Schlagwort: Auferstehung

Er ist nicht ein Gott der Toten, sondern der Lebenden, denn für ihn leben sie alle.“

Daß aber die Toten auferstehen, hat auch Moses angedeutet „in dem Dornbusch“, wenn er den Herrn „den Gott Abrahams und den Gott Isaaks und den Gott Jakobs“ nennt. (2Mose 3,6)
Er ist aber nicht Gott der Toten, sondern der Lebendigen; denn für ihn leben alle.
Elberfelder 1871 – Lukas 20,37–38

Daß aber die Toten auferweckt werden, hat auch Moses angezeigt bei dem Dornbusch, wenn er den Herrn nennt den Gott Abrahams und den Gott Isaaks und den Gott Jakobs. 2Mo 3,2.6; Apg 7,32; Heb 11,16.
Gott aber ist nicht der Toten, sondern der Lebendigen; denn sie leben Ihm alle.
Tafelbibel mit hinzugefügten Sachparallelstellen – Lukas 20,37–38

 Gott ist nicht Toter, sondern Lebender ( Dieses Wort kennzeichnet das Verständnis Jesu von Auferstehung: Der ganze Mensch mit Leib und Seele ist bereits in seinem irdischen Leben in einer Gemeinschaft mit Gott geborgen, gegen die keine Macht der Welt, nicht einmal der Tod, etwas vermag. Die Sadduzäer lehnen mit Recht eine Vorstellung von Auferstehung im Sinn eines bloßen Fortlebens nach dem Tod ab, das man sich auch abgesehen von Gott vorstellen könnte, aber sie halten diese abergläubische Vorstellung zu Unrecht für die des Glaubens (vgl. z. B. auch die abergläubische Spuk-Vorstellung des Herodes Antipas von einer „Wiederkehr“ von Johannes dem Täufer, Mt 14,2). Mit dem ewigen Leben ist nicht eine Art zeitlich unbegrenzten Urlaubs in der Karibik gemeint, sondern das Geborgensein in Gott, das wie Gott selbst alles Begreifen und Vorstellen übersteigt (vgl. 1 Kor 2,9). ); denn alle leben ihm.“
Das neue Testament – Übersetzt von Peter Knauer – Lukas 20:38

Gott aber ist nicht der Toten, sondern der Lebenden Gott, denn für ihn (Man hat aus dieser Stelle folgern wollen, als sage Jesus, die Erzväter hätten damals, oder gar zur Zeit Moses, schon gelebt. Dies kann aber der Sinn Jesu nicht sein, denn er will ja die noch zukünftige Auferstehung (V.35) beweisen; auch widerspräche dies 1Kor 15,23 – Man fasse das Wort Jesu scharf ins Auge, so wird man finden, daß Jesus nicht sagt, daß sie überhaupt leben, sondern nur für Gott leben sie, so daß er sie wieder auferwecken kann. Ein Beispiel aus der Natur mag dies verdeutlichen: Die gebundene Wärme ist für uns wie gar nicht mehr existierend, für Gott aber ist die durchaus nicht verloren, sondern nach Jahrtausenden kommt sie alsbald ganz und unvermindert zum Vorschein, sobald Gott sie durch seine Gesetze entbindet. Ähnlich verhält es sich nach dem Worte Jesu mit der höchsten aller Kräfte, der selbstbewußten Seele des Menschen, und namentlich des Gläubigen, der in lebendige Gemeinschaft mit Gott getreten ist, Er wird leben, ob er gleich stürbe.) leben alle.
Die vier Evangelien des Reinhardt – Lukas 20:38

Und dann legte der Herr eine der in den Synagogen am häufigsten zitierten Stellen des AT korrekt aus: „Und er sprach: Ich bin der Gott deines Vaters, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs“ (2Mo 3,6). Die Worte, die Gott an Moses aus dem brennenden Busch richtete, wurden mehrere hundert Jahre nach dem Tod der Erzväter gesprochen, und doch sagt Gott nicht: „Ich war der Gott Abrahams“, denn Er offenbart Moses die Bedeutung des unumschränkten „Ich bin“. Tote Dinge können einen Schöpfer haben, aber nur lebendige Menschen können den lebendigen Gott kennen. „Ich bin der Gott Abrahams“ bedeutet: „Ich bin sein Gott heute“, und das bedeutet, daß Abraham noch immer lebt, nicht dem Leibe nach, aber als der Geist eines Gerechten. Er lebt mit Gott und erwartet den Tag, da „die Geister der Gerechten“ in der Auferstehung „vollendet“ werden sollen (Hebräer 12,23). Nur Lukas fügt hinzu: „Denn für ihn leben alle“, das heißt, sie leben im Blick auf Gott. In unserer Welt sind sie tot, aber sie leben in Gottes Regionen des Lebens.

Benedikt Peters – Was die Bibel lehrt

„Das ist schön und gut für die Lebenden“, magst du sagen, „doch was geschieht mit den Milliarden Menschen, die bereits gestorben sind? Mit Gottes treuen Propheten, wie Abraham, Isaak, Jakob und Moses, die schon Jahrtausende tot sind?“ Wir freuen uns, sagen zu können, daß es auch für die Toten eine Hoffnung gibt. Wir teilen nicht die Ansichten der Sekte der jüdischen Sadduzäer, die diese Hoffnung nicht hatten, da sie nicht glaubten, daß unter Gottes Königreich die Toten auferstehen. Jesus Christus sagte zu ihnen von jenen, die auferweckt werden: „Sie sind Gottes Kinder, indem sie Kinder der Auferstehung sind. Daß aber die Toten auferweckt werden, hat selbst Moses in seinem Bericht über den Dornbusch enthüllt, wenn er Jehova ,den Gott Abrahams und den Gott Isaaks und den Gott Jakobs‘ nannte. Er ist nicht ein Gott der Toten, sondern der Lebendigen, denn sie leben alle, von seinem Standpunkt aus betrachtet.“ — Lukas 20:36-38, NW.
Für Gott, der in die Zukunft blickte, lebten Abraham, Isaak, Jakob und die übrigen der Toten alle wieder unter seinem von Christus regierten Königreich. Obwohl Abraham, Isaak und Jakob zu der Zeit, als ihr Nachkomme Moses lebte, tot waren, wußte Gott genau, daß er sein Vorhaben, die Toten wieder aufzuwecken, verwirklichen würde, und sprach deshalb nicht von sich als Abrahams, Isaaks und Jakobs Gott der Vergangenheit, sondern als ihrem zukünftigen Gott, wie wenn sie schon wieder gelebt hätten.

Wachtturm – 15.Oktober 1962

Gegen ihre sadduzäischen Kontrahenten versuchten die Pharisäer – wie Jesus – die Auferstehung aus dem mosaischen Gesetz zu beweisen. Jesus argumentiert, dass Gott nicht behaupten würde, der Gott von Menschen zu sein, die gar nicht mehr existieren. Darüber hinaus verlangt Gottes Bundestreue, die über den Tod hinausreicht, dass der Tod nicht das letzte Wort hat. Eines der bekanntesten jüdischen Gebete jener Zeit spricht von Gottes Treue gegenüber Abraham, Isaak und Jakob als einer aktuellen, lebendigen Realität (vgl. auch 4.Makk 7,19; 16,25).

Craig Keener – Kommentar zum Umfeld des Neuen Testaments

Gott ist der Gott der Auferstehung. Die Sadduzäer hatten sich für ihre schlaue Fragestellung auf Mose berufen. Der Herr weist sie nun auch auf Mose hin, und zwar auf einen Ausspruch Moses „in dem Dornbusch“ (2Mo 3,6.15.16). Diesen Ausspruch gebraucht Er, um deutlich zu machen, dass auch Mose an die Auferstehung glaubte. Das erkennt man daran, dass Mose den HERRN, das ist JAHWE, „den Gott Abrahams und den Gott Isaaks und den Gott Jakobs“ nennt.
Es fällt auf, dass Mose Gott hier den Gott eines jeden Einzelnen der Erzväter nennt und nicht von ihnen insgesamt spricht als dem Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs. Gott hat eine persönliche Beziehung zu jedem Einzelnen von ihnen. Der Herr sagt, dass Mose das gesagt hat, während in 2. Mose 3,15 steht, dass Gott das sagt. Der Grund ist, dass Mose das aufgeschrieben hat und dem also zustimmt.
Ein weiterer wichtiger Aspekt dieses Zitates ist, dass es zeigt, dass der Mensch mit dem Tod nicht aufhört zu existieren. Zu dem Zeitpunkt, als Gott das gegenüber Mose ausspricht, sind Abraham, Isaak und Jakob schon lange gestorben. Für Gott sind sie jedoch nicht gestorben, denn für Ihn leben sie, sie leben in seiner Gegenwart.
Die Sadduzäer gehen davon aus, dass die Beziehung, die in diesem Leben zwischen Gott und Menschen entsteht, nur von zeitlicher Dauer ist. Aber das ist nicht so. Weil Gott ewig ist, sind die Beziehungen, die Er knüpft, auch ewig. Mit den Toten, das heißt mit denen, die im Unglauben gestorben sind, hat Gott keine Verbindung, wohl mit denen, die im Glauben gestorben sind. Für Ihn leben alle, die im Glauben gestorben sind.
Einige der Schriftgelehrten halten diese Antwort, die Er ihren Feinden in der Lehre, den Sadduzäern, gibt, für ausgezeichnet. Sie machen dem Herrn dafür ein Kompliment. Sie finden, dass es richtig war, die Sadduzäer so zurechtzuweisen. Die sind zum Schweigen gebracht und sagen auch nichts mehr, da sie sich fürchten, Ihn noch etwas zu fragen; sie wollen nicht noch eine Niederlage erleiden. Aber an diese Schriftgelehrten, sie sich ins Fäustchen lachen, hat der Herr seinerseits eine Frage.

Ger de Koning – Das Evangelium nach Lukas

Jesus folgert aus dieser Selbstbenennung Gottes, daß Gott kein Gott der Toten, sondern der Lebendigen ist. Wenn Sich Gott den Gott der Erzväter nennt, die längst gestorben waren, so müssen sie auch nach dem Tode noch leben, oder, wie es hier steht, Ihm leben (Hbr 11, 16). Jesus widerlegte aus dem „Fünfbuch Mose“ die Ansicht der Sadduzäer, weil sie aus dem mosaischen Gesetze die Leugnung der Auferstehung beweisen wollten. Aus dem Gesetze selbst wird ihnen ihr Irrtum und Mangel an rechtem Schriftverständnis bewiesen.

Rienecker – Wuppertaler Studienbibel

Aus der Geschichte vom Dornbusch führt Jesus jetzt seinen Beweis: »Gott aber ist nicht ein Gott der Toten, sondern der Lebenden. Denn alle leben für ihn« (V. 38). Kein »Gott der Toten«! Abraham, Isaak und Jakob müssen also in Zukunft »leben«. Das heißt, sie müssen auferstehen. Das heißt zugleich: Es muss eine Auferstehung stattfinden (vgl. 1 Kor 15,12-50; Röm 14,8). Freilich gab es bei den Ägyptern und auch sonst im Nahen Osten und im Römerreich spezielle Götter der Toten. Aber Jesus schlägt sich hier nicht mit heidnisch -menschlichen Phantasievorstellungen herum, sondern redet mit anderen Juden über die Bibel. Und da ist es klar: Der lebendige Gott der Bibel ist stärker als der Tod. »Du wirst mich nicht dem Tode überlassen« (Ps 16,10; vgl. Ps 31,6; 49,16; 73,24). Der Tod kann Gott die geliebten Menschen nicht entreißen. … Später werden sie auferstehen. Auch und gerade Abraham, Isaak und Jakob. Deshalb werden wir »Abraham, Isaak und Jakob« einmal »sehen« und mit ihnen »zu Tische sitzen« (Lk 13,28ff.). Vielleicht steckt in den Worten »alle leben für ihn« auch die Aussage, dass sich kein Mensch durch den Tod der Verantwortung vor Gott entziehen kann.

Gerhard Maier – Edition C

Erstens appelliert Jeschua an die Macht Gottes, die sich in der Auferstehung zeigt (Lukas 20,35-36). Diejenigen, die gläubig sind, sind wie Engel im Himmel (Matthäus 22,30). Die Auferstehung wird nicht nur eine Wiedererweckung oder eine Wiederherstellung zurück zum natürlichen Leben sein, sondern eine Verwandlung des physischen Körpers, wo die Verwesung die Unverweslichkeit und die Sterblichkeit die Unsterblichkeit anzieht (1 Korinther 15,53).


Die Auferstehung im abrahamitischen Bund
Zweitens beantwortete Jeschua die Frage der Sadduzäer, indem er sich auf den abrahamitischen Bund bezog: Ich bin der Gott Avrahams und der Gott Yitzchaks und der Gott Yaakovs (Matthäus 22:32). Dies ist die biblische Formel für den Bund, den Gott mit Abraham in der Genesis schloss. Jeschua hatte einen guten Grund, die drei klassischen alttestamentlichen Stellen über die Auferstehung nicht zu zitieren: Daniel 12,2, Jesaja 26,19 und Hiob 19,25-26. Wie bereits erwähnt, war einer der lehrmäßigen Unterschiede zwischen Pharisäern und Sadduzäern die Auferstehung. Ein weiterer großer Unterschied war, dass die Pharisäer glaubten, dass die Lehre aus allen Teilen der Schrift abgeleitet werden könne, die Sadduzäer aber glaubten, dass alle Lehre nur aus den fünf Büchern Mose abgeleitet werden könne. Es war zwar zulässig, die Propheten und die Schriften zur Veranschaulichung der Lehre zu verwenden, aber jede Lehre musste aus Mose stammen. Wenn Jeschua Daniel, Hiob oder Jesaja zitiert hätte, wäre das für die Pharisäer maßgebend gewesen, aber es wäre für die Sadduzäer nicht akzeptabel gewesen. Deshalb zitierte er das Gesetz aus Exodus, einen Teil der Bibel, den beide Fraktionen voll akzeptierten, wo Gott zu Mose sagte: „Ich bin der Gott deines Vaters, der Gott Avrahams, der Gott Yitzchaks und der Gott Yaakovs“ (Ex 3,6-7), die Formel für den abrahamitischen Bund.

Es stellt sich die Frage, wo in diesem Bund Gott eine Auferstehung versprochen hat. Sie findet sich in diesem Prinzip: Wenn Gott einem Menschen eine Verheißung gibt und dieser Mensch stirbt, bevor die Verheißung erfüllt ist, verpflichtet sich Gott, diesen Menschen wieder zum Leben zu erwecken, um die Verheißung zu erfüllen. Jedes Versprechen Gottes muss erfüllt werden, und zwar für die Person, der es gegeben wurde. Dieses Prinzip hatte Abraham im Sinn, als Gott ihn aufforderte, Isaak zu opfern (Hebräer 11,17-19). Aufgrund dieses Prinzips zögerte Abraham nicht, Gott zu gehorchen, da er wusste, dass Gott Isaak, wenn er ihn töten müsste, wieder zum Leben erwecken würde. Wie konnte er das wissen? Abraham wusste, dass Gott ein Bundestreuer ist. Da Gott bestimmte Verheißungen in Bezug auf Isaak gemacht hatte, die noch nicht erfüllt waren, war er verpflichtet, Isaak von den Toten auferstehen zu lassen.

Außerdem sagte Gott in Bezug auf den abrahamitischen Bund zu verschiedenen Zeiten zu allen drei Männern, Abraham, Isaak und Jakob: „Dir und deinem Samen will ich dieses Land geben.“ Gott versprach das Land nicht nur den Nachkommen von Abraham, Isaak und Jakob, sondern auch den Patriarchen selbst. Alle drei Männer starben, doch der Umfang ihres gemeinsamen Grundbesitzes im verheißenen Land war eine zu einem stark überhöhten Preis gekaufte Grabhöhle, einige Brunnen und ein Stück Land in der Nähe von Sichem, für das sie gutes Geld bezahlten. Wie wird Gott sein Versprechen an Abraham, Isaak und Jakob erfüllen? Er muss sie zuerst von den Toten auferwecken und sie dann in das Land zurückbringen. So findet sich die Auferstehung im abrahamitischen Bund kraft der unerfüllten Verheißungen.

Der Gott der Lebenden
Drittens beantwortete Jeschua die Frage der Sadduzäer nach der kinderlosen Witwe mit der Aussage: Gott ist nicht der Toten, sondern der Lebenden (Matthäus 22:32). Gott hat eine lebendige Beziehung zu den Patriarchen; deshalb kann Er sie nicht tot lassen.

