Tag: 31. August 2020

Jesu wirklicher Auftrag

Er hat zu mir gesagt: „Ich finde es zu wenig, dass du als mein Mitarbeiter nur den Job hast, Israel wieder hochzubringen und alle zurück nach Hause zu führen, die von den Israeliten noch übrig geblieben sind. Darum werde ich dich zu einem Leuchtturm für alle Menschen machen. Jeder soll sich an dem, was du sagst, orientieren können. Durch dich sollen alle Menschen, egal, wo sie leben, Hilfe bekommen.“
VolxBibel – Jesaja 49,6

ja, er spricht: Es ist zu gering, daß du mein Knecht seiest, um die Stämme Jakobs aufzurichten und die Bewahrten von Israel zurückzubringen; ich habe dich auch zum Licht der Nationen gesetzt, (O. und ich werde dich… setzen) um mein Heil zu sein bis an das Ende der Erde
Elberfelder 1871 – Jes 49,6



War es ein „historischer Unfall“ dass Jesus nicht von seinem Volk angenommen wurde, sondern ans Holz geschlagen und getötet wurde??

Schau dir Jesaja 49 an – der Vater spricht hier zu seinem Sohn: es wäre zu wenig, wenn Jesus NUR über Israel als König zu regieren! Nein! Der Vater würde dafür sorgen, dass sein Sohn über die ganze Erde regieren würde UND Israel zurück bringen!
Dieser Vers hat sich noch nicht erfüllt – aber darauf zielt die Weltgeschichte Gottes hin – sein Sohn wird über die gesamte Erde regieren.

Coastlands, hör mir zu. Kapitel 49 beginnt mit dem Sprechen des Dieners. Er wurde Israel genannt (49: 3) und da er Ya’akov zu Gott zurückbringen wird (Verse 5–6), sollte er als der „Erlöser Israels“ identifiziert werden (Vers 7). . Der Messias verkörpert die Nation und erfüllt ihren ursprünglichen Zweck, indem er ein Licht für die Heiden ist, „damit sich mein Heil bis an die Enden der Erde ausbreiten kann“ (Vers 6). Gott bezeichnet ihn als den „Verachteten, den die Nationen verabscheuen“ (Vers 7). Der Messias wird seinem Volk helfen, in sein Land zurückzukehren, und ihre Entführer werden sie nicht halten können (Verse 9–13, 24–26; ​​51:11). Dies war kein Hinweis auf die Rückkehr aus Bavel, sondern eine zukünftige Rückkehr, denn die Juden werden „einige von weit her, einige aus dem Norden, einige aus dem Westen und einige aus dem Land Sinim“ (Assuan oder vielleicht als) kommen weit weg wie China; Vers 12). Die Kapitel 49–57 bilden den zweiten Hauptteil der zweiten Hälfte des Buches, und sein Schwerpunkt liegt auf der Erlösung durch den Diener-Messias. Gottes ultimativer Wiederherstellungsplan beinhaltet die persönliche und gemeinschaftliche Erlösung, die der Messias erlangt hat.

Die vollständige jüdische Studienbibel: Notizen

Die Verse 1–4 beschreiben den Messias in der Phase der Entmutigung, weil Israel seine messianischen Behauptungen ablehnt. Der beste Ort, um diese Verse zu erfüllen, ist, sie zu einem Teil seiner Qual von Gethsemane zu machen. Während die Verfasser des Evangeliums eine Facette seiner Qual betonen, offenbart Jesaja eine andere Facette: Er quälte sich über Israels Ablehnung seiner messianischen Behauptungen. Aus menschlicher Sicht würde dies bedeuten, dass seine messianische Mission scheiterte. Nach Lukas ‚Bericht über die Qual von Gethsemane in Lukas 22: 39–46 kommt zu diesem Zeitpunkt eine Botschaft von Gott dem Vater mittels eines Engels zum Messias.

Die Botschaft ist in den Versen 5–6: Und nun sagt Jehova, der mich von Mutterleib an geformt hat, um sein Diener zu sein, Jakob wieder zu ihm zu bringen und Israel zu ihm zu versammeln; (denn ich bin in den Augen Jehovas ehrenhaft, und mein Gott ist meine Stärke geworden;) Ja, er sagt: Es ist zu leicht, dass du mein Diener sein solltest, um die Stämme Jakobs zu erwecken und die Bewahrten wiederherzustellen von Israel: Ich werde dich auch den Heiden zum Licht geben, damit du mein Heil bis ans Ende der Welt bist.

