Und im ersten Jahr des Cyrus, des Königs von Persien, erweckte Jehova den Geist des Cyrus, des Königs von Persien, damit das Wort Jehovas aus dem Mund Jeremias erfüllt würde, so daß er einen Ruf durch sein ganzes Reich ergehen ließ und auch schriftlich, der besagte:
2 „Dies ist, was Cyrus, der König von Persien, gesagt hat: ‚Alle Königreiche der Erde hat Jehova, der Gott der Himmel, mir gegeben, und er selbst hat mich beauftragt, ihm ein Haus zu bauen in Jerusalem, das in Juda ist. 3 Wer immer unter euch von seinem ganzen Volk ist: Es möge sich erweisen, daß sein Gott mit ihm ist. So ziehe er hinauf nach Jerusalem, das in Juda ist, und baue das Haus Jehovas, des Gottes Israels — er ist der [wahre] Gott —, das in Jerusalem war, wieder auf. 4 Was irgendeinen betrifft, der übriggeblieben ist von allen Orten, wo er als Fremdling weilt, so mögen die Männer seines Ortes ihm mit Silber und mit Gold und mit Habe und mit Haustieren sowie mit der freiwilligen Gabe für das Haus des [wahren] Gottes, das in Jerusalem war, beistehen.‘ “
der König schickt das Volk Gotttes wieder heim. Interessant, dass er anerkennt, dass Jehova der wahre Gott ist.
Esra 1:5
Da erhoben sich die Häupter der Väter von Juda und von Bẹnjamin und die Priester und die Levịten, ja ein jeder, dessen Geist der [wahre] Gott erweckt hatte, hinaufzuziehen und das Haus Jehovas wieder aufzubauen, das in Jerusalem war.
freudig ziehen die Israeliten los, um die wahre Anbetung wieder herzustellen.
Esra 1:6-8
Was alle rings um sie her betraf, sie stärkten ihre Hände mit Geräten aus Silber, mit Gold, mit Habe und mit Haustieren und mit erlesenen Dingen, außer all dem, was freiwillig gegeben wurde.
7 Auch brachte König Cyrus selbst die Geräte des Hauses Jehovas heraus, die Nebukadnẹzar aus Jerusalem gebracht und dann in das Haus seines Gottes getan hatte. 8 Und Cyrus, der König von Persien, ging daran, sie unter der Leitung Mịthredaths, des Schatzmeisters, herauszubringen und sie Scheschbạzzar, dem Vorsteher Judas, vorzuzählen.
Der König meint es wirklich Ernst. Er motiviert sein Volk, die Israeliten zu unterstützen – und geht sebst mit gutem Beispiel voran, indem er die Geräte Jehovas wieder herausgibt, die König Nebukadnezar damals als Kriegsbeute mit genommen hat.
Ein wirklich sehr schöner Zug. Dies und die Aussage „Jehova, der wahre Gott“ zeigen mit die Demut und Wertschätzung des Königs Er macht den Eindruck, dass er nicht nur gezwungenermaßen Jehovas Wort ausführt, sondern begriffen hat, wie toll Jehova ist und dies auch durch sein Reden und sein Tun zum Ausdruck bringt
Ein sehr gutes Beispiel fùr uns: warum dienen wir Jehova und halten uns an seine Maßstäbe?
Weil er sagt „wenn du nicht tust, was ich dir sage, dann werde ich dich bestrafen“ – oder aus Liebe und Wertschätzung?
Habe wir Angst vor den Konsequenzen, die unser falsches Verhalten in der Versammlung haben könnte?
Oder stehen wir gar über den Dingen und führen vielleicht seit Jahren erfolgreich ein Doppelleben und lachen über die „dummen Brüder“, die immer noch nicht gemerkt haben, das wir tun, was wir wollen und nur vorgeben, Jehova zu dienen?
Ist König Cyrus für uns ein Beispiel, das wir gern nachahmen wollen oder denken wir „was für ein Depp, hätte doch gereicht, einfach nur das Volk ziehen lassen mit der Begründung, dass ihr Gott ihn sonst mit dem Tode bedroht hat“?
Wissen wir, wie Jehova uns sieht, dem wir kein X für ein U vormachen können – oder ist uns dies egal?
Viele Fragen, über die wir in diesem Zusammenhang nachdenken könnten und auch sollten
Als die Bauleute die Grundlage des Tempels Jehovas legten, da standen die Priester im Amtsgewand auf mit den Trompeten und die Levịten, die Söhne Ạsaphs, mit den Zimbeln, um Jehova nach der Anweisung Davids, des Königs von Israel, zu preisen. 11 Und im Wechselgesang begannen sie Jehova zu preisen und ihm Dank zu sagen, „denn er ist gut, denn seine liebende Güte gegenüber Israel währt auf unabsehbare Zeit“. Was alles Volk betrifft, so jauchzten sie laut auf, indem sie Jehova wegen der Grundlegung des Hauses Jehovas priesen. 12 Und viele von den Priestern und den Levịten und den Häuptern der Vaterhäuser, die alten Männer, die das frühere Haus gesehen hatten, weinten mit lauter Stimme, als die Grundlage dieses Hauses vor ihren Augen gelegt wurde, während viele andere die Stimme erhoben, indem sie vor Freude jauchzten. 13 Deswegen unterschied das Volk nicht den Schall des frohen Jauchzens von dem Schall des Weinens des Volkes, denn das Volk jauchzte laut auf, und der Schall selbst wurde sogar bis in die Ferne gehört.
wie ist es mit uns?
Ist die wahre Anbetung für uns eine Selbstverständlichkeit geworden, etwas, was wir rein mechanisch ausüben?
Oder freuen auch wir uns, wenn es etwas Neues an Lesestoff vom treuen und verstandigen Sklaven gibt?
Wenn wir zu einem Kongress oder zur Dienstwoche eingeladen werden?
Als die Widersacher Judas und Bẹnjamins hörten, daß die Söhne des Exils Jehova, dem Gott Israels, einen Tempel bauten, 2 näherten sie sich unverzüglich Serubbạbel und den Häuptern der Vaterhäuser und sprachen zu ihnen: „Laßt uns mit euch zusammen bauen; denn so wie ihr suchen wir euren Gott, und ihm opfern wir seit den Tagen Ẹsar-Hạddons, des Königs von Assyrien, der uns hierherauf gebracht hat.“ 3 Indes sagten Serubbạbel und Jeschụa und die übrigen der Häupter der Vaterhäuser Israels zu ihnen: „Ihr habt mit uns beim Bauen eines Hauses für unseren Gott nichts zu schaffen, denn wir selbst werden zusammen für Jehova, den Gott Israels, bauen, so wie es uns König Cyrus, der König von Persien, geboten hat.“
4 Darauf schwächte das Volk des Landes die Hände des Volkes von Juda ständig und schreckte sie vom Bauen ab 5 und dingte Ratgeber gegen sie, um ihren Rat zu vereiteln, alle Tage des Cyrus, des Königs von Persien, bis zur Regierung des Darịus, des Königs von Persien. 6 Und während der Regierung des Ahasvẹrus, zu Beginn seiner Regierung, schrieben sie eine Anklage gegen die Bewohner Judas und Jerusalems.
interessante Wendung im Geschehen: „kommt, wir wollen mit euch zusammen bauen (oder etwas Anderes machen)“, wird abgelehnt, weil Jehova klare Anweisung gegeben hat. Die Konsequenz? „Dann mache ich dich fertig“.
Kennen wir so eine Situation? Vielleicht schon mal selbst erlebt?
Oder sind wir vielleicht selbst solche „netten Zeitgenossen“, die andere platt machen, wenn sie nicht mit uns spielen wollen?
Als wessen Geistes Kind erweisen wir uns dann?
Erinnern wir uns noch an den Ausspruch letzten Sommer auf em Kongress, wie Satans Devise ist?
„Beherrschen oder vernichten“
„Wer sich nicht von uns manipulieren lässt ist ja selber schuld.. Dann müssen wir ihn ja platt machen, er wollte es ja nicht anders“?
Wer so denkt – kann der wirklich ein echter Anbeter Jehovas sein?
dies ist eine Abschrift des Briefes, den sie darüber sandten:
„An Artaxẹrxes, den König, deine Knechte, die Männer jenseits des STROMES: Und nun 12 werde dem König bekanntgegeben, daß die Juden, die von dir zu uns heraufkamen, nach Jerusalem gekommen sind. Sie bauen die rebellische und böse Stadt, und sie gehen daran, die Mauern fertigzustellen und die Grundlagen auszubessern. 13 Nun werde dem König bekanntgegeben, daß, wenn jene Stadt wieder aufgebaut wird und ihre Mauern beendet sein werden, sie weder Steuer noch Tribut, noch Zoll geben werden, und es wird für die Schatzkammern des Königs Verlust bringen. 14 Nun, weil wir ja das Salz des Palastes essen und es uns nicht geziemt, die Entblößung des Königs mit anzusehen, haben wir deswegen hingesandt und [es] dem König bekanntgegeben, 15 damit eine Nachforschung im Protokollbuch deiner Vorfahren angestellt werde. Dann wirst du im Protokollbuch finden und vernehmen, daß jene Stadt eine rebellische Stadt ist und Königen und Gerichtsbezirken Verlust verursacht, und in ihr sind welche gewesen, die seit den Tagen vor alters zu Auflehnung angestiftet haben. Aus diesem Grund ist jene Stadt verwüstet worden. 16 Wir geben dem König bekannt, daß, wenn jene Stadt wieder aufgebaut werden sollte und ihre Mauern beendet werden, du dann bestimmt keinen Anteil jenseits des STROMES haben wirst.“
haben wir das nicht schon mal gelesen bzw. gehört? Nur in etwas abgeänderter Form?
Denken wir an die Beamten, die Daniel in die Pfanne hauen wollten oder an Haman, der so freundliche Worte über die Juden gefunden hatte
Entsprachen die Anklagen den Tatsachen?
Warum dann diese Falschanklagen? Was sollte damit bezweckt werden?
So ist denn ein Befehl von mir erlassen worden, und man hat nachgeforscht und gefunden, daß jene Stadt seit den Tagen vor alters eine [solche] gewesen ist, die sich gegen Könige erhoben hat, und eine [solche], in welcher Rebellion und Auflehnung getrieben worden ist. 20 Und es erwies sich, daß starke Könige über Jerusalem [da] waren und über alles, was jenseits des STROMES ist, regierten, und es wurde ihnen Steuer, Tribut und Zoll gegeben. 21 Erlaßt nun einen Befehl, daß man diesen kräftigen Männern Einhalt gebiete, damit jene Stadt nicht wieder aufgebaut werde, bis von mir der Befehl erteilt wird. 22 So gebt darauf acht, in dieser Hinsicht keine Nachlässigkeit im Handeln zu begehen, damit sich der Schaden nicht mehrt zum Nachteil der Könige.“
Ja, so ist das mit den Halbwahrheiten.
Feinde des Volkes Gottes gefallen sich darin, mit Halbwahrheiten einen falschen Eindruck entstehen zu lassen und wahre Anbeter zu denunzieren.
Denn dies ist das einzige Mittel, wie sie wahren Anbetern Gottes schaden können – denn sie wissen ja selbst, dass es in Wirklichkeit überhaupt garnichts gibt, was sich diese Menschen zu Schulden kommen lassen. Darum müssen sie ja auch zu Lügen, Intrigen, Verleumdungen usw durch Halbwahrheiten greifen.
Leider ist diese Methode sehr erfolgreich.
Aber wie wir gesehen haben, lässt Jehova solch einen Frevel eine ganze Weile zu, oft bis zum Unerträglichen für die Opfer.
Aber wir haben auch immer wieder gesehen, dass Jehova das Steuer im letzten Moment herumreisst und seine wahren Anbeter befreit.
Und nicht nur das: er straft die Übeltäter mit der Strafe, die sie eigentlich seinen Anbetern zugedacht hatten.
Was hatten seine Anbeter denn getan, um sich den Zorn solcher übel gesinnter Menschen zuzuziehen? Nichts, als dass sie trotz aller Probleme und Anfeindungen auch weiterhin an Jehova und einen Maßstäben festhalten.
Sind wir persönlich bereit, Verfolgung bis um Äußersten auf uns zu nehmen, um auch weiterhin ganz fest an Jehova und der wahren Anbetung festzuhalten?
Ich und meine Hausgemeinschaft sind es – und werden es auch bleiben!
egal, was die Schadenstifter und Verleumder sich noch alles einfallen lassen…
Und Haggại, der Prophet, und Sachạrja, der Enkel Ịddos, der Prophet, prophezeiten den Juden, die in Juda und in Jerusalem waren, im Namen des Gottes Israels, [der] über ihnen [war]. 2 Damals war es, daß Serubbạbel, der Sohn Scheạltiëls, und Jeschụa, der Sohn Jọzadaks, aufstanden und anfingen, das Haus Gottes wieder aufzubauen, das in Jerusalem war; und mit ihnen waren Gottes Propheten, die ihnen Beistand leisteten.
die Worte der Propheten Haggai und Sacharja – die wir die letzten Tage gelesen haben – bewirken, dass das Volk seine eigenen Interessen hintenan stellt und das Haus Jehovas wieder aufbauen
Esra 5:3-17
Zu jener Zeit kamen Tạttenai, der Statthalter jenseits des STROMES, und Schẹthar-Bọsnai und ihre Amtsgenossen zu ihnen, und dies ist, was sie zu ihnen sagten: „Wer hat euch Befehl gegeben, dieses Haus zu bauen und dieses Gebälk zu beenden?“ 4 Dann sprachen sie folgendes zu ihnen: „Welches sind die Namen der kräftigen Männer, die diesen Bau ausführen?“ 5 Und es erwies sich, daß das Auge ihres Gottes auf den älteren Männern der Juden war, und man gebot ihnen nicht Einhalt, bis der Bericht an Darịus gelangen und diesbezüglich dann ein offizielles Schriftstück zurückgesandt werden könnte.
6 [Hier] ist eine Abschrift des Briefes, den Tạttenai, der Statthalter jenseits des STROMES, und Schẹthar-Bọsnai und seine Amtsgenossen, die Unterstatthalter, die jenseits des STROMES waren, an Darịus, den König, sandten; 7 sie sandten ihm Bescheid, und die Schrift darin lautete wie folgt:
„An Darịus, den König:
Allen Frieden! 8 Es werde dem König bekanntgegeben, daß wir in den Gerichtsbezirk Juda zum Haus des großen Gottes gegangen sind, und es wird mit [an ihren Platz] gerollten Steinen gebaut, und Balken werden in die Wände gelegt; und jene Arbeit wird eifrig getan und geht unter ihren Händen voran. 9 Dann fragten wir diese älteren Männer. Dies ist, was wir zu ihnen sagten: ‚Wer hat euch Befehl gegeben, dieses Haus zu bauen und dieses Gebälk zu beenden?‘ 10 Und wir fragten sie auch nach ihren Namen, um [sie] dir bekanntzugeben, damit wir die Namen der kräftigen Männer, die an ihrer Spitze sind, aufschreiben könnten.
11 Und das ist der Bescheid, den sie uns gaben, indem [sie] sprachen: ‚Wir sind die Diener des Gottes der Himmel und der Erde, und wir bauen das Haus wieder auf, das viele Jahre vor diesem gebaut worden war, welches ein großer König von Israel gebaut und beendet hatte. 12 Weil aber unsere Väter den Gott der Himmel reizten, gab er sie in die Hand Nebukadnẹzars, des Königs von Babylon, des Chaldạ̈ers, und er zerstörte dieses Haus und führte das Volk ins Exil nach Babylon. 13 Doch im ersten Jahr des Cyrus, des Königs von Babylon, erließ der König Cyrus einen Befehl, dieses Haus Gottes wieder aufzubauen. 14 Und auch die goldenen und silbernen Gefäße des Hauses Gottes, die Nebukadnẹzar aus dem Tempel, der in Jerusalem war, genommen und zum Tempel Babylons gebracht hatte, diese nahm Cyrus, der König, aus dem Tempel von Babylon, und sie wurden Scheschbạzzar gegeben, [das ist] der Name dessen, den er zum Statthalter machte. 15 Und er sprach zu ihm: „Nimm diese Gefäße. Geh hin, leg sie in dem Tempel nieder, der in Jerusalem ist, und das Haus Gottes werde an seinem Ort wieder aufgebaut.“ 16 Als jener Scheschbạzzar kam, legte er die Grundlagen des Hauses Gottes, das in Jerusalem ist; und von damals an bis jetzt wird es wieder aufgebaut, ist aber nicht vollendet worden.‘
17 Und nun, wenn es den König gut dünkt, möge in dem Schatzhaus des Königs, das dort in Babylon ist, eine Nachforschung angestellt werden, ob es so sei, daß von Cyrus, dem König, ein Befehl erlassen wurde, jenes Haus Gottes in Jerusalem wieder aufzubauen; und den Entscheid des Königs hierüber sende er an uns.“
Es ist immer gut, wenn eine Sache nachgeprüft wird, anstatt sich aufgrund des wenigen, was man weiss, ein falsches Urteil zu bilden.
Und die älteren Männer der Juden bauten und kamen voran aufgrund der Prophezeiung Haggạis, des Propheten, und Sachạrjas, des Enkels Ịddos, und sie bauten und beendeten [es] nach dem Befehl des Gottes Israels und nach dem Befehl von Cyrus und Darịus und Artaxẹrxes, dem König von Persien. 15 Und sie vollendeten dieses Haus bis zum dritten Tag des Mondmonats Ạdar, das ist im sechsten Jahr der Regierung des Königs Darịus.
16 Und die Söhne Israels, die Priester und die Levịten und die übrigen der einst ins Exil Weggeführten feierten die Einweihung dieses Hauses Gottes mit Freuden.
Esra 7:10
Denn Ẹsra selbst hatte sein Herz bereitgemacht, das Gesetz Jehovas zu befragen und [danach] zu tun und in Israel Satzung und Recht zu lehren.
Dann rief ich dort am Strom Ahạwa ein Fasten aus, um uns vor unserem Gott zu demütigen, um bei ihm den rechten Weg für uns und für unsere Kleinen und für alle unsere Habe zu suchen. 22 Denn ich schämte mich, von dem König eine Streitmacht und Reiter zu erbitten, damit sie uns auf dem Weg gegen den Feind zu Hilfe kämen, denn wir hatten zum König gesagt: „Die Hand unseres Gottes ist über allen, die ihn suchen, zum Guten, aber seine Stärke und sein Zorn sind gegen alle, die ihn verlassen.“ 23 Daher fasteten wir und flehten unseren Gott in dieser Hinsicht an, so daß er sich von uns erbitten ließ.
Esra hat Angst, den Namen Jehovas in Mißkredit zu bringen und will nicht den Eindruck erwecken, dass er und das Volk nicht genügend auf Jehova vertrauen.
Was tut er? Er macht sein Herz durch Fasten bereit und befragt Jehova.
Wie hätten wir an seiner Stelle reagiert?
Bedeutet „auf Jehova vertrauen“ dass wir überhaupt keine Ängste und Zweifel mehr haben?
Dürfen wir keine Ängste haben? Würden Ängste mangelnden Glauben beweisen?
Was ist mit Personen, die Jehova von Herzen her lieben, einen starken Glauben haben und bedingungslos auf in vertrauen – dürfen die keine Phobien haben?
Lassen wir uns so etwas bitte nicht einreden!
Jehova kennt uns in- und auswendig und er weiss, wie wir denken und fühlen und er kennt auch unsere Ängste und Phobien, die Krankheiten entspringen.. Er würde uns niemals dewegen verurteilen.. Im Gegenteil: er hat grosses Verständnis und Mitgefühl für uns.
Aber die Befürchtung von Esra, dass es ihm als mangelnden Glauben ausgelegt werden könnte, ist auch nicht so ganz von der Hand zu weisen.
Seine Reaktion – sich zu demütigen und Jehova zu befragen – ist daher sehr weise.
Esra 8:31
Schließlich zogen wir am zwölften [Tag] des ersten Monats vom Strom Ahạwa weg, um nach Jerusalem zu ziehen, und es erwies sich, daß die Hand unseres Gottes selbst über uns war, so daß er uns aus der Faust des Feindes und des Wegelagerers befreite.
Und sobald diese Dinge beendet waren, traten die Fürsten an mich heran und sprachen: „Das Volk Israel und die Priester und die Levịten haben sich nicht von den Völkern der Länder im Hinblick auf deren Abscheulichkeiten abgesondert, nämlich von den Kanaanịtern, den Hethịtern, den Perisịtern, den Jebusịtern, den Ammonịtern, den Moabịtern, den Ägyptern und den Amorịtern. 2 Denn sie haben einige von deren Töchtern für sich und für ihre Söhne genommen; und sie, der heilige Same, sind mit den Völkern der Länder vermischt worden, und es hat sich erwiesen, daß die Hand der Fürsten und der bevollmächtigten Vorsteher in dieser Untreue an vorderster Stelle gewesen ist.“
nun kommt der Teil, den ich noch nie sonderlich mochte – sie müssen die fremdländischen Frauen, die sie im Exil geheiratet haben und die gemeinsamen Kinder mit denen in die Wüste schicken. Ein Punkt, den ich immer schon sehr hart fand.
Hier in Vers 2 wird ja gesagt, warum das so wichtig war: es ging um den Samen, aus dem der Messias kommen sollte, dass dieser rein blieb.
Trotzdem empfinde ich das immer noch als sehr hart.
Immerhin befanden sie sich über 70 Jahre im Exil, sollten sie da ledig bleiben? Ja, sie sollten ja niemand von den Nationen heiraten, aber wie sah es denn mit denen von ihrem eigenen Volk aus? Wurden nicht nur einzig Daniel und seine Freunde lobend in der Bibel hervorgehoben? Was war mit den anderen?
Was war dann mit Königin Esther? War nicht auch ihre Heirat mit dem König verkehrt? Hätte auch sie sich von ihm trennen müssen?
Oder ging es nur um die Juden, die zurück gingen, um die wahre Anbetung wieder aufzubauen? Hätten sie ihre Familien behalten können, wenn sie im Land des Exils geblieben wären?
Eine Entscheidung, was uns wichtiger ist: Jehova oder die Familie, die Menschen, die wir lieben – damals wie heute?
Aber treffe ich nicht heute eine ähnliche Wahl? Bei der Wahl meines Ehepartners? Wenn es um die Blutfrage geht?
Aber was ist damit, dass Paulus sagte, „wer die Wahrheit annimmt und einen ungläubigen Ehepartner hat, der verlasse diesen nicht, denn er ist bis zum Tod an in gebunden“?
Wie denkt Jehova darüber?
Ging es damals eher darum, dass sie ungehorsamerweise jemand aus den Nationen geheiratet hatten (immerhin hatten sie ja zu dem Zeitpunkt die Wahrheit verlassen, waren sie da nicht anzusehen wie diejenien, die im ersten Jahrhundert neu zur Wahrheit kamen?) – oder ging es wirlich nur darum, den Samen rein zu erhalten?
Wenn sie die Wahl gehabt hätten, ihre Familien zu behalten, wenn sie wieder dahin zurück gingen, wo sie hergekommen waren – wie hätte ich dann wohl reagiert?
Wäre ich mit nach Jerusalem gegangen und hätte meine Familie verlassen – meinen Mann, den ich so sehr liebe und unsere gemeinsamen Kinder?
Oder wäre ich mit ihnen nach Babylon zurück gegangen und hätte damit darauf verzichtet, Jehovas Tempel und auch die wahre Anbetung wieder aufzubauen?
Ein ziemlicher Konflikt.
Wie hätte ich mich entschieden? Wie hättest du dich entschieden?
Hätte mich Jehova verurteilt, wenn ich meine Familie gewählt hätte?
Esra 9:3-4
Sobald ich nun von dieser Sache hörte, zerriß ich mein Kleid und mein ärmelloses Obergewand, und ich begann, mir Haare vom Kopf und aus dem Bart zu raufen, und ich blieb betäubt sitzen. 4 Auch versammelten sie sich dann bei mir, ein jeder zitternd vor den Worten des Gottes Israels gegen die Untreue der ins Exil Weggeführten, während ich bis zum Getreideopfer des Abends betäubt dasaß.
Und nun, was sollen wir nach diesem sagen, o unser Gott? Denn wir haben deine Gebote verlassen, 11 die du uns durch deine Knechte, die Propheten, geboten hast, indem [du] sprachst: ‚Das Land, das ihr in Besitz nehmen werdet, ist ein unreines Land wegen der Unreinigkeit der Völker der Länder, wegen ihrer Abscheulichkeiten, mit denen sie es von einem Ende bis zum anderen durch ihre Unreinheit erfüllt haben. 12 Und nun, gebt eure Töchter nicht ihren Söhnen, noch nehmt ihre Töchter für eure Söhne; und bis auf unabsehbare Zeit sollt ihr nicht auf ihren Frieden und ihre Wohlfahrt hinwirken, damit ihr stark werdet und bestimmt das Gute des Landes eßt und [es] tatsächlich für eure Söhne in Besitz nehmt bis auf unabsehbare Zeit.‘ 13 Und nach allem, was wegen unserer schlechten Taten und unserer großen Schuld über uns gekommen ist — denn du selbst, o unser Gott, hast unser Vergehen geringer bewertet, und du hast uns solche Entronnenen gegeben wie diese —, 14 sollen wir deine Gebote wieder brechen und Ehebündnisse mit den Völkern dieser Abscheulichkeiten eingehen? Wirst du nicht bis zum äußersten über uns in Zorn geraten, so daß keiner übrigbleiben und keiner entrinnen wird? 15 O Jehova, du Gott Israels, du bist gerecht, denn wir sind als ein entronnenes Volk übriggelassen worden, wie es an diesem Tag ist. Hier sind wir vor dir in unserer Schuld, denn es ist unmöglich, diesbezüglich vor dir zu bestehen.“
trotzdem noch mal die vorsichtige Nachfrage:
als die Israeliten ins Exil gingen, hatten sie sich von der wahren Anbetung abgewandt und in der Zeit dann auch geheiratet. Sie kamen ja erst später wieder zur Besinnung – da waren sie bereits verheiratet und hatten mit ihrem fremdländischen Partner gemeiname Kinder.
Sind sie da nicht den ersten Christen gleich zu setzen?
Auf der anderen Seite hatte auch Abraham Hagar und den gemeinsamen Son Ismael in die Wüste geschickt um den Samen (Isaak) nicht zu gefährden.
Hagar war eine fremdländische Frau, die er sich neben seiner rechtmässigen Ehefrau Sara genommen hatte, weil er meinte, die Angelegenheit mit dem Samen selbst in die Hand nehmen zu mùssen und nicht mehr auf Jehova warten wollte.
Sicherlich hat es auch Abraham bitter weh getan, seinen erstgeborenen Sohn mit seiner Mutter in die Wüste zu schicken, denn er wuste schon, dass er ihn in diesem Leben nicht mehr wieder sehen würde. Auch wenn er wusste, dass Jehova für die beiden sorgen würde, so tat es ihm sicherlich doch sehr weh!
Aber Abraham hatte später noch viel mehr seinen Glauben und seine Treue beweisen müssen: als er Isaak opfern sollte.
Trotzdem ziemlich hart – besonders weil ja nun auch die Ehepartner und die Kinder darunter leiden mussten, dass die Israeliten das Gebot übertreten hatten. War das ihre Schuld?
Besonders die Kinder waren doch an dem ganzen unschuldig und mussten nun die Trennung von einem Elternteil hinnehmen
Sobald nun Ẹsra gebetet und ein Bekenntnis abgelegt hatte, während er weinte und vor dem Haus des [wahren] Gottes niedergeworfen dalag, sammelten sich die von Israel zu ihm, eine sehr große Versammlung, Männer und Frauen und Kinder, denn das Volk hatte sehr geweint.
interessant, dass Esra hier scheinbar überhaupt nicht an die Ehepartner und die Kinder denkt.
Ihm geht es einzig und allein darum, Jehova zu besänftigen und die Schuld des Volkes zu bekennen.
Hätte ich an seiner Stelle ebenso gehandelt oder hätte ich um Milde und Barmherzigkeit gebetet und nach einer anderen Lösung gesucht und Jehova diese dann vorgeschlagen?
Und nun, laß uns einen Bund mit unserem Gott schließen, daß [wir] alle Frauen und die von ihnen Geborenen fortschicken gemäß dem Rat Jehovas und derer, die vor dem Gebot unseres Gottes zittern, damit nach dem Gesetz getan werde. 4 Steh auf, denn dir obliegt die Sache, und wir sind mit dir. Sei stark und handle.“
wieviel Kraft mag es diese Männer gekostet haben, so einen Vorschlag zu machen?
Wenn ich eine von ihnen gewesen wäre – hätte ich diesen Vorschlag gemacht? Oder hätte ich nicht eher krampfhaft nach einer anderen Lösung gesucht?
Esra 10:10-14
Schließlich erhob sich Ẹsra, der Priester, und sagte zu ihnen: „Ihr selbst habt treulos gehandelt, indem ihr fremdländische Frauen bei euch wohnen ließet, um so zur Schuld Israels noch hinzuzufügen. 11 Und jetzt legt vor Jehova, dem Gott eurer Vorväter, ein Bekenntnis ab und tut sein Wohlgefallen und sondert euch von den Völkern des Landes und von den fremdländischen Frauen ab.“ 12 Darauf antwortete die ganze Versammlung und sprach mit lauter Stimme: „Genau nach deinem Wort obliegt es uns zu tun. 13 Doch sind der Leute viele, und es ist die Zeit der Regengüsse, und es ist nicht möglich, draußen zu stehen; und es wird nicht ein Unternehmen für ein oder zwei Tage sein, denn wir haben in dieser Sache in hohem Maße rebelliert. 14 So laß bitte unsere Fürsten vertretungsweise für die ganze Versammlung handeln; und was alle in unseren Städten betrifft, die fremdländische Frauen bei sich wohnen ließen, mögen sie zu den bestimmten Zeiten kommen und mit ihnen zusammen die älteren Männer jeder einzelnen Stadt und ihre Richter, bis wir die Zornglut unseres Gottes wegen dieser Sache von uns abgewendet haben.“
ich bin ja nicht mit dem Gedanken klar gekommen, dass Jehova von ihnen verlangte, ihre Familie „in die Wüste zu schicken“.
Zwar habe ich gemerkt, dass ich irgendwo einen Denkfehler haben muss, aber ich bin nicht drauf gekommen, wo er genau lag.
Ich habe lange mit meinem Mann darüber gesprochen und nun haben wir den Denkfehler:
ich war der Ansicht, dass es direkt nach dem Auszug aus Babylon war und dass es sich um die Frauen handelte, die sie in Babylon geheiratet hatten und um deren gemeinsamen Kinder.
Aber es lagen zwischen dem Auszug und diesem Vorfall, dass sie die fremdländischen Frauen und deren Kinder wegschicken sollten 40 Jahre!
Das heißt, sie waren aus Babylon gekommen, hatten angefangen, Jerusalem wieder aufzubauen, haben dann aber das Werk eingestellt, weil die Feinde Jehovas sie mit Intrigen daran gehindert hatten.
Und die fremdländischen Frauen waren aus dem Volk der Feinde Jehovas.
Sie hatten also den Bau der Stadt eingestellt und dann Frauen aus dem Volk der Feinde Jehovas geheiratet. Aus einem Volk, von dem Jehova bereits damals – als sie ins verheißene Land kamen – gesagt hatte, sie sollten sie aus dem Land vertreiben, da sie seine Feinde sind und dass sie keine Ehebündnisse mit ihnen eingehen sollten.
Außerdem müssen das nicht unbedingt die Männer gewesen sein, die aus Babylon kamen, sondern es kann durchaus sein, dass die 2. Generation gewesen sein, die sich Frauen aus den Nachbarnationen genommen hatten.
So, wie wenn wir „im Herrn“ heiraten und unsere Kinder das aber nicht so genau nehmen und trotzdem einen Ehepartner in der Welt suchen.
Fakt ist, dass diese Frauen aus einem Volk stammten, die Jehova und sein Volk schon immer befeindet hatten und die diesmal sogar dafür gesorgt hatten, dass Gottes Anbeter nicht mehr weiter an dem Bau der Stadt gearbeitet hatten, obwohl es von Jehova so geboten worden war.