Arnold Fruchtenbaum – Jeschua – Das Leben des Messias aus einer messianisch-jüdischen Perspektive

Was ist, wenn die Bibel recht hat, und Jehovah außerhalb von Raum und Zeit ist? Was ist, wenn Jehovah nicht der Zeit unterworfen ist? Wenn ER sich sogar in der Zeit bewegen könnte? Dann könnte ER sich „in unsere Zukunft bewegen“ und auch „in unser Jetzt“ zurückkehren. Wenn Jehovah sich in der Zeit bewegen könnte – oder gar die Zeit wie einen Zeitstrahl übersehen könnte – dann sieht ER Abraham und Isaak und Jakob nicht nur in der Vergangenheit, sondern sieht alle Gerechten, auch in der Zukunft – und kann sehen, was die betreffenden Menschen dann tun werden. Wenn Jehovah sich in der Zeit bewegen kann – oder gar die Zeit wie einen Zeitstrahl übersehen kann – dann sieht ER was du und ich heute tun, was wir getan haben und was wir in Zukunft tun werden – und ER kann entscheiden, dass wir in dem Augenblick, den wir als sterben definieren, dass ER uns auferweckt – und dann sieht ER uns direkt in dieser Zukunft – und für IHN leben wir also direkt weiter!
Jehovah hatte Abraham nicht belogen, als ER ihm das Land verheißen hat – den in „naher Zukunft“ wird Abraham in diesem „seinem Land“ leben – in enger Gemeinschaft mit „seinem Gott“! , aber auch mit seinem Sohn Issak, seinem Enkel Jakob und mit seiner Frau Sara (die alle in der selben Grabanlage beerdigt wurden – im festen Glauben an die Auferstehung).

eine Auferstehung

Wundert euch darüber nicht, denn es kommt die (O. eine) Stunde, in welcher alle, die in den Gräbern sind, seine Stimme hören, und hervorkommen werden: die das Gute getan haben, zur Auferstehung des Lebens, die aber das Böse (Eig das Schlechte) verübt haben, zur Auferstehung des Gerichts.
Elberfelder 1871 – Johannes 5,28–29

Verwundert euch nicht darüber; denn es kommt eine Stunde, in welcher alle, die in den Gräbern sind, sie werden Seine Stimme hören! Und es werden hervorgehen -Jes 26,19; 1 Thess 4,16; 1 Kor 15,52-, die da Gutes – Dan 12,2; Mt 25,32.33.46. – getan haben zur Auferstehung des Lebens, und die da Böses verübten zur Auferstehung des Gerichts.
Abraham Meister – Johannes 5:28–29

Wundert euch nicht darüber; ( Über V. 27 (Aug.) oder V. 26, V. 27. Eine Weissagung für die Zukunft, für deren Erfüllung Christi Wunder die Bürgschaft gaben. ist jetzt da. – Nicht wie V. 25: sie ist jetzt da. Der Heiland spricht von der allgemeinen Auferstehung. – Alle leiblich Toten. – Die Auferstandenen zerfallen in zwei Klassen. Das unterscheidende Merkmal sind die Werke. ) denn es kommt eine Stunde, in der alle, welche in den Gräbern sind, die Stimme des Sohnes Gottes hören werden. Und sie werden hervorgehen, die das Gute getan haben, zur Auferstehung des Lebens, die aber das Böse getan haben, zur Auferstehung des Gerichtes. ( Der verdammenden Gerichtes. (Aug.) In diesem Sinne kommen die Gerechten nicht in´s Gericht. )
Allioli Bibel – Johannes 5,28-29

Das soll euch nicht verwirren oder verwundern: Die Zeit kommt, in der alle, die in den Gräbern liegen, seine Stimme hören werden. Dann werden sie wieder herauskommen: Die, die in ihrem Leben das Gute verwirklicht haben, werden zum unzerstörbaren Leben auferstehen. Aber die, die ihr Leben mit Bösestun verbracht haben, werden eine Auferstehung zum Gericht erleben.
Roland Werner – Das Buch – Johannes 5:28–29

und noch eine „Übertragung“ die es aber „etwas anders“ darstellt:

Wundert euch also nicht darüber, dass einmal die Stunde kommt, wo alle, die in den Höhlen der Finsternis sich befinden, seine Stimme hören werden. Sie werden dann hervorkommen; und zwar wird dies für jene, die das Gute taten, eine Auferstehung zum geistigen Leben sein; für die jedoch, die das Schlechte verübten, eine Vorführung vor den Richter.
Johannes Greber - Johannes 5,28–29

Hast du gelernt, dass nur in deiner Gemeinde gelehrt wird, dass es eine Auferstehung geben würde?
Oder hast du gewußt, dass eigentlich in allen christlichen Strömungen, die Auferstehung der Toten hier auf der Erde zum „Lehrgebäude“ gehört, auch wenn viele dies „vergessen haben“?

Hoffnung auf Wiederauferstehung durch Kryonik

Predigtthemen: Tod, Hoffnung, Jesu Auferstehung und HimmelfahrtAlan Sinclair möchte nicht, dass sein Tod von Dauer ist. Nach seinem Tod wird sein Blut aus seinem Körper gespült und durch Frostschutzmittel ersetzt. Anschließend wird der Körper mit Trockeneis gekühlt und in ein Kryonikzentrum in Michigan geflogen. Das Zentrum wird ihn bei minus 320 Grad aufbewahren. Wenn eine Lösung für das Problem gefunden ist, warum Menschen sterben, werden Techniker ihn auftauen. Der wiederhergestellte Alan wird noch einmal auf der Erde leben. Seine Frau ist bereits gestorben und hat sich dem Kryonik-Verfahren unterzogen.
Die christliche Hoffnung ist, dass Gott uns von den Toten auferwecken wird, so wie unser Herr Jesus auferstanden ist. Im Zustand der Auferstehung brauchen wir kein Heilmittel mehr, weil die Hauptursache des Todes – die Sünde – bereits beseitigt ist.

—Jim L. Wilson und Rodger Russell

300 Predigtbeispiele

Die Tatsache der Auferstehung

Die Bibel lehrt an vielen Stellen mit unmißverständlicher Klarheit die Auferstehung des Leibes. Die leibliche Auferstehung ist eine spezielle biblische Offenbarung, denn die griechische Philosophie, die den Körper als minderwertig betrachtet, kennt nur die Unsterblichkeit der Seele.

Charles C Ryrie – Die Bibel verstehen

Er zeigte auf die Gräber hin: die dort Schlafenden werden seine Stimme hören und erwachen, sei es, daß ihr Auferstehen ihnen Leben bringt, sei es, daß damit ihr Gericht anhebt. Damit hat er vor den Juden das Höchste über sich ausgesagt, was im Bereich unseres Denkens und Ahnens liegt, ähnlich wie er bei Matthäus in seinem Abschiedswort den Jüngern, 25,31ff., sagte, daß er die Völker vor seinem Throne sammeln und als der Hirte an ihnen handeln werde, der die Schafe von den Böcken scheidet. So beschreibt er sich hier als den König der Auferstandenen, der die, die zum ewigen Leben eingehen, und die, die dem Gericht verfallen, voneinander trennt.

Schlatters Erläuterungen zum Neuen Testament

Seine Hörer sollten sich nicht wundern, daß diejenigen, die glauben, vom Tode zum Leben hindurchdringen (V. 24), denn in der Zukunft werden alle auf sein Gebot hin auferstehen. Von dieser universalen Auferstehung ist bereits in Dan 12,1 – 2 die Rede. Andere Textstellen sprechen davon, daß die Auferstehung zum Leben, „die erste Auferstehung“, in Stufen vor sich gehen wird: die Gemeinde wird entrückt werden, die Heiligen aus der Zeit der großen Trübsal werden beim zweiten Kommen des Herrn am Ende dieser Zeit auferstehen. Die Auferstehung derer, die gerichtet werden, wird dann am Ende des Tausendjährigen Reiches erfolgen (Offb 20,11-15). Joh 5,28-29 ist eine der wenigen Stellen im Johannesevangelium, die einen ausdrücklich eschatologischen Inhalt haben.
Die Formulierungen „die Gutes getan haben“ und „die aber Böses getan haben“ (ta phaula, „nichtsnutzige Dinge; vgl. Joh 3,20) mögen, für sich betrachtet, vielleicht zu der Schlußfolgerung verführen, daß man durch „gute Werke“ gerettet oder aufgrund böser Taten verdammt wird, doch wenn man die johanneische Theologie im Zusammenhang betrachtet, verbietet sich ein solcher Gedanke (vgl. Joh 3,17-21;6,28-29). Die, die wirklich wiedergeboren sind, leben ein anderes Leben. Sie gehorchen Gott (Joh 14,15), sie verlassen sich auf ihn (Joh 15,5-7), und sie wandeln im Licht (Joh 8,12; 1Joh 1,7). Sie sind gerettet durch das Lamm Gottes, das stellvertretend für sie die Strafe ihrer Sünde auf sich nimmt. Rettung bringt nur der Glaube an Christus. Doch wer den Sohn Gottes verwirft, verfällt dem Gericht (Joh 3,36).

Walvoord Bibelkommentar

Das von Jesu Jüngern für „Auferstehung“ verwendete Wort bedeutet wörtlich „Aufrichten, Aufstehen“. Es handelt sich um ein Aufrichten aus dem leblosen Todeszustand — sozusagen ein Aufstehen aus dem allgemeinen Grab der Menschheit. Gott kann eine Person ohne weiteres auferwecken. Warum? Weil Jehova der Ursprung des Lebens ist. Menschen ist es heute möglich, Stimmen und Bilder von Männern und Frauen auf Videokassetten aufzunehmen und diese Aufnahmen nach dem Tod der Betreffenden abzuspielen. Gewiß kann dann auch unser allmächtiger Schöpfer alle Einzelheiten eines Menschen festhalten und dieselbe Person auferwecken, wobei er ihr einen neuen Körper bildet.
Jesus Christus sagte: „Die Stunde kommt, in der alle, die in den Gedächtnisgrüften sind, seine [Jesu] Stimme hören und herauskommen werden, die, welche Gutes getan haben, zu einer Auferstehung des Lebens, die, welche Schlechtes getrieben haben, zu einer Auferstehung des Gerichts“ (Johannes 5:28, 29). Alle, die in Jehovas Gedächtnis sind, werden auferweckt und in seinen Wegen unterwiesen werden. Für diejenigen, die im Einklang mit der Erkenntnis Gottes handeln, wird es sich als eine Auferstehung zum Leben erweisen. Für diejenigen dagegen, die Gottes Belehrung und seine Herrschaft ablehnen, wird es eine Auferstehung sein, die zu einem Strafgericht führt.

Erkenntnis, die zu ewigem Leben führt

Der Glaube an die Auferstehung der Toten ist das Einzigartige des christlichen Glaubens. Ein paar Philosophen kamen zwar mit dem natürlichen Menschenverstand und unter Zuhilfenahme von einem Rest verbliebener Tradition oder auch Anleihen beim Judentum auf die Unsterblichkeit der Seele; dass aber der Leib wieder auferstehen sollte, dass es dort ein anderes Leben für diese leibliche Gestalt geben sollte, das war eine Hoffnung, die erst durch die Offenbarung Jesu Christi ans Licht gebracht wurde. Kein Mensch hätte sich ein so großes Wunder ausdenken können, vielmehr beweist der Mensch seine Unfähigigkeit, so etwas überhaupt denken zu können, dadurch, dass er noch immer, wie die Athener, als sie zum ersten Mal davon hörten, darüber spottet. „Können diese vertrockneten Totengebeine leben?“, so höhnt der Spötter immer noch.

Spurgeon – Fürchtet Nicht Tod und Grab – Predigten über die Auferstehung

Von allen Völkern der Erde hat nur das jüdische Volk die leibliche Auferstehung in seine Religion aufgenommen. Der erste Hinweis darauf findet sich vielleicht in Jesaja 26:19, wo er davon spricht, dass die Toten zum Leben zurückkehren, erwachen und vor Freude singen. Noch deutlicher wird die Lehre in Daniel 12,2, wo die Entschlafenen entweder zu ewigem Leben oder zu ewiger Strafe erwachen.

In den achtzehn Segenssprüchen des Judentums beten wir: „Du bist ewig mächtig, mein Herr, Auferwecker der Toten bist du, überreichlich fähig zu retten“. In der Fußnote des Artscroll Siddur heißt es: „… die buchstäbliche Wiederbelebung der Toten, die im messianischen Zeitalter stattfinden wird.“

Der Messias selbst sagte: „Es kommt die Zeit, in der alle, die im Grab sind, seine Stimme hören und herauskommen werden – die, die Gutes getan haben, zur Auferstehung des Lebens, und die, die Böses getan haben, zur Auferstehung des Gerichts.“ Das ist wahr. Der Messias ist derjenige, der uns aus unseren Gräbern rufen wird, oder, wenn wir noch am Leben sind, uns in einem Augenblick verändern wird.

Paulus sagt, dass der Messias mit einem Schrei und einem großen Trompetenstoß herabkommen wird. Die gläubigen Toten werden zuerst auferstehen und sich dem Messias anschließen. Die lebenden Gläubigen werden mit ihnen in die Wolken aufsteigen, um mit dem Messias in der Luft zu sein. Von diesem Zeitpunkt an werden wir nie wieder vom Messias getrennt sein. An anderer Stelle sagt er, dass dies alles plötzlich, in einem Wimpernschlag, bei der letzten Posaune geschehen wird.

In 1. Korinther 15 wird das Thema Auferstehung lang und ausführlich behandelt. Unter anderem sagt Paulus, dass unser neuer Körper mit unserem jetzigen nicht identisch sein wird. Die Menschen fragen sich häufig, wie alt wir sein werden, ob wir ein perfektes Gewicht haben werden, ob wir schöner sein werden. Paulus sagt geheimnisvoll, dass, wenn man einen Samen sät, dieser zuerst stirbt und dann zu etwas viel Größerem wird als der Same. Er sagt, dass der Unterschied in der Schönheit zwischen unserem jetzigen und unserem ewigen Körper so groß ist wie der Vergleich zwischen irdischem Körper und Sonne, Mond und Sternen! Unser ewiger Körper wird unsterblich und vollkommen heil sein und herrlicher als jeder Körper, den wir je auf der Erde gesehen haben.

Vor allem aber werden wir in jenen Tagen und für immer bei dem Messias sein. Er wird uns auferwecken und uns für immer bei sich behalten.

Aber nicht alle, die in die Tage des Messias eintreten, werden auferweckt werden. Zur Zeit von Jeschuas Kommen wird es auf der Erde eine große Anzahl von Menschen geben, die die Kriege und Plagen der Offenbarung überlebt haben. Viele von ihnen werden keine Anhänger Jeschuas sein, wenn er kommt. Sie werden nicht verändert sein, wie wir es sind. Sie werden unverändert in die Tage des Messias eingehen.

Und so kommt es zu der seltsamen Sache mit den Tagen des Messias. Es werden Unsterbliche und Sterbliche gemeinsam auf der Erde wohnen. Und der Richter über alle wird Messias Jeschua sein.

Derek Leman -Die kommende Welt – Ein Portal zum Himmel auf Erden

Jeschuas vierte Verteidigung war, dass er die Auferstehung der Toten herbeiführen wird (Johannes 5:25-29). In den hebräischen Schriften hat nur Gott die Auferstehung der Toten herbeigeführt (Jesaja 26:19; Daniel 12:2; Hosea 13:14). Wenn der Sohn die Toten auferwecken wird, bedeutet das, dass er auch Gott sein muss.

