entgegen ging.
Johannes 11:20
Welche Gefühle sie wohl hatten, als Jesus einige Tage zu spät kam?
Johannes 11:21
hier noch etwas, was ich im Einsichtenbuch zu den beiden Frauen gefunden habe:
Johannes 13 – die Sache mit den Füßen
Johannes 13:10
„Nicht alle“
Jesus wusch allen Jüngern die Füße, auch Judas. Er wusste ja, dass Judas ihn noch im Verlauf des Abends verraten würde.
Wie mag sich Jesus wohl dabei gefühlt haben, als er ihm die Füße wusch? Was mag dabei in ihm vorgegangen sein, was hatte er dabei wohl gedacht?
Aber auch Judas: auch er wußte ja, dass er Jesus verraten würde. Wie mag er sich dabei gefühlt haben, als ihm Jesus die Füße wusch? Ob er sich geschämt hatte?
Johannes 14 – 17
Johannes 15:4
Interessanter Gedanke: wir können nur dann gute Frucht hervorbringen, wenn wir mit Jesus und Jehova ganz eng verbunden bleiben.
Wie Jesus schon an anderer Stelle sagte, kann kein guter Baum faule Frucht hervorbringen, noch umgekehrt. Außerdem redet der Mund aus der Fülle unseres Herzens.
Wenn man uns und unsere Werke und das, was wir reden, beobachtet – dann kann man gut erkennen, wessen Geistes Kind wir sind. Wie Maleachi schon sagte, wird man ganz gewiß den Unterschied erkennen zwischen dem, der Jehova dient und dem, der ihm nicht dient.
Aber hier geht Jesus noch weiter:
Wer eine enge Verbindung zu Jesus und Jehova hat, der wird geistige Fortschritte machen. Paulus sagte, dass unser Fortschritt allen offenbar werden sollte.
An diesem Fortschritt kann man also ablesen, wie eng unsere Verbindung wirklich zu Jehova ist!
Wenn wir gute Fortschritte machen und beständig geistig wachsen – dann ist unsere Verbindung zu Jehova ok. Wenn unsere Fortschritte allerdings rückläufig sind – dann sollten wir uns Sorgen machen und überprüfen, wo wir Änderungen vornehmen müssen!
Johannes 15:16
Auch ein interessanter Gedanke:
Wir mögen denken, dass wir es uns erwählt hätten, unserem Gott zu dienen. Aber in Wirklichkeit hat uns unser Gott schon zuvor ausgewählt als seine Diener. Dann hat er uns durch seinen Sohn zu sich hingezogen und wir haben uns ihm hingegeben und uns taufen lassen.
Behalten wir diesen Gedanken immer im Sinn!
Der Höchste in Universum hat uns auserwählt, ER will uns als seine Diener – ja, sogar als seine Freunde – haben. Was für eine Ehre. Erweisen wir uns dessen als würdig?
Haben wir die nötige Wertschätzung dafür?
Johannes 16:20-22
Diese Worte hatte er zwar zu denen gesagt, die ihn später im Himmel sehen werden – aber sie können jedem von uns heute Mut machen:
Egal, was wir heute auch erdulden müssen, weil unser Gott die Dinge noch zuläßt, egal wie traurig wir sein werden, egal, welchen schmerzlichen Verlust wir erlitten haben oder noch erleiden werden – es wird uns so gehen wie einer Frau, die in den Wehen liegt. Sobald das Kind geboren ist und in ihren Armen liegt, wird sie den Schmerz und alle Anstrengungen vergessen haben. Vielleicht denkt sie auch daran, während ihr die Wehen noch zu schaffen machen. Sie denkt an die vor ihr liegende Freude.
Auch wir liegen heute in den Wehen, der eine oder andere von uns vielleicht sogar schon eine lange Zeit. Vielleicht denken wir, wir könnten es nicht mehr ertragen. Aber wir haben die Gewißheit, dass dieser Schmerz schon bald vorbei sein wird und wir nur noch glücklich über das Ergebnis sein werden.
Eine Gebärende hat die Möglichkeit, sich unterstützen zu lassen.
Vielleicht hat sie vorher bereits einen Vorbereitungskurs besucht, wo sie gelernt hat, wie sie mit dem Schmerz der Wehen umgehen kann und wie sie sich in den Pausen zwischen den einzelnen Wehen entspannen und erholen kann. Auch wir haben die Möglichkeit, einen solchen Kurs zu besuchen und uns gut vorzubereiten – durch die Zusammenkünfte, das tägliche Bibellesen und das Nachsinnen darüber und durch das persönliche Studium. So wissen wir, was auf uns zukommt und wie wir damit umgehen können.
Die meisten Frauen wünschen sich ihren Mann zur Unterstützung. Wenn er ihr im Wehenschmerz zur Seite steht und ihre Hand hält – dann nimmt dies vielleicht nicht unbedingt den Schmerz, aber es tröstet. Es gibt ihr das Gefühl, dass sie nicht allein ist und dass ihr Mann sie sehr liebt. Gemeinsam sind sie stark. Auch Jehova hält unsere Hand. Er sichert uns zu, dass er uns niemals allein lassen wird. Ja, ER „ergreift unsere Rechte“ und er „will uns festhalten“. Dies verspricht er uns in Jesaja 43:10. Ist das nicht tröstlich?
Viele Frauen lassen sich gegen unerträglichen Schmerz eine Spritze geben. Auch wir haben diese Möglichkeit: das Gebet. Jehova ist immer für uns da, er hört uns immer zu, egal wann und wie oft wir zu ihm kommen und ihn um seine Hilfe bitten. Er gibt uns immer die Kraft, damit wir das Schlimme ertragen können. Also bitten wir ihn darum.
Denken wir immer daran:
solange wir uns ganz eng an unseren Schöpfer halten, solange wird er für uns da sein!
WT 15.04.2008
Das Wort Jehovas ist lebendig
Höhepunkte aus dem Buch Johannes
JOHANNES ist der Schreiber des letzten inspirierten Berichts über das Leben und Wirken Jesu. Er war ‘der Jünger, den Jesus liebte’ (Joh. 21:20). Johannes schrieb sein Evangelium um das Jahr 98 u. Z. und wiederholte sehr wenig von dem, was in den drei anderen Evangelien berichtet wird.
Der Apostel Johannes verfasste sein Evangelium mit einem klaren Ziel vor Augen. Bezüglich der Dinge, die er berichtet, sagt er: „Diese [Dinge] . . . sind niedergeschrieben worden, damit ihr glaubt, dass Jesus der Christus ist, der Sohn Gottes, und damit ihr, weil ihr glaubt, durch seinen Namen Leben habt“ (Johannes 20:31). Die Botschaft des Evangeliums ist für uns von großem Wert (Heb. 4:12).
„SIEHE, DAS LAMM GOTTES“
(Joh. 1:1—11:54)
Johannes der Täufer sieht Jesus auf sich zukommen und sagt voller Überzeugung: „Siehe, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt wegnimmt!“ (Joh. 1:29). Jesus bereist Samaria, Galiläa, Judäa und das östlich des Jordan gelegene Land. Er predigt und lehrt und vollbringt viele machtvolle Werke. Daher kommen viele Menschen zu ihm und glauben an ihn (Joh. 10:41, 42).
Eines der herausragendsten Wunder Jesu ist die Auferweckung des Lazarus. Viele glauben an Jesus, als sie den Mann, der vier Tage tot war, lebend vor sich sehen. Die Oberpriester und die Pharisäer halten jedoch Rat, ihn zu töten. Daher begibt sich Jesus „in das Land nahe bei der Wildnis, in eine Stadt, Ephraim genannt“ (Joh. 11:53, 54).
Antworten auf biblische Fragen:
1:35, 40 — Wer war der Jünger, der zusammen mit Andreas bei Johannes dem Täufer stand?
Der Verfasser bezeichnet Johannes den Täufer stets nur als „Johannes“ und gibt sich selbst in seinem Evangelium nie durch seinen Namen zu erkennen. Demnach ist der ungenannte Jünger offenbar Johannes, der Schreiber des Evangeliums.
2:20 — Welcher Tempel wurde „in sechsundvierzig Jahren gebaut“?
Die Juden bezogen sich auf den Tempel Serubbabels, den König Herodes von Judäa wieder aufbauen und erweitern ließ. Wie der Historiker Josephus berichtet, wurde im 18. Regierungsjahr des Herodes mit dem Bau begonnen oder im Jahr 18/17 v. u. Z. Das Tempelheiligtum und andere Bauwerke wurden in 8 Jahren fertiggestellt. Allerdings wurde am Tempelkomplex noch bis nach dem Passahfest des Jahres 30 u. Z. gebaut. An diesem Bau, so sagten die Juden, sei 46 Jahre gebaut worden.
5:14 — Ist Krankheit die Folge einer begangenen Sünde?
Nicht unbedingt. Der Mann, den Jesus geheilt hatte, war aufgrund der Unvollkommenheit 38 Jahre krank gewesen (Joh. 5:1-9). Jesus meinte, der Mann, dem Barmherzigkeit erwiesen worden war, solle nun den Weg der Rettung einschlagen und nicht mehr willentlich sündigen, damit ihm nicht etwas Schlimmeres als eine Krankheit widerfahre. Er könnte sich nämlich der unvergebbaren Sünde schuldig machen, die zum Tod führt und eine Auferstehung ausschließt (Mat. 12:31, 32; Luk. 12:10; Heb. 10:26, 27).
5:24, 25 — Wer sind diejenigen, die „aus dem Tod zum Leben hinübergegangen“ sind?
Jesus spricht von denen, die geistig tot gewesen sind, aber als sie Jesu Worte hörten, an ihn geglaubt und ihr sündhaftes Verhalten aufgegeben haben. Sie sind in dem Sinne „aus dem Tod zum Leben hinübergegangen“, dass das auf ihnen lastende Todesurteil aufgehoben worden ist und ihnen aufgrund ihres Glaubens an Gott ewiges Leben in Aussicht steht (1. Pet. 4:3-6).
5:26; 6:53 — Was ist damit gemeint, „Leben in sich selbst“ zu haben?
Jesus Christus spricht hier von zwei Befugnissen, die ihm vom Vater verliehen worden sind: Zum einen können Menschen durch ihn Jehovas Wohlgefallen erlangen. Und zum anderen hat Jesus die Macht, Tote aufzuerwecken und ihnen Leben zu geben. Für Jesu Nachfolger bedeutet ‘Leben in sich selbst zu haben’, in die ganze Fülle des Lebens einzugehen. Gesalbten Christen wird dies bei ihrer Auferstehung zu himmlischem Leben gewährt. Treue Christen mit einer irdischen Hoffnung werden erst nach der Tausendjahrherrschaft, wenn sie die Schlussprüfung bestanden haben, in die Fülle des Lebens eingehen (1. Kor. 15:52, 53; Offb. 20:5, 7-10).
6:64 — Wusste Jesus, als er Judas Iskariot auswählte, dass er von ihm verraten würde?
Offensichtlich nicht. Bei einer Gelegenheit im Jahr 32 u. Z. sagte Jesus allerdings zu seinen Aposteln: „Einer von euch ist ein Verleumder.“ Möglicherweise bemerkte Jesus zu diesem Zeitpunkt bei Judas Iskariot den Beginn eines verkehrten Laufs (Joh. 6:66-71).
Lehren für uns:
2:4. Jesus wollte Maria darauf hinweisen, dass er als getaufter gesalbter Sohn Gottes nur von seinem himmlischen Vater Anweisungen entgegennimmt. Jesus stand zwar erst am Anfang seines irdischen Dienstes, war sich aber völlig der Stunde oder Zeit bewusst, was das ihm übertragene Werk betraf. Er wusste auch, dass dies seinen Opfertod einschließen würde. Nicht einmal eine nahe Verwandte wie Maria durfte ihn beim Tun des göttlichen Willens aufhalten. Wir sollten unserem Gott Jehova ebenso entschlossen dienen.
3:1-9. Von Nikodemus, einem Vorsteher der Juden, können wir in zweierlei Hinsicht etwas lernen. Nikodemus war demütig und einsichtig. Er war sich seiner geistigen Bedürfnisse bewusst und erkannte einen einfachen Zimmermannssohn als den von Gott gesandten Lehrer an. Demut ist auch für wahre Christen heute eine Notwendigkeit. Andererseits scheute sich Nikodemus, ein Jünger Jesu zu werden, während dieser noch auf der Erde war. Vielleicht hatte er Menschenfurcht oder fürchtete um seine Stellung im Sanhedrin. Es könnte aber auch Liebe zum Reichtum gewesen sein. Daraus ergibt sich für uns eine wertvolle Lehre: Wir dürfen nicht zulassen, dass ähnliche Gründe uns daran hindern, ‘unseren Marterpfahl auf uns zu nehmen und Jesus beständig zu folgen’ (Luk. 9:23).
4:23, 24. Damit unsere Anbetung für Gott annehmbar ist, muss sie mit der in der Bibel geoffenbarten Wahrheit übereinstimmen und wir müssen uns vom heiligen Geist leiten lassen.
6:27. Sich für „die Speise [einzusetzen], die für das ewige Leben bleibt“, heißt sich anzustrengen, um die geistigen Bedürfnisse zu befriedigen. Wenn wir das tun, sind wir glücklich (Mat. 5:3).
6:44. Jehova kümmert sich persönlich um uns. Er zieht Einzelne durch das Predigtwerk zu seinem Sohn. Und durch seinen heiligen Geist hilft er uns, die biblischen Wahrheiten zu begreifen und danach zu leben.
11:33-36. Es ist kein Zeichen von Schwäche, Gefühle zu zeigen.
‘FOLGT IHM BESTÄNDIG’
(Joh. 11:55—21:25)
Kurz vor dem Passahfest des Jahres 33 u. Z. kehrt Jesus nach Bethanien zurück. Am 9. Nisan reitet er auf einem jungen Esel in Jerusalem ein. Am 10. Nisan kommt er wieder zum Tempel. Auf die Bitte Jesu „Vater, verherrliche deinen Namen“ kommt eine Stimme vom Himmel: „Ich habe ihn verherrlicht und will ihn wieder verherrlichen“ (Joh. 12:28).
Im Verlauf des Passahmahls gibt Jesus seinen Jüngern zum Abschied wichtige Ratschläge und betet für sie. Nach der Festnahme, der Gerichtsverhandlung und der Hinrichtung am Pfahl folgt die Auferstehung Jesu.
Antworten auf biblische Fragen:
14:2 — Was tat Jesus, um seinen treuen Nachfolgern im Himmel „eine Stätte zu bereiten“?
Zunächst erschien er mit dem Wert seines vergossenen Blutes vor Gott und machte den neuen Bund rechtskräftig. Zu einem späteren Zeitpunkt empfing er Königsmacht und danach konnte die Auferstehung seiner gesalbten Nachfolger zu himmlischem Leben beginnen (1. Thes. 4:14-17; Heb. 9:12, 24-28; 1. Pet. 1:19; Offb. 11:15).
19:11 — Bezog sich Jesus auf Judas Iskariot, als er zu Pilatus von dem Mann sprach, der ihn ausgeliefert hatte?
Anscheinend nahm er weder auf Judas noch auf eine andere Einzelperson Bezug. Es ist anzunehmen, dass Jesus alle Schuldigen im Sinn hatte, die ihn zu Tode bringen wollten. Das schloss Judas, „die Oberpriester und den gesamten Sanhedrin“ und sogar „die Volksmengen“ ein, die überredet worden waren, die Freilassung von Barabbas zu erwirken (Mat. 26:59-65; 27:1, 2, 20-22).
20:17 — Warum sagte Jesus zu Maria Magdalene, sie solle sich nicht mehr an ihn klammern?
Maria klammerte sich offensichtlich an Jesus, weil sie dachte, er würde gleich in den Himmel auffahren und sie würde ihn nie mehr wiedersehen. Um ihr zu versichern, dass er noch nicht weggehen würde, forderte er sie auf, sich nicht mehr an ihn zu klammern, sondern seinen Jüngern von seiner Auferstehung zu berichten.
Lehren für uns:
12:36. Damit wir „Söhne des Lichts“ oder Lichtträger werden können, benötigen wir eine genaue Erkenntnis des Wortes Gottes, der Bibel. Dann müssen wir diese Erkenntnis gebrauchen, damit andere aus der geistigen Finsternis an das göttliche Licht kommen.
14:6. Einzig und allein durch Jesus Christus können wir Gottes Wohlgefallen erlangen. Nur wenn wir Glauben an Jesus ausüben und seinem Beispiel folgen, kommen wir Jehova näher (1. Pet. 2:21).
14:15, 21, 23, 24; 15:10. Gehorsam gegenüber dem göttlichen Willen hilft uns, in der Liebe Gottes und in der Liebe seines Sohnes zu bleiben (1. Joh. 5:3).
14:26; 16:13. Jehovas heiliger Geist wirkt nicht nur als Lehrer, sondern auch als Erinnerer. Außerdem werden durch den heiligen Geist Wahrheiten geoffenbart. Er kann uns also helfen, an Erkenntnis, Weisheit, Einsicht, Urteilskraft und Denkvermögen zuzunehmen. Daher sollten wir nicht nachlassen, ausdrücklich um diesen Geist zu bitten (Luk. 11:5-13).
21:15, 19. Petrus wurde gefragt, ob er Jesus mehr liebe als „diese“, das heißt die Fische, die vor ihnen lagen. Jesus wollte Petrus die Notwendigkeit vor Augen führen, sich zu entscheiden. Wollte er seine ganze Zeit im Dienst mit Jesus verbringen oder eine Laufbahn im Fischereihandwerk anstreben? Nach eingehender Betrachtung des Johannesevangeliums sind wir bestimmt darin bestärkt worden, Jesus mehr zu lieben als alles andere, was uns reizvoll erscheinen könnte. Lasst uns Jesus auch künftig ohne Wenn und Aber folgen.
Johannes 1 – 3
Johannes 1 – Jesus Christus – das Mensch gewordene Wort Gottes
Wie also ist es gemeint, dass Johannes Jesus vor dessen Taufe und der Aussage Jehovas dabei nicht kannte?
Leider habe ich auf der onlinelib nix dazu gefunden: weder im Inspiriert– oder Einsichtenbuch, noch unter den Höhepunkten. Hat jemand eine Erklärung dafür?
Johannes 2 – Die Hochzeit in Kana
Eine sehr schöne Übersetzung
Bei uns heißt es ja, Jesus habe zu seiner Mutter gesagt: „Frau, was habe ich mit dir zu schaffen?“, was sich für mich sehr unfreundlich anhört. In der passenden Folge über Jesu Wunder in der Zeichentrickreihe „The Beginners Bible“ sagt Jesus zu seiner Mutter, dass es jetzt noch nicht für ihn an der Zeit sei, durch Wunder aufzufallen.
Hier in Vers 4 wird es etwas abgeschwächt, indem er zu seiner Mutter „liebe Frau“ sagt. Sehr schön!
Johannes 2:13-22
Wieso fordern sie ein Wunder als Legitimation?
Wieso muss er erst durch ein Wunder beweisen, dass sein Handeln richtig ist? Reicht es ihnen nicht, dass er dies mit den heiligen Schriften beweisen kann?
Wenn mir jemand anhand der Bibel zeigt, dass das, was ich tue verkehrt ist – dann ist es doch egal, ob er ein Ältester, ein Pastor oder ein Priester ist. Wichtig ist doch einzig und allein, dass Jehova hier durch sein Wort zu mir spricht.
Johannes 3:1-21 – eine Geschichte, die wir nur im Evangelium des Johannes finden:
Wieso hätte Nikodemus als Lehrer des Volkes Kenntnis über die geistige Geburt haben müssen?
Gibt es in den hebräischen Schriften irgendwelche Texte, die eindeutig darauf hinwiesen, dass es einmal Menschen geben würden, die in den Himmel kommen? War nicht bis zu Jesus hin die irdische Hoffnung die einzige, die die Menschen hatten? Glaubten sie nicht an eine Auferstehung in einem Paradies auf der Erde?
War es denn nicht so, dass Jesus mit den neuen Bund eine völlig neue Hoffnung erschloss?
In den „Fragen von Lesern“ von 2006 heißt es hierzu:
Johannes 3:22-36
Immer dieses „Gerangel um Mitglieder“. Warum haben wir eigentlich immer Abgst, jemand anderes könnte uns was wegnehmen, wenn auch er Anerkennung bekommt und ihn andere nachahmen? Haben wir denn Exclusivrechte?
Erinnern wir uns an den Anspruch der Bibel, dass für Jehova „jeder annehmbar ist, der seine Gebote hält“. Ganz egal, wo er herkommt und wohin er gehört. Dies hat auch heute noch Gültigkeit und erfreulicherweise beteiligen sich nun auch die anderen Religionen daran, die Botschaft Gottes und sein Wort zu verkündigen. Wie sagte Jesus an anderer Stelle so schön? „Wer nicht gegen uns ist, ist für uns“.
Eine Religionsorganisation erweist sich nicht dadurch als stark, dass sie die meisten Mitglieder hat oder das meiste Geld für ihr Werk zur Verfügung – sondern dadurch, dass sie sich und die wahre Anbetung rein erhält. Wenn sie nur deshalb so viele Anhänger hat, weil sie diejenigen nicht rauswirft, die sich weigern, nach Gottes Wort zu leben (vielleicht, weil diese große Summen spenden), dann verliert sie Gottes Segen und seinen Geist. Mag sie auch noch so eine lange und beeindruckende Geschichte haben oder eine ansehnliche Mitgliederzahl!
Wir wissen, dass es in der Geschichte von Gottes Volk, die wir in der Bibel nachlesen können, immer wieder Situationen gab, wo sich Jehova von seinem Volk zurückzog, ja sogar zurückziehen mußte – weil sie das Böse in ihrer Mitte duldeten.
Bitte berücksichtigen wir dies und handeln wir entsprechend.
Jetzt ist nicht die Zeit, um einen Wettbewerb um die beste, beliebsteste oder um die wahre Religion auszufechten. Wir leben in der Zeit des Endes. Es wäre ziemlich dumm, wenn wir nach unseren Brüdern beissen würden. Jetzt geht es darum, Gottes Wort zu verkündigen und den Menschen zu helfen, auf den richtigen Weg – auf den Weg zu Gott – zu finden. Freuen wir uns doch darüber, dass dies die anderen christlichen Religionen inzwischen auch erkannt haben und ihr Bestes in dieser Hinsicht geben!