Wir sollten uns niemals mit Feinden Jehovas verbünden. Uns nicht mit denen einlassen. Keinen Kontakt, keine Freundschaften und schon garkeine Ehe mit einem von denen.
Unter diesem Aspekt verstehe ich die harte Entscheidung – Frauen und Kinder wegzuschicken – dann doch
Danke an meinen lieben Mann, der sich so lange Zeit genommen hat, es mir zu erklären und die fehlenden Puzzelteilchen zu finden, dass sich das Bild abgerundet hat und nun Sinn macht!
Das Wort Jehovas ist lebendig
Höhepunkte aus dem Buch Esra
DAS Bibelbuch Esra fängt da an, wo 2. Chronika aufhört. Der Schreiber, der Priester Esra, beginnt mit einem Erlass des Königs Cyrus von Persien, wonach ein Überrest der Juden in Babylon wieder in seine Heimat ziehen darf. Der Bericht endet damit, dass Esra Maßnahmen ergreift, damit alle, die sich durch die Bewohner des Landes verunreinigt haben, in einen reinen Zustand gelangen. Alles in allem wird in dem Buch eine Zeitspanne von 70 Jahren behandelt: 537 bis 467 v. u. Z.
Beim Schreiben hat Esra ein klares Ziel vor Augen: Er möchte zeigen, wie Jehova sein Versprechen wahr machte, sein Volk aus dem Babylonischen Exil zu befreien und in Jerusalem die wahre Anbetung wiederherzustellen.
Deshalb beleuchtet Esra nur die Ereignisse, die damit zu tun haben. Das Bibelbuch Esra berichtet, wie der Tempel wieder aufgebaut wurde und wie die Anbetung Jehovas trotz Widerstand und trotz der Fehler und Schwächen des Volkes Gottes wiederhergestellt wurde. Der Bericht ist für uns von großem Interesse, weil auch wir in einer Zeit der Wiederherstellung leben. Viele strömen zum „Berg Jehovas“ und in kurzem wird die ganze Erde „erfüllt sein mit der Erkenntnis der Herrlichkeit Jehovas“ (Jesaja 2:2, 3; Habakuk 2:14).
DER TEMPEL WIRD WIEDER AUFGEBAUT
(Esra 1:1 bis 6:22)
Rund 50 000 Juden leisten dem Befreiungserlass des Cyrus Folge und kehren angeführt vom Statthalter Serubbabel oder Scheschbazzar nach Jerusalem zurück. Die Rückkehrer bauen sofort den Altar an seiner Stelle auf und bringen Jehova Opfer dar.
Im Jahr darauf legen die Israeliten die Grundlage des Hauses Jehovas. Die Feinde behindern immer wieder die Bauarbeiten und schließlich erwirken sie einen königlichen Befehl, der die Arbeit zum Stillstand bringen soll. Die Propheten Haggai und Sacharja rütteln das Volk auf, sodass sie den Tempelbau trotz Verbot wieder aufnehmen. Ein unabänderlicher persischer Erlass, der noch von Cyrus stammt, macht den Widersachern Angst und hält sie fern. Bei einer offiziellen Untersuchung findet sich der Befehl des Cyrus „hinsichtlich des Hauses Gottes in Jerusalem“ (Esra 6:3). Die Arbeiten gehen gut voran und kommen zum Abschluss.
Antworten auf biblische Fragen:
1:3-6 — Waren die Israeliten, die nicht in ihre Heimat zurückkehren wollten, glaubensschwach?
Manche gingen vielleicht deswegen nicht nach Jerusalem, weil sie materialistisch waren oder die wahre Anbetung nicht richtig schätzten, doch das war nicht bei allen der Fall. Immerhin dauerte die 1 600 Kilometer lange Reise nach Jerusalem vier bis fünf Monate. Außerdem erforderte es großes Durchhaltevermögen, sich in einem Land anzusiedeln, das 70 Jahre lang brachgelegen hatte, und beim Wiederaufbau mitzumachen. Erschwerte Umstände wie Krankheiten, Alter und Familienpflichten hielten sicherlich manche von der Rückkehr ab.
2:43 — Wer waren die Nethinim?
Sie waren Tempelsklaven oder -diener nichtisraelitischer Herkunft. Unter ihnen befanden sich Nachkommen der Gibeoniter aus der Zeit Josuas und andere, „die David und die Fürsten zum Dienst der Leviten gegeben hatten“ (Esra 8:20).
2:55 — Wer waren die Söhne der Knechte Salomos?
Es handelte sich um Nichtisraeliten, die besondere Aufgaben im Dienst Jehovas wahrnahmen. Vielleicht waren sie Schreiber oder Abschreiber am Tempel oder wurden mit Verwaltungsaufgaben betraut.
2:61-63 — Standen den Rückkehrern die Urim und Tummim zur Verfügung, die man benutzte, wenn man eine Antwort von Jehova brauchte?
Die Männer, die beanspruchten, priesterliche Nachkommen zu sein, ihre Abstammung aber nicht nachweisen konnten, hätten ihren Anspruch mithilfe der Urim und Tummim geltend machen können. Esra erwähnt dies allerdings nur als eine Möglichkeit. Die Bibel enthält keinen Hinweis, dass damals oder später noch die Urim und Tummim benutzt wurden. Nach jüdischer Überlieferung verschwanden die Urim und Tummim bei der Zerstörung des Tempels 607 v. u. Z.
3:12 — Warum weinten „die alten Männer, die das frühere Haus gesehen hatten“?
Diese Männer konnten sich noch daran erinnern, wie herrlich der von Salomo erbaute Tempel gewesen war. Die Grundlage des neuen Tempels war „im Vergleich mit jenem wie nichts“ in ihren Augen (Haggai 2:2, 3). Wie sollten sie es schaffen, die Herrlichkeit des früheren Tempels wieder erstehen zu lassen? Sie müssen sich mutlos gefühlt haben und weinten deshalb.
3:8-10; 4:23, 24; 6:15, 16 — Wie viele Jahre dauerte es, den Tempel wieder aufzubauen?
Die Grundlage des Tempels wurde 536 v. u. Z. gelegt — „im zweiten Jahr nach ihrer Ankunft“. In den Tagen von König Artaxerxes, 522 v. u. Z., kamen die Bauarbeiten zum Stillstand. Das Verbot galt bis 520 v. u. Z., dem zweiten Jahr von König Darius. In seinem sechsten Regierungsjahr, 515 v. u. Z., wurde der Tempel fertig gestellt. (Siehe den Kasten „Die persischen Könige von 537 bis 467 v. u. Z.“.) Der Tempelbau dauerte somit rund 20 Jahre.
4:8 bis 6:18 (4:8, Fußnote) — Warum sind diese Verse in Aramäisch geschrieben?
Diese Passage besteht zum großen Teil aus Abschriften von Briefen, die Staatsbeamte an den König schrieben, und den Antworten darauf. Esra schrieb sie von öffentlichen Dokumenten ab, die in Aramäisch abgefasst waren, der damaligen Verkehrs- und Diplomatensprache. Weitere Bibelpassagen, die in dieser alten semitischen Sprache geschrieben wurden, sind Esra 7:12-26, Jeremia 10:11 und Daniel 2:4b bis 7:28.
Lehren für uns:
1:2. Es bewahrheitete sich, was Jesaja ungefähr 200 Jahre zuvor prophezeit hatte (Jesaja 44:28). Die Prophezeiungen im Wort Jehovas bleiben nie unerfüllt.
1:3-6. Ähnlich wie einige Israeliten, die in Babylon blieben, können viele Zeugen Jehovas nicht im Vollzeitdienst sein oder dorthin ziehen, wo mehr Hilfe gebraucht wird. Doch sie unterstützen und ermuntern diejenigen, denen das möglich ist, und fördern mit freiwilligen Spenden das Predigen des Königreichs und das Jüngermachen.
3:1-6. Im siebten Monat des Jahres 537 v. u. Z. (Tischri, entspricht September/Oktober) brachten die treuen Rückkehrer ihr erstes Opfer dar. König Nebukadnezar war im fünften Monat 607 v. u. Z. (Ab, entspricht Juli/August) in Jerusalem eingerückt, und zwei Monate später war die Stadt völlig verwüstet (2. Könige 25:8-17, 22-26). Die 70-jährige Verwüstung Jerusalems endete genau zur vorhergesagten Zeit (Jeremia 25:11; 29:10). Alle Voraussagen aus dem Wort Jehovas treffen unfehlbar ein.
4:1-3. Der treue Überrest wies ein Angebot zurück, das auf ein religiöses Bündnis mit Anbetern falscher Götter hinausgelaufen wäre (2. Mose 20:5; 34:12). Auch heute lassen sich Anbeter Jehovas nicht auf irgendwelche interkonfessionellen Bestrebungen ein.
5:1-7; 6:1-12. Jehova kann die Dinge so lenken, dass sein Volk Gelingen hat.
6:14, 22. Eifriger Einsatz im Werk Jehovas bringt uns seine Gunst und seinen Segen.
6:21. Zu beobachten, wie gut es mit dem Werk Jehovas voranging, motivierte die Samariter, die im Heimatland der Juden lebten, und die Rückkehrer, die heidnischen Einflüssen erlegen waren, in ihrem Leben notwendige Änderungen vorzunehmen. Sollten wir von Gott übertragene Aufgaben wie das Verkündigen des Königreichs nicht auch begeistert erfüllen?
ESRA KOMMT NACH JERUSALEM
(Esra 7:1 bis 10:44)
Seit der Einweihung des wiederaufgebauten Hauses Jehovas sind 50 Jahre vergangen. Man schreibt das Jahr 468 v. u. Z. Zusammen mit einem Überrest des Volkes Gottes und mit gespendeten Beiträgen zieht Esra von Babylon nach Jerusalem. Was findet er dort vor?
Die Fürsten berichten ihm: „Das Volk Israel und die Priester und die Leviten haben sich nicht von den Völkern der Länder im Hinblick auf deren Abscheulichkeiten abgesondert.“ Außerdem „hat sich erwiesen, dass die Hand der Fürsten und der bevollmächtigten Vorsteher in dieser Untreue an vorderster Stelle gewesen ist“ (Esra 9:1, 2). Esra ist erschüttert. Man ermuntert ihn: „Sei stark und handle“ (Esra 10:4). Esra ergreift korrigierende Maßnahmen und das Volk reagiert positiv.
Antworten auf biblische Fragen:
7:1, 7, 11 — Beziehen sich alle diese Verse auf den Artaxerxes, der die Bauarbeiten gestoppt hatte?
Nein. Artaxerxes ist ein Name oder Titel, der für zwei persische Könige benutzt wurde. Der eine war entweder Bardiya oder Gaumata und hatte 522 v. u. Z. befohlen, die Arbeit am Tempel abzubrechen. Der Artaxerxes aus der Zeit, als Esra nach Jerusalem zog, war dagegen Artaxerxes Longimanus.
7:28 bis 8:20 — Warum zögerten viele Juden in Babylon, mit Esra nach Jerusalem zu ziehen?
Obwohl schon mehr als 60 Jahre vergangen waren, seit die erste Gruppe von Juden in ihre Heimat zurückgekehrt war, hatte Jerusalem nicht viele Einwohner. Die Rückkehr nach Jerusalem bedeutete, dass man sich unter schwierigen und gefährlichen Umständen ein neues Leben aufbauen musste. Das damalige Jerusalem konnte den Juden, die in Babylon womöglich ein gutes Leben hatten, materiell nicht viel bieten. Dann war da noch die gefährliche Reise. Die Rückkehrer brauchten für den Umzug einen starken Glauben an Jehova, Eifer für die wahre Anbetung und Mut. Auch Esra gewann dadurch Kraft, dass die Hand Jehovas über ihm war. 1 500 Familien — vielleicht 6 000 Personen — ließen sich von Esra anspornen. Nach weiteren Initiativen folgten 38 Leviten und 220 Nethinim seinem Aufruf.
9:1, 2 — Stellten die Mischehen mit den Bewohnern des Landes wirklich eine Gefahr dar?
Die wiederhergestellte Nation sollte bis zum Kommen des Messias die Hüterin der Anbetung Jehovas sein. Die Mischehen mit den übrigen Bewohnern waren eine echte Gefahr für die wahre Anbetung. Da es zu Ehebündnissen mit Götzendienern gekommen war, hätte es passieren können, dass die ganze Nation schließlich mit den Heidenvölkern verschmolzen wäre. Die reine Anbetung hätte völlig ausgelöscht werden können. Zu wem hätte der Messias dann kommen sollen? Kein Wunder, dass Esra so fassungslos war!
10:3, 44 — Warum wurden die Frauen mitsamt den Kindern weggeschickt?
Wären die Kinder dageblieben, hätte es gut sein können, dass die weggeschickten Frauen ihretwegen zurückkehrten. Außerdem brauchen kleine Kinder generell die Fürsorge ihrer Mutter.
Lehren für uns:
7:10. Esra ist uns als fleißiger Erforscher und guter Lehrer des Wortes Gottes ein Vorbild. Unter Gebet machte er sein Herz bereit, das Gesetz Jehovas zu befragen. Dabei achtete er ganz genau auf das, was Jehova sagte. Esra setzte das Gelernte um und bemühte sich sehr, andere zu lehren.
7:13. Jehova möchte, dass wir ihm bereitwillig dienen.
7:27, 28; 8:21-23. Esra ehrte Jehova, flehte vor der langen, gefährlichen Reise nach Jerusalem zu ihm und war bereit, ein gewisses Risiko auf sich zu nehmen, damit Gott verherrlicht wurde. Dadurch gab er uns ein gutes Beispiel.
9:2. Die Ermahnung, „nur im Herrn“ zu heiraten, ist sehr ernst zu nehmen (1. Korinther 7:39).
9:14, 15. Schlechter Umgang kann Jehovas Missfallen erregen.
10:2-12, 44. Die Männer, die sich fremdländische Frauen genommen hatten, bereuten dies demütig und korrigierten ihre Handlungsweise. Ihre Einstellung und ihr Verhalten waren vorbildlich.
Jehova hält, was er verspricht
Wie wertvoll das Bibelbuch Esra doch für uns ist! Jehova machte sein Versprechen, sein Volk aus dem Babylonischen Exil zu befreien und in Jerusalem die wahre Anbetung wiederherzustellen, genau zur richtigen Zeit wahr. Stärkt das nicht unseren Glauben an Jehova und seine Verheißungen?
Das Bibelbuch Esra liefert uns auch viele Vorbilder. Esra und die Übriggebliebenen, die nach Jerusalem zurückkehrten, um dort die reine Anbetung wiederherzustellen, waren Gott treu ergeben. Das Buch stellt außerdem den Glauben gottesfürchtiger Ausländer und die demütige Haltung reuiger Sünder heraus. Ja, „das Wort Gottes ist lebendig und übt Macht aus“, wie die inspirierten Worte Esras deutlich beweisen (Hebräer 4:12).
1 (2.Chronik 36, 22-23)
Im 1.Regierungsjahr des Perserkönigs Kyrus ließ der Herr in Erfüllung gehen, was er durch den Propheten Jeremia vorausgesagt hatte: Er bewegte Kyrus dazu, in seinem ganzen Reich mündlich und schriftlich folgenden Erlass zu verkünden:
2 »Kyrus, der König von Persien, gibt bekannt: Alle Königreiche der Erde hat Gott, der Herr, der im Himmel regiert, in meine Gewalt gegeben. Er gab mir den Auftrag, ihm zu Ehren in Jerusalem in der Provinz Judäa einen Tempel zu bauen. 3 Wer von euch zu seinem Volk gehört, soll nun nach Jerusalem ziehen und beim Wiederaufbau des Tempels mithelfen. Denn der Gott Israels will in Jerusalem angebetet werden. Sein Segen möge euch begleiten! 4 Alle Untertanen meines Reiches sollen den Judäern, die bei ihnen leben, Silber und Gold, Vieh und was sie sonst noch brauchen mitgeben, zusätzlich zu den freiwilligen Gaben für den Tempel in Jerusalem.«
5 So machten sie sich auf den Weg, die Sippenoberhäupter der Stämme Juda und Benjamin, die Priester und Leviten und alle anderen, die der Herr dazu bewegt hatte, in Jerusalem seinen Tempel zu bauen. 6 Ihre Nachbarn halfen ihnen mit Silber und Gold, mit Vieh und vielen wertvollen und nützlichen Gegenständen, sie schenkten ihnen auch freiwillige Gaben für den Tempelaufbau.
7 Kyrus, der König von Persien, gab ihnen die Gefäße und Werkzeuge zurück, die Nebukadnezar aus dem Tempel des Herrn in Jerusalem geraubt und in den Tempel seines Gottes gebracht hatte. 8 Kyrus händigte sie seinem Schatzmeister Mitredat aus, und Mitredat legte für Scheschbazar, den Statthalter von Judäa, ein Verzeichnis an. Er führte darin folgende Stücke auf:
10 30 goldene Becher,
410 silberne Becher,
1000 andere Gegenstände.
11 Insgesamt waren es 5400 Werkzeuge und Gefäße aus Gold und Silber. Scheschbazar nahm sie mit, als er die einst nach Babylonien verschleppten Juden wieder nach Jerusalem zurückführte.
Nanu, wer ist denn bitte Scheschbazar? Im Inspiriert-Buch heißt es hierzu:
Serubbabel(Scheschbazzar) wird zum Statthalter bestimmt, um die Freigelassenen zu führen, und Jeschua (oder Josua) ist der Hohepriester (Esra 1:8; 5:2; Sach.3:1
Ok, den kenne ich.
Wie müssen sie sich doch gefreut haben, dass sie endlich wieder in die Heimat können. Und nicht nur das: sie bekommen jede Menge mit, das ihnen helfen soll.
Stellen wir uns nur einmal vor, wie ihre Augen geleuchtet haben müssen, als sie die Geräte des Tempels wieder ausgehändigt bekommen haben! Sicherlich haben sie sich in ganz besonderem Masse von ihrem Gott gesegnet gefühlt
1 (Nehemia 7, 6-72)
Viele Juden, deren Vorfahren König Nebukadnezar nach Babylonien verschleppt hatte, kehrten nun nach Jerusalem und nach ganz Judäa zurück, jeder an den Ort, aus dem seine Familie stammte. 2 Sie wurden angeführt von Serubbabel, Jeschua, Nehemja, Seraja, Reelaja, Mordochai, Bilschan, Misperet, Bigwai, Rehum und Baana.
3-35 Es folgt ein Verzeichnis der heimkehrenden Sippen mit der Zahl der zu ihnen gehörenden Männer:
2172 von der Sippe Parosch;
372 von Schefatja;
775 von Arach;
2812 von Pahat-Moab, sie waren Nachkommen von Jeschua und Joab;
1254 von Elam;
945 von Sattu;
760 von Sakkai;
642 von Bani;
623 von Bebai;
1222 von Asgad;
666 von Adonikam;
2056 von Bigwai;
454 von Adin;
98 von Ater, sie waren Nachkommen Hiskias;
323 von Bezai;
112 von Jorah;
223 von Haschum;
95 von Gibbar;
123 aus der Stadt Bethlehem;
56 aus Netofa;
128 aus Anatot;
42 aus Asmawet;
743 aus Kirjat-Jearim, Kefira und Beerot;
621 aus Rama und Geba;
122 aus Michmas;
223 aus Bethel und Ai;
52 aus Nebo;
156 von der Sippe Magbisch;
1254 von der Sippe des anderen Elam;
320 von Harim;
725 aus den Orten Lod, Hadid und Ono;
345 aus Jericho;
3630 von der Sippe Senaa.
36-39 Aus den Sippen der Priester kehrten zurück:
973 Männer mit ihren Familien von der Sippe Jedaja, sie waren Nachkommen Jeschuas;
1052 von Immer;
1247 von Paschhur;
1017 von Harim.
40 Von den Leviten:
74 aus den Sippen Jeschua und Kadmiël, sie waren Nachkommen Hodawjas;
41 von den Tempelsängern:
128 aus der Sippe Asaf;
42 von den Wächtern an den Tempeltoren:
139 aus den Sippen Schallum, Ater, Talmon, Akkub, Hatita und Schobai;
43-54 von den Tempeldienern:
die Sippen von Ziha, Hasufa, Tabbaot, Keros, Sia, Padon, Lebana, Hagaba, Akkub, Hagab, Salmai, Hanan, Giddel, Gahar, Reaja, Rezin, Nekoda, Gasam, Usa, Paseach, Besai, Asna, die Mëuniter und Nefusiter sowie die Sippen von Bakbuk, Hakufa, Harhur, Bazlut, Mehida, Harscha, Barkos, Sisera, Temach, Neziach und Hatifa.
55-57 Von den Nachkommen der Diener Salomos kamen zurück:
die Sippen von Sotai, Soferet, Peruda, Jaala, Darkon, Giddel, Schefatja, Hattil, Pocheret-Zebajim und Ami.
58 Insgesamt kehrten 392 Tempeldiener und Nachkommen der Diener Salomos nach Israel zurück.
59-60 652 heimkehrende Familien stammten aus den Orten Tel-Melach, Tel-Harscha, Kerub-Addon und Immer. Sie gehörten zu den Sippen Delaja, Tobija und Nekoda, konnten jedoch ihre israelitische Abstammung nicht nachweisen.
61-62 Einige der Priester durften keinen Tempeldienst ausüben, denn ihre Abstammungsregister waren nicht aufzufinden. Sie kamen aus den Sippen von Habaja, Hakkoz und Barsillai. Der Ahnherr der Sippe Barsillai hatte eine Tochter des Gileaditers Barsillai geheiratet und den Namen seines Schwiegervaters angenommen. 63 Der persische Statthalter verbot den Priestern aus diesen drei Sippen, von den Opfergaben zu essen, bis wieder ein Hoherpriester im Amt wäre, der das heilige Los werfen durfte, um über ihren Fall zu entscheiden.
64 Insgesamt kehrten 42360 Israeliten in ihre Heimat zurück, 65 dazu kamen 7337 Sklaven und Sklavinnen und 200 Sänger und Sängerinnen.
66 Die Israeliten brachten 736 Pferde, 245 Maultiere, 67 435 Kamele und 6720 Esel mit.
68 Als sie beim Tempelgelände in Jerusalem ankamen, stifteten einige Sippenoberhäupter freiwillige Gaben, damit das Haus des Herrn wieder an seinem früheren Platz errichtet werden konnte. 69 Jeder gab, so viel er konnte. Insgesamt kamen 61000 Goldmünzen und 3600 Kilogramm Silber zusammen; außerdem wurden 100 Priestergewänder gestiftet.
70 Die Priester, die Leviten, die Sänger, Torwächter und Tempeldiener ließen sich wie die übrigen Israeliten in ihren früheren Heimatorten nieder.
Warum die ellenlange Auflistung, wieviele von welcher Sippe wieder nach Jerusalem kamen? Ging es hier vielleicht um die Aufteilung des Erbbesitzes – dass nicht eine Sippe mit wenigen zurückgekehrten Mitgliedern einen großen Landanteil bekommt, weil dies früher so war?
Interessant auch, dass es der persische Statthalter war, der bestimmte, dass die mit ungeklärter Herkunft keine Priesterdienste verrichten durften. Denn was hat der schon mit der wahren Anbetung zu tun? Warum muss er das Volk erst darauf hinweisen – waren denn nicht sie es, die Jehova anbeteten und ihn daher auch eigentlich gut kennen sollten?
1 Zu Beginn des 7.Monats, als die Israeliten sich in ihren Wohnorten niedergelassen hatten, versammelte sich das ganze Volk in Jerusalem. 2 Jeschua, der Sohn Jozadaks, und die anderen Priester sowie Serubbabel, der Sohn Schealtiëls, und seine Verwandten wollten den Altar des Gottes Israels wieder aufbauen. Auf ihm sollten die Priester Brandopfer darbringen, wie es im Gesetz Moses, des Mannes Gottes, steht. 3 Sie errichteten den Altar an seinem alten Platz, obwohl sie in ständiger Furcht vor den anderen Völkern im Land leben mussten. Jeden Morgen und jeden Abend opferten sie für den Herrn. 4 Das Laubhüttenfest feierten sie wieder nach der Vorschrift des Gesetzes: An jedem Tag der Festwoche schlachteten sie Tiere und verbrannten sie auf dem Altar.
5 Von nun an wurden alle Brandopfer regelmäßig dargebracht, ebenso die Opfer bei den Neumondfeiern und allen übrigen heiligen Festen. Auch freiwillige Opfergaben stiftete das Volk für den Herrn. 6 Obwohl das Fundament des Tempels noch nicht gelegt war, begannen die Israeliten am 1.Tag des 7.Monats, dem Herrn wieder Brandopfer darzubringen. 7 Dann nahmen sie Steinhauer und Zimmerleute in Dienst und beauftragten Arbeiter aus Sidon und Tyrus, Zedernstämme aus dem Libanon auf dem Seeweg nach Jafo zu bringen. Sie gaben ihnen dafür Nahrungsmittel, Getränke und Öl. Kyrus, der König von Persien, hatte es ihnen erlaubt.
Grundsteinlegung des Tempels
8 Im 2.Monat des 2.Jahres nach der Rückkehr begannen Serubbabel, der Sohn Schealtiëls, Jeschua, der Sohn Jozadaks, die anderen Priester und Leviten sowie alle, die aus der Verbannung nach Jerusalem heimgekehrt waren, mit dem Wiederaufbau des Tempels. Die Aufsicht über die Bauarbeiten gaben sie den Leviten, die 20 Jahre und älter waren. 9 Jeschua, seine Söhne und Verwandten sowie Kadmiël und seine Söhne (Nachkommen Hodawjas) leiteten gemeinsam die Männer an, die den Tempel wieder errichteten. Die Leviten aus der Sippe Henadad gehörten ebenfalls zu den Aufsehern.
10 Als die Bauleute den Grundstein für den Tempel des Herrn legten, standen die Priester in ihren Gewändern daneben und bliesen die Trompeten. Die Leviten aus der Sippe Asaf schlugen die Zimbeln und lobten den Herrn. So hatte es schon David, der König von Israel, angeordnet. 11 Sie priesen Gott und sangen im Wechsel das Lied: »Wie gut ist Gott zu uns! Seine Liebe zu Israel hört niemals auf!« Als der Grundstein für den Tempel des Herrn gelegt war und die Loblieder erklangen, brach das ganze Volk in Jubel aus.
12 Doch während die einen vor Freude jubelten, weinten die älteren Priester, Leviten und Sippenoberhäupter laut, denn sie hatten den ersten Tempel noch gekannt.
13 Man konnte die Freudenschreie vom Weinen kaum unterscheiden. Der Lärm war so groß, dass er noch in der Ferne zu hören war.
In Inspirier-Buch heisst es zu dem Zeitpunkt:
Ein treuer Überrest machte sich rechtzeitig auf die Reise zurück nach Jerusalem, um im ‘siebten Monat’ (Tischri oder September/Oktober) des Jahres 537 v. u. Z. den Altar aufzurichten und die ersten Opfer darzubringen — auf den Monat genau 70 Jahre nach der Verwüstung Judas und Jerusalems durch Nebukadnezar (Esra 1:1-3; 3:1-6)….
Im siebten Monat des jüdischen Kalenders haben sie sich schließlich in ihren Städten angesiedelt, und dann versammeln sie sich in Jerusalem, um im Herbst 537 v. u. Z. an der Stätte des Tempelaltars Opfer darzubringen und das Laubhüttenfest zu feiern. Auf diese Weise endet die 70jährige Verwüstung genau zur rechten Zeit.
1 Die Samariter betrachteten die Judäer und Benjaminiter als ihre Feinde. Als sie erfuhren, dass die Heimgekehrten schon begonnen hatten, den Tempel des Herrn, des Gottes Israels, wiederaufzubauen, 2 kamen sie zu Serubbabel und den Sippenoberhäuptern und baten: »Lasst uns den Tempel zusammen bauen! Wir dienen doch demselben Gott wie ihr. Seit der Zeit Asarhaddons, des Königs von Assyrien, der uns hier angesiedelt hat, bringen wir diesem Gott unsere Opfer dar.« 3 Doch Serubbabel, Jeschua und die übrigen Sippenoberhäupter Israels entgegneten: »Nein! Nur wir allein können für unseren Gott einen Tempel bauen. Uns hat Kyrus, der König von Persien, damit beauftragt!«
4 Von da an wurden die Juden von den Samaritern, mit denen sie das Land teilten, immer mehr eingeschüchtert und wagten nicht weiterzubauen. 5 Es gelang den Samaritern sogar, einige Berater des persischen Königs Kyrus zu bestechen und so den Bau des Tempels bis zur Regierungszeit von König Darius zu verhindern.
6 Später, als Xerxes gerade die Herrschaft übernommen hatte, erhoben die Feinde Israels in einer Klageschrift schwere Anschuldigungen gegen die Bewohner von Jerusalem und Judäa.
7 Während der Regierungszeit des Artaxerxes schrieben Bischlam, Mitredat, Tabeel und einige andere führende Männer zusammen einen Brief an den König. Er wurde in Aramäisch abgefasst und später übersetzt. 8 Auch Rehum, der Statthalter von Samarien, und sein Schreiber Schimschai schickten einen Brief an Artaxerxes und beschwerten sich über den Wiederaufbau Jerusalems. Als Absender waren genannt: 9 »Der Statthalter Rehum, der Schreiber Schimschai, die Richter, die Beamten, Schreiber und Verwalter, die Männer aus Tripolis, Persien, Erech, Babylon und Susa in Elam, 10 zusammen mit den Volksgruppen, die der mächtige und berühmte Assurbanipal in den Städten Samariens und in den anderen Ortschaften westlich des Euphrat angesiedelt hat.«
11 Das Schreiben lautete:
»An König Artaxerxes, von seinen Untertanen westlich des Euphrat:
12 Wir müssen dem König mitteilen, dass die Juden, die aus deinem Reich zu uns gekommen sind, die aufrührerische, verruchte Stadt Jerusalem wieder aufbauen wollen. Sie legen die Fundamente neu und errichten die Stadtmauern. 13 Wir geben dem König zu bedenken, dass die Bewohner keinen Tribut, keine Steuern und keine Zölle mehr zahlen werden, sobald die Mauern dieser Stadt wieder stehen. Das Königshaus wird großen Schaden nehmen. 14 Weil wir aber treue Untertanen und dem König verpflichtet sind, können wir nicht länger mit ansehen, wie die Macht des Königs untergraben wird. Darum erstatten wir Bericht und schlagen vor: 15 Lass in den Chroniken deiner Vorgänger nachforschen. Dann wirst du sehen, dass Jerusalem schon immer eine rebellische Stadt war und den Königen und Statthaltern viel Schaden zugefügt hat. Seit jeher war es eine Brutstätte für Verschwörungen; darum wurde die Stadt ja dem Erdboden gleichgemacht. 16 Wenn Jerusalem wieder aufgebaut und seine Mauern errichtet werden, dann verliert dein Reich alle Gebiete westlich des Euphrat.«
17 Der König schickte folgende Antwort zurück:
»An den Statthalter Rehum, den Schreiber Schimschai und die königlichen Beauftragten in Samarien und im übrigen Gebiet westlich des Euphrat:
Ich grüße euch! 18 Euer Schreiben wurde in meiner Gegenwart übersetzt und verlesen. 19 Auf meinen Befehl hin wurden Nachforschungen angestellt, und tatsächlich fand man in den Chroniken, dass diese Stadt sich seit jeher gegen das Königshaus aufgelehnt und Verschwörungen angezettelt hat. 20 In Jerusalem haben Könige regiert, die ihre Herrschaft über das ganze Gebiet westlich des Euphrat ausdehnten und den Bewohnern Tribut, Steuern und Zölle auferlegten. 21 Darum sollt ihr den Männern dort verbieten, die Bauarbeiten weiterzuführen. Die Stadt darf erst dann wieder aufgebaut werden, wenn ich selbst es befehle. 22 Seid in dieser Angelegenheit nicht nachlässig! Unser Reich darf nicht noch einmal Schaden davontragen!«
23 Eine Abschrift des Briefes wurde Rehum, Schimschai und den übrigen führenden Männern vorgelesen. Sofort brachen sie nach Jerusalem auf und hinderten die Juden mit Waffengewalt am Weiterbau.
