Monat: Januar 2012

Traurig – aber leider wahr


Vor einigen Tagen starb plötzlich ein Hausbewohner – noch gar nicht so alt, aber doch der älteste unserer Hausgemeinschaft. So überraschend wie sein Tod, kam auch die Nachricht, dass er vorgestern schon beerdigt worden ist – ohne dass einer seiner Freunde und Bekannten hier aus Weißensee ein letztes „Auf Wiedersehen“ sagen konnten.

Knut Szmala im September 2011 - am Weißensee

Füttern JA oder NEIN?

Herr Schwenk fragte heute Nacht, was den die Profis zum Füttern von Wasservögeln sagen… nun fast zeitgleich erschien in der „Badischen Zeitung“ die richtige Antwort.
Hier ein paar Zitate einer Ornithologin:

Das Argument einer natürlichen Auslese nach dem Darwinschen Prinzip sei längst überholt. Die Wasservögel am Rhein hätten kaum noch natürliche Nahrungsgrundlagen, sagt die Vorsitzende des Tierschutzvereins Waldshut-Tiengen, Andrea Girsch.

Der Rhein ist so sauber wie noch nie – was den Menschen freut, raubt Algen und anderen Wasserpflanzen den Nährboden. Die Pflanzen wiederum sind laut Girsch Hauptnahrungsquelle der meisten Wasservögel. Um ihr Fehlen auszugleichen, sei es sinnvoll und notwendig, die Vögel zu füttern. „Das Futter, das ins Wasser geworfen wird und auch die wenigen Reste, die am Ufer herunterfallen, werden unverzüglich von den ausgehungerten Vögeln vertilgt“, so Girsch. Davon, dass Futterreste Ratten anziehen, könne also keine Rede sein.

….Zudem gerieten die Tiere durch die tägliche Fütterung in eine Art Abhängigkeit, so die Sorge. Girsch widerspricht: Nicht einmal Handaufzuchten verlören die Fähigkeit zur eigenständigen Futtersuche. Deshalb sei es auch bei Singvögeln im Garten sinnvoll, sie im Winter regelmäßig und immer am selben Platz zu füttern. Und zwar nicht nur bei einer geschlossenen Schneedecke, sondern durchgehend von September an, damit die Vögel ihren Futterplatz rechtzeitig kennen lernen können. „Ein Vogel verliert in einer frostigen Nacht bis zu zehn Prozent seines Körpergewichts“, betont Girsch. „Um diesen Verlust auszugleichen, muss er sofort bei Sonnenaufgang eine Futterstelle kennen.“ Girsch ist Ornithologin und seit Jahren im Vogelschutz engagiert. Auch sie hält eine Renaturierung der Lebensräume, wie sie Umweltverbände fordern, für wünschenswert. Solange diese jedoch Utopie sei, „ist eine Zufütterung gewisser Vogelarten gerade im Winter eine moralische Verpflichtung, um einen gesunden Beitrag zur Arterhaltung zu leisten“.

die Startbahn eines Schwans (???)

Wie groß muss die Starbahn eines Schwans eigentlich sein, damit er gut abheben und wegfliegen kann?

Ein Argument dafür, warum die Schwäne hier von Menschen weggeholt werden „mussten“, ist, dass sie außerhalb des Sees hier keine Startmöglichkeit hätten

Das Schlimmste, dass die aus dem See rausgejagte Jungschwäne gar keine Möglichkeit zum Wegfliegen haben, da um den See herum große Bäume stehen und oberhalb des Parks eine sehr befahrene Straße liegt.

Ein Argument, dem ich bisher immer gut folgen konnte, weshalb ich auch die „Unterstützung beim Abnabelungsprozeß Anfang 2011“ gut nachvollziehen konnte.

Allerdings gab es im Laufe des Jahres Beobachtungen, die mich daran zweifeln ließen – und zwar, als wir im Herbst auf dem Obersee ein erwachsenes Schwanenpaar hatten, was mehrfach und von verschiedenen Leuten dabei beobachtet worden ist, wie sie zwischen Ober- und Faulen See hin und herwechselten (die nur von einer Straße voneinander getrennt sind).

Das Besondere daran ist, dass der Faule See mitten in einem dicht bewaldeten Naturschutzgebiet liegt und kaum einsehbar ist, da dicht an dicht die Bäume darum stehen. Außerdem steht der See immer voller Schilf, so dass kaum freie Fläche vorhanden sein dürfte.

Als wir im Herbst die Runde gemacht hatten, um zu sehen, an welchem See wieviele Schwäne sind, hatten wir am Faulen See nur halbherzig hingesehen, da wir der Meinung waren (Aufgrund der Begründung im Frühjahr, warum die Schwäne per Hand weggehlolt werden mussten), dass dort eh kein Schwan starten kann. Landen ginge ja vielleicht noch, aber wegen dem langen Startweg wäre eine wieder Wegkommen sicherlich unmöglich und da Schwäne ja sehr intelligente Tiere sind, würde sicherlich kein Schwan dort landen, der sieht, dass er nicht mehr weg kommt. Denn zu dem Zeitpunkt hatten die Jungschwäne noch nicht einmal mit den Flugversuchen begonnen.