Johannes 4 – 6
Johannes 4 – Jesus und die samaritanische Frau:
Und wieder der Gedanke, dass es nicht auf den Ort ankommt: wahre Anbeter Jehovas wären an dem Geist zu erkennen, den ER ihnen gibt.
Auch geht es nicht darum, wer was gesät hat – es geht einzig und allein um die Ernte, die eingebracht werden muss: die Menschen aus Gottes Wort zu belehren und zu Jehova Gott hinzuführen.
Also: wer ermuntert die Menschen, in Gottes Wort zu lesen und seinen Willen im täglichen Leben umzusetzen? Wer ermuntert sie, das Gelernte weiterzutragen, weil ihr Herz von all dem Guten erfüllt ist, was sie über Jehova gelernt haben?
Wie genau lautet der Auftrag, den Jesus seinen Jüngern kurz vor seinem Weggang gab?
Tun wir das?
Johannes 5:17-30
Dies muss den Pharisäern wie eine mächtige Provokation vorgekommen sein.
Stellen wir uns nur vor, einer unserer Brüder würde aufstehen und so mit uns reden. Wie würden dann wohl wir empfinden?
Johannes 5:31-47
Wieder die Sache mit der Anerkennung und den Prioritäten.
Allerdings weiss ich aus Erfahrung, wie schwer es oftmals ist, wenn wir in den Augen aller Menschen nichts sind. Da tröstet es oftmals auch nicht wirklich, zu wissen, dass Jehova voller Liebe auf uns herab schaut. Ein Punkt, an dem ich wohl noch lange arbeiten werde
Johannes 7 – 10
Johannes 7 – Jesus lässt sich nicht zu vorzeitigem Handeln drängen
Am Anfang hören sich seine Brüder so an, als würden sie an ihn glauben und wollten, dass auch andere dies tun. Umso überraschter sind wir, wenn wir dann lesen, dass sie dies sagen, weil sie nicht an ihn glauben.
Auch der Teil, warum er jetzt nicht mitkommt, ist hier gut übersetzt. Bisher hatte sich dies immer eher wie eine Lüge angehört, wenn er sagt, er geht nicht zum Fest. Hier sagt er: „ich gehe jetzt noch nicht“ – und das stimmt ja auch: er und seine Jünger gehen etwas später
Johannes 8 – Jesus und die Frau, die beim Ehebruch ertappt wurde: Freispruch statt Verurteilung
Warum reagiert Jesus hier eigentlich so? Was will er ihnen damit zeigen?
Dass er sich mehrfach vorbeugt und in den Sand schreibt, sieht hier für mich so aus, als würde er ihnen absichtlich den Rücken kehren, weil es ihn nicht interessiert, was sie da tun. So nach dem Motto: „macht was ihr wollt, das geht mich alles nichts an“.
Auf der anderen Seite stellt sich ja die Frage, warum er hier eine Frau toleriert, die ganz eindeutig gegen Gottes Gebote verstoßen hat. Sie wurde beim Ehebruch erwischt und darauf steht nach dem mosaischen Gesetz die Todesstrafe. Dies weiss Jesus und sicherlich hasst er ebenso wie Jehova das, was ER hasst. Warum dann also diese Reaktion?
Ging es ihm darum, dass sie von Leuten angeklagt wird, die selbst nicht nach dem Willen Gottes leben? So nach dem Motto: „fasst euch erst mal an eure eigene Nase!“?
In der Welt gibt es ein Sprichwort: „Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen“. Ob dies von dieser Geschichte hier abgeleitet ist?
Worum geht es hier eigentlich? Warum bringen die Männer die Ehebrecherin denn hier zu Jesus? Sind sie wirklich darüber aufgebracht, dass diese Frau etwas getan hat, was Jehova verurteilt? Oder wollen sie jemand anderes schlecht machen, damit sie selbst besser dastehen?
Hier wird gesagt, dass ihre Motivation war, einen Grund gegen Jesus zu finden. Also noch schlimmer als jede Scheinheiligkeit:
Es geht ihnen überhaupt nicht um Jehova und darum, was sein Wille ist. Sie wollen nur „diesen Unruhestifter“ loswerden. Und dies um jeden Preis!
Wie denkt Jehova über Menschen, die so etwas tun oder so eingestellt sind?
Johannes 8 – Kinder Abrahams oder Kinder des Teufels?
Als wessen Kinder erweisen wir uns?
Jesus sagte, dass man einen Baum an seinen Früchten erkennen würde. Welche Früchte bringen wir hervor? Bemühen wir uns aufrichtig, die ganze „Frucht des Geistes“ hervorzubringen? Tun wir unser Bestes und nehmen dafür viele Anstrengungen in Kauf? Sind wir bereit, uns im übertragenen Sinne sogar „ein Auge auszureißen“ oder „eine Hand abzuhacken“, damit wir nichts tun, das unseren Vater kränken würde?
Johannes 8:56
Inwiefern hat Abraham den Tag des Kommens Jesu gesehen? In dem Sinne, dass er ihn „mit dem Glaubensauge sah“?
Aber wie kann er ihn „erlebt haben“? Abraham ist keiner von den Gesalbten, die in den Himmel kommen würden und schläft bis zur entsprechenden Zeit zu seiner Auferstehung im allgemeinen Grab der Menschheit. Wie kann er dann Jesu Kommen bereits erlebt haben?
Könnte dies damit zu tun haben, dass er bereits von Jehova wegen seines Glaubens gerechtgesprochen war?
oder deshalb, weil er mit der Bereitschaft, seinen Sohn zu opfern, vorausschattete, dass Jehova seinen geliebten Sohn Jesus für unsere Sünden opfern würde?
Johannes 9 – Heilung eines Blindgeborenen am Sabbat
Manchmal habe ich das Gefühl, dass Jehova uns und unsere Situation in ähnlicher Weise benutzt: damit die Menschen offenbaren, wessen Geistes Kind sie sind
Johannes 10 – Vorwurf der Gotteslästerung
Das ist ja doch eine schwierige Situation: da kommt einer daher und behauptet, er sei Gottes Sohn. Ist es da so verwunderlich, dass sie ihn der Gotteslästerung beschuldigten?
Woher sollten sie wissen, dass dies wirklich so ist? Dass noch einer kommt, der größer als Moses ist, das wissen sie. Vielleicht ein Prophet – aber gleich Gottes Sohn?!
Wenn sie genau hinsehen und Jehova fragen, was nun stimmt, dann wird ER ihnen seinen Geist geben und sie werden die Wahrheit erkennen. Aber dass dies nicht so einfach ist, erkennen wir daran, dass Jesus selbst seinen treuen Jüngern nach seinem Tod erst mal die Schriften völlig erschließen muss und ihnen später extra deswegen seinen heiligen Geist als Helfer schickt.
Auch wir heute kommen oftmals in Situationen, wo wir am liebsten möchten, dass Jehova oder Jesus persönlich vom Himmel zu uns herunter kommen und uns sagen, wie sich die Dinge nun wirklich in ihren Augen verhalten.
Vielleicht sollten wir bis dahin nach dem Grundsatz verfahren: „im Zweifel für den, der auf dem Prüfstein steht“?
Johannes 11 – 13
Johannes 11 – Krankheit und Tod des Lazarus
Hier ist zweimal im Zusammenhang mit dem Tod des Lazarus die Rede davon, dass Jesus von Zorn befallen wird. Was ist dies für ein Zorn? Worauf ist er zornig?
Beide Male steht dieser Zorn auch im Zusammenhang mit dem Schmerz über den Tod des Freundes. Ist Jesus hier etwa zornig auf sich selbst, dass er es so weit hatte kommen lassen? Immerhin hat Maria ja Recht, wenn sie zu ihm sagt: „wenn du hier gewesen wärst, hätte mein Bruder nicht sterben müssen.
Ist er vielleicht auch zornig darüber, dass dieser Schmerz bei demn Frauen und der Familie notwendig sind, um zu demonstrieren, welche Macht Jehova ihm gegeben hat?
Im WT vom 01.12.2002 heisst es zu Vers 33 auszugswese:
In der NW-Übersetzung heißt es also „er seufzte im Geist und wurde beunruhigt“ – ein Ausdruck tiefsten Mitgefühls. So kenne ich es auch. Aber warum übersetzt es die Neue Genfer mit Zorn? Was sagen die anderen Übersetzungen?
In der Hoffnung für Alle heißt es: „er war tief bewegt und erschüttert“ – was den Gedanken der NW stützt. In der Albrecht wird gesagt, dass er „ergrimmte in seinem Geist, so dass ihn schauderte“. In der Elberfelder „seufzte er tief im Geist und erschütterte sich“, in der Luther „ergrimmte er im Geist und betrübte sich selbst“ und in der Schlachter „seufzte er im Geist und wurde bewegt“.
Also stützen die meisten Übersetzungen den Gedanken der NW-Übersetzung. Warum aber übersetzen Luther, Albrecht und die Neue Genfer dies dann mit Zorn? Welchen Gedanken wollen diese damit übermitteln?
Auf der Seite, wo ich online die verschiedenen Übersetzungen lese, hat man auch die Möglichkeit, Notizen zu dem Gelesenen zu machen und auch, sie öffentlich für andere zu machen und die der anderen zu lesen. Hier hat eine Frau von den Baptisten einen Kommentar zu diesem Vers geschrieben.
Abgesehen von dem Mitgefühl, was wir ja auch aus unseren Publikationen kennen, schreibt sie davon, dass Jesus wütend auf den Tod an sich ist. Es ist ja im Plan Jehovas nicht vorgesehen, dass wir sterben.
Daher kann sich sein Zorn auch sehr wohl darauf beziehen, dass Lazarus überhaupt sterben mußte.
Immerhin kennt Jesus ja Jehova und seinen Plan sehr genau und weiss, dass es nicht Jehovas Absicht war, dass Menschen sterben, dass er sie daher „bei der Herstellung“ auch nicht so geschaffen hat, dass sie diesen erleiden oder mit dem Tod geliebter Menschen umgehen müssen.
Johannes 12:27-36
Wieso sagt Jesus: „jetzt wird der Herrscher dieser Welt hinausgeworfen werden“, wenn dies doch erst 1914 bei dem Krieg im Himmel passiert – wie wir aus der Offenbarung wissen?
Johannes 13 – Jesus wäscht seinen Jüngern die Füße
Jesus lehrt uns hier nicht nur Demut:
Es geht auch darum, uns selbst nicht zu wichtig zu nehmen, sondern uns als ein kleines Teil eines großen Ganzen zu betrachten. Dann werden wir auch die Interessen anderer höher einstufen, als unsere eigenen.
Sicherlich kann es uns passieren, dass wir deshalb heute – in diesem System – ausgenutzt werden und vielleicht sogar alles verlieren, was uns wichtig erscheint. Aber wir werden mit dieser Einstellung an Ansehen bei Jehova gewinnen – und dies ist es ja, was zählt.
So werden wir nicht auf unserem Recht beharren, wenn die Interessen des anderen nicht gegen Jehovas Willen verstoßen – und um des lieben Friedens nachgeben. So, wie es Abraham tat, als er Lot den Vortritt bei der Auswahl der Weidegründe ließ – obwohl dies eigentlich ihm als Familienoberhaupt zustand.
Allerdings müssen wir auch ab und an fest bleiben, auch wenn es nichts mit biblischen Maßstäben zu tun hat – z.B als Eltern, wenn wir aufgrund unserer Lebenserfahrung wissen, dass das, was sich unser minderjähriges Kind da in den Kopf gesetzt hat, ihm auf lange Sicht eher schaden als nützen würde.
Jesus ist uns hier ein sehr gutes Beispiel. Bereits Petrus erkennt die Tiefe dessen, was Jesus tut: er, der als Gottes Sohn und Messias und Lehrer so weit über ihnen allen steht – dieser große Mann wäscht ihnen die Füße. Dies zeigt ihnen, wie wenig wichtig sich Jesus nimmt und dies, wo er doch alles Recht der Welt hätte, sich von anderen bedienen zu lassen. Vielleicht mögen die anderen bereits eine Weile überlegt haben, wer ihnen denn nun die Füße waschen solle, denn so heiß und staubig fühlen sich ja doch alle unwohl. Jesus weiß auch dies und so steht er auf und übernimmt diese Arbeit.
Wir wissen ja bereits aus den anderen Evangelien, dass dies ein akutes Problem bei den Jüngern war. Wahrscheinlich fühlen sie sich wie etwas Besonderes, da sie so eng mit Jesus befreundet sind und so wollen sie auch, dass es für alle offensichtlich ist. Aber etwas Besonderes in einer Gruppe zu sein, scheint ihnen nicht gereicht zu haben, denken wir nur an die beiden, die ihre Mutter vorschicken, um Jesus im die besten Plätze im Königreich zu bitten.
Vielleicht ist ihnen der Gedanke auch fremd, dass eine so große Gruppe etwas Besonderes sein könne – denn bisher waren es ja immer nur einzelne Männer, die herausgeragt sind, wie Noah, Abraham, Jakob, David, Daniel, Jesaja usw. Also, wen von ihnen würde Jesus „als seinen besten Freund“ auswählen?
Damit sind sie so sehr beschäftigt, dass sie diesen tollen Freund, um dessen besondere Gunst sie eigentlich alle buhlen, so verstaubt und verschwitzt da sitzen lassen, da jeder hofft, einer der anderen springt gleich auf und übernimmt die lästige Arbeit. Dabei hätte hier jeder von ihnen die einmalige Gelegenheit, diesem großen Mann persönlich die Füße zu waschen.
Wie sehr muss es jeden einzelnen von ihnen beschämen, als Jesus aufsteht, sich wie ein Haussklave des guten Gewands entledigt, sein Unterkleid hochbindet und vor dem ersten von ihnen niederkniet und anfängt, diesem die Füße zu waschen.
Bei der Reaktion vom Petrus sehe ich buchstäblich, wie ihm die Röte der Scham ins Gesicht hochsteigt. Hätte doch nur er selbst den ersten Schritt gemacht. Wie furchtbar, dass sich Jesus genötigt sieht, hier Sklavendienste zu verrichten, nur weil er selbst es für unter seiner Würde gehalten hatte.
Den anderen geht es sicherlich ebenso, aber Petrus kennen wir ja schon als denjenigen, der spontan, impulsiv und gefühlsbetont ist und „sein Herz auf der Zunge trägt“. Er kann einfach nicht still und tatenlos zusehen, wie sich Jesus hier selbst erniedrigt. Er spricht den anderen Jüngern aus der Seele. Alle schämen sie sich und sie werden später sicherlich noch oft daran denken.
Wenn sich Jesus als der Sohn Gottes nicht so wichtig nahm und bereit war, seinen Untergebenen zu dienen – um wieviel mehr dann wir!
Johannes 14 – 17
Johannes 14 – Jesus Christus – der Weg zum Vater
Wer es in diesem System und in diesen schlimmen Zeiten schafft, nach Gottes Wort zu leben – der hat auch Gottes Geist!
Ganz egal, wie seine äußeren Umstände auch sein würden und ganz egal, wie es den Anschein haben mag. Dies ist die Kernaussage von dem, was Jesus hier zu seinen Jüngern sagt.
Hier sind wir wieder bei dem Prinzip, dass man einen Baum an seinen Früchten erkennt: wer nicht den Geist Jehovas hat, der kann auch nicht die Frucht des Geistes hervorbringen. Er wird es nicht schaffen, sich in diesen Zeiten seinen Glauben zu bewahren und den Willen Gottes zu tun, wenn es schwer wird.
Wer dagegen seinen egoistischen Bestrebungen nachgeht und nicht Jehova und sein Wort im Herzen trägt, danach handelt und darüber redet, weil sein Herz brennt – der hat nicht den Geist und somit ist er auch nicht mehr in Gottes Liebe
Johannes 15 – Jesus Christus – der Weinstock
Johannes 16 – schlimme Zeiten kommen auf uns zu
Johannes 18 – 21
Wieso fehlt hier bei Johannes der ganze Teil, wo Jesus mit seinen Jüngern das Passah feiert und die Feier zum Gedenken an seinen Tod einführt?
Ist dies nicht ein wesentlicher Bestandteil der Guten Botschaft, die Jesus verkündigt hat?
Johannes 18:15-18
Wieso wird Petrus hier als einer von denen erkannt, die mit Jesus waren – der andere, der für seinen Einlass sorgt, aber nicht?
Und was ist mit ihm, als Petrus „in die Mangel genommen wird“? Wo befindet er sich?
Steht er mit Petrus am Feuer – oder ist er wegen seiner Bekanntschaft mit dem Hohepriester vielleicht sogar hautnah mit dabei, als Jesus der Prozess gemacht wird?
Johannes 19 – Jesus wird von den Soldaten misshandelt und verspottet
Wie mag sich Jesus dabei gefühlt haben?
Er weiss doch, dass er Gottes Sohn ist und wie Jehova die Dinge sieht. Und er ist sich auch seiner eigenen Macht bewußt, wie seine Antwort an Pilatus zeigt. Wie schwer muss es ihm gefallen sein, jetzt ruhig und besonnen zu bleiben und nicht „mit der Faust auf den Tisch zu hauen“.
Wahrscheinlich hält er die ganze Zeit seine Gedanken und seinen Sinn auf seine Aufgabe gerichtet. Dass es so geschehen muss, um die Prophezeiungen zu erfüllen und dass es nichts bringt, wenn er nun aufbegehrt und sie wegen ihrer Arroganz und Unverschämtheiten zur Rechenschaft zieht.
Dies ist gar nicht so einfach – wenn wir die Macht hätten, dieses häßliche Spektakel um uns und unsere Person zu beenden!
Johannes 19:25-27
Warum macht sich Jesus hier eigentlich Sorgen um seine Mutter? Selbst wenn Joseph zu diesem Zeitpunkt bereits verstorben ist, so hat Jesus doch noch jede Menge Geschwister, die noch leben und für sie sorgen können. Immerhin zählen später zwei Brüder Jesu zu seinen Nachfolgern.
Warum also wählt er Johannes dazu aus?
Geht es ihm hier darum, dass seine Brüder zu diesem Zeitpunkt noch nicht an ihm glauben und die Mutter daher nicht wirklich trösten könnten?
Johannes 20 – Das leere Grab: Jesus ist auferstanden
Warum erscheinen diese beiden Engel und danach Jesus nur Maria – und nicht schon, als Petrus und Johannes nach dem Grab sehen?
Könnte es sein, dass hier der Zeitfaktor eine Rolle spielt?:
die beiden Männer sehen kurz hinein und als Jesus weg ist, hat sich der Fall für sie erledigt und sie wenden sich wieder ihrem normalen Tagwerk zu. Ganz im Gegensatz zu Maria, die das Ganze nicht fassen kann und wie betäubt in der Nähe bleibt. Vielleicht ist sie ja sogar in ihrer Verzweiflung im Gebet versunken. Vielleicht fragt sie ja Jehova, was dies alles zu bedeute habe – und die Engel und Jesus sind die Antwort Jehovas auf ihre Gebete
Johannes 1 – 3
Johannes 1 – „Tief eintauchen!“
Nun sind wir also bei dem Evangelium angekommen, das Stephi so sehr liebt und über das sie ihren Blog zum Bibelstudium für Frauen schreibt: „Tief eintauchen“
Ihr werdet sicherlich den einen oder anderen Gedanken aus ihrem Blog dann auch hier wiederfinden.
Aber ich ermuntere euch, selbst ihren Blog zu besuchen, zu lesen und euch daran zu erfreuen und euer persönliches Bibellesen und Studium dadurch zu bereichern 😉
Johannes 1:1-18
Eine Weihnachtsgeschichte
Wunderst du dich ebenso über diesen Titel, wie ich mich gewundert hatte, als ich das erste Mal die gleichnamige Ansprache von John Angelina gehört habe?
Eigentlich ist dieser Abschnitt überschrieben mit „Jesus Christus – Gottes Wort an die Welt“ (HfA) und die Weihnachtsgeschichte wird meist aus Lukas genommen.
Umso erstaunter war ich, als ich die Ansprache „Eine Weihnachtsgeschichte“ von John Angelina gehört hatte, die er auf genau diesen Text aufbaut.
Im Gegensatz zu Lukas, wo alles so offensichtlich ist, muss hier in Johannes um einige Ecken gedacht werden. Ich ermuntere dich, beim Lesen dieser Verse hier die Ansprache mit einzubeziehen. Sie wird dich ganz bestimmt ermuntern und bereichern – ebenso wie „den Prolog“ und „Das wahre Licht und seine Lichter“ im Blog von Stephi
Johannes 1:1-5
Die 6 Grundthemen, die wir hier finden
Wie bereits angekündigt, möchte ich gerne Stephis Blog mit einbeziehen, denn er ist wirklich toll gemacht. Wer da keine Lust aufs Weiter-lesen und In-die-Tiefe-gehen hat, dem ist wohl nicht mehr zu helfen 😉
Nach einer längeren Einleitung weist sie auf 6 Begriffe hin, die ihr bei diesen 5 Versen aufgefallen sind:
Ich möchte hier einmal den Punkt „Am Anfang“ heraus greifen
neugierige geworden? Hier findest du den ganzen Artikel
Johannes 1:6-13
Das wahre Licht und seine vielen Lichter
den ganzen Artikel findest du hier
Johannes 1:19-28
wer ist Johannes eigentlich?
Die angesehenen und führenden Männer schicken Priester und Leviten zu Johannes. Sie haben ihn beobachtet und erkennen, dass er etwas Besonderes sein muss. Sie überlegen sogar, ob er der Messias sei. Er hat sie also durch seinen Lebenswandel beeindruckt – durch das, was er sagte und tat.
Diese Unterhaltung finde ich persönlich sehr interessant, weil wir heute eine Menge daraus lernen können.