24 Schon unter Kyrus war der Wiederaufbau des Tempels in Jerusalem verhindert worden. Bis zum 2.Regierungsjahr von Darius, dem König von Persien, konnte in Jerusalem nicht weitergebaut werden.
Hm, wenn auch nicht richtig, so doch eine verständliche Reaktion von den Samaritern: sie hatten in der Abwesenheit des Volkes Gottes hier gelebt und hier Jehova – wie sie meinten – abgebetet. Sie hatten ihr Bestes getan und so nehmen sie jetzt an, dass die Israeliten „ihre Brüder“ sind. So, wie wir an jedem anderen Ort herzlich von unseren Brüdern aufgenommen werden. Ich hatte noch nie Schwierigkeiten, am Urlaubs- oder Kurort in den Predigtdienst zu gehen, in Niendorf durfte ich sogar ein eigenes Gebiet bearbeiten. Es war immer ganz selbstverständlich, dass wir als Bruderschaft zusammen gearbeitet haben. Genau diese Zusammenarbeit wird ihnen aber nun verwehrt.
Warum eigentlich? Warum wollen die Israeliten die Samariter nicht dabei haben? Können sie nicht jede Hand gebrauchen, die mit anpackt?
In den letzten Jahren war hier dann die Rede davon, dass sie den Tempel nicht verunreinigen wollten – da die Samariter Jehova nicht ganz auf die richtige Weise anbeteten. Aber kann man das dann nicht auch so sagen? Ich erinnere mich an mein erstes Gespräch mit unserem Dienstaufseher, als ich ungetaufter Verkündiger werden wollte. In diesem Gespräch wurde geklärt, ob ich geeignet wäre und man teilte mir mit, was ich noch ändern müsse. Da ich so wußte, woran es lag, konnte ich den Punkt ändern und die Voraussetzungen erfüllen. Mit Begeisterung bin ich von da an in den Dienst gegangen. Meinen Pioniergeist habe ich bis heute nicht verloren.
Warum teilen die Juden den Samaritern nicht mit, wo es bei ihnen hapert und geben ihnen eine Chance? Liegt es daran, dass ihnen die Zeit fehlt?
Hätte es etwas geändert, wenn man den Samaritern erklärt hätte, warum sie nicht mithelfen durften?
Auf der anderen Seite dachten sie von sich selbst, dass sie Jehova Gott so anbeten, wie ER sich das wünscht. Wie passt dann die Reaktion in das Bild? Wie kommen sie dann darauf, dass sie „ihre Brüder“, für die sie die Israeliten ja halten, nun bei dem Obersten anschwärzen und damit verhindern, dass der Tempel wieder aufgebaut wird?
1 Zu dieser Zeit traten die beiden Propheten Haggai und Sacharja, der Sohn Iddos, auf. Im Auftrag des Gottes Israels sprachen sie den Juden in Judäa und Jerusalem Mut zu. 2 Da beschlossen Serubbabel, der Sohn Schealtiëls, und Jeschua, der Sohn Jozadaks, den Bau des Tempels in Jerusalem wieder aufzunehmen. Die beiden Propheten unterstützten sie dabei.
3 Doch kaum hatten sie begonnen, kamen auch schon Tattenai, der Statthalter über das Gebiet westlich des Euphrat, und Schetar-Bosnai mit ihren Beratern nach Jerusalem. Sie stellten die Männer zur Rede: »Wer hat euch erlaubt, den Tempel wieder aufzubauen und Balken dafür zu zimmern? 4 Wie heißen die Männer, die für das alles verantwortlich sind?« 5 Aber Gott sorgte dafür, dass nichts gegen die Ältesten von Juda unternommen wurde und die Bauarbeiten weitergehen konnten, bis die Sache vor König Darius kommen und er eine Entscheidung treffen würde.
6-7 Tattenai, der Statthalter über das Gebiet westlich des Euphrat, und Schetar-Bosnai mit seinen Beratern und Beamten erstatteten König Darius Bericht. Ihr Brief an ihn lautete:
»An König Darius: Möge es dir wohl ergehen! 8 Wir haben dir Folgendes mitzuteilen: Als wir in der Provinz Judäa waren, sahen wir, dass der Tempel des großen Gottes in Jerusalem wieder aufgebaut wird. Die Einwohner errichten Mauern aus großen Quadersteinen und ziehen Balken in die Wände ein. Sie arbeiten zielstrebig und kommen schnell voran. 9 Wir fragten die Ältesten, wer ihnen das erlaubt habe. 10 Wir wollten auch die Namen der führenden Männer wissen, um sie für dich aufzuschreiben.
11 Sie gaben uns zur Antwort:
›Wir verehren den Gott, der Himmel und Erde erschaffen hat, und bauen seinen Tempel wieder auf, der vor vielen Jahren hier stand. Ein großer König von Israel hatte ihn damals errichtet. 12 Aber weil sich unsere Vorfahren gegen den Gott des Himmels auflehnten, wurde er zornig und gab sie in die Gewalt Nebukadnezars, des Königs von Babylonien. Der zerstörte den Tempel und verschleppte das Volk nach Babylonien. 13 Als jedoch Kyrus König wurde, befahl er schon in seinem ersten Regierungsjahr, den Tempel Gottes wieder aufzubauen. 14 Kyrus gab auch die goldenen und silbernen Gefäße und Werkzeuge zurück, die Nebukadnezar aus dem Tempel in Jerusalem geraubt und nach Babylon in den Tempel seines Gottes gebracht hatte. Kyrus händigte sie einem Mann namens Scheschbazar aus, den er zum Statthalter von Judäa ernannte. 15 Er befahl ihm, diese Gegenstände wieder nach Jerusalem zu bringen und den Tempel an seinem früheren Platz zu errichten. 16 Darauf kam Scheschbazar nach Jerusalem und legte das Fundament für den Tempel. Seit damals wird an diesem Haus gebaut, es ist aber immer noch nicht fertig.‹
17 Nun möchten wir dir, König Darius, Folgendes vorschlagen: Lass im königlichen Archiv in Babylon nachforschen, ob es tatsächlich ein Schriftstück mit dem Befehl des Kyrus gibt, den Tempel in Jerusalem wieder aufzubauen. Wir bitten dich, uns deine Entscheidung mitzuteilen.«
1 Darauf ließ Darius in den Archiven nachforschen, in denen die Urkunden des Reiches aufbewahrt wurden. 2 Schließlich fand man in der Festung der Sommerresidenz Ekbatana in der Provinz Medien eine Schriftrolle mit folgendem Inhalt:
3 »Im 1.Regierungsjahr ordnet König Kyrus an, den Tempel in Jerusalem an seinem früheren Ort wieder aufzubauen, damit dort Opfer dargebracht werden können. Er soll 30 Meter hoch und 30 Meter breit sein. 4 Die Mauern sind abwechselnd aus drei Schichten Quadersteinen und einer Schicht Balken zu errichten. Die Kosten trägt das persische Königshaus. 5 Die goldenen und silbernen Gegenstände, die Nebukadnezar aus dem Tempel in Jerusalem geraubt und nach Babylon mitgenommen hat, sollen zurückgebracht werden, jeder an seinen alten Platz.«
6 Da schickte Darius eine Antwort nach Judäa:
»An Tattenai, den Statthalter über das Gebiet westlich des Euphrat, und an Schetar-Bosnai mit ihren Beratern: Unternehmt nichts gegen den Bau des Tempels! 7 Der Statthalter von Judäa und die Ältesten sollen ihn ungehindert an seinem früheren Platz errichten.
8 Ich befehle euch, dass ihr die Ältesten bei ihrer Arbeit unterstützt. Erstattet ihnen die Baukosten aus den Abgaben, die in den Gebieten westlich des Euphrat erhoben werden! Zahlt die Beträge pünktlich aus, damit die Arbeiten zügig vorangehen! 9 Den Priestern in Jerusalem sollt ihr Tag für Tag alles liefern, was sie nach ihren eigenen Angaben zum Brandopfer für den Gott des Himmels benötigen: junge Stiere, Schafböcke und Lämmer, Weizen, Wein, Salz und Öl. Seid dabei nicht nachlässig! 10 Die Priester sollen dem Gott des Himmels Räucheropfer darbringen und für das Leben des Königs und seiner Söhne beten.
11 Weiter ordne ich an: Jeder, der gegen diesen Erlass verstößt, wird bestraft: Man soll einen Balken aus seinem Haus reißen und ihn an das senkrecht aufgerichtete Holz nageln. Sein Haus soll zu einem Schutthaufen gemacht werden. 12 Der Gott, der dort im Tempel wohnt, möge jeden König und jedes Volk vernichten, die es wagen, sich meinen Anordnungen zu widersetzen und den Tempel in Jerusalem zu zerstören. Ich, Darius, gebe diesen Befehl. Er soll genau befolgt werden.«
Festliche Einweihung des Tempels
13 Tattenai, der Statthalter über das Gebiet westlich des Euphrat, Schetar-Bosnai und ihre Berater hielten sich gewissenhaft an die Anweisungen von Darius. 14 So konnten die Juden ungehindert weiterbauen. Sie kamen schnell voran, und die Propheten Haggai und Sacharja, der Sohn Iddos, ermutigten sie dabei. Sie vollendeten den Tempel, wie es der Gott Israels befohlen hatte. Die persischen Könige Kyrus und Darius hatten ihnen den Auftrag dazu erteilt. Auch Artaxerxes unterstützte später die Juden.
15 Im 6.Regierungsjahr des Königs Darius, am 3.Tag des Monats Adar, wurde der Tempel fertig gestellt. 16 Die Priester, die Leviten und alle übrigen Israeliten, die aus der Gefangenschaft heimgekehrt waren, feierten voller Freude das Fest der Einweihung. 17 Sie opferten 100 Stiere, 200 Schafböcke und 400 Lämmer, und für ganz Israel brachten sie als Sündopfer 12 Ziegenböcke dar, für jeden Stamm Israels einen. 18 Dann teilten sie die Priester und Leviten zum Tempeldienst in verschiedene Gruppen ein, wie es das Gesetz des Mose vorschreibt.
Die Israeliten feiern das Passahfest
19 Am 14.Tag des 1.Monats feierten die zurückgekehrten Israeliten das Passahfest. 20 Die Priester und Leviten hatten sich für das Opferfest gereinigt, um dem heiligen Gott begegnen zu können. Die Leviten schlachteten die Passahlämmer für alle, die aus der Verbannung zurückgekehrt waren, für die Priester und für sich selbst. 21 Doch nicht nur die heimgekehrten Israeliten aßen das Passahlamm, sondern auch alle, die sich vom Götzendienst der heidnischen Bevölkerung im Land losgesagt hatten. Auch sie wollten jetzt ganz dem Herrn, dem Gott Israels, gehören.
22 Voller Freude feierten sie außerdem noch sieben Tage lang das Fest der ungesäuerten Brote. Der Herr hatte sie froh gemacht, denn er hatte dafür gesorgt, dass der König von Persien ihnen wohlgesinnt war und ihnen dabei geholfen hatte, den Tempel des Gottes Israels wieder aufzubauen.
Tja, falls die Anfrage an Darius dazu gedacht war, die Juden einzuschüchtern oder sonstwie anzuschwärzen – dann ist die Aktion ganz sicher nach hinten losgegangen!
Denn nun mussten sie nicht nur die Juden gewähren lassen, sondern sie auch finanziell und tatkräftig dabei unterstützen. In Sacharja formuliert Jehova das so: „Nicht durch Streitmacht oder durch Kraft, sondern durch die Kraft Jehovas“.
Im Theokratie-Buch wird das so erklärt, dass es nicht um eine militärische Auseinandersetzung bei dem Ausspruch geht – sondern darum, dass Jehova etwas bewirkt, was aus menschlicher Sicht unmöglich ist. Und wer hätte hier schon damit gerechnet, dass die Juden sogar von König Darius in ihrem Werk unterstützt würden?
Esra 7 – Der Priester Esra wird nach Jerusalem gesandt
1 Während in Persien König Artaxerxes regierte, zog ein Mann namens Esra von Babylon nach Jerusalem. Er war ein Sohn Serajas und Enkel Asarjas; seine weiteren Vorfahren hießen: Hilkija, 2 Schallum, Zadok, Ahitub, 3 Amarja, Asarja, Merajot, 4 Serachja, Usi, Bukki, 5 Abischua, Pinhas, Eleasar und Aaron, der Hohepriester.
6 Esra war ein Schriftgelehrter, der das Gesetz gut kannte, das der Herr seinem Volk Israel durch Mose anvertraut hatte. Und weil Gott seine schützende Hand über Esra hielt, erfüllte der König alle seine Bitten. 7 Im 7.Regierungsjahr des Königs Artaxerxes zogen viele Israeliten mit Esra nach Jerusalem, darunter Priester und Leviten, Sänger, Torwächter und Tempeldiener. 8-9 Sie verließen Babylonien am 1.Tag des 1.Monats und erreichten Jerusalem am 1.Tag des 5.Monats. Weil Gott ihnen geholfen hatte, waren sie so schnell vorangekommen.
10 Esra widmete sein Leben der Aufgabe, die Gebote Gottes kennen zu lernen und danach zu leben. Er wollte den Israeliten das Gesetz nahe bringen und es wieder als Grundlage für die öffentliche Rechtsprechung einführen.
Esra bekommt Vollmacht vom König
11 König Artaxerxes gab Esra, dem Priester, der das Gesetz Gottes so genau kannte und auslegen konnte, eine Vollmacht mit. Sie lautete:
12 »Artaxerxes, der größte aller Könige, an Esra, den Priester und Beauftragten für das Gesetz des Gottes im Himmel: Sei gegrüßt! 13 Ich ordne hiermit an, dass jeder Israelit in meinem Reich mit dir nach Jerusalem ziehen kann, wenn er es wünscht, auch die Priester und Leviten. 14 Der König und seine sieben Berater senden dich nach Judäa und Jerusalem. Du sollst dort erkunden, ob die Menschen nach dem Gesetz deines Gottes leben, das du ja so gut kennst wie kein anderer. 15 Nimm das Silber und Gold mit, das der König und seine Berater als Opfergaben für den Gott Israels gestiftet haben, dessen Tempel in Jerusalem steht. 16 Auch das Silber und Gold, das du in der Provinz Babylonien bekommen wirst, und die freiwilligen Gaben, die das Volk und die Priester für den Tempel ihres Gottes sammeln, sollst du mitnehmen. 17 Kaufe von dem Geld Stiere, Schafböcke und Lämmer sowie Speiseopfer und Trankopfer. Dann bringt sie auf dem Altar im Tempel eures Gottes in Jerusalem dar. 18 Was ihr übrig behaltet, könnt ihr so verwenden, wie es euch richtig erscheint, nur müssen du und die anderen Priester sich dabei nach dem Willen eures Gottes richten. 19 Bringe deinem Gott in Jerusalem auch die Gegenstände, die man dir für den Dienst im Tempel geben wird. 20 Alles, was du sonst noch für den Tempel deines Gottes brauchst, wird das persische Königshaus bezahlen.
21 Ich, König Artaxerxes, erteile allen Schatzmeistern in den Gebieten westlich des Euphrat den Befehl: Wenn Esra, der Priester und Beauftragte für das Gesetz des Gottes im Himmel, euch um etwas bittet, so gebt es ihm, 22 und zwar bis zu 3, 5 Tonnen Silber, 13 Tonnen Weizen, 2200 Liter Wein und 2200 Liter Öl, dazu Salz in unbegrenzter Menge. 23 Ihr sollt gewissenhaft ausführen, was der Gott des Himmels für seinen Tempel verlangt. Denn sonst trifft sein Zorn unser Königreich, mich und meine Nachfolger. 24 Niemand hat das Recht, von den Priestern, Leviten, Sängern, Torwächtern und Tempeldienern irgendwelche Steuern, Abgaben oder Gebühren zu verlangen.
25 Dir, Esra, hat dein Gott Weisheit geschenkt. Darum setze für dein Volk, das westlich des Euphrat lebt, rechtskundige Männer und Richter ein! Sie sollen Recht sprechen für alle, die das Gesetz deines Gottes kennen; und wenn jemand es nicht kennt, sollt ihr ihn darin unterweisen. 26 Jeder, der dem Gesetz deines Gottes und meinem Befehl nicht gehorcht, muss nach der Schwere seines Vergehens verurteilt werden: zum Tod, zum Verlust des Bürgerrechts, zu einer Geld- oder Gefängnisstrafe!«
Esra lobt Gott
27 Gepriesen sei der Herr, der Gott unserer Vorfahren! Er hat den König zu diesem Erlass bewogen, weil er seinem Tempel in Jerusalem Ruhm und Ansehen geben wollte.
28 Er hat mir die Gunst des Königs, seiner Berater und einflussreichen Beamten geschenkt. Weil Gott seine schützende Hand über mir hält, habe ich Mut gefasst, die Sippenoberhäupter aus Israel zur Rückkehr zu bewegen.
Nanu? Gerade noch war Darius der König von Babylon – jetzt ist es auf einmal Artaxerxes. Wieviel Zeit ist denn hier zwischen dem Brief des Darius und dem Kommen Esras?
Ist uns aufgefallen, wie wichtig dem König ist, dass er jemand schickt, der sich nicht nur im GESETZ auskennt, sondern auch danach lebt? Esra scheint hier in dieser Hinsicht so herausragend, dass er extra vom König dazu beauftragt wird.
Warum ist dem fremden König so wichtig, dass Jehova auf die richtige Weise angebetet wird?
Das Einsichtenbuch sagt zu diesem König Artaxerxes und seiner Regierungszeit Folgendes:
Die Regierung des Xerxes und des Artaxerxes.
Xerxes, Darius’ Sohn, ist offensichtlich der König, der im Buch Esther Ahasverus genannt wird. Sein Vorgehen entspricht auch der Beschreibung des vierten persischen Königs, von dem gesagt wurde, er werde „alles gegen das Königreich Griechenland in Bewegung bringen“ (Da 11:2). In dem Bestreben, sich für die Niederlage, die die Perser bei Marathon erlitten hatten, zu rächen, zog Xerxes 480 v. u. Z. mit einem riesigen Heer gegen das griechische Festland. Nach einem unter großen Verlusten errungenen Sieg bei den Thermopylen und nach der Zerstörung Athens wurden seine Streitkräfte bei Salamis und später bei Platäa vernichtend geschlagen, wodurch Xerxes veranlaßt wurde, nach Persien zurückzukehren.
Xerxes’ Herrschaft war durch gewisse Verwaltungsreformen und die Beendigung eines großen Teils der Bauarbeiten in Persepolis, mit denen sein Vater begonnen hatte, gekennzeichnet. (Vgl. Est 10:1, 2.) Die griechischen Erzählungen über das Ende der Herrschaft des Xerxes drehen sich um Eheschwierigkeiten, Haremsintrigen und eine angeblich starke Beeinflussung des Königs durch gewisse Höflinge. Diese Berichte mögen einige der wichtigsten im Buch Esther erwähnten Tatsachen wiedergeben — wenn auch sehr verwirrend und verzerrt —, u. a. die Absetzung der Königin Waschti und die Erwählung Esthers an ihrer Stelle sowie die Erhebung Mordechais in eine wichtige Machtstellung im Reich (Est 2:17; 10:3). Nach weltlichen Berichten wurde Xerxes von einem seiner Höflinge ermordet.
Nach Xerxes kam Artaxerxes Longimanus auf den Thron, und seine Herrschaft zeichnete sich dadurch aus, daß Esra die Genehmigung erhielt, mit einem großen Beitrag zur Unterstützung des Tempels nach Jerusalem zurückzukehren. Das geschah im 7. Jahr des Artaxerxes (468 v. u. Z.) (Esr 7:1-26; 8:24-36). Im 20. Jahr des Artaxerxes (455 v. u. Z.) erhielt Nehemia die Erlaubnis, nach Jerusalem zurückzukehren und die Stadt wieder aufzubauen (Ne 1:3; 2:1, 5-8). Später, im 32. Jahr (443 v. u. Z.) des Königs Artaxerxes, kehrte Nehemia für einige Zeit an den Hof zurück (Ne 13:6).
In Geschichtswerken herrscht etwas Unstimmigkeit, was die Regierungszeiten des Xerxes und des Artaxerxes betrifft. Nachschlagewerke verlegen Artaxerxes’ Thronbesteigung in das Jahr 465 v. u. Z. Gemäß gewissen Urkunden regierte sein Vater, Xerxes, bis in das 21. Jahr. Xerxes’ Herrschaft wird in der Regel von 486 v. u. Z. an gerechnet, als Darius, sein Vater, starb. Xerxes’ eigenes erstes Regierungsjahr soll 485 v. u. Z. begonnen haben, und sein 21. Jahr sowie das Thronbesteigungsjahr des Artaxerxes werden oft mit 465 v. u. Z. angegeben. Gewöhnlich vertreten Gelehrte die Meinung, Artaxerxes’ letztes Regierungsjahr habe 424 v. u. Z. angefangen. Manche Dokumente geben dieses Jahr als das 41. der Herrschaft des Artaxerxes an. Falls das stimmt, hätte er 465 v. u. Z. den Thron bestiegen, und sein erstes Regierungsjahr hätte 464 v. u. Z. begonnen.
Wobei dies immer noch nicht die Frage klärt, ob vielleicht er und Darius zeitgleich regiert haben. Was sagt das Einsichtenbuch denn zur Regierungszeit des Darius?:
Wenn Darius 486 v. u. Z. starb und Xerxes 475 v. u. Z., wie läßt es sich dann erklären, daß manche alte Urkunden Xerxes eine Regierungszeit von 21 Jahren zuschreiben? Es ist wohlbekannt, daß zuweilen ein König und sein Sohn zusammen regierten oder eine Mitregentschaft bestand. Falls das auf Darius und Xerxes zutraf, könnten Historiker die Regierungsjahre des Xerxes entweder vom Beginn der Mitregentschaft mit seinem Vater oder vom Tod seines Vaters an zählen. Gesetzt den Fall, Xerxes herrschte 10 Jahre zusammen mit seinem Vater und 11 Jahre allein, dann könnten einige Quellen ihm 21 Regierungsjahre zuschreiben, andere hingegen 11 Jahre.
Überzeugende Beweise sprechen für eine Mitregentschaft des Xerxes mit seinem Vater Darius. Der griechische Geschichtsschreiber Herodot (Historien, übersetzt von J. Feix, 1963, VII, 3, S. 867) erklärte: „Da erkannte Dareios, daß er [Xerxes] im Recht sei [was die Bitte um das Königtum betraf], und ernannte ihn zum König. Nach meiner Meinung wäre Xerxes auch ohne diesen Rat König geworden.“ Dies läßt erkennen, daß Xerxes während der Regierung seines Vaters Darius zum König gemacht wurde.
Belege aus persischen Quellen. Daß Xerxes Darius’ Mitregent war, läßt sich besonders gut an persischen Flachreliefs nachweisen, die man freigelegt hat. In Persepolis sind mehrere Flachreliefs entdeckt worden, die zeigen, wie Xerxes hinter dem Thron seines Vaters steht, die gleiche Kleidung trägt wie sein Vater und seinen Kopf auf derselben Höhe hat. Das ist ungewöhnlich, da normalerweise der Kopf des Königs höher als alle anderen ist. In dem Werk A New Inscription of Xerxes From Persepolis (von Ernst E. Herzfeld, 1932) wird ausgeführt, daß sowohl Inschriften als auch Gebäude, die man in Persepolis freigelegt hat, ein Doppelkönigtum von Xerxes und seinem Vater Darius erkennen lassen. Auf Seite 8 seines Werkes schrieb Herzfeld: „Der besondere Inhalt von Xerxes’ Inschriften in Persepolis, von denen die meisten nicht zwischen seiner eigenen Tätigkeit und der seines Vaters unterscheiden, und die ebenso besondere Verbindung ihrer Gebäude, die man weder Darius noch Xerxes persönlich zuschreiben kann, sind schon immer ein Hinweis darauf gewesen, daß Xerxes eine Art Mitregent war. Darüber hinaus verdeutlichen zwei Skulpturen in Persepolis dieses Verhältnis.“ Mit Bezug auf eine dieser Skulpturen hob Herzfeld hervor: „Darius ist mit allen königlichen Merkmalen dargestellt, auf einer hohen, couchähnlichen Plattform thronend, die von Vertretern der verschiedenen Nationen seines Reiches getragen wird. Auf dem Relief steht hinter ihm, d. h. eigentlich zu seiner Rechten, Xerxes mit den gleichen königlichen Merkmalen, und seine Linke ruht auf dem hohen Rückenteil des Thrones. Diese Geste verrät eindeutig mehr als lediglich die Nachfolgerschaft; sie bedeutet Mitregentschaft.“
Was die zeitliche Einordnung der Reliefs betrifft, auf denen Darius und Xerxes auf diese Weise dargestellt werden, erklärt Ann Farkas in dem Buch Achaemenid Sculpture (Istanbul 1974, S. 53), daß „die Reliefs vielleicht in der Schatzkammer angebracht wurden, und zwar irgendwann bei der Errichtung des ersten Anbaus 494/493—492/491 v. Chr.; das wäre sicher die günstigste Zeit gewesen, um solche unhandlichen Steinplatten von der Stelle zu bewegen. Doch ganz gleich, wann man sie in die Schatzkammer beförderte, wurden die Skulpturen möglicherweise in den 490er Jahren gemeißelt.“
Belege aus babylonischen Quellen. Forschungen in Babylon haben ergeben, daß Xerxes in den 490er Jahren v. u. Z. zusammen mit seinem Vater zu herrschen begann. Bei Ausgrabungen dort ist ein Palast für Xerxes freigelegt worden, der 496 v. u. Z. vollendet wurde. Diesbezüglich schrieb A. T. Olmstead in dem Buch History of the Persian Empire (S. 215): „Am 23. Oktober 498, so erfahren wir, war man gerade dabei, das Haus des Sohnes des Königs [d. h. von Darius’ Sohn, Xerxes] in Babylon zu errichten; zweifellos ist dies der Darius-Palast im Mittelteil, den wir bereits beschrieben haben. Zwei Jahre später [496 v. u. Z.] heißt es in einer Geschäftsurkunde aus dem nahe gelegenen Borsippa, der ,neue Palast‘ sei schon fertiggestellt.“
Zwei ungewöhnliche Tontafeln geben möglicherweise weiteren Aufschluß über die Mitregentschaft des Xerxes mit Darius. Die eine enthält einen geschäftlichen Text über das Mieten eines Gebäudes im Antrittsjahr des Xerxes. Die Tafel wird in den ersten Monat (Nisan) des Jahres datiert (R. Campbell Thompson, A Catalogue of the Late Babylonian Tablets in the Bodleian Library, Oxford, London 1927, S. 13, Tafel mit der Bezeichnung A. 124). Die andere Tafel trägt das Datum „Monat Ab(?), Antrittsjahr des Xerxes“. Bemerkenswerterweise schreibt die zuletzt erwähnte Tafel Xerxes nicht den Titel „König von Babylon, König der Länder“ zu, was zu jener Zeit üblich gewesen wäre (M. San Nicolò, A. Ungnad, Neubabylonische Rechts- und Verwaltungsurkunden, Leipzig 1935, Bd. I, Teil I, S. 544, Tafel Nr. 634 mit der Bezeichnung VAT 4397).
Die beiden Tafeln geben einem zu denken. Normalerweise beginnt das Antrittsjahr eines Königs nach dem Tod seines Vorgängers. Doch spricht einiges dafür, daß Xerxes’ Vorgänger (Darius) bis zum siebten Monat seines letzten Jahres lebte, wohingegen diese beiden Urkunden aus dem Antrittsjahr des Xerxes Daten vor dem siebten Monat enthalten (die eine gibt den ersten Monat an, die andere den fünften). Folglich beziehen sich diese Urkunden nicht auf eine Antrittszeit des Xerxes nach dem Tod seines Vaters, sondern sie weisen auf sein Antrittsjahr hin, das begann, während Darius noch herrschte. Handelte es sich bei dem Antrittsjahr um 496 v. u. Z., als in Babylon der Palast für Xerxes vollendet wurde, dann hätte sein erstes Jahr als Mitregent im folgenden Nisan 495 v. u. Z. begonnen, und sein 21. und letztes Jahr hätte 475 v. u. Z. angefangen. In diesem Fall umfaßte Xerxes’ Regierungszeit 10 Jahre Mitregentschaft mit Darius (von 496 bis 486 v. u. Z.) und 11 Jahre, in denen er das Königtum allein ausübte (von 486 bis 475 v. u. Z.).
Andererseits sind sich Historiker darin einig, daß das erste Regierungsjahr Darius’ II. im Frühjahr 423 v. u. Z. begann. Aus einer babylonischen Tafel geht hervor, daß Darius II. in seinem Antrittsjahr schon vom 4. Tag des 11. Monats an auf dem Thron saß, d. h. vom 13. Februar 423 v. u. Z. an (R. Parker, W. H. Dubberstein, Babylonian Chronology, 626 B.C.—A.D. 75, 1971, S. 18). Wie zwei Tafeln jedoch zeigen, herrschte Artaxerxes noch nach dem 4. Tag des 11. Monats seines 41. Jahres. Eine Tafel datiert vom 17. Tag des 11. Monats seines 41. Jahres (S. 18). Die andere Tafel stammt aus dem 12. Monat seines 41. Jahres (Old Testament and Semitic Studies, herausgegeben von Harper, Brown und Moore, 1908, Bd. 1, S. 304, Tafel Nr. 12 mit der Bezeichnung CBM, 5505). Somit wurde Artaxerxes nicht in seinem 41. Jahr als Regent abgelöst, sondern er herrschte noch dieses ganze Jahr hindurch. Daraus kann man schlußfolgern, daß Artaxerxes über 41 Jahre im Amt gewesen sein muß und daß sein erstes Regierungsjahr also nicht von 464 v. u. Z. an gerechnet werden sollte.
Eine Geschäftsurkunde aus Borsippa beweist, daß Artaxerxes Longimanus über sein 41. Jahr hinaus regierte. Das Dokument datiert aus dem 50. Jahr des Artaxerxes (E. Leichty, A. K. Grayson, Catalogue of the Babylonian Tablets in the British Museum, Bd. VII: Tafeln aus Sippar 2, 1987, S. 153; Tafel mit der Bezeichnung B. M. 65494). Eine der Tafeln verbindet das Ende der Herrschaft des Artaxerxes mit dem Anfang der Regierung Darius’ II. und trägt folgende Zeitangabe: „51. Jahr, Antrittsjahr, 12. Monat, Tag 20, Darius, König der Länder“ (Albert T. Clay, The Babylonian Expedition of the University of Pennsylvania, Series A: Cuneiform Texts, Bd. VIII, Teil I, 1908, S. 34, 83 und Platte 57, Tafel Nr. 127 mit der Bezeichnung CBM 12803). 423 v. u. Z. war das erste Regierungsjahr Darius’ II., was bedeutet, daß 424 v. u. Z. das 51. Jahr des Artaxerxes und 474 v. u. Z. sein erstes Regierungsjahr war.
Demnach stimmen die Zeugnisse griechischer, persischer und babylonischer Quellen darin überein, daß 475 v. u. Z. Artaxerxes’ Antrittsjahr war und 474 v. u. Z. sein erstes Regierungsjahr. Somit ist 455 v. u. Z. das 20. Jahr des Artaxerxes, in dem die 70 Wochen aus Daniel 9:24 zu zählen beginnen. Rechnet man auf der Grundlage von Daniel 9:25 von 455 v. u. Z. 69 Jahrwochen (483 Jahre) weiter, kommt man zu dem bedeutsamen Jahr, in dem der Messias, der Führer, erschien.