Arnold Fruchtenbaum – Jeschua – Das Leben des Messias aus einer messianisch-jüdischen Perspektive

Während er sich gegen die Anschuldigungen der Führer verteidigte, wies Jeschua darauf hin, dass es zwei verschiedene Arten der Auferstehung geben wird. Für die Gläubigen wird es die Auferstehung des Lebens sein (Johannes 5:29a), oder die erste Auferstehung (Offenbarung 20:5). Für die Ungläubigen wird es die Auferstehung zum Gericht sein (Johannes 5:29b), oder die zweite Auferstehung, die zum zweiten Tod führt (Offenbarung 20:6). Seine Lehre von den zwei verschiedenen Auferstehungen war nicht neu, da die Auferstehungen bereits in Daniel 12:2 offenbart wurden und die rabbinische Theologie sie erläuterte. Den Weisen zufolge würde die zukünftige Auferstehung mit der Rückkehr des Elias kommen.Obwohl die Sadduzäer die Idee ablehnten, dass Passagen in der Tora die Auferstehung verheißen, behaupteten die Pharisäer, dass sie in Sprüche 30,15-16 zu finden sei:
R. Tabi sagte weiter im Namen von R. Josiah: Was ist mit dem Text gemeint: „Es gibt drei Dinge, die nie satt werden, … das Grab und der unfruchtbare Schoß? Wie kommt das Grab neben den Mutterschoß? Es soll dich lehren, dass, so wie der Mutterschoß aufnimmt und wieder abgibt, so nimmt das Grab auf und wird wieder abgeben. Und haben wir hier nicht eine Schlussfolgerung a fortiori: Wenn der Mutterleib, der leise aufnimmt, mit lautem Getöse hervorbringt, ist es dann nicht naheliegend, dass das Grab, das mit lautem Getöse aufnimmt, mit lautem Getöse hervorbringt? Hier ist eine Widerlegung derer, die leugnen, dass die Auferstehung in der Thora gelehrt wird.

Auf die Frage, warum Abraham, Isaak und Jakob sich nach dem Gelobten Land sehnten, lehrten die Rabbiner: „Weil, sagte R. Simeon b. Laḳish, sie die ersten sein werden, die im messianischen Zeitalter auferstehen werden.“ Mit anderen Worten, es gab die rabbinische Vorstellung, dass die Auferstehung innerhalb der Grenzen des Verheißenen Landes stattfinden (oder zuerst stattfinden) würde. Abschließend stellt Moore fest:
Die Pharisäer machten aus der Auferstehung der Toten einen Glaubensartikel und lehrten, dass zwischen dem Tod und der Auferstehung die Seelen der Gerechten in Seligkeit und die der Bösen in Elend das Jüngste Gericht erwarteten.“

Arnold Fruchtenbaum – Jeschua – Das Leben des Messias aus einer messianisch-jüdischen Perspektive

Allgemeine oder teilweise Auferstehung der Toten?
(Zu Joh 5, 28)

Vorbemerkungen.
Die vorchristliche jüdische Literatur hat die Tage des Messias יְמוֹת הַמָּשִׁיחַ mit der zukünftigen Welt עוֹלָם הַבָּא identifiziert. Die messianische Zeit gilt als die Zeit der absoluten Heilsvollendung; demgemäß bringt sie auch die Auferstehung der Toten תְּחִיַּת הַמֵּתִים (s. Hen 90, 33 ff.; 61, 5; 51, 1 f. bei I, B Nr. 1 Anm. b u. c). — In der nachchristlichen Zeit hat man die Tage des Messias vom Olam ha-ba unterschieden: die messianische Zeit sinkt zur Schlußperiode des gegenwärtigen Äons עוֹלָם הַזֶּה herab, die Endvollendung hebt erst mit dem Olam ha-ba an. Dementsprechend löste man auch die Auferstehung der Toten von der messianischen Zeit ab u. verlegte sie an den Anfang der zukünftigen Welt (s. 4 Esra 7, 29 ff.; Apok Bar 30, 1–5; 85, 15; 50, 2–51, 3; 36, 11 bei I, B Nr. 5 u. 6 u. die rabbinischen Zitate in Abschnitt II, A—C; ferner s. Exkurs 29 S. 971 ff. Anm. d). — Im 3. Jahrhundert kam eine Richtung auf, die die Erfüllung der sämtlichen alttestamentlichen Heilsverheißungen in den Tagen des Messias erwartete. Man kehrte deshalb wieder zu der älteren Anschauung zurück u. nahm an, daß wenigstens die Gerechten aus Israel bereits in der messianischen Zeit im Lande Israel auferstehen würden (s. w. u. den Abschnitt II, D u. bei Offb 20, 5 S. 827 ff.).
Wie über die Zeit der Auferstehung, so hat auch über ihren Umfang in der alten Synagoge keine Übereinstimmung geherrscht. Schon die Grundstelle Dn 12, 2 lautet unbestimmt. Sie redet von „vielen“ oder von einer „Menge“, die erwachen werden. Ob dazu auch die heidnischen Bedrücker Israels gehören werden, bleibt völlig ungewiß; nur das geht aus der Stelle deutlich hervor, daß sich auch Gottlose unter den Auferstandenen befinden werden, die hinterher der Schmach u. der Verdammnis anheimfallen. Ähnlich unbestimmt lauten die Aussagen der späteren Zeit. Von der Auferstehung der nichtjüdischen Welt ist verhältnismäßig selten die Rede. Der Blick haftet meist an Israel; aber über die Frage, ob alle Israeliten, Gerechte wie Gottlose, oder nur die Gerechten an der Auferstehung teilhaben werden, bleiben die Meinungen geteilt. Auch Aussprüche, die sich wie Joh 5, 28 zur Auferstehung aller Toten bekennen, gibt es in der altjüdischen Literatur; doch haben sie nie allgemeine Anerkennung in der alten Synagoge gefunden.

Kommentar zum Neuen Testament aus Talmud und Midrasch

Christus ist aufweckt worden!

Denn es hat ja (W. auch) Christus einmal für Sünden gelitten, der Gerechte für die Ungerechten, auf daß er uns zu Gott führe, getötet nach (O. in) dem Fleische, aber lebendig gemacht nach dem Geiste,
Elberfelder 1871 – 1.Petrus 3,18

Christus selbst hat ja ebenfalls gelitten, als er, der Gerechte, für die Schuldigen starb. Er hat mit seinem Tod ein für allemal die Sünden der Menschen gesühnt und hat damit auch euch den Zugang zu Gott eröffnet. Ja, er wurde getötet, aber das betraf nur sein irdisches Leben, denn er wurde wieder lebendig gemacht zu einem Leben im Geist. Wörtlich Denn auch Christus hat ein für allemal für die Sünden gelitten, der Gerechte für die Ungerechten, um euch (aL(1) uns) zu Gott zu führen, getötet zwar in Bezug auf das Fleisch, aber lebendig gemacht in Bezug auf den Geist (od durch ´Gottes` Geist).
Neue Genfer Übersetzung 2013 -1.Petrus 3:18

Jesus Christus hat auch für unseren Dreck ein für alle Mal Schlimmes durchmachen müssen. Er, der nicht eine Sache gemacht hat, die Gott nicht will, ist für uns gestorben. Und das, obwohl wir alle so viele Fehler gemacht haben, die zwischen Gott und uns stehen. So hat er es geschafft, euch zu Gott zu bringen. Sein Körper wurde getötet, aber durch Gottes Kraft, durch seinen Geist, wurde er wieder neu lebendig.
VolxBibel -1.Petrus 3,18

Auch Christus hat einmal für unsere Sünden des Abfalls den Tod erleiden müssen, – er, der Gottestreue für die von Gott Abgefallenen – um uns wieder zu Gott zurückzuführen. Nur sein Leib wurde getötet, sein Geist jedoch zum himmlischen Leben geführt.
Johannes Greber – 1936 – 1.Petrus 3,18

Ein kontroverses Thema, über das man unterschiedlichster Meinung wohl kaum sein kann.
Also werde ich nur ein paar unterschiedliche Antwortmöglichkeiten hier aufzählen. Wer sich die Quellen und den Ursprung der unterschiedlichen Meinungen anschaut, wird wahrscheinlich zu einer Meinung kommen. Aber das Wichtigste ist: dieser Vers darf niemals aus dem Zusammenhang gerissen werden – und dieser Vers darf nicht im Gegensatz zum Rest der Bibel stehen! Wenn auf einem Vers aus der Bibel eine Lehre aufgebaut wird, die dem Rest der Bibel widerspricht, ergibt sich eigentlich ziemlich klar: diese Auslegung des Verses muss falsch sein.

Im Alter von dreißig Jahren war Jesus ein vollkommener, zum gesetzlichen Mannesalter herangereifter Mensch (g). Er hatte die Herrlichkeit des geistigen Zustandes verlassen und war Mensch geworden, auf dass er von Gottes Gnaden für alle den Tod schmeckte. Die Gerechtigkeit des Gesetzes Gottes ist eine absolute: „Auge um Auge, Zahn um Zahn, Leben um Leben.“ Es war notwendig, dass ein vollkommener Mensch für die Menschheit starb, denn die Forderungen der Gerechtigkeit konnten auf keine andere Weise erfüllt werden. Folglich konnte der Tod eines Engels so wenig die Strafe bezahlen und den Menschen freimachen, als durch den Tod von „,Ochsen und Böcken“ die Sünde weggenommen werden konnte. Daher wurde der, welcher „der Anfang der Schöpfung Gottes“ (Offenbarung 3:14) heißt, ein Mensch, „wurde Fleisch“, damit er das Lösegeld, den entsprechenden Preis, der die Menschheit erlösen (zurückkaufen) würde, geben konnte. Er musste ein vollkommener Mensch sein, sonst hätte er so wenig wie irgendein anderes Glied des gefallenen Geschlechtes den Preis bezahlen können. Er war „heilig“, unschuldig, unbefleckt, und von den Sündern gesondert“. Er nahm die gleiche Gestalt oder das Bild der Sünder an, die „Gleichheit des Fleisches der Sünde“ – die menschliche Gestalt, „doch ohne Sünde“ (Hebräer 4:15; 2 Korinther 5:21). Aber er nahm die menschliche Natur in ihrer Vollkommenheit an sich. Er nahm nicht teil an der Sünde, noch an den Reizungen und Lockungen zur Sünde, die in dem Fleische der anderen Menschen wohnten, weil diese Sünder waren, noch an deren Unvollkommenheiten, außer, dass er während seiner Amtszeit die Schmerzen und Kümmernisse einiger freiwillig teilte, indem er ihre Schmerzen und Krankheiten auf sich nahm, als er ihnen seine Lebenskraft und Gesundheit mitteilte. Wie geschrieben steht: „Er trug unsere Krankheit, und lud auf sich unsere Schmerzen“, und „es ging Kraft von ihm, und heilte sie alle“. (Jesaja 53:4; Mark. 5:30; Lukas 6:19; Matthäus 8:16, 17)
„An Gebärden als ein (vollkommener) Mensch erfunden, erniedrigte er sich selbst, und war gehorsam bis zum Tode“. Er stellte sich Gott dar bei seiner Taufe: „Siehe, ich komme, im Buche steht von mir geschrieben, dass ich tun soll, Gott, deinen Willen“, und versinnbildete diese Weihung durch eine Taufe im Wasser (Philipper 2:7, 8; Hebräer 10:7). Als er sich so weihte, sein Wesen seinem Gott weihte, da war sein Opfer heilig (rein) und Gott annehmbar. Dass sein Opfer angenommen war, das zeigte Gott dadurch, dass er ihn mit seinem Geist und Kraft erfüllte – als der Heilige Geist auf ihn kam, und er so gesalbt wurde.
Dieses Erfüllen mit dem Geist war seine Zeugung zur neuen Natur, der göttlichen, die ganz entwickelt oder geboren werden sollte, wenn er das „Opfer“, das Aufopfern der menschlichen Natur, ganz vollbracht haben würde. Diese Zeugung war vom menschlichen Zustand eine Stufe aufwärts und ist durch die Pyramide (h) auf der Stufe M, der Stufe geistiger Zeugung, angezeigt. Auf dieser Stufe verbrachte Jesus dreieinhalb Jahre seines Lebens, bis sein menschliches Dasein am Kreuze endete. Dann, am dritten Tage nach seinem Tod wurde er zum Leben, zur Vollkommenheit geistigen Wesens, erweckt (i auf Stufe L), „vom Geist geboren“ – „der Erstgeborene von den Toten“. „Was vom Geist geboren ist, das ist Geist“. Jesus wurde daher bei seiner Auferstehung ein Geist, ein Geistwesen und blieb in keinem Sinne mehr ein menschliches Wesen. (1 Petrus 3:18; 2 Korinther 5:16, 17)
Wohl wahr, er hatte die Macht, als Mensch zu erscheinen und tat so, um seine Jünger zu belehren und ihnen zu beweisen, dass er nicht mehr tot sei; aber er war kein Mensch mehr und nicht länger an menschliche Daseinsweise gebunden, konnte vielmehr gehen und kommen wie der Wind (selbst bei verschlossenen Türen) und niemand konnte sagen, von wo er kam, und wohin er fuhr, denn: „Also ein jeglicher, der aus dem Geist geboren ist.“ Johannes 3:8 – vergl. Johannes 20:19, 26
Von dem Augenblicke an, da er sich in seiner als Opfer weihte, wurde das Menschliche als tot gerechnet, und die neue Natur war es, die damals als begonnen gerechnet und bei seiner Auferstehung vollendet wurde, wo sie die Stufe der geistigen Vollkommenheit, L, erreichte – als geistiger Leib auferweckt wurde.
Vierzig Tage nach seiner Auferstehung fuhr Jesu auf zur Rechten der Majestät in der Höhe – der Stufe göttlicher Herrlichkeit K (Pyramide k). Während des Evangeliums-Zeitalters ist er in der Herrlichkeit (e) gewesen, „hat gesessen mit dem Vater auf seinem Thron“ und ist während dieser Zeit das Haupt der Gemeinde auf Erden gewesen – ihr Lenker und Leiter. Während dieses ganzen Evangeliums-Zeitalters ist die Kirche in der Entwicklung begriffen gewesen, unter der Zucht und in der Prüfung gewesen, zu dem Zwecke, dass sie am Ende oder in der Ernte des Evangeliums-Zeitalters seine Braut und Miterbin werden möchte. Darum nimmt sie teil an seinen Leiden, auf dass sie auch zusammen mit Ihm, wenn die rechte Zeit vorhanden ist, verherrlicht werden könnte (Stufe K).

Charles Taze Russell – Der göttliche Plan der Zeitalter

Nicht nur den Knechten, sondern der ganzen Gemeinde hält Petrus den leidenden Christus vor; an ihm soll sie erkennen, was sie auch den feindseligen und boshaften Menschen schuldig ist und wie ihr auch im Leiden Gottes Gnade widerfährt. Nicht wiederholt, sondern einmal hat Christus gelitten, und dann hat für ihn die Herrlichkeit begonnen, in der er jetzt steht und bei seiner neuen Offenbarung sein Werk vollenden wird. Darin liegt für die Gemeinde ein Trost: auch ihr Leiden geht vorbei. Warum Christus leiden musste, ist kein dunkles Rätsel. Er kam ja zu den Sündern, nicht nur um bei ihnen zu sein, sondern um für sie zu leben, für sie der Versöhner und Erlöser zu sein. Der Sünden wegen litt er, weil sie in der Welt vorhanden sind und er sie wegtun und durch sein Versöhnen bedecken will. Er selbst war der Gerechte; aber deshalb weigert er sich nicht zu leiden, während uns das nicht verschuldete Leiden leicht besonders hart ankommt und wie ein Unrecht erscheint, das Gott nicht zulassen dürfe. Wir haben es aber an Jesus vor Augen, dass der Gerechte litt, nicht nur durch die Ungerechten, sondern für sie, nicht nur deshalb, weil die Ungerechten ihn hassten und verstießen, sondern dazu, damit er sie von ihrer Ungerechtigkeit befreie und ihnen den Zugang 2u Gott erschließe. Damit ist die Freude im Kreuz Jesu ausgesprochen. Jesus hat wahrlich nicht umsonst gelitten; denn er hat ja durch sein Leiden seine Gemeinde zu Gott geführt. Petrus zeigt aber noch mit einem neuen Satz, wie segensreich der Tod Jesu geworden ist.
Der Tod konnte Jesus treffen, weil er Fleisch war und unsere sterbliche Art sein eigen war. Weil er aber nicht nur unser Fleisch, sondern auch den Geist hatte, darum geschah noch etwas anderes an ihm als seine Tötung. Nun empfing er auch die Belebung, weil der Geist das Leben schafft, und er erhielt durch den Geist das Leben gerade deshalb, weil er nach seiner natürlichen, menschlichen Art den Tod gelitten hat. Nicht dadurch, dass er sein Fleisch schützte und behielt, sondern dadurch, dass er es in den Tod gab, trat er in dasjenige Leben ein, das ihm im Geist verliehen wurde. So war das Sterben für ihn kein Verlust, sondern ein Gewinn; es brachte ihm Erhöhung und Verherrlichung, nicht Not und Untergang.