Johannes ist sehr wohl etwas Besonderes und bereits bei der Zeugung zu Besonderem bestimmt. Wir erinnern uns? Elisabeth und ihr Mann Zacharias können keine Kinder bekommen. Sie haben schon die Hoffnung aufgegeben. Da erscheint Zacharias eines Tages ein Engel und kündet ihm einen Sohn an, den die beiden durch Gottes Hilfe bekommen sollen. Dabei erwähnt er auch die besondere Aufgabe, die dieser für Gott erledigen soll. Wir hatten es gerade erst in Lukas 1:5-25 gelesen.
Johannes hätte sich in seinem Ruhm sonnen können, sich hervortun und seine Wichtigkeit betonen. Aber er tut es nicht, sondern weist jegliche Ehre demütig von sich. Er erklärt, dass er lediglich einen Auftrag erfüllt (Vers 23) und dass er weit unter dem Messias stünde, dass ihm eigentlich nicht einmal ein so niederen Dienst wie das Binden der Schuhe zusteht (Vers 27).
Wir können durch diese Demut viel lernen, wie z.B uns selbst nicht zu wichtig zu nehmen.
Auch wenn wir von unserem himmlischen Vater um unser selbst Willen geliebt werden und uns dies nicht durch irgendwelche Aktionen verdienen müssen – so sind wir doch nur ein Teil von einem großen Ganzen. Die Welt dreht sich nicht um uns, sondern wir haben in ihr einen Platz, eine Rolle, die uns von Gott zugewiesen wird.
Es ist wie mit einem Uhrwerk: es besteht aus vielen winzigen Teilen und jedes einzelne ist wichtig. Würde eins fehlen, würde die Uhr nicht laufen.
So versteht sich Johannes: als kleines Zahnrad, das benötigt wird im Zusammenspiel mit den anderen.
Wenn schon Johannes sich und seine Rolle so sieht – wer sind dann wir, dass wir uns für so wichtig halten, dass alles um uns herum so laufen muss, dass wir uns wohl fühlen?
Johannes 1:29-51
Was macht uns als Jünger aus?
In den letzten Monaten haben wir viel über den Auftrag in Matthäus 28:19-20 nachgedacht. Auch Stephi geht in ihrem 2. Teil vom Prolog darauf ein. Wir sollten unser Licht leuchten lassen und dies tun inzwischen die meisten christlichen Gemeinden – nicht mehr nur die Zeugen Jehovas. Besonders aus Amerika scheint eine große Welle an Evangvelikalen Gruppen zu uns rüber zu schwappen und dies bereits seit Jahren. Ein großer Hauptpunkt ist dort das Evangeliisieren, wie der Name bereits vermuten lässt.
Wenn wir den Text hier in Johannes lesen, dann beobachten wir, dass es das Evangelisieren oder Predigen bereits gab, bevor Jesus seine Jünger das erste Mal ausgesandt hatte und was die Motivation dazu sein sollte. Achten wir doch mal beim Lesen darauf:
Johannes sieht Jesus und macht ihn als Lamm Gottes kenntlich und erklärt, was er damit meint. Sein Glaube hat eine echte Grundlage, denn er hat bei der Taufe die Worte Jehovas gehört und daher glaubt er es nicht nur, er weiss es (Vers 29-34)
Dies löst eine unaufhaltsame Lawine aus, denn als er es am nächsten Tag im Beisein von zwei seiner Jüngern wiederholt, folgen die beiden Jesus sofort um zu sehen, was an den Worten des Johannes dran ist. Sie bleiben den ganzen Tag mit Jesus zusammen und das, was sie sehen und hören, überzeugt sie (Vers 37-39).
Sie sind so begeistert, dass sie selbst es auch anderen erzählen. Andreas, der eine von ihnen, erzählt es begeistert seinem Bruder Petrus und nimmt ihn mit zu Jesus. So konnte sich auch dieser überzeugen (Vers 40-42).
Philippus wird von Jesus selbst aufgefordert, ihm nachzufolgen und er tut es. Auch er ist begeistert und erzählt es Nathanael (Vers 43-45).
Dieser ist zuerst skeptisch, aber er geht mit, um selbst zu sehen, ob etwas dran ist und diesen Jesus mal selbst unter die Lupe zu nehmen 😉 Als er ankommt, redet Jesus ihn an und das, was er sagt, überzeugt auch ihn (Verse 46-51).
Also eine Art Schneeball- oder Pyramidensystem. Ähnliches lesen wir in Johannes 4: nachdem Jesus mit der Frau am Brunnen geredet hat, rennt sie in den Ort, erzählt es allen und diese werden neugierig, sehen nach und überzeugen sich selbst.
Also eigentlich ganz einfach: „aus der Fülle des Herzens redet der Mund“ und unsere Begeisterung steckt an. Sie macht zumindest neugierig, überzeugen müssen die anderen sich schon selbst.
Es macht auch deutlich, worum es geht und wohin wir die Leute führen sollen, deren Interesse wir geweckt haben:
Es geht nicht um Menschen oder Organisationen, denen wir nachfolgen sollten – sondern unser Zentrum ist Jesus! Wir führen die Menschen also zu Jesus hin und helfen ihnen dabei, sich Gottes Wort zu eigen zu machen und ein eigenes enges Verhältnis zu Jehova und seinem Sohn Jesus Christus zu entwickeln.
Auch wenn wir diese neuen Christen am Anfang helfend begleiten, so geht es doch nicht um uns und unsere Gemeinde, der wir angehören und wohin wir sie führen, sondern um Jesus Christus. Später in der Geschichte der ersten Christen stellt Paulus diesen Punkt richtig, da es scheinbar in eine falsche Richtung lief und die Menschen Anhänger bestimmter Personen wurden, die sie in die Wahrheit gebracht hatten. Er macht noch mal klar, dass es um Gott geht und wir Gott dienen und Jesus nachfolgen. Der Mensch, der uns dabei geholfen hat, ist dabei eher zweitrangig (1. Korinther 3:5-9)
Im Epheserbrief lesen wir, dass sich die Brüder immer in kleineren Gruppen trafen. Wer neu dazu kam, lernte und gründete dann bei sich im Haus eine neue Gruppe, wohin er die Neuen brachte. Aber das eigentliche Zentrum waren nicht die kleinen Hausgemeinden – sondern Jesus!
Jeder von uns kann also einen Anteil daran haben, die Botschaft über Jesus und wie er uns den Zugang zu Gott frei gemacht hat, zu verbreiten. Jeder auf seine Art.
Dies muss nicht immer nur von Haus-zu-Haus sein, auch wenn die ersten Christen auch diese Methode nutzten. Jeder sprach die Menschen in seiner unmittelbaren Umgebung an – Familie, Freunde, Nachbarn, Arbeitskollegen, die Marktfrau oder den Fischer, wo man einkaufte usw.
Hier in Johannes 1 lesen wir von mehreren Versionen: Andreas sprach seinen Bruder an, Jesus Philippus, der gerade anwesend war und Philippus seinen Freund Nathanael.
Welche Möglichkeiten haben wir selbst – und nutzen wir sie?
Bei uns in der kleinen Hausgemeinde haben wir auch schon viel ausprobiert, wie im Sommer mehrere Aktionen mit Ansprechdienst, Umfragen usw. Neu für mich war folgende: ein Bruder, der in einem Pflegeheim wohnt, spricht die Bewohner an und fragt, ob er für sie und mit ihnen beten kann. Es kommen viele Gespräche zustande.
Unsere beiden Ältesten waren vor zwei Wochen in dem Gebiet, wo der eine in diesem Jahr ein Haus baut unterwegs und haben die Menschen mit dem Satz angesprochen: „hallo, ich bin … und ziehe im nächsten Jahr hier in die Gegend und wollte mal fragen, ob und wofür wir hier beten können.“ Auch sie haben gute Erfahrungen gemacht, hatten einige längere Gespräche und einer hat ihnen sogar seine Kontaktdaten für einen Rückbesuch gegeben.
Wir sehen: wenn unser Herz für Gott und sein Wort brennt, dann werden wir Wege finden, um dies mit anderen zu teilen und neue Menschen für Christus zu gewinnen.
(((Noch eine kleine Anmerkung: unser Hauskreis sucht keine Menschen, die bereits an Gott glauben um sie „abzuwerben“, sondern wir suchen Menschen, die noch nicht Jesus für sich angenommen haben, ebenso wie es die ersten Jünger taten. Es geht nicht darum, die Zahl der Gemeindemitglieder zu erhöhen, sondern darum, Menschen zu Gott und Jesus zu führen)))
weitere Gedanken zu Johannes 1 finden wir hier
Johannes 2 – was wir vom ersten Wunder lernen können
Hier erleben wir also das allererste Wunder, das Jesus gewirkt hat: er verwandelt Wasser in Wein.
Dies zeigt uns ganz deutlich, dass nichts dagegen spricht, wenn wir Alkohol trinken.
Gut ist es, wenn dies in Maßen geschieht. Dies ist bei diesem Hochzeitsfest nicht unbedingt der Fall, was wir aus der Bemerkung des Festleiters schließen können: er sagt im Prinzip, dass es nun nicht nötig ist, guten Wein zu servieren, da die Gäste bereits derart angeheitert sind, dass sie das eh nicht mehr mitbekommen.
Obwohl die Gäste also bereits einigermaßen berauscht sind, sorgt Jesus für weiteren Wein und sogar für einen sehr guten.
Hätte er dies getan, wenn die Szene ihn angewidert hätte?
Weitere Gedanken zu diesem Wunder hatten wir bereits im Rahmen der Johannes-Studie gesammelt 😉
Johannes 2:1-1-11
Jesu erstes Wunder
Bereits im Rahmen der Johannes-Studie haben wir uns mit diesem Wunder beschäftigt. Ebenso wie mit der dazu passenden Ansprache von Bayless Conley: „Wunder Nr 13 – Wasser in Wein“.
Hier mal nur ganz kurz zusammen gefaßt einige Lehrpunkte, die er aus dem Wunder zieht:
Etwas, was jedem Christen widerfährt: sein Geist wird verändert, er wird wiedergeboren.
Rituale retten uns aber nicht. Wir benötigen eine Veränderung des Geistes. Wir müssen eine persönliche Beziehung zu Gott haben.
Alles, was wir tun, sollten wir voll und ganz tun, unseren Gott „mit ganzem Herzen, ganzer Seele und ganzer Kraft“ lieben und dienen.
Für den Festleiter unlogisch – aber auch für uns kommt das Beste erst am Schluß!
Ebenso war unser vorheriges Leben nicht annähernd so gut, wie das, was wir heute mit Jesus führen.
Wir können uns unsere Errettung nicht erkaufen. Sie wird uns aus Gnade geschenkt.
Das Wunder der Errettung geschieht ebenso – durch das Wort Gottes und durch Diener, die es verkünden und erklären.
Lehnen wir die Gute Botschaft und Gottes Wort ab, weil diejenigen, die es verkünden, Fehler und Schwächen haben?
Das, was er ihnen zu tun auftrug, war unlogisch. Denn sie benötigten Wein und kein Wasser.
Auch wir müssen glaubensvoll gehorchen, auch wenn es unsinnig erscheint, was unser Gott von uns will. Wir sind nur zuständig für das Wasser – das Wunder kommt von Gott!
Das Fest dauerte eine ganze Woche und das ganze Dorf war eingeladen.
Jesus und Jehova sind unsere Versorger. Sie sorgen für alles, was nötig ist.
Jehova und Jesus drängen sich nicht auf, sie kommen auch nur in unser Leben, wenn wir sie einladen
Was ist uns ausgegangen? Jesus hilft, ohne Vorwürfe zu machen oder uns zu beschämen.
Jesus benutzt die bereits vorhandenen Dinge oder Umstände, um uns in unserem Mangel zu helfen. Wir müssen dazu aber tun, was er uns sagt.
Wer hätte das Gedacht, dass es in dieser kleinen und kurzen Geschichte so viele Lehrpunkte gibt?
Dagegen sieht es schon fast „mikrig“ aus, was wir im Rahmen der Studie herausgearbeitet hatten:
weitere Gedanken zu Johannes 2 finden wir hier
Johannes 3 – worum es hier geht
Eigentlich 2 Hauptthemen:
Johannes 3:1-21
Nikodemus und die Wiedergeburt – wie betrifft es mich heute?
Von Thom weiss ich, dass es dazu eine sehr gute Ansprache von Arnold Fruchtenbaum gibt – dem Juden, der zum Christentum konvertiert ist. In dieser Ansprache erklärt dieser, dass der Gedanke einer Wiedergeburt an sich den Juden nicht fremd war, dass bestimmte Abschnitte im Leben eines Juden als Wiedergeburt zählten.
Wenn wir den Text hier in Johannes 3:4 richtig lesen und genau hinsehen, dann fragt er, wie ein Mensch wiedergeboren werden kann „wenn er alt ist“. Arnold Fruchtenbaum sagt dazu, dass Nikodemus bereits in einem Alter war, in dem er bereits alle Stufen einer Wiedergeburt durchgemacht hatte und keine mehr offen blieb. Daher fragte er, wie das noch vor sich gehen sollte.
Ist er der Einzige mit dieser Ansicht? Ich kann mich nicht erinnern, in den Publikationen der WT-Gesellschaft ähnliche Gedanken gelesen zu haben. Auch Thom war ganz begeistert, als er die Ansprache vor einigen Jahren gehört hatte.
Was sagt denn z.B. Darby dazu?
Was bedeutet es für uns ganz persönlich, wiedergeboren zu werden?
Wie wir den verschiedenen Ansprachen entnehmen können, sowie den Kommentaren dazu im Größte-Mensch-Buch sowie bei Darby, geht es darum, gemäß dem alten Menschen zu sterben, der wir waren, bevor wir unser Leben Gott und seinem Sohn Jesus hingegeben haben.
Der alte Mensch ist tot und zu einem neuen geboren. Das ist es ja auch, was unsere Wassertaufe symbolisiert: beim Untertauchen, dass die alte gottlose Persönlichkeit gestorben ist – und beim Heraufkommen aus dem Wasser die Geburt oder Auferstehung zu einem neuen Leben mit Christus.
Wir hatten ja erst vor einigen Wochen eine passende Ansprache dazu, als es im Rahmen des Catechismus darum ging, was unsere einzig wahre Hoffnung ist:
Wir sterben also hinsichtlich unseres alten gottlosen und egoistischen Lebens und werden wiedergeboren zu einem Leben für Gott.
Dies ist keine rein äußerliche Sache, wie wir bereits im Zusammenhang mit „der neuen Persönlichkeit“ (Epheser 4) festgestellt hatten: niemand würde reine saubere Kleidung anziehen, ohne vorher die verdreckten und verschwitzten Sachen auszuziehen und sich zu waschen. Wir ziehen das saubere nicht einfach darüber.
So, wie wir die alte unreine Persönlichkeit ausziehen, sterben wir in dieser Hinsicht – und ziehen die neue an und werden in dieser Hinsicht wiedergeboren – zu einem neuen Leben mit Gott und Jesus!
Johannes 3:14-21
Der Sohn Gottes ist als Retter in die Welt gekommen (HfA)
Besonders der erste Teil mit der Kupferschlange ist sehr interessant. Was finden wir darüber im Einsichtenbuch?
Hierzu gibt es eine interessante Ansprache von Bayless Conley – in der Predigtreihe „Stöcke und Steine“ ist es der 5. Teil „Schlangen“
Hier gibt es einige interessante Lehrpunkte:
Der Blick auf die Schlange in der Wüste war kein kurzer, flüchtiger. Er beschreibt es sehr anschaulich:
Auch wir müssen unseren Blick ganz fest auf Jesus Christus gerichtet halten. Es darf kein flüchtiger Blick sein.
Wie der beschriebene Mann in der Wüste sollen wir mit unserem Herzen darauf sehen und dabei das wahrnehmen, was dahinter steckt.
Der 2. Punkt ist die Bedeutung dessen, dass sich Jesus hier mit der Schlange vergleicht. Denn Schlangen stehen in der Bibel für das Böse. Wie kann Jesus mit etwas Bösem verglichen werden?
den ganzen Teil der Ansprache, der sich um Jesus und die Kupferschlange dreht, findet ihr hier
Nachdem wir diese beiden Punkte nun erkannt haben und im Sinn behalten (Verse 14-17), können wir uns den weiteren Versen dieser Passage zuwenden, den Versen 18-21.
Wir haben ja bereits erkannt, dass diejenigen, die in der Wüste von den Schlangen gebissen wurden, fest und voller Glauben auf die kupferne Schlange blicken mußten. Nur dann hob Jehova die Wirkung des Giftes auf und sie konnten wieder gesund werden und mußten nicht sterben (siehe den ersten Teil der Ansprache). Wer es nicht tat, hatte keine Chance.
Ebenso haben wir keine Chance auf Rettung, wenn wir nicht auf Jesus als unseren Retter schauen. Wie wir erkannt haben, reicht hier kein kurzer flüchtiger Blick, sondern wir müssen beständig auf ihn schauen (siehe auch die gleichnamige Ansprache „Schau auf Jesus“ und „Auf Jesus schauen“).
Wir sehen: jeder hat die Wahl – damals wie heute!
Wer in der Wüste von der Schlange gebissen wurde, konnte für sich entscheiden, ob er auf das Angebot Gottes eingeht, oder eben nicht.
Auch wir haben die Wahl, ob uns „das Angebot Gottes“ wichtig genug ist – das, was Jesus für uns getan hat. Es ist unsere eigene Entscheidung und die muss jeder für sich ganz persönlich treffen.
Aber ebenso wie seinerzeit in der Wüste hat unsere Entscheidung auch Konsequenzen! Und darüber spricht Jesus hier im zweiten Teil, den Versen 18-21.
In Vers 18 fasst er die vorigen Gedanken noch mal zusammen:
Die folgenden Verse zeigen eigentlich eher den Grund auf, warum sich Menschen dagegen entscheiden, das Angebot Gottes anzunehmen:
weitere Gedanken zu Johannes 3 finden wir hier
Johannes 3:22-36
Johannes macht es uns vor: es geht nicht um uns, sondern um Jesus!
Interessant, was J.N. Darby dazu sagt, denn er weist darauf hin, dass Johannes die Dinge der Erde verkündete – Jesus hingegen die Dinge des Himmels.
Johannes war lediglich ein Wegbereiter, der auf das Kommen des Messias aufmerksam machen sollte, die Menschen auf IHN und sein Kommen vorbereiten sollte. Aber das Wichtigste war Jesus selbst.
Auch Jesus war nur eine Stufe zu etwas Höherem, denn er verkündete das Wort, den Willen und den Plan seines Vaters. Er selbst war „nur“ das Wort, derjenige, der es uns überbrachte.
Vor diesem Hintergrund wirkt das Gerangel einiger „Christen“ und Religionsgemeinschaften darum, selbst „die einzig wahre“ zu sein, ziemlich erbärmlich.
Als wahre Christen, als „wahres Volk Gottes“ erweisen wir uns nicht dadurch, dass wir uns selbst unheimlich wichtig nehmen und sorgfältig darauf bedacht sind, dass uns niemand den Rang streitig macht – sondern dadurch, dass wir Jesus nachahmen. Wie dachte er?
Erinnern wir uns daran, dass die Jünger immer wieder darüber stritten, wer von ihnen die höhere Stellung habe und wie Jesus darauf reagierte: er rügte sie jedesmal und erklärte ihnen immer wieder geduldig, dass es nicht um Rang und Namen ging. Dass sie alle Brüder seien, einen Leib bildeten, an dem jedes Glied wichtig sei.
Jesus wies bei allem was er sagte und tat auf seinen himmlischen Vater hin und genau dies sollte auch bei uns im Vordergrund stehen. Dann erweisen wir uns als wahre Nachfolger Christi und dann dürfen wir uns zu Recht zu seinem Volk zählen.
weitere Gedanken zu Johannes 3 finden wir hier
Johannes 4 – 6
Johannes 4 – sehr gehaltvoll
Ein sehr gehaltvolles Kapitel.
Wenn wir auf den Link „passende Ansprachen“ gehen, sehen wir, dass es dazu eine ganze Menge gibt.
Vielleicht hast du ja Zeit und Lust, dir die eine oder andere anzuhören – vielleicht bei der Hausarbeit, auf dem Weg zur Arbeit usw?
Johannes 4:1-30
Die Frau am Brunnen
Ganz besonders zu der Frau am Brunnen gibt es viele Ansprachen von Johannes Hartl. Er hat auf mehreren MEHR-Konferenzen darüber gesprochen: 2012 und 2013 und ein wenig auch 2014.
Es lohnt sich wirklich, sich diese Ansprachen alle anzuhören, denn sie beleuchten diese Geschichte mit der Frau am Brunnen aus den verschiedensten Blickwinkeln. Ich war schon beeindruckt, als ich im vergangenen Jahr (2013) die Reihe der MEHR dazu gehört hatte. Auch in diesem Jahr (2014) beginnt er die Konferenz mit dieser Geschichte – macht aber dann den Bogen zum Gleichnis vom verlorenen Sohn.
In der Reihe „Begegnungen mit Jesus“ fängt er die erste Ansprache damit an, zwei Dinge besonders zu beleuchten, bevor er in die Szene eintaucht:
Den Ort Sichem
(oder Sichar, wie es hier in der Schlachter gesagt wird) und warum gerade dieser Ort so bedeutungsvoll für die Begegnung und das Gespräch ist
Der wichtige Punkt im Zusammenhang mit Sichar oder Sichem ist, dass hier Menschen sagen, sie können ihr Leben ohne Gott leben. In dem Moment, wo sie ihre Götzen wegwerfen, und sich nur noch ganz allein auf Jehova verlassen, tritt ER für sie ein
Die Tageszeit
„Es war um die 6. Stunde“ – also um die Mittagszeit
Diese Zeitangabe kommt gerade mal dreimal in der Bibel vor und gibt dem Ganzen eine wichtige Bedeutung
Pilatus sagt zun Volk „siehe, euer König“
Jesus hat Durst
Als Jesus am Kreuz stirbt und der Himmel sich verdunkelt und
Na – Zusammenhang erkannt?
Johannes 4:10 „wenn du gewußt hättest … dann hättest du mich gebeten“
Hier ist die Formulierung sehr wichtig und ich hätte niemals gedacht, dass sie mich betrifft, die ich ja bereits seit Jahrzehnten Christ bin, regelmäßig in der Bibel lese und ein gutes Verhältnis zu Gott habe.