Esra 8 – Verzeichnis der Israeliten, die mit Esra heimkehrten
1 Es folgt ein Verzeichnis der Sippenoberhäupter und der Zahl der Männer, die zu ihrer Sippe gehörten. Während der Regierungszeit des Königs Artaxerxes reisten sie mit mir von Babylonien nach Jerusalem:
2-3 Gerschom von der Sippe Pinhas;
Daniel von der Sippe Itamar;
Hattusch, der Sohn Schechanjas, von der Sippe David;
Secharja von der Sippe Parosch und mit ihm 150 Männer, die in die Geschlechtsregister eingetragen waren;
4 Eljoënai, der Sohn Serachjas, von der Sippe Pahat-Moab, mit 200 Männern;
5 Schechanja, der Sohn Jahasiëls, von der Sippe Sattu, mit 300 Männern;
6 Ebed, der Sohn Jonatans, von der Sippe Adin, mit 50 Männern;
7 Jesaja, der Sohn Ataljas, von der Sippe Elam, mit 70 Männern;
8 Sebadja, der Sohn Michaels, von der Sippe Schefatja, mit 80 Männern;
9 Obadja, der Sohn Jehiëls, von der Sippe Joab, mit 218 Männern;
10 Schelomit, der Sohn Josifjas, von der Sippe Bani, mit 160 Männern;
11 Secharja, der Sohn Bebais, von der Sippe Bebai, mit 28 Männern;
12 Johanan, der Sohn Katans, von der Sippe Asgad, mit 110 Männern;
13 Elifelet, Jeªël und Schemaja, die Letzten von der Sippe Adonikam, mit 60 Männern;
14 Utai und Sabbud von der Sippe Bigwai, mit 70 Männern.
15 Ich ließ sie alle an dem Kanal zusammenkommen, der nach Ahawa fließt. Dort lagerten wir drei Tage. Unter den Versammelten sah ich zwar mehrere Priester, aber keinen einzigen Leviten. 16 Da rief ich einige Sippenoberhäupter zu mir: Eliëser, Ariël, Schemaja, Elnatan, Jarib, Elnatan, Nathan, Secharja und Meschullam sowie die beiden Gesetzeslehrer Jojarib und Elnatan. 17 Ich schickte sie zu Iddo, dem Vorsteher des Levitendorfes Kasifja. Ich hatte ihnen genau gesagt, was sie Iddo und seinen Amtsbrüdern, den Tempeldienern, auszurichten hatten. Sie sollten ihn bitten, uns Männer zu schicken, die im Tempel unseres Gottes den Dienst versehen konnten.
18 Gott half uns, und so sandte man uns einen weisen Mann namens Scherebja. Er stammte aus der Sippe Machli, der ein Enkel Levis und Urenkel Israels war. Scherebja kam zusammen mit seinen Söhnen und Brüdern, insgesamt 18 Mann. 19 Außerdem schickte man uns Haschabja und Jesaja aus der Sippe Merari mit ihren Brüdern und Söhnen, insgesamt 20 Mann. 20 Sie wurden begleitet von 220 Tempeldienern, die alle in ein Verzeichnis eingetragen wurden. Ihre Vorfahren waren von David und seinen Beamten dazu bestimmt worden, den Leviten im Tempel zu helfen.
Vorbereitungen für die Rückkehr nach Jerusalem
21 Am Kanal bei Ahawa forderte ich die Versammelten auf, zu fasten und sich Gottes Willen zu beugen. Wir wollten ihn bitten, uns und unsere Kinder mit unserem Hab und Gut auf der Reise zu beschützen. 22 Ich hätte mich nämlich geschämt, den König um eine berittene Truppe zu bitten, die uns unterwegs vor Überfällen bewahren könnte. Denn wir hatten vorher zum König gesagt: »Unser Gott hält seine schützende Hand über allen, die ihm vertrauen; doch wer sich von ihm abwendet, bekommt seinen Zorn zu spüren.« 23 So fasteten wir und baten unseren Gott um Bewahrung, und er hat unser Gebet erhört.
24 Darauf wählte ich zwölf führende Priester aus, dazu Scherebja, Haschabja und zehn weitere Leviten. 25 Vor ihren Augen wog ich das Silber, das Gold und die Gegenstände, die der König, seine Berater und Beamten sowie die versammelten Israeliten als Opfergabe für den Tempel unseres Gottes gestiftet hatten.
26 Dann übergab ich ihnen alle Schätze. Es waren 468 Zentner Silber, 100 silberne Gegenstände, zusammen 72 Zentner schwer, 72 Zentner Gold, 27 20 goldene Becher im Wert von 1000 persischen Goldmünzen und 2 Gefäße aus goldglänzender Bronze, genauso wertvoll wie goldene Gefäße.
28 Ich sagte zu den Männern: »Ihr seid zum Dienst für den Herrn geweiht, und auch diese Gegenstände, das Silber und das Gold sollen allein ihm gehören. Sie sind eine freiwillige Opfergabe für den Herrn, den Gott eurer Vorfahren. 29 Seid also wachsam und bewahrt sie gut auf, bis ihr in Jerusalem eintrefft! Dort sollt ihr sie in die Schatzkammern des Tempels bringen und sie in Gegenwart der führenden Priester, der Leviten und der Sippenoberhäupter noch einmal wiegen.«
30 Da nahmen die Priester und Leviten das Silber, das Gold und die Gegenstände in Empfang, um sie sicher nach Jerusalem in den Tempel unseres Gottes zu bringen.
Ankunft in Jerusalem
31 Am 12.Tag des 1.Monats brachen wir vom Kanal bei Ahawa nach Jerusalem auf. Gott hielt seine schützende Hand über uns und bewahrte uns vor Feinden und Räubern. 32 Als wir in Jerusalem ankamen, ruhten wir uns zuerst drei Tage aus. 33 Am vierten Tag übergaben wir das Silber, das Gold und die Gegenstände dem Priester Meremot, dem Sohn Urias, dann wurden sie im Tempel gewogen. Eleasar, der Sohn des Pinhas, und die Leviten Josabad, der Sohn Jeschuas, und Noadja, der Sohn Binnuis, halfen dem Priester Meremot. 34 Alle Gegenstände wurden genau abgezählt und auf die Waage gelegt; dann schrieb man das Gewicht auf.
35 Nun brachten alle, die aus der Verbannung heimgekehrt waren, dem Gott Israels Brandopfer dar. Sie schlachteten für ganz Israel 12 Stiere, außerdem 96 Schafböcke, 77 Lämmer und 12 Ziegenböcke als Sündopfer.
36 Dann wurden die Geleitbriefe des Königs den Statthaltern und den persischen Beauftragten westlich des Euphrat übergeben. Sie unterstützten von nun an das Volk und die Gottesdienste im Tempel.
Ende gut – alles gut! Was konnte jetzt noch passieren?
Wir wissen, dass es jetzt noch mal ganz dicke für sie kommt…
Esra 9 – Ehen mit heidnischen Frauen – Esra betet um Gnade
1 Nach einiger Zeit kamen führende Männer Israels zu mir und berichteten: »Das Volk, die Priester und die Leviten haben sich mit anderen Völkern im Land eingelassen, die fremden Göttern dienen. Junge und ältere Männer von uns haben Frauen der Kanaaniter, Hetiter, Perisiter, Jebusiter, Ammoniter, Moabiter, Ägypter und Amoriter geheiratet. So hat sich das heilige Volk Gottes mit diesen Völkern vermischt – allen voran die führenden Männer und Beamten!«
3 Als ich das hörte, zerriss ich entsetzt mein Gewand, schnitt mir die Haare und den Bart ab und setzte mich auf den Boden.
4 Wie betäubt saß ich da bis zur Zeit des Abendopfers.
Inzwischen hatten sich viele bei mir versammelt. Sie hatten große Angst davor, wie der Gott Israels die Ehe mit Götzendienern bestrafen würde. 5 Zur Zeit des Abendopfers stand ich auf. In meinen zerrissenen Kleidern kniete ich nieder und betete mit erhobenen Händen zum Herrn, meinem Gott:
6 »Mein Gott, ich schäme mich und wage nicht, mein Gesicht zu dir zu erheben. Welch schwere Schuld haben wir auf uns geladen! Der Berg unserer Sünden reicht bis an den Himmel. 7 Schon unsere Vorfahren haben deine Gebote missachtet, und so ist es bis heute geblieben. Darum sind wir auch immer wieder fremden Herrschern in die Hände gefallen. Sie haben uns, unsere Könige und Priester getötet, verschleppt, ausgeraubt und Schimpf und Schande über uns gebracht. Bis heute hat sich nichts geändert.
8 Herr, unser Gott! Du hast uns für kurze Zeit deine Gnade erwiesen. Einen Rest unseres Volkes hast du aus der Gefangenschaft entkommen lassen und hierher in die Heimat gebracht, wo dein heiliger Tempel steht. Darum können wir uns wieder freuen und wieder aufatmen, obwohl ein anderes Volk uns regiert. 9 Wir stehen unter fremder Herrschaft, aber du hast uns nicht verlassen, du hast uns sogar die Gunst der persischen Könige verschafft. Darum konnten wir ein neues Leben beginnen und deinen zerstörten Tempel wieder aufbauen. Du hast uns in Judäa und Jerusalem Sicherheit geschenkt.
10 Doch was können wir jetzt noch sagen, unser Gott, nach allem, was wir getan haben? Wir haben uns über dein Gebot hinweggesetzt,
11 das du uns durch deine Diener, die Propheten, gegeben hast.
Du sprachst: ›Das Land, das ihr in Besitz nehmen werdet, ist durch den Götzendienst seiner Bevölkerung entweiht. Sie haben eure künftige Heimat durch ihre schrecklichen heidnischen Bräuche und ihre Götterstatuen beschmutzt. 12 Darum sollt ihr mit ihnen keine Ehe eingehen – eure Töchter nicht mit ihren Söhnen und eure Söhne nicht mit ihren Töchtern! Tut nichts, was ihr Glück und ihren Wohlstand noch vergrößern würde. Ihr selbst sollt mächtig werden, die Ernte eures Landes genießen und es euren Nachkommen für alle Zeiten weitervererben.‹
13 Aber unser Volk war dir ungehorsam und lud immer mehr Schuld auf sich, darum brachtest du großes Unheil über uns. Doch du hast uns nicht so schwer gestraft, wie wir es verdient hätten, sondern uns hier im Land in Sicherheit gebracht. 14 Wie konnten wir nur aufs Neue deine Gebote mit Füßen treten und uns mit diesen heidnischen Völkern einlassen? Muss dich da nicht der Zorn packen, bis du uns ganz vernichtet hast, bis niemand von uns mehr übrig bleibt?
15 Herr, du Gott Israels! Du hast Gnade vor Recht ergehen lassen und hast uns, den Rest deines Volkes, errettet. Doch jetzt stehen wir als Schuldige hier und können nicht vor dir bestehen.«
Wieso ist Esra hier so geschockt? Hatte er denn davon nichts mitbekommen?
Der Erklärungsgedanke vom letzten Jahr war ja, dass dies 40 Jahre nach der Rückkehr ins Land war. Hier wird gesagt „nach einiger Zeit“. Könnten damit wirklich so viele Jahrzehnte gemeint sein?
Gestern habe ich beim Nachforschen zu der Frage Darius-Artaxerxes irgendwo gelesen, dass Esra ja nicht mit den ersten mitging, die wieder zurück kehrten, sondern dass einige Jahre dazwischen waren und er und seine Weggefährten erst sehr viel später zur Unterstützung dazu kamen. Schon allein bis zum Auftreten von Haggai und Sacharja waren ja bereits 17 Jahre vergangen, seit die ersten aus dem Exil zurück kehrten.
Könnte es sein, dass diejenigen, die sich im Ungehorsam Frauen von den heidnischen Nationen nahmen, diejenigen waren, die zuerst nach Jerusalem kamen und sich in der Zeit, bevor Esra kam, diese Ehen geschlossen hatten?
Dann würde das Entsetzen Esras und der anderen führenden Männer Sinn machen. Vielleicht hatten sie es kurz nach ihrer Ankunft erfahren. Sie selbst waren ja noch hoch motiviert, denn sie hatten sich ja gerade erst auf die lange und beschwerliche Reise gemacht, um die wahre Anbetung in Jerusalem zu unterstützen. Vielleicht hatten sie auf dem Weg nach Jerusalem frohe Pläne gemacht. Wie schockierend da, wenn sie nun kurz nach der Ankunft mitbekommen, wie verwässert die wahre Anbetung schon wieder war.
Auf der anderen Seite: Jehova hatte ihnen doch nach den ersten 17 Jahren zwei Propheten geschickt. Hätten diese nicht auf den Mißstand hingewiesen? Oder sind diese Ehen erst nach dieser Zeit geschlossen worden?
1 So betete Esra und weinte. Während er vor dem Tempel kniete und Gott die Schuld seines Volkes bekannte, sammelten sich um ihn viele Männer, Frauen und Kinder aus Israel. Auch sie weinten heftig.
2 Schechanja, der Sohn Jehiëls, aus der Sippe Elam sagte zu Esra:
»Ja, wir sind unserem Gott untreu geworden, weil wir heidnische Frauen geheiratet haben. Doch auch jetzt gibt es für Israel noch Hoffnung: 3 Lasst uns mit unserem Gott einen Bund schließen und schwören, uns von den heidnischen Frauen und ihren Kindern zu trennen. Wir werden tun, was du und die anderen, die Ehrfurcht vor Gottes Geboten haben, uns sagen. Das Gesetz des Herrn muss befolgt werden! 4 Und nun steh auf und nimm die Angelegenheit selbst in die Hand. Wir werden dich dabei unterstützen. Sei mutig und entschlossen!«
5 Da stand Esra auf. Er ließ alle führenden Männer der Priester, der Leviten und des ganzen Volkes schwören, nach Schechanjas Rat zu handeln. 6 Dann verließ Esra den Platz vor dem Haus Gottes und ging in die Tempelkammer Johanans, des Sohnes Eljaschibs. Dort blieb er die Nacht über, ohne etwas zu essen und zu trinken, denn er trauerte über die Sünde der Israeliten.
7-8 Auf Beschluss der Ältesten und führenden Männer wurde in Jerusalem und in ganz Judäa folgende Botschaft verbreitet: »Alle aus der Verbannung zurückgekehrten Israeliten haben sich innerhalb von drei Tagen in Jerusalem einzufinden. Wer der Aufforderung nicht folgt, wird aus der Gemeinde ausgeschlossen, und sein gesamter Besitz wird eingezogen.« 9 Da kamen alle Männer aus den Stämmen Juda und Benjamin vor Ablauf des dritten Tages nach Jerusalem. Es war der 20.Tag des 9.Monats. Die Versammelten saßen auf dem Tempelvorplatz. Sie hatten große Angst und zitterten vor Kälte, denn es regnete stark.
10 Esra, der Priester, stand auf und sagte zu ihnen: »Ihr seid Gott untreu geworden. Ihr habt heidnische Frauen geheiratet und so noch größere Schuld auf Israel geladen. 11 Bekennt jetzt dem Herrn, dem Gott eurer Vorfahren, eure Sünden! Und dann tut, was er euch befohlen hat: Sondert euch ab von den anderen Völkern im Land, trennt euch von euren heidnischen Frauen!«
12 Alle Versammelten riefen: »Du hast Recht! Was du uns gesagt hast, müssen wir tun! 13 Aber wir sind zu viele, außerdem ist Regenzeit. Wir können nicht im Freien bleiben. Die Angelegenheit lässt sich auch nicht in ein oder zwei Tagen regeln. Zu viele sind davon betroffen. 14 Unsere führenden Männer sollen hier bleiben und die ganze Versammlung vertreten. Alle, die heidnische Frauen geheiratet haben, sollen an einem bestimmten Tag mit den Ältesten und Richtern ihres Ortes vor den führenden Männern erscheinen. Erst wenn wir alles in Ordnung gebracht haben, wird Gott seinen glühenden Zorn wieder von uns abwenden.«
15 Alle waren einverstanden, bis auf Jonatan, den Sohn Asaëls, und Jachseja, den Sohn Tikwas. Sie wurden von Meschullam und dem Leviten Schabbetai unterstützt. 16-17 Doch die Israeliten setzten ihren Beschluss in die Tat um. Der Priester Esra wählte einige Sippenoberhäupter aus, die alle Fälle untersuchen sollten, in denen jüdische Männer nichtjüdische Frauen geheiratet hatten. Am 1.Tag des 10.Monats begannen sie damit, und am 1.Tag des 1.Monats waren sie fertig.
18-19 Es folgt ein Verzeichnis der Männer, die mit heidnischen Frauen verheiratet waren. Sie gaben ihre Hand darauf, sich von diesen Frauen zu trennen, und brachten je einen Schafbock als Schuldopfer dar.
Von den Priestern:
Maaseja, Eliëser, Jarib und Gedalja aus den Sippen Jeschuas, des Sohnes Jozadaks, und seiner Brüder;
20 Hanani und Sebadja aus der Sippe Immer;
21 Maaseja, Elia, Schemaja, Jehiël und Usija aus der Sippe Harim;
22 Eljoënai, Maaseja, Jismael, Netanel, Josabad und Elasa aus der Sippe Paschhur.
23 Von den Leviten:
Josabad, Schimi, Kelaja, den sie auch Kelita nannten, Petachja, Juda und Eliëser.
24 Von den Sängern:
Eljaschib.
Von den Torwächtern:
Schallum, Telem und Uri.
25 Von den übrigen Israeliten:
Ramja, Jisija, Malkija, Mijamin, Eleasar, Haschabja und Benaja aus der Sippe Parosch;
26 Mattanja, Secharja, Jehiël, Abdi, Jeremot und Elia aus der Sippe Elam;
27 Eljoënai, Eljaschib, Mattanja, Jeremot, Sabad und Asisa aus der Sippe Sattu;
28 Johanan, Hananja, Sabbai und Atlai aus der Sippe Bebai;
29 Meschullam, Malluch, Adaja, Jaschub, Scheal und Jeremot aus der Sippe Bani;
30 Adna, Kelal, Benaja, Maaseja, Mattanja, Bezalel, Binnui und Manasse aus der Sippe Pahat-Moab;
31-32 Eliëser, Jischija, Malkija, Schemaja, Simeon, Benjamin, Malluch und Schemarja aus der Sippe Harim;
33 Mattenai, Mattatta, Sabad, Elifelet, Jeremai, Manasse und Schimi aus der Sippe Haschum;
34-37 Maadai, Amram, Uël, Benaja, Bedja, Keluhi, Wanja, Meremot, Eljaschib, Mattanja, Mattenai, Jaasai aus der Sippe Bani;
38-42 Schimi, Schelemja, Nathan, Adaja, Machnadbai, Schaschai, Scharai, Asarel, Schelemja, Schemarja, Schallum, Amarja und Josef aus der Sippe Binnui;
43 Jeªël, Mattitja, Sabad, Sebina, Jaddai, Joel und Benaja aus der Sippe Nebo.
44 Alle diese Männer hatten Frauen aus den anderen Völkern geheiratet. Nun trennten sie sich von ihnen und ihren Kindern.
Sogar Priester und Leviten waren dabei. Das ist schon erstaunlich. Wobei mir ist, als wären das die Namen derer, die mit Esra gerade erst angekommen waren?
Interessant für mich ist, wie schnell immer wieder die wahre Anbetung verwässert. Gerade erst war aufgeräumt worden, Jehova hatte sein Volk gereinigt und innerhalb weniger Jahre „ist schon wieder der Wurm drin“ und Lehren und Bräuche schleichen sich ein, die Jehova ganz klar verurteilt.
Erst kommen die ersten aus der Verbannung zurück, um in Jerusalem den Tempel wieder aufzubauen und die wahre Anbetung wieder einzuführen und bereits 17 Jahre später muss Jehova die ersten Propheten schicken. Diese räumen in Jehovas Namen auf und bereits ‚kurze Zeit später‘ besteht wieder Bedarf, an Gottes Haus mit einer Reinigung zu beginnen. Unglaublich, dass sogar unter den Priestern und Leviten welche sind, die ganz bewusst das Gebot Jehovas übertreten haben.
Aber dies zieht sich ja immer wieder durch die ganze Bibel und die ganze Geschichte von Gottes Volk!
Denken wir auch an die ersten Christen: Sie ‚reinigten sich vor Jehova‘ und predigten weit und breit Gottes Willen. Aber bereits vor dem Tod der Apostel ist abzusehen, dass sich wieder schlechter Einfluß einschleicht. Immer wieder gibt es aufrichtige Männer und Frauen, die um die wahre Anbetung bemüht sind und Reformen erwirken – denken wir auch an Martin Luther – aber schon bald ist es mit der rechten Anbetung vorbei und heidnische Lehren, Bräuche und Ansichten schleichen sich ein.
Müssen wir in der heutigen Zeit da nicht ganz besonders auf der Hut sein? Sind wir uns im Klaren darüber, wie wichtig es ist, dass wir jeden Tag richtig in der Bibel lesen und Jehova um seinen Geist bitten, damit wir die Dinge richtig verstehen?
Lasst uns aufpassen, dass nicht auch wir ganz persönlich in diese Falle tappen, sondern lasst uns ganz bewußt auf den Willen Gottes achten und diesen auch umsetzen.
Nehmen wir uns den neuen Jahrestext für 2013 zu Herzen und seien auch wir mutig und stark – und treten auch wir für die wahre und unverwässerte Anbetung ein, auch wenn wir uns damit vielleicht nicht sonderlich beliebt machen. Wichtig ist einzig und allein, wie Jehova uns sieht und über uns denkt!
Esra 1 – Was mag bei dieser Bekanntmachung für ein Tumult im Volk entstanden sein?
1 Und im ersten Jahr des Kyrus , des Königs von Persien – damit das Wort des Herrn erfüllt würde, das durch den Mund Jeremias ergangen war -, da erweckte der Herr den Geist des Kyrus, des Königs von Persien, sodass er durch sein ganzes Königreich, auch schriftlich, bekannt machen und sagen ließ: 2 »So spricht Kyrus, der König von Persien: Der Herr , der Gott des Himmels, hat mir alle Königreiche der Erde gegeben, und er selbst hat mir befohlen, ihm ein Haus zu bauen in Jerusalem, das in Juda ist.
3 Wer irgend unter euch zu seinem Volk gehört, mit dem sei sein Gott, und er ziehe hinauf nach Jerusalem, das in Juda ist, und baue das Haus des Herrn , des Gottes Israels – Er ist Gott – in Jerusalem! 4 Und jeder, der noch übrig geblieben ist an irgendeinem Ort, wo er sich als Fremdling aufhält, dem sollen die Leute seines Ortes helfen mit Silber und Gold, mit Gütern und Vieh sowie freiwilligen Gaben für das Haus Gottes in Jerusalem!«
5 Da machten sich die Familienhäupter von Juda und Benjamin auf, und die Priester und Leviten – jeder, dessen Geist Gott erweckte , um hinaufzuziehen und um das Haus des Herrn zu bauen, das in Jerusalem ist.
6 Und alle ihre Nachbarn stärkten ihnen die Hände mit silbernen und goldenen Geräten, mit Gütern und Vieh und Kleinodien, außer dem, was sie alles freiwillig gaben.
7 Und der König Kyrus gab die Geräte des Hauses des Herrn heraus, die Nebukadnezar aus Jerusalem weggenommen und in das Haus seines Gottes gebracht hatte. 8 Und Kyrus, der König von Persien, gab sie heraus durch Mitredat, den Schatzmeister, und übergab sie abgezählt Sesbazzar , dem Fürsten von Juda. 9 Und dies ist ihre Zahl:
30 goldene Becken, 1 000 silberne Becken, 29 Messer, 10 [sowie] 30 goldene Becher, und 410 silberne Becher von der zweiten Art, und 1 000 andere Geräte. 11 Die Zahl aller Geräte, der goldenen und silbernen, betrug 5 400. Diese alle brachte Sesbazzar hinauf, als die Weggeführten aus Babel nach Jerusalem hinaufgeführt wurden.
Was muss das für eine Aufregung gewesen sein?
Ein neuer König kommt an die Macht und das Erste, das er tut: er schickt Gottes Volk wieder heim!
Aus den Propheten wissen wir, dass das Exil 70 Jahre dauern sollte. Also wird von den Erwachsenen, die seinerzeit ins Exil gingen, niemand mehr dabei gewesen sein. Es waren also alles solche, die als Kinder die Vernichtung des Tempels erlebt hatten oder deren Nachkommen.
Warum war das so?
Jehova hatte sein Volk ja nicht nur „mal eben schnell“ ins Exil geschickt, sondern dem gingen ja jahrelange Warnungen voraus. Weil sie nicht hören wollten, wurden sie gestraft. Ebenso wie die Juden nicht in das Gelobte Land gelangten, die die Befreiung aus Israel erlebt hatten – bis auf Josua und Kaleb – weil sie nicht auf Jehova hörten und vertrauten.
Ja, die Juden wurden sicherlich auch von ihren Eltern im Exil über Jehova, seine Wege und sein Gesetz unterwiesen. Aber hatten sie IHN wirklich erlebt? Sie kannten ihn ja nur vom Hörensagen?
Auf der anderen Seite ist das Erleben Jehovas ja auch keine Garantie, denken wir nur an die Juden, die die großartige Befreiung aus Ägypten erlebt hatten. Auch sie zweifelten und murrten.
Diese Juden hier kannten zumindest die Augenzeugenberichte. Vielleicht haben einige noch Daniel und seine drei Freunde gekannt oder waren Kinder von denen, die die wunderbare Befreiung aus dem Feuerofen und der Feuergrube erlebt hatten.
In den nächsten Kapiteln bekommen wir eine Auflistung von denen, die sich dann auf den Weg nach Jerusalem machen. Wie groß ist dies wohl der Anteil von allen Juden?
Ob die Mehrheit mitging?
Inwieweit hatte das babylonische Umfeld auf die Juden abgefärbt, da es hier doch jede Menge Götzendienst gab? In Daniel hatten wir uns ausgiebig mit dem religiösen Umfeld beschäftigt, dem die Juden diese 70 Jahre ausgesetzt gewesen waren.
Was mag bei dieser Bekanntmachung für ein Tumult im Volk entstanden sein?
Ob wohl einige bereits quasi „auf gepackten Koffern saßen“, da die Zeit des Exils ja bekannt war – 70 Jahre – und man ja durch Rechnen wußte, dass diese nun um waren?
Esra 2 – wie groß war wohl der Anteil derer ist, die blieben und derer, die gingen?
1 Und dies sind die Söhne der Provinz [Juda], die heraufgezogen sind aus der Gefangenschaft der Weggeführten, die Nebukadnezar, der König von Babel, nach Babel weggeführt hatte, und die wieder nach Jerusalem und Juda zurückkehrten, jeder in seine Stadt , 2 die mit Serubbabel , Jeschua, Nehemia, Seraja, Reelaja, Mordechai, Bilsan, Mispar, Bigwai, Rehum und Baana kamen. Dies ist die Anzahl der Männer des Volkes Israel:
3 Die Söhne Parhoschs waren 2 172; 4 die Söhne Schephatjas: 372; 5 die Söhne Arachs: 775; 6 die Söhne Pachat-Moabs , von den Söhnen Jeschuas und Joabs : 2 812; 7 die Söhne Elams: 1 254; 8 die Söhne Sattus: 945; 9 die Söhne Sakkais: 760; 10 die Söhne Banis: 642; 11 die Söhne Bebais: 623; 12 die Söhne Asgads: 1 222; 13 die Söhne Adonikams: 666; 14 die Söhne Bigwais: 2 056; 15 die Söhne Adins: 454; 16 die Söhne Aters, von Hiskia: 98; 17 die Söhne Bezais: 323; 18 die Söhne Jorahs: 112; 19 die Söhne Haschums: 223; 20 die Söhne Gibbars: 95; 21 die Söhne Bethlehems: 123; 22 die Männer von Netopha: 56; 23 die Männer von Anatot : 128; 24 die Söhne Asmawets: 42; 25 die Söhne von Kirjat-Arim, Kephira und Beerot: 743; 26 die Söhne von Rama und Geba: 621; 27 die Männer von Michmas: 122; 28 die Männer von Bethel und Ai: 223; 29 die Söhne Nebos: 52; 30 die Söhne Magbischs: 156; 31 die Söhne des anderen Elam: 1 254; 32 die Söhne Harims: 320; 33 die Söhne Lods, Hadids und Onos: 725; 34 die Söhne von Jericho: 345; 35 die Söhne Senaas: 3 630.
36 Die Priester: Die Söhne Jedajas , vom Haus Jeschuas , waren 973; 37 die Söhne Immers: 1 052; 38 die Söhne Paschhurs: 1 247; 39 die Söhne Harims: 1 017. 40 Die Leviten: Die Söhne Jeschuas und Kadmiels, von den Söhnen Hodawjas : 74. 41 Die Sänger : die Söhne Asaphs : 128. 42 Die Söhne der Torhüter: die Söhne Schallums, die Söhne Aters, die Söhne Talmons, die Söhne Akkubs, die Söhne Hatitas und die Söhne Schobais, zusammen 139.
43 Die Tempeldiener: die Söhne Zihas, die Söhne Hasuphas , die Söhne Tabbaots; 44 die Söhne des Keros, die Söhne Siahas, die Söhne Padons, 45 die Söhne Lebanas, die Söhne Hagabas, die Söhne Akkubs; 46 die Söhne Hagabs, die Söhne Salmais, die Söhne Hanans; 47 die Söhne Giddels, die Söhne Gahars; die Söhne Reajas; 48 die Söhne Rezins, die Söhne Nekodas, die Söhne Gassams; 49 die Söhne Ussas, die Söhne Paseachs, die Söhne Besais; 50 die Söhne Asnas, die Söhne der Mehuniter, die Söhne der Nephisiter; 51 die Söhne Bakbuks, die Söhne Hakuphas, die Söhne Harchurs; 52 die Söhne Bazluts, die Söhne Mehidas, die Söhne Harsas, 53 die Söhne Barkos, die Söhne Siseras, die Söhne Tamachs; 54 die Söhne Neziachs, die Söhne Hatiphas.
55 Die Söhne der Knechte Salomos: die Söhne Sotais, die Söhne Sopherets, die Söhne Perudas ; 56 die Söhne Jaalas, die Söhne Darkons, die Söhne Giddels; 57 die Söhne Schephatjas, die Söhne Hattils, die Söhne Pocherets, von Zebajim, die Söhne Amis.
58 Die Zahl aller Tempeldiener und Söhne der Knechte Salomos betrug 392.
59 Und diese zogen auch mit herauf aus Tel-Melach und Tel-Harsa, Kerub, Addan und Immer, konnten aber das Haus ihrer Väter und ihre Abstammung nicht nachweisen, ob sie aus Israel seien:
60 die Söhne Delajas, die Söhne Tobijas, die Söhne Nekodas: 652.
61 Und von den Söhnen der Priester: die Söhne Habajas, die Söhne des Hakkoz , die Söhne Barsillais, der von den Töchtern Barsillais , des Gileaditers, eine Frau genommen hatte und nach deren Namen genannt worden war.
62 Diese suchten ihr Geschlechtsregister, und als sie es nicht fanden, wurden sie als unrein vom Priestertum ausgeschlossen. 63 Und der Statthalter sagte ihnen, dass sie nicht vom Hochheiligen essen dürften, bis ein Priester für die Urim und die Thummim [seinen Dienst] antreten würde.
64 Die Gesamtzahl der ganzen Gemeinde betrug 42 360, 65 ohne ihre Knechte und ihre Mägde; deren Zahl betrug 7 337; und dazu kamen noch 200 Sänger und Sängerinnen.
66 Sie hatten 736 Pferde und 245 Maultiere, 67 an Kamelen 435, und 6 720 Esel.
68 Und als sie zum Haus des Herrn nach Jerusalem kamen, gaben etliche von den Familienhäuptern freiwillige Gaben für das Haus Gottes, damit man es an seiner [früheren] Stätte wieder aufbauen könnte; 69 und zwar gaben sie nach ihrem Vermögen für den Bauschatz 61 000 Gold-Dareiken und 5 000 Silberminen und 100 Priestergewänder.
70 Und die Priester und die Leviten und die aus dem Volk und die Sänger und die Torhüter und die Tempeldiener ließen sich in ihren Städten nieder und alle Israeliten in ihren Städten.
Über 42.000 kehrem also heim. Ich bin überrascht, wieviel Priester und Leviten es doch noch unter ihnen gibt. Damit scheint die Unterweisung ja doch noch intakt gewesen zu sein.