Die Botschaft des Engels an den Messias lautet: Während sein Ziel darin besteht, die endgültige Wiederherstellung Israels herbeizuführen, sollte dies nicht die Gesamtheit der messianischen Mission sein. Dies allein wäre eine zu leichte oder zu einfache Mission gewesen, als dass der Messias nur der Restaurator Israels gewesen wäre. Auf diese Weise wird der Messias Gottes Rettung bis ans Ende der Welt sein. Die bildliche Aussage, das Ende der Erde, bezieht sich auf die größere nichtjüdische Welt und wird auch in Apostelgeschichte 1: 8 verwendet. Gott hatte eine umfassendere Mission, die beinhaltete, dass der Messias ein Licht für die Heiden sein sollte. Im Programm Gottes würde der Messias kommen und von seinem eigenen Volk abgelehnt werden, aber als Ergebnis dieser Ablehnung würde er dann ein Licht für die Heiden werden. Dies wird den ersten Teil der messianischen Mission gemäß Jesaja 42: 6 erfüllen.

Schließlich würde die Zeit, in der er ein Licht für die Heiden ist, enden und die Prophezeiungen von Vers 8 werden weitergehen: So spricht Jehova: In einer annehmbaren Zeit habe ich dir geantwortet, und an einem Tag der Erlösung habe ich dir geholfen; und ich werde dich bewahren und dir einen Bund des Volkes geben, um das Land zu erheben und sie das trostlose Erbe erben zu lassen.

Irgendwann wird das Programm, dass er ein Licht für die Heiden ist, zu Ende gehen und er wird wieder anfangen, sich mit Israel zu befassen, bis Israel als Nation ihn akzeptiert. Dann wird er ein Bund des Volkes sein; Er wird das ganze Volk im Land wiederherstellen und das ganze Land dem Volk geben. In Bezug auf die chronologische Abfolge soll er zuerst ein Licht für die Heiden sein, und dann wird er ein Bund des Volkes sein. Die hier in Jesaja 49 angegebene chronologische Reihenfolge entspricht der in Römer 9–11.

Die Errettung der Heiden war schon immer Teil der messianischen Mission des Alten Testaments, und wenn nur die jüdischen Gläubigen dies erkannt hätten, wären sie nicht überrascht worden. Was das Alte Testament sagte, würde passieren, das Neue Testament sagt, dass es passiert ist.

Fruchtenbaum – Die Sammlung messianischer Bibelstudien

„von der Liebe, die ihr zu allen Heiligen habt“

Seitdem ich von eurem radikalen Vertrauen gehört habe und davon, wie sehr ihr alle andern Christen liebt, bin ich ständig dabei, mich bei Gott dafür zu bedanken! Ich bete auch ganz oft für euch!
Ich bitte dann Gott, er soll euch helfen, den Überblick zu behalten, damit ihr ihn immer besser kennenlernt und er euch zeigen kann, was er von euch will.
VolxBibel – Eph 1,15–17


Ich habe von eurem Glauben (»Glaube(n)« meint das tiefe Vertrauen auf Gott.) an den Herrn Jesus
und eurer Liebe zu allen Heiligen (Heilige: Bezeichnung für die Anhänger von Jesus Christus.) gehört.
Das ist auch der Grund,
weshalb ich unablässig für euch danke –
und zwar jedes Mal,
wenn ich im Gebet (Gebet: Reden des Menschen mit Gott.) an euch denke.
BasisBibel – Epheser 1,15–16


Weshalb auch ich, nachdem ich gehört habe von dem Glauben an den Herrn Jesus, der in euch ist, und von der Liebe, die ihr zu allen Heiligen habt, nicht aufhöre, für euch zu danken, euer erwähnend in meinen Gebeten, auf daß der Gott unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Herrlichkeit, euch gebe den Geist der Weisheit und Offenbarung in der Erkenntnis seiner selbst, damit ihr, erleuchtet an den Augen eures Herzens, wisset, welches die Hoffnung seiner Berufung ist, und welches der Reichtum der Herrlichkeit seines Erbes in den Heiligen,
Elberfelder Bibel 1905 – Eph 1,15–18

διὰ τοῦτο darum, deshalb. ἀκούσας Aor. Ptz. ἀκούω, temp. od. kaus. καθʼ ὑμᾶς poss. (A155) euren (B κατά II7b). τὴν εἰς πάντας τοὺς ἁγίους präp. Wendung m. Art. nachgestellt: zu allen Heiligen. Eph 1,16 παύομαι Med. παύω aufhören lassen; Med. aufhören. εὐ-χαριστῶν Ptz. -χαριστέω dankbar sein; Dank sagen, danken; präd. bei Verben des modifizierten Seins u. Tuns (A301), οὐ παύομαι εὐχαριστῶν ich danke unaufhörlich. ὑπὲρ ὑμῶν gehört zu εὐχαριστῶν od. ποιούμενος bzw. zu beiden. μνεία Erinnerung, Gedenken, Erwähnung. ποιούμενος Ptz. Med. ποιέω; μνείαν ποιέομαι = μνημονεύω gedenken, erwähnen (Med. zur Umschreibung des einfachen Verbalbegriffs, B II1); temp. προσευχή Gebet.