Natürlich weiss ich, wen sie hier bittet, weiss dass Jesus der Messias ist und für unsere Sünden gestorben ist, damit wir uns heute freimütig unserem Gott nahen können. Das gehört ja zu den Grundlehren des Christentums
Aber Johannes Hartl erklärt die Stelle aus einer anderen Sicht. Es reicht nicht aus, vom Verstand her zu wissen, dass Jesus für uns gestorben und wieder auferstanden ist.
Es reicht nicht, vom Verstand her zu wissen, dass Jehova unser himmlischer Vater ist und Jesus unser Erlöser, unser Retter. Wir müssen es mit unserem Herzen und Gefühl begreifen.
Wir hatten vorher ja bereits die Zitate, was Glaube bedeutet und welche Verheißungen Gott mir sogar für meine persönlichen Ängste gibt.
Aber hier benutzt Johannes Hartl ein Wort, dass Jesus eigentlich auch einmal betont, was aber in anderer Formulierung in unserem Sinn ist.
Bei der Formulierung „Gott ist mein Vater“ denke ich immer an das Verhältnis eines erwachsenen Kindes zu seinem Vater.
Ich habe heute ein se gutes Verhältnis zu meinen Eltern. Aber ich bin erwachsen und renne nicht mehr mit jedem Problem zu ihnen, sondern eigentlich nur dann, wenn es gar nicht anders geht. Und meine Eltern erwarten heute von mir als Erwachsene auch, dass ich mich wie eine benehme. Sie würden wohl sicherlich befremdet sein, wenn ich mit kindischen Gedanken und Ängsten ankäme.
Scheinbar übertrage ich dies auch auf mein Verhältnis mit Gott und versuche so viel wie möglich allein zu schaffen, damit er sich nicht für mich schämt.
Aber Johannes Hartl gebraucht hier ganz provokativ den Ausdruck „Papa'“, in einigen Ansprachen sogar „Papi“.
Dabei habe ich ein ganz anderes Bild vor Augen: ein kleines hilfloses Kind und seinen starken Papi. Er ist für das Kind der Allerstärkste und wenn der Papi in der Nähe ist, hat es keine Angst. Es fühlt sich sicher und behütet und wenn es doch Angst hat, greift es nach seiner Hand oder kuschelt sich in seine Arme.
Wenn ich Gott wirklich als diesen großen starken Papi begreifen würde (denn das ist er ja, niemand ist stärker und mächtiger als er), dann würde ich ihn bitten.
Dann würde ich mit meiner Angst direkt zu ihm laufen und nicht erst überlegen, ob ich das nicht zuerst allein versuche, weil ich mich sonst vielleicht lächerlich mache.
Ein kleines Kind rennt direkt zu seinem Papi, ohne vorher groß zu überlegen, ob der Papi von ihm erwartet, dass es sich nicht so anstellt.
Wenn ich mein Verhältnis zu Jehova so begreifen würde – ich das kleine Kind und er der große starke Papi, dem es Freude macht, mich zu beschützen, selbst dann, wenn keine echte Gefahr da ist (Phobie) – dann würde ich ihn bitten und direkt in seine schützenden Arme laufen.
Und dann würde ich mir auch nicht krampfhaft einen Plan B überlegen, wie ich aus der angstvollen Situation wieder herauskomme, falls er nicht hilft. Ich würde mich einfach darauf verlassen.
Wenn sich ein kleines Kind in einer Situation, die ihm Angst macht, an seinen Papi kuschelt, dann geht es ihm gleich besser. Es fühlt, wie er seine Arme um es legt und hat das Gefühl, dass ihm nun nichts mehr passieren kann – denn die Gefahr muss erst einmal an dem großen starken Papa vorbei!
‚Wenn ich erkenne, wer es ist, der zu mir redet‘ – mein großer starker Papi, der niemals zulassen würde, dass mir irgendetwas passiert, der mich selbst mit seinem Leben verteidigen wird – ‚dann werde ich ihn bitten‘ und er wird mir geben.. Dann werde ich keine Angst mehr haben, nicht mehr weglaufen oder Situationen vermeiden, die mir Angst machen – sondern dann werde ich mich ruhig und sicher fühlen und wenn die Angst mich überfällt, mich sinnbildlich in seine Arme kuscheln und spüren, wie er mich an sich drückt und mich sicher fühlen. Mit meinem Papi an meiner Seite kann mir nichts passieren.
Wenn ich das begreife, dann werde ich mich nicht mehr von meiner Angst abhalten lassen, Dinge zu tun, die ich gern tun möchte oder die getan werden müssen. Dann werde ich mutig jeden Tag angehen!
„Wenn du das erkannt hättest, dann würdest du mich bitten“
Ich darf IHN darum bitten, dies wirklich zu begreifen – nicht nur vom Verstand her, sondern es auch zu fühlen.
Gerade habe ich mir das Kapitel 4 noch mal als mp3 angehört. Die hier eingefügten Hördaten der Bibel sind ab dem NT aus der Neuen Genfer Übersetzung und mir ist dabei aufgefallen, dass der Gedanke von Johanns Hartl hier noch besser raus kommt:
Wir müssen wissen, worin die Gabe Gottes besteht und die Wahrheit erkennen. Passt eigentlich sehr gut zu der Gedanken von vorhin.
In der Volxbibel werden die Verse hier auch sehr schön übersetzt: wir müssen erkennen, „was für eine Chance Gott dir gerade geben will und wer hier mit dir redet“ und „Ihr habt ja gar keine Vorstellung, zu wem ihr da überhaupt redet, wenn ihr betet!“ Und “ Es ist nur wichtig, dass man dabei von seiner Kraft, seinem Geist, kontrolliert wird. Gott sucht nach solchen Leuten, die so mit ihm reden!“
Ich füge noch einige Worte über den Charakter dieses Weibes hinzu.
Nach meinem Dafürhalten wollte der Herr zeigen, dass Bedürfnisse vorhanden, dass die Felder schon weiß waren zur Ernte; und dass, wenn die elende Eigengerechtigkeit der Juden Ihn verwarf, der Strom der Gnade seinen Lauf nach einer anderen Seite hin richten würde, wo Gott Herzen zubereitet hatte, die diesen mit Freude und Danksagung begrüßen würden, weil er ihrem Elend und ihren Bedürfnissen entsprach.
Inmitten der Gerechten konnte dieser Strom sich nicht ergießen. Der Kanal der Gnade wurde gegraben durch das Bedürfnis und das Elend, die die Gnade selbst fühlbar hatte.
Das Leben des samaritischen Weibes war mit Schande bedeckt, aber sie empfand Scham darüber; wenigstens hatte ihr Zustand sie völlig vereinzelt, indem er sie von der Menge trennte, die sich in dem geräuschvollen Treiben des gesellschaftlichen Lebens vergisst. Und es gibt keinen tieferen Kummer als den eines vereinsamten Herzens; aber Christus und die Gnade tun mehr als diesen Kummer stillen. Das Alleinstehen des Herzens hört gänzlich auf. Christus war mehr vereinsamt als dieses Weib. Sie kam allein zum Brunnen; sie war nicht bei den anderen Weibern. Sie traf allein mit dem Herrn zusammen durch die wunderbare Leitung Gottes, der sie hierher geführt hatte.
Selbst die Jünger mussten weggehen, um ihr Platz zu machen. Sie verstanden nichts von dieser Gnade. Sie tauften zwar im Namen des Messias, an den sie glaubten, und es war recht so; aber Gott war in Gnade gegenwärtig – Er, der die Lebendigen und die Toten richten wollte – und bei Ihm ist eine Sünderin in ihren Sünden. Welch ein Zusammentreffen!
Gott hatte Sich so tief erniedrigt, dass Er bezüglich eines Tropfens Wasser zur Stillung Seines Durstes von diesem Weibe abhängig war.
„Geh, hol deinen Mann“
Anstatt ihr auf den Kopf zuzusagen, dass sie in Sünde lebt, weist er sie durch diese Aufforderung sanft darauf hin.
Sie sagt, dass sie keinen Mann hat. Jesus bestätigt das später, denn ‚der Mann, mit dem sie jetzt lebt, ist nicht ihr Mann‘. Johannes Hartl vermutet, dass sie in Ehebruch lebt, denn wie sonst könnte das sein, wenn zur damaligen Zeit ein Paar, das zusammen lebte, als verheiratet galt?
Ein weiterer Punkt, den er hervorhebt, ist die Aussage: „Du hast die Wahrheit gesagt“
Denn eigentlich hat sie versucht, eine klare Aussage zu umgehen und wir als Menschen würden sicherlich nicht auf die Idee kommen, sie jetzt noch für ihre Ehrlichkeit zu loben.
Aber unser Gott ist anders: er sucht nach dem Guten in uns, er erwartet keine Vollkommenheit. Für ihn reicht dieser kleine Ansatz von Ehrlichkeit und er rechnet sie uns als Wahrheit an.
Wie geduldig er ist, auch seine unverdiente Güte ist hier sehr gut zu erkennen
weitere Gedanken zu Johannes 4 finden wir hier
Johannes 5 – zwei Themen, die eng zusammen gehören:
Zwei Themen, die aber zusammen gehören, weil sie das zweite aus dem Ereignis des ersten ergibt:
Jesus heilt einen Mann, der 38 Jahre krank war, aber weil er es an einem Sabbat tut, fangen die Schriftgelehrten und Pharisäer Streit mit ihm an.
Daraufhin versucht Jesus ihnen klar zu machen, wie unsinnig ihr Ansinnen ist. Aber weil sie für sich beschlossen haben, ihn abzulehnen, kann er eigentlich sagen, was er will – es kommt nicht bei ihnen an. Sie beharren auf ihrer Meinung.
Hätten wir uns wohl von ihm überzeugen lassen?
„Gib mir dieses Wasser“
Jesus redet mit der Frau über das lebendige Wasser und auf ihre Bitte „Gib mir dieses Wasser“ fordert er sie auf, ihren Mann zu holen. Irgendwie kommt mir das beim Lesen immer wie ein abrupter Themenwechsel vor.
In der Ansprache „Die Konfrontation mit persönlichen Sehnsüchten“ aus der Reihe „Begegnungen mit Jesus“ zeigt der Redner, dass es hier einen sanften Übergang gibt.
Denn die Frau will dieses lebendige Wasser und Jesus zeigt ihr, was die Quelle in ihr verschließt. Ihr Problem ist, dass sie den Durst zu stillen versucht, indem sie sich immer wieder in neue Beziehungen stürzt. Genau darauf weist Jesus hin, als er ihren Mann ins Spiel bringt.
Wir könnten uns jeder für sich selbst fragen: was verschließt bei mir die Quelle? Womit habe ich bisher versucht, meinen Durst zu stillen?
Johannes 5:1-9
Der Mann, der 38 Jahre krank war
Im Rahmen der Johannesstudie hatten wir uns bereits nochmals mit der Ansprache „Willst du wirklich ganz gesund werden?“ von Bayless Conley beschäftigt. Er ist ja der Ansicht, dass der Kranke gar nicht wirklich gesund werden will und ich dachte, das wäre vielleicht seine ganz persönliche Ansicht.
Am Wochenende habe ich (endlich) die 5. Ansprache aus der Reihe „Endlich Daheim“ von Johannes Hartl gehört und er sieht die Sache scheinbar ebenso, denn er „stolpert“ über die Antwort auf Jesu Frage, wo der Kranke sagt, dass ihn ja niemand ins Wasser trägt und es ja jetzt grad nicht in Wallung ist.
War mir der Gedanke, ob der Kranke wirklich gesund werden wollte, bereits aus den Publikationen der ZJ bekannt? Ich kann mich nicht erinnern…
Dazu einige passende kurze Gedanken von Joyce Meyer:
Interessant, dass J.N. Darby die Begebenheit nicht so einschätzt, wie die vorgenannten Drei. Er hebt hervor, dass das Wollen bei dem Kranken schon vorhanden war. Dies erkenne man daran, dass er direkt aufsteht, als Jesus ihn dazu auffordert:
Nun habe ich mich viele Tage mit dem ersten Teil aufgehalten – mit dem Mann der 38 Jahre Krank war und der Vermutung, dass er es gar nicht ändern wollte.
Gott drängt sich uns nicht auf und wenn ich um Heilung bete, aber dabei nicht dem Glauben habe, sondern hinten dran hänge „wenn es dein Wille ist“, dann kann ER es nicht wirklich ernst nehmen. So zumindest ist die Ansicht von Bayless Conley in seiner Ansprache von dieser Woche, wo er „Das Gebet der Hingabe und Heiliigung“ behandelt.
Für mich stellt sich schon eine ganze Weile die Frage, warum ich aus meiner Angstspirale nicht mehr heraus komme. Denn immerhin war mir dies bereits Ende 2000 gelungen und hatte sehr lange angehalten. Erst durch einen familiären Rückschlag vor gut 3 Jahren kam ein schlimmer Rückfall, von dem ich mich nicht mehr erhole. Könnte es sein, dass ich nicht wirklich gesund werden will? Aber warum sollte dies so sein, ich hätte ja keinen Vorteil davon, eher im Gegenteil. Gerade seit gut einem Jahr habe ich eigentlich wieder jede Menge Motivation, denn Jehova hat wieder Freude und liebe Menschen in mein Leben gebracht und viele gemeinsame Aktionen, an denen wir wegen meiner dummen Angst nicht teilnehmen konnten.
Bei uns im Hauskreis ist es so, dass wir im Wechsel alle 14 Tage Bibelarbeit gemacht haben und in der anderen Woche Gebetsrunde. Wir tauschen uns aus, welche Gebetsanliegen es gibt – bei den Einzelnen, die anwesend sind, in der Gemeinde, für Freunde und Familie und für Menschen, die sich gerade erst für Gott und Jesus interessieren. Dann beten wir gemeinsam für diese Anliegen und jeder ist bemüht, dies auch in der anderen Zeit mit in seine Gebete mit einzuschließen. Relativ selten habe ich meine Gesundheit zur Sprache gebracht, anderes war immer wichtiger – also fällt auch der Verdacht, ich bräuchte meine Angst, um Aufmerksamkeit und Zuwendung zu erhalten, weg. Diese Woche nun habe ich andere um ihre Gebete gebeten, darum, dass ich herausfinde, woran es liegt und worum ich eigentlich beten solle. John (unser Ältester) brachte den Gedanken ein, ich solle mich nicht zu sehr unter Druck setzen, sondern mir eher vor Augen führen, dass ich von Gott geliebt werde, auch mit dieser Schwäche.
Nun sind wir schon wieder bei der Vortragsreihe „Endlich Daheim!“ von Johannes Hartl, die mich bereits seit Anfang des Jahres beschäftigt. Inzwischen habe ich nun auch dem 6. Teil davon gehört: „Das Land der Ruhe“. Hier sind einige interessante Aspekte zusammengekommen:
Wichtig ist scheinbar wirklich der Gedanke, dass wir als Geschöpf Gottes ein Geschenk von Gott an uns selbst sind. ER hat uns uns selbst geschenkt, mit allen Facetten und Teilen, auch mit denen, die wir vielleicht nicht so angenehm finden. Wir müssen uns zuerst selbst ganz als Geschöpf aus Gottes Hand empfangen, also annehmen. Dann sind wir in IHM angekommen und fühlen uns sicher und dann halten wir es auch mit uns selbst aus und müssen nicht weglaufen oder uns ablenken, wenn wir mit uns und unseren Gefühlen allein sind. Wenn wir uns endlich ganz und gar von Jehova aus seiner Hand selbst angenommen haben, dann sind wir im Land der Ruhe – in seiner Ruhe – eingegangen und dann haben wir auch keine Angst mehr zu fallen, denn wir wissen ja, wohin wir damit laufen können – zu IHM!
Das ist jetzt echt eine Kurzzusammenfassung der Gedanken aus diesem Teil. Ich kann jedem nur empfehlen, sich die ganze Ansprache anzuhören.
Auf der Grundlage dieser Gedanken liegt es nicht daran, dass ich nicht will, sondern dass ich diesen Teil „das Kind in seiner Schwachheit und den Schmerz des Ausgeliefertseins“ noch nicht angemommen habe. Mich also selbst immer noch nicht aus Gottes Hand empfangen habe. Sollte es wirklich so einfach sein, oder hört sich das nur so an?
Aber nachdem ich nun über diesen Teil in Johannes 5 ausreichend gebetsvoll nachgedacht habe, kann ich nun wohl endlich weitergehen, denn der Teil mit der Reaktion der Pharisäer auf die Wunderheilung ist eigentlich noch viel interessanter…
„Achtung. Das Lesen dieses Beitrages ist nur dann ohne Gefahr für deine geistige Gesundheit, wenn du dir dabei in den Sinn rufst, dass viele Aussagen aus den Sicht der Gesetzeshüter sind und daher stark ironisch zu verstehen sind!“ 😉
Johannes 5:8-16
Es scheint wichtig, wann es geschah und durch wen
Jesus heilt einen armen gepeinigten Menschen, der 38 Jahre schwer krank war und fordert ihn auf, seine Matte zu nehmen und zu gehen. Für den Geheilten ist dies Anlaß zum Jubel und er springt auf und zieht freudig von dannen…
Er zieht? Nein, er will ziehen – denn „die Hüter des Gesetzes“ lassen ihn nicht!
Was fällt dem Kerl denn ein? Es ist Sabbat und jeder weiss, dass Gott verboten hatte, am Sabbat zu arbeiten – darauf steht sogar die Todesstrafe.
„Wie gewonnen – so zerronnen“. Endlich von der Pein geheilt, aber nun hat er nichts mehr davon, wenn die Strafe verhängt wird. Hatte Jesus ihn hier in Gefahr gebracht?
Der Geheilte weiss scheinbar nicht, wer ihn geheilt hatte. Warum nicht? Konnte er dessen Gesicht nicht sehen, als er ihn auffordert, aufzustehen und zu gehen?
Nachdem er nicht weiss, wer ihn zu diesem frevelhaften Tun – schwere Arbeit am Sabbat: eine Matte zu tragen – aufgefordert hat, lässt man ihn gehen. Denn man will ja nicht die kleinen Fische, sondern den Drahtzieher dahinter.
Als der Mann durch Jesus selbst erfährt, wer ihm da Gutes getan hat, rennt er hin und zeigt diese gesetzlose Person an. Warum? Wieso hält er nicht den Mund? Immerhin hatte dieser ihn von einer schweren Last befreit.
Die Gesetzeshüter sind hingerissen. Endlich wieder etwas, was man gegen diesen unverschämten Mann in der Hand hat, der sich so frech gegen Gott und sein Gesetz auflehnt. Er wird zum Verhör geholt…
weitere Gedanken zu Johannes 5 finden wir hier
Johannes 5:6-7, 12-14
Warum der Kranke zu Jesus sagt, er habe niemanden
Wie ich vor einigen Tagen aus einer Ansprache zitierte, dass der Mann ja mit Jesus spricht und daher diese Aussage unsinnig ist – hier ist ja auch die Erklärung im Kontext:
Der Kranke weiss nicht, wer da zu ihm spricht, denn als die Pharisäer ihn fragen, wer ihn da gesund gemacht habe, antwortet er, dass er es nicht wisse. Erst in Vers 14 lesen wir, dass sich Jesus im Nachhinein zu erkennen gibt.
Keine Ahnung, warum er ihn nicht als diesen so bekannten Heiler und Prediger erkannt hatte. Aber es erklärt, warum er die Sache mit dem wallenden Wasser anführt.
Denn er denkt, er habe einen ganz normalen Mann vor sich. Er weiss nicht, dass es Jesus ist – der für seine Heilungen bekannt ist.
In der Volxbibel wird dieser Teil sogar so übersetzt:
Johannes 5:17-47
Hätten sie besser nicht gefragt?
Die führenden Männer sind sauer auf Jesus. In ihren Augen tut er, was er will und lästert damit Gott. Der größte Vorwurf lautet, er habe sich Gott gleich gemacht – oder, wie die Volxbibel es übersetzt:
Dies ist also die Ausgangsbasis von dem, was Jesus jetzt zu ihnen sagt. Wenn man nicht wirklich aufmerksam zuhört, bestärkt das, was er nun sagt, ja nur noch ihre Anschuldigungen. Aber wir müssen richtig hinhören, denn seine Ausführungen zeigen dem aufrichtigen Zuhörer, dass er selbst sich in einer Stellung unter dem Vater sieht, dass er ohne den Vater nichts tun kann, auf seine Anweisungen und seine Hilfe angewiesen ist.
Kennen wir dies auch aus unserem eigenen Leben?
Wenn wir uns bereits ein Urteil gebildet haben oder sauer auf einen anderen sind, kommt nichts mehr richtig bei uns an. Wir hören nur noch das, was uns in unserem Urteil oder in unserer Einstellung bestärkt und sind blind für die Realität!
Auf dieser Grundlage entstehen Missverständnissen und Streitigkeiten eskalieren. Wie schade.
Leider sind wir Christen auch nur ganz normale Menschen, die ganz normale Gefühle haben und daher ebenso in diese Falle tappen können. Aber wie können wir uns davor schützen?
Um diese Gefahr mal deutlich zu machen, sollten wir den Text drei Mal lesen, jedesmal mit anderen Augen.
Wir haben ihn bereits einmal komplett gelesen – so als neutrale Beobachter des Ganzen. Aber machen wir uns doch mal den Spaß und lesen ihn jetzt mit den Augen und Gefühlen der Pharisäer und Schriftgelehrten. Behalten wir dabei im Hinterkopf, was gerade passiert ist, wie sie von Jesus denken und was sie gerade so wütend gemacht hat. Was bleibt dann von dem hängen, was Jesus sagt? Worauf haben sie wohl geachtet? Was ging dabei unter?
In ihrer Voreingenommenheit könnten sie dies auch so verstehen, als würde er noch größere Wunder als Gott tun
Man könnte es so verstehen, als würde er sich damit als wichtiger ansehen, als Gott selbst
Wenn wir bei all diesen Aussagen im Sinn behalten, wie sie Jesus sehen, was sie von ihm denken und als was sie ihn verurteilen, dann könnte all dies ihr Urteil über „diesen unverschämten Gotteslästerer“ bestätigen.