Aber nun würde mich brennend interessieren, wie viele Juden es eigentlich in Babylon und Umgebung gab und wie groß der Anteil derer ist, die blieben und derer, die gingen?
Aus dem Drama „Befreit, um die wahre Anbetung zu fördern“, wissen wir, dass es ja nicht nur Vorteile hatte, sondern dass die Zurückkehrer ja auch ein angenehmes Leben aufgaben. Sie hatten es sich ja in Babylon eingerichtet.
Wie viele von den Juden hatten wirklich wie „zeitweilig Ansässige“ gelebt?
Zu diesem Begriff und dem, was dahinter steckt, haben wir in der Bibel das Beispiel von Abraham. Paulus führt ihn später als Beispiel dafür an, was es für uns als Christen bedeutet, dass wir uns von der Welt getrennt halten sollen.
In unserer persönlichen unmittelbaren Umgebung haben wir gerade erst so ein Beispiel live erlebt:
Manu, eine junge ledige Schwester von unserer kleinen Hausgemeinde – gerade mal 29 – geht im Januar für 2 Jahre nach Afrika. Sie wird dort ein Kinderheim als Kinder- und Säuglingskrankenschwester unterstützen. Wir hatten leider nicht mehr so viel Gelegenheit, diese Schwester wirklich gut kennenzulernen, aber das, was wir gesehen haben, hat uns stark beeindruckt! Im Oktober hat sie bereits ihre Wohnung aufgelöst, die Männer der Gemeinde haben ihr zum Schluß beim Räumen der Wohnung geholfen. Nun ist sie für diesen Monat auf einem Vorbereitungsseminar für die Tropen in Tübingen und den letzten Monat weiss sie noch nicht, was sie macht. Sie ist ohne Wohnung und lässt es auf sich zukommen.
Als es bei ihr mit dem Zusammenpacken losging, hatte ich gefragt, wie das so für sie ist. Sicherlich doch auch viel Arbeit?
Aber sie hatte von Anfang an sehr bescheiden gelebt. Als sie in jungen Jahren (mit 14 Jahren) ‚Christus angenommen hatte‘, stand bereits für sie fest, dass sie als Missionarin nach Afrika gehen wollte (ihr könnt es hier auf ihrer Website nachlesen). Sie hat von Anfang an auf dieses Ziel hin gelebt, ihr ganzes Leben darauf abgestimmt. Nicht nur was die Ausbildung und Bibelschule anging.
Wir waren leider nie bei ihr zu Hause, aber die anderen, die sie über die Jahre kannten und auch besucht hatten, sagten, dass sie sehr spartanisch eingerichtet war. Bei ihr gab es nur das Nötigste, zwar gemütlich aussehend, aber keine Extras. Da sie von vornherein wußte, was ihr Ziel war – bereits im Teeniealter – hat sie ihre Wohnung entsprechend eingerichtet.
Ein anderes Beispiel sind Dieter und Lucy, die uns als Missionare unterstützen und vor 5 Jahren aus den USA hergekommen sind. Sie leben in der Wohnung, in der bereits das Missionarsehepaar gelebt hat, das vor ihnen da war. Uns wurde erzählt, dass auch sie kaum Veränderungen in der Wohnung vorgenommen haben. Warum auch? Sie wissen ja nicht, wann sie wieder zurück gerufen werden.
Auch diese beiden leben als „zeitweilig Ansässige“.
Vor einigen Jahren hatte ich bereits hier im Familienblog von Debbie und Paulo und Sabine aus meiner Ursprungsversammlung in Iserlohn erzählt, die den Missionardienst als Lebensziel hatten, was man ebenfalls an ihrer Wohnung sowie an dem Umfang und der Art der Kleidung sehr gut erkennen konnte.
In der Zeit, in der wir hier die Versammlung Weissensee besuchten, haben wir ein Sonderpionierehepaar beobachten dürfen, auf die diese Beschreibung ebenfalls zutraf. Die Art und Weise, wie diese sehr hübsche Schwester sich kleidete, erinnerte mich stark an Debbie. Da wußten wir noch gar nicht, dass sie Sonderpioniere waren. Sie lebten in der Wohnung über dem Saal und auch die Beiden waren ‚von Jetzt auf Gleich‘ weg. Sie waren in die Schweiz versetzt worden. Beide konnten wir übrigens in der Fernseh-Doku über Zeugen Jehovas bewundern, in ihrer neuen Zuteilung 😉
Ja, wir haben wirklich im Laufe unseres Lebens viele „zeitweilig Ansässige“ kennenlernen und beobachten dürfen.
So in etwa müssen auch all jene gewesen sein, von denen wir hier in Esra 2 lesen, die freudig aus Babylon wegzogen nach Jerusalem. Da sie wahrscheinlich von Anfang an vorhatten, dies zu tun, wenn es soweit ist, hatten sie entsprechend gelebt und so konnten sie freudigen Herzens ihr bisheriges Leben aufgeben.
Wie steht es in dieser Hinsicht mit uns?
Wären wir mit denen nach Jerusalem gezogen, oder hätten wir unser schönes Leben nicht aufgeben wollen?
Esra 3 – Warum weinten diese alten Priester und Leviten?
1 Als aber der siebte Monat nahte und die Kinder Israels nun in ihren Städten waren, da versammelte sich das Volk wie ein Mann in Jerusalem. 2 Und Jeschua, der Sohn Jozadaks, und seine Brüder, die Priester, und Serubbabel , der Sohn Schealtiels, und seine Brüder, machten sich auf und bauten den Altar des Gottes Israels, um Brandopfer darauf darzubringen, wie es geschrieben steht im Gesetz Moses, des Mannes Gottes.
3 Und sie errichteten den Altar auf seiner Grundfeste, denn Furcht vor den Völkern der [umliegenden] Länder lastete auf ihnen; und sie opferten dem Herrn Brandopfer darauf, Brandopfer am Morgen und am Abend.
4 Und sie feierten das Laubhüttenfest so, wie es geschrieben steht, und opferten Brandopfer Tag für Tag in der vorgeschriebenen Zahl, was für jeden Tag bestimmt war; 5 danach auch das beständige Brandopfer und die [Brandopfer] für die Neumonde und alle heiligen Festtage des Herrn , dazu die [Brandopfer] für jeden, der dem Herrn eine freiwillige Gabe darbrachte.
6 Am ersten Tag des siebten Monats fingen sie an, dem Herrn Brandopfer darzubringen, obwohl der Grund für den Tempel des Herrn noch nicht gelegt war. 7 Sie gaben aber den Steinmetzen und Zimmerleuten Geld und den Leuten von Zidon und Tyrus Speise, Trank und Öl, dass sie Zedernholz vom Libanon auf dem Meer nach Japho brächten, wie es ihnen Kyrus , der König von Persien, erlaubt hatte.
8 Und im zweiten Jahr nach ihrer Ankunft bei dem Haus Gottes in Jerusalem, im zweiten Monat, begannen Serubbabel, der Sohn Schealtiels, und Jeschua, der Sohn Jozadaks, und ihre übrigen Brüder, die Priester und die Leviten und alle, die aus der Gefangenschaft nach Jerusalem gekommen waren, und sie bestimmten die Leviten von 20 Jahren an und darüber zur Aufsicht über das Werk am Haus des Herrn .
9 Und Jeschua samt seinen Söhnen und Brüdern und Kadmiel samt seinen Söhnen, die Söhne Jehudas , traten an wie ein Mann, um Aufsicht zu führen über die, welche das Werk am Haus Gottes taten, [auch] die Söhne Henadads samt ihren Söhnen und Brüdern, die Leviten.
10 Und als die Bauleute den Grund zum Tempel des Herrn legten, stellten sich die Priester in ihren Gewändern auf, mit Trompeten, und die Leviten, die Söhne Asaphs , mit Zimbeln, um den Herrn zu loben nach der Anordnung Davids, des Königs von Israel. 11 Und sie stimmten einen Wechselgesang an und dankten dem Herrn und lobten ihn, dass er so gütig ist und dass seine Gnade ewiglich währt über Israel; und das ganze Volk lobte den Herrn mit großem Freudengeschrei darüber, dass nun der Grund für das Haus des Herrn gelegt war.
12 Aber viele der alten Priester und Leviten und Familienhäupter, die den früheren Tempel gesehen hatten, weinten laut, als der Grund für dieses Haus vor ihren Augen gelegt wurde, während viele ihre Stimme zu einem Freudengeschrei erhoben, 13 sodass das Volk das Freudengeschrei nicht unterscheiden konnte von dem lauten Weinen im Volk; denn das Volk erhob ein großes Jubelgeschrei , sodass man den Schall weithin hörte.
Warum weinten diese alten Priester und Leviten?
Zuerst dachte ich, es wäre vor Rührung und Freude, dass nun das Haus Gottes wieder aufgebaut wurde. Aber da man ihr Weinen nur deshalb nicht von den Freudenrufen unterscheiden konnte, weil diese so laut waren, muss es um etwas anderes gehen.
Ist es die Trauer um den alten Tempel, um den Grund, warum er zerstört worden war?
Ist es nachträgliche Scham, auch wenn sie selbst damals noch zu klein waren?
Ist es die Sorge darum, dass das Volk wieder in so eine verkehrte Bahn gelangen könnte, das Wissen um die eigene Verantwortung dabei?
Diese Männer konnten sich noch daran erinnern, wie herrlich der von Salomo erbaute Tempel gewesen war. Die Grundlage des neuen Tempels war „im Vergleich mit jenem wie nichts“ in ihren Augen (Haggai 2:2, 3). Wie sollten sie es schaffen, die Herrlichkeit des früheren Tempels wieder erstehen zu lassen? Sie müssen sich mutlos gefühlt haben und weinten deshalb.
Es ging also um den Verlust und die Angst, dass der Tempel nie wieder so herrlich wird.
1 Als aber die Widersacher Judas und Benjamins hörten, dass die Kinder der Wegführung dem Herrn , dem Gott Israels, den Tempel bauten, 2 da kamen sie zu Serubbabel und zu den Familienhäuptern und sprachen zu ihnen:
Wir wollen mit euch bauen, denn wir wollen euren Gott suchen, gleich wie ihr. Opfern wir ihm nicht seit der Zeit Asar-Haddons, des Königs von Assyrien, der uns hierher gebracht hat?
3 Aber Serubbabel und Jeschua und die übrigen Familienhäupter Israels antworteten ihnen: Es geziemt sich nicht, dass ihr und wir miteinander das Haus unseres Gottes bauen; sondern wir allein wollen dem Herrn , dem Gott Israels, bauen, wie es uns der König Kyrus , der König von Persien, geboten hat!
4 Da suchte das Volk im Land die Hände des Volkes Juda schlaff zu machen und sie vom Bauen abzuschrecken . 5 Und sie warben Ratgeber gegen sie an, um ihr Vorhaben zu verhindern, solange Kyrus, der König von Persien, lebte, bis Darius , der König von Persien, zur Regierung kam.
6 Als aber Ahasveros König wurde, schrieben sie zu Anfang seiner Regierung eine Anklage gegen die Einwohner von Juda und Jerusalem. 7 Und zu den Zeiten Artasastas schrieben Bislam, Mitredat, Tabeel und ihre übrigen Genossen an Artasasta, den König von Persien. Der Brief aber war in aramäischer Schrift geschrieben und ins Aramäische übersetzt. 8 Rehum, der Statthalter, und Simsai, der Schreiber , schrieben einen Brief gegen Jerusalem an den König Artasasta, der so lautete:
9 »Wir, Rehum, der Statthalter, und Simsai, der Schreiber, und ihre übrigen Genossen, die Diniter, die Apharsachiter, die Tarpliter, die Apharsiter, die Arkewiter, die Babylonier, die Susaniter , die Dehawiter, die Elamiter 10 und die übrigen Völker, die der große und berühmte Asnappar wegführte und in den Städten Samarias wohnen ließ, und in dem übrigen Gebiet jenseits des [Euphrat-]Stromes und so weiter.«
11 Dies ist die Abschrift des Briefes, den sie zum König Artasasta sandten:
»Deine Knechte, die Männer jenseits des Stromes, und so weiter. 12 Es sei dem König zur Kenntnis gebracht, dass die Juden, die von dir zu uns heraufgezogen waren und nach Jerusalem gekommen sind, nun die aufrührerische und böse Stadt wieder aufbauen wollen und dass sie die Mauern vollenden und die Grundfesten ausbessern wollen. 13 So sei nun dem König zur Kenntnis gebracht, dass, wenn diese Stadt wieder aufgebaut wird und die Mauern vollendet werden, sie keine Steuern, weder Zoll noch Weggeld mehr geben und so das königliche Einkommen schmälern werden.
14 Da wir nun das Salz des Palastes essen und es uns nicht geziemt, ruhig zuzusehen, wie der König geschädigt wird, so senden wir zum König und bringen es ihm zur Kenntnis, 15 damit man im Buch der Denkwürdigkeiten deiner Väter nachforsche; dann wirst du im Buch der Denkwürdigkeiten finden und erfahren, dass diese Stadt eine aufrührerische Stadt war und für die Könige und Provinzen schädlich gewesen ist, und dass man seit den ältesten Zeiten dort Aufstände verübt hat, weshalb die Stadt auch zerstört worden ist.
16 Wir machen also den König darauf aufmerksam, dass, wenn diese Stadt wieder aufgebaut wird und [ihre] Mauern vollendet werden, dir aus diesem Grund kein Teil jenseits des Stromes mehr bleiben wird!«
17 Da sandte der König eine Antwort an Rehum, den Statthalter, und Simsai, den Schreiber, und an ihre übrigen Genossen, die in Samaria wohnten, und in dem übrigen Gebiet jenseits des Stromes:
» Frieden! und so weiter. 18 Der Brief, den ihr an uns gesandt habt, ist mir deutlich vorgelesen worden. 19 Und ich habe Befehl gegeben, und man hat nachgeforscht und gefunden, dass diese Stadt sich von alters her gegen die Könige empört hat und dass Aufruhr und Aufstände darin verübt worden sind. 20 Auch sind mächtige Könige über Jerusalem gewesen, die über alles geherrscht haben, was jenseits des Stromes ist, und denen Steuer, Zoll und Weggeld zu entrichten war.
21 So gebt nun Befehl, dass man diesen Männern wehre, damit diese Stadt nicht gebaut wird, bis es von mir angeordnet wird! 22 Und seid hiermit gewarnt, dass ihr in dieser Sache keinen Fehler begeht! Denn warum sollte der Schaden groß werden, zum Nachteil für die Könige?«
23 Als nun der Brief des Königs Artasasta vor Rehum und Simsai, dem Schreiber, und ihren Genossen verlesen worden war, eilten sie nach Jerusalem zu den Juden und wehrten ihnen mit Gewalt und Macht.
24 Damals hörte das Werk am Haus Gottes in Jerusalem auf, und es kam zum Stillstand bis in das zweite Jahr der Regierung des Königs Darius von Persien.
Etwas irritiert hatte mich die Formulierung, mit der die Samariter hier beschrieben werden: „die Feinde Israels“. Aber das liegt wahrscheinlich daran, dass diese sich durch ihr Verhalten als solche erwiesen haben – auch gleich hier zu Anfang – und Esra beim Schreiben das ja bereits erlebt hatte.
Dennoch kann ich das Verhalten und die Intrige der Samariter verstehen!
Es ging ja nicht nur darum, dass sie nicht mithelfen durften und dass die Juden sie darauf hinwiesen, dass man keine Bruderschaft war, nicht vereint in der Anbetung des wahren Gottes – es ging ja auch um ihre Zukunft.
Denn es war ja auch allgemein bekannt, dass die Israeliten diejenigen aus dem Land vertrieben hatten, die nicht den wahren Gott anbeteten. Und in diese Schublade stecken sie ja gerade die Samariter.
Was würde denn aus ihnen werden? Hatten nicht sie 70 Jahre das Land bewirtschaftet?
Sie hatten sich hier ihr Leben aufgebaut. Vielleicht hatten sie hier Häuser gebaut, sich eigene Felder angelegt, Weinberge kultiviert. Und nun kommen diejenigen, die von ihrem eigenen Gott aus dem Land vertrieben worden waren und wollen mir alles wegnehmen.
Was wird dann aus mir? Sie nehmen mir mein Leben weg, dabei kann ich doch nicht für das, was ihnen widerfahren war.
Das Ganze erinnert an das, was viele nach dem Fall der Berliner Mauer erlebt haben:
Diejenigen, die damals geflohen sind oder ausgewiesen wurden, waren ja vom Staat enteignet worden. Sie hatten den Besitz zurück gelassen.
In der Zwischenzeit haben andere die Häuser bezogen und darin gelebt. Sie haben die Häuser instandgehalten, renoviert und vielleicht auf eigene Kosten mit viel Arbeit und Mühe umgebaut. Wenn es eine Landwirtschaft gab, dann haben sie die Felder bestellt und bewirtschaftet, sich um das Vieh gekümmert.
Ohne die neuen Besitzer wäre sicherlich das Haus verfallen und Felder und Tiere verkümmert. Der Vorbesitzer würde nur Trümmer vorfinden.
Aber der, der jetzt dort wohnt, hat viel Arbeit und Liebe in beides gesteckt. Er „dachte“, Haus und Land würde ihm gehören, immerhin hat er es damals gekauft.
Nun ist die Mauer gefallen und der Vorbesitzer kommt zurück und fordert seinen Besitz ein. Eine Katastrophe für denjenigen, der sich dort seine Existenz aufgebaut hat!
Sehr schön war dies in dem Film „Stilles Tal“ mit Wolfgang Stump zu sehen. Der Zuschauer war hin und her gerissen, konnte beide Parteien verstehen. Irgendwie schien jeder von beiden im Recht zu sein, es fiel schwer, Partei zu ergreifen.
Ähnlich fühlen sich hier wohl auch die Samariter.
Sie haben das Land erworben und bewirtschaftet und nun kommen die Vorbesitzer und wollen alles wieder haben. Ist ihre Reaktion da wirklich nur verwerflich?
Abgesehen davon, dass dies kein liebevolles christliches Verhalten ist, was sie nun mit der Intrige machen – so haben sie ja doch Recht: die Juden waren ein solches Volk, wie sie es im Brief schildern.
Wir wissen dies aus dem Bibelbericht in Könige und Chronika und der König prüft es ebenfalls und macht die gleiche Entdeckung. Es bestätigt sich, was die Samariter geschrieben hatten.
Mußten diese wirklich davon ausgehen, dass die Israeliten sich geändert hatten?
Warum schickt Jehova den Samaritern eigentlich keinen Propheten, der ihnen die Sache erklärt und ihnen sagt, dass es sein Wille ist, dass die Juden nun wieder übernehmen?
Weil die Samariter nicht sein Volk sind und ihn nicht so anbeten, wie er das will? Immerhin hatten sie ja ihn und ihre eigenen Götter angebetet. Aber woher sollten sie wissen, dass sie etwas anders machen mußten?
Warum hat Jehova ihnen nicht gesagt, was los ist? Dass er sein Volk nun wieder zurück führt und will, dass in Jerusalem die wahre Anbetung wieder eingeführt wird. Dass sie dieses und jenes falsch machen und ändern müßten, wenn sie bleiben wollten.
Dass die Juden das nicht tun, ist ja noch verständlich, denn sie sind nur unvolllkommene Menschen und voller Eifer, der erst mal nicht zu bremsen ist. Sie sind wie eine Feder, die lange ganz fest zusammen drückt wurde und die man dann los lässt. Sie springt unkontrolliert herum.
Aber Jehova ist vollkommen und absolut gerecht – warum lässt er die Samariter ins Messer laufen?
1 Die Propheten aber, der Prophet Haggai und Sacharja , der Sohn Iddos, weissagten den Juden, die in Juda und in Jerusalem lebten; im Namen des Gottes Israels weissagten sie ihnen. 2 Da machten sich Serubbabel , der Sohn Schealtiels, und Jeschua , der Sohn Jozadaks, auf und fingen an, das Haus Gottes in Jerusalem zu bauen, und mit ihnen die Propheten Gottes, die sie unterstützten.
Da wir persönlich ein chronologisches Bibelleserogramm haben, lesen wir jetzt erst einmal in Haggai und Sachaja weiter 😉
Esra 5 – nicht vorschnell urteilen, wie es uns auch innerhalb der Familie betrifft
1 Die Propheten aber, der Prophet Haggai und Sacharja , der Sohn Iddos, weissagten den Juden, die in Juda und in Jerusalem lebten; im Namen des Gottes Israels weissagten sie ihnen. 2 Da machten sich Serubbabel , der Sohn Schealtiels, und Jeschua , der Sohn Jozadaks, auf und fingen an, das Haus Gottes in Jerusalem zu bauen, und mit ihnen die Propheten Gottes, die sie unterstützten.
3 Zu jener Zeit kam Tatnai zu ihnen, der Statthalter jenseits des Stromes, und Setar-Bosnai und ihre Genossen, und sie sprachen zu ihnen: Wer hat euch befohlen, dieses Haus zu bauen und diese Mauer zu vollenden? 4 Darauf sagten wir ihnen die Namen der Männer, die diesen Bau führten. 5 Aber das Auge ihres Gottes war auf die Ältesten der Juden gerichtet, sodass ihnen nicht gewehrt wurde, bis die Sache Darius vorgelegt und danach ein Brief mit seiner Antwort zurückgekommen wäre.
6 [Folgendes aber ist] die Abschrift des Briefes, den Tatnai, der Statthalter jenseits des Stromes, und Setar-Bosnai und ihre Genossen, die Apharsachiter, die jenseits des Stromes waren, an den König Darius geschickt haben. 7 Sie sandten ihm einen Bericht, darin war Folgendes geschrieben:
»Dem König Darius allen Frieden! 8 Dem König sei zur Kenntnis gebracht, dass wir in die Provinz Juda zu dem Haus des großen Gottes gekommen sind; es wird mit schön gehauenen Steinen gebaut, und man legt Balken in die Wände; und dieses Werk wird mit Eifer betrieben und geht mit gutem Gelingen unter ihrer Hand voran. 9 Da fragten wir diese Ältesten und sprachen zu ihnen: Wer hat euch befohlen, dieses Haus zu bauen und diese Mauer zu vollenden? 10 Wir fragten sie auch nach ihren Namen, um sie dir mitzuteilen, und wir haben die Namen der Männer, die ihre Obersten sind, aufgezeichnet. 11 Sie aber gaben uns Folgendes zur Antwort:
Wir sind Knechte des Gottes des Himmels und der Erde und bauen das Haus wieder auf, das vor vielen Jahren gebaut worden war, das ein großer König von Israel gebaut und vollendet hat. 12 Aber als unsere Väter den Gott des Himmels erzürnten , gab er sie in die Hand Nebukadnezars, des Königs von Babel, des Chaldäers; der zerstörte dieses Haus und führte das Volk hinweg nach Babel. 13 Aber im ersten Regierungsjahr des Kyrus, des Königs von Babel, befahl der König Kyrus, dieses Haus Gottes wieder aufzubauen. 14 Und auch die goldenen und silbernen Geräte des Hauses Gottes, die Nebukadnezar aus dem Tempel in Jerusalem genommen und in den Tempel von Babel verbracht hatte, nahm der König Kyrus aus dem Tempel von Babel, und gab sie einem Mann namens Sesbazzar, den er zum Statthalter einsetzte; 15 und er sprach zu ihm: Nimm diese Geräte, ziehe hin und bringe sie in den Tempel, der in Jerusalem ist. Und das Haus Gottes soll an seiner Stätte wieder aufgebaut werden! 16 Da kam dieser Sesbazzar und legte den Grund für das Haus Gottes in Jerusalem. Und seit jener Zeit und bis jetzt baut man daran; es ist aber noch nicht vollendet .
17 Und nun, wenn es dem König gefällt, so lasse er im Schatzhaus des Königs, das dort in Babel ist, nachforschen , ob wirklich vom König Kyrus befohlen worden ist, dieses Haus Gottes in Jerusalem aufzubauen; und der König sende uns seine Entscheidung darüber!«
So ist es richtig: nicht einfach vorschnell urteilen, sondern erst einmal nachprüfen, ob es sich so verhält.
Leider ist dies nicht immer der Fall. Wie oft geschieht großes Unrecht, weil nicht sorgfältig alle Fakten zusammen getragen und anhand dessen beurteilt wird.
Aber dies betrifft uns nicht nur als „Opfer“, sondern auch wir könnten „Täter“ sein. Dazu brauchen wir gar nicht erst weit weg, nach draußen gehen, es fängt bereits im Familienkreis an. Wie gehen wir mit unserem Ehepartner und unseren Kindern um?
Haben wir da schnell ein Urteil zur Hand und unterstellen dem anderen schlechte Beweggründe?
Auch hier gilt das Prinzip, dass man besser erst einmal nachfragt, warum der andere so gehandelt oder dieses und jenes nicht getan hat. Und dann gilt es: „schnell sein zum Hören und langsam zum Reden“. Lassen wir den anderen erst einmal ausreden und denken über das Gesagte nach. Erst dann können wir uns ein Urteil bilden.
Und erst dann sollten wir darauf reagieren, indem wir etwa eine Bemerkung machen. Alles andere ist nur verletzend und zerstört die Ehe- und Familienbande!
Denken wir dabei immer daran, dass wahre Anbeter Gottes einander lieben – sogar ihre Feinde – und denken wir auch an die goldene Regel: behandeln wir andere stets so, wie wir selbst gern behandelt werden würden.
Fällt uns dies schwer, weil uns unser Gegenüber tief verletzt hat? Dann hören wir uns doch die aktuelle Ansprache von Bayless Conley an: „Lebensweisheiten aus dem Gefängnis“ – und denken wir gebetsvoll darüber nach.
Dann, ja dann gleichen wir den beiden Männern hier, die zuerst mal den Sachverhalt prüfen, ob die Juden wirklich im Recht sind.
An dem, was sie dem König schreiben, erkennen wir, dass sie sich zuvor gründlich mit ihnen befasst und ihnen gut zugehört haben. An dem Stil des Briefes erkennen wir zudem, dass es ihnen nicht darum ging, im Recht zu sein, sondern dass sie die Wahrheit herausfinden wollten.
Nehmen wir uns an ihnen doch ein Beispiel, wenn wir das nächste Mal Meinungsverschiedenheiten haben. Ganz besonders unsere Ehepartner und unsere Kinder haben dies ganz bestimmt verdient.
Esra 6 – das Eigentor derjenigen, die den Tempelbau aufhalten wollten
1 Da befahl der König Darius, dass man im Urkundenhaus nachforschen solle, wo die Schätze von Babel aufbewahrt wurden. 2 Da fand man in Achmeta, in der Königsburg, die in der Provinz Medien liegt, eine Schriftrolle , darin war folgende Denkwürdigkeit niedergeschrieben: 3 »Im ersten Jahr des Königs Kyrus befahl der König Kyrus betreffs des Hauses Gottes in Jerusalem: Das Haus soll wieder aufgebaut werden als eine Stätte, wo man Opfer darbringt. Sein Grund soll tragfähig sein, seine Höhe 60 Ellen und seine Breite auch 60 Ellen; 4 drei Lagen Quadersteine und eine Lage neuer Balken; und die Kosten sollen vom Haus des Königs bestritten werden. 5 Dazu soll man die goldenen und silbernen Geräte des Hauses Gottes, die Nebukadnezar aus dem Tempel in Jerusalem weggenommen und nach Babel gebracht hat, zurückgeben, damit sie wieder in den Tempel in Jerusalem an ihren Ort gebracht werden, und du sollst sie im Haus Gottes niederlegen!«
6 »So haltet euch nun fern von dort, du, Tatnai , Statthalter jenseits des Stromes, und du, Setar-Bosnai, und eure Genossen, die Apharsachiter, die ihr jenseits des Stromes seid! 7 Lasst sie arbeiten an diesem Haus Gottes; der Statthalter von Juda und die Ältesten der Juden sollen das Haus Gottes an seiner Stätte wieder aufbauen! 8 Auch ist von mir befohlen worden, wie ihr diesen Ältesten Judas behilflich sein sollt, damit sie dieses Haus Gottes bauen können:
Man soll aus den Gütern des Königs von den Steuern jenseits des Stromes diesen Leuten die Kosten genau erstatten, damit sie nicht behindert werden. 9 Und was sie benötigen an jungen Stieren oder Widdern oder Lämmern als Brandopfer für den Gott des Himmels, oder an Weizen, Salz, Wein und Öl, das soll ihnen nach Angabe der Priester in Jerusalem täglich gegeben werden ohne Verzug, 10 damit sie dem Gott des Himmels Opfer lieblichen Geruchs darbringen und für das Leben des Königs und seiner Söhne beten.
11 Es ist auch von mir Befehl gegeben worden, dass, wenn irgendein Mensch dieses Gebot übertritt, man von seinem Haus einen Balken nehmen, ihn daran hängen und töten soll; und sein Haus soll deswegen zu einem Misthaufen gemacht werden.
12 Der Gott aber, der seinen Namen dort wohnen lässt, stürze alle Könige und Völker, die ihre Hand ausstrecken werden, [diesen Erlass] zu übertreten, indem sie dieses Haus Gottes in Jerusalem zerstören ! Ich, Darius, habe dies befohlen; es soll genau ausgeführt werden!«
13 Da befolgten Tatnai, der Statthalter jenseits des Stromes, und Setar-Bosnai und ihre Genossen genau den Befehl, den der König Darius gesandt hatte.
14 Und die Ältesten der Juden bauten weiter, und es gelang ihnen durch die Weissagung der Propheten Haggai und Sacharja, des Sohnes Iddos. So bauten sie und vollendeten es nach dem Befehl des Gottes Israels und nach dem Befehl des Kyrus und des Darius und des Artasasta , der Könige von Persien.
15 Sie vollendeten aber dieses Haus am dritten Tag des Monats Adar, das war im sechsten Jahr der Regierung des Königs Darius. 16 Und die Kinder Israels, die Priester, die Leviten und der Überrest der Kinder der Gefangenschaft feierten die Einweihung dieses Hauses Gottes mit Freuden.
17 Und sie brachten zur Einweihung dieses Hauses Gottes 100 Stiere dar, 200 Widder, 400 Lämmer und als Sündopfer für ganz Israel 12 Ziegenböcke, nach der Zahl der Stämme Israels.
18 Und sie bestimmten die Priester nach ihren Abteilungen und die Leviten nach ihren Ordnungen für den Dienst Gottes in Jerusalem, wie es im Buch Moses geschrieben steht.
19 Und die Kinder der Gefangenschaft hielten das Passah am vierzehnten Tag des ersten Monats. 20 Denn die Priester und die Leviten hatten sich gereinigt wie ein Mann, sodass sie alle rein waren; und sie schächteten das Passah für alle Kinder der Gefangenschaft und für ihre Brüder, die Priester, und für sich selbst. 21 Und die Kinder Israels, die aus der Gefangenschaft zurückgekehrt waren, aßen es, und alle, die sich von der Unreinheit der Heiden im Land abgesondert und sich ihnen angeschlossen hatten, um den Herrn , den Gott Israels, zu suchen.
22 Und sie hielten das Fest der ungesäuerten Brote sieben Tage lang mit Freuden ; denn der Herr hatte sie fröhlich gemacht und das Herz des Königs von Assyrien ihnen zugewandt , sodass ihre Hände gestärkt wurden in dem Werk am Haus Gottes, des Gottes Israels.
Tja, so haben sich die Feinde ein Eigentor geschossen! Hatten sie die Juden angeklagt, damit sie endlich ganz mit dem Bau aufhören, so hat das besonnene Handeln der beiden Beamten das Gegenteil bewirkt:
Denn nun hatten sie nicht nur eine offizielle Bestätigung, dass sie ungehindert bauen dürfen, sondern der König wurde auch daran erinnert, dass sein Vorgänger ihnen finanzielle Hilfe zugesagt hatte. Und nun bauten die Juden auf Kosten des Staates den Tempel zu Ende.
Damit wurde der Bau ganz bestimmt noch mehr beschleunigt, da sie sich nun keine Gedanken mehr darum machen mussten, wie sie das Material beschaffen und finanzieren sollten.
