Seitdem ich von eurem radikalen Vertrauen gehört habe und davon, wie sehr ihr alle andern Christen liebt, bin ich ständig dabei, mich bei Gott dafür zu bedanken! Ich bete auch ganz oft für euch!
Ich bitte dann Gott, er soll euch helfen, den Überblick zu behalten, damit ihr ihn immer besser kennenlernt und er euch zeigen kann, was er von euch will.
VolxBibel – Eph 1,15–17
Ich habe von eurem Glauben (»Glaube(n)« meint das tiefe Vertrauen auf Gott.) an den Herrn Jesus
und eurer Liebe zu allen Heiligen (Heilige: Bezeichnung für die Anhänger von Jesus Christus.) gehört.
Das ist auch der Grund,
weshalb ich unablässig für euch danke –
und zwar jedes Mal,
wenn ich im Gebet (Gebet: Reden des Menschen mit Gott.) an euch denke.
BasisBibel – Epheser 1,15–16
Weshalb auch ich, nachdem ich gehört habe von dem Glauben an den Herrn Jesus, der in euch ist, und von der Liebe, die ihr zu allen Heiligen habt, nicht aufhöre, für euch zu danken, euer erwähnend in meinen Gebeten, auf daß der Gott unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Herrlichkeit, euch gebe den Geist der Weisheit und Offenbarung in der Erkenntnis seiner selbst, damit ihr, erleuchtet an den Augen eures Herzens, wisset, welches die Hoffnung seiner Berufung ist, und welches der Reichtum der Herrlichkeit seines Erbes in den Heiligen,
Elberfelder Bibel 1905 – Eph 1,15–18
διὰ τοῦτο darum, deshalb. ἀκούσας Aor. Ptz. ἀκούω, temp. od. kaus. καθʼ ὑμᾶς poss. (A155) euren (B κατά II7b). τὴν εἰς πάντας τοὺς ἁγίους präp. Wendung m. Art. nachgestellt: zu allen Heiligen. Eph 1,16 παύομαι Med. παύω aufhören lassen; Med. aufhören. εὐ-χαριστῶν Ptz. -χαριστέω dankbar sein; Dank sagen, danken; präd. bei Verben des modifizierten Seins u. Tuns (A301), οὐ παύομαι εὐχαριστῶν ich danke unaufhörlich. ὑπὲρ ὑμῶν gehört zu εὐχαριστῶν od. ποιούμενος bzw. zu beiden. μνεία Erinnerung, Gedenken, Erwähnung. ποιούμενος Ptz. Med. ποιέω; μνείαν ποιέομαι = μνημονεύω gedenken, erwähnen (Med. zur Umschreibung des einfachen Verbalbegriffs, B II1); temp. προσευχή Gebet.
Neuer Sprachlicher Schlüssel zum Griechischen Neuen Testament
Das Herz im Neuen Testament
Diese alttestamentlichen Stellen deuten Dinge an, die kommen werden. Im Epheserbrief finden wir die Erfüllung dieser Verheißungen. In seinem Gebet für die Epheser sagt Paulus:
„15 Darum lasse auch ich, nachdem ich von eurem Glauben an den Herrn Jesus und von eurer Liebe zu allen Heiligen gehört habe, 16 nicht ab, für euch zu danken und in meinen Gebeten an euch zu gedenken, 1 7 dass der Gott unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Herrlichkeit, euch den Geist der Weisheit und Offenbarung gebe in der Erkenntnis seiner selbst, 18 erleuchtete Augen eures Verständnisses, damit ihr wisst, was die Hoffnung seiner Berufung und was der Reichtum der Herrlichkeit seines Erbes in den Heiligen ist, 19 was auch die überwältigende Größe seiner Kraftwirkung an uns ist, die wir glauben, gemäß der Wirksamkeit der Macht seiner Stärke“ (Eph 1,15-19).