Sie hören nur diese Dinge und weil sie sich über dies Punkte, Aussagen oder Formulierungen aufregen, bekommen sie die Passagen nicht mit, die das Gegenteil beweisen. Ihre Gedanken sind noch zu beschäftigt, als dass das zu ihnen durchdringt, was wirklich gesagt wird.
Und nun erinnern wir uns doch mal an Streitigkeiten oder Missverständnisse, die unser Leben schwer machen. Haben wir vielleicht Meinungsverschiedenheiten mit unseren Eltern oder unserem Ehepartner?
Was dringt zu uns durch, wenn der andere redet, sich uns erklären will? Verblenden uns unsere verletzten Gefühle vielleicht auch den Sinn? Was hören wir? Was kommt bei uns an?
Hinterlassen seine Worte bei uns lediglich die Bestätigung dessen, wie wir die Situation einschätzen? Könnte es sein, dass unsere verletzten Gefühle als ein schlechter Filter gedient haben? Oder wie kann es sein, dass nur negative Aspekte bei uns ankommen?
Nun lesen wir die Passage bitte noch einmal und achten darauf, wann, wo und wie Jesus ganz deutlich sagt und zeigt, dass sie ihn falsch sehen:
Die Frage war ja: „woher nimmt Jesus das Recht für sein Handeln? Hatte er sich wirklich auf die gleiche Stufe gestellt, wie sein Vater Jehova?“
also braucht der Sohn ein Vorbild oder Anweisungen
Er zeigt also, dass nicht er so toll und wichtig ist, dass die Wunder „nicht auf seinem eigenen Mist gewachsen“ sind – sondern dass er von Gott den Auftrag und damit auch die Fähigkeit hat.
Wir sehen, dass Jesus ihnen immer wieder sagt und zeigt, dass er sich selbst nicht auf der gleichen Stufe sieht, wie sein Vater – sondern dass er eine niedrigere, untergeordnete Stellung hat.
Aber all dies dringt leider nicht zu ihnen durch. Sie sind durch ihre verletzten Gefuehe blind und taub für diese Worte – die aber gesagt wurden. Sie standen auch vorhin schon dort, als wir sie mit den Augen der Gegner gelesen hatten.
Kommen wir jetzt wieder zu uns und unseren belasteten Beziehungen zurück. Woran können wir denn merken, ob es uns ebenso geht wie den führenden Männern hier in Johannes 5?
Vielleicht können wir dies daran erkennen, ob nur noch Negatives zu uns durchdringt oder ob wir auch die positiven Dinge hören und sehen.
Vielleicht mal als Beispiel bei einer Meinungsverschiedenheit mit unserem Ehepartner, die sich über eine längere Zeit hinzieht:
Oder dringen auch Argumente zu mir durch, die mich überlegen lassen, ob nicht doch ich diejenige bin, die sich irrt?
Sehe ich ihn nur noch negativ oder habe ich auch Augen für seine postiven Seiten?
Wie sehe ich unsere Beziehung?
Ebenso kann man vorgehen, wenn die Beziehung zu den Eltern vorbelastet ist:
Wenn ich auf einmal der Ansicht bin, ich hätte eine schreckliche Kindheit gehabt, obwohl es zig Fotos aus glücklichen Zeiten gibt, dann könnte es sein, dass mir meine verletzten Gefühle einen Streich spielen und meinen Sinn vernebeln.
Das ist deshalb so wichtig, weil es einen gibt, der sich total darüber freut, wenn sich Menschen entzweien – ganz besonders solche, die sich nahe stehen: der Satan.
Er sät Zwietracht, wo er nur kann, um Ehen und Familien zu entzweien und auch um Mißtrauen unter Brüdern zu säen!
Fallen wir bitte nicht auf seine Spielchen herein, denn damit machen wir uns ihm zur Beute und unseren Gott sehr traurig. Das wollen wir doch sicherlich nicht!
weitere Gedanken zu Johannes 5 finden wir hier
Johannes 6 – ein Kapitel, mehrere Themen
Hier finden wir einige interessante Gedanken, auf die wir noch näher eingehen werden :
hier gibt es eine sehr schöne Ansprache von Bayless Conley
(Verse 1-16)
woher nahm er seine Sicherheit und warum fehlte diesen den Jüngeren?
Auch hierzu gibt es einige Ansprachen von verschiedenen Rednern
(Verse 16-21)
(Version 22-25)
(Verse 26-29)
(Verse 30-35)
(Verse 33-35)
(Verse 36-41)
(Verse 42-47)
Baut darauf das Verständnis der Katholiken auf, was Brot und Wein beim Abendmahl betrifft?
(Verse 48-58)
Wo finden wir heute Worte des Lebens?
(Verse 59-71)
Johannes 6:1-16
Die Speisung der 5000 und die unterschiedliche Einstellung der Jünger
Nun habe ich mich wieder einige Tage mit diesem Kapitel beschäftigt, besonders mit dem ersten Teil. Hatte ich noch zu Anfang gesagt „es gibt eine interessante Ansprache von Bayless Conley dazu“? Hier habe ich mich geirrt – es gibt eine ganze Menge, wie die Linkliste zeigt;
Im Prinzip taucht in allen immer wieder derselbe Gedanke auf, da im Bibeltext der Einschub kommt, dass Jesus die Frage an Philippus stellt, „um diesen auf die Probe zu stellen, denn er selbst wußte wohl, was er tun würde“ (Vers 6).
Bayless stellt die menschliche Sicht des Philippus der des Glaubens von Andreas gegenüber – der zwar auch nicht weiss, wie sie alle satt bekommen sollen, aber der darauf vertraut, dass Jesus das schon hinkriegen wird. Er selbst steuert einfach bei, was da ist und legt den Rest Jesus und seinem Vater in die Hände.
Lassen wir Bayless Conley doch selbst zu Wort kommen:
weitere Gedanken aus den unterschiedlichsten Ansprachen finden wir hier
Johannes 6:16-31
Der Sturm und warum die Jünger Angst haben, Jesus aber nicht
Auch hierzu gibt es einige sehr interessante Ansprachen, mit der von Lori Goering haben wir uns bereits in Markus beschäftigt: „Wie wir Gottes Herrlichkeit wiederspiegeln können“
Des weiteren gibt es einige Ansprachen von Bayless Conley und auch anderen Rednern dazu. Leider bin ich mit dem Projekt Mediathek noch am Anfang, so dass die Suchanfrage nicht alle „ausgespuckt“ hat. Aber hier findet ihr zwei aufeinanderfolgende von Bayless Conley:
Dazu kann Bayless ja dann später selbst zu Wort kommen …
Ich erinnere mich an mehrere, die ich bereits gelesen habe, aber zur Zeit nicht wiederfinde – aber es waren einige grundsätzliche Gedanken darin enthalten, die alle mit Vertrauen zu tun haben:
Die Suche der Menge nach Jesus und ein seltsames Detail
(Johannes 6:22-25)
Sie hatten gesehen, dass Jesus nicht in das Boot gestiegen war und dass es auch keine andere Möglichkeit gab, den Ort zu verlassen (Vers 22).
Warum gehen sie dann seinen Jüngern nach? Was hatten sie wohl gedacht, wie er weg gekommen war?
Und was bedeutet der 23. Vers?
Warum wird hier eingeschoben, dass noch Schiffe aus Tiberias an der Stelle anlegten?
Hatten sie vielleicht vermutet, dass er in ein solches Schiff gestiegen wäre, ohne dass sie es bemerkt hatten?
weitere Gedanken zu Johannes 6 finden wir hier
Johannes 7 – 10
Johannes 7 – “Seine Zeit war noch nicht gekommen!”
„Seine Zeit war noch nicht gekommen!“ – dies ist wohl die Erklärung dafür, warum ihm die Menge beim Einzug nach Jerusalem noch zujubelt und ihn nur wenige Stunden später am Kreuz (oder Pfahl) sehen will.
Jesus selbst hängt nicht so sehr an seinem eigenen Leben, aber er ist dennoch vorsichtig – so, wie er es später auch seinen Jüngern rät (Matthäus 10:16).
Warum diese Vorsicht?
Weil er aus einem bestimmten Grund in die Welt gekommen ist und diesen will und muss er erfüllen. Wenn er seinen Teil dazu beiträgt, wird sein Vater ihn beschützen. Aber nur dann!
Denn wenn er selbst nicht auf sich achtet und waghalsig ist, dann wird Jehova nicht eingreifen. Dass er sich dessen bewußt ist, erkennen wir, als er vom Teufel versucht wird und sich von einer Zinne stürzen soll. Erinnern wir uns noch an Jesu Antwort? (Lukas 4:9-12)
Könnten wir dann Ähnliches für uns heute ableiten?
Wenn wir von Jehova eine Zuteilung oder Aufgabe erhalten haben, dann ist es unser Sinn und Zweck, diese zu erfüllen. Daher können wir zuversichtlich sein, dass uns unser Gott ebenfalls beschützen wird, solange wir unseren eigenen Teil zu unserer Sicherheit beitragen – denn unsere Zeit ist noch nicht gekommen.
Wir brauchen uns nicht ständig Gedanken um eventuelle drohende Gefahr machen.
In diesem Zusammenhang ein lieber Gruß an Manu nach Afrika: auch deine Zeit ist noch nicht gekommen. Mache dir keine unnötigen Sorgen wegen Unruhen in deiner Nähe – unser Gott wird für deine Sicherheit sorgen. Wir beten auch weiterhin für dich! 🙂
Johannes 7:14-30
Große Erkenntnis ist nicht immer von Vorteil
In diesen Versen sehen wir die unterschiedliche Reaktion der Menschen, dabei haben eigentlich objektiv alle dasselbe gesehen und gehört. Die einen sehen darin die Beweise für den Messias – die anderen legen alles gegen ihn aus.
Hier scheint es eher von Nachteil zu sein, die Schriften gut zu kennen? Warum eigentlich?
Kannten sie die Schriften nur von den Worten her und haben nicht den Sinn verstanden – das „gemeine“ Volk allerdings schon?
Hier kommt mir in den Sinn, was mir Thom in letzter Zeit immer häufiger über die Predigen erzählt, die er zur Zeit nachts beim Zeitungsaustragen hört. Immer wieder taucht der Gedanke auf, wie wichtig das regelmäßige Lesen in der Bibel ist und wie gefährlich es ist, wenn wir uns nur einzelne Verse ansehen – wie z.B beim Tagestext oder den Kurzandachten. Zumindest. Wenn sich unser Bibellesen darin erschöpft.
Es ist sehr wichtig, dass wir die ganze Bibel lesen und kennen, wenn wir sie im Zusammenhang lesen. Ein Bruder aus einer Bibelgemeinde sagte, dass durch dieses „einzelne Verse zu betrachten“ erst die ganzen Spaltungen unter den Christen entstehen.
Dies kann sehr gut sein, denn mir ist aufgefallen, dass alle Gemeinden, von denen ich in den vergangenen gut 1,5 Jahren Ansprachen gehört habe, erstaunlich auf einem Nenner sind. Aber diese Gemeinden zeichnen sich auch dadurch aus, dass sie die ganze Bibel als Gottes Wort ansehen, lesen und darüber nachdenken, reden und es im Leben anwenden.
Scheinbar kommen alle, die dies tun, zu dem selben Schluß. Morgen hält Thom selbst eine kurze Ansprache zu diesem Thema und ich bin mal gespannt, ob und wieviel von diesen Gedanken mit einfließt und was bei der Beteiligung der Einzelnen heraus kommt…
Johannes 7:37-44
Das „Leben spendende Wasser“ – kommt es uns bekannt vor?
Zuerst mußte ich an ein Lied denken, das wir gern in den Zusammenkünften und auch zu Hause mit meiner Tochter gesungen hatten: „Heda, all ihr Durstigen“, dass sich auf die Offenbarung bezieht: (Gottes Liebe ist loyal, Lied 114 – scheint es nicht mehr im Liederbuch zu geben ;-(
Aber es erinnert auch an eine Begebenheit nur 3 Kapitel zuvor – ein Thema, was besonders von Johannes Hartl ausgiebig behandelt wurde: Jesus und die Frau am Brunnen.
Erinnern wir uns noch, was er in seiner Ansprache dazu sagte, was seiner Ansicht mit dem Durst danach gemeint war?
Im übrigen ziehen die Anwesenden die gleichen Schlüsse wie die Samariterin am Brunnen – denn auch sie reden von Moses, der so ein hervorragender Prophet war.
Allerdings reagiert die Samariterin – die eine sehr große Sünderin war – anders, als die meisten der hohen Herren hier: sie erkennt in Jesus den Messias, die anderen suchen scheinbar nach Gründen, Argumenten und Beweisen dafür, warum dies nicht sein kann.
Warum eigentlich?
Macht die viele Bildung und die große Kenntnis der Schriften sie betriebsblind und verhärtet ihre Herzen? Warum?
weitere Gedanken zu Johannes 7 finden wir hier
Johannes 8 – Betriebsblind?
Unfassbar – lassen wir uns diesen Wortwechsel einmal in aller Ruhe auf der Zunge zergehen!
Was ist mit ihnen los? Hören sie nicht zu – oder hat Gott selbst ihnen die Ohren verschlossen?
Man hat den Eindruck, dass er sagen kann, was er will und egal, wie einleuchtend es auch sein mag, sie würden ihn immer wieder nur verurteilen.
Sind dies Vorurteile? Voreingenommenheit?
Wie steht es in dieser Hinsicht mit uns?
Jesus und die Ehebrecherin
Johannes 8:1-11
Heute habe ich eine Stille-Zeit-Bibel im Regal bei Freunden gefunden und aus Neugier hineingesehen. Sie scheint sehr gut geeignet für ein Bibelstudium zu sein, ganz besonders für jene, die die Vorstellung haben, so etwas müsse unglaublich kompliziert sein.
Weil ich gestern zu Hause bereits die Passage mit der Ehebrecherin in Johannes 8 gelesen hatte, habe ich die Zeit genutzt und nachgesehen, was sie dazu zu sagen hat.
In dieser Stille-Zeit-Bibel geht man immer nach dem selben Muster in einigen Schritten vor:
Zur Einstimmung:
Denken Sie an eine Situation zurück, in der Sie eine Person verletzt haben und diese bereit war, Ihnen zu vergeben. Wie fühlten Sie sich dabei, als Ihnen vergeben wurde? Danken Sie Gott dafür, dass er Ihnen vergibt
Lesen Sie Johannes 7:53-8:11
Entdeckungen mit dem Wort:
Was erfahren wir über den Charakter und die Beweggründe der Männer, die die Frau zu Jesus bringen?
Unabhängig davon, dass die Frau schuldig war: welche Elemente der Ungerechtigkeit können Sie in dieser Situation entdecken?
Die Pharisäer und Schriftgelehrten waren oft sehr ungerecht. Warum verließen sie Ihrer Meinung nach den Schauplatz und haben die Frau nicht gesteinigt? (Verse 7-9)
Wie würden Sie die Haltung Jesu dieser Frau gegenüber beschreiben? (Verse 10-11)
Leben mit dem Wort
Welche Einstellung hat den Aussagen dieses Textes zufolge Jesus zu uns – auch dann, wenn wir gegen Gottes Gebote gehandelt haben?
Was lehrt uns dieser Text über Vergebung und die Annahme anderer?
Wem müssen Sie noch etwas vergeben?
Für Ihr Gebet
Bitten Sie Gott, ihnen klarzumachen, was Vergebung bedeutet
Ich finde die Vorgehensweise sehr interessant 😉
Zu der Frage, warum die Männer die Frau nicht einfach steinigten, obwohl sie sonst ungerecht und auch selbstgerecht waren, fiel mir gleich ein, was Thom schon öfters angemerkt hatte:
Richtig ist, dass das GESETZ bei Ehebruch die Steinigung vorsieht. Allerdings sollten in so einem Fall beide gesteinigt werden (5. Mose 22:22)
In Vers 3 wird gesagt, dass die Frau von denen zu Jesus geschleppt wird, die sie beim Ehebruch ertappt hatten. Nur: wo war denn der Mann?
Zum Ehebruch gehören immer 2 und so hätten sie beide vor den Richter, Priester oder wie hier vor Jesus bringen müssen, denn beide verdienten die Todesstrafe!
Jesus sagte zu ihnen: „wer ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein“. Aber alle zeigten bereits durch ihr Verhalten, dass sie selbst sündig waren, selbst wenn sie sich nicht ihrer von Adam ererbten Sünde bewußt gewesen wären. Warum?
Die, die die Fau brachten und auf die Einhaltung des GESETZes pochten, hätten den Mann ebenso mitbringen müssen. Oder war es vielleicht nur eine Lüge oder viel schlimmer eine Intrige, um die Frau zu Fall zu bringen?
Die anderen Umstehnden schwiegen anscheinend. Sie hätten sich wahrscheinlich an der Steinigung beteiligt, denn als treue Juden waren sie auf das Einhalten von Gottes Geboten bedacht. Vielleicht hatten sie den Aspekt mit dem fehlenden Mann zuerst nicht bedacht, aber es fiel ihnen wieder ein, als Jesus nach Jemanden fragte, der ohne Sünde sei.
Oder sie waren sich einfach ihrer eigenen kleinen Fehler bewußt und wenn es nur ist, dass man dem Ehepartner in einer Meinungsverschiedenheit unfreundlich antwortet und behandelt.
Aber der eigentliche Lehrpunkt laut der Stille-Zeit-Bibel ist ja der, dass auch wir alle nicht vollkommen sind und Fehler machen und daher die Vergebung unseres himmlischen Vaters nicht nur benötigen, sondern auch immer wieder erhalten.
Nicht umsonst wurden wir ja bereits auf den Aspekt mit Gottes Vergebung hingewiesen, bevor wir die entsprechenden Verse gelesen hatten.
Wir sehen, dass diese Bibel ein hervorragendes Mittel ist, uns noch mehr in Gottes Wort zu vertiefen. Siehe dazu auch die Ansprache von gestern 🙂
weitere Gedanken zu Johannes 8 finden wir hier
Johannes 9 – eine gute Tat ruft aggressive Reaktionen hervor
Was für ein Kapitel – immer wieder faszinierend!
Mir war so, als hätte ich dieses Kapitel bereits ausgiebig erörtert, aber ich habe nichts gefunden. Wahrscheinlich erinnere ich mich eher an das, was ich mit Susi im Rahmen der Johannes-Studie dazu besprochen hatte.
Eigentlich war es eine tolle Sache: Jesus heilt einen Menschen, der von Geburt an nicht sehen kann und dies ist eigentlich ein Zeichen dafür, dass er der Messias ist. In Vers 30 – 33 wird es ganz deutlich gesagt: so etwas war bisher noch nicht geschehen! Es gab zwar Heilungen und auch Menschen, die vom Tod wieder zum Leben kamen und viele weitere Wunder – aber dies zählte mit zu den „messianischen“ Wundern.
Seine Nachbarn sind erstaunt, können es nicht glauben, sie denken sogar, er sei nicht der Blindgeborene. Sie führen ihn zu den Pharisäern. Warum?
Die Pharisäer freuen sich überhaupt nicht, im Gegenteil: sie sehen ihn und das, was Jesus getan hat, als große Gefahr an. Warum eigentlich, wenn es doch bewies, dass er der Messias ist? Hatten sie nicht genau auf diesen gewartet?
Warum reagieren die Pharisäer und Schriftgelehrten so heftig auf dieses Wunder?
Warum empfinden sie Jesus als Bedrohung, wenn er doch eigentlich der ist, auf den sie warten?
Warum gehen sie so aggressiv mit dem Geheilten und seinen Eltern um? Sollte sich dieser etwa schämen, dass er nun sehen kann? Ist es ein Verbrechen, dass er die Heilung zugelassen hat und sich nun darüber freut?
Warum wollen sie jeden aus der Gemeinde werfen, der sich ernstlich mit diesem Mann befasst, der solche Wunder tun kann?
Warum befassen sie sich nicht selbst ernsthaft damit, was sie aus den Schriften über den Messias wissen und sehen genau hin, ob dies nicht doch auf ihn zutreffen könnte?
Fragen über Fragen …
weitere Gedanken zu Johannes 9 finden wir hier
Johannes 10 – zwei gespraltene Lager – wo stehen wir?
Immer wieder löst Jesus eine Kontroverse aus. Scheinbar folgen ihn auch seine Gegner die ganze Zeit, denn im Tempel bezieht er sich auf das, was er zuvor über die Schafe gesagt hatte.
Immer wieder spaltet das, was er sagt, die Menge in zwei Gruppen: die einen werden in ihrer Überzeugung gestärkt, dass er der Messias ist, oder zumindest von Gott geschickt – die anderen sehen ihn immer mehr als Gefahr, als Gotteslästerer an.
Auf welcher Seite hätten wir wohl gestanden, wenn wir damals gelebt hätten?
Johannes 10
Der Hirte und seine Schafe
Jesus war ein Meister darin, einfache und alltägliche Dinge oder Begebenheiten zu benutzen, um dadurch tiefe und geistliche Wahrheiten zu verdeutlichen: Der Sämann, der den Samen aussät, der Weinstock, der den Reben Saft gibt, der Spatz, der auf die Erde fällt – all das nahm in den Augen Jesu eine neue Bedeutung an.
In Johannes 10 benutzt Jesus das Bild eines Hirten, der seine Schafe in einem Schafstall versammelt, um uns eines der bewegendsten Bilder für unsere Rettung und Geborgenheit in Christus zu vermitteln, das es überhaupt in der Bibel gibt. Wer an der Liebe Christi zweifelt, findet hier einen Text, der die Gewißheit des Glaubens stärkt.
Zur Einstimmung
Was führt Sie gelegentlich in Versuchung, an Ihrer Rettung und Ihrem Leben mit dem Herrn zu zweifeln? Die eigene Sünde? Ein Gefühl der Wertlosigkeit? Persönliches Versagen? Seien Sie Christus gegenüber ganz ehrlich, was Ihre Zweifel anbelangt
Lesen Sie Johannes 10
Entdeckungen mit dem Wort
Welche geistlichen Wahrheiten verdeutlicht Jesus in den Versen 1-5?