Das erinnert an eine andere Aussage Gottes: „Welche Waffe es auch immer sei, die gegen euch gerichtet wird, sie wird keinen Erfolg haben“ und „ich werde ihren Fluch in einen Segen verwandeln“. 😉
Esra 7 – welcher König regiert hier jetzt eigentlich?
1 Nach diesen Ereignissen geschah es unter der Regierung Artasastas , des Königs von Persien, dass Esra , der Sohn Serajas , des Sohnes Asarjas, des Sohnes Hilkias, 2 des Sohnes Schallums, des Sohnes Zadoks , des Sohnes Achitubs, 3 des Sohnes Amarjas, des Sohnes Asarjas, des Sohnes Merajots , 4 des Sohnes Serachjas, des Sohnes Ussis, des Sohnes Bukkis , 5 des Sohnes Abischuas, des Sohnes des Pinehas, des Sohnes Eleasars, des Sohnes Aarons , des obersten Priesters -, 6 dass dieser Esra von Babel heraufzog [nach Jerusalem]. Und er war ein Schriftgelehrter , wohlbewandert im Gesetz Moses, das der Herr , der Gott Israels, gegeben hatte.
Und der König gab ihm alles, was er erbat, weil die Hand des Herrn , seines Gottes, über ihm war. 7 Und etliche von den Kindern Israels und von den Priestern und Leviten, von den Sängern und Torhütern und Tempeldienern zogen mit ihm nach Jerusalem hinauf, im siebten Jahr des Königs Artasasta.
8 Und er kam im fünften Monat nach Jerusalem, im siebten Jahr des Königs. 9 Denn am ersten Tag des ersten Monats begann der Hinaufzug von Babel, und am ersten Tag des fünften Monats kam er in Jerusalem an, weil die gute Hand seines Gottes über ihm war. 10 Denn Esra hatte sein Herz darauf gerichtet , das Gesetz des Herrn zu erforschen und zu tun , und in Israel Gesetz und Recht zu lehren .
11 Und dies ist die Abschrift des Briefes, den der König Artasasta dem Priester Esra gab, dem Schriftgelehrten , der gelehrt war in den Worten der Gebote des Herrn und seiner Satzungen für Israel:
12 »Artasasta, der König der Könige , an Esra, den Priester, den vollkommenen Schriftgelehrten im Gesetz des Gottes des Himmels, ausgefertigt und so weiter.
13 Es ist von mir befohlen worden, dass jeder mit dir ziehen soll, der in meinem Reich vom Volk Israel und seinen Priestern und Leviten willens ist, nach Jerusalem zu gehen. 14 Weil du von dem König und seinen sieben Räten gesandt bist, um eine Untersuchung über Juda und Jerusalem durchzuführen nach dem weisen Gesetz deines Gottes, das in deiner Hand ist, 15 und um das Silber und das Gold hinzubringen, das der König und seine Räte dem Gott Israels, dessen Wohnung in Jerusalem ist, freiwillig gegeben haben, 16 dazu alles Silber und Gold, das du in der ganzen Provinz von Babel bekommen wirst, samt der Gabe, die das Volk und die Priester freiwillig geben für das Haus ihres Gottes in Jerusalem, 17 deshalb kaufe gewissenhaft für dieses Geld Stiere, Widder, Lämmer samt den dazugehörigen Speisopfern und Trankopfern, und opfere sie auf dem Altar bei dem Haus eures Gottes in Jerusalem.
18 Und was dir und deinen Brüdern mit dem übrigen Silber und Gold zu tun gut erscheint, das tut nach dem Willen eures Gottes! 19 Und die Geräte , die dir übergeben werden für den Dienst im Haus deines Gottes, die sollst du vollständig abliefern vor Gott in Jerusalem.
20 Und was sonst noch für das Haus deines Gottes notwendig sein wird, was du ausgeben musst, sollst du aus der Schatzkammer des Königs ausgeben. 21 Und ich, der König Artasasta , habe allen Schatzmeistern jenseits des Stromes befohlen, dass alles, was Esra , der Priester und Schriftgelehrte im Gesetz des Gottes des Himmels, von euch fordern wird, pünktlich gegeben werden soll, 22 bis zu 100 Talenten Silber und bis zu 100 Kor Weizen und bis zu 100 Bat Wein und bis zu 100 Bat Öl und unbegrenzt Salz .
23 Alles, was nach dem Befehl des Gottes des Himmels ist, das soll für das Haus des Gottes des Himmels mit großer Sorgfalt ausgeführt werden, damit nicht ein Zorn über das Reich des Königs und seiner Söhne kommt.
24 Ferner sollt ihr wissen, dass ihr nicht berechtigt seid, Steuern, Zoll und Weggeld irgendeinem Priester, Leviten, Sänger, Torhüter, Tempeldiener und Diener im Haus dieses Gottes aufzuerlegen.
25 Du aber, Esra, setze nach dem weisen Gesetz deines Gottes, das in deiner Hand ist, Richter und Rechtspfleger ein, die alles Volk richten sollen, das jenseits des Stromes ist, alle, welche die Gesetze deines Gottes kennen; und wer sie nicht kennt, den sollt ihr sie lehren . 26 Und jeder, der das Gesetz deines Gottes und das Gesetz des Königs nicht tun wird, über den soll gewissenhaft Gericht gehalten werden, es sei zum Tode oder zur Verbannung, zur Geldbuße oder zum Gefängnis!«
27 Gelobt sei der Herr , der Gott unserer Väter, der dies dem König ins Herz gegeben hat, um das Haus des Herrn in Jerusalem zu verherrlichen, 28 und der mir Gnade zugewandt hat vor dem König und seinen Räten und vor allen mächtigen Fürsten des Königs!
Und so fasste ich Mut , weil die Hand des Herrn , meines Gottes, über mir war, und versammelte die Häupter von Israel, damit sie mit mir hinaufzögen.
So, wie es aussieht, schickt der König den Brief nicht einfach mit irgendeinem Boten – sondern er schickt Esra und die verbliebenen Priester und Leviten mit einem Spezialauftrag!
Aber wieso ist hier nicht von Darius, sondern von Artasastas die Rede? War Darius der König der Meder und dieser derjenige der Perser? Zwei Könige in einem Reich – dem medo-persichen?
Wie ich sehe, hatten wir das bereits im vergangenen Jahr nachgeforscht und dabei herausgefunden, dass Darius der Sohn von Artaxerxes war und eine Weile mit ihm gemeinsam regiert hatte.
Dementsprechend haben Esra und Nehemia am gleichen Königshof gedient? Waren sie vielleicht sogar befreundet? Kam Nehemia vielleicht aufgrund des Berichtes von Esra später nach Jerusalem?
Was hatte ihn abgehalten, sofort mit den anderen nach Jerusalem zu ziehen?
War er ein wichtiger Beamter am Hofe des Königs, ebenso wie Nehemia?
Aber wieso gaben diese beiden gottesfürchtigen Männer nicht direkt ihren Job bei Hofe auf – war ihnen die Wiederherstellung der wahren Anbetung nicht wichtig genug – oder hofften sie, den König durch ihren Dienst im Sinne Jehovas beeinflussen zu können?
Oder hatte Jehova sie ganz gezielt bis hierhin dort am Hofe belassen, weil er wußte, dass es Streß geben würde und es in diesem Falle gut wäre, wenn Anbeter Jehovas Einfluß am Hofe hätten?
Dienen Nehemia und Esra eigentlich dem selben König und dies vielleicht sogar zur selben Zeit?
Esra 8 – waren die Propheten und Bibelschreiber alle noch in Babylon?
1 Folgendes sind die Familienhäupter , die mit mir von Babel heraufzogen zu der Zeit, als der König Artasasta regierte, und ihre Geschlechtsregister: 2 Von den Söhnen des Pinehas : Gersom . Von den Söhnen Itamars: Daniel. Von den Söhnen Davids: Hattus. 3 Von den Söhnen Schechanjas, von den Söhnen des Parhosch : Sacharja und mit ihm die 150 Eingeschriebenen männlichen Geschlechts. 4 Von den Söhnen Pachat-Moabs : Eljoenai, der Sohn Serachjas, und mit ihm 200 männlichen Geschlechts. 5 Von den Söhnen Schechanjas : der Sohn Jehasiels, und mit ihm 300 männlichen Geschlechts. 6 Von den Söhnen Adins : Ebed, der Sohn Jonathans, und mit ihm 50 männlichen Geschlechts. 7 Von den Söhnen Elams : Jesaja, der Sohn Ataljas, und mit ihm 70 männlichen Geschlechts. 8 Von den Söhnen Schephatjas : Sebadja, der Sohn Michaels, und mit ihm 80 männlichen Geschlechts. 9 Von den Söhnen Joabs : Obadja, der Sohn Jehiels, und mit ihm 218 männlichen Geschlechts. 10 Von den Söhnen Schelomits: der Sohn Josiphjas, und mit ihm 160 männlichen Geschlechts. 11 Von den Söhnen Bebais: Sacharja, der Sohn Bebais, und mit ihm 28 männlichen Geschlechts. 12 Von den Söhnen Asgads : Johanan, der Sohn Hakkatans, und mit ihm 110 männlichen Geschlechts. 13 Von den Söhnen Adonikams : die letzten, und dies sind ihre Namen: Eliphelet, Jehiel und Schemaja, und mit ihnen 60 männlichen Geschlechts. 14 Von den Söhnen Bigwais : Utai und Sabbud und mit ihnen 70 männlichen Geschlechts.
15 Und ich versammelte sie an dem Fluss, der nach Ahawa fließt; und wir lagerten dort drei Tage lang. Und ich schaute mich um unter dem Volk und den Priestern, aber ich fand keinen von den Söhnen Levis dort.
16 Da ließ ich die Obersten Elieser, Ariel, Schemaja, Elnathan, Jarib, Elnathan, Nathan, Sacharja und Meschullam rufen und die verständigen Männer Jojarib und Elnathan. 17 Denen gab ich Befehl an Iddo, den Obersten in dem Ort Kasiphja, und legte die Worte in ihren Mund, die sie zu Iddo und seinem Bruder, den Tempeldienern in der Ortschaft Kasiphja, reden sollten, damit sie uns Diener für das Haus unseres Gottes herbrächten.
18 Die brachten uns, dank der guten Hand unseres Gottes über uns, einen verständigen Mann von den Söhnen Machlis, des Sohnes Levis, des Sohnes Israels, nämlich Serebja , samt seinen Söhnen und seinen Brüdern, 18 [Mann]; 19 und Hasabja und mit ihm Jesaja, von den Söhnen Meraris, samt seinen Brüdern und ihren Söhnen, 20 [Mann]; 20 und von den Tempeldienern , welche David und die Fürsten zum Dienst der Leviten bestimmt hatten, 220 Tempeldiener; alle waren mit Namen angegeben.
21 Und ich ließ dort an dem Fluss Ahawa ein Fasten ausrufen , dass wir uns demütigten vor unserem Gott, um von ihm einen geebneten Weg für uns und unsere Kinder und alle unsere Habe zu erflehen. 22 Denn ich schämte mich, vom König ein Heer und Reiter anzufordern, die uns gegen den Feind auf dem Weg helfen könnten; denn wir hatten mit dem König geredet und gesagt: »Die Hand unseres Gottes ist über allen, die ihn suchen, zu ihrem Guten; seine Stärke aber und sein Zorn sind gegen alle, die ihn verlassen!«
23 So fasteten wir und erflehten dies von unserem Gott; und er erhörte uns.
24 Und ich sonderte von den obersten Priestern zwölf aus, nämlich Serebja und Hasabja und mit ihnen zehn von ihren Brüdern, 25 und ich übergab ihnen das abgewogene Silber, das Gold und die Geräte, das Hebopfer für das Haus unseres Gottes, das der König und seine Räte und Fürsten und ganz Israel, das sich dort befand, als Hebopfer gegeben hatten. 26 Ich übergab ihnen aber abgewogen in ihre Hand: 650 Talente Silber, und an silbernen Geräten 100 Talente, und 100 Talente Gold. 27 Auch 20 goldene Becher , die waren 1 000 Dareiken wert, und zwei Geräte aus goldglänzendem, gutem Erz, kostbar wie Gold.
28 Und ich sprach zu ihnen: Ihr seid dem Herrn heilig ; und die Geräte sind auch heilig, und das Silber und Gold ist dem Herrn , dem Gott eurer Väter, freiwillig gegeben. 29 So seid wachsam und bewahrt es, bis ihr es abwägen werdet vor den Obersten der Priester und Leviten und den Obersten der Väter von Israel in Jerusalem, in den Kammern des Hauses des Herrn !
30 Da nahmen die Priester und Leviten das abgewogene Silber und Gold und die Geräte entgegen, um sie nach Jerusalem zum Haus unseres Gottes zu bringen.
31 So brachen wir vom Fluss Ahawa auf am zwölften Tag des ersten Monats, um nach Jerusalem zu ziehen; und die Hand unseres Gottes war über uns, und er errettete uns vor der Hand des Feindes und des Wegelagerers. 32 Und wir kamen nach Jerusalem und ruhten dort drei Tage lang aus.
33 Aber am vierten Tag wurden das Silber und das Gold und die Geräte im Haus unseres Gottes abgewogen in die Hand Meremots , des Sohnes Urijas, des Priesters, übergeben – mit ihm war auch Eleasar, der Sohn des Pinehas, und mit ihnen Josabad , der Sohn Jeschuas , und Noadja, der Sohn Binnuis , die Leviten -, 34 alles nach Anzahl und Gewicht; und das ganze Gewicht wurde damals aufgeschrieben.
35 Und die Kinder der Wegführung, die aus der Gefangenschaft gekommen waren, brachten dem Gott Israels Brandopfer dar, 12 Jungstiere für ganz Israel, 96 Widder, 77 Lämmer, sowie 12 Böcke zum Sündopfer; alles als Brandopfer für den Herrn .
36 Und sie übergaben die Befehle des Königs den Satrapen des Königs und den Statthaltern jenseits des Stromes. Da unterstützten diese das Volk und das Haus Gottes
Hier finden wir viele Namen, die wir auch von den Propheten kennen, deren Bücher wir gerade erst gelesen hatten. Kann es sein, dass Jesaja, Obadja, Sacharja usw diese Propheten sind und auch erst mit Esra nach Jerusalem gezogen sind?
Sehen wir doch mal im Einsichtenbuch unter den Namen nach:
3. Ein Priester aus dem levitischen Vaterhaus Ithamars, der Esra im Jahre 468 v. u. Z. nach Jerusalem begleitete (Esr 8:2). Vielleicht unterzeichnete er oder ein Nachkomme von ihm unter Nehemia die Vereinbarung über das Bekenntnis (Ne 10:6), aber er war nicht der Prophet Daniel, denn dieser kam aus dem Stamm Juda (Da 1:6).
20. Ein nachexilischer Prophet und der Schreiber des Buches, das seinen Namen trägt. Sacharja nennt sich selbst „Sohn Berechjas, des Sohnes Iddos“ (Sach 1:1, 7), doch an anderen Stellen, wo er erwähnt wird, ist das mittlere Glied dieser Abstammungslinie weggelassen (Esr 5:1; 6:14; Ne 12:4, 16). Sacharja wurde wahrscheinlich irgendwo in Babylon geboren, denn seine Tätigkeit als Prophet begann nur 17 Jahre nach der Rückkehr aus dem Exil, und es ist anzunehmen, daß er damals älter als 17 war, obwohl man ihn noch als „jungen Mann“ bezeichnete (Sach 2:4).
Sacharja und Haggai wurden von Jehova gebraucht, um Serubbabel, den Hohenpriester Jeschua und die aus dem Exil Zurückgekehrten anzuspornen, den Wiederaufbau des Tempels Jehovas trotz des Verbots, das die persische Regierung verhängt hatte, zu vollenden (Esr 5:1, 2; 6:14, 15). Sacharjas Prophezeiung enthält Botschaften, die er zu ebendiesem Zweck während einer Zeitspanne von zwei Jahren und einem Monat übermittelte (Sach 1:1, 7; 7:1, 8). Darüber hinaus wird nichts von seiner Tätigkeit als Prophet berichtet. (Siehe SACHARJA [BUCH].)
Der Vater dieses Sacharja hieß zwar Berechja, aber mit dem von Jesus erwähnten „Barachias“, dem Vater eines gewissen Sacharja (Mat 23:35; man beachte die unterschiedliche Schreibweise), ist höchstwahrscheinlich ein Hoherpriester gemeint, der zu einer früheren Zeit lebte. (Siehe Nr. 12.)
21. Eines der „Häupter“, die Esra kurz vor der Reise nach Jerusalem 468 v. u. Z. aussandte, um einige Diener für das Haus Gottes zusammenzubringen (Esr 8:15-17). Sacharja ist möglicherweise mit Nr. 22 oder mit Nr. 23 identisch.
22. Haupt des Vaterhauses Paroschs. Sacharja und 150 männliche Personen dieses Vaterhauses kamen mit Esra nach Jerusalem (Esr 8:1, 3); möglicherweise mit Nr. 21 identisch.
23. Haupt des Vaterhauses Bebais; Sacharja führte 28 männliche Personen seiner Familie an, als sie mit Esra zurückkehrten (Esr 8:1, 11); möglicherweise mit Nr. 21 identisch.
hm, das habe ich nun nicht so ganz verstanden, ist Sacharja nun mit nach Jerusalem gegangen, oder hatte er nur zu der Zeit prophezeit? Wenn ich das richtig verstanden habe, sind die hier im Kapitel 8 erwähnten Sacharjas andere Männer…
Jehova sandte Propheten, aber man hörte nicht auf sie. Manasse vergoß außerdem unschuldiges Blut in großer Menge (2Kö 21:10-16), wozu nach der rabbinischen Literatur auch das Blut Jesajas gehörte, der auf Manasses Befehl zersägt worden sein soll. (Vgl. Heb 11:37.)
demgemäß kann es sich bei dem Jesaja hier nicht um den Proheten gehandelt haben
8. Ein Prophet Jehovas und der Schreiber des vierten Buches der sogenannten Kleinen Propheten (Ob 1). Über die Person dieses Propheten, der im 7. Jahrhundert v. u. Z. lebte, ist nichts weiter bekannt (siehe OBADJA [BUCH]).
9. Ein Levit, der aus Babylon zurückkehrte und in Jerusalem wohnte (1Ch 9:2, 3, 14, 16). In Nehemia 11:17 wird er offenbar Abda genannt. Möglicherweise derselbe wie Nr. 13.
wir sehen: wir kennen zwar die Namen und bringen sie mit den bekannten Propehten in Verbindung – aber keiner von ihnen ist ein Prophet.
Esra 9 – ist der Kanal, durch den Jehova mit uns persönlich spricht, frei?
1 Als nun dies alles ausgerichtet war, traten die Obersten zu mir und sprachen: Das Volk Israel und die Priester und Leviten haben sich nicht abgesondert gehalten von den Völkern der Länder bezüglich ihrer Gräuel , nämlich von den Kanaanitern, Hetitern, Pheresitern, Jebusitern, Ammonitern , Moabitern , Ägyptern und Amoritern. 2 Denn sie haben von deren Töchtern [Frauen] für sich und ihre Söhne genommen , und so hat sich der heilige Same mit den Völkern der Länder vermischt ; und die Hand der Obersten und Vorsteher ist in dieser Missetat die erste gewesen!
3 Als ich nun dies hörte, zerriss ich mein Hemd und mein Obergewand und raufte mir das Haupthaar und den Bart und saß bestürzt da. 4 Und alle, die die Worte des Gottes Israels fürchteten wegen der Übertretung derer, die aus der Wegführung gekommen waren, versammelten sich zu mir. Und ich saß bestürzt da bis zum Abendopfer .
5 Und um das Abendopfer stand ich auf von meiner Demütigung, bei der ich mein Hemd und mein Obergewand zerrissen hatte, und ich fiel auf meine Knie und breitete meine Hände aus zu dem Herrn , meinem Gott. 6 Und ich sprach:
Mein Gott , ich schäme und scheue mich, mein Angesicht aufzuheben zu dir, mein Gott; denn unsere Missetaten sind über unser Haupt gewachsen, und unsere Schuld ist so groß, dass sie bis an den Himmel reicht! 7 Seit den Tagen unserer Väter bis zu diesem Tag sind wir in großer Schuld, und um unserer Missetaten willen sind wir, unsere Könige und unsere Priester, in die Hand der Könige der [heidnischen] Länder übergeben worden, dem Schwert, der Gefangenschaft, dem Raub und der sichtbaren Schmach, wie es heute der Fall ist.
8 Nun aber ist uns für einen kleinen Augenblick Gnade von dem Herrn , unserem Gott, zuteilgeworden, indem er uns einen Überrest von Entkommenen übrig ließ und uns an seiner heiligen Stätte einen [Zelt-] Pflock gab, womit unser Gott unsere Augen erleuchtete und uns ein wenig aufleben ließ in unserer Knechtschaft. 9 Denn Knechte sind wir; doch hat uns unser Gott in unserer Knechtschaft nicht verlassen , sondern hat uns die Gunst der Könige von Persien zugewandt, dass sie uns ein Aufleben schenkten, um das Haus unseres Gottes aufzubauen und seine Trümmer wiederherzustellen , und dass sie uns eine [Schutz-] Mauer gaben in Juda und Jerusalem.
10 Und nun, unser Gott, was sollen wir sagen nach alledem? Denn wir haben deine Gebote verlassen, 11 die du uns durch deine Knechte, die Propheten, befohlen hast, indem du sprachst: »Das Land, in das ihr kommt, um es einzunehmen, ist ein unreines Land, wegen der Unreinheit der Völker des Landes, wegen ihrer Gräuel und ihrer Verunreinigung, womit sie es von einem Ende bis zum anderen erfüllt haben. 12 So sollt ihr nun eure Töchter nicht ihren Söhnen zur Frau geben und ihre Töchter nicht für eure Söhne zur Frau nehmen, und ihr sollt ewiglich nicht ihren Frieden und ihr Wohlergehen suchen , damit ihr erstarkt und das Gut des Landes esst und es auf eure Kinder vererbt , auf ewige Zeiten!«
13 Und nach alledem, was über uns gekommen ist wegen unserer bösen Taten und unserer großen Schuld – und doch hast du, weil du unser Gott bist, uns mehr verschont , als es unsere Missetaten verdienten, und hast uns so viele Entkommene geschenkt ! – 14 sollten wir da wiederum deine Gebote brechen und uns mit diesen Gräuelvölkern verschwägern ? Würdest du nicht über uns zürnen, bis zu [unserer] Vertilgung , sodass [uns] kein Überrest und keine Entkommenen mehr blieben?
15 O Herr , du Gott Israels, du bist gerecht ; denn wir sind übrig geblieben und entkommen, wie es heute der Fall ist. Siehe, wir sind vor deinem Angesicht in unseren Schulden , denn darum können wir nicht vor dir bestehen !
Interessant, dass die Männer nach dem Fasten zu Esra kommen.
Dies stützt den Gedanken, den Dieter vor einigen Wochen in seiner Ansprache über das Fasten rübergebracht hatte: wir fasten, um unserem Gott näher zu kommen und seinen Geist noch ungehinderter fließen zu lassen. So ist es gut und angebracht, vor schweren Entscheidungen zu fasten, damit wir die Antwort unseres Gottes noch besser hören können.
Warum hatten die Juden hier gefastet?
Sie waren nach Jerusalem zurück gekommen und haben die heiligen Gegenstände den Priestern im Tempel übergeben. So waren sie selbst und die heiligen Gegenstände zurückgekommen. Danach schien jeder in sein Haus gegangen zu sein. Wahrscheinlich waren sie ganz erfüllt davon und haben noch lange darüber nachgedacht.
Dabei scheint sich Jehova an einige von ihnen gewandt zu haben und sie daran erinnert, dass sie nun kein reines Volk mehr waren.
Hier wird übrigens auch erwähnt, warum sie nachher die Frauen und deren Kinder wegschicken:
es ist die Rede von dem heiligen Samen, der dadurch verunreinigt würde. Jeder von ihnen wusste, wie bedeutend dieser Same war. Sicherlich hoffte jeder von denen, die ihren Gott aus aufrichtigem Herzen anbeteten, dass der Same aus ihrer Familie kommen würde. Es wäre sicherlich eine große Ehre gewesen, ein Vorfahr des Messias zu sein.
Aber auch wenn sie es selbst nicht sein würden, so würde Jehova doch ein gereinigtes Volk benötigen, um diesen Samen hervorzubringen. Sie erinnerten sich an ihre Geschichte und daran, was Jehova in dieser Hinsicht bereits ganz zu Anfang zu ihnen gesagt hatte.
Darum kamen sie nun zu Esra, um ihm das Problem darzulegen. Dieser scheint davon nichts bemerkt zu haben, aber vielleicht hatte er als hoher Beamter am Hofe nicht so engen Kontakt zu den anderen Brüdern gehabt?
Esra 10 – was passierte eigentlich mit denene, die sich weigerten, ihre Frauen und Kinder wegzuschicken?
1 Während nun Esra so betete und sein Bekenntnis ablegte, weinend und hingestreckt vor dem Haus Gottes, versammelte sich zu ihm aus Israel eine sehr große Versammlung von Männern, Frauen und Kindern; denn das Volk weinte sehr. 2 Und Schechanja, der Sohn Jechiels, von den Söhnen Elams , ergriff das Wort und sprach zu Esra:
Wir haben unserem Gott die Treue gebrochen , dass wir fremde Frauen aus den Völkern des Landes heimgeführt haben. Nun aber ist noch Hoffnung für Israel in dieser Sache! 3 Lasst uns nun einen Bund schließen mit unserem Gott, dass wir alle Frauen und die von ihnen geboren sind, hinaustun nach dem Ratschluss des Herrn und derer, die das Gebot unseres Gottes fürchten ; und es soll nach dem Gesetz gehandelt werden.
4 Steh auf, denn du musst handeln in dieser Sache! Wir wollen dir beistehen; führe es mutig aus!
5 Da stand Esra auf, und er nahm einen Eid von den Obersten der Priester, der Leviten und ganz Israels, dass sie nach diesem Wort handeln wollten. Und sie schworen. 6 Und Esra stand auf von [dem Platz] vor dem Haus Gottes und ging in die Kammer Johanans, des Sohnes Eljaschibs. Er ging dort hinein und aß kein Brot und trank kein Wasser; denn er trug Leid wegen des Treuebruchs derer, die weggeführt gewesen waren.
7 Und man ließ in Juda und Jerusalem an alle Kinder der Wegführung einen Ruf ergehen, dass sie sich nach Jerusalem versammeln sollten. 8 Wer aber binnen drei Tagen gemäß dem Rat der Obersten und Ältesten nicht kommen würde, dessen ganze Habe sollte mit dem Bann belegt und er selbst aus der Gemeinde der Weggeführten ausgeschlossen werden.
9 Da versammelten sich alle Männer von Juda und Benjamin in Jerusalem auf den dritten Tag, das war der zwanzigste Tag des neunten Monats. Und das ganze Volk saß auf dem Platz vor dem Haus Gottes, zitternd um der Sache willen und wegen des strömenden Regens . 10 Und Esra, der Priester, stand auf und sprach zu ihnen:
Ihr habt eine Treulosigkeit begangen und habt fremde Frauen heimgeführt, womit ihr die Schuld Israels noch größer gemacht habt! 11 So legt nun dem Herrn , dem Gott eurer Väter, ein Bekenntnis ab und tut, was ihm wohlgefällig ist, und sondert euch ab von den Völkern des Landes und von den fremden Frauen!
12 Da antwortete die ganze Gemeinde und sprach mit lauter Stimme: Es soll geschehen, wie du uns gesagt hast! 13 Aber das Volk ist zahlreich, und es ist Regenzeit, sodass man nicht hier draußen stehen kann; und es ist auch nicht ein Werk von einem oder zwei Tagen, denn wir haben in dieser Sache viel gesündigt . 14 Lasst doch unsere Obersten für die ganze Gemeinde einstehen; und alle aus unseren Städten, die fremde Frauen heimgeführt haben, sollen zu bestimmten Zeiten kommen, und mit ihnen die Ältesten jeder Stadt und deren Richter, bis der glühende Zorn unseres Gottes, [der auf uns ist,] solange diese Sache währt, von uns abgewandt wird!
15 Nur Jonathan, der Sohn Asahels, und Jahseja, der Sohn Tikwas, standen dagegen auf, und Meschullam und Sabbetai , der Levit, unterstützten sie.
16 Und die Kinder der Wegführung machten es so; und der Priester Esra sonderte sich Männer aus, die Familienhäupter ihrer Stammhäuser, und diese alle mit Namen bezeichnet; die setzten sich am ersten Tag des zehnten Monats [zusammen] zur Untersuchung der Angelegenheit. 17 Und sie erledigten die ganze Angelegenheit der Männer, die fremde Frauen heimgeführt hatten, bis zum ersten Tag des ersten Monats.
18 Und es wurden unter den Söhnen der Priester , die fremde Frauen heimgeführt hatten, gefunden: von den Söhnen Jeschuas, des Sohnes Jozadaks, und seinen Brüdern: Maaseja, Elieser, Jarib und Gedalja; 19 die gaben ihre Hand darauf, dass sie ihre Frauen ausstoßen und, weil sie schuldig geworden waren, einen Widder für ihre Schuld opfern würden. 20 Von den Söhnen Immers: Hanani und Sebadja. 21 Von den Söhnen Harims: Maaseja, Elia, Schemaja, Jehiel und Usija. 22 Von den Söhnen Paschhurs: Eljoenai, Maaseja, Ismael, Nethaneel, Josabad und Eleasar.
23 Von den Leviten: Josabad , Simei, Kelajah (das ist Kelita), Petachja, Juda und Elieser. 24 Von den Sängern : Eljaschib . Von den Torhütern: Schallum, Telem und Uri.
25 Und von Israel: von den Söhnen des Parhosch : Ramja, Jissija, Malkija, Mijamin, Eleasar, Malkija und Benaja. 26 Von den Söhnen Elams : Mattanja, Sacharja, Jechiel, Abdi, Jeremot und Elia. 27 Von den Söhnen Sattus : Eljoenai, Eljaschib, Mattanja, Jeremot, Sabad und Asisa. 28 Von den Söhnen Bebais : Johanan, Hananja, Sabbai, Atlai. 29 Von den Söhnen Banis : Meschullam, Malluch, Adaja, Jaschub, Scheal und Jeramot. 30 Von den Söhnen Pachat-Moabs : Adna, Kelal, Benaja, Maaseja, Mattanja, Bezaleel, Binnui und Manasse. 31 Von den Söhnen Harims : Elieser, Jischija, Malkija, Schemaja, Simeon, 32 Benjamin, Malluch , Schemarja. 33 Von den Söhnen Haschums : Mattenai, Mattatta, Sabad, Eliphelet, Jeremai, Manasse, Simei. 34 Von den Söhnen Banis : Mahadai, Amram und Uel, 35 Benaja , Bedja, Keluhu, 36 Wanja, Meremot, Eljaschib . 37 Mattanja , Mattenai, Jaasai, 38 Bani, Binnui , Simei, 39 Schelemja , Nathan, Adaja, 40 Machnadbai, Sasai, Sarai, 41 Asareel, Schelemja, Schemarja, 42 Schallum , Amarja, Joseph. 43 Von den Söhnen Nebos : Jechiel, Mattitja, Sabad, Sebina, Jaddai, Joel, Benaja.
44 Diese alle hatten fremde Frauen genommen; und unter diesen Frauen waren etliche, die Kinder geboren hatten.
Es ist schon interessant, dass die meisten der Männer, die ihre Frauen und Kinder wegschicken sollten, einverstanden waren und nur einzelne aufstanden, weil sie dagegen waren.
Welche Konsequenzen hatte dies denn für diese Männer, die sich weigerten?
Galt für sie das selbe, wie für diejenigen, die gar nicht erst zu der Versammlung nach Jerusalem kamen? Wurde über sie und ihre Habe ein Bann ausgesprochen und sie vom Volk ausgeschlossen?
weitere Gedanken zu Esra 10 finden wir hier – dann lesen wir in unserem persönlichen (chronologischen) Bibelleseprogramm weiter mit Nehemia
Esra 1 – 4
Esra 1:1-4
der König schickt das Volk Gotttes wieder heim. Interessant, dass er anerkennt, dass Jehova der wahre Gott ist.