Schlatter – Erläuterungen zum NT

Was »Leiden um der Gerechtigkeit willen« im Tiefsten ist, das hat Christus »einmal« (im Sinne von »ein für allemal«, »unüberbietbar«) vor-gelitten. Das entfaltet Petrus jetzt. Christus hat »für die Sünden« gelitten – das ist das Grundbekenntnis des Glaubens. Das ist personal entfaltet »für uns«. Dabei unterstreicht das »ein für allemal« die endgültige Wirkung dieses Leidens Jesu, dieses Opfers. Es muß und kann nicht wiederholt werden. Die Opfer des Alten Bundes mußten immer wieder gebracht werden, denn Israel sündigte mit seinem harten Herzen immer wieder. Im Neuen Bund ist das Leiden, das Opfer Jesu, endgültig, denn es wirkt nicht nur Vergebung und Erlösung, sondern wer Christus glaubt, erhält auch das neue Herz, wird zur neuen Kreatur. Die Opfer des Alten Bundes waren »Hilfen auf Zeit«, Jesu Opfer ist »Hilfe für die Ewigkeit«.
Da hat »der Gerechte für die Ungerechten« gelitten. Das gilt umfassend: Christus ist der »Gerechte«, der einzige Gerechte, (vgl. Jes 53,9, 11; Sach 9,9; Apg 3,14; 7,52). Er ist der völlig Sündlose (vgl. zu 2,22). Wir Menschen sind allesamt »Ungerechte«, vor Gott nicht recht, in unseren Sünden getrennt von Gott und unter der Herrschaft des Bösen. Das ist und bleibt das Wunder der Liebe Gottes: »Christus ist für uns gestorben, als wir noch Sünder waren« (Röm 5,8).
Der Grund, das Ziel des Leidens Christi war, daß »er euch zu Gott führte« (wörtlich »Gott zuführen«). Christus bringt uns heim zu Gott. Das ist die erste Auswirkung des Sühnetodes Christi: Er führt uns seinem Vater zu. Petrus sagt hier noch mehr als Paulus, der den Tod Christi als Möglichkeit des Zugangs zu Gott bekennt (vgl. Röm 5,2; Eph 2,18; 3,12 vgl. auch Mt 27,51; Hebr 6,19; 10,20), daß Christus uns zum Vater führt. Wer ihm nachfolgt, kommt hinter ihm her heim zu Gott.
So ist das geschehen: Christus »ist getötet nach dem Fleisch«. Das meint das qualvolle Sterben des Menschen Jesus von Nazareth am Kreuz. Der Böse konnte den Leib töten. Das aber auch wirklich. Jesus war tot. Aber er ist »lebendiggemacht nach dem Geist«. Soweit Christus sterblicher Mensch war, wurde er »getötet«. Aber er wurde auferweckt sofern, ja weil er Geist war. »Geist« meint hier die Wirklichkeit Gottes. Jesus Christus wurde nicht nur wiederbelebt – im alten Leib und auf Zeit –, sondern seine Auferstehung ist die Erscheinung der Neuschöpfung. Da steht der geistliche Leib (vgl. 1 Kor 15,44, 47), ja der göttliche Leib, der Sohn Gottes in Ewigkeit.

Edition C

Sein Leiden und Sterben – 1 Petrus 3:18

Denn auch Christus hat einmal für die Sünden gelitten, der Gerechte für die Ungerechten, damit er uns zu Gott führe; er wurde getötet im Fleisch, aber lebendig gemacht im Geist.
Der erste wichtige Punkt ist, dass der Messias auch unverdient gelitten hat und gestorben ist, nicht für seine eigenen Sünden, sondern stellvertretend für die Sünden der anderen. Weil Christus auch für Sünden gelitten hat, wird eine Parallele zu den Leiden von Jeschua gezogen. Petrus spricht hier nicht von der Erlösung, sondern vom Sieg durch Leiden. Das griechische Wort für einmal bedeutet „ein für alle Mal“, es ist etwas, das nicht wiederholt werden kann. Der Gerechte litt und starb also für die Ungerechten. Der Zweck war, dass er uns zu Gott bringen konnte. Das Bedürfnis des Menschen war eine persönliche Beziehung zu Gott, die durch den Gerechten bereitgestellt wurde. Er wurde im Fleisch getötet, das heißt, Er starb einen gewaltsamen, physischen Tod. Und doch wurde er im Geist lebendig gemacht oder er wurde im Geist „belebt“. Im griechischen Text ist mit dem Wort Geist nicht der Heilige Geist gemeint, sondern es ist eine Anspielung auf seinen menschlichen Geist. Während Jesus physisch starb, wurde er geistig lebendig gemacht, nachdem er den geistigen Tod erlitten hatte.
Jeschua starb zwei Arten von Tod am Kreuz. Erstens starb Er geistlich; Er war geistlich tot während dieser drei Stunden der Dunkelheit, während Er am Kreuz hing. Nach sechs Stunden am Kreuz, am Ende der drei Stunden der Dunkelheit des geistlichen Todes, schrie Er: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? (Mat. 27:46). Dies war kein Schrei des Versagens oder ein Schrei der Niederlage. Es war ein Schrei um Hilfe, gemäß dem Kontext von Psalm 22,1. In diesem Moment erhörte der Vater seinen Schrei, und Jesus wurde im Geist lebendig gemacht; er wurde geistlich auferweckt. Während er im Fleisch physisch getötet wurde, sagt Petrus, dass er in seinem menschlichen Geist lebendig gemacht wurde. Er wurde geistlich wieder lebendig gemacht, nachdem er den geistlichen Tod erlitten hatte.
Der Punkt in Vers 18 ist, dass Jeschua geistlich auferstanden ist, bevor Er körperlich starb. Er wurde im Geist wiederbelebt, noch bevor Er in Seinem Körper wiederbelebt wurde, denn Er wurde geistig wieder lebendig gemacht, während Er noch am Kreuz war. Jesus ist zuerst geistlich gestorben und wurde dann geistlich auferweckt. Nach Seiner geistlichen Auferstehung starb Er dann körperlich und wurde drei Tage später körperlich von den Toten auferweckt.

Arnold Fruchtenbaum – das Buch 1.Petrus

Wenn der Herr durch Seinen Diener Petrus bittet, daß Seine Nachfolger willig werden, Gutes zu tun und dafür zu leiden, dann bittet Er sie nur, gemäß ihrer Fähigkeiten das zu tun, was Er in ganzer Fülle ertragen hat. In dunklen und einsamen Tiefen, da „tauchte“ Er hinab „zu den Gründen der Berge“, wohin sonst niemand anders gehen konnte. Wir leiden oft wegen der Tatsache oder der Tat unserer eigenen Sünde. Wenn Er, der sündlose, makellose Christus litt, dann war es für die Sünden anderer. Die Bedeutung von dem, was folgt und wie dies in den allgemeinen Kontext des Briefes paßt, ist wichtig. Wenn Gottes Nachfolger, offensichtlich „wenige“ jetzt um der Gerechtigkeit willen leiden, dann sollen sie nicht entmutigt sein, obgleich die Menge der Übeltäter den Sieg davonzutragen scheint. Gott ist souverän und Seine Regierungswege können nicht durchkreuzt werden. Sein gerechtes Gericht ist schon bestimmt und wird ausgeführt werden, obwohl Er in langmütiger Geduld Seine Hand zurückhält, bevor Er Sein ungewohntes Werk hinausführen wird. Der höchste Beweis dafür kann in einsamen Leiden des Herrn Jesus für unsere Sünden gesehen werden, Sein Tod, Auferstehung und Himmelfahrt in die Herrlichkeit bis zum Throne aller Macht und Autorität.
Christus litt in der Tat, doch geschah dieses tiefe Leiden für Sünden „einmal“, nicht pote („einmal zu einer Zeit“), sondern hapax („nur ein einziges Mal“) „ein für allemal, von dauernder Gültigkeit, wofür keine Wiederholung erforderlich ist“ (W.E.Vine). Das große Ziel dieses Leidens war für die Ungerechten, „damit Er uns zu Gott führe“. Adam und seine sündige Nachkommenschaft wurden wegen der Sünde aus der Gegenwart Gottes vertrieben. Christus litt, um sich mit dieser Entfremdung zu „befassen“ und „uns zu Gott zu führen“. Er selbst bahnte den Weg in das Heiligste. Das ist wunderbar. Er selbst wurde der Weg zu Gott dem Vater. Das ist noch wunderbarer. Er selbst bringt den begnadigten Sünder auf diesem heiligen Weg zu Gott. Das scheint das Allerwunderbarste zu sein.
„Verschiedenste Bedeutungen sind bisher gefunden oder auch in das prosago („bringen“) hineingelesen worden…wie so oft, so ist die einfachste Auslegung die tiefgründigste: Christi Sühneopfer bringt uns zu Gott“ (E.G.Selwyn). „Zu Gott“ umschließt so viel mehr als Richtung oder Örtlichkeit. Für den Unbußfertigen wird es Grund für den allergrößten Schrecken sein, vor Gott gebracht zu werden und vor Ihm zu stehen. Der Herr Jesus bringt den Gläubigen aufgrund Seines vollbrachten Werkes zum Vaterherzen Gottes, in das Vaterhaus. Dort als angenommen inmitten des verzehrenden Feuers der Heiligkeit Gottes zu stehen und sich dort zu Hause zu fühlen, das ist sein Teil. Zuletzt wird der Glaubende in den Himmel Gottes gebracht, aber Gott ist mehr als der Himmel, und der Segnende ist mehr als der Segen. Somit wird der Christ nicht aufgefordert, sich Wissen über den Himmel anzueignen, so anregend das auch sein mag, sondern über Gott, zu dem wir gebracht worden sind. Angesichts solcher Gnade und Offenbarung der Liebe ist es schwierig, sich eines Lobpreises zu enthalten.
Der Herr Jesus wurde im Fleisch zu Tode gebracht, Er war das Opfer eines Justizmordes. Petrus hatte die Juden angeklagt, des Todes Christi schuldig zu sein, den sie „durch die Hand von Gesetzlosen ans Kreuz geheftet und umgebracht“ hatten (Apg 2,23).
Er wurde lebendig gemacht durch den Geist. Hier betreten wir eine Arena der Kontroverse, die die nächsten Verse umfaßt. Weit bedeutendere Männer als wir sind bei der Auslegung der nun folgenden Verse ganz verschiedener Ansicht gewesen. Trotzdem müssen wir sie so darstellen wie wir sie sehen, wobei wir natürlich die Gründe für unsere Überzeugung anführen. Die heutigen Leser sollten es so halten wie die Beröer, die die Schriften untersuchten, um die Genauigkeit dessen zu prüfen, was sie gelehrt wurden.
Es ist keine Schwierigkeit anzunehmen, daß der Herr Jesus im Fleisch getötet wurde, obwohl einige religiöse Kulte in ihrer selbst auferlegten Dummheit sogar dieses verneinen. Das Zeugnis ist jedoch unbestreitbar. Der römische Soldat staunte über Seinen Tod, der Hauptmann, der das Todeskommando befehligte, bestätigte es, die Schriften erklären es und der Herr Jesus selbst bekräftigte es : „Ich war tot“.
Es sind jedoch verschiedene Vorstellungen hinsichtlich der Aussage „aber lebendig gemacht nach dem Geist“ entstanden. In beiden Fällen fehlt der Artikel, und wir können „im Fleisch“ und „im Geist“ lesen. In geläufiger Sprache jedoch können wir den Artikel ergänzen und „in (dem) Fleisch“ und „in (dem) Geist “ lesen. Das Problem, mit dem wir es dann zu tun haben ist, „daß diese dann der Gegensatz der zwei Bestandteile des Wesens unseres Herrn als Mensch wären, dem äußeren und dem inneren“ (W.Kelly). Dies würde uns dann zu dem Irrtum führen, daß es des Herrn Geist war, der lebendig gemacht wurde, wobei wir wissen, daß Sein Geist niemals starb, sondern ihn in die Hände des Vaters befahl (Lk 23,46).
Grammatische Fachausdrücke werden herangezogen, um den Gedanken zu untermauern, daß „das Griechische hier wörtlich bedeute „getötet in Fleisch, lebendig gemacht in Geist“. Das Mißverständnis, das hieraus entsteht, wird deutlich, wenn wir uns der Worte des Herrn in Lk 24,39 erinnern, wo Er es bestätigt, daß Er auferstanden war in einem Leibe aus „Fleisch und Bein“; wenngleich auch ein geistlicher Leib. „Wenn es einen natürlichen Leib gibt, so gibt es auch einen geistlichen Leib“. (1Kor 15,44) William Kelly bemerkt dazu: „Die bloße Fachterminologie der Schulen irrt hier sicherlich hinsichtlich der Auslegung der Schrift“.
Das Wort „lebendig gemacht“ bedeutet nicht „erfrischt; erquickt“ oder „lebendig bleiben“, sondern insgesamt aus den Toten heraus lebendig gemacht. So wird es im Neuen Testament verwendet (siehe Röm 4,17;8,11; 1Kor 15,22 und andere Stellen). „Lebendig gemacht“ steht in direktem Gegensatz zu „getötet“. Was zum Tode gebracht wurde, war der Leib unseres Herrn. Was lebendig gemacht wurde, war ebenfalls jener kostbare Leib (Joh 2,21). „Es ist unmöglich „lebendig machen“ auf den Geist Christi eher anzuwenden als auf Seine göttliche Natur“ (W.Kelly).
Es gehört unbedingt zu diesem Abschnitt, daß wir die Bedeutung des „im Geiste“ erfassen. Was für ein Geist? Oder ist es Geist?
Einige schlagen wegen des fehlenden Artikels vor, die Bedeutung, daß es der Heilige Geist sei, nicht zu akzeptieren. Es ist wahr, daß die Form des Wortes ohne den Artikel eher auf den Charakter der Tat hindeutet als auf die handelnde Person. Es ist jedoch klar, daß sich zahlreiche Schriftstellen, wo der Artikel fehlt, deutlich auf den Heiligen Geist beziehen, die „eher die Handlung charakterisieren als die Person spezifizieren…“ William Kelly führt eine Liste von über zwanzig dieser Hinweise an, darunter sind
Joh 3,5;4,23-24; Röm 8,1.4.9.13 .“Im Geist“ kann nicht Christi menschlichen Geist meinen, denn „es ist nicht der menschliche Geist, durch den der Leib auferweckt wird“ (F.W.Grant). Der Hinweis wird auf den Heiligen Geist bezogen, wenn wir lesen: „Der Geist ist es, der lebendig macht“ (Joh 6,63). „So wird er, der Christum aus den Toten auferweckt hat, auch eure sterblichen Leiber lebendig machen wegen seines in euch wohnenden Geistes“ (Röm 8,11). „Der Geist Christi,“ ist einer der Titel des Heiligen Geistes und nicht der der göttlichen Person Christus“ (1,11).

Benedikt Peters – Was die Bibel lehrt

Es gibt einen Vergleichspunkt zwischen den Christen, die „um der Gerechtigkeit willen“ leiden (1Petr 3,14), und den Leiden Jesu Christi: Christus, „der Gerechte“, hat „für die Ungerechten“ gelitten.
Er hat „für Sünden gelitten“ – und zwar „einmal“ („einmal“ ist entweder i.S.v. „einmalig“ oder i.S.v. „endgültig“ gemeint). Er hat es getan, „damit er uns zu Gott führe“. Er hat uns den Zugang zu Gott eröffnet (vgl. z.B. Röm 5,2; Eph 2,18; 3,12; Heb 7,25; 10,19-22).

Wie war das möglich? Er wurde „zwar getötet nach dem Fleisch, aber lebendig gemacht nach dem Geist“. Mit „Fleisch“ ist die irdisch-menschliche Dimension gemeint (vgl. Röm 1,3: „… der aus der Nachkommenschaft Davids gekommen ist dem Fleische nach.“; 1Tim 3,16: „… Der geoffenbart worden ist im Fleisch …“), mit „Geist“ dementsprechend die überirdisch-göttliche Dimension. Der gleiche Gegensatz findet sich auch in 1Petr 4,6: „Denn dazu ist auch den Toten gute Botschaft verkündigt worden, damit sie zwar den Menschen gemäß nach dem Fleisch gerichtet werden, aber Gott gemäß nach dem Geist leben möchten.“ Hier wird deutlich, dass „Fleisch“ das meint, was „den Menschen gemäß“ ist, und „Geist“ das, was „Gott gemäß“ ist. Im Bereich des Irdisch-menschlichen wurde Jesus getötet, aber im Bereich des Himmlisch-göttlichen lebt er. Der Geist hat ihn „lebendig gemacht“ (vgl. Röm 8,11: „Wenn aber der Geist dessen, der Jesus aus den Toten auferweckt hat, in euch wohnt, so wird er, der Christus Jesus aus den Toten auferweckt hat, auch eure sterblichen Leiber lebendig machen …“).