In den Versen 1-15 spricht Jesus über die Liebe des Hirten zu seinen Schafen. Was erfahren Sie aus diesen Versen über seine Fürsorge und sein Verhältnis zu Ihnen?
Was unterscheidet nach Jesu Worten die ungläubigen Juden in diesem Text von seinen Schafen? (Verse 22-27)
Als Jesus behauptet, er und der Vater seien eins, heben die Juden Steine auf, um ihn zu steinigen (Verse 30-33). Wie entwickelt sich der weitere Verlauf dieser Auseinandersetzung? (Verse 33-36)
Leben mit dem Wort
Wie reagieren Sie auf die Verheißungen und Zusicherungen, die Jesus seinen Schafen in den Versen 28-29 gibt?
Welche Verheißung Jesu in diesem Kapitel ermutigt Sie am meisten?
Wie kann Jesu Verheißung Ihnen helfen, wenn Sie Zweifel haben?
Für Ihr Gebet
Preisen Sie Gott dafür, dass er Ihnen solch einen treuen Hirten und durch ihn Heilsgewißheit geschenkt hat
Johannes 10:1-18
Der gute Hirte
Es ist schon erstaunlich, wie sehr es doch auch von der Tagesform abhängt, was beim Lesen in der Bibel bei uns hängen bleibt. Vor fast einer Woche habe ich mir bei Freunden angesehen, was in der „Stille Zeit Bibel“ für Denkanstösse zu diesem Kapitel sind und sie sogar heraus geschrieben (s.o.). Dann habe ich mir einige Tage lang abends verschiedene Übersetzungen dieses Kapitels als Audio-Datei angehört und jetzt gelesen. Und jedesmal ist der Hauptpunkt irgendwie untergegangen ;-(
In der Stille-Zeit-Bibel wird bei diesem Kapitel das Augenmerk auf das gelenkt, was Jesus für uns getan hat, wie er für uns sorgt und auf unsere Heilsgewißheit. Wie kann so was nur beim Lesen und Hören untergehen?
Nun habe ich den Text nochmals mehrfach gelesen und dann dort Halt gemacht, wo die Pharisäer „ausflippen“. Nun klappt’s. Vielleicht darf man dann einfach nicht weiter lesen, sondern sollte hier stoppen und sich den zweiten Punkt unter „Entdeckungen mit dem Wort“ noch einmal durchlesen und dies sacken lassen:
Dann kommen wir auf den Punkt:
Denn Jesus ist nicht allein deshalb der Gute Hirte, weil er durch das richtige Tor in den Schafstall kommt und weil seine Schafe seine Stimme kennen – sondern aufgrund dessen, dass er sich für seine Schafe aufopfert.
Wenn wir im Blog bei Johannes 10 auf die Liste mit dem ergänzenden Stoff gehen, kommen wir bei „passenden Kurzandachten“ zu einer interessanten Geschichte:
Das Schaf erkennt den Pfleger an seiner Stimme – weil es diese während der Wochen der intensiven Pflege immer wieder gehört hat. In dieser Geschichte ist Pfleger und Besitzer nicht ein und dieselbe Person. Es erkennt den Pfleger an der Stimme – weil dieser ihm viele Wochen lang intensivste Pflege angedeihen ließ. Ohne den Pfleger wäre es längst tot. Scheinbar ist es sich dessen irgendwie bewußt.
Wenn wir jetzt noch einmal die Verse 11-17 lesen und über Jesu Rolle in Gottes Plan nachdenken, dann kommen wir zu dem, was in diesem Kapitel Mut macht, zu unserer Heilsgewißheit!
Jesus hat sein Leben für uns hingegeben. Er mußte dies nicht tun, niemand hat ihn dazu gezwungen. Aber wir sind ihm so viel wert, dass er es nicht zulassen kann, dass uns ein Leid geschieht.
Wenn der Wolf in eine Herde eindringt, versucht er, einzelne Schafe zu isolieren. Aber nicht, weil er sie lieb hat und ihr Bestes im Sinn – sondern er will es vertilgen. Ein Hirte, dem an seinen Schafen liegt, rennt dem Wolf nach und sucht, ihm das Schaf zu entreissen. Dabei kann er selbst in Gefahr geraten, deshalb läuft in Jesu Beispiel der Hirte weg, der es nur um des Geldes wegen macht. Dann nimmt der gute Hirte das Schaf, das vom Wolf verletzt wurde und verbindet seine Wunden und pflegt es. So, wie es der Strafgefangene in der Kurzandacht tut. Durch dieses liebevolle beherzte Eingreifen und die Pflege entsteht eine Bindung und daher kennt das Schaf die Stimme.
Auch Jesus ist beherzt auf den Wolf (Satan) zugesprungen, der die Schafe (uns) vom Besitzer (Gott) trennen wollte. Auch Jesus selbst hat sich in Gefahr begeben, damit es uns gut geht. ER ist sogar für uns gestorben. Sind wir uns dessen überhaupt bewußt?
Zur Einstimmung spricht die Stille-Zeit-Bibel Zweifel an, die wir vielleicht haben mögen. Sind wir denn wirklich gerettet? Zweifeln wir an unserer Rettung? An unserem Wert?
Ein Beweis für unsere Rettung ist doch der Tod Jesu: er ist todesmutig zwischen uns und den Widersacher gesprungen, ist dabei sogar zu Tode gekommen. In seiner Liebe hat Jehova ihn am 3. Tag wieder auferweckt. Wir hatten uns ja bereits in den vergangenen Wochen – im Zusammenhang mit Ostern – immer wieder damit beschäftigt. Seine Auferstehung ist Realität und sie bedeutet unsere Rettung. Wir sind gerettet!
Wenn Jesus dies alles für uns auf sich genommen hat, dann muss er uns sehr lieben und dann ist eigentlich auch kein Platz für Selbstzweifel.
Fühlen wir uns vielleicht unwürdig, weil wir so viele Fehler haben und noch so viel falsch machen und vielleicht – wie wir uns sehen – noch meilenweit von dem entfernt sind, wie ein Christ „sein sollte“?
Aber wie konnte das Schaf in die Fänge des Wolfes kommen? Er ist ja nicht in den Schafstall eingedrungen und sicherlich hielt es sich nicht eng bei der Herde – sonst hätte sicherlich kein Wolf eine Chance. Es muss sich also aus dem sicheren Stall und dem Schutz beim Hirten entfernt haben – war also in gewissem Sinne ungehorsam. Und dennoch jagt der Hirte ihm nach und setzt sein Leben aufs Spiel, um es zu retten! Er liebt also auch solche Schafe.
Also gibt es keinerlei Grund, an der Liebe des Hirten Jesu zu uns zu zweifeln, egal, wie fehlerhaft wir auch sein mögen. Wenn wir solche Gedanken wegen unserer Fehler haben, zeigt es eigentlich nur, dass wir die richtige Herzenseinstellung haben, denn unser Wunsch ist es, Jesus noch ähnlicher zu sein und wir sind traurig, weil wir das nicht so schaffen. Aber wir bemühen uns von ganzem Herzen.
Außerdem ist das, was Jesus da für uns getan hat, die „unverdiente Güte“. Er ist für alle Menschen gestorben, wie schlecht und verdorben sie auch sein mögen. Wenn wir dies begreifen, dann „hören“ wir die Stimme des Hirten und folgen ihm. Falls wir bisher ein schlechter Mensch gewesen sein sollten, dann folgen wir ihm aus unserer Schlechtigkeit heraus in ein besseres Leben, eins, das das Herz unseres Retters erfreut.
Wie war das mit dem Lamm, das der Strafgefangene in der Kurzandacht gepflegt hatte? Es folgte ihm, weil es sich an seine Stimme erinnerte. Er war der Mann, der ihm so viel Gutes getan hatte. Es folgte ihm aus Dankbarkeit und voller Vertrauen…
weitere Gedanken zu Johannes 10 finden wir hier
Johannes 11 – 13
Johannes 11 – „Warum warst du nicht da, als du gebraucht wurdest?“
„Warum warst du nicht da, als du gebraucht wurdest?“ – eine Frage, die im Zusammenhang mit dem Tod von Lazarus immer wieder auftaucht:
Ist dies lediglich eine Feststellung, oder hageln hier Vorwürfe?
„Herr, wenn du hier gewesen wärst…“
Die Frage war ja, ob es sich um eine Feststellung oder um Vorwürfe gehandelt habe. Nun habe ich einige der Ansprachen dazu gehört. Mir selbst kommt es eher wie ein Vorwurf vor.
Stellen wir uns vor, wir wären eine der beiden Schwestern gewesen. Unser Bruder ist krank und wir machen uns große Sorgen. Es sieht aus, als ob er sterben würde und so senden wir eine Nachricht an unseren gemeinsamen Freund Jesus. Wir wissen, dass dieser unseren geliebten Bruder heilen kann und da wir ebenfalls wissen, dass dieser unseren Bruder ebenso liebt, gehen wir natürlich davon aus, dass dieser alles stehen und liegen lässt und direkt herkommt.
Als wir die Nachricht geschickt hatten, lebte der geliebte Bruder noch, nun ist er bereits 4 Tage tot und begraben. Von Jesus haben wir bisher weder etwas gehört, noch gesehen. Wie groß muss da unsere Enttäuschung sein. Was hat diesen denn aufgehalten, warum war er nicht da?
Nun kommt er endlich – aber nun ist es ja viel zu spät, zwar sind in der Vergangenheit schon Tote wieder zum Leben gekommen, aber diese waren erst kurz zuvor verstorben – vielleicht ähnlich, wie Ärzte heute Menschen wieder reanimieren können. Aber niemand erwartet, dass sie dies mit einem Toten können, der bereits einige Tage tot ist und bei dem der Verwesungsprozess bereits eingesetzt hat. Hier gibt es keine Hoffnung mehr
In diesen Emotionen befinden sich die Schwestern und die Trauergäste in diesem Kapitel. Stellen wir uns vor, wir hätten vor einigen Tagen einen Notarzt gerufen und er würde nun einige Tage später eintreffen, nachdem der Kranke bereits beerdigt worden ist. Wie würden wir uns fühlen? Was würden wir denken? Was würden wir zu ihm sagen?
Sicherlich sind in so einer Situation die Worte „wenn du hier gewesen wärst“, keine reine Feststellung, sondern Ausdruck tiefster Enttäuschung!
Warum kam Jesus erst so spät? Warum hielt er sich noch diese zwei Tage dort auf, wo er war? Warum eilte er nicht seinem Freund zur Hilfe?
Bisher hatte ich mich lediglich auf die Aussage Jesu konzentriert, dass es zur Stärkung des Glaubens sei. Dabei ist ein anderer Aspekt völlig untergegangen. Aber das kann auch daran liegen, dass ich die Kapitel 10 und 11 nicht wirklich im Kontext gelesen habe!
In den verschiedenen Ansprachen wird immer wieder darauf hingewiesen, dass Jesus ja zuvor aus der Stadt geflohen war, weil die Juden ihn steinigen wollten (Ende von Kapitel 10). Daher war die Rückkehr für ihn nicht ungefährlich. Bayless Conley geht sogar noch weiter und sieht die Krankheit des Lazarus als einen Trick vom Satan an, um Jesus zurück – in die Falle – zu locken.
Hier mußte Jesus also auch abwägen: auf der einen Seite ein einzelner Mann, der sein bester Freund war – und auf der anderren Seite die Aufgabe, weshalb er auf die Erde gekommen war. Zwar hatte Jehova ihn behütet, solange seine Zeit noch nicht gekommen war. Auf der anderen Seite hatte er die Verantwortung, nicht leichtfertig sein Leben aufs Spiel zu setzen.
Sicherlich fiel es Jesus nicht gerade leicht, sich selbst noch zurück zu halten. Schließlich liebte er den Freund und dessen Schwestern und wußte, welchen Schmerz sein Fernbleiben den Frauen zufügen würde.
Vielleicht ist ja auch dies der Grund, warum er nachher zornig am Grab ist?
weitere Gedanken zu Johannes 11 finden wir hier
Johannes 12 – seine Zeit war gekommen
Interessant, dass sich der Sinn des Gelesenen manchmal ändert, wenn man mehr Hintergrundwissen hat.
Gestern habe ich eine Ansprache von Arnold Fruchtenbaum zu Johannes 11 – der Auferweckung des Lazarus – gehört und die fing mit Johannes 9 an, wo Jesus den Blindgeborenen heilte. In dieser Ansprache erklärt er – als konvertierter Jude – die Geschehnisse aus jüdischer Sicht: beides waren „messianische Wunder“, Wunder die nur der Messias wirken konnte. Beide Wunder geschahen nicht im Verborgenen, sondern vor einer großen Volksmenge, die sie live miterlebten und daher erkennen konnten, dass hier der verheissene Messias ist.
Aus diesem Grund folgen ihm seither die Mengen und dies ist auch der Grund, warum die Menge Palmzweige auf den Weg wirft und ihn als kommenden König lobpreist.
Aus eben demselben Grund hassen ihn die Schriftgelehrten und Pharisäer und sehen die Notwendigkeit, etwas zu unternehmen – wie z.B. diejenigen aus den Synagogen zu werfen, die an ihn glauben.
Aber warum diese Abneigung? Mussten denn nicht auch diese aus den Wundern erkennen und ableiten, dass sie hier den Messias vor sich haben? Hatten nicht sie, ebenso wie die Menge, auf diesen Messias gewartet?
In der Ansprache sagt Arnold Fruchtenbaum, dass Jesus sie ganz bewußt provozierte und das Ganze ganz bewußt so auffällig getan hatte. Hier lesen wir, warum: seine Zeit war gekommen, die Schriften mußten sich erfüllen
Johannes 12:1-11
Das Festmahl für Jesus
Wo hatte es stattgefunden und wer hat es ausgerichtet?
Es findet nach der Auferweckung des Lazarus statt, in der Stadt, wo Maria, Martha und Lazarus wohnen. Scheinbar ist es aber nicht von und bei ihnen – denn Martha bedient zwar, aber von Lazarus wird gesagt, dass er „auch eingeladen war“. Also kann es nicht bei ihnen zu Hause sein.
Interessant ist, dass es hier Maria ist, die Schwester von Lazarus und Martha, die Jesus die Füße salbt. Bisher hatte ich hier immer die Sünderin im Sinn – Maria Magdalena, aber das war wohl eine andere Begebenheit.
Die Leute kommen wegen Jesus und Lazarus. Es hat sich herumgesprochen, dass Jesus an ihm ein „messianisches Wunder“ vollbracht hatte und alle wollten dies sehen und sich wohl auch dadurch überzeugen, dass Jesus wirklich der Messias ist.
Die geistlichen Führer schäumen vor Wut und wollen, dass dies aufhört. Dafür wollen sie sogar Lazarus umbringen, der doch gerade erst wieder zum Leben gekommen ist. Sie sind bereit, über Leichen zu gehen. Vielleicht verständlich, weil sie Jesus für einen Betrüger halten? An anderer Stelle sagen sie ja, dass sie glauben, er habe seine Macht dazu von Satan und seinen Dämonen.
Aber was ist mit Judas los?
Wir erinnern uns: Judas ist mit einer der ersten Jünger Jesu, er ist von Anfang an dabei gewesen, hat mit Jesus gelebt, geredet, gesehen, was er alles getan hat und was für ein besonderer Mensch dieser war. Er hat auch alle die messianischen Wunder miterlebt – Wunder, die laut den jüdischen Überlieferungen nur der verheißene Messias bewirken könnte. Es war nicht nur ein Wunder, sondern sogar mehrere, gerade erst war er dabei gewesen, als Jesus Lazarus von den Toten wieder auferweckte, obwohl dies rein menschlich unmöglich war und nur der Messias konnte. Also ein weiterer eindeutiger Beweis für Jesu Messianität, gerade erst passiert, also noch lebhaft im Gedächtnis.
Nun beobachtet er, wie Maria diesem Mann Gutes tut – und denkt nur an das Geld! Ist das nun logisch?
Maria hatte doch kein Geld aus der Kasse genommen (ganz im Gegensatz zu ihm selbst, siehe Vers 6), sondern das Öl war ihr eigenes. Ob sie es nun extra für diesen Anlaß gekauft hat, wissen wir nicht, aber es ist auch egal. Sie nimmt ihr eigenes Öl und salbt damit Jesu Füße. Auch wenn es sehr wertvoll ist, was geht dies Judas an? Warum mischt er sich da ein? Kann sie nicht mit ihren eigenen Sachen machen, was sie will?
Vor allen Dingen: warum murrt er, dass sie Jesus Gutes tut? Müsste ihn dies nicht eher freuen?
Statt dessen hat er nichts besseres zu tun als rumzumeckern über eine Sache, die ihn überhaupt nichts angeht und direkt zu denen zu laufen, die Jesus befeinden und ihn an diese zu verraten. Eine Trotzreaktion?
Wie passt dies zu all dem, was er in all der Zeit mit Jesus erlebt hat und als was die letzten Wunder ihn doch ganz deutlich kennzeichneten?
Glaubt er vielleicht wie die Pharisäer nicht an seine Messianität?
Johannes 12:12-26
Jesu Empfang in Jerusalem und der Sinn der Gemeinde
Zu diesem Empfang und warum die Menge ihn so begeistert begrüßt, haben wir ja bereits beim Lesen dieses Kapitels vor einigen Tagen nachgedacht: es hatte mit dem zu tun, dass Jesus Lazarus wieder zum Leben auferweckt hatte und dadurch jeder erkennen konnte, dass hier ein besonderer Mann war – der Messias!
In Vers 17 und 18 wird gesagt, dass „alle, die dabei gewesen waren, es weitererzählt hatten“, „darum liefen auch so viele Jesus entgegen, denn sie wollten den Mann sehen, der solche Wunder vollbracht hatte.“
Einige Verse später lesen wir von einer Personengruppe, der dies nicht ausreicht. Sie wollen Jesus auch gern sprechen, vielleicht wollen sie ihm einige Fragen stellen. Sie haben echtes Interesse.
Warum? Weil andere, die Jesus gesehen haben, ihnen von ihm und dem, was er getan hatte, erzählt haben.
Warum haben diese Leute denn davon erzählt? Weil sie selbst von all dem begeistert waren und wir wissen ja selbst, dass auch wir ständig über die Dinge reden, die uns begeistern!
Nun sind wir bei unserer Ansprache, die John am Sonntag gehalten hat: „Wozu gibt es die Gemeinde?“
Zu Beginn stellte er diese Frage an die Anwesenden und es kamen einige interessante Gedanken dabei zusammen. Alle Antworten waren an sich richtig – aber sie sind nicht der Hauptzweck, warum sich bereits die ersten Christen zu kleinen Gruppen zusammenschlossen. Das Hauptziel ist das, was Jesus seinen Jüngern zum Schluß mit auf den Weg gab: wir sollten Jünger machen! (Matthäus 28:19-20) Der Sinn einer Gruppe ist es in der Regel, dass sie alle ein gemeinsames Ziel verbindet und so auch uns:
Wir haben das Vorrecht gehabt, dass wir Jesus kennenlernen durften. Wir wissen, wie sehr er und der Vater uns lieben, dass er für uns gestorben ist, damit wir uns ganz unbefangen unserem himmlischen Vater nahen dürfen. Wir wissen, dass er und der Vater uns lieben, egal, wie wir sind. Sie lieben uns nicht, weil wir besonders toll sind oder ganz tolle Sachen geleistet haben oder noch tun – sie lieben uns ganz einfach so. Ist das nicht wundervoll? In einem Lied heißt es: „und ich danke dir, dass du mich kennst und trotzdem liebst…“. Wie gut dies tut, dass wir um unser selbst Willen geliebt werden und dass wir uns dieser Liebe sicher sein können. Wir sind geliebte Kinder Gottes. Sicherlich gibt es später auch noch das ewige Leben im Paradies. Darauf dürfen wir uns freuen, aber der Gedanke mit dieser bedingungslosen Liebe, die wir bereits heute schon genießen dürfen, begeistert mich eigentlich noch viel mehr!
Gerade in unserer heutigen Zeit, die für uns alle sehr schwer ist, tut es sehr gut, dies zu wissen. Diese Zeit ist so kalt und lieblos, bereits in 2. Timotheus 3:1-5 wird vorher gesagt, dass die Menschen so sein würden. Es ist eine Zeit, wo sich jeder nach Liebe und Geborgenheit sehnt und man einander nicht mehr wirklich vertrauen kann. Wenn du nicht so funktionierst, wie sich dies dein Gegenüber vorstellt, dann wirst du fallengelassen. Dabei ist es völlig egal, ob es auf der Arbeit oder in der Schule ist, ob es um deine Eltern oder Kinder geht, ob es ein Freund ist oder der Ehepartner:
Wenn du einen Job hast und nicht 100% funktionierst, fliegst du raus. Auf der anderen Seite kündigen dir die Leute, wenn sie tatsächlich für ihr Geld arbeiten müssen ;-( . Beides passiert
Wenn die Kinder nicht so funktioneren, wie die Eltern sich das vorstellen, werden sie unter Druck gesetzt oder rausgeworfen, vielleicht sogar ins Heim oder in eine Pflegefamilie abgeschoben. Auf der anderen Seite rennen Kinder von den Eltern weg, wenn diese ihnen nicht ihren Willen lassen – Möglichkeiten und Alternativen haben sie heute genug. In beiden Fällen ist meist eine jahrelange Eiszeit die Folge, in der oft beide Parteien leiden.
In einer Beziehung wird immer wieder damit gedroht, den anderen zu verlassen, wenn sich dieser nicht wunschgemäß ändert – daran ändert leider auch kein Ring am Finger etwas. Geschieden wird man heute schnell, man muss es nicht einmal mehr begründen.
Es gibt also keine Sicherheit und Geborgenheit mehr. Ständig ist jeder auf der Hut, ständig in der Angst, verletzt oder sogar verlassen zu werden. Ständig hat man Angst, den Ansprüchen nicht mehr zu genügen – und tappt dabei in die Falle, egozentrisch zu werden, weil man alles um sich rum auf sich selbst bezieht. Man beobachtet zuerst aus der Angst heraus, damit man schnell genug reagieren kann um das Schlimmste zu verhindern – und muss sich dann vorwerfen lassen, man halte sich selbst für den Nabel der Welt.