Esra 1:5
freudig ziehen die Israeliten los, um die wahre Anbetung wieder herzustellen.
Esra 1:6-8
Der König meint es wirklich Ernst. Er motiviert sein Volk, die Israeliten zu unterstützen – und geht sebst mit gutem Beispiel voran, indem er die Geräte Jehovas wieder herausgibt, die König Nebukadnezar damals als Kriegsbeute mit genommen hat.
Ein wirklich sehr schöner Zug. Dies und die Aussage „Jehova, der wahre Gott“ zeigen mit die Demut und Wertschätzung des Königs Er macht den Eindruck, dass er nicht nur gezwungenermaßen Jehovas Wort ausführt, sondern begriffen hat, wie toll Jehova ist und dies auch durch sein Reden und sein Tun zum Ausdruck bringt
Ein sehr gutes Beispiel fùr uns: warum dienen wir Jehova und halten uns an seine Maßstäbe?
Weil er sagt „wenn du nicht tust, was ich dir sage, dann werde ich dich bestrafen“ – oder aus Liebe und Wertschätzung?
Habe wir Angst vor den Konsequenzen, die unser falsches Verhalten in der Versammlung haben könnte?
Oder stehen wir gar über den Dingen und führen vielleicht seit Jahren erfolgreich ein Doppelleben und lachen über die „dummen Brüder“, die immer noch nicht gemerkt haben, das wir tun, was wir wollen und nur vorgeben, Jehova zu dienen?
Ist König Cyrus für uns ein Beispiel, das wir gern nachahmen wollen oder denken wir „was für ein Depp, hätte doch gereicht, einfach nur das Volk ziehen lassen mit der Begründung, dass ihr Gott ihn sonst mit dem Tode bedroht hat“?
Wissen wir, wie Jehova uns sieht, dem wir kein X für ein U vormachen können – oder ist uns dies egal?
Viele Fragen, über die wir in diesem Zusammenhang nachdenken könnten und auch sollten
Esra 2:2
ist der hier erwähnte Mordechai der aus dem Buch Esther?
Esra 3:10-13
wie ist es mit uns?
Ist die wahre Anbetung für uns eine Selbstverständlichkeit geworden, etwas, was wir rein mechanisch ausüben?
Oder freuen auch wir uns, wenn es etwas Neues an Lesestoff vom treuen und verstandigen Sklaven gibt?
Wenn wir zu einem Kongress oder zur Dienstwoche eingeladen werden?
Esra 4:1-6
interessante Wendung im Geschehen: „kommt, wir wollen mit euch zusammen bauen (oder etwas Anderes machen)“, wird abgelehnt, weil Jehova klare Anweisung gegeben hat. Die Konsequenz? „Dann mache ich dich fertig“.
Kennen wir so eine Situation? Vielleicht schon mal selbst erlebt?
Oder sind wir vielleicht selbst solche „netten Zeitgenossen“, die andere platt machen, wenn sie nicht mit uns spielen wollen?
Als wessen Geistes Kind erweisen wir uns dann?
Erinnern wir uns noch an den Ausspruch letzten Sommer auf em Kongress, wie Satans Devise ist?
„Beherrschen oder vernichten“
„Wer sich nicht von uns manipulieren lässt ist ja selber schuld.. Dann müssen wir ihn ja platt machen, er wollte es ja nicht anders“?
Wer so denkt – kann der wirklich ein echter Anbeter Jehovas sein?
Wie denkt wohl Jehova über solche Personen?
Wie denkt er über uns?
Esra 4:11-16
haben wir das nicht schon mal gelesen bzw. gehört? Nur in etwas abgeänderter Form?
Denken wir an die Beamten, die Daniel in die Pfanne hauen wollten oder an Haman, der so freundliche Worte über die Juden gefunden hatte
Entsprachen die Anklagen den Tatsachen?
Warum dann diese Falschanklagen? Was sollte damit bezweckt werden?
Erinnern wir uns noch an den Ausgang, den es für die Beamten in Babylon und für Haman nahm?
Wie dachte Jehova über sie?
Denken wir, wir könnten trotzdem so handeln und gleichzeitig Jehovas Wohlgefallen haben und ein guter Anbeter Jehovas sein?
Denken wir „Jehova hat mich nun schon so viele Jahre gewähren lassen, wenn er etwas dagegen hätte, hätte er mir längst auf die Finger geklopft“?
Machen wir uns nichts vor, sondern beachten wir sorgfätig, wie Jehova solche Menschen in der Vergangenheit beurteilt hat und welchen Lohn sie bekamen.
Lassen wir uns dies eine Warnung sein!
Esra 4:19-22
Ja, so ist das mit den Halbwahrheiten.
Feinde des Volkes Gottes gefallen sich darin, mit Halbwahrheiten einen falschen Eindruck entstehen zu lassen und wahre Anbeter zu denunzieren.
Denn dies ist das einzige Mittel, wie sie wahren Anbetern Gottes schaden können – denn sie wissen ja selbst, dass es in Wirklichkeit überhaupt garnichts gibt, was sich diese Menschen zu Schulden kommen lassen. Darum müssen sie ja auch zu Lügen, Intrigen, Verleumdungen usw durch Halbwahrheiten greifen.
Leider ist diese Methode sehr erfolgreich.
Aber wie wir gesehen haben, lässt Jehova solch einen Frevel eine ganze Weile zu, oft bis zum Unerträglichen für die Opfer.
Aber wir haben auch immer wieder gesehen, dass Jehova das Steuer im letzten Moment herumreisst und seine wahren Anbeter befreit.
Und nicht nur das: er straft die Übeltäter mit der Strafe, die sie eigentlich seinen Anbetern zugedacht hatten.
Was hatten seine Anbeter denn getan, um sich den Zorn solcher übel gesinnter Menschen zuzuziehen? Nichts, als dass sie trotz aller Probleme und Anfeindungen auch weiterhin an Jehova und einen Maßstäben festhalten.
Sind wir persönlich bereit, Verfolgung bis um Äußersten auf uns zu nehmen, um auch weiterhin ganz fest an Jehova und der wahren Anbetung festzuhalten?
Ich und meine Hausgemeinschaft sind es – und werden es auch bleiben!
egal, was die Schadenstifter und Verleumder sich noch alles einfallen lassen…
Esra 5 – 7
Esra 5:1-2
die Worte der Propheten Haggai und Sacharja – die wir die letzten Tage gelesen haben – bewirken, dass das Volk seine eigenen Interessen hintenan stellt und das Haus Jehovas wieder aufbauen
Esra 5:3-17
Es ist immer gut, wenn eine Sache nachgeprüft wird, anstatt sich aufgrund des wenigen, was man weiss, ein falsches Urteil zu bilden.
Esra 6:14-16
Esra 7:10
Haben auch wir unser Herz bereit gemacht?
Esra 8 – 10
Esra 8:21-23
Esra hat Angst, den Namen Jehovas in Mißkredit zu bringen und will nicht den Eindruck erwecken, dass er und das Volk nicht genügend auf Jehova vertrauen.
Was tut er? Er macht sein Herz durch Fasten bereit und befragt Jehova.
Wie hätten wir an seiner Stelle reagiert?
Bedeutet „auf Jehova vertrauen“ dass wir überhaupt keine Ängste und Zweifel mehr haben?
Dürfen wir keine Ängste haben? Würden Ängste mangelnden Glauben beweisen?
Was ist mit Personen, die Jehova von Herzen her lieben, einen starken Glauben haben und bedingungslos auf in vertrauen – dürfen die keine Phobien haben?
Lassen wir uns so etwas bitte nicht einreden!
Jehova kennt uns in- und auswendig und er weiss, wie wir denken und fühlen und er kennt auch unsere Ängste und Phobien, die Krankheiten entspringen.. Er würde uns niemals dewegen verurteilen.. Im Gegenteil: er hat grosses Verständnis und Mitgefühl für uns.
Denken wir hier bitte auch an Elia, der vor dem niederträchtigen Weib Isebel in die Wüste floh – und wie liebevoll und geduldig Jehova sich Elias annahm und was er alles unternahm, um ihn erst zu stärken, bevor er ihn wieder losschickte.
Aber die Befürchtung von Esra, dass es ihm als mangelnden Glauben ausgelegt werden könnte, ist auch nicht so ganz von der Hand zu weisen.
Seine Reaktion – sich zu demütigen und Jehova zu befragen – ist daher sehr weise.
Esra 8:31
Esra 9:1-2
nun kommt der Teil, den ich noch nie sonderlich mochte – sie müssen die fremdländischen Frauen, die sie im Exil geheiratet haben und die gemeinsamen Kinder mit denen in die Wüste schicken. Ein Punkt, den ich immer schon sehr hart fand.
Hier in Vers 2 wird ja gesagt, warum das so wichtig war: es ging um den Samen, aus dem der Messias kommen sollte, dass dieser rein blieb.
Trotzdem empfinde ich das immer noch als sehr hart.
Immerhin befanden sie sich über 70 Jahre im Exil, sollten sie da ledig bleiben? Ja, sie sollten ja niemand von den Nationen heiraten, aber wie sah es denn mit denen von ihrem eigenen Volk aus? Wurden nicht nur einzig Daniel und seine Freunde lobend in der Bibel hervorgehoben? Was war mit den anderen?
Was war dann mit Königin Esther? War nicht auch ihre Heirat mit dem König verkehrt? Hätte auch sie sich von ihm trennen müssen?
Oder ging es nur um die Juden, die zurück gingen, um die wahre Anbetung wieder aufzubauen? Hätten sie ihre Familien behalten können, wenn sie im Land des Exils geblieben wären?
Eine Entscheidung, was uns wichtiger ist: Jehova oder die Familie, die Menschen, die wir lieben – damals wie heute?
Aber treffe ich nicht heute eine ähnliche Wahl? Bei der Wahl meines Ehepartners? Wenn es um die Blutfrage geht?
Aber was ist damit, dass Paulus sagte, „wer die Wahrheit annimmt und einen ungläubigen Ehepartner hat, der verlasse diesen nicht, denn er ist bis zum Tod an in gebunden“?
Wie denkt Jehova darüber?
Ging es damals eher darum, dass sie ungehorsamerweise jemand aus den Nationen geheiratet hatten (immerhin hatten sie ja zu dem Zeitpunkt die Wahrheit verlassen, waren sie da nicht anzusehen wie diejenien, die im ersten Jahrhundert neu zur Wahrheit kamen?) – oder ging es wirlich nur darum, den Samen rein zu erhalten?
Wenn sie die Wahl gehabt hätten, ihre Familien zu behalten, wenn sie wieder dahin zurück gingen, wo sie hergekommen waren – wie hätte ich dann wohl reagiert?
Wäre ich mit nach Jerusalem gegangen und hätte meine Familie verlassen – meinen Mann, den ich so sehr liebe und unsere gemeinsamen Kinder?
Oder wäre ich mit ihnen nach Babylon zurück gegangen und hätte damit darauf verzichtet, Jehovas Tempel und auch die wahre Anbetung wieder aufzubauen?
Ein ziemlicher Konflikt.
Wie hätte ich mich entschieden? Wie hättest du dich entschieden?
Hätte mich Jehova verurteilt, wenn ich meine Familie gewählt hätte?
Esra 9:3-4
Esra 9:10-15
trotzdem noch mal die vorsichtige Nachfrage:
als die Israeliten ins Exil gingen, hatten sie sich von der wahren Anbetung abgewandt und in der Zeit dann auch geheiratet. Sie kamen ja erst später wieder zur Besinnung – da waren sie bereits verheiratet und hatten mit ihrem fremdländischen Partner gemeiname Kinder.
Sind sie da nicht den ersten Christen gleich zu setzen?
Auf der anderen Seite hatte auch Abraham Hagar und den gemeinsamen Son Ismael in die Wüste geschickt um den Samen (Isaak) nicht zu gefährden.
Hagar war eine fremdländische Frau, die er sich neben seiner rechtmässigen Ehefrau Sara genommen hatte, weil er meinte, die Angelegenheit mit dem Samen selbst in die Hand nehmen zu mùssen und nicht mehr auf Jehova warten wollte.
Sicherlich hat es auch Abraham bitter weh getan, seinen erstgeborenen Sohn mit seiner Mutter in die Wüste zu schicken, denn er wuste schon, dass er ihn in diesem Leben nicht mehr wieder sehen würde. Auch wenn er wusste, dass Jehova für die beiden sorgen würde, so tat es ihm sicherlich doch sehr weh!
Aber Abraham hatte später noch viel mehr seinen Glauben und seine Treue beweisen müssen: als er Isaak opfern sollte.
Trotzdem ziemlich hart – besonders weil ja nun auch die Ehepartner und die Kinder darunter leiden mussten, dass die Israeliten das Gebot übertreten hatten. War das ihre Schuld?
Besonders die Kinder waren doch an dem ganzen unschuldig und mussten nun die Trennung von einem Elternteil hinnehmen
Esra 10:1
interessant, dass Esra hier scheinbar überhaupt nicht an die Ehepartner und die Kinder denkt.
Ihm geht es einzig und allein darum, Jehova zu besänftigen und die Schuld des Volkes zu bekennen.
Hätte ich an seiner Stelle ebenso gehandelt oder hätte ich um Milde und Barmherzigkeit gebetet und nach einer anderen Lösung gesucht und Jehova diese dann vorgeschlagen?
Esra 10:3-4
wieviel Kraft mag es diese Männer gekostet haben, so einen Vorschlag zu machen?
Wenn ich eine von ihnen gewesen wäre – hätte ich diesen Vorschlag gemacht? Oder hätte ich nicht eher krampfhaft nach einer anderen Lösung gesucht?
Esra 10:10-14
kurze Korrektur:
ich bin ja nicht mit dem Gedanken klar gekommen, dass Jehova von ihnen verlangte, ihre Familie „in die Wüste zu schicken“.
Zwar habe ich gemerkt, dass ich irgendwo einen Denkfehler haben muss, aber ich bin nicht drauf gekommen, wo er genau lag.
Ich habe lange mit meinem Mann darüber gesprochen und nun haben wir den Denkfehler:
ich war der Ansicht, dass es direkt nach dem Auszug aus Babylon war und dass es sich um die Frauen handelte, die sie in Babylon geheiratet hatten und um deren gemeinsamen Kinder.
Aber es lagen zwischen dem Auszug und diesem Vorfall, dass sie die fremdländischen Frauen und deren Kinder wegschicken sollten 40 Jahre!
Das heißt, sie waren aus Babylon gekommen, hatten angefangen, Jerusalem wieder aufzubauen, haben dann aber das Werk eingestellt, weil die Feinde Jehovas sie mit Intrigen daran gehindert hatten.
Und die fremdländischen Frauen waren aus dem Volk der Feinde Jehovas.
Sie hatten also den Bau der Stadt eingestellt und dann Frauen aus dem Volk der Feinde Jehovas geheiratet. Aus einem Volk, von dem Jehova bereits damals – als sie ins verheißene Land kamen – gesagt hatte, sie sollten sie aus dem Land vertreiben, da sie seine Feinde sind und dass sie keine Ehebündnisse mit ihnen eingehen sollten.
Außerdem müssen das nicht unbedingt die Männer gewesen sein, die aus Babylon kamen, sondern es kann durchaus sein, dass die 2. Generation gewesen sein, die sich Frauen aus den Nachbarnationen genommen hatten.
So, wie wenn wir „im Herrn“ heiraten und unsere Kinder das aber nicht so genau nehmen und trotzdem einen Ehepartner in der Welt suchen.
Fakt ist, dass diese Frauen aus einem Volk stammten, die Jehova und sein Volk schon immer befeindet hatten und die diesmal sogar dafür gesorgt hatten, dass Gottes Anbeter nicht mehr weiter an dem Bau der Stadt gearbeitet hatten, obwohl es von Jehova so geboten worden war.
Wir sollten uns niemals mit Feinden Jehovas verbünden. Uns nicht mit denen einlassen. Keinen Kontakt, keine Freundschaften und schon garkeine Ehe mit einem von denen.
Unter diesem Aspekt verstehe ich die harte Entscheidung – Frauen und Kinder wegzuschicken – dann doch
Danke an meinen lieben Mann, der sich so lange Zeit genommen hat, es mir zu erklären und die fehlenden Puzzelteilchen zu finden, dass sich das Bild abgerundet hat und nun Sinn macht!
WT 15.01.2006
Das Wort Jehovas ist lebendig
Höhepunkte aus dem Buch Esra
DAS Bibelbuch Esra fängt da an, wo 2. Chronika aufhört. Der Schreiber, der Priester Esra, beginnt mit einem Erlass des Königs Cyrus von Persien, wonach ein Überrest der Juden in Babylon wieder in seine Heimat ziehen darf. Der Bericht endet damit, dass Esra Maßnahmen ergreift, damit alle, die sich durch die Bewohner des Landes verunreinigt haben, in einen reinen Zustand gelangen. Alles in allem wird in dem Buch eine Zeitspanne von 70 Jahren behandelt: 537 bis 467 v. u. Z.
Beim Schreiben hat Esra ein klares Ziel vor Augen: Er möchte zeigen, wie Jehova sein Versprechen wahr machte, sein Volk aus dem Babylonischen Exil zu befreien und in Jerusalem die wahre Anbetung wiederherzustellen.
Deshalb beleuchtet Esra nur die Ereignisse, die damit zu tun haben. Das Bibelbuch Esra berichtet, wie der Tempel wieder aufgebaut wurde und wie die Anbetung Jehovas trotz Widerstand und trotz der Fehler und Schwächen des Volkes Gottes wiederhergestellt wurde. Der Bericht ist für uns von großem Interesse, weil auch wir in einer Zeit der Wiederherstellung leben. Viele strömen zum „Berg Jehovas“ und in kurzem wird die ganze Erde „erfüllt sein mit der Erkenntnis der Herrlichkeit Jehovas“ (Jesaja 2:2, 3; Habakuk 2:14).
DER TEMPEL WIRD WIEDER AUFGEBAUT
(Esra 1:1 bis 6:22)
Rund 50 000 Juden leisten dem Befreiungserlass des Cyrus Folge und kehren angeführt vom Statthalter Serubbabel oder Scheschbazzar nach Jerusalem zurück. Die Rückkehrer bauen sofort den Altar an seiner Stelle auf und bringen Jehova Opfer dar.
Im Jahr darauf legen die Israeliten die Grundlage des Hauses Jehovas. Die Feinde behindern immer wieder die Bauarbeiten und schließlich erwirken sie einen königlichen Befehl, der die Arbeit zum Stillstand bringen soll. Die Propheten Haggai und Sacharja rütteln das Volk auf, sodass sie den Tempelbau trotz Verbot wieder aufnehmen. Ein unabänderlicher persischer Erlass, der noch von Cyrus stammt, macht den Widersachern Angst und hält sie fern. Bei einer offiziellen Untersuchung findet sich der Befehl des Cyrus „hinsichtlich des Hauses Gottes in Jerusalem“ (Esra 6:3). Die Arbeiten gehen gut voran und kommen zum Abschluss.
Antworten auf biblische Fragen:
1:3-6 — Waren die Israeliten, die nicht in ihre Heimat zurückkehren wollten, glaubensschwach?
Manche gingen vielleicht deswegen nicht nach Jerusalem, weil sie materialistisch waren oder die wahre Anbetung nicht richtig schätzten, doch das war nicht bei allen der Fall. Immerhin dauerte die 1 600 Kilometer lange Reise nach Jerusalem vier bis fünf Monate. Außerdem erforderte es großes Durchhaltevermögen, sich in einem Land anzusiedeln, das 70 Jahre lang brachgelegen hatte, und beim Wiederaufbau mitzumachen. Erschwerte Umstände wie Krankheiten, Alter und Familienpflichten hielten sicherlich manche von der Rückkehr ab.
2:43 — Wer waren die Nethinim?
Sie waren Tempelsklaven oder -diener nichtisraelitischer Herkunft. Unter ihnen befanden sich Nachkommen der Gibeoniter aus der Zeit Josuas und andere, „die David und die Fürsten zum Dienst der Leviten gegeben hatten“ (Esra 8:20).
2:55 — Wer waren die Söhne der Knechte Salomos?
Es handelte sich um Nichtisraeliten, die besondere Aufgaben im Dienst Jehovas wahrnahmen. Vielleicht waren sie Schreiber oder Abschreiber am Tempel oder wurden mit Verwaltungsaufgaben betraut.
2:61-63 — Standen den Rückkehrern die Urim und Tummim zur Verfügung, die man benutzte, wenn man eine Antwort von Jehova brauchte?
Die Männer, die beanspruchten, priesterliche Nachkommen zu sein, ihre Abstammung aber nicht nachweisen konnten, hätten ihren Anspruch mithilfe der Urim und Tummim geltend machen können. Esra erwähnt dies allerdings nur als eine Möglichkeit. Die Bibel enthält keinen Hinweis, dass damals oder später noch die Urim und Tummim benutzt wurden. Nach jüdischer Überlieferung verschwanden die Urim und Tummim bei der Zerstörung des Tempels 607 v. u. Z.
3:12 — Warum weinten „die alten Männer, die das frühere Haus gesehen hatten“?
Diese Männer konnten sich noch daran erinnern, wie herrlich der von Salomo erbaute Tempel gewesen war. Die Grundlage des neuen Tempels war „im Vergleich mit jenem wie nichts“ in ihren Augen (Haggai 2:2, 3). Wie sollten sie es schaffen, die Herrlichkeit des früheren Tempels wieder erstehen zu lassen? Sie müssen sich mutlos gefühlt haben und weinten deshalb.
3:8-10; 4:23, 24; 6:15, 16 — Wie viele Jahre dauerte es, den Tempel wieder aufzubauen?
Die Grundlage des Tempels wurde 536 v. u. Z. gelegt — „im zweiten Jahr nach ihrer Ankunft“. In den Tagen von König Artaxerxes, 522 v. u. Z., kamen die Bauarbeiten zum Stillstand. Das Verbot galt bis 520 v. u. Z., dem zweiten Jahr von König Darius. In seinem sechsten Regierungsjahr, 515 v. u. Z., wurde der Tempel fertig gestellt. (Siehe den Kasten „Die persischen Könige von 537 bis 467 v. u. Z.“.) Der Tempelbau dauerte somit rund 20 Jahre.
4:8 bis 6:18 (4:8, Fußnote) — Warum sind diese Verse in Aramäisch geschrieben?
Diese Passage besteht zum großen Teil aus Abschriften von Briefen, die Staatsbeamte an den König schrieben, und den Antworten darauf. Esra schrieb sie von öffentlichen Dokumenten ab, die in Aramäisch abgefasst waren, der damaligen Verkehrs- und Diplomatensprache. Weitere Bibelpassagen, die in dieser alten semitischen Sprache geschrieben wurden, sind Esra 7:12-26, Jeremia 10:11 und Daniel 2:4b bis 7:28.
Lehren für uns:
1:2. Es bewahrheitete sich, was Jesaja ungefähr 200 Jahre zuvor prophezeit hatte (Jesaja 44:28). Die Prophezeiungen im Wort Jehovas bleiben nie unerfüllt.
1:3-6. Ähnlich wie einige Israeliten, die in Babylon blieben, können viele Zeugen Jehovas nicht im Vollzeitdienst sein oder dorthin ziehen, wo mehr Hilfe gebraucht wird. Doch sie unterstützen und ermuntern diejenigen, denen das möglich ist, und fördern mit freiwilligen Spenden das Predigen des Königreichs und das Jüngermachen.
3:1-6. Im siebten Monat des Jahres 537 v. u. Z. (Tischri, entspricht September/Oktober) brachten die treuen Rückkehrer ihr erstes Opfer dar. König Nebukadnezar war im fünften Monat 607 v. u. Z. (Ab, entspricht Juli/August) in Jerusalem eingerückt, und zwei Monate später war die Stadt völlig verwüstet (2. Könige 25:8-17, 22-26). Die 70-jährige Verwüstung Jerusalems endete genau zur vorhergesagten Zeit (Jeremia 25:11; 29:10). Alle Voraussagen aus dem Wort Jehovas treffen unfehlbar ein.
4:1-3. Der treue Überrest wies ein Angebot zurück, das auf ein religiöses Bündnis mit Anbetern falscher Götter hinausgelaufen wäre (2. Mose 20:5; 34:12). Auch heute lassen sich Anbeter Jehovas nicht auf irgendwelche interkonfessionellen Bestrebungen ein.
5:1-7; 6:1-12. Jehova kann die Dinge so lenken, dass sein Volk Gelingen hat.
6:14, 22. Eifriger Einsatz im Werk Jehovas bringt uns seine Gunst und seinen Segen.
6:21. Zu beobachten, wie gut es mit dem Werk Jehovas voranging, motivierte die Samariter, die im Heimatland der Juden lebten, und die Rückkehrer, die heidnischen Einflüssen erlegen waren, in ihrem Leben notwendige Änderungen vorzunehmen. Sollten wir von Gott übertragene Aufgaben wie das Verkündigen des Königreichs nicht auch begeistert erfüllen?
ESRA KOMMT NACH JERUSALEM
(Esra 7:1 bis 10:44)
Seit der Einweihung des wiederaufgebauten Hauses Jehovas sind 50 Jahre vergangen. Man schreibt das Jahr 468 v. u. Z. Zusammen mit einem Überrest des Volkes Gottes und mit gespendeten Beiträgen zieht Esra von Babylon nach Jerusalem. Was findet er dort vor?
Die Fürsten berichten ihm: „Das Volk Israel und die Priester und die Leviten haben sich nicht von den Völkern der Länder im Hinblick auf deren Abscheulichkeiten abgesondert.“ Außerdem „hat sich erwiesen, dass die Hand der Fürsten und der bevollmächtigten Vorsteher in dieser Untreue an vorderster Stelle gewesen ist“ (Esra 9:1, 2). Esra ist erschüttert. Man ermuntert ihn: „Sei stark und handle“ (Esra 10:4). Esra ergreift korrigierende Maßnahmen und das Volk reagiert positiv.
Antworten auf biblische Fragen:
7:1, 7, 11 — Beziehen sich alle diese Verse auf den Artaxerxes, der die Bauarbeiten gestoppt hatte?
Nein. Artaxerxes ist ein Name oder Titel, der für zwei persische Könige benutzt wurde. Der eine war entweder Bardiya oder Gaumata und hatte 522 v. u. Z. befohlen, die Arbeit am Tempel abzubrechen. Der Artaxerxes aus der Zeit, als Esra nach Jerusalem zog, war dagegen Artaxerxes Longimanus.
7:28 bis 8:20 — Warum zögerten viele Juden in Babylon, mit Esra nach Jerusalem zu ziehen?
Obwohl schon mehr als 60 Jahre vergangen waren, seit die erste Gruppe von Juden in ihre Heimat zurückgekehrt war, hatte Jerusalem nicht viele Einwohner. Die Rückkehr nach Jerusalem bedeutete, dass man sich unter schwierigen und gefährlichen Umständen ein neues Leben aufbauen musste. Das damalige Jerusalem konnte den Juden, die in Babylon womöglich ein gutes Leben hatten, materiell nicht viel bieten. Dann war da noch die gefährliche Reise. Die Rückkehrer brauchten für den Umzug einen starken Glauben an Jehova, Eifer für die wahre Anbetung und Mut. Auch Esra gewann dadurch Kraft, dass die Hand Jehovas über ihm war. 1 500 Familien — vielleicht 6 000 Personen — ließen sich von Esra anspornen. Nach weiteren Initiativen folgten 38 Leviten und 220 Nethinim seinem Aufruf.
9:1, 2 — Stellten die Mischehen mit den Bewohnern des Landes wirklich eine Gefahr dar?
Die wiederhergestellte Nation sollte bis zum Kommen des Messias die Hüterin der Anbetung Jehovas sein. Die Mischehen mit den übrigen Bewohnern waren eine echte Gefahr für die wahre Anbetung. Da es zu Ehebündnissen mit Götzendienern gekommen war, hätte es passieren können, dass die ganze Nation schließlich mit den Heidenvölkern verschmolzen wäre. Die reine Anbetung hätte völlig ausgelöscht werden können. Zu wem hätte der Messias dann kommen sollen? Kein Wunder, dass Esra so fassungslos war!
10:3, 44 — Warum wurden die Frauen mitsamt den Kindern weggeschickt?
Wären die Kinder dageblieben, hätte es gut sein können, dass die weggeschickten Frauen ihretwegen zurückkehrten. Außerdem brauchen kleine Kinder generell die Fürsorge ihrer Mutter.
Lehren für uns:
7:10. Esra ist uns als fleißiger Erforscher und guter Lehrer des Wortes Gottes ein Vorbild. Unter Gebet machte er sein Herz bereit, das Gesetz Jehovas zu befragen. Dabei achtete er ganz genau auf das, was Jehova sagte. Esra setzte das Gelernte um und bemühte sich sehr, andere zu lehren.
7:13. Jehova möchte, dass wir ihm bereitwillig dienen.
7:27, 28; 8:21-23. Esra ehrte Jehova, flehte vor der langen, gefährlichen Reise nach Jerusalem zu ihm und war bereit, ein gewisses Risiko auf sich zu nehmen, damit Gott verherrlicht wurde. Dadurch gab er uns ein gutes Beispiel.
9:2. Die Ermahnung, „nur im Herrn“ zu heiraten, ist sehr ernst zu nehmen (1. Korinther 7:39).
9:14, 15. Schlechter Umgang kann Jehovas Missfallen erregen.
10:2-12, 44. Die Männer, die sich fremdländische Frauen genommen hatten, bereuten dies demütig und korrigierten ihre Handlungsweise. Ihre Einstellung und ihr Verhalten waren vorbildlich.
Jehova hält, was er verspricht
Wie wertvoll das Bibelbuch Esra doch für uns ist! Jehova machte sein Versprechen, sein Volk aus dem Babylonischen Exil zu befreien und in Jerusalem die wahre Anbetung wiederherzustellen, genau zur richtigen Zeit wahr. Stärkt das nicht unseren Glauben an Jehova und seine Verheißungen?
Das Bibelbuch Esra liefert uns auch viele Vorbilder. Esra und die Übriggebliebenen, die nach Jerusalem zurückkehrten, um dort die reine Anbetung wiederherzustellen, waren Gott treu ergeben. Das Buch stellt außerdem den Glauben gottesfürchtiger Ausländer und die demütige Haltung reuiger Sünder heraus. Ja, „das Wort Gottes ist lebendig und übt Macht aus“, wie die inspirierten Worte Esras deutlich beweisen (Hebräer 4:12).
Esra 1 – 4
Esra 1 – Heimkehr aus der Gefangenschaft
Nanu, wer ist denn bitte Scheschbazar? Im Inspiriert-Buch heißt es hierzu:
Ok, den kenne ich.
Wie müssen sie sich doch gefreut haben, dass sie endlich wieder in die Heimat können. Und nicht nur das: sie bekommen jede Menge mit, das ihnen helfen soll.
Stellen wir uns nur einmal vor, wie ihre Augen geleuchtet haben müssen, als sie die Geräte des Tempels wieder ausgehändigt bekommen haben! Sicherlich haben sie sich in ganz besonderem Masse von ihrem Gott gesegnet gefühlt
Esra 2 – Verzeichnis der heimkehrenden Israeliten
Warum die ellenlange Auflistung, wieviele von welcher Sippe wieder nach Jerusalem kamen? Ging es hier vielleicht um die Aufteilung des Erbbesitzes – dass nicht eine Sippe mit wenigen zurückgekehrten Mitgliedern einen großen Landanteil bekommt, weil dies früher so war?
Interessant auch, dass es der persische Statthalter war, der bestimmte, dass die mit ungeklärter Herkunft keine Priesterdienste verrichten durften. Denn was hat der schon mit der wahren Anbetung zu tun? Warum muss er das Volk erst darauf hinweisen – waren denn nicht sie es, die Jehova anbeteten und ihn daher auch eigentlich gut kennen sollten?