Da Jesus in Markus 12 die Worte von Mose wiederholt, sieht Paulus Christus als die Erfüllung aller Verheißungen des Alten Testaments. Jesus ist derjenige, der uns mit Gott versöhnt hat, indem er die Gebote seines Vaters vollkommen und von Herzen befolgte und die Strafe auf sich nahm, die wir als Gesetzesbrecher verdient haben. Jesus sendet auch den Heiligen Geist, der dem Gläubigen ein neues Herz gibt, das Gesetz auf dieses Herz schreibt und ihm neue Kraft und Sehnsucht gibt, Gottes Gebote zu befolgen. In Epheser 4, 5 und 6 beschreibt Paulus detailliert, wie das Leben als Christ als Folge davon aussehen wird.
Alles anders – aber wie?
Nichts könnte hoffnungsvoller und befreiender sein als das Bild, das uns in diesen drei Bibelstellen gezeigt wurde. Mein Leben wird nicht von meiner Erziehung, meinem körperlichen Zustand, meiner Bildung, meinen Emotionen oder irgendetwas anderem bestimmt! Weil Gott jede Vorsorge getroffen hat, um mein grundlegendes Bedürfnis — erlöst zu werden — zu stillen, kann ich Zuversicht und Freude haben, dass Veränderung für mich wirklich möglich ist. Mein größtes Problem und Hindernis — mein eigensinniges, sündiges Herz – ist behandelt worden! Gott hat mich erlöst und mir ein neues Herz gegeben.
Wie reagieren Sie auf die Umstände des Lebens? Wo sehen Sie gute Frucht in ihrem Leben? Wo sind Sie geduldig gewesen mit jemandem, der Sie zum Zorn gereizt hat? Wo haben Sie jemanden liebevoll angesprochen, der Sie eingeschüchtert hat? Welche schwierige Situation in der letzten Zeit hat Sie geprüft und gezeigt, dass Ihr Glaube echt ist? Welcher Segen in der letzten Zeit hat Sie geprüft und gezeigt, dass Ihr Glaube echt ist? Wählen Sie eine dieser Fragen aus und denken Sie darüber nach, was für ein Herz solche Frucht hervorbringt. Wie haben Sie klug in Ihrem Erlöser geruht und sich auf ihn verlassen? Worüber haben Sie gezielt Buße getan (abgelegt), und was haben Sie danach geglaubt (angezogen), das Sie zum Handeln angetrieben und ermutigt hat? Welche neu erkannten Wahrheiten über den Retter haben begonnen, Ihr Herz zu erfüllen und Ihr Leben zu verwandeln?
Nachdem der in Paulusbriefen eingangs übliche Dank in V. 3-14 zu einem Lobpsalm auf das Handeln Gottes geraten war, kommt es nun in V. 15-16 a zu einem nur kurzen Dank des Apostels für seine Leser. Das »Deshalb« verbindet dabei den Lobpsalm und den Dank: Gerade weil Gott solch eine Fülle von Segnungen von Ewigkeit her für seine Kinder geplant und sie damit beschenkt hat, ist Paulus so besonders dankbar, wenn er nun am Glauben und der Liebe seiner Leser erkennt, dass sie als Christen leben und damit Menschen sind, denen all jene Segnungen gelten. Überblickt man in den Paulusbriefen alle Äußerungen des Apostels zum Gebet, überwiegen bei ihm Danken und Loben – obwohl auch Bitte und Fürbitte ihren wichtigen Platz haben. Wenn im vorliegenden Fall der Dank vergleichsweise kurz ausfällt, erklärt sich das auf dem Hintergrund des vorangehenden ausführlichen Lobpreises.