Ein direkter Vergleich zwischen dem Schicksal Jesu Christi und dem seiner Nachfolger wird nicht angestellt, ist aber möglicherweise „zwischen den Zeilen“ mitzudenken: dass auch sie im Bereich des Irdisch-menschlichen getötet werden können, aber in der Hoffnung auf die Auferstehung der Toten leben.

Mainka – 1.Petrus

Denn du wirst mich nicht im Grab lassen.

Denn du gibst mein Leben nicht der Unterwelt preis und läßt deinen Frommen die Grube nicht schauen.
Pattloch Übersetzung 1980 – Ps 16,10

dische Studienbibel hatte ich 2020 hier gepostet.

Aber wie sieht es eigentlich mit diesem Psalm aus?
Können wir diesen Psalm auf David anwenden? Also den ganzen Vers?
Und können wir diesen Vers auf uns persönlich anwenden?
Sah David die Grube nicht? Und sah David die Verwesung nicht?
Was hat dieser Vers mit Apostelgeschichte 2,29 zu tun?

Als David auf die bevorstehenden Herausforderungen blickt, ehrt er den Herrn mit seinem Geist und seinem Herzen. »Ich habe den Herrn stets vor Augen; weil er zu meiner Rechten ist, werde ich nicht wanken« (V. 8). David gibt dem Herrn einen Ehrenplatz. Jemand hat gesagt, dass sich David »wie eine Biene in den reinen Freuden der Gemeinschaft mit dem Herrn vergräbt«. Viele Jahre vorher, als David Buße über seinen Fehltritt tat, schrieb er: »Schmecket und sehet, dass der Herr gütig ist! Glücklich der Mann, der sich bei ihm birgt!« (Ps 34,8). Es gibt kein Vergnügen, das größer wäre als der Genuss der Gemeinschaft mit Gott.
Dieses Erkennen der Segnungen Gottes hat zwei Vorteile. Erstens haben wir das sofortige Gefühl der Erfüllung: »Darum freut sich mein Herz und frohlockt meine Seele« (V. 9). David hat das Glück gefunden, das wir alle so selbstverständlich suchen. Stellen Sie sich eine Freude ohne Schuld, ohne Gewissensbisse und mit echter Freiheit vor. Natürlich glaube ich nicht, dass David niemals einen schlechten Tag hatte (wenn man die Psalmen liest, dann gewinnt man den Eindruck, dass er fast immer einen schlechten Tag hatte). Doch ein schlechter Tag mit Gott war ihm lieber, als ein guter mit sich selbst und seinem eigenen Vergnügen. Es ist kein Gegensatz, dass es Freude mitten im Leid und Glück mitten im Schmerz gibt.
Zweitens gibt es einen zukünftigen Vorteil. Sein Leib, sagt David, wird sicher ruhen: »Denn meine Seele wirst du dem Scheol nicht lassen, wirst nicht zugeben, dass dein Frommer die Grube sehe« (V. 10). Er wird in der Hoffnung auf ein zukünftiges Leben ins Grab gehen, er wird zuversichtlich sterben und selbst im Tod Freude finden: »Du wirst mir kundtun den Weg des Lebens; Fülle von Freuden ist vor deinem Angesicht, Lieblichkeiten in deiner Rechten immerdar« (V. 11).
Wir wollen uns die Verheißung in Erinnerung rufen, dass der Herr in diesem Leben zur Rechten Davids steht und im zukünftigen Leben David zur Rechten des Herrn sein wird! So, wie wir heute Gott ehren, so werden wir eines Tages geehrt. Und die Freude wird rein, überströmend und ewig sein.

Erwin Lutzer – 10 Lügen über Gott

David hatte Gewißheit darüber, daß der Herr sein Leben im Angesicht des Todes bewahren würde. Er jubelte, weil Gott seinen Leib sicher ruhen ließ, auch wenn er sich dem Tod gegenübersah. Der Grund dafür, daß er ruhen konnte, lag darin, daß Gott ihn nicht dem Tod überlassen noch seinen Heiligen die Grube sehen lassen würde. Dieser Vers nimmt auf David Bezug, der sich selbst Gottes Heiliger genannt hatte, d. h. genauer, einen der Heiligen Gottes (vgl. V. 3 ). Er tröstete sich mit der Tatsache, daß Gott zu keiner Zeit zulassen würde, daß sein Körper stürbe und in der Grube zugrunde ginge. In der Tat hatte Gott ihn den Weg des Lebens erkennen lassen, so daß er an der Erfahrung weiterer Freude an Gottes Gegenwart Anteil hatte (V. 11 ).
Vers 8-11 hat Petrus am Pfingsttag zitiert ( Apg 2,25-28 ), und Ps 16,10 b wurde von Paulus in bezug auf die Auferstehung Christi in Antiochien zitiert ( Apg 13,35-37 ). So werden die Worte Davids auch typologisch gesprochen; sie überschritten seine eigene Erfahrung und wurden in Christus zu einer historischen Wahrheit. Die Bewahrung vor der verderbenden Grube ist der Grundgedanke sowohl hinter Davids als auch hinter Jesu Erfahrung. Allerdings wurde diese Tatsache bei David durch die Errettung vom Tod, bei Jesus jedoch durch die Auferstehung vom Tod Wirklichkeit.
Der Tod bedeutete für David keine Bedrohung, denn er erfreute sich an dem großen Segen und an der Gemeinschaft mit dem Herrn. Gott würde nicht den Tod und die Grube zulassen, um diese wunderbare Gemeinschaft zu unterbrechen. Genauso ist dies im weiteren Sinn für die Gläubigen heute wahr, die durch die Auferstehung die ganze Offenbarung haben und von sich sagen können, daß, wenn sie sterben, Gott nicht den Tod diese völlige Gemeinschaft zerstören lassen wird, an der sie sich mit dem Herrn erfreuen ( 2Kor 5,8; Phil 1,23 ). Dieser Ausdruck des Glaubens ist deshalb möglich, weil Christus den Tod überwunden hat ( Lk 24,6 ) und auferstand, um der Erstling aller zu werden, die schlafen ( 1Kor 15,20 ).

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Der Fromme sieht die Verwesung nicht

„Ich habe den HERRN stets vor mich gestellt; weil er zu meiner Rechten ist, werde ich nicht wanken. Darum freut sich mein Herz und frohlockt meine Seele. Auch mein Fleisch wird in Sicherheit ruhen. Denn meine Seele wirst du dem Scheol nicht überlassen, wirst nicht zugeben, dass dein Frommer die Verwesung sehe. Du wirst mir kundtun den Weg des Lebens; Fülle von Freuden ist vor deinem Angesicht, Lieblichkeiten in deiner Rechten immerdar“ (Ps 16,8-11).

Der 16. Psalm ist ein Psalm von David. Aber es geht in diesem Psalm um einen Größeren als David. Das konnte auch schon einem Israeliten klar sein, der zur Zeit des Alten Testaments diesen Psalm las. Denn dem „Frommen“ in Psalm 16 werden bemerkenswerte Worte in den Mund gelegt, die David nicht sagen konnte:

  • Der Fromme Gottes frohlockt zu Lebzeiten in Gott, und sein Fleisch ruht in Sicherheit, wenn der Tod eingetreten ist. Das heißt: Sein Körper wird nicht der Verwesung anheimfallen. Der Fromme wird zwar sterben, aber in kürzester Zeit wieder auferstehen.1
  • Seine Seele wird nicht dem Scheol (Totenreich) überlassen, sondern wenige Tage nach seinem Tod mit dem Auferstehungsleib verbunden, um in der Fülle der Freude vor dem Angesicht Gottes zu leben.

Das trifft auf David nicht zu, denn:

  • Der Körper Davids wohnte nicht in Sicherheit – er wurde Opfer der Verwesung.
  • Die Seele Davids ist bis jetzt im Scheol; David ist noch nicht aus den Toten auferstanden.

Es geht in Psalm 16 um den Herrn Jesus, den Sohn Davids. Von Ihm hat der Prophet David durch den Geist Gottes geredet.

https://www.imglaubenleben.de/2016/der-fromme-sieht-die-verwesung-nicht/

Die zweite Beweislinie, die Petrus zur Untermauerung seines Arguments anführt, dass Jeschua tatsächlich der jüdische Messias Israels war, ist sein Zitat von Psalm 16,8-11 (V. 25-28). Es scheint, dass Petrus die Septuaginta benutzte, aber er könnte auch die hebräische Bibel zitiert haben, und als Lukas die Worte des Petrus übersetzte, entschied er sich, die griechische Septuaginta zu zitieren, anstatt seine eigene Übersetzung des Hebräischen zu verwenden. In jedem Fall würde diese Art von Zitat als „wörtliche Prophezeiung plus wörtliche Erfüllung“ betrachtet werden, denn im Kontext von Psalm 16 sprach der Psalmist eindeutig von der Auferstehung des Messias. Selbst einige Rabbiner verstanden diese Passage als messianisch. So heißt es beispielsweise im Midrasch Tehillim zu diesem Vers: „Meine Herrlichkeit jubelt über den König Messias, der aus mir (d. h. aus David) auferstehen wird“ [65] Petrus erklärte, dass der Verfasser dieses Psalms David war, aber David sprach nicht von sich selbst, sondern er sprach über den Messias (V. 25). Der Sinn des Verses ist, dass der Sprecher auf den Herrn vertraute und sich deshalb freute. Außerdem würde auch sein Körper in der Hoffnung ruhen (V. 26). Er konnte in der Hoffnung ruhen, weil nach dem Tod die Auferstehung kommen würde (V. 27). Aufgrund der Auferstehung wird der Sprecher auf dem Weg des Lebens wandeln (V. 28).

In den Versen 29-33 wendet Petrus den Psalm speziell auf die Messiasschaft Jeschuas an und weist darauf hin, dass der Psalmist unmöglich von David gesprochen haben kann (V. 29). Er begann, indem er die Menge als „Brüder“ ansprach, wobei er sich in diesem Fall nicht auf Glaubensbrüder, sondern auf jüdische Glaubensbrüder bezog, die seine leiblichen Brüder waren. Er bat sie um die Erlaubnis, mit ihnen frei über den Patriarchen David sprechen zu dürfen. Der griechische Wortlaut bedeutet, „dass ich euch alles frei sagen kann“, „dass ich es euch mit Fülle und Kühnheit sagen kann“. Der Grund, warum dieser Psalm nicht von David sprechen kann, ist, dass David sowohl gestorben als auch begraben wurde und dass sein Grab bis zum heutigen Tag bei ihnen ist.

Nach jüdischer Tradition starb David an Pfingsten. Dennoch schlossen einige Rabbiner aus Psalm 16, dass David keine Verwesung erleben würde: „Diese Worte ‚mein Fleisch wird ruhen in Hoffnung‘ lehren uns … dass weder Wurm noch Insekt Macht über David hatten.“[67] Das ist jedoch nicht das, was der Psalmist betonte. Er betonte, dass er wegen der Auferstehung keine Verwesung sieht.

Die Tatsache, dass sich das Grab Davids genau dort befand und jedem zu jener Zeit bekannt war, zeigt, dass der Psalmist nicht von David gesprochen haben kann. Von wem hat er also gesprochen?

In den Versen 30-31 wird erklärt, dass David über den Messias geweissagt hat. Die Grundlage seiner Prophezeiung ist der davidische Bund (V. 30). David war nicht nur ein König, sondern auch ein Prophet und erhielt direkte Offenbarungen von Gott. Er wusste von dem davidischen Bund, weil Gott ihm einen Eid geschworen hatte, d. h. der Bund war mit David geschlossen worden. Der Bund beinhaltete die Tatsache, dass er aus der Frucht seiner Lenden einen auf den Thron setzen würde; aus der Frucht des Leibes Davids, dem Fleisch nach, würde ein König kommen, der für immer auf dem Thron sitzen würde. So verstand David aus der Verheißung Gottes, dass der Messias sein Nachkomme sein würde.

Petrus wies darauf hin, dass David in der Prophezeiung von Psalm 16 nicht von sich selbst, sondern von der Auferstehung des Messias sprach (V. 31): Er sah dies voraus und sprach von der Auferstehung des Messias, dass er nicht dem Hades überlassen wurde und sein Fleisch nicht die Verwesung sah. David sah „dies“ voraus. Das Wort bedeutet, dass David auf der Grundlage des Bundes, den Gott mit ihm geschlossen hatte, aufgrund der Auferstehung des Messias einen ewigen Nachkommen auf dem Thron haben würde. Wie die englische Übersetzung hat auch die griechische Formulierung für „des Messias“ einen bestimmten Artikel und spricht von tou Christou, „dem Christus“, was „der Messias“ bedeutet. Petrus führt weiter aus, dass die Seele des Messias nicht im Hades oder im Scheol geblieben ist. Außerdem war er nicht lange genug im Grab, um das Fleisch zu verderben.

In Vers 32 betont Petrus, dass dieser Jeschua von Gott auferweckt wurde. Mit anderen Worten: Der Messias des vorigen Verses ist Jeschua, dessen Auferstehung die Apostel bezeugt haben.

….

Während sich das Verb „auferweckt“ in Vers 33 nicht auf die Auferstehung bezieht, wendet sich Paulus in Vers 34 dem eigentlichen Ereignis zu: Er hat ihn von den Toten auferweckt, damit er nicht mehr ins Verderben zurückkehrt. Gott hat den Messias von den Toten auferweckt, damit er nie wieder stirbt. Deshalb ist er die Erstlingsfrucht der ersten Auferstehung. In seinem Auferstehungsleib ist er nicht mehr der Sterblichkeit und der Verwesung unterworfen, sondern hat Unsterblichkeit und Unverweslichkeit angezogen. Paulus zitiert dann Jesaja 55,3b: „Ich will euch den heiligen und sicheren Segen Davids geben. Dies ist eine Anspielung auf den davidischen Bund, der vier ewige Dinge versprach: ein ewiges Haus, ein ewiges Königreich, einen ewigen Thron und einen ewigen Nachkommen. Die Auferstehung Jeschuas in den ewigen Zustand garantiert die Ewigkeit des davidischen Bundes.

Vers 35 enthält auch ein Zitat, nämlich Psalm 16,10, wo David sagt: Du wirst deinen Heiligen nicht der Verwesung preisgeben. Es folgt die Anwendung des Psalms in den Versen 36-37. In Vers 36 weist Paulus darauf hin, dass David, der Psalmist, nicht von sich selbst gesprochen haben kann, weil er im Gegensatz zum Messias das Verderben gesehen hat. Nachdem er seiner Generation gedient und den Plan Gottes für sein Leben erfüllt hatte, wurde er begraben und wurde zu Staub. Daher kann die Anwendung nicht auf König David erfolgen. Vielmehr spricht Psalm 16,10 von dem Messias (V. 37), den Gott auferweckt hat. Dies ist Jeschua von Nazareth; damit hat Paulus seinen Standpunkt klar gemacht: Jeschua ist der Messias.

In den Versen 38-39 schloss Paulus seine Botschaft an die Juden in Antiochia von Pisidien mit dem Versprechen der Vergebung. In Vers 38 sagte er zu ihnen: So sollt ihr nun wissen, Brüder, dass euch durch diesen Menschen die Vergebung der Sünden verkündigt wird. Paulus sprach sie erneut als „Brüder“ an, die in diesem Zusammenhang seine jüdischen Mitbürger waren. Er wollte sie wissen lassen, dass ihnen durch diesen Mann, der getötet und von den Toten auferweckt wurde, die Verheißung der Vergebung der Sünden verkündigt wurde. Wenn sie glaubten, würden sie nicht nur Vergebung erhalten, sondern auch Rechtfertigung (V. 39), d. h. sie würden für gerecht erklärt werden. Durch den Glauben an Jeschua, den Messias, kann man von jedem Schuldvorwurf unter dem mosaischen Gesetz befreit werden.

Die Verse 40-41 enthalten eine Warnung der Propheten. In Vers 40 war die Warnung vor dem kommenden Gericht im Jahr 70 n. Chr. enthalten. In Vers 41 zitiert Paulus Habakuk 1:5 aus der Septuaginta: „Siehe, ihr Verächter und Verwunderer, ihr werdet umkommen; denn ich tue ein Werk in euren Tagen, das ihr nicht glauben werdet, wenn man es euch verkündigt. Das Zitat fällt in die Kategorie der Auslegung, die als „wörtliche Auslegung plus Anwendung“ bekannt ist. Habakuk sprach wörtlich vom babylonischen Gericht, aber jetzt wurde eine Anwendung auf das Gericht im Jahr 70 n. Chr. gemacht. Die einzige Ähnlichkeit besteht darin, dass Paulus sich an diejenigen wendet, die das Werk Gottes verachten und verspotten könnten.

