Schlagwort: Stockenten

Wilma

Erinnert ihr euch noch an Wilma?

Heute Morgen wurden unsere Nachbarn durch anhaltendes Klopfen an die Terrassentür geweckt. Es war Wilma, die „mitteilen wollte“, dass die ersten Küken geschlüpft sind und eins davon runter auf die Terrasse gefallen war. Freundlich bat sie darum, den Jungspund wieder hoch zum Nest zu geben.

Dann ging alles ganz schnell: immer mehr Federbälle wurden sichtbar und Susi und Tino hatten alle Hände voll damit zu tun, den Boden unterhalb der Mauer auszupolstern, damit sich nicht wieder eins der Küken verletzt – wie im vergangenen Jahr.

Viel Zeit blieb den Beobachtern nicht, denn bald rief Wilma zum Aufbruch und dirigierte die Jungschar in die Sonne.

Nochmals wies sie auf ihren verkümmerten Fuß hin, der es ihr schwer machen würde, die Bande sicher und schnell ans Wasser zu führen. So wurden die Kids flink in einen bereitstehenden Korb gepackt und dann ging es schnell runter ans Wasser – der Korb mit den fiependen und sehr lebendigen Küken immer vorneweg. Alle 7 Küken sind heil am Wasser angekommen 🙂

Leider wurde sie – ebenfalls wie im vergangenen Jahr – von einem Erpel attakiert, so dass sie mit den Kleinen kurzzeitig aus dem Wasser flüchtete. Aber man konnte erkennen, dass alle 7 gesund und fit sind, denn sie kamen in Windeseile die stark ansteigende Uferböschung herauf. So hatten die anwesenden Kinder ausreichende Gelegenheit, die Kleinen vom Nahen zu beobachten.

Susi und Tino blieben noch, bis die Gefahr vorbei war. Später erzählten sie, dass Wilmas Erpel wohl dazu gekommen sei und seine Familie beschützt habe.

So ist auch in diesem Jahr alles gut gegangen. Mutter und Kinder sind wohlauf und im Wasser ist Wilma wendig wie eh und je. Wie gut, dass Stockenten so eine Art Kinderstuben bilden, wo einige Entendamen die Küken mehrerer anderer Mütter „hüten“ und für sie sorgen. So sollte Wilmas Behinderung kein Problem darstellen, denn so wie der Fuß aussieht, hat sie sich die Verletzung bereits vor sehr sehr langer Zeit zugezogen und bewiesen, dass sie trotzdem ein ganz normales Leben führen kann. Sie hat es sogar geschafft, erfolgreich zu brüten ;-). Es gibt also keinerlei Anlaß für menschliches Eingreifen!

alle Fotos von Thom findet ihr hier

Familienzuwachs

heute haben wir die Familie der Haubentaucher rechts neben dem Schwimmbad bei der „Kindererziehung“ beobachtet.

Dabei ist uns auch eine Entenfamilie ins Bild geschwommen: die Mutter führte zwei niedliche kleine Küken mit sich, die erst wenige Tage alt sein können (fotos kommen noch)

was ist nur los in diesem Jahr?

bis jetzt nur eine Blässhuhn-Familie mit Küken, zwei Entenmütter mit insgesamt 10 Küken und von den 3 Haubentaucherpaaren hat eins überhaupt keine Brut zustande gebracht. Auch bei den Krähen haben wir bisher nur eine Familie mit einem Küken gesehen. Im letzten Jahr gab es an unserem See deutlich mehr Nachwuchs.

Woran liegt das?

Wer hat dir denn den Hals umgedreht?

Hingerissen vom dem wunderschön schimmernden Schlichtgefieder der Erpel

schillernd und leuchtend schön

fiel mir folgender Erpel auf:

verdrehter Hals

der erste Gedanke war: „Wer hat dir denn den Hals umgedreht?“. Es sah ziemlich merkwürdig aus und ein Mädchen, das den Erpel auch beobachtete, sagte „von dem hat ja jemand ein Stück abgebissen“:

da fehlt was

wobei es nicht wie eine Fleischwunde aussah – eher, als hätte ihm jemand die Federn „abrasiert“.

Nichts desto trotz hat sich dieser Erpel augenscheinlich wohl gefühlt und sich mit seinen Kumpels am See getummelt und dankbar das Brot gefuttert, was ihnen zugeworfen wurde

… manchmal machen wir uns wohl zu viele Sorgen um die Tiere, die uns lieb geworden sind …

die Sache mit dem Schlichtkleid

Gelesen hatte ich es ja schon öfters mal, dass die Erpel auch ins Schlichtkleid wechseln, nur gesehen hatte ich es noch nie. Besonders bei den Stockenten war ich ganz erstaunt, als ich beim Erstellen der Info-Seite in einem Artikel darauf gestoßen bin, dass auch die Stockenten ins Schlichtkleid wechseln:

Am gelben Schnabel kann man die Erpel auch im Schlichtkleid erkennen, wenn sie sich sonst kaum noch vom Weibchen unterscheiden.

Das ist mir in all den Jahren noch nie aufgefallen, da wir hier am See auch im härtesten Winter zahlreiche Erpel bei den Stockenten am See haben, die das normale Gefieder tragen. Aber dann ist mir vor einiger Zeit ein Erpel aufgefallen, der anders ist. Erst war es nur die Schnabelform, er sah aus, als habe er sich den Schnabel vorne gestoßen und irgendwie war das Gefieder anders.

zehn Tage später sieht der gleiche Erpel schon so aus:

er hat das Schlichtkleid schon fast komplett angenommen.

Gleichzeitig sehe ich immer mehr Erpel an der Futterstelle, die ebenfalls ins Schlichtkleid zu wechseln scheinen. Warum ist mir dies all die Jahre nicht aufgefallen? Und warum waren über den Winter trotzdem noch zahlreiche Erpel im normalen Kleid?

Außerdem haben wir vor einigen Tagen einen Erpel der Mandarinenten gesehen, der ebenfalls ins Schlichtkleid wechselt – nun sieht er so aus:

hintenrum sieht er nun fast so aus, wie ein ganz normaler Erpel der Stockenten.

Erst dachte ich, er habe hinten das Gefieder schon so weitreichend gewechselt, aber wenn man sich ein Bild von einer Mandarinente im Hochzeitskleid ansieht, fällt auf, dass es nur das leuchtend orange Segel ist, was er scheinbar eingeklappt hat und auch um den Kopf rum sieht er nun etwas anders aus.

Interessant, was man so alles sieht, wenn man mit offenen Augen durch die Natur geht.