Zwei Dinge hat Paulus von den Empfängern seines Briefes gehört: 1.) Sie haben »Glauben im Herrn Jesus«. Ähnlich wie in Kol 1,4 ist hier nicht vom Glauben »an den Herrn Jesus«, sondern vom Glauben »im Herrn Jesus« die Rede. Damit liegt der Akzent nicht auf Jesus als dem Ziel, sondern auf Jesus als der Basis des Glaubens. In der Lebensgemeinschaft mit Jesus als dem Herrn gedeiht jenes Vertrauen, das Gott in seinen Zusagen immer wieder beim Wort nimmt und seine verheißenen Heilsgaben annimmt. Der Glaube wurzelt in Jesus und verbindet mit ihm. 2.) Zugleich zeigt sich bei den Gläubigen die »Liebe zu allen Heiligen«. Lebendiges Christsein äußert sich immer in doppelter Weise: in der Glaubensverbindung »nach oben« zum Herrn – und in der Liebesbeziehung »nach rechts und links« zu den Glaubensgeschwistern. Die »Liebe« (Agape), von der hier die Rede ist, meint jene selbstlose Zuwendung, die auf den anderen nicht erst zugeht, wenn er liebenswürdig erscheint, sondern bedingungslos und auf Vorschuss liebt. Dieses Wort Agape wurde außerhalb der Bibel kaum für »Liebe« verwendet; in der Bibel, vor allem in den neutestamentlichen Briefen, wurde dieser unverbrauchte Begriff dagegen zum zentralen Wort für Liebe. Es geht dabei nicht um jenes menschenmögliche Lieben des Liebenswerten, sondern um die gebende Liebe, die letztlich sogar den Feind liebt (vgl. Mt 5,43-47). Damit ist auch klar, dass diese Liebe nicht nur solchen Heiligen (vgl. V. 1) gelten kann, die besonders sympathisch erscheinen, sondern dass sie »alle Heiligen« umfassen muss. Allerdings haben auch Christen diese Liebe nicht selbstverständlich und ein für alle Mal gepachtet, weshalb Paulus die gleichen Leser, über deren Liebe er sich jetzt freut, in Eph 5,1ff. auffordert, bei dieser Liebe zu bleiben.
Gerade in spannungsreichen Zeiten ist es nicht selbstverständlich, dass Glaube und Liebe keinen Schaden nehmen. Seit längerem war Paulus, der gerade im Gefängnis ist (Eph 3,1; 6,20), nicht mehr bei seinen Lesern in der Provinz Asia und in Ephesus, wo gerade viel Anfechtung durch Irrlehrer herrscht (s. die Einleitung). Nun aber hat er – vielleicht durch Epaphras? (vgl. Kol 1,7ff.) – von ihrem nach wie vor lebendigen Glauben und ihrer Liebe »gehört«. Deshalb kann er schreiben: Seither »höre ich auch nicht auf für euch zu danken« (vgl. Kol 1,3-9). Auf Nachrichten über das Ergehen seiner Gemeinden reagiert der Apostel nicht nur einmal mit einem Gebet, vielmehr bewegt ihn ihr Wohl und Wehe beständig in seinem Gebetsleben. Gerade weil es nicht selbstverständlich ist, dass Menschen in einer heilen Beziehung zu Gott und ihren Mitchristen leben, dankt er Gott unablässig dafür.
Vorschlag zur Bibelarbeit über Epheser 1,15-16
Einleitung:
Beobachten wir einmal unser eigenes Gebetsleben – oder auch die öffentlichen Gebete in unseren Gottesdiensten oder Gebetsgemeinschaften: Wie viel Raum nimmt da das Danken ein? Häufig zeigt sich eine gewisse Armut an Dank. Ist uns vieles zu selbstverständlich? Sind wir zu sehr auf das ausgerichtet, was wir noch wollen oder brauchen – und vergessen das, was wir von Gott her schon haben? Vielleicht fallen uns noch andere Gründe ein. Ein Blick in die Konkordanz unter dem Stichwort »Dank/danken« kann uns aber zeigen, dass Armut im Danken nicht biblisch ist. Vielmehr ruft die Bibel zu beständigem Danken auf.Durchführung:
Thema: Danken ohne durchzuhängen
Für die Bibelarbeit ist zu überlegen, ob man besser mit V. 15 oder V. 16 a einsteigt. Man kann also mit a) oder b) beginnen:a) Warum danken?