Ariel’s Bibelkommentar: Apostelgeschichte

„wir werden zurück kehren“

Am dritten Tage, da erhob Abraham seine Augen und sah den Ort von ferne. Und Abraham sprach zu seinen Knaben: Bleibet ihr hier mit dem Esel; ich aber und der Knabe wollen bis dorthin gehen und anbeten und zu euch zurückkehren. Und Abraham nahm das Holz des Brandopfers und legte es auf Isaak, seinen Sohn; und in seine Hand nahm er das Feuer und das Messer; und sie gingen beide miteinander.
Elberfelder 1871 – Genesis 22,4–6

Am dritten Tag erhob Abraham seine Augen und sah den Ort in der Ferne liegen. Da sagte Abraham zu seinen Knechten: „Bleibt mit dem Esel hier! Ich aber und der Knabe wollen dorthin gehen, um anzubeten. Wir kommen dann wieder zu euch zurück“. Hierauf nahm Abraham das Holz zum Brandopfer und lud es seinem Sohn Isaak auf. Er selbst nahm Feuer und Schlachtmesser mit, und so gingen die beiden miteinander.
Paderborner Bibel – Genesis 22:4–6

Nach drei Tagen Fahrt konnte er schließlich den Berg von weitem sehen. Abraham sagte zu seinen Angestellten: „Bleibt ihr mal hier und passt auf das Bike auf! Ich geh mit meinem Sohn dort oben auf den Berg, weil wir was Privates mit Gott zu besprechen haben. Danach kommen wir wieder.“ Er gab Isaak den Benzinkanister zu tragen und nahm selbst das Feuerzeug und ein Schlachtermesser in die Hand. Beide gingen zusammen hoch.
VolxBibel – 1.Mose 22,4–6

Am nächsten Morgen stand Abraham früh auf. Er spaltete Holz für das Brandopfer und sattelte seinen Esel. Dann nahm er zwei seiner Leute und seinen Sohn Isaak und machte sich mit ihnen auf den Weg zu dem Ort, den Gott ihm genannt hatte. Am dritten Tag erblickte er den Berg aus der Ferne. Da sagte er zu seinen Leuten: „Ihr bleibt mit dem Esel hier! Ich werde mit dem Jungen dort hinaufgehen, um anzubeten. Dann kommen wir wieder zurück.“
Neue evangelistische Übersetzung – 1.Mose 22:3–5

Wenn wir genau lesen, was Abraham zu seinen Dienern sagt, kommen wir zu dem Schluß, dass Abraham ganz fest daran glaubte, dass Jehovah den Isaak sofort auferwecken würde, damit die Verheißungen erfüllt werden konnte. Und Abraham glaubte, dass dieser auferweckte Isaak dann Kinder bekommen könnte – so dass der verheißene Same durch Isaak kommen könnte.
Wußte Abraham von Jehovah, dass dort einmal der Tempel stehen würde?

Abraham wurde gesagt, wohin er Isaak bringen sollte: Geh in das Land Morija. Das Hebräische ist hier lech lecha, dieselbe Form, mit der er Abraham in 12,1 anrief, als er ihm zum ersten Mal sagte, er solle aus dem Land seiner Heimat weggehen. Diese beiden Verwendungen sind die einzigen Stellen, an denen der Ausdruck im hebräischen Text vorkommt. Der Ort war das Land Morija, wo Salomo schließlich den Ersten Jüdischen Tempel bauen würde (2. Chronik 3:1). Sobald er dort angekommen war, sollte er: Ihn dort als Brandopfer darbringen. Der genauere Ort lautete: auf einem der Berge, von denen ich dir erzählen werde; das war der Berg Morija, der später zum Berg Zion wurde. Die Prüfung bestand nicht nur darin, ob Abraham Gott gehorchen und seinen geliebten Sohn Isaak töten würde, sondern auch darin, ob Abraham seinen einzigen Sohn töten würde, durch den der abrahamitische Bund aufrechterhalten und erfüllt werden könnte. Zu diesem Zeitpunkt der fortschreitenden Offenbarung verbot Gott noch nicht das Menschenopfer, das später durch das Gesetz des Mose verboten wurde (Lev. 18:21, 20:1-5; Dtn. 18:10).
Mose 22,3 berichtet von Abrahams Gehorsam, und sein Handeln wird in sieben Schritten beschrieben. Erstens stand Abraham frühmorgens auf, genau wie bei der Vertreibung Ismaels in 21,14, und zeigte damit erneut, dass seine Entscheidung gefallen war. Zweitens: Er sattelte seinen Esel. Drittens nahm er zwei seiner jungen Männer mit; nach rabbinischer Tradition waren diese beiden jungen Männer Ismael und Eliesar von Damaskus. Viertens: Er nahm seinen Sohn Isaak mit. Fünftens: Und er spaltete das Holz für das Brandopfer. Sechstens: Und er machte sich auf. Siebtens: Und er ging an den Ort, von dem Gott ihm gesagt hatte. Dies sind detaillierte Handlungen des Gehorsams des Glaubens.
Mose 22,4 beschreibt die Ankunft. Der Zeitpunkt war: Am dritten Tag. Er war nun fünfzig bis sechzig Meilen von seinem Aufenthaltsort entfernt, was ungefähr einer dreitägigen Reise entsprach. An diesem Punkt: Abraham hob seine Augen auf und sah den Ort in der Ferne; er konnte den Berg von weitem sehen, auf den Isaak gebracht werden sollte.
Mose 22,5 enthält seine Anweisungen für die Knechte: Und Abraham sprach zu seinen jungen Männern: Bleibt hier bei der Eselin, und ich und der Knabe gehen dorthin; wir wollen anbeten und wieder zu euch kommen. Abraham formulierte den letzten Satz mit „wir werden wiederkommen“ in der ersten Person Plural; das zeigte, dass Abraham daran glaubte, dass sie beide wiederkommen würden. Abraham glaubte an die Macht Gottes in der Auferstehung, die Verheißungen des Bundes zu erfüllen (Heb 11,17-19). Die Grundlage für Abrahams Glauben war die Verheißung Gottes in 21,12, dass: In Isaak wird dein Same genannt werden; und Isaak sollte den Samen hervorbringen. Bislang hatte Isaak das nicht getan, und damit Gott seine Verheißung erfüllen konnte, musste Abraham Isaak töten, und Gott musste Isaak wieder zum Leben erwecken.
Mose 22,6 beschreibt die Fortsetzung der Reise über den Ort hinaus, an dem er die beiden jungen Männer zurückgelassen hatte: Und Abraham nahm das Holz des Brandopfers und legte es auf seinen Sohn Isaak. Isaak trug also das Holz, das, soweit Abraham jetzt wusste, das Ding sein würde, an dem sein Sohn sterben würde, so wie später der Messias, der Sohn Gottes, das Kreuz tragen würde, an dem er sterben würde. Und er [Abraham] nahm das Feuer und das Messer in die Hand, so wie Gott der Vater den Sohn opfern würde (Jes 53,7-10), und sie gingen beide zusammen.

Arnold Fruchtenbaum – Genesis

weitere Gedanken zu Abrahams Glauben und seinem Gespräch mit Isaak

Auferstanden?!?!

Wenn aber Christus gepredigt wird, daß er aus den Toten auferweckt sei, (O. worden sei) wie sagen etliche unter euch, daß es keine Auferstehung der Toten gebe?
Wenn es aber keine Auferstehung der Toten gibt, so ist auch Christus nicht auferweckt; (O. auferweckt worden. Die griech. Zeitform bezeichnet eine geschehene und in ihrer Wirkung fortdauernde Tatsache. So auch v 12. 14. 16. 17. 20.)
wenn aber Christus nicht auferweckt ist, so ist also auch unsere Predigt vergeblich, (Eig leer, hohl) aber auch euer Glaube vergeblich. (Eig leer, hohl)
Wir werden aber auch als falsche Zeugen Gottes erfunden, weil wir in Bezug auf Gott gezeugt haben, daß er den Christus auferweckt habe, den er nicht auferweckt hat, wenn wirklich Tote nicht auferweckt werden.
Denn wenn Tote nicht auferweckt werden, so ist auch Christus nicht auferweckt.
Wenn aber Christus nicht auferweckt ist, so ist euer Glaube eitel; ihr seid noch in euren Sünden.
Also sind auch die, welche in Christo entschlafen sind, verloren gegangen.
Wenn wir allein in diesem Leben auf Christum Hoffnung haben, so sind wir die elendesten von allen (O. elender als alle) Menschen.
Elberfelder 1871 – 1 Kor 15,12–19

Auch wir werden auferstehen
Wenn also im Evangelium gesagt wird, daß Gott Christus von den Toten auferweckt hat, wie können da einige von euch behaupten: «Eine Auferstehung der Toten gibt es nicht!»
Wissen diese Leute eigentlich, was sie damit sagen? Wenn es keine Auferstehung der Toten gibt, dann kann ja auch Christus nicht auferstanden sein.
Wäre aber Christus nicht auferstanden, so hätte unsere ganze Predigt keinen Sinn, und euer Glaube wäre völlig wertlos.
Mit Recht könnte man uns dann vorwerfen, wir seien Lügner und keine Zeugen Gottes. Denn wir behaupten doch: Gott hat Christus auferweckt. Das kann ja gar nicht stimmen, wenn mit dem Tode alles aus ist! – Wörtlich: Weil wir bezeugt haben, daß er Christus auferweckt hat, den er nicht auferweckt hat, wenn doch die Toten nicht auferweckt werden –
Wie schon gesagt, wenn die Toten nicht auferstehen, dann ist auch Christus nicht auferstanden.
Wenn aber Christus nicht von den Toten auferweckt wurde, ist euer Glaube nichts als eine Illusion, und ihr seid auch von eurer Schuld nicht frei.
Ebenso wären auch alle verloren, die im Glauben an Christus gestorben sind.
Wenn der Glaube an Christus uns nur für dieses Leben Hoffnung gibt, sind wir die bedauernswertesten unter allen Menschen.
1Kor 15,20 Tatsächlich aber ist Christus als erste -Wörtlich: als Erstling der Entschlafenen – von den Toten auferstanden.
Hoffnung für alle – 1996 – 1.Korinther 15,12–20

Wenn es nun so ist, wie alle übereinstimmend verkünden, dass er, der Messias, wieder vom Tod auferstanden ist, wie kann es dann sein, dass einige von euch sagen, dass es überhaupt keine Auferstehung der Toten gebe? Wenn es keine Auferstehung der Toten gibt, dann ist ja demnach auch der Messias nicht wieder zum Leben auferweckt worden! Wenn nun der Messias nicht auferweckt wurde, dann ist unsere Botschaft in der Tat bedeutungslos und auch euer Glaube hat keinen wirklichen Inhalt. Und dann wären wir ja Leute, die falsche Aussagen über Gott machen! Denn wir würden dann behaupten, dass Gott den Messias wieder zum Leben erweckt habe, was er in Wirklichkeit gar nicht getan hätte! Doch den hätte er dann ja in Wirklichkeit nicht zum Leben auferweckt, wenn die Aussage stimmen würde, dass die Toten nicht auferweckt werden! Wenn also die Toten nicht wieder zum Leben erweckt werden, dann ist folglich auch der Messias nicht zum Leben erweckt worden! Und wenn der Messias nicht zum Leben auferweckt worden ist, dann ist euer gesamter Glaube ohne Bedeutung und ihr seid immer noch in eurer Lebensschuld gefangen! Dann sind folgerichtig auch die, die im Vertrauen auf den Messias gestorben sind, noch außerhalb der lebensschaffenden Beziehung zu Gott. Wirklich, wenn wir nur in diesem Leben unsere Hoffnung auf den Messias gesetzt haben, dann sind wir unter allen Menschen die, die am meisten zu bemitleiden sind!
Roland Werner – Das Buch – neues Testament und Psalmen – 2009 – 1.Korinther 15:12–19

Keines der vier Evangelien endet mit Kreuz und Grab. Alle setzen den Zielpunkt bei der Auferstehung Jesu.
Das Kreuz beendet die Schuld der Glaubenden. Die Auferstehung ist der Beginn des neuen Lebens, ja der neuen Schöpfung. Das Kreuz löst die Schuldfrage. Die Auferstehung ist der Anfang der Lösung der Machtfrage. Kreuz und Auferstehung stehen in einem ähnlichen Verhältnis zueinander wie die Rechtfertigung des Sünders und das neue Leben in der Heiligung. Mit der Auferstehung beginnt zugleich die Geschichte der Gemeinde, während der Kreuzestod Jesu den Neuen Bund stiftete, in dem sie leben kann. Das Kreuz ist der Wendepunkt der Menschheitsgeschichte, die Auferstehung der Anfangspunkt der neuen Menschheit und der neuen Schöpfung. Deshalb gehören zur Auferstehung der Morgen, das Licht, der Jubel. Zum Kreuz gehören die Finsternis, das Sterben, das verströmende Blut. Der Christ ist nach Röm 6 in beides getauft: in den Tod Jesu Christi und in das Auferstehungsleben Jesu Christi. Beides, Kreuz und Auferstehung, sind reale, den Leib erfassende Vorgänge.
Die Reihenfolge und die Gesamtheit der Ereignisse bei und nach der Auferstehung Jesu sind uns nicht vollständig erhalten. Sie können kaum mehr hergestellt werden. Nichts hat die Jünger so sehr erschüttert – nicht einmal der Tod Jesu! – wie die Auferstehung, ein für das Denken des Menschen fast undenkbares Geschehen. Nur auf eines kann man sich hier verlassen: dass das, was erzählt wird, stimmt. Das garantiert nicht nur der vorausgehende Unglaube der Jünger, der die Wirklichkeit der Auferstehung erst mühsam verarbeiten musste, sondern auch die Leitung der Evangelisten durch den Heiligen Geist.

Gerhard Maier – Edition C – NT

Warum ist die Predigt von der Auferstehung des Messias wichtig? Sie ist aus zwei Gründen wichtig. Erstens ist es ein wesentlicher Teil des Evangeliums (1 Korinther 15,4; 2 Timotheus 2,8). Das Evangelium enthält drei Punkte: Erstens, der Messias ist für unsere Sünden gestorben, wie es in der Schrift steht; zweitens, er wurde begraben; und drittens, er ist am dritten Tag auferstanden, wie es in der Schrift steht. Dies sind die drei Punkte des Evangeliums, und es gibt nicht mehr zum Evangelium als dies; dies ist das vollständige Evangelium. Alle Zusätze, die über diese drei Punkte hinausgehen, machen es zu einem falschen Evangelium. Weil die Auferstehung ein Teil des Evangeliums ist, ist sie etwas, das geglaubt, verkündet und gepredigt werden muss.
Der zweite Grund, warum die Auferstehung des Messias wichtig ist, ist, weil sie die Grundlage für die zukünftige Auferstehung des Gläubigen ist, gemäß 1. Paulus macht mehrere Punkte. Erstens: Wenn Jesus nicht von den Toten auferweckt wurde, dann ist unsere Verkündigung vergeblich (V. 14). Wenn der Messias tot blieb, dann geht die Erlösung nicht weiter als bis zum Grab selbst. Wenn er also nicht aus dem Grab auferstanden wäre, wäre unsere Verkündigung vergeblich und leer und würde uns ohne Hoffnung zurücklassen. Zweitens, wenn er nicht von den Toten auferstanden ist, ist unser Glaube eitel (V. 14, 17). Das heißt, es wäre ein leerer Glaube, ein Glaube, der keine ewigen Ergebnisse bringt. Er würde vorübergehende Ergebnisse in diesem Leben hervorbringen, aber mit dem Tod würde alles enden. Deshalb ist der Glaube vergeblich, wenn der Messias nicht von den Toten auferstanden ist. Drittens bezeugten die Apostel nicht nur seinen Tod, sondern auch seine Auferstehung (V. 15). Wenn ihr Zeugnis nicht wahr ist, dann sind sie falsche Zeugen. Viertens: Wenn er nicht von den Toten auferstanden ist, sind die Gläubigen noch in ihren Sünden (V. 17). Während Jesus durch seinen Tod die Sühne für die Sünde geleistet hat, hat er durch seine Auferstehung die Macht über die Sünde gegeben. Wir würden immer noch in unseren Sünden sein, wenn er nicht von den Toten auferstanden wäre. Um Vergebung für unsere Sünden zu erhalten, müssen wir an das Evangelium glauben, und die Auferstehung ist Teil des Evangeliums. Fünftens: Wenn er nicht auferstanden wäre, gäbe es keine Hoffnung für die, die bereits gestorben sind (V. 18). Wenn Jesus nicht von den Toten auferstanden ist, dann werden auch die Heiligen, die bereits gestorben sind, nicht auferstehen. Sechstens sind wir alle elende Menschen, weil wir unser Leben dem angepasst haben, was unwirklich ist (V. 19). In der Tat würden wir einen falschen Lebensstil leben, indem wir unser Leben in Übereinstimmung mit dem auferstandenen Messias anpassen, wenn die Auferstehung nicht wirklich stattgefunden hätte