Neuer Sprachlicher Schlüssel zum Griechischen Neuen Testament

Das Herz im Neuen Testament

Diese alttestamentlichen Stellen deuten Dinge an, die kommen werden. Im Epheserbrief finden wir die Erfüllung dieser Verheißungen. In seinem Gebet für die Epheser sagt Paulus:

„15 Darum lasse auch ich, nachdem ich von eurem Glauben an den Herrn Jesus und von eurer Liebe zu allen Heiligen gehört habe, 16 nicht ab, für euch zu danken und in meinen Gebeten an euch zu gedenken, 1 7 dass der Gott unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Herrlichkeit, euch den Geist der Weisheit und Offenbarung gebe in der Erkenntnis seiner selbst, 18 erleuchtete Augen eures Verständnisses, damit ihr wisst, was die Hoffnung seiner Berufung und was der Reichtum der Herrlichkeit seines Erbes in den Heiligen ist, 19 was auch die überwältigende Größe seiner Kraftwirkung an uns ist, die wir glauben, gemäß der Wirksamkeit der Macht seiner Stärke“ (Eph 1,15-19).

Da Jesus in Markus 12 die Worte von Mose wiederholt, sieht Paulus Christus als die Erfüllung aller Verheißungen des Alten Testaments. Jesus ist derjenige, der uns mit Gott versöhnt hat, indem er die Gebote seines Vaters vollkommen und von Herzen befolgte und die Strafe auf sich nahm, die wir als Gesetzesbrecher verdient haben. Jesus sendet auch den Heiligen Geist, der dem Gläubigen ein neues Herz gibt, das Gesetz auf dieses Herz schreibt und ihm neue Kraft und Sehnsucht gibt, Gottes Gebote zu befolgen. In Epheser 4, 5 und 6 beschreibt Paulus detailliert, wie das Leben als Christ als Folge davon aussehen wird.
Nichts könnte hoffnungsvoller und befreiender sein als das Bild, das uns in diesen drei Bibelstellen gezeigt wurde. Mein Leben wird nicht von meiner Erziehung, meinem körperlichen Zustand, meiner Bildung, meinen Emotionen oder irgendetwas anderem bestimmt! Weil Gott jede Vorsorge getroffen hat, um mein grundlegendes Bedürfnis — erlöst zu werden — zu stillen, kann ich Zuversicht und Freude haben, dass Veränderung für mich wirklich möglich ist. Mein größtes Problem und Hindernis — mein eigensinniges, sündiges Herz – ist behandelt worden! Gott hat mich erlöst und mir ein neues Herz gegeben.
Wie reagieren Sie auf die Umstände des Lebens? Wo sehen Sie gute Frucht in ihrem Leben? Wo sind Sie geduldig gewesen mit jemandem, der Sie zum Zorn gereizt hat? Wo haben Sie jemanden liebevoll angesprochen, der Sie eingeschüchtert hat? Welche schwierige Situation in der letzten Zeit hat Sie geprüft und gezeigt, dass Ihr Glaube echt ist? Welcher Segen in der letzten Zeit hat Sie geprüft und gezeigt, dass Ihr Glaube echt ist? Wählen Sie eine dieser Fragen aus und denken Sie darüber nach, was für ein Herz solche Frucht hervorbringt. Wie haben Sie klug in Ihrem Erlöser geruht und sich auf ihn verlassen? Worüber haben Sie gezielt Buße getan (abgelegt), und was haben Sie danach geglaubt (angezogen), das Sie zum Handeln angetrieben und ermutigt hat? Welche neu erkannten Wahrheiten über den Retter haben begonnen, Ihr Herz zu erfüllen und Ihr Leben zu verwandeln?

Alles anders – aber wie?