V. 15 gibt uns darauf die Antwort, und zwar in doppelter Weise. Zunächst gehen wir auf das einleitende »Deshalb« ein. Paulus lobt nicht nur Gott angesichts seines großen Heilsplans (V. 3-14), sondern er dankt für die reiche Beschenkung seiner Mitchristen: Sie sind erwählt und zur Gotteskindschaft bestimmt, sie sind erlöst und mit Erkenntnis des Heilswillens Gottes beschenkt, und auch sie gehören zur Schar der Lobsänger Gottes! Woher weiß er das? Weil er geistliche Lebenszeichen bei ihnen gehört hat. Welche Bilder fallen uns dazu ein? Stellen wir uns vor, man sucht nach einem Erdbeben unter einem Haus nach überlebenden Verschütteten. Plötzlich ein Lebenszeichen! Dan ist die Freude und Dankbarkeit groß! Man weiß: Sie sind noch am Leben. Alles, was das Leben zu bieten hat, ist ihnen wie neu geschenkt! So ist das hier im Epheserbrief: Durch Irrlehrer war es in der Provinz Asia zu einem »geistlichen Erdbeben« gekommen. Aber jetzt hat Paulus ein geistliches Lebenszeichen von den Christen dort erhalten. Hier könnte nun über »Glaube« und »Liebe« als grundlegende geistliche Lebenszeichen gesprochen werden: Wenn diese beiden fehlen, ist es so, als wären bei einem Menschen Herz und Atmung ausgefallen. Sind die geistlichen Lebenszeichen aber da, gehört diesem Menschen alles, was Gott von Ewigkeit her an Gaben für ihn bereitet hat.
b) Wie danken?
Zum einen: Paulus dankt unablässig. Und zum andern: Er dankt – nicht einfach für sich und das, was er von Gott bekommen hat, sondern dankt er für die geistlichen Lebenszeichen, die er bei andern entdeckt und für das, was Gott für seine Glaubensgeschwister bereit hat. An dieser doppelten Messlatte sollten wir einmal unser eigenes Danken messen. Paulus »hing nicht durch«, was das Danken betraf. Haben Sie vielleicht selbst schon erlebt, wie Gott eine lange währende Bitte erhört hat – und dann wurde die Sache mit einem kurzen Dank abgehakt? Wie oft haben Sie Gott schon für Ihren Ehepartner gedankt? Wie oft für die Gesundheit ihrer Kinder oder die eigene Gesundheit? Wie oft für Ihre Gemeinde? – Und dann müsste der Horizont des Dankens weitergehen zu dem, was Gott an anderen tat und tut, nah oder fern. Hier wäre es gut, einmal Zettel und Schreibstift zu nehmen und zu notieren, für welche Dinge im Leben anderer Menschen Sie Gott danken könnten. Denn »Danken ohne durchzuhängen« ist wirklich ein lohnendes und außerordentlich wichtiges Thema für uns Christen.Noch in V. 16 geht der Bericht über das Danken zur Fürbitte über: »wobei ich (zugleich) an euch denke in meinen Gebeten …« Auch wenn Lob und Dank betont voranstehen, gehören für den Apostel Dank und Bitte beim Beten doch zusammen. Wo nur noch gelobt und gedankt wird, droht die Gefahr schwärmerischer Unnüchternheit; wo nur die Bitte erklingt, wird vergessen, was Gott uns Gutes getan hat. Das »An -Euch -Denken« (wörtlich: »Gedenken üben«) drückt aus, dass Paulus die Christen in Asia im Gebet nicht vergisst, sondern dass ihre Bedürfnisse ihm beim Beten vor Augen stehen und zu Bitten werden.
Gerhardt Maier – Edition C
Wow – Paulus ist Missionar – dann arbeitet er für seinen eigenen Unterhalt als Zeltmachen – und dann hat er noch Zeit regelmäßig zu beten! Was für ein ausgefülltes Leben! Und bemerkenswert: er konzentriert sich bei seinem Gespräch mit unserem himmlischen Vater nicht auf die Fehler und Macken – und auch nicht über die Politik seiner Zeit. Im Gegenteil: er hat sich auf die schönen Seiten seiner Mitbrüder konzentriert! Was für ein schönes Beispiel!