I. Die Bedeutung der Auferstehung
Die Bedeutung der Auferstehung liegt in vier spezifischen Bereichen.
die Bedeutung für Christus
Der erste Bereich der Bedeutung ist in Bezug auf den Messias in viererlei Hinsicht: Erstens, die Auferstehung bewies, dass er der Sohn Gottes ist (Römer 1:4); zweitens, sie bestätigte die Wahrheit von allem, was er sagte (Matthäus 28,6); drittens bedeutet seine Auferstehung, dass er die Erstlingsfrucht der ersten Auferstehung ist (1 Korinther 15,20-23); viertens war die Auferstehung Jeschuas eine Erklärung des Vaters, dass der Messias alle Anforderungen des mosaischen Gesetzes erfüllt hat (Philipper 2,9).

die Bedeutung für alle Menschen
Die zweite Bedeutung der Auferstehung war für alle Menschen im Allgemeinen, insbesondere für die ungläubige Welt, in zweierlei Hinsicht: Erstens macht die Auferstehung Jeschuas die Auferstehung aller Menschen, sowohl der Gläubigen als auch der Ungläubigen, gewiss (1 Korinther 15,20-22); zweitens garantiert Seine Auferstehung das Gericht über alle Ungläubigen. Er ist derjenige, der die Ungläubigen richten wird, was er nicht tun könnte, wenn er nicht auferweckt worden wäre. So garantiert seine Auferstehung das Gericht über alle Menschen (Apostelgeschichte 10,40-42; 17,30-31).

die Bedeutung für alttestamentliche Heilige
Die dritte Bedeutung der Auferstehung Jesu war für die alttestamentlichen Heiligen, dass sie die Erfüllung des alttestamentlichen Versprechens bezüglich ihrer Rettung beinhaltete: die Entfernung ihrer Sünde und die Garantie ihrer zukünftigen Auferstehung (Apg 13:32-33). Die Auferstehung des Messias hatte also sogar eine Bedeutung für die Heiligen, die vor seinem eigenen Tod gestorben sind.

die Bedeutung für die Gläubigen
Die vierte Bedeutung der Auferstehung des Messias war für die Gläubigen aus, sieben Gründen. Erstens: Die Auferstehung Jeschuas beweist unsere Rechtfertigung (Römer 4,24-25). Das griechische Partizip, das Paulus in diesem Abschnitt verwendet, ist dia, was „wegen“ bedeutet. Die Grundlage der Rechtfertigung ist der Tod des Messias. Es heißt, dass er „wegen“ oder „aufgrund“ unserer vollbrachten Rechtfertigung auferweckt wurde. Weil unsere Rechtfertigung durch seinen Tod vollbracht wurde, wurde er aufgrund dieser Vollendung von den Toten auferweckt, um zu beweisen, dass wir durch unseren Glauben gerechtfertigt wurden.

Zweitens garantiert seine Auferstehung Kraft für den christlichen Dienst (Epheser 1,17-20). Gläubige können an der Auferstehungskraft teilhaben, um ihre Berufung zu erfüllen.

Drittens garantiert seine Auferstehung die individuelle Auferstehung des Gläubigen (Römer 8:11; 1 Korinther 6:14; 2 Korinther 4:14).

Viertens: Die Auferstehung Jesu bedeutet die Vergebung der Sünden des Gläubigen (1 Korinther 15,7).

Fünftens: Die Auferstehung Jeschuas bezeichnet den Messias als das Haupt der Gemeinde (Epheser 1,20-22).

Sechstens: Seine Auferstehung bedeutet, dass der Messias nun die Schlüssel des Todes hat, soweit es die Gläubigen betrifft (Hebräer 2,9-18). Satan hat nicht mehr die Autorität, einen Gläubigen in den Tod zu schicken. Der Messias hat die Schlüssel des Todes, weil er in Satans Domäne, das Reich des Todes, eingedrungen ist, ihm die Schlüssel weggenommen hat und durch seine Auferstehung „durch“ diesen Tod hindurchgegangen ist; und er hat immer noch die Schlüssel des Todes (Offenbarung 1,18).

Siebtens: Die Auferstehung Jesu bedeutet, dass es einen sympathischen Hohenpriester im Himmel gibt. Er ist im Himmel als Hoherpriester, weil er von den Toten auferweckt wurde (Hebräer 4,14-16).

Arnold Fruchtenbaum – Die Auferstehung des Messias

„Jesus ist auferstanden!
Andere Erklärungen tragen nicht“
Mit dem auferstandenen Jesus kann man heute rechnen: Davon ist Alexander Garth überzeugt – und er nennt gute Gründe, den biblischen Berichten zu glauben.
Herr Garth, warum ist es Ihnen wichtig zu zeigen, dass der christliche Glaube der Vernunft nicht widerspricht? Reicht es nicht, auf die eigene Erfahrung zu bauen?
Mit Vernunft verbindet man Logik und Überprüfbarkeit. Aber die Auferstehung ist in diesem Sinne weder logisch noch überprüfbar. Auch Erfahrung ist kein Kriterium für Wahrheit – diese Welt ist voller religiöser Spinner! Aber an die Berichte der Bibel von der Auferstehung sollte man schon vernünftig herangehen. Die Bibel ist für mich ein Glaubensbuch, das uns von Gott gegeben ist, aber auch ein historisches Dokument. Als solches kann man es untersuchen und dabei sehr interessante Dinge herausfinden. Zum Beispiel, wenn es um die Auferstehung geht.
Was genau haben Sie untersucht?
Ich habe mich gefragt: Könnte Jesus wirklich auferstanden sein? Was sagen die biblischen Berichte dazu? Sind auch andere Deutungen möglich? Dann bin ich diese Deutungen durchgegangen und habe festgestellt: Sie sind alle nicht stimmig! Man landet immer wieder bei der Frage: Was ist denn nun wirklich passiert? Historisch sicher können wir nur eines sagen: Es gibt die, wie ich das ausdrücke, „vermaledeite Lücke“.
Was verstehen Sie darunter?
Am Karfreitag waren die Jünger durch den Tod von Jesus zutiefst frustriert. Sie hatten alles auf eine Karte gesetzt, und diese Karte hatte sich als Lusche erwiesen. Ihr Herr und Meister, an den sie geglaubt haben, von dem sie gedacht haben,dass mit ihm eine strahlende Zukunft beginnt, ist einen grausamen Verbrechertod gestorben. Deshalb haben sie sich in ihr altes Leben verkrümelt. Sie hatten vor, im Grau der Geschichte zu verschwinden.
Und dann, drei Tage später, findet man die gleichen Jünger, wie sie positiv und todesmutig bezeugen, dass Jesus Christus lebt. Da muss man sich doch fragen: Was ist in der Zwischenzeit passiert? Dabei bin ich immer wieder auf die Auferstehung gestoßen: Es muss etwas von Gott her passiert sein, denn alle anderen Erklärungsversuche tragen nicht, sie erweisen sich als reines Fantasieprodukt.

Welche Erklärungsversuche gibt es denn?
Die älteste Hypothese lautet: Die Jünger konnten sich mit dem Tod ihres Meisters nicht abfinden. Sie wollten den Behörden eins auswischen und gleichzeitig groß rauskommen. Deshalb sagten sie: Wir inszenieren eine Auferstehung! Wie macht man das? Indem man die Leiche klaut und versteckt. In der religiös aufgeheizten Stimmung der damaligen Zeit würde es bestimmt Leute geben, die dann an die Auferstehung glauben. Das klingt erst mal ganz plausibel. Es macht aber gar keinen Sinn, weil die Jünger bereit sind, für die Überzeugung, dass Jesus lebt, in den Tod zu gehen. Für eine Lüge riskiert man nicht sein Leben! Es dauerte auch nicht lange, da gab es den ersten Toten unter den Christen: Stephanus ist gesteinigt worden wegen der Botschaft von der Auferstehung Jesu.

Welche anderen Erklärungen führen in eine Sackgasse?
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LebensLust Ostern Special 2020

Jona und das nasse Grab

Und Jehova bestellte einen großen Fisch, um Jona zu verschlingen; und Jona war im Bauche des Fisches drei Tage und drei Nächte. Und Jona betete zu Jehova, seinem Gott, aus dem Bauche des Fisches und sprach: Ich rief aus meiner Bedrängnis zu Jehova, und er antwortete mir; ich schrie aus dem Schoße des Scheols, du hörtest meine Stimme.
Elberfelder 1871 – Jona 2,2–4

Und Jonah betete zu Jehovah, seinem Gotte, aus dem Leib (Eingeweiden) des Fisches, Und sprach: Ich rief aus meiner Drangsal zu Jehovah, und Er antwortete mir; aus dem Bauche der Hölle habe ich aufgeschrieen, Du hörtest meine Stimme. Ps 88,4; 130,1; 120,1. Und Du warfst mich in den Schlund, in das Herz der Meere, und eine Strömung (ein Fluß) umgab mich, all Deine Brandungen und deine Wogen gingen über mich hin. Ps 12,8; Lk 8,24.
Tafelbibel mit hinzugefügten Sachparallelstellen – Jona 2,2–4

Dann betete Jona zu Jehova, seinem Gott, aus dem Innern des Fisches und sprach: „Aus meiner Bedrängnis rief ich zu Jehova, und er antwortete mir dann. Aus dem Bauch des Scheols schrie ich um Hilfe. …
neue Welt Übersetzung – Bi12 – Jona 2,1–3

Und der Herr befahl einem großen Seetier, den Jona herunterzuschlucken. Und Jona war in dem Bauch des Seetieres für drei Tage und drei Nächte. Und Jona betete zum Herrn, seinem Gott, aus dem Bauch des Seetieres. Und er sprach:
Ich rief in meiner Bedrängnis zum Herrn,
meinem Gott, und er hörte auf mich.
Aus dem Bauch des Hades mein Geschrei
hörtest du, meine Stimme.
Septuaginta Deutsch – Jona 2,1–3

Also mir geht es so, dass ich bei dem ersten Vers hängen bleibe, und mich frage: FISCH? Ich denke das war ein Wal und kein Fisch! Und bei der inneren Diskussion „überlese ich“ die nächsten Verse! Ja- achte einmal wo Jona 3 Tage war!
Warum soll das wichtig sein???
Weil Jesus sagte, das so wie Jona… auch er drei Tage tot sein würde!
In meiner Vorstellung war Jona die drei Tage dort im Bach des Seeungetüms und konnte sich bewegen und handeln – aber Jona berichtet, dass er gestorben war! Ja, lese es in deiner Bibel nach – er war zum Abgund des Meeres herabgesunken und die Riegel schlossen sich hinter ihm….
„Das kann ich nicht glauben“?? – Jesus Christus glaubte es! und bezog sich auf dieses Wunder im AT – um auf seinen Tod und seine Auferstehung aufmerksam zu machen!!!

Doch der Prophet kam nicht in den Fluten um, wie eigentlich zu erwarten gewesen wäre. Gott ließ einen Fisch kommen, der Jona verschluckte, und erwies sich damit einmal mehr als beherrschende und zentrale Instanz dieser historischen Erzählung. Es ist dies das erste von vier Ereignissen, die Gott in der Folge noch geschehen ließ (vgl. Jon 4,6-8 ). Der große Fisch war möglicherweise ein Pottwal – ein Säugetier – oder vielleicht auch ein Riesenhai (vgl. „Authentizität und Historizität“ in der Einführung ). Gott beherrscht nicht nur das Meer, sondern auch alles, was darin ist. Durch das große Meerungeheuer bewahrte Gott Jonas Leben und ließ ihn später unverletzt an Land gelangen. Die Wendung drei Tage und drei Nächte muß sich nicht unbedingt auf eine Dauer von 72 Stunden beziehen, sondern kann auch einen 24-Stunden-Tag und Teile zweier weiterer Tage bezeichnen (vgl. Est 4,16 mit Est 5,1 und den Kommentar zu Mt 12,40 ,wo Jesus sagt, er werde so lange begraben sein, wie Jona sich im Bauch des Fisches befand).

Walvoord Bibelkommentar

So wie Jona aus dem „Bauche der Hölle“, dem Bauche des Fisches, am dritten Tage herauskam, so kam Jesus aus der buchstäblichen Bibelhölle heraus. Als Jona sich im Bauche des Walfisches befand, veranschaulichte er nicht Jesus in irgendeiner Höllenqual. (Jona 2:1-3) Das „Zeichen Jonas“, das nach Jesu Worten den Israeliten gegeben werden sollte, einschliesslich der Klasse des „reichen Mannes“, war Jesu eigene Auferstehung aus dem Tode und der Hölle am dritten Tage. — Matthäus 12:38-41; 16:1-4.
Die harmonische Bibelwahrheit steht daher unwiderlegt und unerschüttert da, wonach der Scheol, Hades oder die Hölle das gewöhnliche Grab des Menschen ist; und es gibt dort keine feurige Qual für Menschenseelen.