Nachdem der in Paulusbriefen eingangs übliche Dank in V. 3-14 zu einem Lobpsalm auf das Handeln Gottes geraten war, kommt es nun in V. 15-16 a zu einem nur kurzen Dank des Apostels für seine Leser. Das »Deshalb« verbindet dabei den Lobpsalm und den Dank: Gerade weil Gott solch eine Fülle von Segnungen von Ewigkeit her für seine Kinder geplant und sie damit beschenkt hat, ist Paulus so besonders dankbar, wenn er nun am Glauben und der Liebe seiner Leser erkennt, dass sie als Christen leben und damit Menschen sind, denen all jene Segnungen gelten. Überblickt man in den Paulusbriefen alle Äußerungen des Apostels zum Gebet, überwiegen bei ihm Danken und Loben – obwohl auch Bitte und Fürbitte ihren wichtigen Platz haben. Wenn im vorliegenden Fall der Dank vergleichsweise kurz ausfällt, erklärt sich das auf dem Hintergrund des vorangehenden ausführlichen Lobpreises.

Zwei Dinge hat Paulus von den Empfängern seines Briefes gehört: 1.) Sie haben »Glauben im Herrn Jesus«. Ähnlich wie in Kol 1,4 ist hier nicht vom Glauben »an den Herrn Jesus«, sondern vom Glauben »im Herrn Jesus« die Rede. Damit liegt der Akzent nicht auf Jesus als dem Ziel, sondern auf Jesus als der Basis des Glaubens. In der Lebensgemeinschaft mit Jesus als dem Herrn gedeiht jenes Vertrauen, das Gott in seinen Zusagen immer wieder beim Wort nimmt und seine verheißenen Heilsgaben annimmt. Der Glaube wurzelt in Jesus und verbindet mit ihm. 2.) Zugleich zeigt sich bei den Gläubigen die »Liebe zu allen Heiligen«. Lebendiges Christsein äußert sich immer in doppelter Weise: in der Glaubensverbindung »nach oben« zum Herrn – und in der Liebesbeziehung »nach rechts und links« zu den Glaubensgeschwistern. Die »Liebe« (Agape), von der hier die Rede ist, meint jene selbstlose Zuwendung, die auf den anderen nicht erst zugeht, wenn er liebenswürdig erscheint, sondern bedingungslos und auf Vorschuss liebt. Dieses Wort Agape wurde außerhalb der Bibel kaum für »Liebe« verwendet; in der Bibel, vor allem in den neutestamentlichen Briefen, wurde dieser unverbrauchte Begriff dagegen zum zentralen Wort für Liebe. Es geht dabei nicht um jenes menschenmögliche Lieben des Liebenswerten, sondern um die gebende Liebe, die letztlich sogar den Feind liebt (vgl. Mt 5,43-47). Damit ist auch klar, dass diese Liebe nicht nur solchen Heiligen (vgl. V. 1) gelten kann, die besonders sympathisch erscheinen, sondern dass sie »alle Heiligen« umfassen muss. Allerdings haben auch Christen diese Liebe nicht selbstverständlich und ein für alle Mal gepachtet, weshalb Paulus die gleichen Leser, über deren Liebe er sich jetzt freut, in Eph 5,1ff. auffordert, bei dieser Liebe zu bleiben.

Gerade in spannungsreichen Zeiten ist es nicht selbstverständlich, dass Glaube und Liebe keinen Schaden nehmen. Seit längerem war Paulus, der gerade im Gefängnis ist (Eph 3,1; 6,20), nicht mehr bei seinen Lesern in der Provinz Asia und in Ephesus, wo gerade viel Anfechtung durch Irrlehrer herrscht (s. die Einleitung). Nun aber hat er – vielleicht durch Epaphras? (vgl. Kol 1,7ff.) – von ihrem nach wie vor lebendigen Glauben und ihrer Liebe »gehört«. Deshalb kann er schreiben: Seither »höre ich auch nicht auf für euch zu danken« (vgl. Kol 1,3-9). Auf Nachrichten über das Ergehen seiner Gemeinden reagiert der Apostel nicht nur einmal mit einem Gebet, vielmehr bewegt ihn ihr Wohl und Wehe beständig in seinem Gebetsleben. Gerade weil es nicht selbstverständlich ist, dass Menschen in einer heilen Beziehung zu Gott und ihren Mitchristen leben, dankt er Gott unablässig dafür.

Vorschlag zur Bibelarbeit über Epheser 1,15-16
Einleitung:
Beobachten wir einmal unser eigenes Gebetsleben – oder auch die öffentlichen Gebete in unseren Gottesdiensten oder Gebetsgemeinschaften: Wie viel Raum nimmt da das Danken ein? Häufig zeigt sich eine gewisse Armut an Dank. Ist uns vieles zu selbstverständlich? Sind wir zu sehr auf das ausgerichtet, was wir noch wollen oder brauchen – und vergessen das, was wir von Gott her schon haben? Vielleicht fallen uns noch andere Gründe ein. Ein Blick in die Konkordanz unter dem Stichwort »Dank/danken« kann uns aber zeigen, dass Armut im Danken nicht biblisch ist. Vielmehr ruft die Bibel zu beständigem Danken auf.