Esra 3 – Opferdienst auf dem neuen Altar
In Inspirier-Buch heisst es zu dem Zeitpunkt:
Esra 4 – Widerstände gegen den Aufbau Jerusalems
Hm, wenn auch nicht richtig, so doch eine verständliche Reaktion von den Samaritern: sie hatten in der Abwesenheit des Volkes Gottes hier gelebt und hier Jehova – wie sie meinten – abgebetet. Sie hatten ihr Bestes getan und so nehmen sie jetzt an, dass die Israeliten „ihre Brüder“ sind. So, wie wir an jedem anderen Ort herzlich von unseren Brüdern aufgenommen werden. Ich hatte noch nie Schwierigkeiten, am Urlaubs- oder Kurort in den Predigtdienst zu gehen, in Niendorf durfte ich sogar ein eigenes Gebiet bearbeiten. Es war immer ganz selbstverständlich, dass wir als Bruderschaft zusammen gearbeitet haben. Genau diese Zusammenarbeit wird ihnen aber nun verwehrt.
Warum eigentlich? Warum wollen die Israeliten die Samariter nicht dabei haben? Können sie nicht jede Hand gebrauchen, die mit anpackt?
In den letzten Jahren war hier dann die Rede davon, dass sie den Tempel nicht verunreinigen wollten – da die Samariter Jehova nicht ganz auf die richtige Weise anbeteten. Aber kann man das dann nicht auch so sagen? Ich erinnere mich an mein erstes Gespräch mit unserem Dienstaufseher, als ich ungetaufter Verkündiger werden wollte. In diesem Gespräch wurde geklärt, ob ich geeignet wäre und man teilte mir mit, was ich noch ändern müsse. Da ich so wußte, woran es lag, konnte ich den Punkt ändern und die Voraussetzungen erfüllen. Mit Begeisterung bin ich von da an in den Dienst gegangen. Meinen Pioniergeist habe ich bis heute nicht verloren.
Warum teilen die Juden den Samaritern nicht mit, wo es bei ihnen hapert und geben ihnen eine Chance? Liegt es daran, dass ihnen die Zeit fehlt?
Hätte es etwas geändert, wenn man den Samaritern erklärt hätte, warum sie nicht mithelfen durften?
Auf der anderen Seite dachten sie von sich selbst, dass sie Jehova Gott so anbeten, wie ER sich das wünscht. Wie passt dann die Reaktion in das Bild? Wie kommen sie dann darauf, dass sie „ihre Brüder“, für die sie die Israeliten ja halten, nun bei dem Obersten anschwärzen und damit verhindern, dass der Tempel wieder aufgebaut wird?
Esra 5 – 7
Esra 5 – Der Tempelbau kommt doch voran!
Esra 6 – König Darius hilft den Juden
Tja, falls die Anfrage an Darius dazu gedacht war, die Juden einzuschüchtern oder sonstwie anzuschwärzen – dann ist die Aktion ganz sicher nach hinten losgegangen!
Denn nun mussten sie nicht nur die Juden gewähren lassen, sondern sie auch finanziell und tatkräftig dabei unterstützen. In Sacharja formuliert Jehova das so: „Nicht durch Streitmacht oder durch Kraft, sondern durch die Kraft Jehovas“.
Im Theokratie-Buch wird das so erklärt, dass es nicht um eine militärische Auseinandersetzung bei dem Ausspruch geht – sondern darum, dass Jehova etwas bewirkt, was aus menschlicher Sicht unmöglich ist. Und wer hätte hier schon damit gerechnet, dass die Juden sogar von König Darius in ihrem Werk unterstützt würden?
Esra 7 – Der Priester Esra wird nach Jerusalem gesandt
Nanu? Gerade noch war Darius der König von Babylon – jetzt ist es auf einmal Artaxerxes. Wieviel Zeit ist denn hier zwischen dem Brief des Darius und dem Kommen Esras?
Ist uns aufgefallen, wie wichtig dem König ist, dass er jemand schickt, der sich nicht nur im GESETZ auskennt, sondern auch danach lebt? Esra scheint hier in dieser Hinsicht so herausragend, dass er extra vom König dazu beauftragt wird.
Warum ist dem fremden König so wichtig, dass Jehova auf die richtige Weise angebetet wird?
Das Einsichtenbuch sagt zu diesem König Artaxerxes und seiner Regierungszeit Folgendes:
Wobei dies immer noch nicht die Frage klärt, ob vielleicht er und Darius zeitgleich regiert haben. Was sagt das Einsichtenbuch denn zur Regierungszeit des Darius?:
Esra 8 – 10
Esra 8 – Verzeichnis der Israeliten, die mit Esra heimkehrten
Ende gut – alles gut! Was konnte jetzt noch passieren?
Wir wissen, dass es jetzt noch mal ganz dicke für sie kommt…
Esra 9 – Ehen mit heidnischen Frauen – Esra betet um Gnade
Wieso ist Esra hier so geschockt? Hatte er denn davon nichts mitbekommen?
Der Erklärungsgedanke vom letzten Jahr war ja, dass dies 40 Jahre nach der Rückkehr ins Land war. Hier wird gesagt „nach einiger Zeit“. Könnten damit wirklich so viele Jahrzehnte gemeint sein?
Gestern habe ich beim Nachforschen zu der Frage Darius-Artaxerxes irgendwo gelesen, dass Esra ja nicht mit den ersten mitging, die wieder zurück kehrten, sondern dass einige Jahre dazwischen waren und er und seine Weggefährten erst sehr viel später zur Unterstützung dazu kamen. Schon allein bis zum Auftreten von Haggai und Sacharja waren ja bereits 17 Jahre vergangen, seit die ersten aus dem Exil zurück kehrten.
Könnte es sein, dass diejenigen, die sich im Ungehorsam Frauen von den heidnischen Nationen nahmen, diejenigen waren, die zuerst nach Jerusalem kamen und sich in der Zeit, bevor Esra kam, diese Ehen geschlossen hatten?
Dann würde das Entsetzen Esras und der anderen führenden Männer Sinn machen. Vielleicht hatten sie es kurz nach ihrer Ankunft erfahren. Sie selbst waren ja noch hoch motiviert, denn sie hatten sich ja gerade erst auf die lange und beschwerliche Reise gemacht, um die wahre Anbetung in Jerusalem zu unterstützen. Vielleicht hatten sie auf dem Weg nach Jerusalem frohe Pläne gemacht. Wie schockierend da, wenn sie nun kurz nach der Ankunft mitbekommen, wie verwässert die wahre Anbetung schon wieder war.
Auf der anderen Seite: Jehova hatte ihnen doch nach den ersten 17 Jahren zwei Propheten geschickt. Hätten diese nicht auf den Mißstand hingewiesen? Oder sind diese Ehen erst nach dieser Zeit geschlossen worden?
Esra 10 – Trennung von den heidnischen Frauen
Sogar Priester und Leviten waren dabei. Das ist schon erstaunlich. Wobei mir ist, als wären das die Namen derer, die mit Esra gerade erst angekommen waren?
Interessant für mich ist, wie schnell immer wieder die wahre Anbetung verwässert. Gerade erst war aufgeräumt worden, Jehova hatte sein Volk gereinigt und innerhalb weniger Jahre „ist schon wieder der Wurm drin“ und Lehren und Bräuche schleichen sich ein, die Jehova ganz klar verurteilt.
Erst kommen die ersten aus der Verbannung zurück, um in Jerusalem den Tempel wieder aufzubauen und die wahre Anbetung wieder einzuführen und bereits 17 Jahre später muss Jehova die ersten Propheten schicken. Diese räumen in Jehovas Namen auf und bereits ‚kurze Zeit später‘ besteht wieder Bedarf, an Gottes Haus mit einer Reinigung zu beginnen. Unglaublich, dass sogar unter den Priestern und Leviten welche sind, die ganz bewusst das Gebot Jehovas übertreten haben.
Aber dies zieht sich ja immer wieder durch die ganze Bibel und die ganze Geschichte von Gottes Volk!
Denken wir auch an die ersten Christen: Sie ‚reinigten sich vor Jehova‘ und predigten weit und breit Gottes Willen. Aber bereits vor dem Tod der Apostel ist abzusehen, dass sich wieder schlechter Einfluß einschleicht. Immer wieder gibt es aufrichtige Männer und Frauen, die um die wahre Anbetung bemüht sind und Reformen erwirken – denken wir auch an Martin Luther – aber schon bald ist es mit der rechten Anbetung vorbei und heidnische Lehren, Bräuche und Ansichten schleichen sich ein.
Müssen wir in der heutigen Zeit da nicht ganz besonders auf der Hut sein? Sind wir uns im Klaren darüber, wie wichtig es ist, dass wir jeden Tag richtig in der Bibel lesen und Jehova um seinen Geist bitten, damit wir die Dinge richtig verstehen?
Lasst uns aufpassen, dass nicht auch wir ganz persönlich in diese Falle tappen, sondern lasst uns ganz bewußt auf den Willen Gottes achten und diesen auch umsetzen.
Nehmen wir uns den neuen Jahrestext für 2013 zu Herzen und seien auch wir mutig und stark – und treten auch wir für die wahre und unverwässerte Anbetung ein, auch wenn wir uns damit vielleicht nicht sonderlich beliebt machen. Wichtig ist einzig und allein, wie Jehova uns sieht und über uns denkt!
Esra 1 – 4
Esra 1 – Was mag bei dieser Bekanntmachung für ein Tumult im Volk entstanden sein?
Was muss das für eine Aufregung gewesen sein?
Ein neuer König kommt an die Macht und das Erste, das er tut: er schickt Gottes Volk wieder heim!
Aus den Propheten wissen wir, dass das Exil 70 Jahre dauern sollte. Also wird von den Erwachsenen, die seinerzeit ins Exil gingen, niemand mehr dabei gewesen sein. Es waren also alles solche, die als Kinder die Vernichtung des Tempels erlebt hatten oder deren Nachkommen.
Warum war das so?
Jehova hatte sein Volk ja nicht nur „mal eben schnell“ ins Exil geschickt, sondern dem gingen ja jahrelange Warnungen voraus. Weil sie nicht hören wollten, wurden sie gestraft. Ebenso wie die Juden nicht in das Gelobte Land gelangten, die die Befreiung aus Israel erlebt hatten – bis auf Josua und Kaleb – weil sie nicht auf Jehova hörten und vertrauten.
Ja, die Juden wurden sicherlich auch von ihren Eltern im Exil über Jehova, seine Wege und sein Gesetz unterwiesen. Aber hatten sie IHN wirklich erlebt? Sie kannten ihn ja nur vom Hörensagen?
Auf der anderen Seite ist das Erleben Jehovas ja auch keine Garantie, denken wir nur an die Juden, die die großartige Befreiung aus Ägypten erlebt hatten. Auch sie zweifelten und murrten.
Diese Juden hier kannten zumindest die Augenzeugenberichte. Vielleicht haben einige noch Daniel und seine drei Freunde gekannt oder waren Kinder von denen, die die wunderbare Befreiung aus dem Feuerofen und der Feuergrube erlebt hatten.
In den nächsten Kapiteln bekommen wir eine Auflistung von denen, die sich dann auf den Weg nach Jerusalem machen. Wie groß ist dies wohl der Anteil von allen Juden?
Ob die Mehrheit mitging?
Inwieweit hatte das babylonische Umfeld auf die Juden abgefärbt, da es hier doch jede Menge Götzendienst gab? In Daniel hatten wir uns ausgiebig mit dem religiösen Umfeld beschäftigt, dem die Juden diese 70 Jahre ausgesetzt gewesen waren.
Was mag bei dieser Bekanntmachung für ein Tumult im Volk entstanden sein?
Ob wohl einige bereits quasi „auf gepackten Koffern saßen“, da die Zeit des Exils ja bekannt war – 70 Jahre – und man ja durch Rechnen wußte, dass diese nun um waren?
weitere Gedanken zu Esra 1 finden wir hier
Esra 2 – wie groß war wohl der Anteil derer ist, die blieben und derer, die gingen?
Über 42.000 kehrem also heim. Ich bin überrascht, wieviel Priester und Leviten es doch noch unter ihnen gibt. Damit scheint die Unterweisung ja doch noch intakt gewesen zu sein.
Aber nun würde mich brennend interessieren, wie viele Juden es eigentlich in Babylon und Umgebung gab und wie groß der Anteil derer ist, die blieben und derer, die gingen?
Aus dem Drama „Befreit, um die wahre Anbetung zu fördern“, wissen wir, dass es ja nicht nur Vorteile hatte, sondern dass die Zurückkehrer ja auch ein angenehmes Leben aufgaben. Sie hatten es sich ja in Babylon eingerichtet.
Wie viele von den Juden hatten wirklich wie „zeitweilig Ansässige“ gelebt?
Zu diesem Begriff und dem, was dahinter steckt, haben wir in der Bibel das Beispiel von Abraham. Paulus führt ihn später als Beispiel dafür an, was es für uns als Christen bedeutet, dass wir uns von der Welt getrennt halten sollen.
In unserer persönlichen unmittelbaren Umgebung haben wir gerade erst so ein Beispiel live erlebt:
Manu, eine junge ledige Schwester von unserer kleinen Hausgemeinde – gerade mal 29 – geht im Januar für 2 Jahre nach Afrika. Sie wird dort ein Kinderheim als Kinder- und Säuglingskrankenschwester unterstützen. Wir hatten leider nicht mehr so viel Gelegenheit, diese Schwester wirklich gut kennenzulernen, aber das, was wir gesehen haben, hat uns stark beeindruckt! Im Oktober hat sie bereits ihre Wohnung aufgelöst, die Männer der Gemeinde haben ihr zum Schluß beim Räumen der Wohnung geholfen. Nun ist sie für diesen Monat auf einem Vorbereitungsseminar für die Tropen in Tübingen und den letzten Monat weiss sie noch nicht, was sie macht. Sie ist ohne Wohnung und lässt es auf sich zukommen.
Als es bei ihr mit dem Zusammenpacken losging, hatte ich gefragt, wie das so für sie ist. Sicherlich doch auch viel Arbeit?
Aber sie hatte von Anfang an sehr bescheiden gelebt. Als sie in jungen Jahren (mit 14 Jahren) ‚Christus angenommen hatte‘, stand bereits für sie fest, dass sie als Missionarin nach Afrika gehen wollte (ihr könnt es hier auf ihrer Website nachlesen). Sie hat von Anfang an auf dieses Ziel hin gelebt, ihr ganzes Leben darauf abgestimmt. Nicht nur was die Ausbildung und Bibelschule anging.
Wir waren leider nie bei ihr zu Hause, aber die anderen, die sie über die Jahre kannten und auch besucht hatten, sagten, dass sie sehr spartanisch eingerichtet war. Bei ihr gab es nur das Nötigste, zwar gemütlich aussehend, aber keine Extras. Da sie von vornherein wußte, was ihr Ziel war – bereits im Teeniealter – hat sie ihre Wohnung entsprechend eingerichtet.
Ein anderes Beispiel sind Dieter und Lucy, die uns als Missionare unterstützen und vor 5 Jahren aus den USA hergekommen sind. Sie leben in der Wohnung, in der bereits das Missionarsehepaar gelebt hat, das vor ihnen da war. Uns wurde erzählt, dass auch sie kaum Veränderungen in der Wohnung vorgenommen haben. Warum auch? Sie wissen ja nicht, wann sie wieder zurück gerufen werden.
Auch diese beiden leben als „zeitweilig Ansässige“.
Vor einigen Jahren hatte ich bereits hier im Familienblog von Debbie und Paulo und Sabine aus meiner Ursprungsversammlung in Iserlohn erzählt, die den Missionardienst als Lebensziel hatten, was man ebenfalls an ihrer Wohnung sowie an dem Umfang und der Art der Kleidung sehr gut erkennen konnte.
In der Zeit, in der wir hier die Versammlung Weissensee besuchten, haben wir ein Sonderpionierehepaar beobachten dürfen, auf die diese Beschreibung ebenfalls zutraf. Die Art und Weise, wie diese sehr hübsche Schwester sich kleidete, erinnerte mich stark an Debbie. Da wußten wir noch gar nicht, dass sie Sonderpioniere waren. Sie lebten in der Wohnung über dem Saal und auch die Beiden waren ‚von Jetzt auf Gleich‘ weg. Sie waren in die Schweiz versetzt worden. Beide konnten wir übrigens in der Fernseh-Doku über Zeugen Jehovas bewundern, in ihrer neuen Zuteilung 😉
Ja, wir haben wirklich im Laufe unseres Lebens viele „zeitweilig Ansässige“ kennenlernen und beobachten dürfen.
So in etwa müssen auch all jene gewesen sein, von denen wir hier in Esra 2 lesen, die freudig aus Babylon wegzogen nach Jerusalem. Da sie wahrscheinlich von Anfang an vorhatten, dies zu tun, wenn es soweit ist, hatten sie entsprechend gelebt und so konnten sie freudigen Herzens ihr bisheriges Leben aufgeben.
Wie steht es in dieser Hinsicht mit uns?
Wären wir mit denen nach Jerusalem gezogen, oder hätten wir unser schönes Leben nicht aufgeben wollen?
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Esra 3 – Warum weinten diese alten Priester und Leviten?
Warum weinten diese alten Priester und Leviten?
Zuerst dachte ich, es wäre vor Rührung und Freude, dass nun das Haus Gottes wieder aufgebaut wurde. Aber da man ihr Weinen nur deshalb nicht von den Freudenrufen unterscheiden konnte, weil diese so laut waren, muss es um etwas anderes gehen.
Ist es die Trauer um den alten Tempel, um den Grund, warum er zerstört worden war?
Ist es nachträgliche Scham, auch wenn sie selbst damals noch zu klein waren?
Ist es die Sorge darum, dass das Volk wieder in so eine verkehrte Bahn gelangen könnte, das Wissen um die eigene Verantwortung dabei?
In den Höhepunkten heißt es zu dieser Frage:
Es ging also um den Verlust und die Angst, dass der Tempel nie wieder so herrlich wird.
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Esra 4 – die Intrige der Samariter: nur bösartig?
Etwas irritiert hatte mich die Formulierung, mit der die Samariter hier beschrieben werden: „die Feinde Israels“. Aber das liegt wahrscheinlich daran, dass diese sich durch ihr Verhalten als solche erwiesen haben – auch gleich hier zu Anfang – und Esra beim Schreiben das ja bereits erlebt hatte.
Dennoch kann ich das Verhalten und die Intrige der Samariter verstehen!
Es ging ja nicht nur darum, dass sie nicht mithelfen durften und dass die Juden sie darauf hinwiesen, dass man keine Bruderschaft war, nicht vereint in der Anbetung des wahren Gottes – es ging ja auch um ihre Zukunft.
Denn es war ja auch allgemein bekannt, dass die Israeliten diejenigen aus dem Land vertrieben hatten, die nicht den wahren Gott anbeteten. Und in diese Schublade stecken sie ja gerade die Samariter.
Was würde denn aus ihnen werden? Hatten nicht sie 70 Jahre das Land bewirtschaftet?
Sie hatten sich hier ihr Leben aufgebaut. Vielleicht hatten sie hier Häuser gebaut, sich eigene Felder angelegt, Weinberge kultiviert. Und nun kommen diejenigen, die von ihrem eigenen Gott aus dem Land vertrieben worden waren und wollen mir alles wegnehmen.
Was wird dann aus mir? Sie nehmen mir mein Leben weg, dabei kann ich doch nicht für das, was ihnen widerfahren war.
Das Ganze erinnert an das, was viele nach dem Fall der Berliner Mauer erlebt haben:
Diejenigen, die damals geflohen sind oder ausgewiesen wurden, waren ja vom Staat enteignet worden. Sie hatten den Besitz zurück gelassen.
In der Zwischenzeit haben andere die Häuser bezogen und darin gelebt. Sie haben die Häuser instandgehalten, renoviert und vielleicht auf eigene Kosten mit viel Arbeit und Mühe umgebaut. Wenn es eine Landwirtschaft gab, dann haben sie die Felder bestellt und bewirtschaftet, sich um das Vieh gekümmert.
Ohne die neuen Besitzer wäre sicherlich das Haus verfallen und Felder und Tiere verkümmert. Der Vorbesitzer würde nur Trümmer vorfinden.
Aber der, der jetzt dort wohnt, hat viel Arbeit und Liebe in beides gesteckt. Er „dachte“, Haus und Land würde ihm gehören, immerhin hat er es damals gekauft.
Nun ist die Mauer gefallen und der Vorbesitzer kommt zurück und fordert seinen Besitz ein. Eine Katastrophe für denjenigen, der sich dort seine Existenz aufgebaut hat!
Sehr schön war dies in dem Film „Stilles Tal“ mit Wolfgang Stump zu sehen. Der Zuschauer war hin und her gerissen, konnte beide Parteien verstehen. Irgendwie schien jeder von beiden im Recht zu sein, es fiel schwer, Partei zu ergreifen.
Ähnlich fühlen sich hier wohl auch die Samariter.
Sie haben das Land erworben und bewirtschaftet und nun kommen die Vorbesitzer und wollen alles wieder haben. Ist ihre Reaktion da wirklich nur verwerflich?
Abgesehen davon, dass dies kein liebevolles christliches Verhalten ist, was sie nun mit der Intrige machen – so haben sie ja doch Recht: die Juden waren ein solches Volk, wie sie es im Brief schildern.
Wir wissen dies aus dem Bibelbericht in Könige und Chronika und der König prüft es ebenfalls und macht die gleiche Entdeckung. Es bestätigt sich, was die Samariter geschrieben hatten.
Mußten diese wirklich davon ausgehen, dass die Israeliten sich geändert hatten?
Warum lässt Jehova sie eigentlich so im Stich?
Warum schickt Jehova den Samaritern eigentlich keinen Propheten, der ihnen die Sache erklärt und ihnen sagt, dass es sein Wille ist, dass die Juden nun wieder übernehmen?
Weil die Samariter nicht sein Volk sind und ihn nicht so anbeten, wie er das will? Immerhin hatten sie ja ihn und ihre eigenen Götter angebetet. Aber woher sollten sie wissen, dass sie etwas anders machen mußten?
Warum hat Jehova ihnen nicht gesagt, was los ist? Dass er sein Volk nun wieder zurück führt und will, dass in Jerusalem die wahre Anbetung wieder eingeführt wird. Dass sie dieses und jenes falsch machen und ändern müßten, wenn sie bleiben wollten.
Dass die Juden das nicht tun, ist ja noch verständlich, denn sie sind nur unvolllkommene Menschen und voller Eifer, der erst mal nicht zu bremsen ist. Sie sind wie eine Feder, die lange ganz fest zusammen drückt wurde und die man dann los lässt. Sie springt unkontrolliert herum.
Aber Jehova ist vollkommen und absolut gerecht – warum lässt er die Samariter ins Messer laufen?
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Esra 5:1-2
Da wir persönlich ein chronologisches Bibelleserogramm haben, lesen wir jetzt erst einmal in Haggai und Sachaja weiter 😉
Esra 5 – 7
Esra 5 – nicht vorschnell urteilen, wie es uns auch innerhalb der Familie betrifft
So ist es richtig: nicht einfach vorschnell urteilen, sondern erst einmal nachprüfen, ob es sich so verhält.
Leider ist dies nicht immer der Fall. Wie oft geschieht großes Unrecht, weil nicht sorgfältig alle Fakten zusammen getragen und anhand dessen beurteilt wird.
Aber dies betrifft uns nicht nur als „Opfer“, sondern auch wir könnten „Täter“ sein. Dazu brauchen wir gar nicht erst weit weg, nach draußen gehen, es fängt bereits im Familienkreis an. Wie gehen wir mit unserem Ehepartner und unseren Kindern um?
Haben wir da schnell ein Urteil zur Hand und unterstellen dem anderen schlechte Beweggründe?
Auch hier gilt das Prinzip, dass man besser erst einmal nachfragt, warum der andere so gehandelt oder dieses und jenes nicht getan hat. Und dann gilt es: „schnell sein zum Hören und langsam zum Reden“. Lassen wir den anderen erst einmal ausreden und denken über das Gesagte nach. Erst dann können wir uns ein Urteil bilden.
Und erst dann sollten wir darauf reagieren, indem wir etwa eine Bemerkung machen. Alles andere ist nur verletzend und zerstört die Ehe- und Familienbande!
Denken wir dabei immer daran, dass wahre Anbeter Gottes einander lieben – sogar ihre Feinde – und denken wir auch an die goldene Regel: behandeln wir andere stets so, wie wir selbst gern behandelt werden würden.
Fällt uns dies schwer, weil uns unser Gegenüber tief verletzt hat? Dann hören wir uns doch die aktuelle Ansprache von Bayless Conley an: „Lebensweisheiten aus dem Gefängnis“ – und denken wir gebetsvoll darüber nach.
Dann, ja dann gleichen wir den beiden Männern hier, die zuerst mal den Sachverhalt prüfen, ob die Juden wirklich im Recht sind.
An dem, was sie dem König schreiben, erkennen wir, dass sie sich zuvor gründlich mit ihnen befasst und ihnen gut zugehört haben. An dem Stil des Briefes erkennen wir zudem, dass es ihnen nicht darum ging, im Recht zu sein, sondern dass sie die Wahrheit herausfinden wollten.
Nehmen wir uns an ihnen doch ein Beispiel, wenn wir das nächste Mal Meinungsverschiedenheiten haben. Ganz besonders unsere Ehepartner und unsere Kinder haben dies ganz bestimmt verdient.
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Esra 6 – das Eigentor derjenigen, die den Tempelbau aufhalten wollten
Tja, so haben sich die Feinde ein Eigentor geschossen! Hatten sie die Juden angeklagt, damit sie endlich ganz mit dem Bau aufhören, so hat das besonnene Handeln der beiden Beamten das Gegenteil bewirkt:
Denn nun hatten sie nicht nur eine offizielle Bestätigung, dass sie ungehindert bauen dürfen, sondern der König wurde auch daran erinnert, dass sein Vorgänger ihnen finanzielle Hilfe zugesagt hatte. Und nun bauten die Juden auf Kosten des Staates den Tempel zu Ende.
Damit wurde der Bau ganz bestimmt noch mehr beschleunigt, da sie sich nun keine Gedanken mehr darum machen mussten, wie sie das Material beschaffen und finanzieren sollten.
Das erinnert an eine andere Aussage Gottes: „Welche Waffe es auch immer sei, die gegen euch gerichtet wird, sie wird keinen Erfolg haben“ und „ich werde ihren Fluch in einen Segen verwandeln“. 😉
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Esra 7 – welcher König regiert hier jetzt eigentlich?
So, wie es aussieht, schickt der König den Brief nicht einfach mit irgendeinem Boten – sondern er schickt Esra und die verbliebenen Priester und Leviten mit einem Spezialauftrag!
Aber wieso ist hier nicht von Darius, sondern von Artasastas die Rede? War Darius der König der Meder und dieser derjenige der Perser? Zwei Könige in einem Reich – dem medo-persichen?
Wie ich sehe, hatten wir das bereits im vergangenen Jahr nachgeforscht und dabei herausgefunden, dass Darius der Sohn von Artaxerxes war und eine Weile mit ihm gemeinsam regiert hatte.
Dementsprechend haben Esra und Nehemia am gleichen Königshof gedient? Waren sie vielleicht sogar befreundet? Kam Nehemia vielleicht aufgrund des Berichtes von Esra später nach Jerusalem?
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Aber wieso ist Esra noch nicht in Jerusalem?
Was hatte ihn abgehalten, sofort mit den anderen nach Jerusalem zu ziehen?
War er ein wichtiger Beamter am Hofe des Königs, ebenso wie Nehemia?
Aber wieso gaben diese beiden gottesfürchtigen Männer nicht direkt ihren Job bei Hofe auf – war ihnen die Wiederherstellung der wahren Anbetung nicht wichtig genug – oder hofften sie, den König durch ihren Dienst im Sinne Jehovas beeinflussen zu können?
Oder hatte Jehova sie ganz gezielt bis hierhin dort am Hofe belassen, weil er wußte, dass es Streß geben würde und es in diesem Falle gut wäre, wenn Anbeter Jehovas Einfluß am Hofe hätten?
Dienen Nehemia und Esra eigentlich dem selben König und dies vielleicht sogar zur selben Zeit?
Esra 8 – 10
Esra 8 – waren die Propheten und Bibelschreiber alle noch in Babylon?
Hier finden wir viele Namen, die wir auch von den Propheten kennen, deren Bücher wir gerade erst gelesen hatten. Kann es sein, dass Jesaja, Obadja, Sacharja usw diese Propheten sind und auch erst mit Esra nach Jerusalem gezogen sind?
Sehen wir doch mal im Einsichtenbuch unter den Namen nach:
Daniel:
Sacharja:
hm, das habe ich nun nicht so ganz verstanden, ist Sacharja nun mit nach Jerusalem gegangen, oder hatte er nur zu der Zeit prophezeit? Wenn ich das richtig verstanden habe, sind die hier im Kapitel 8 erwähnten Sacharjas andere Männer…
Jesaja
demgemäß kann es sich bei dem Jesaja hier nicht um den Proheten gehandelt haben
Obadja
wir sehen: wir kennen zwar die Namen und bringen sie mit den bekannten Propehten in Verbindung – aber keiner von ihnen ist ein Prophet.
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Esra 9 – ist der Kanal, durch den Jehova mit uns persönlich spricht, frei?
Interessant, dass die Männer nach dem Fasten zu Esra kommen.
Dies stützt den Gedanken, den Dieter vor einigen Wochen in seiner Ansprache über das Fasten rübergebracht hatte: wir fasten, um unserem Gott näher zu kommen und seinen Geist noch ungehinderter fließen zu lassen. So ist es gut und angebracht, vor schweren Entscheidungen zu fasten, damit wir die Antwort unseres Gottes noch besser hören können.
Warum hatten die Juden hier gefastet?
Sie waren nach Jerusalem zurück gekommen und haben die heiligen Gegenstände den Priestern im Tempel übergeben. So waren sie selbst und die heiligen Gegenstände zurückgekommen. Danach schien jeder in sein Haus gegangen zu sein. Wahrscheinlich waren sie ganz erfüllt davon und haben noch lange darüber nachgedacht.
Dabei scheint sich Jehova an einige von ihnen gewandt zu haben und sie daran erinnert, dass sie nun kein reines Volk mehr waren.
Hier wird übrigens auch erwähnt, warum sie nachher die Frauen und deren Kinder wegschicken:
es ist die Rede von dem heiligen Samen, der dadurch verunreinigt würde. Jeder von ihnen wusste, wie bedeutend dieser Same war. Sicherlich hoffte jeder von denen, die ihren Gott aus aufrichtigem Herzen anbeteten, dass der Same aus ihrer Familie kommen würde. Es wäre sicherlich eine große Ehre gewesen, ein Vorfahr des Messias zu sein.
Aber auch wenn sie es selbst nicht sein würden, so würde Jehova doch ein gereinigtes Volk benötigen, um diesen Samen hervorzubringen. Sie erinnerten sich an ihre Geschichte und daran, was Jehova in dieser Hinsicht bereits ganz zu Anfang zu ihnen gesagt hatte.
Darum kamen sie nun zu Esra, um ihm das Problem darzulegen. Dieser scheint davon nichts bemerkt zu haben, aber vielleicht hatte er als hoher Beamter am Hofe nicht so engen Kontakt zu den anderen Brüdern gehabt?
weitere Gedanken zu Esra 9 finden wir hier
Esra 10 – was passierte eigentlich mit denene, die sich weigerten, ihre Frauen und Kinder wegzuschicken?
Es ist schon interessant, dass die meisten der Männer, die ihre Frauen und Kinder wegschicken sollten, einverstanden waren und nur einzelne aufstanden, weil sie dagegen waren.
Welche Konsequenzen hatte dies denn für diese Männer, die sich weigerten?
Galt für sie das selbe, wie für diejenigen, die gar nicht erst zu der Versammlung nach Jerusalem kamen? Wurde über sie und ihre Habe ein Bann ausgesprochen und sie vom Volk ausgeschlossen?
weitere Gedanken zu Esra 10 finden wir hier – dann lesen wir in unserem persönlichen (chronologischen) Bibelleseprogramm weiter mit Nehemia