Wahrlich schlimme Zeiten!
Und nun denken wir an Jehova Gott und seinen Sohn Jesus Christus. Sie lieben uns um unser Selbst willen. Sie hatten uns schon geliebt, „während wir noch Sünder waren“. Sie kennen uns ganz genau, können uns mitten ins Herz sehen. Sie kennen unsere Gedanken und Gefühle und alle unsere Abgründe. Und dennoch lieben sie uns!
Wir müssen ihnen nichts beweisen. Sie lieben uns einfach so. Wir müssen es uns nicht verdienen – sie lieben uns, so, wie wir sind.
Sie lieben uns auch dann noch, wenn wir Fehler machen, auch wenn dies ziemlich schlimme Fehler sind. Denken wir nur an David und Bathseba und wie David versucht hatte, diesen Ehebruch zu vertuschen. Jehova liebte David dennoch – er hasste nur das, was er getan hatte. Aber David liebte er weiter. Interessanterweise benutzte er gerade Bathseba, um mit David den verheißenen Samen hervorzubringen. Dabei hatte David genug Ehefrauen. Aber Jehova wählte Bathseba – die Frau, mit der David Ehebruch begangen und um derentwegen er zum Mörder geworden war.
Dies zeigt ganz deutlich, wie sehr Jehova uns liebt und wie bedingungslos diese Liebe ist. Egal, was wir getan haben oder noch tun – Jehova liebt uns. Wir müssen uns dies nicht verdienen!
Diese Liebe ist im Übrigen auch das Hauptthema vom Johannesevangelium, in keinem anderen wird so viel von dieser Liebe Gottes und Jesu gesprochen,
Diese Liebe haben wir erlebt und erleben sie jeden Tag aufs Neue. Sie begeistert uns und wir müssen sie einfach mit den anderen Menschen teilen, ganz besonders mit denen, die in dieser lieblosen Zeit „emotional erfrieren“. Diese Liebe ist unsere Triebfeder, so zu leben, dass wir unserem Gott eine Freude bereiten. Wir möchten ihm keinen Kummer bereiten und wir teilen diese Liebe gern. Sie ist ein Kennzeichen wahrer Christen.
Wie die Menschen, die mit am Grab vom Lazarus waren und miterlebt hatten, wie Jesus ihn rief und er aus dem Grab kam – ebenso erzählen wir anderen von dem, was wir gesehen und gehört haben und was wir selbst mit Jehova und Jesus erlebt haben. Einige Personen wird dies vielleicht nicht interessieren, aber andere werden wie diese Personengruppe daran interessiert sein, mehr zu hören, Fragen zu stellen und Gott näher kommen wollen. Diesen dürfen wir dann dabei helfen. Dies ist der Sinn der Gemeinde.
All dies finden wir so kurz und knapp zusammengefaßt in diesen wenigen Versen 🙂
Johannes 12:20-26
Warum so kompliziert?
Eine Gruppe von Griechen ist interessiert und wendet sich an Philippus. Dieser geht zu Andreas und fragt ihn und dann gehen sie beide zusammen zu Jesus und fragen diesen, ob das geht.
Warum so kompliziert?
Dass die Menschen Jesus nicht einfach unterbrechen und direkt ansprechen konnten, verstehe ich noch in gewisser Hinsicht – aber sehen wir hier eine Hierarchie unter den Jüngern?
Oder hat es eher mit Aufgabenverteilung zu tun?
Was sagen andere Kommentatoren dazu?
Johannes 12:27-36
Jesus spricht von seinem nahenden Tod
Selbst unter den Christen gibt es unterschiedliche Ansichten, was Jesus eigentlich genau war, als er auf die Erde kam: Gott, Halbgott oder Mensch?
In den Versen 27-28 sehen wir, dass Jesus wirklich ganz Mensch – der Menschensohn – ist, denn auch ihm ist nicht angenehm, was auf ihn zukommt. Wäre er ein Halbgott gewesen, dann hätte ihn das Kommende wohl kaum derart beunruhigt.
Aber wir wissen ja, warum Jesus auf die Erde kam, was seine Rolle bei dem Lösegeld war und inwiefern er Adam genau entsprach. Jesus sollte die gleichen Voraussetzungen haben wie Adam, als Jehova ihn erschaffen und in den Garten Eden gesetzt hatte: ein vollkommener Mensch! Nur so hatte er das Privileg, niemals sterben zu müssen (denn der Tod kam ja erst durch den Sündenfall in die Welt) und nur so konnte er sein Recht auf ewiges Leben für uns Menschen geben. Aber so bewies er auch, dass es Adam und Eva möglich gewesen wäre, Gott treu zu bleiben und dass nicht automatisch jeder vollkommene Mensch gesündigt hätte.
Im „Rock Berlin Chrash Kurs“ hatte mich immer wieder die Aussage irritiert, dass „jeder von uns sich willentlich gegen Gott entschieden hat“ und die Erklärung dazu, dass jeder von uns das Gleiche gemacht hätte, wie damals Adam und Eva. Irgendwas in mir hatte sich immer dagegen aufgelehnt. Bedeutet diese Aussage denn nicht, dass Jehova bei der Erschaffung des Menschen einen Fehler gemacht hat und Adam und Eva gar nicht anders konnten?
Nun habe ich meinen Denkfehler dabei gefunden: wir heute entsprechen ja nicht Adam und Eva. Die beiden waren vollkommen erschaffen worden, zwar mit Willensfreiheit wie wir heute, aber ohne Unvollkommenheit und somit Sündhaftigkeit.
Wir heute hingegen sind durch ihr Handeln mit der Erbsünde geboren, wir sind unvollkommen und durch diese Unvollkommenheit neigen wir stark zur Sünde hin und darum hätten wir ebenso versagt, wie die beiden.
Im Gegensatz zu uns hatte Jesus die gleichen Voraussetzungen wie sie und konnte damit beweisen, dass sie hätten treu bleiben können.
Diese beiden ersten Verse hier zeigen uns aber, dass auch ein vollkommener Mensch um diese Treue und Loyalität Jehova gegenüber kämpfen mußte. Zwar geht es hier bei ihm nicht um eine Frucht, die er nicht nehmen darf – was nicht unbedingt eine Härte bedeutet, da genügend andere zur Verfügung standen – aber auch er muss mit Dingen kämpfen, die ihm „vorenthalten werden“, wie es die Schlange im Paradies so nett nannte. Denken wir auch an die Versuchungen in der Wüste, von denen wir in Matthäus 4, Lukas 4 und Markus 1 gelesen haben. Vielleicht entsprechen diese eher dem, was Adam und Eva ausgesetzt waren.
Aber hier weiss Jesus, dass „seine Zeit nun gekommen ist“ und er weiss auch, was dies für ihn bedeutet. Daher war die Versuchung, alle Reiche der Erde durch nur einen Akt der Anbetung zu erhalten, eine echte Versuchung. Er hätte dadurch das überspringen können, was nun auf ihn zukommt. Er weiss, dass er nicht nur „einfach“ sterben wird, sondern er weiss aus den Prophezeiungen – und sicherlich auch aus Gesprächen mit dem Vater damals im Himmel – dass es dabei einen ungerechten Prozess, viel Spott und Qual geben wird. Nicht zu vergessen der Grund, warum man ihn verurteilen und hinrichten wird: als Gotteslästerer. Und das ausgerechnet ihn, der doch das komplette Gegenteil davon war. Aus der Erfahrung der vergangenen Jahre weiss ich, wie quälend so etwas sein kann, selbst wenn wir selbst und Gott wissen, dass absolut nichts an den Vorwürfen dran ist!
Nun wird es ernst, nun ist es bald soweit. Als wahrer Mensch und wahrer Sohn Gottes (was im übrigen auch Adam war), wünscht er sich, dass all dies nicht nötig wäre. Kein gesunder Mensch sehnt sich nach Qual und Tod. Auch Jesus nicht.
Interessant, dass diese Gefühle hier an anderer Stelle und im anderen Zusammenhang stehen, als in den anderen Evangelien: hier ist er gerade erst in Jerusalem angekommen, in den anderen lesen wir davon erst, als er im Garten Gethsemane auf seine Festnahme „wartet“.
Wahrscheinlich werden diese Gedanken und Gefühle keine einmalige Sache gewesen sein. Sie werden wohl immer dann in ihm hochgekommen sein, wenn er vor Augen hatte, was nun auf ihn zukommt.
Bezeichnend ist, dass er zwar bedrückt deshalb ist, aber dennoch nicht in Erwägung zieht, „auszusteigen“ und sich dem Ganzen zu entziehen. Nein! Es ist zwar sehr unangenehm für ihn, aber er hat das Grosse Ganze vor Augen und darum will er es auch durchziehen. „Nicht mein Wille, sondern der deine geschehe“.
Jehova Gott reagiert prompt auf seine aufwallenden Gefühle, denn ER sichert ihm sofort seine tiefe Liebe zu. Er sagt in gewissem Sinne:
„Mach dir keine Sorgen. Ich weiss, dass es nun echt schwer für dich wird. Ich weiss, dass es dich beunruhigt, ganz besonders die Tatsache, warum sie dich hinrichten werden. Aber keine Sorgen – ich weiss ja, dass da nichts dran ist. Ich liebe dich, ich weiss, dass du mich die ganze Zeit verherrlicht hast. Mach dir keine Sorgen – ich lasse dich nicht allein und ich versichere dir, dass kein Dreck auf meinem Namen haften bleibt.“
Die Unstehenden bekommen zwar mit, dass hier etwas Übernatürliches passiert – aber scheinbar können sie den Wortlaut nicht verstehen.
Das legt die Frage nahe, ob sie denn etwas von der Besorgnis Jesu mitbekommen haben, davon, was er zu seinem Vater sagte. Aber vielleicht haben diese Szene nur die engsten seiner Jünger mitbekommen?
weitere Gedanken zu Johannes 12 finden wir hier
Johannes 13 – wie demütig sind wir?
Wir haben uns bereits im vergangenen Jahr ausgiebig mit der Fußwaschung beschäftigt, was sie bedeutet und was wohl die Einzelnen dabei empfunden haben mögen.
Heute „stolpere“ ich mal wieder über Judas und dass scheinbar niemand kapiert, worüber Jesus redet:
Jesus sagt „einer von euch wird mich verraten“, es wird über Johannes nachgefragt, wer es ist – und Jesus gibt zur Antwort „der, dem ich den Bissen reiche.“ Dann gibt er Judas den Bissen und fordert ihn auf, das, was er tun will, noch schneller zu tun.
Warum fragen sich die Jünger, wohin er gehen solle und ob es mit dem Einkauf oder den Armen zu tun hat?
Hatte Jesus hier nicht ganz deutlich gesagt und gezeigt, dass es Judas ist, der ihn verraten wird?
Oder hatte er die Antwort so leise gegeben, dass nur Johannes sie verstehen konnte?
Wie mag er dabei empfunden haben?
weitere Gedanken zu Johannes 13 finden wir hier
Johannes 14 – 17
Johannes 14 – worum geht es hier in dem Kapitel?
Worum geht es hier in Kapitel 14?
Jesus spricht
sie werden mit ihm Wohnung beim Vater nehmen,
echte Liebe und Dankbarkeit
Wenn man das Kapitel im Zusammenhang liest, erscheint es erst einmal verwirrend und man weiss nicht so recht, wo man die Denkpausen machen sollte. Wird es einfacher, wenn wir eine Übersetzung mit Überschriften wählt?
weitere Gedanken zu Johannes 14 finden wir hier
Wir behalten beim Lesen im Sinn, was Jesus zuvor zu ihnen gesagt hatte: er liebt den Vater und deshalb hat er sich selbst, mit seinen eigenen Wünschen aufgegeben, um den Willen des Vaters auszuführen. Dies würde nicht leicht sein, denn seine Zeit ist jetzt gekommen und der Teufel kann es kaum abwarten, ihm „die Ferse zu zerbeißen“ (1. Mose 3:15)
Johannes 15 – warum auch wir uns Gott ganz hingeben sollten
Hatte er vorher davon geredet, dass er sich selbst nicht so wichtig nimmt, sondern in allem dem Vater unterordnet – so fordert er nun seine Jünger zu demselben auf:
Wenn sie ihn wirklich lieben und wirklich seine Jünger sein wollen, dann tun auch sie das, was dem Vater gefällt.
Jesus tat es, weil er den Vater liebt und sich der tiefen Liebe des Vaters bewußt ist. Seine Jünger tun es ebenso aus Liebe und Dankbarkeit.
Jesus sagt ihnen hier, wie sehr sie vom Vater geliebt werden und wie sehr auch er sie liebt. Sie sind nicht nur seine Jünger – was eigentlich „von ihm Lernende“ bedeutet – sondern sie sind sogar seine Freunde!
Grund genug, diese Liebe zu erwidern und sich aus tiefer Dankbarkeit dem Vater und dem Sohn hinzugeben.
Dabei sind sie nicht allein, sondern auch der Heilige Geist mischt mit: er wird als Helfer gesandt, der sie erinnern soll, ihnen hilft, alles zu verstehen und in dessen Kraft sie das alles tun können.
Hier zeigt sich Gott also wieder mal als der „dreieinige Gott“. Sehr schön wird es hier gezeigt, wer Gott ist: der Vater, der über allem steht, der Sohn, der ihm gleich ist, sich aber unterordnet und der Geist, der die Kraft Gottes darstellt, ebenso wie seinerzeit, als er bei der Schöpfung mitgewirkt hat
Johannes 15:22-27
Was genau ist Sünde?
Das ist das Thema des Vortrags, der diesen Sonntag gehalten wird.
Letzte Woche hatten wir schon die Sache mit der Erbsünde betrachtet: dass wir alle eine sündige Natur haben, da wir von Adam und Eva abstammen, die zuvor beide gesündigt hatten und daher nur noch Unvollkommenheit und Sünde an ihre Nachkommen weitergeben konnten. Dafür können wir nichts, obwohl wir auch unser ganzes Leben dagegen ankämpfen müssen.
Eine andere Art von Sünde wird hier angesprochen: wenn sich jemand ganz bewußt gegen Gott und sein Wort auflehnt und auch nicht bereit ist, dagegen etwas zu tun – er selbst findet sein Verhalten ganz in Ordnung, er will wie Adam und Eva selbst entscheiden, was Gut und was Böse ist (1. Mose 3:1-5). Davon wird die kommende Ansprache handeln 🙂
Jesus erklärt dies hier sehr schön, indem er den Unterschied herausstellt und auch damit klar macht, für welche Sünden er eigentlich gestorben ist: wir können sein Loskaufsopfer nur dann für uns anwenden, wenn wir unsere Sünde bereuen und dann auch lassen. Erinnern wir uns in diesem Zusammenhang an die Szene mit der Ehebrecherin, die wir einige Kapitel zuvor gelesen hatten: Jesus vergibt ihr und gibt ihr folgende Anweisung mit auf den Weg: „sündige hinfort nicht mehr“, oder wie es andere übersetzen: höre damit auf (Johannes 8:1-11).
Wenn wir das getan haben – aufrichtig zu bereuen, was wir gegen Gottes Wort getan haben und es dann auch lassen – dann gibt es keine Sünde, die uns weiterhin vom Vater trennen könnte. Denn Jesus ist genau dafür gestorben.
Also achten wir das, was Jesus für uns getan hat, nicht als zu gering und benutzen dies nicht als Ausrede, warum wir in unserem schlechten Tun verharren – sondern verstehen wir die tiefe Liebe, aus der heraus er dies für uns getan hat und erweisen wir uns als dankbar!
weitere Gedanken zu Johannes 15 finden wir hier
Johannes 16 – es wird nicht leicht werden, aber ER macht ihnen Mut!
Wow!
Wir wissen, dass nun seine letzten Stunden gekommen sind. Wir erinnern uns: sie waren zum Passah versammelt und haben das Passah gemeinsam gegessen, Jesus hatte zuvor allen die Füße gewaschen und nach dem Passah schickte er Judas weg und setzte das Abendmahl ein.
Dann fing er an, ihnen noch einige wichtige Dinge mit auf den Weg zu geben. Er hat ihnen erklärt, wie es sich mit ihm und dem Vater verhält: dass sie gleich sind, aber dennoch der Vater über ihm steht und er selbst sich bereitwillig unterordnet und dass er den Heiligen Geist als Helfer schicken wird.
Dies zieht sich durch die letzten drei Kapitel. In Anbetracht der Tatsache, dass er weiss, dass er nur noch wenige Stunden hat, muss ihm dieser Punkt sehr wichtig gewesen sein, denn sonst würde er ihn nicht mehrfach wiederholt haben.
Dann hat er ihnen das neue Gebot gegeben: dass sie einander lieben sollten, so wie er sie geliebt hatte – dass sie bereit sein würden, ihr Leben füreinander hinzugeben, so wie er es für sie tun würde. An dieser Liebe wären seine wahren Freunde zu erkennen.
Hier weist er sie darauf hin, dass dies nicht einfach werden würde. Sicherlich hatte er dabei im Hinterkopf, dass er selbst dem Vater gesagt hatte, dass er lieber nicht so schmachvoll sterben würde. Dabei ist er der einziggezeugte Sohn, der sich sicherlich auch darauf freut, den Vater wieder von Angesicht zu Angesicht zu sehen. Dennoch beunruhigte ihn, was nun auf ihn zukommt.
Dadurch ist es ganz klar für ihn, dass auch seine Freunde nicht unbedingt leiden wollen. Im Gegensatz zu ihm waren sie niemals beim Vater. Sie wissen nicht, wie schön es ist, IHM ganz nahe zu sein. Sie wissen nicht, wie das Leben im Himmel aussieht und sicherlich haben sie neben der Freude auch etwas Angst vor Veränderung. Zudem hängen wir Menschen ganz besonders an unserem Leben, der Tod macht uns Angst.
Jesus weiss all dies und er macht ihnen Mut!
Wie sehr muss es sie doch schockieren, sich mit dem Gedanken vertraut zu machen, dass diejenigen ihnen nach dem Leben trachten werden, die wie sie Gott anbeten wollen – ihre eigenen Brüder, vielleicht sogar die engere Familie wie Frau und Kinder?
Sie haben die Diskussion zwischen Jesus und den Schriftgelehrten und Pharisäern mitbekommen. Gehört, wie er ihnen gesagt hat, dass sie eine schlimme Sünde begehen und sich dadurch von Gott selbst entfremden.
Dies hier ist die Fortsetzung nach dem Disput. Sie werden ihn töten, weil sie ihn hassen und sie werden sich damit von Gott entfernen. Ebenso wird man sie verfolgen und töten, in dem Wahn, dass sie es im Namen Jehovas tun würden. Was für ein Widersinn!
Eigentlich sollte es uns vor diesem Hintergrund nicht verwundern, dass sich die Jünger zerstreuen, als Jesus festgenommen wird – denn sie haben ja diese seine Worte noch lebhaft im Ohr. Wundert es uns da, dass sie Angst haben?
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Johannes 17 – Einigkeit ist wichtig!
Wieder mal die Sache mit der Einigkeit zwischen Vater und Sohn.
Wenn wir hier den Begriff „Drei-Einigkeit“ einsetzen, wie sie die Bibel beschreibt zwischen Vater Sohn und Geist, und dann das, was darunter zu verstehen ist, auf die Einigkeit unter den Christen übertragen – dann haben wir viel nachzudenken:
Denn dann dürfte es keinerlei Streitigkeiten unter Christen geben – weder in der Ehe, der Familie, noch in der Gemeinde! Denn so etwas wäre sicherlich unvorstellbar, dass Jesus und Jehova sich anzicken oder Spielchen spielen.
Dann würde niemand auf die Idee kommen, gegeneinander aufzurechnen, wer wann was gemacht hat und ob man selbst den ersten Schritt machen müsse
Dann gäbe es keinerlei Egoismus und keine Egozenteriker mehr – denn unser aller Leben würde sich um Jehova und seinen großen Plan drehen.
Dann ginge es nicht mehr vorrangig darum, dass wir glücklich sind und unsere Bedürfnisse befriedigt sind – sondern darum, dass wir so gut es uns möglich ist, selbst am großen Plan mitwirken.
Dann wären wir wie Jesus mit dem Platz völlig zufrieden, den Jehova uns zugewiesen hat und wir würden nicht neidisch auf Vorrechte anderer schielen. Wir würden unsere von Gott bestimmte Rolle nach besten Kräften ausführen und es würde uns glücklich machen.
Wie bei der „Dreieinigkeit“ Gottes haben auch wir den Heiligen Geist. Auch für uns wirkt er – indem er uns hilft, die Frucht des Geistes hervorzubringen (Galater 5).
Wir sollten über diese Einigkeit zwischen uns und Gott und Jesus und dem Heiligen Geist mal in aller Ruhe nachdenken. Wie betrifft es mich und mein Leben?
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Johannes 18 – 21
Johannes 18 – eine merkwürdige Reaktion
Schon komisch die Reaktion von Pilatus:
Die Juden bringen ihm Jesus, damit er ihn verurteile und er kommt nach dem Verhör raus und fragt, ob er ihn begnadigen solle…
Wie kommt er darauf, dass sie so schnell ihre Meinung ändern würden?
Zeigte nicht allein die Tatsache, dass sie zu ihm kommen – wo sie ihn doch als unrein betrachten, weshalb sie nicht selbst ins Haus kommen – dass es eine ernste Angelegenheit für sie ist?
Johannes 18:1-14
Welche Rolle spielt Judas dabei?
Hier in Vers 5 wird gesagt, dass er „mitten unter den Soldaten“ stand. Das sieht nicht wirklich nach einem „Anführer“ aus.
Aber seine Rolle war es ja, dem Ort zu verraten, an dem Jesus sich ganz bestimmt ohne Volksmengen aufhalten würde. Diesen Ort hatte er bereits beim Aufbruch des Trupps verraten. Aber warum ging er mit?