Durchführung:
Thema: Danken ohne durchzuhängen
Für die Bibelarbeit ist zu überlegen, ob man besser mit V. 15 oder V. 16 a einsteigt. Man kann also mit a) oder b) beginnen:

a) Warum danken?

V. 15 gibt uns darauf die Antwort, und zwar in doppelter Weise. Zunächst gehen wir auf das einleitende »Deshalb« ein. Paulus lobt nicht nur Gott angesichts seines großen Heilsplans (V. 3-14), sondern er dankt für die reiche Beschenkung seiner Mitchristen: Sie sind erwählt und zur Gotteskindschaft bestimmt, sie sind erlöst und mit Erkenntnis des Heilswillens Gottes beschenkt, und auch sie gehören zur Schar der Lobsänger Gottes! Woher weiß er das? Weil er geistliche Lebenszeichen bei ihnen gehört hat. Welche Bilder fallen uns dazu ein? Stellen wir uns vor, man sucht nach einem Erdbeben unter einem Haus nach überlebenden Verschütteten. Plötzlich ein Lebenszeichen! Dan ist die Freude und Dankbarkeit groß! Man weiß: Sie sind noch am Leben. Alles, was das Leben zu bieten hat, ist ihnen wie neu geschenkt! So ist das hier im Epheserbrief: Durch Irrlehrer war es in der Provinz Asia zu einem »geistlichen Erdbeben« gekommen. Aber jetzt hat Paulus ein geistliches Lebenszeichen von den Christen dort erhalten. Hier könnte nun über »Glaube« und »Liebe« als grundlegende geistliche Lebenszeichen gesprochen werden: Wenn diese beiden fehlen, ist es so, als wären bei einem Menschen Herz und Atmung ausgefallen. Sind die geistlichen Lebenszeichen aber da, gehört diesem Menschen alles, was Gott von Ewigkeit her an Gaben für ihn bereitet hat.
b) Wie danken?
Zum einen: Paulus dankt unablässig. Und zum andern: Er dankt – nicht einfach für sich und das, was er von Gott bekommen hat, sondern dankt er für die geistlichen Lebenszeichen, die er bei andern entdeckt und für das, was Gott für seine Glaubensgeschwister bereit hat. An dieser doppelten Messlatte sollten wir einmal unser eigenes Danken messen. Paulus »hing nicht durch«, was das Danken betraf. Haben Sie vielleicht selbst schon erlebt, wie Gott eine lange währende Bitte erhört hat – und dann wurde die Sache mit einem kurzen Dank abgehakt? Wie oft haben Sie Gott schon für Ihren Ehepartner gedankt? Wie oft für die Gesundheit ihrer Kinder oder die eigene Gesundheit? Wie oft für Ihre Gemeinde? – Und dann müsste der Horizont des Dankens weitergehen zu dem, was Gott an anderen tat und tut, nah oder fern. Hier wäre es gut, einmal Zettel und Schreibstift zu nehmen und zu notieren, für welche Dinge im Leben anderer Menschen Sie Gott danken könnten. Denn »Danken ohne durchzuhängen« ist wirklich ein lohnendes und außerordentlich wichtiges Thema für uns Christen.

Noch in V. 16 geht der Bericht über das Danken zur Fürbitte über: »wobei ich (zugleich) an euch denke in meinen Gebeten …« Auch wenn Lob und Dank betont voranstehen, gehören für den Apostel Dank und Bitte beim Beten doch zusammen. Wo nur noch gelobt und gedankt wird, droht die Gefahr schwärmerischer Unnüchternheit; wo nur die Bitte erklingt, wird vergessen, was Gott uns Gutes getan hat. Das »An -Euch -Denken« (wörtlich: »Gedenken üben«) drückt aus, dass Paulus die Christen in Asia im Gebet nicht vergisst, sondern dass ihre Bedürfnisse ihm beim Beten vor Augen stehen und zu Bitten werden.

Gerhardt Maier – Edition C

Wow – Paulus ist Missionar – dann arbeitet er für seinen eigenen Unterhalt als Zeltmachen – und dann hat er noch Zeit regelmäßig zu beten! Was für ein ausgefülltes Leben! Und bemerkenswert: er konzentriert sich bei seinem Gespräch mit unserem himmlischen Vater nicht auf die Fehler und Macken – und auch nicht über die Politik seiner Zeit. Im Gegenteil: er hat sich auf die schönen Seiten seiner Mitbrüder konzentriert! Was für ein schönes Beispiel!