Wenn also auf dem Faulen See Schwäne landen und auch gut starten können – sonst würden sie ja nicht immer wieder her kommen – wo ist dann das Problem am Weissen See? Es gibt genügend Rasenflächen, die sicherlich nicht kleiner sind, als die Startgelegenheit am Faulen See.

Frage an CIRCONIA-Horst:

gibt es genaue Angaben, wie groß die Fläche sein muss?

Schnabelstudie

Die verbleibenden fünf Jungschwäne traten heute als Gruppe auf – die Eltern als andere Gruppe.
Keiner der Passanten konnte verstehen, warum die beiden gesunden Jungschwäne „entführt wurden“ – zumal an einen See, der schon von anderen Schwänen besetzt ist. Aber es sind dieselben fadenscheinigen Gründe, wie letztes Jahr – wo der dorthin entführte Jungschwan nach wenigen Tagen weggeflogen ist – obwohl er ebenfalls angeblich nicht fliegen konnte.

Heute ein ppar Bilder von den Unterschiedlichen Schnabelfarben.

Vater Schwan




bei eingen der Jungschwäne geht es langsam ins rötliche über, bei anderen Jungschwänen sieht es noch sehr „kindlich“ aus.

der Abnabelungsprozeß der Jungschwäne

(Kommentar zu dem Artikel „Vertreibung aus dem Brotparadies“)

Der Prozeß der „Abnabelung“ der Jungschwäne von den Elterntieren, also die Auflösung des Familienverbandes, geschieht nicht von einem Tag auf den anderen und auch nicht in gleicher Weise.
Je mehr Jungschwäne das Elternpaar hat um so länger dauert dieser Prozeß in der Regel.

Bis spätestens Ende Februar muß das Brutrevier für die Elterntiere wieder frei sein von Artgenossen, auch den eigenen diesjährigen Abkömmlingen. Brutschwäne, die nur 1 oder 2 Nachkommen hochbrachten führen diese allerdings oft bis in den März und Anfang April der neuen Brutsaison hinein im Revier!

Außerhalb des Brutreviers, z.B. beim Feldern oder Grasen, bleiben die Jungschwäne/Kinder unbehelligt von ihren Eltern und der Familienverband lebt dort in Eintracht. So ist das Verhältnis von Eltern- und Kindern unter den Schwänen bei Nichtziehern – Überwinterern – zu denen die Malchower Schwäne gehören.

Eltern, Kinder und Geschwister scheinen sich ein Leben lang zu kennen und auch auf dem Schwanenzug bleiben Geschwister meist zusammen, wie ich an eigenen Ringablesungen bestättigen kann.

Ganz anders verläuft die Familienverbandsauflösung bei streichenden oder gar ziehenden Schwänen. Dort werden ihre Jungschwäne von den Eltern in die benachbarten Schwanenstuben gebracht, bleiben dort noch 1 – 2 Wochen bei ihren Jungen und „verabschieden“ sich dann von ihnen um in ihr Revier zurückzukehren. Alle Brutreviere sind derzeit (09.01.2012) von ihren Revierschwänen besetzt, die Jungen aber daraus „verbissen“, was zwar sanft aber beharrlich erfolgt.

Bei jungen Zugschwänen (7 – 8 Monate alt) , wie ich sie jedes Jahr aus Böhmen/Tschechien an der Niederbayerischen Isar habe, die 50 – 70 km um Pilsen beringt wurden, herrscht noch der Zugtrieb vor. Sie ziehen südwestwärts.

Das Besondere an diesen 7 – 8 Monate alten beringten Jungschwänen im Alter von 7 – 8 Monaten und auch ältere ist, daß sie futterzahm sind und mir sogar aus der Hand fressen. Sie sind also schon in Tschechien an die HAND des Menschen gewöhnt (habituiert). Das liegt an der synanthropen Lebensweise der Höckerschwäne.

Wenn sie dennoch aus ihrem „Brot-Paradies“, 50 – 70 km um Pilsen, hunderte Kilometer weit hinwegzogen, dann sicherlich
nicht um das dortige Brotparadies zu verlassen, sondern weil ihnen ihre Elterntiere und ihr Zugtrieb gebot das elterliche Revier zu verlassen und zu räumen damit es frei ist für die neue Reproduktionsfolge wo die jungen „Geister“ nur stören würden.
Das Zugverhalten spricht für sie, nämlich für einen noch gut erhaltenen Zugtrieb, nicht aber für eine Vertreibung aus dem „Brot-Paradies“. Auch die Zugschwäne schließen sich den SCHWANENSTUBEN an!

CICONIA-Horst