Der Wachtturm – Mai 1951

Der Ausdruck »beorderte« gibt die großartige Souveränität Gottes wieder, der nach dem Wind den Fisch als das zweite Werkzeug seines überlegenen Willens benutzt. Das Wunder besteht nicht darin, daß Gott den Fisch eigens erschuf (in dieser Richtung könnte man den Luthertext: »der Herr ließ einen großen Fisch kommen« verstehen). Sondern Gott gibt einem der Fische der Gegend, die vielleicht in der Hoffnung auf Beute bereits das sturmgejagte Schiff begleiteten, gewissermaßen »Order«, den Jona ganz und lebendig zu verschlingen. Das geschieht mittels seines natürlichen Heißhungers, mit dem er nach der Beute schnappt. Wir treffen ja in der Bibel öfters den Umstand an, daß das Wunder eingewickelt in sehr natürliche Prozesse geschieht. Wieder sei an den Durchzug durchs Schilfmeer erinnert, wobei Gott den Ostwind benutzt, um Israel einen Weg freizuwehena, oder an die Speisung Israels mit Wachtelnb, wobei die Vögel auf ihrem Zug nach Süden ermattet beim Lager niedersinken. Daß ein solches rettendes Ereignis gerade zur rechten Zeit und im rechten Umfang stattfindet, macht hier das eigentliche Wunder aus. Der unbeteiligte Zuschauer würde es eben als »Zufall« einstufen.
»Drei Tage und drei Nächte« war Jona im Innern des Fisches. Diese Wendung hat im Hebr. einen formelhaften Charakter und meint keinen mathematischen Zeitraum von genau 72 Stunden87. Vielmehr zählt der Hebräer jeden angefangenen Tag als vollen Tag mit. Beispielsweise starb Jesus an einem Freitag etwa um 15.00 Uhr und erstand am frühen Morgen des Sonntag von den Toten auf. Auch da redet die Bibel von drei Tagen und drei Nächtenc bzw. einer Auferstehung am dritten Tagd, ohne daß es sich um 72 Stunden handelt. Die exakte Zeitdauer, die Jona im Fisch verbrachte, vermögen wir also nicht zu ermitteln.
Der Text spricht von einem »großen Fisch«, ohne nähere Bezeichnung. Ob Jona tatsächlich im Innern eines Fisches war, ist ein unerschöpfliches Diskussionsthema der Forschung. Oft interessiert die Leute am Jonabuch dieser Bericht am meisten. Gelegentlich versucht man rationalistisch umzudeuten. Eine Möglichkeit ist die Erklärung, Jona habe das in Kap. 2 Erzählte geträumt: so berühmte jüdische Gelehrte im Mittelalter (s. oben Abschnitt IA). Andere rechneten damit, »daß ein totes Seetier aus der Tiefe heraufkam, Jona faßte eine Flosse oder eine Finne an, legte sich auf seinen Bauch und wurde am dritten Tag aufs Land geworfen«88. Wieder andere hielten den »großen Fisch« für den Namen eines Schiffes, das Jona aufgefangen habe89. Aber solche Erklärungsversuche erscheinen gezwungen und wenig befriedigend.
Wir sollten nüchtern feststellen, daß die Tatsächlichkeit des Berichteten nicht davon abhängt, ob ähnliche Vorgänge auch schon anderswo beobachtet worden sind. Gott kann in seiner freien Macht Bedingungen herbeiführen, die sich niemals wiederholen. Darüber sind sich auch die meisten Ausleger einig. Da wir aber beobachteten, daß Gott seine Wunder gerne in die »Windeln« normaler bzw. auch sonst geschehender Vorgänge einpackt, sollten wir zunächst die Möglichkeiten ins Auge fassen, die die heutige Naturkunde anbietet.
Unter den Meeresbewohnern unserer Zeit scheiden die Bartenwale (das hebr. Wort für »Fisch« schließt die Wale ein, obwohl sie genaugenommen keine Fische, sondern Säugetiere sind), z.B. Blauwal oder Grönlandwal, aus, da sie wegen ihrer Barten nur winzige Meerestiere verzehren können. Dagegen ließe sich an den Schwertwal, den Pottwal, den Weißhai und den Blauhai denken90. Der Schwertwal (lat. Bezeichnung Orca gladiator oder Orcinus orca), 6–10 m lang, lebte im Altertum auch im Mittelmeer und ist ein fürchterlicher Raubfisch. Seine Beute sind u. a. Schweinwale, Delphine, Narwale, Belugas (Weißwale), Seehunde, Seelöwen. Er greift sogar die großen Bartenwale an. »Kleinere Wale und Seehunde verschlingt der Schwertwal unzerkleinert; der dänische Walforscher David Friedrich Eschricht fand im Vormagen eines Schwertwals die Überreste von dreizehn Schweinwalen und vierzehn Seehunden« (Grzimek S. 505). Anderseits gewöhnt er sich in der Gefangenschaft so sehr an Menschen, daß ein Schwertwal im Aquarium von Seattle Menschen auf seinem Rükken reiten ließ. Der Pottwal (Physeter macrocephalus oder catodon), bis gegen 30 m lang, ist ebenfalls ein ausgesprochener Raubfisch. Im Magen eines Pottwals, den man bei den Azoren fing, fand man einen mehr als 10 m langen Tintenfisch, der 186 kg schwer und noch vollkommen erhalten war. Dieser Pottwal maß selbst nur 14 1/2 m Länge. Größere Exemplare bewältigen noch größere Beute. So kamen aus dem Magen eines anderen Pottwals drei ganz verschluckte Haie zutage, davon der längste über 3 m lang. Der Weißhai, den man auch Menschenhai nennt (lat. Carcharodon carcharias), wird bis zu 12 m lang und bis 3 t schwer. Ein sechs Meter langes Tier dieser Gattung kann einen ganzen Menschen verschlingen. Der vierte Räuber, der hier in Frage kommt, ist der Blauhai (Carcharias glaucus oder Prionace glauca). Bis über 6 m groß, verzehrt er andere Haie und greift alles an, was ihm begegnet, auch Menschen91.
Es wäre also naturwissenschaftlich unter sehr günstigen Bedingungen vorstellbar, daß Jona in einem dieser Fische bzw. Wale einige Zeit überlebte92. Wir sehen weder von der biblisch bezeugten Schöpfermacht Gottes noch von der Naturwissenschaft her einen ausreichenden Grund, den Aufenthalt Jonas im Fisch als ein tatsächliches Ereignis zu bestreiten93. Im folgenden setzen wir voraus, daß auch hier ein geschichtlich glaubwürdiger Bericht vorliegt.

Jonas Gebet, 2, 2–10
Der Tenor dieses Gebets ist die Dankbarkeit über Jonas Rettung, die er als Wunder erfährt. Fast alle Ausleger charakterisieren deshalb Jona 2, 3–10 als einen »Dankpsalm«.
Die Wandlung, die in Jona eingetreten ist, wird zart, aber unübersehbar in der Beifügung V. 2 angedeutet: Jahwe ist wieder »sein Gott«. Die Schuld ist vergeben, das Leben wiedergeschenkt, das Verhältnis zu Gott auf die neue Grundlage des Dankes und des Vertrauens gestellt. Und zwar ist dies alles ausschließlich durch Gottes Handeln, nicht durch Jonas Beitrag entstanden! Es ist die Grundlage der reinen Barmherzigkeit, der Gnade. Woran ist Jona dies aufgegangen? Allein an der Tatsache, daß er im Fisch noch lebt! Also durch das offenbare Eingreifen Gottes. Es liegt nahe, hier an die Stiftung des neuen Bundes zu denken: »mit Gott versöhnt …, als wir noch Feinde waren«a.


Das Dankgebet scheint noch die Erlebnisse Jonas widerzuspiegeln, obwohl man mit der Ausdeutung der einzelnen Angaben deshalb vorsichtig sein muß, weil Jona traditionelle Gebetswendungen gebraucht. In den Augenblicken vor dem Überbordwerfen und des Sinkens in die tobende Tiefe hat Jona offenbar zu Gott geschrien: »Ich rief aus meiner Drangsal … aus dem Schoß des Totenreichs rief ich um Hilfe.« Auf der Grenze vom Leben zum Tod scheint Jona innerlich für die Gnade aufgebrochen, alle Selbstgerechtigkeit aber zerbrochen zu sein. So wurde der Sterbensvorgang zur Vorbereitung einer neuen Geburt »aus dem Schoß des Totenreichs«. Wieder ist der äußere Vorgang zugleich symbolisch für das innere Geschehen. Freilich ist das Grauen, die anfängliche Verlorenheit noch höchst lebendig und gegenwärtig: »du hattest mich in die Tiefe, ins Herz des Meeres, verstoßen und Ströme umgaben mich. Alle deine Brecher und Wellen überströmten mich.« Hier tauchen in besonderem Maß traditionelle Gebetsbilder Israels auf. Wir sprachen schon vom Grausen, das sich für den Israeliten mit dem als fremd empfundenen Meer verbindet. Die Ströme, Brecher und Wellen bezeichnen immer wieder in den Psalmen herzbedrückende Not, Bedrängnis und Anfeindung. Aber selbst im Begriffe, zu sterben, ist das Beschwerendste für Jona die Trennung von Gott, die ihn durch seine Sünde belastet: »Ich aber dachte: ich bin vertrieben von deinen Augen.« Das macht den Leser darauf aufmerksam, daß die innere Not der Sünde sich mit dem Sterben nicht auflöst, sondern dann erst im vollen Gewicht hervortritt. Selig zu sterben, war für unsere Väter die Vollendung des Lebens (vgl. Ev. Kirchengesangbuch Nr. 313; 315; 346, 12). Die Worte: »gewiß werde ich deinen heiligen Tempel nicht mehr schauen« zeigen, daß Jona noch in der Auffassung lebt, daß die Toten in der Totenwelt vom Herrn getrennt bleiben, in einer schattenhaften Stille, wo man Gott nicht mehr zu loben vermagb. Daß hier der Glaube und das Wissen von einer Auferstehung noch fehlen, ist ein Zeichen alter Zeit. Unsicher bleibt, wie wir die zweimalige Erwähnung »deines heiligen Tempels« (Vers 5 und 8) zu verstehen haben. Möglicherweise zog Jona wie viele Nordisraeliten zum Jerusalemer Tempel. Möglich bleibt auch, daß Jona auf ein Heiligtum in Nordisrael anspielte. Wahrscheinlich aber ist es im übertragenen Sinne aufzufassen, so daß es die erfahrbare Gegenwart Gottes meint. Sehr realistisch auf die Lage Jonas bezogen wirkt: »Es umschlossen mich Wasser, daß ich kaum noch lebte, das Weltmeer umgab mich, Tang war um mein Haupt gebunden.« Natürlich denkt Jona hier an die Situation vor der Bergung im Fisch. Den äußersten Punkt dieses Wegs nach unten markieren die Worte: »Zu den Enden der Berge stieg ich hinab, die Riegel der Erde legten sich vor mich auf ewig.« Hier klingt ein Leitwort aus der Flucht Jonas, die Kap. 1 beschrieb, wieder an: »stieg hinab.« Wir bemerkten ja, wie Jona von dem Entschluß an, Gott den Gehorsam zu verweigern, weiter und weiter auch im geistlichen Sinne »herunterkam« (s. oben II A 2). Jetzt erreicht er die »Enden der Berge«. Gedacht ist dabei an die unterste Basis der Berge, die vom Meeresgrund her über dem Meeresspiegel auf dem Kontinent aufsteigen. Sinngemäß könnte man hier übersetzen: »Wurzeln der Berge«. Überhaupt ist die Übersetzung dieses Verses schwierig. Die »Riegel der Erde« scheinen vielen Auslegern in Jona 2 unangemessen, da Jona doch ins Meer versinke. Aber diese Riegel haben wohl einfach die Bedeutung eines Verschlusses des Totenreichs angenommen, so daß der Sinn ist: »das Totenreich wollte mich für ewig behalten.« Unzweideutig geht aus Jonas Gebet hervor, daß er sich schon als Glied des Totenreichs wähnte. Um so eindrücklicher ist ihm die Rettung, die Gott durch den Fisch bereitete: »(Jahwe) gab mir Antwort« – »du hörtest meine Stimme« – »Aber du holtest mich lebendig herauf aus dem Totenort«. Es ist der Ton triumphierenden Lobpreises, der die Worte »Aber du holtest mich herauf« durchschwingt. In ungezählten Liedern, angefangen von den biblischen Psalmen, wiederholt sich dieses »Aber«, das die sieghafte Macht des lebendigen Gottes allen Widerständen und allen Aussichtslosigkeiten gegenüber rühmt. Der, der sich diesem Gott in die Arme wirft, erfährt Hilfe jenseits aller menschlicher Möglichkeiten.

Fast unversehens stehen wir hier an einem der Quellpunkte des biblischen Auferstehungsglaubens. Die Erfahrung, daß Gott vom Tod erretten kann, hat Israel vorbereitet für den Empfang der Verheißung: »deine Toten werden leben« (Jes 26, 19). Jonas Gebet schließt mit einer älteren Erkenntnis Israelsc: »Wer sich an die nichtigen Götzen hängt, entfernt sich aus seiner (Jahwes) Gnade.« Der Satz ist nur vom Eingottglauben Israels her verständlich. Wer im Heidentum einem zweiten Gott Anhänglichkeit erwies, verlor noch keineswegs das Wohlwollen des ersten. Hier teilten sich vielmehr viele Götter in die Ehre, die ihnen Menschen bezeugten. Ganz anders in Israel. Sein Gott ist ein eifernder Gott, der von sich sagt: »Ich will meine Ehre keinem andern lassen« (Jes 42, 8; 48, 11). Ebenso wie Gott in seiner Liebe sich ganz an die Seinen hingibt, so will er auch Israels Liebe von ganzem Herzen und mit aller seiner Kraftd. Der Mensch steht hier vor einem Entweder – Oder. Wird ihm ein Abgott wichtiger, dann entfernt er sich in gleichem Maß aus Gottes lebenschaffendem Bereich. Erstaunlich ist, daß Jona den obigen Satz auf sein eigenes Verhältnis zu Gott anwendet. Er sieht also in seiner Flucht eine Parallele zum Götzendienst und gesteht jedenfalls, daß er sich schuldhaft vom Herrn entfernte. Aber nun hat sein Leben wieder eine andere Richtung. Jona hat die Umkehr zum Herrn vollzogen. Dankbar will er ihn ehren. Nach seiner wunderbaren Rettung gibt es nur eines für ihn: den Willen des Herrn, den er zu erfüllen gelobte, auch wirklich zu erfüllen: »Ich aber will mit lautem Dank dir Opfer bringen. Was ich gelobte, will ich erfüllen. Hilfe ist bei Jahwe.«

Wuppertaler Studienbibel

Gott bereitete zuerst einen großen Fisch vor. Das hebräische Wort für vorbereitet bedeutet „zuordnen“, „zählen“, „ernennen“, „beauftragen“. Der Fisch wurde bestimmt oder beauftragt, Jona zu verschlingen. Das Paradoxe ist, dass Jona, der ein rationales Wesen war, seinen Auftrag nicht erfüllte, während der Fisch, ein irrationales Wesen, in der Lage war, seinen Auftrag zu erfüllen; er verschlang Jona, wie es ihm aufgetragen war.
Dann wird die Dauer angegeben: drei Tage und drei Nächte. Der Ausdruck, drei Tage und drei Nächte, erfordert nicht drei volle vierundzwanzig-Stunden-Perioden. Es ist ein gebräuchlicher jüdischer Ausdruck, der einfach jede Zeitspanne meint, die drei Tage berührt. Im jüdischen Rechnen zählt ein Teil eines Tages als ein ganzer Tag.
B. Das Gebet des Jona – Jona 2:1-9
In diesem Abschnitt stellt sich die Frage nach der Art von Jonas Erfahrung und der Art des Wunders. Diese entscheidende Passage wird genau bestimmen, was mit Jona geschah und die Frage, ob er tatsächlich tot oder lebendig war. Wenn sie wörtlich genommen wird, dann ist Jona gestorben und das Wunder war die Auferstehung von den Toten. Nimmt man aber einen Teil des Wortlauts eher allegorisch, dann ist das Wunder, dass Jona drei Tage und drei Nächte lang im Bauch des Fisches am Leben blieb.
Die zweite Einheit kann weiter in drei kleinere Abschnitte unterteilt werden: die Zusammenfassung von Jona’s Rettung, die Erfahrung von Jona im Meer und das Engagement von Jona.

die Zusammenfassung von Jona’s Rettung – Jona 2:1-2
Da betete Jona zu Jehova, seinem Gott, aus dem Bauche des Fisches. Und er sprach: Ich rief in meiner Not zu Jehova, und er antwortete mir; aus dem Bauch der Hölle rief ich, und du hörtest meine Stimme.
Diese Verse fassen im Wesentlichen Jona’s Rettung zusammen und was er in den Versen 3-9 sagen wird. Vers 1 gibt den Zeitpunkt an: Dann, d.h. nach drei Tagen, betete Jona das Gebet, das in den Versen 2-9 steht, ein Gebet, das er aus dem Bauch des Fisches heraus betete. Das hebräische Wort für Bauch in Bezug auf den Fisch bedeutet „Unterleib“. Mit anderen Worten, die Verse 2-9 wurden von Jona gebetet, während er sich im Bauch des Fisches befand, nach drei Tagen. Dies war eigentlich Jona’s drittes und letztes Gebet in diesem Kapitel, in dem er auf zwei frühere Gebete Bezug nahm.
Das zweite Gebet ist das, worauf er sich in Vers 2 bezog: Aus dem Bauch des Scheol. Das hebräische Wort für Bauch, das in Vers 2 verwendet wird, ist nicht dasselbe, das in Vers 1 für den Fisch verwendet wird. In Vers 2 ist das hebräische Wort für Bauch in Bezug auf den Scheol das Wort, das normalerweise „Bauch von“ oder „inmitten von“ bedeutet. Die Tatsache, dass in diesen beiden Versen zwei verschiedene hebräische Wörter verwendet werden, weist darauf hin, dass sie über zwei verschiedene Orte sprechen: den Bauch des Fisches in Vers 1 und die Mitte des Scheol in Vers 2b. Während des gesamten Alten Testaments befand sich der Scheol im Zentrum der Erde und war der Ort sowohl für die gerechten als auch für die ungerechten verstorbenen Geister. So war Jona im Scheol, und der einzige Weg, wie man in den Scheol gelangen konnte, war durch den Tod. Jona’s Seele ging hinunter in den Scheol, und während er dort war, betete er das zweite Gebet aus dem Bauch des Scheols.
Der Inhalt von Jona’s zweitem Gebet war, aus dem Zustand des Ungehorsams, in dem er starb, befreit zu werden; er bat um eine weitere Chance, seinen Auftrag zu erfüllen. Weil Jona ein geretteter Mann war, befand er sich nicht im Höllenteil der Hölle, sondern im gerechten Teil, bekannt als Abrahams Schoß oder Paradies. Während er dort war, sagt der Vers: Du hast meine Stimme gehört. Jona’s Gebet um eine zweite Chance wurde durch seine Auferstehung erhört. Das eigentliche Wunder des Jona war nicht, dass er im Bauch des Fisches am Leben erhalten wurde. Vielmehr ist das wahre Wunder das Wunder der Auferstehung der Toten aus der Mitte der Scheol.

Arnold Fruchtenbaum – Das Buch Jona