Jesus war zwar recht bekannt, ganz bestimmt auch bei seinen Feinden. Aber er fiel eher durch seine Art und Weise auf, nicht so sehr durch sein Äußeres. In einer seiner Ansprachen sagt Arnold Fruchtenbaum, dass wir uns die Szene deutlich vor unserem inneren Auge vorstellen sollen:
Es ist später Abend, es ist schon fast dunkel und man kann nicht wirklich viel erkennen. Sie kommen auf den Berg und sehen in dem Garten eine Gruppe von Männern, die alle etwa das gleiche Alter hatten, alle trugen einen Vollbart und ein langes Gewand. Da Jesus sicherlich keine Mode mitmachte, hatte er sicherlich ein einfaches, schlichtes und praktisches Gewand an. Seine Jünger waren so etwas wie seine Fans und wir wissen, dass ein richtiger Fan sich seinem Idol anpasst, soweit es ihm möglich ist: er kleidet sich wie er, bewegt sich wie er, redet wie er usw.
Woran also sollten die Truppen der Pharisäer und Priester und die Soldaten ihn da im Dunkeln erkennen?
Aber sie hatten ja Judas dabei ;-(
Interessant finde ich hier auch die Formulierung. In den anderen Evangelien wird er als der Frontman beschrieben, derjenige, der direkt voran geht und sie direkt zu Jesus führt und diesen mit einem Kuss verrät. Hier steht er nur mitten unter den Soldaten.
Warum dieser Unterschied?
Schreibt Johannes dies so, weil er Judas bereits vergeben hat und weil er selbst sein Evangelium deutlich später aufgeschrieben hat als die anderen und dadurch geistig reifer war?
Oder will er dem Verräter nicht zu viel Platz einräumen, ihn nicht als so wichtig hinstellen?
Johannes 18:15-18, 25-27
für Petrus wird seine impulsive Art zum Prüfstein
Petrus ist ein sehr spontaner Mann, der sich viel von seinen Emotionen leiten lässt. Er eifert so sehr für Jesus und das, was dieser sagt und tut, dass er sich selbst damit „in Teufels Küche“ bringt.
Als die Soldaten kommen und Jesus festnehmen wollen, ist er derjenige, der seinen Herrn beschützen will. Er greift zum Schwert, um Jesus wieder frei zu bekommen. Dabei verletzt er einen der Soldaten schwer (Vers 10).
Später ist er der erste, der Jesus folgt. Er will ihn nicht allein lassen, während die meisten anderen fliehen. Zwar kann er nicht wirklich helfen, aber oftmals tut es gut zu sehen, dass wir nicht allein sind und dass unsere Freunde zu uns halten. Diesen Freundschaftsdienst tut Petrus für Jesus. Er hält sich in der Nähe auf.
Das Verhör beginnt und Petrus wärmt sich am Feuer. Wahrscheinlich kann Petrus nicht hören, was beim Hohenpriester gesprochen wird, aber er spürt die feindselige Stimmung im Hof und hört dort, wie die Leute über das reden, was hier passiert.
Nun kippt bei ihn die Stimmung und er bekommt Angst. In dieser Situation wird er darauf angesprochen, dass er ein Freund von Jesus sei und er leugnet es. Wahrscheinlich hat er Angst, dass er sonst ebenso behandelt wird, wie sein Herr. Hatte dieser nicht auch was davon erzählt, dass er grausam behandelt werden würde und sterben müsse?
Mehrfach wird er darauf angesprochen und jedesmal leugnet er es. Beim dritten mal kräht ein Hahn – so, wie Jesus es ihm vorausgesagt hatte. Er schämt sich in Grund und Boden.
Interessant, dass hier nicht nur das Krähen die Scham auslöst, sondern sicherlich noch zuvor das, was der Mann zu ihm sagt: „bist du nicht der, der meinem Verwandten das Ohr abgehauen hat?“
Er erinnert ihn daran, dass er nur wenige Stunden zuvor bereit gewesen war, seinen Freund mit seinem eigenen Leben zu verteidigen. Und nun? Nun leugnet er sogar, ihn zu kennen.
Ich kann mir vorstellen, dass beides bei Petrus zusammen kommt: die Scham seines eigenen Versagens und das Krähen des Hahns, dass eigentlich nicht mehr unbedingt nötig gewesen wäre. Es zeigt ihm lediglich, dass Jesus ihn wirklich sehr gut kannte und wußte, was passieren würde. Es war eher eine Bestätigung
Johannes 18:15-27
Die Art, wie das Geschehen aufgezeichnet wurde
Jeder Evangelist hatte seine eigene Vorgehensweise bei der Aufzeichnung der Evangelien. Lukas war derjenige, der das Ganze chronologisch sortierte. Johannes hatte andere Dinge, die ihm dabei wichtig waren – er konzentrierte sich ganz auf die Liebe, die Jehova und Jesus für uns empfinden und gezeigt hatten.
Daher finde ich – nachdem ich das Kapitel noch mal als mp3 gehört habe – es interessant, dass nicht zuerst die Geschichte mit dem Verhör komplett erzählt wird und dann die von Petrus im Hof oder umgekehrt.
Könnte der Grund hierfür sein, dass Petrus – vielleicht durch ein offenes Fenster – alles mitbekommt, was mit Jesus passiert? Alles was gesagt wird, wie er behandelt wird und wie Jesus darauf reagiert?
Das würde auch erklären, warum er jetzt sogar mehrfach leugnet, den Mann zu kennen, von dem er überzeugt ist, dass dies der Messias ist – wohingegen er noch vor wenigen Stunden bereit war, mit seinem Leben für ihn einzutreten
weitere Gedanken zu Johannes 18 finden wir hier
Johannes 19 – hier schlagen bei allen die Emotionen hohe Wellen!
Behalten wir bitte beim Lesen im Sinn, was wir zum Schluß im vorherigen Kapitel gelesen hatten:
Die Priester haben Jesus zu Pilatus gebracht, um ein Todesurteil über ihn zu erwirken und nachdem dieser ihn verhört hat, bietet er ihnen an, Jesus zu begnadigen. Also das Gegenteil von dem, weshalb sie zu ihm gekommen waren. Nun geht es also weiter:
Ein Kapitel voller Emotionen. Jeder Einzelne von ihnen wird von seinen Emotionen überrollt:
Welche Emotionen kommen bei uns beim Lesen dieses Kapitels hoch?
Pilatus ist sauer, weil er merkt, dass sie ihn manipuliert haben
Sie kommen zu ihm, wollen, dass er einen Mann zum Tode verurteilt, den er selbst für unschuldig hält. Aber sie können nicht in sein Haus kommen, weil sie sich sonst verunreinigen. Ja, ja, ihre religiösen Vorschriften…
Was wollen sie eigentlich von ihm? Was soll denn die Anklage sein? Weshalb soll er den Mann eigentlich dem Tode überliefern?
Ach ja, ihre Religion. Er hat etwas getan, was gegen die Regeln ihrer Religion geht.
Aber warum machen sie es dann nicht selbst, wenn es eine religiöse Angelegenheit ist? Was hat er als weltlicher Verwalter und Richter damit zu tun?
Nun fangen sie an, ihn unter Druck zu setzen: „wenn du nicht tust, was wir wollen, dann schwärzen wir dich beim Cäsar an“
Pilatus gibt dem Druck nach, denn warum sollte er seine politische Karriere einem Mann opfern, mit dem er eigentlich nichts zu tun hat?
Aber er ist stinksauer. Es fühlt sich eben nicht sonderlich gut an, manipuliert worden zu sein.
Vielleicht macht er aus genau diesem Grunde das Schild über Jesu Kopf, denn es wird nichts davon gesagt, dass die anderen beiden Verbrecher auch eins bekommen hätten.
Hatten die Juden ihn zuvor ausgetrickst, so kann er das auch. Er schreibt genau das auf das Schild, was er über Jesus denkt und was die Juden so aufgebracht hat.
Nun sind sie sauer und verlangen, dass die Inschrift geändert wird. Aber nicht mit ihm! Was er geschrieben hat, hat er geschrieben – ebenso wie sie ihn gezwungen hatten, etwas zu tun, von dem er nicht überzeugt war.
Ob diese Botschaft bei den Juden angekommen war? Aber hätte es etwas geändert?
Hat die Angelegenheit etwas bei Pilatus geändert?
Sicherlich war jede Menge Wut da und Scham, dass er sich so hat manipulieren lassen. Aber hat er sich vielleicht im Nachhinein mit diesem Mann beschäftigt und vielleicht sogar an ihn geglaubt?
Wird davon irgendetwas erwähnt?
weitere Gedanken zu Johannes 19 finden wir hier
Johannes 20 – warum ausgerechnet das Evangelium des Johannes benutzt wird, um den Menschen Jesus näher zu bringen
Der letzte Vers erklärt, warum ausgerechnet das Evangelium des Johannes benutzt wird, um den Menschen Jesus näher zu bringen.
Erinnern wir uns noch an den Besuch des Teams aus Ohio, das uns letztes Jahr beim Outreach (Predigen) unterstützt hatte? Wir haben den Leuten einen Bibelkurs angeboten, der „Die 7 Zeichen des Johannes“ hieß und in dem wir 7 Wochen lang jede Woche ein herausragendes Wunder Jesu mit den Leuten besprochen haben. Mir hat der Kurs ebenso viel Freude gemacht, wie der jungen Frau, der ich damit helfen konnte.
Wie wir bereits erwähnt hatten, hat jeder Evangelist einen anderen Schwerpunkt im Sinn und bei Johannes ist es zum einen die Liebe Jesu und Jehovas und – wie wir hier lesen – den Menschen zu beweisen, dass Jesus wirklich der Messias ist.
Vielleicht auch der Grund, warum man bei VdHS neben vielen Traktaten, Broschüren, Büchern und anderen Hilfsmitteln ausgerechnet das Johannesevangelium als kleine Ausgabe für die Brusttasche bekommt 🙂
Johannes 20:1-9
Petrus und Johannes und ihre unterschiedliche Reaktion am leeren Grab
Beide rennen so schnell sie können zum Grab, als sie hören, dass es leer ist. Johannes kommt zuerst an, guckt kurz rein und belässt es dabei. Petrus hingegen geht ganz rein und schaut sich ganz genau um.
Beide sehen das Gleiche: das Grab ist leer, Jesus ist weg.
Was aber bedeutet der letzte Satz?: „er sah und glaubte, denn sie verstanden die Schrift noch nicht, dass er aus den Toten auferstehen müsse“ (Vers 8-9)
Was genau glaubten sie denn, wenn sie das mit der Auferstehung noch nicht begriffen?
Auf der anderen Seite blieben sie im Gegensatz zu den beiden Jüngern, die nach Emmaus gingen, in der Stadt und versammelten sich auch weiterhin mit denjenigen, die an Jesus glaubten.
Johannes 20:11-17
Warum bekommen die Frauen eine Erklärung – ganz im Gegensatz zu Johannes und Petrus?
Als Johannes und Petrus ins Grab sehen, ist es „nur“ leer. Als die Frauen das Selbe tun, sehen sie 2 Engel, die ihnen erklären, warum dies so ist. Sie bekommen von Boten Gottes die Zusicherung: Jesus ist von den Toten auferstanden!
Warum war das bei den Männern nicht so?
Hatte Jesus ganz gezielt die Frauen auserwählt, die Auferstehung zu verkünden?
Warum? Kann es sein, dass er damit noch einmal klar machen will,dass Frauen in Gottes Plan keine niedere Stellung haben?
Dass sie sich zwar den Männern unterordnen sollen, so wie sich Jesus dem Vater unterordnet – aber keineswegs weniger wert sind?
Später greift Paulus den Gedanken auf, wenn er in Epheser 5 und an anderen Stellen über die Unterordnung der Frau spricht
Johannes 20:14-28
Mit was für einem Leib ist Jesus auferstanden?
Nachdem Jesus als Mensch mit einem Leib aus Fleisch gestorben ist, muss der Leib, mit dem er auferstanden ist, eigentlich ebenfalls einer aus Fleisch sein. Denn er ist ja als Mensch auferstanden und erst nach einigen Tagen in den Himmel aufgefahren.
Warum erkennt Maria ihn dann nicht sofort, als sie ihn in der Nähe des leeren Grabes stehen sieht und hält ihn für den Gärtner? (Vers 14)
Warum sagt Jesus zu ihr, sie solle ihn nicht anrühren, denn er sei noch nicht in den Himmel aufgefahren?
Auf der anderen Seite hat er ungesehen Zutritt zu dem Raum, wo sich seine Jünger treffen, von dem aber gesagt wird, dass sie ihn aus Furcht vor den Juden verschlossen (Vers 19 und 26). Wie ist dies mit einem Leib aus Fleisch möglich? Wie konnte er durch Türen oder Wände gehen? Ist dies etwa ein ähnliches Phänomen wie die Sache, wo er auf dem Wasser geht, was ja eigentlich auch unmöglich ist?
Zu Maria sagt er, sie solle ihn nicht anrühren und da er scheinbar durch Wände gehen kann, könnte man annehmen, er habe einen Leib wie die Engel, die sich materialisieren können, wenn es nötig ist.
Auf der anderen Seite fordert er Thomas auf, seine Wunden zu berühren. Selbst, wenn dieser das nicht getan haben sollte, so bleibt doch die Tatsache, dass er ihn bei der Hand fasst, als er ihn dazu auffordert. (Vers 27)
Naja, wenn wir es genau nehmen, hatte der Engel, der Lot und seine Familie aus Sodom heraus führte, ihn auch bei der Hand gepackt, als diese noch zögerten
hier findet ihr einigen ergänzenden Stoff zu dieser Frage
weitere Gedanken zu Johannes 20 finden wir hier
Johannes 21 – warum streift Petrus erst mal sein Obergewand über, bevor er ins Wasser springt?
Jesus erscheint seinen Jüngern ein weiteres Mal und wieder erkennen sie ihn nicht auf Anhieb. Aber dies kann auch daran liegen, dass sie weit vom Ufer entfernt sind und ihn daher überhaupt nicht erkennen können.
Aber warum folgen sie dann seiner Anweisung sofort, wenn sie nicht wissen, dass ER es ist, der sie gibt?
Und warum streift Petrus erst mal sein Obergewand über, bevor er ins Wasser springt?
Wäre es nicht sinnvoller, dies im Boot zu lassen und nur mit dem Unterkleid zu schwimmen? Dann könnte er am Ufer das nasse gegen sein trockenes Obergewand wechseln, wenn die anderen mit dem Boot nachkommen.
Oder ist es heiß genug, dass es eh schnell trocknen würde?
Oder bedeutet das „er sprang ins Wasser“ nicht das, was wir uns darunter vorstellen, wenn heute jemand im Schwimmbad ins Wasser springt? Vielleicht sind sie doch näher am Ufer, als wir denken und er ist nur mit den Waden im Wasser und das Gewand wird überhaupt nicht wirklich nass…
Johannes 21:15-18
Welche sind „diese“, von denen Jesus hier spricht?
In der Schlachter 2000, die wir seit Anfang letzten Jahres lesen, steht hier lediglich ‚diese‚ und es scheint mehrere Deutungen zu geben, worum es sich dabei handelt.
Als Zeugen Jehovas haben wir gelernt, dass es nicht um die anderen anwesenden Jünger geht, sondern um die Fische und um die Arbeit als Fischer. Jesus will von Petrus wissen, wie wichtig ihm seine Arbeit als Fischer ist und sagt ihm, er solle diese aufgeben, um Jesu Schafe zu weiden. Soweit das Verständnis der ZJ zu dieser Passage.
Neben dem Lesen in der Schlachter höre ich mir abends vor dem Einschlafen das jeweilige Bibelkapitel an, mit dem ich mich gerade beschäftige und wie ihr gesehen habt, ist dies die Neue Genfer Übersetzung (ihr findet die Hördateien immer jeweils am Anfang des Kapitels im Bibelblog). Hier wird es anders formuliert, denn gemäß dieser Übersetzung fragt Jesus Petrus: „liebst du mich mehr als irgendein anderer hier?“. Dies ist also ein komplett anderer Sinn.
Warum dieser Widerspruch? Kann denn beides richtig sein? Was sagen die anderen Übersetzungen dazu?
Die Hoffnung für Alle, die Luther, und die Albrecht, die Neues Leben, sowie die Neue Bibel Heute, die Gute Nachricht und die neue evangelistische Übersetzung sehen die Frage ebenso wie die Neue Genfer.
Die Elberfelder übersetzt es ebenso wie die Neue Welt Übersetzung mit neutralem „diese“. Aber das ist nicht sonderlich überraschend, da Zeugen Jehovas diese Übersetzung viele Jahre genutzt hatten, bevor sie sich selbst an eine Übersetzung gemacht haben ;-). Aber diese beiden sind nicht die Einzigen, denn die Einheitsübersetzung, die die katholische Kirche nutzt, schreibt ebenfalls nur „diese“.
Zahlenmäßig sind diejenigen in der Überzahl, die meinen, dass Jesus wissen wollte, ob Petrus ihn mehr liebe, als es diie anderen Jünger tun. Aber dies muss nicht unbedingt richtig sein. Vielleicht haben sich die Elberfelder und die Einheitsübersetzung neutral ausgedrückt, weil es mehrere Deutungen geben kann und sie sich nicht festlegen wollten. Wobei das Übersetzerteam der ZJ sich ja ebenfalls neutral ausgedrückt haben.
Was sagen denn einige neutrale Kommentatoren wie Darby usw dazu?
Jetzt wird es echt interessant, denn gerade noch hatte ich mich gefragt, ob es wirklich wichtig ist, ob Jesus mit „diese“ meinte, dass er ihn mehr als die anderen Jünger oder mehr als seinen Job als Fischer liebe – denn das Ergebnis bleibt ja dasselbe: Jesus beauftragt ihn, sich um die Gemeinde zu kümmern.
Hierzu ist es sehr interessant, was J.N. Darby zu dieser Frage schreibt. Denn er stellt einen Bezug zu dem her, wo Petrus versagt hatte, nachdem er sich mit seiner Liebe hervortun wollte. Hierzu müssen wir noch einige Tage die Zeit zurückdrehen und uns ins Obergemach zurück versetzen, als Jesus das Abendmahl eingeführt hatte und mit seinen Jüngern über das spricht, was nun auf ihn zukommt. In Johannes 13:37 sagt Petrus voller Eifer, er sei bereit, sogar für Ihn (Jesus) zu sterben. Etwas später geht er sogar – als Einziger – auf die Soldaten los, die Jesus festnehmen wollen und haut einem von ihnen sogar ein Ohr ab. Gemäß Darby ruft alles, was Petrus sagt und tut, laut „ich liebe den Herr so sehr, noch viel mehr als die anderen!“
Vor diesem Hintergrund macht es natürlich absolut Sinn, anzunehmen, dass Jesus ihn hier genau darauf anspricht und ihm dabei auch deutlich vor allen anderen zu verstehen gibt, dass er ihm deshalb nicht mehr böse ist: er gibt ihm einen ganz besonderen Auftrag.
Ein sehr interessanter Aspekt.
(((interessanterweise finde ich später beim Suchen auf der Wtlib ähnliche Gedanken der Geselschaft. Wie kommt es, dass dennoch der Aspekt mit dem Dienst haften geblieben ist und das andere weniger?)))
Was mir auch gerade ins Auge gefallen ist, ist die Tatsache, wieviel Platz Johannes besonders den letzten Tagen Jesu einräumt:
Das ganze Evangelium besteht aus 21 kapiteln und bereits Kapitel 13 behandelt das letzte Passah und das Abendmahl, das Jesus einführt. Dann kommen mehrere Kapitel, in denen Jesus seinen Jüngern noch all das mit auf den Weg gibt, was ihm sehr wichtig ist. Mit Kapitel 13 sind das 5 von 21!
Kapitel 18 und 19 drehen sich um den unfairen Prozess, der Jesus gemacht wird, bis hin zur Verurteilung und Vollstreckung der Todesstrafe.
In Kapitel 20 lesen wir begeistert von der Auferstehung Jesu und wie er nach und nach den Jüngern erscheint, um sie zu ermutigen. (auch Kapitel 21).
Wir sehen, dass im Johannesevangelium der Anteil der Belehrung und der Ermunterung der Jünger verhältnismäßig groß ist.
das Bild Jesus in der Offenbarung anders, als in den Evangelien?
Das bringt mich zu dem, was ein im Glauben noch recht junger Bruder letzte Woche zu Thom gesagt hatte: er war der Ansicht, dass das Bild, das die Offenbarung von Jesus malt, ein anderes ist, als was er sonst in den Evangelien und Briefen liest. Hier ist er ein liebevoller und gütiger Mensch und in der Offenbarung hingegen – seiner Ansicht nach – hart und brutal. Thom’s Antwort darauf war, dass man dabei berücksichtigen muss, dass beides zusammen gehört: das Johannesevangelium und die Offenbarung, die dieser von Gott erhielt und aufschrieb.
Weiss man eigentlich, welches Buch zuerst aufgezeichnet wurde?
Das ist jetzt echt interessant, denn die Offenbarung wurde 96 u.Z. aufgeschrieben und das Evangelium erst 98 u.Z – also ganze 2 Jahre später!
Wir sehen also, dass sich das Bild, das Johannes selbst von Jesus Christus hatte – nicht negativ verändert hatte, nachdem er die Offenbarung erhalten hatte. Vielleicht sogar eher im Gegenteil?
Wie kommt es, dass dieser Schreiber die tiefe Liebe Jesu und seines Vaters Jehova so sehr hervorhebt, viel mehr als die anderen? Hatte er vielleicht Bedenken, dass die Offenbarung bei vielen ebenso ein negatives Gefühl hinterlasst? Wollte er die Jünger und damit auch uns heute ermuntern und uns zeigen, dass der Jesus der Offenbarung dennoch voller Liebe ist, auch wenn sich vieles, was wir dort lesen, schrecklich anhört?
Er schreibt zum Schluß seines Evangeliums, dass er sich in seinen Aufzeichnungen nur auf das absolut Wichtigste konzentriert hat. Man könne unmöglich alles in Bücher fassen, weil es so viel und tief war, was er getan, gesagt und gelehrt hatte.
Johannes war derjenige, der Jesus am nächsten stand und das Bild, dass dieser von IHM hier malt, ist einfach wunderbar,
Vielleicht sollten wir dieses im Sinn behalten, wenn wir die Offenbarung lesen!
weitere Gedanken zu Johannes 21 finden wir hier